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Heft 2 der Sozialdemokratischen Schrif­tenreihe, Umfang 64 Seiten; mit kartonier­tem Umschlag, Preis 4.-, bezw. österr. Schilling  -85, schweiz. Fr.-.60, holl. Gld. 30, franz. Franks 3.-, Dollar-20, 10, Druck-   und Verlagsanstalt, Karlsbad

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Auslieferung durch Graphia" soeben erschienen!

Mißhandelte Frauen

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zu erfassen und an seinem Aufbau mit- Der Nationalchirurg

zuwirken. Denn der Sozialismus kann ja nicht einfach von oben her dekretiert wer­

Sauerbruch als Nazipropagandist erhalten so wenig Nahrung, daß sie immer den. Der Geheimrat Professor Dr. E. P. Sau­hungrig sind. Das gegenwärtige deutsche Arbeits- erbruch, Direktor der chirurgischen Uni­Zum Kreuzverhör werden die Gefangenen recht, besser gesagt,   die gegenwärtige versitätsklinik in Berlin, ist ein weltberühmter in das Staatspolizelamt Prinz- Albrechtstraße Rechtlosigkeit, hat die Aufgabe und den Arzt. Er hätte es gewiß nicht nötig, sich zum gebracht. Die Kreuzverhöre werden von Zweck, den Kapitalismus zu erhalten. Das Schleppenträger der Nazipropaganda machen Braunhemden und von Agenten der Geheimen Arbeitsrecht aber, das die Arbeiterklasse zu lassen. Aber, er läßt es geschehen. Staatspolizei durchgeführt. Sie dauern oft 12 nach der Eroberung   der politischen Macht Von Sauerbruch gezeichnet, geht ein offe­oder 15 Stunden, am Ende und während die- einführen wird, muß ein kollektives sein ner Brief an die Aerzteschaft der Welt. Darin ser Zeit erhalten die Gefangenen überhaupt und hat die Aufgabe und den Zweck, das appelliert der große Chirurg an seine zahl­keine Nahrung. Das Verhör wird manchmal Proletariat für den Sozialismus reif reichen beruflich- freundschaftlichen Beziehun­unterbrochen, um den Gefangenen durch grau- zu machen.

same Methoden einzuschüchtern. Er wird in den Keller geschleppt und dort geschlagen.

Zwei der weiblichen Gefangenen wurden in der Prinz- Albrechtstraße geschlagen:

Wenn die braunen Sadisten glauben, Lilly Adelt, die noch nicht 17 Jahre alt ihre Brutalitäten vor der Welt verbergen ist und eine andere, vermutlich eine Kommu­zu können, so irren sie. Die Klagelaute nistin, deren Namen nicht festgestellt ist( sie der Opfer dringen durch die dicksten Ker- wurde mit einer Peitsche übers Gesicht ge­kermauern  . Häufig sind es SA- Leute, die, schlagen). Die Schläge werden hauptsächlich von dem blutigen Handwerk abgeschreckt, mit Gummiknüppeln ausgeteilt.

alle Schändlichkeiten ihrer Kameraden ent- Während des Verhörs werden die Gefan­hüllen. Längst wurde Hitler- Deutschland genen oft durch einen Nazi, der sie von rück­aus der Liste der zivilisierten Staaten ge- wärts angreift, zu Boden geworfen. Wenn sie strichen, und ausländische Blätter empö- nicht sofort wieder aufstehen, werden sie mit ten sich immer aufs Neue gegen die Fußtritten bearbeitet. Max Köhler wurde so Schreckenstaten in deutschen Gefängnis- mißhandelt, daß der Arzt ihm Haftunfähigkeit sen und Konzentrationslagern. Daß auch bescheinigte. Er wurde trotzdem weiteren Frauen mißhandelt, geschlagen, gefol- Kreuzverhören unterworfen, man brachte ihn tert werden, ist unfaßbar für jeden, der auf einer Tragbahre herbei.

einen Funken Menschlichkeit in sich trägt. Die Gefangenen werden fortgesetzt von Der Manchester Guardian" enthüllt ihren Peinigern gehöhnt und beleidigt... wieder einige krasse Fälle. Er schreibt: Unter denen, die die schlechteste Behandlung Eine typische Haftanstalt unter braunem zu erleiden   hätten, waren Edith Baumann Terror   ist das Militärgefängnis zu Berlin-   und Karl Baier. Tempelhof. Etwa 200 bis 300 Gefangene kommen wöchentlich dort an. Viele werden in Handschellen gehalten, andere müssen viele Stunden lang aufrecht stehen, Gefangene mit schwachen Augen werden ihrer Gläser be­raubt.

Aehnliche Brutalitäten werden an den Ge­fangenen in der Columbiastraße verübt  ."

Daß in Deutschland Frauen miẞ­handelt werden, hat   der Nationalsozia­list Graf Reventlow   in seinem Brief an Hitler   und den Oberl. SA- Führer  Unter ihnen sind Edith Baumann, Max Röhm in einen öffentlichen Aufruf be­Köhler und Karl Baier von der SAP, die am stätigt. Die autoritäre Staatsführung ist 22. August verhaftet wurden. Sie müssen auf aber entweder nicht willens oder nicht dem blanken Boden ohne Decken schlafen, sie imstande, diese Kulturschande zu beseiti­haben keine Seife und keine Handtücher und gen.

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des Arbeitsrechts

Von einem deutschen Gewerkschafter

Die Sozialpolitik des demokratischen rechtlichen Gesetze formell noch be­Staates war eine sehr gute Unterstützung stehen, ist doch das kollektive Arbeits­im wirtschaftlichen Kampf der Arbeiter- recht völlig zerstört, weil man seine Trä­klasse. Selbst der weitestgehende Abbau ger und Schöpfer als solche zerstört und dieser Sozialpolitik konnte dem Unterneh- zerschlagen hat. Das Proletariat ist nicht mertum nicht genügen, weil damit die nur politisch, sondern auch wirtschaftlich Kampfkraft der Arbeiterklasse noch nicht vollständig entmachtet.

..... Die Idee neu zu beleben, das gegenwärtige staatliche und gesellschaftliche Sein mit marxistischen Erkenntnissen zu durchdringen, den Sinn der deutschen Arbeiterschaft für die geschichtliche Größe ihrer Aufgabe, den sie verloren hat, neu zu wecken, das ist ebenso sehr unsere Aufgabe, wie die Prüfung der Frage, ob unsere Politik in der Vergangenheit der Größe unserer Ideen und Zielsetzung angemessen gewe­sen ist. Diese Arbeit muß mit längeren Zeiträumen rechnen. Reine Machtpolitik kann einen Systemwechsel in kurzer Zeit herbeiführen, die geistige Grundhaltung der Menschheit ändert sich in längeren Fristen und erst die Veränderung der geistigen Grundhaltung ver­bürgt die Sicherheit des Neuen...*

ein Zitat aus dem ersten Heit der

Monatsschrift ,, Sozialistische Revolution"

die erstmalig Im Oktober er­scheint. Teilen Sie die oben wiedergegebene Auffassung ( aus dem Artikel: Der Rück­fall in den Machtstaat)? dann mlissen Sie ihre Verbreitung fördern. Sie fördern sie, wenn Sie die, Sozialistische Revolu­tion" lesen. Also,   wir erwarten Ihre Bestellung.

Im Deutschland von heute ist es un­

gen zum Ausland"; er hofft, daß seine Mitarbeit an der Abrüstungsdebatte sie und nicht etwa Fragen der Hygiene und der Wohl­fahrt sind der Inhalt des Briefes nicht miẞ­deutet oder gar abgelehnt sondern richtig ge­wertet wird".

Nun ist es gewiß das gute Recht eines jeden Bürgers, sich um so wichtige Fragen, wie deren eine die Abrüstung ist,   zu beküm­mern; immerhin hätte Sauerbruch bedenken sollen, daß er hier nicht als Sachverständiger spricht und leicht als ein Düplerter sprechen könnte. Er hätte vielleicht auch sich erinnern dürfen an die blamablen Reinfälle, die schon oft genug politische Kundgebungen deutscher Fachgelehrter kennzeichneten. Aber auch das mag hingehen. Was aber soll die Welt, die hinlänglich wissende  , dazu sagen, daß Sauer­bruch, Repräsentant der deutschen Aerzte­schaft, es fertig bekommt, Ausführungen zu decken, die gewiß Selbstverständliches enthal­ten, die aber, von der deutschen Aerzteschaft gesagt, schamlose   Unredlichkeiten sind. In dem von Sauerbruch gezeichneten Briefe heißt es:

..Es ist eines der unwandelbaren, un­antastbaren Gesetze der Menschheit, daß thre Aerzte frei von zeitgebundenen Kräften ihr Werk tun. So sehr auch die Medizin als Wissenschaft ihr wechselndes Gepräge von einzelnen Kulturepochen empfängt, die Ideelle Haltung des Arztes bei seiner verantwortungsvollen Arbeit muß unbeeinflußt und menschlich frei bleiben. In der un­mittelbaren Beziehung zu jedem Kran­ken, der sich ihm anvertraut, liegt seine königliche, ja göttliche Sendung."

Herrliche Worte und großartige Wahrhei­ten! Man möchte meinen, daß sie der Ausgang für ein Verdammungsurteil seien gegenüber dem Hitlerdeutschland, das die Freiheit des Arztes auf schimpflichste   Weise geschändet hat. Oder weiß Sauerbruch nichts von der Vernichtung ungezählter deutscher Aerzte durch den Nationalsozialismus, weiß er nichts von der brutalen Anwendung des Arlerparagraphen und der., politischen Unzuverlässigkeit", diesen infamen Drosselschlingen   gegen tausende sei­ner Kollegen?

Sauerbruch glaubt, national" zu handeln.

genügend geschwächt gewesen wäre. Des- Es erscheint gewiß sehr kühn, heute, halb ging man mit aller Energie an die wo die deutschen Faschisten verkünden, möglich, im Sinne der wohlverstandenen Aber nur der Geistesarbeiter, der sich gegen völlige Vernichtung des kollek- daß der gegenwärtige Zustand in   alle gewerkschaftlichen Tradition tätig zu das Deutschland von heute empört, rettet tiven Arbeitsrechtes. Ewigkeit erhalten bleiben soll, von einem sein. In der Vergangenheit hat man viel- damit vor den Augen der Welt ein Stück des Die Verordnungen und Erlässe, die vor künftigen Arbeitsrecht zu spre- fach   geglaubt, die gewerkschaftlichen Auf- deutschen Ansehens. Wer sich ihm unterwirft, der Gewerkschaftsaktion erlassen wur- chen. Und doch ist diese Kühnheit be- gaben seien erschöpft gewesen, wenn macht sich selber und seiner Nation nichts als den, bereiteten den Boden vor. Mit der rechtigt. Es hat noch nie eine Despotle die Lohnregulierung und Unterstützungs­Uebernahme der Gewerkschaften durch gegeben, die sich ewig erhalten hat, das zahlung erfolgt sei. In Wirklichkeit wa­die Nazis waren die Träger und Schöpfer wird auch der deutsche Faschismus erfahren den Gewerkschaften viel größere Auf­des kollektiven Arbeitsrechtes zertrüm  - ren. Ein Zurück nach Weimar gibt es gaben gestellt. Sie waren der eine Flü­  

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Sozialismus.

Schande.

Tanzt deutsch!

Der Düsseldorfer Mittag" eine besonders

über die Gleichschaltung im deut­

mert, An Stelle der freien Wahl wirt- dann nicht mehr. Mit dem Sturze des Fa- gel der Arbeiterbewegung, die dem So- ergiebige Quelle neudeutscher Komik, bringt schaftlicher und sozialpolitischer Vertre- schismus wird auch der Sturz der kapi- zialismus zum Durchbruch verhelfen soll, ter durch die Arbeiterschaft trat die Er- talistischen Wirtschaftsord- die Partei der andere. Und da heute am 19. September eine glorreiche Reportage nennung. An Stelle des Vorschlagsrechtes nung verbunden sein. Und da ist es jede Betätigung im Sinne dieser hohen schen Tanzunterricht. Auf amtlichen der Gewerkschaften trat das der N. S. B. durchaus zweckmäßig, die Frage anzu- Aufgaben der Gewerkschaftsbewegung Wunsch, so mittellte der Vorsitzende des Kon­0. Man hob nirgends Gesetze oder Ver- schneiden, welches Arbeitsrecht unmittel- unmöglich ist, so ist es Pflicht eines gresses der Tanzlehrer im Regierungsbezirke ordnungen über das Arbeitsrecht völlig bar nach dem Sturze des Faschismus zur   jeden Gewerkschafters, mit da- Köln, soll die Gleichschaltung des Unterrichts bei zu sein, wo der politische Kampf für Tanz und Anstand erfolgen. Die Uneinig­auf, sondern sorgte nur dafür, daß alle Anwendung kommen soll. Die Verhältnisse haben sich gewaltig gegen die nationalsozialistische Gewalt- keit in den eigenen Rethen müsse aufhören. Der gesetzlichen Institutionen der N. S. B. O. ausgeliefert wurden. Nach dem Willen geändert. Die Gewerkschaften sind im herrschaft geführt wird. Denn das End- Tanz habe von leher im Mittelpunkt des ge­ziel aller gewerkschaftlichen Tätigkeit ist sellschaftlichen Lebens gestanden und der des Führers" ist die N. S. B. O. elne totalen Staate" Staatsinstitut proletarier die Befreiung des Proletariats, ist der Stit elne ,, totalen ge­kleine Truppe zur Durchsetzung des Na- worden. Generation tionalsozialismus in den Betrieben. Es ist wächst heran, die vom kollektiven Ar­also ganz klar, daß die N. S. B. O. nie- beitsrecht, seinen Schöpfern und Trägern, Sie fahren wie verrückt! mals zum Schöpfer und Träger kollek- nichts weiß. Wenn auch nun die Ge­tiven Arbeitsrechtes werden kann. Dort, werkschaften   sofort wieder unabhängig Ein Autounfall des Berliner SA.- Grupper. wo sie es werden könnte, sorgen die po- werden, so ist doch das kollektive Ar- führers, Stadtrat Ernst, wurde von oppositio­litischen Organe des Faschismus dafür, beitsrecht noch nicht wieder erstanden, nellen sächsischen SA.- Leuten zum Anlaß ge­daß sie es nicht wird. Die heutigen Ge- weil   die Gewerkschaftsmitglieder, weil werkschaften in Deutschland sind besten- die Arbeiterschaft es schließlich verlernt nommen, ein Flugblatt zu vertellen, in falls Unterstützungsvereine. Sie sind aber hat, es zu schöpfen und zu erhalten. Ge- festgesellt wurde, daß seit dem 1. Juli 1933 nicht einmal das, sondern sie sind der rade für eine sozialistische Wirtschafts- insgesamt 80 nationalsozialistische Minister, aufzuräumen. Es könne nicht angehen, daß Herrschaftsapparat über die ordnung ist es notwendig, daß jeder   ein- Oberpräsidenten, Staatsräte, SA und SS. von arischen Menschen Negertän­Arbeiterklasse. Ohne freie und un- zelne Arbeiter geschult genug ist, nicht Führer sowie Letter der deutschen Arbeits- ze getanzt würden. Man wolle einen natio­abhängige Gewerkschaften kein kollekti- fur das kollektive Arbeitsrecht, sondern front" und der NSBO Autounfälle erlitten ha- naten Tanz, der durch Maß und Zucht gekenn­Ives Arbeitsrecht! Obwohl die arbeits- auch den Sozialismus in seiner Bedeutung ben.

einer guten Gesellschaft hänge von der Ausführung eines guten Tanzes ab. Die nationale Regie­rung habe für Disziplin gesorgt, damit sei die Disziplinlosigkeit der letzten Jahre glücklich beseitigt worden. Nach amtlicher Auffassung gehöre der Tanz unter die Abteilung Volks­bildung.

Ein anderer Tanzmeister führte aus, daß es zunächst gelte, mit den undeutschen Tänzen

zeichnet set.