Frick- Erlaß gegen SA.

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as molletatant si per towoz

sonders hohe Zahl ausgegebener Stimmscheine. In einzelne Urnen waren offenbar aus kirchli­chen Kreisen Proteststimmen abgegeben, die die Aufschrift trugen: Unser Führer ist Jesus Christi  !". neue

Ein Notschrei des Reichsinnenministers gegen die vollkommene In Dresden   waren fast durchwegs olio/ Rechtsunsicherheit in Deutschland  

Wahlvorstände, nur e nur einzelne Vororte mit Arbeitersiedlungen hatten noch sozialdemokra­buto 1obnerfionagog obtische Mitglieder in den Wahlvorständen( Dr. In Deutschland herrschen Zustände, hörden und Beamten gewährleistet werden den Herra preußischen Minister des Innern Briesnitz- Kemnitz- Stetzseh z. B. mit folgendem

50 206 sib

8 bu ador Qus 291b uns W

die zum Himmel schreien. Privatpersonen muß.mibia seb nehmen sich heraus, das Gesetz zu bre- Im besonderen Auftrage des Herrn Reichs­

den Herrn preußischen Justizminister.

Resultat: Nazist  , 6696, ungültig 920= 14%).

chen, sie pfeifen auf die Anordnungen der kanzlers ersuche ich die Herren Reichsstatt- lab des Dr. Frick nicht, der erste seiner Otto Wyrgatsch

Ein Märtyrer der FreiheitsUnA In Kopenhagen   wurde vor einigen Ta­

Behörden, rufen außenpolitische Konflikte halter, um die Beobachtung dieser Grundsätze Art ist. Geholfen hat aber bisher keine hervor und verüben Unrecht in jeder der nationalsozialistischen Staatspolitik unbe- Warnung und keine Mahnung, und so läßt Form. Sie fürchten keine Strafe, denn sie dingt Sorge zu tragen und darauf zu achten, sich unschwer voraussehen, daß auch die­fühlen sich durch die Parteiuniform, die daß alle Behörden der Länder genau nach ser Erlaß, genau wie seine zahlreichen gen die Leiche unseres Genossen Otto ihnen verfahren, und daß Beamte, die ihnen Vorgänger, ein Schlag ins Wasser bleiben Wyrgatsch den Flammen übergeben.

sie tragen, geschützt.

die schuldigen Mitglieder der SA   rück­sichtslos zur Verantwortung gezogen

werden.

Der Erlaß des Reichsinnenministers nicht voll Rechnung tragen, ebenso wie Frick, vom 6. Oktober, den wir wieder­zugeben in der Lage sind, ist ,, Greuelmel­dung" in konzentrierter Form. Er bestä­tigt alle Anklagen, die in der zensurfreien Presse außerhalb Deutschlands   gegen das heutige Regime erhoben worden sind. Hier

wird.

dom alle

Otto Wyrgatsch kam in jungen Jahren zur Sozialdemokratie. Sein Ingenieurbe­Wenn etwas neu an diesem Erlaß ist, ruf befriedigte den stark politisch inter­dann ist es die an die Adresse der Be- essierten Mann nicht lange. Er wurde Der Herr Reichskanzler wird in seiner a mten gerichtete Drohung, sie würden Parteifunktionär und Redakteur der so­Eigenschaft als oberster SA- Führer einen ent- rücksichtslos zur Verantwortung" gezo- zialdemokratischen Zeitung in Hildesheim.  sprechenden Erlaß an die SA   richten, der gen werden, wenn sie dem Treiben der Da er über große journalistische Fähigkei­jeder SA- Dienststelle und jedem einzelnen SA- SA weiter untätig zusähen. Die armen Be- ten verfügte, betraute ihn die Partei mit amten! Legen sie sich auch der SA   an, dem Amt des Chefredakteurs der Königs­dann kommen sie in Teufels Küche und berger Volkszeitung. In dieser Eigen­Trotz der wiederholten Kundgebungen des An die Herren Reichsstatthalter und die Lan- tun sie es nicht, so droht ihnen Frick mit schaft hat er im schwärzesten Teil

der Wortlaut:

Der Reichsminister des Innern I A 2000/29. 9.

Berlin  , d. 6. Okt. 1933

Herrn Reichskanzlers und trotz meiner zahl­reichen Rundschreiben sind in den letzten Wochen

immer wieder neue Uebergriffe unte­rer Führer und Mitglieder der SA  gemeldet worden. Insbesondere haben SA­Führer und SA  - Männer selbständig polizei­liche Handlungen vorgenommen, zu denen ihnen entweder überhaupt die Befugnis fehlte, oder die sie in einer Weise ausgeführt haben, die mit den bestehenden Ge­

Mann bekanntgegeben wird.

desregierungen.

gez. Frick,

( Für Preußen den Herrn Preuß. Ministerprä­sidenten)

den schwersten Strafen.

010 Deutschlands   eine scharfe Klinge gegen Es ist eine Lust, Beamter im Dritten den täglich frecher werdenden Faschis­Reich zu sein! mus geschlagen. Bald war er für ihn der bestgehaßte Mann,

02

Zahlen aus Sachsen  

Ungültige Stimmzettel bis 20 Prozent

Lange vor dem nationalen Auf­bruch", schon nach der Juliwahl 1932 wurde Otto Wyrgatsch nachts von SA­Banditen in seiner Wohnung überfallen. Sie mißhandelten die Frau bis sie be­wußtlos zusammenbrach und brachten ihm selbst eine schwere Schußverletzung

bel Nacht und Nebel über die Grenze ins Exil. Durch die vielen Aufregungen zog er sich eine schwere Herzerkrankung zu, der er nun erlegen ist.

setzen und den Anordnungen der national- Das Ergebnis der Abstimmung am 12. No- 1 gung in den Wahlkreisen Leipzig   und Chem- bei. Kaum war er genesen, da mußte er sozialistischen Regierung nicht verein- vember in Sachsen   stimmt fast haargenau mit nitz höher als in Dresden  - Bautzen. bar sind. Auf diese Weise ist kürzlich sogar dem Gesamtergebnis im Reich prozentual über- Das Verhältnis der ungültigen Stim die Exteritorialität des Botschafters ein. Die Wahlbeteiligung im Reiche betrug men, also der Proteststimmen gegen die Na­einer auswärtigen Macht 95.3%, in Sachsen   95.4%. Auch die Schwan- zis ist in Sachsen   etwas günstiger als im von elgenmächtig handelnden SA  - Männern kungen der 3 sächsischen Wahlkreise waren Reichsdurchschnitt. Im Reiche wurden gegen­schwer verletzt und dadurch die Außenpo- ganz geringfügiger Art und betrugen für den litik der Regierung in Mitleiden- Wahlkreis based at schaft gezogen worden.tidos, ole

Mitleiden- Wahlkreis/

Diese Uebergriffe und Ausschreitungen müs- bund Dresden  - Bautzen  sen endgültig aufhören. Ich mache es den Her- Leipzig

ren Reichsstatthaltern, den Landesregierungen

Chemnitz  

94.6%

94.9%

95.9%

und allen nachgeordneten Behörden zur Pflicht, b 1011 daß gegen solche Uebergriffe und gegen jeden Schon bei früheren Wahlen war die Beteill­Versuch eines unbefugten Eingriffes

mit aller Schärfe eingeschritten wird. Soweit Mitglieder der SA   von den zu­ständigen Behörden nicht ausdrücklich als Hilispolizeibeamte oder als Hilfsbedienstete im Grenzdienst eingestellt sind, stehen Ihnen ir- w gendwelche polizeiliche Befugnisse überhaupt

Relch:

Sachsen  :

Dresden  / B.: Leipzig  :

Chemn. Zw.:

Ein Systemknecht

über den angegebenen Nazistimmen% un­gültige Stimmen abgegeben, in Sachsen   dage­gen 11%. Von den 3 sächsischen Wahlkreisen Der Beruf des Journalisten in Deutschland  hat am günstigsten Leipzig   abgeschlossen, das ist zu einer entehrenden Angelegenheit gewor­15% ungültige Stimmen gegenüber der Zahl den. Die deutsche Presse ist da, um die der angegebenen Nazistimmen erreichte, Dres- Wahrheit zu verschweigen und zu vergewal­den- Bautzen und Chemnitz   jedoch nur 10%. tigen. Die Leute, die dies Geschält betreiben, Die genauen Zahlen sind:

Abgegeb. Stimmen:

%

NSDAP  

42,969.502

95.3

39,621.437

Ungültig: 3,348.125

% 8%

3,555.342

95.4

3,206.964

1,322.811

94.6

1,210.528

348.378 F12.283

11

10

930.323

94.9

809.782

120.541

15

1,302.280

95.9

1,186.654

115.554

10

50

nicht zur Verfügung. Jedes polizeiliche Vor- Ein Vergleich der Resultate in den einzel- sen Sachsens  . Für die Städte lauten die einzel­gehen der SA   hat daher in Zukunft unter allen nen großen Städten Sachsens   ergibt eine grö- nen Vergleichsziffern: Umständen zu unterbleiben. Wo es ausnahms- Bere Unterschiedlichkeit als in den Wahlkrei

weise notwendig wird, bei einzelnen Aktionen

Leipzig  :

Mitglieder der SA   zur Unterstützung der Po- oob Dresden  : lizel heranzuziehen, dürfen sie nie selbststän- b dig, sondern nur in Anwesenheit und nur unter Aufsicht der Polizel und lediglich nach den Welsungen des polizeilichen Führers tätig werden. Für die Anwendung und die Handlun­gen solchen zur Unterstützung zugezogenen SA  - Leute

door bus

trägt der Führer des Polizelkomman­

alb Ecb

dos die Verantwortung.

Zittaus

7.5

Abgegeb. Stimmen:

%

NSDAP.  :

Ungültig:

467.836

95

425.389

42.447

501.419

98.5

425.759

75.660

Chemnitz  : Plauen  : Zwickau  : zul Meißen  :

239.610

94.

217.268.

22.342

% 10 17 11

79.065

98

70.057

9.008

13

58.347)

92

54.180

4.167

32.892

01.94

28.160

4.732

17

25.415

93

25.217

198

0.8

Bautzen  :

26.943

95

24.638

2.305

9.5

Freital  :

26.173

95

23,255

2,918

13

Freiberg  :

25: 093

94

23.166

1.933

22.705

94

20.751

1.954

10

Riesa  :

18.279

95

16.692

1.587

9

13.158

15.99

10.976

2.182

20

is/ 12.896

95.5

11.303

1.593

14

19.849b94

17.198

2.651

15

122: 062

197

20.399

1.663

8

10.855 Meerane  : node bal 17.626

100

10.170

685

7

96

15.432

2.194

14

190

Auch Hilispolizeibeamte und Hilfszollgrenzbe- Pirna:

Va amte dürfen Ihren Dienst grundsätzlich nur zusammen mit einem Beamten versehen. Nur bet

Wurzen  : Mittwelda: zad Crimmitschau  :

genauer Beobachtung dieser Anordnungen kann wirksam verhindert werden, daß getarnte Provokateure zum Schaden der SA   und desold Glauchau: nationalsozialistischen Staats in Tätigkeitsd a Falkenstein: aib

treten.

Auch sonst darf der Dienst der nationalso­Bei einer Vergleichung der Wahlresultate wesentlich günstiger als der Reichsdurchschnitt zialistischen Staatsverwaltung und der polizel­in den einzelnen Ortschaften zeigt sich immer lichen Exekutive durch unzulässige Eingriffe der SA   in kelner Weise mehr gestört werden. wieder, je größer der Druck ist, le stärker sich der Wähler beobachtet fühlt, um so stärker ist Derartigen Eingriffen dürfen sich die Behör- die Wahlbeteiligung und die Stimmenabgabe

den nicht beugen.

Strafbare Handlungen von Mitgliedern der SA sind nachdrücklich zu verfol­gen. Die Beamten dürfen nicht das Gefühl haben, daß ihnen daraus irgend­welche Nachteile entstehen könnten. Es erscheint mir notwendig, hierauf die Po­lizei- und Gerichtsbehörden besonders hinzu­

weisen.

Es darf nicht wieder vorkommen, daß in Fällen, in denen Mitglieder der SA  unzweifelhaft strafbare Handlungen begangen haben, die Täter angeblich nicht ermittelt werden können oder

für die Nazis.

fühlen es nicht. Wie wäre es sonst möglich, daß Rudolf Kircher   in der Frankfurter Zei­ tung  " das folgende über die Wahl vom 12. November schreiben konnte:

..Wer mit seinen eigenen Augen den Wahlvorgang beobachtet hat, der weiß.. daß es zwar nicht leicht war, sich der Stimm­abgabe ganz zu entziehen, denn die Säumi­gen wurden gemahnt( was bekanntlich keine neue Einrichtung ist), er weiß aber ebenso genau, daß diesmal wie bei jeder früheren Wahl die Möglichkeit bestand, frei, ungeniert und unkontrol­Hert das Kreuz hier oder dorthin zu setzen oder es ganz wegzulassen. Wir legten die Zettel in die gleichen großen Ur­nen wie früher. Ueberall war die gleiche Publizität des Verfahrens wie immer. Wenn aber, wie dies wahrscheinlich in Millionen von Fällen geschah, die Abstimmenden sich insgeheim dachten: Es sprechen zwar diese und jene Gründe dagegen, daß ich auch für die Reichstagsliste der NSDAP  , stimmen"- wenn sie aber gleichwohl das Gefühl hatten: ..trotzdem überwiegen die Gründe für mein " Ja", dann ist der Wert gerade die­ser Stimmen nur um so höher! Auf diesen Inneren Prozeß nämlich, der für viele - schmerzhaft ist, weil sie manche Dinge, die geschehen sind, nicht vergessen können oder well sie diesen oder jenen Teil des nationalsozialistischen Dogmas nicht zu akzeptieren vermögen, wird der Führer des neuen Staates den allergrößten Wert legen, denn nur auf diese Weise ist die Ausweitung von der Partel zum Staat, von der Minder­helt zur Volksgemeinschaft möglich." Herr Kircher, freiwilliger Propagandist

( 8%) oder der Wahlkrelsdurchschnitt( Ost- für das Hitler- Regime, hat vom Terror nichts sachsen   10%). Als Beispiel folgende Resultate: gemerkt! Er hat seine eigene Zeitung nicht mit SPD   Bürgermeister, der Ort, wo die Ar- jeden Oppositionellen als Landesverräter be­Bannewitz: Arbeiterort in Ostsachsen gelesen, als sie die Terrorreden widergab. die

beiterturnhalle bereits am 6. März völlig ver­wüstet wurde und der von der Außenwelt über

einen Tag völlig abgerlegelt wurde.

NSDAP   2077, ungültig 481= 23%, Wahl­beteiligung 95%. soloasab noma ofb

er

drohten, er hat nichts gesehen von den um­fassenden terroristischen Vorbereitungen, weiß nicht, wieviele jetzt ihre Arbeitsstätte verlieren, weil sie mit Nein gestimmt haben! Herr Kircher brauchte sich auch Insgeheim nichts zu denken, für ihn bestand bei Gittersee  : Zwischen Dresden   und Frei- dieser Wahl keine Problematik. Ob tal gelegen, SPD  - Mehrheit ode d Terror oder nicht. Herr Kircher brauchte NSDAP   2653, unglütig 406-15%, Wahl- thn nicht zu fürchten, denn er ist ein getreuer Knecht des Systems! Was weiß er von den tragischen inneren Konflikten, die der ungeheure und lückenlose

In Borsberg bei Dresden   haben sämt­liche Stimmberechtigte an der Wahl teilgenom­men und nur NSDAP   abgegeben und nur mit Ja abgestimmt. Schon bei der letzten Wahl wa­ren dort nur 6 marxistische Wähler. Borsberg ist weder mit Straßenbahn, noch mit Elsen­bahn erreichbar und liegt auf den Höhen bei Dresden   etwas abseits von Verkehrsverbindun­gen. Es ist klar, daß diese 6 gefährlichen Mar- beteiligung 97%. xisten fast allen anderen Ortseinwohnern be­kannt waren, Stimmenthaltung war deshalb KPD  - Mehrheit. dort kaum möglich. Resultat: 100% für Hitler. möglich. Result Bet der Wahlstelle Hauptbahnhof

auch wenn es sich um gewöhnliche Dresden   wurden abgegeben: Die Wahler, Straftaten handelt, die mit dem Kampf 225 um die nationale Erhebung nichts zumeist Reisende, waren dort unbekannt und fühl­tun hatten außer Verfolgung gesetzt ten sich weniger beobachtet. Resultat: 20% gegen Hitler  , der doppelte Prozentsatz wie der

Lausa: Arbeiterwohnsitzgemeinde mit

19010

NSDAP 2852, ungültig 403-14%, Wahl- Wafilteror bei den Gegnern des Systems her­beteiligung 94%.

Neugersdorf  : Textilindustrie in Ober­ lausitz  

.

NSDAP   7016, ungültig 1038-14%, Wahl­beteiligung 95%.

wurden.ponen Pesterwitz: früher reine Ein solches Vorgehen liegt ebenso im Interesse Durchschnitt der Stadt Dresden  . der SA   selbst, wie es zur Aufrechterhaltung Die reinen Arbeiten wohnsitzgemeinden, teil- heit und SPD  - Bürgermeister, gelen liegt e

vorgerufen hat! Es klingt wie blutiger Hohn, wenn er von dem für viele schmerzhaf­ten inneren Prozeß spricht, der zum Ueber­wiegen der Gründe für das Ja geführt hat. Es ist nicht nur Hohn, es ist schamlos, gerade die erpreßten Stimmen am höchsten zu SPD  - Mehr- bewerten, die Stimmen derer, die sich vielleicht selbst verachten, weil sie dem Druck des Ter­Wahl- rors unterlegen sind! Es ist eine Beschimpfung

der Autorität des nationalsozialistischen Staa- weise mit früheren sozialdemokratischen Mehr- NSDAP  . 921, unültig 166= 18%, tes geboten ist, die unter allen Umständen und heiten oder sozialdemokratischen Bürgermel- beteiligung 92%.

der Opposition, die umso widerwärtiger ist, da

gegenüber allen Angriffen von sämtlichen Be- meistern, sind fast durchwegs im Stimmresultat Auffällig war in der Stadt Dresden   die be- eine Antwort in Deutschland   nicht möglich ist.