ozialen Glücks der Armen zu widmen!... hr nennt Euch Christen, und noch gründet Ihr Eure Macht auf die physische Gewalt. Ihr seid lediglich die Nachfolger Cäsars und vergeßt, daß die wahren Christen als Zweck ihres Wirkens die vollständige Vernichtung der Macht des Schwertes, der Macht Cäsars und diese Gewalt wollt Ihr zur Grundlage der sozialen Organisation machen!<
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Zwischen zwei Nationen stehend, selbst zur Jude, kann er im Praktischen bestenfalls Ver
Bei meinen Sammlungen und Studien über| dringt. Im letzten Drittel des 18. Jahrhun-| freiwillig war sein dauernder Aufenthalt in die Nachwirkungen Heinrich Heines im ger- derts entfaltete sich in Deutschland eine gei- Paris nicht, wenn er auch im Jahre 1830 Diese Gottgläubigen waren zugleich manischen Norden mußte mir das Problem stige Welt in Literatur und Philosophie, deren freudig dorthin eilte, um teilzuhaben an der Vernunftgläubige. Die Natur habe über aufstoßen, wie denn überhaupt ein Dichter Gehalt man am besten unter dem Begriff neuen Freiheit. Er war Emigrant wie wir es Es sind die deutschen Zustände, diese Probleme erhitzten sich vor hundert einen dauernden Platz in der Weltliteratur Humanität zusammenfaßt. Sie ist nicht nur heute sind. Jahren die Köpfe der sozialistischen Uto- gewinnt. Im vorliegenden Fall, beim Dichter eine Angelegenheit der einzelnen Persönlich- die ihn zum unaufhörlichen, immer schärfepisten den Menschen mit dem Adel der des> Buches der Liedere scheint die Antwort keit, sondern stellt entscheidende Forderun- ren Kampf reizen. Seine politische Dichtung Gleichheit ausgestattet und ihn nicht in leicht und selbstverständlich: die Lyrik des gen auch an die Neugestaltung des öffentli- und Journalistik ist ein ebenso organisches der dem Liebesleid und chen Lebens. Man denke an Kants Schrift Gewächs aus der Verquickung seines Geistes Kasten, Klassen, Rassen, Korporationen jungen Menschen, und Kategorien, nicht in Herren und nicht dem Weltschmerz neuen, mit Ironie durch-» Zum ewigen Frieden<, Lessings> Emilia mit seiner Zeit wie seine Liebeslyrik. in Lastenträger abgeteilt. Hundert Jahre setzten Ausdruck gab, hat überall die jugend- Galotti<, Schillers Freiheitsdramen u. dgl. später erlebt ein großes Volk den» Sozia- lichen Herzen erobert, sie wurde unterstützt Das Ganze ist eine Paralellerscheinung lismus der Tate durch Niedertrampelung durch zahlreiche wundervolle Kompositionen, französischen Revolution, nur daß sie noch mittlerarbeit leisten zwischen Deutschland und der Natur und der Vernunft. Was einst die auf Flügeln des Gesanges< seine Worte nicht das politische Leben selbst in Bewe- Frankreich. Das tut er eifrig. Aber wo es auf Engelsfüßen oder auf Grund der über alle Grenzen trugen. Diese Auffassung gung setzt. Aber über die Grenzen von 300 gilt, für Menschenrechte, natürlichen menschlichen Bestimmung Ge- ist zweifellos für den Anfang richtig: der staatlichen Gebilden weg schafft sie doch Ge- Humanität zu kämpfen, da stalt werden sollte, marschiert heute in erste Weltruhm Heines beruht einem meinschaftsgefühl und gemeinsames Denken Feld für seinen beweglichen Geist, braunen Stiefeln durch ein Meer von Blut Band Gedichte, und wenn man heute seinen und bereitet so den Grund politischen scharfen Witz, sein spöttisches Lachen. In und Tränen... Namen nennt, ist das Buch der Liedere in deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung der dumpfen, scheinbar ruhigen Zeit vor dem aller Gedächtnis fest damit verbunden. Man des ganzen 19. Jahrhunderts. Nachdem man Weltkriege neigte man dazu, diese Ideen als Keiner hat das, was man zu seiner Zeit könnte meinen, daß alles andere demgegen- die Jugend in den Freiheitskriegen gegen Na- leere Schlagworte zu mißachten. Aber viellandläufig unter Sozialismus verstand, über von geringer Bedeutung gewesen ist. poleon gebraucht hatte, schlug man ihre frei- leicht versteht man in unserer Zeit der geschärfer abgelehnt als Karl Marx . Kei- Ich halte diese Auffassung, die weitverbrei- heitlichen Forderungen in der Metternich- walttätigen Diktaturen, die alles gleichschalner hat die utopischen Vorläufer des mo- tet ist unter all denen, welche so gern Kunst Zeit gewaltsam nieder. Die Predigt von Men- ten um der Machtanhäufung willen, besser, dernen Sozialismus unter dem Appell sei- und Dichtung ganz und gar losgelöst betrach- schenwürde hatte man gelten lassen, die Be- daß es wertvolle Freiheiten zu verlieren und nes Gewissens heftiger bekämpft als er. ten vom politisch- wirtschaftlichen Hinter- geisterung für die Freiheit, gegen die frem- zu erkämpfen gibt.
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auf
zur
für Freiheit und ist ein weites seinen
Jeder Blick ins Kommunistische Manifest grund, für falsch. Sie trägt viel dazu bei, den Unterdrücker auch, aber nun wollte man Da Heine selbst nie einer Partei anlehrt, daß es keineswegs paradox ist, wenn Heines Gestalt die Gradheit und Festigkeit keine Menschenrechte im politischen Leben gehörte, keine feste politische Haltung man ihn als den Begründer der wissen- zu rauben, die sie in Wahrheit trotz aller gewähren. Die Poesie der Zeit, die Spätroman- gehabt, an praktischer Arbeit eines Volschaftlichen Kritik am Sozialismus be- menschlichen Schwächen besitzt. tik, stützt die Reaktion oder ist unpolitisch. kes für die Gestaltung des politischzeichnet. Kapitel von beiẞender Ironie, ge- Zunächst ist darauf hinzuweisen, daß» Das junge Deutschland < aber bedeutet die wirtschaftlichen Lebens nie teilgenommen richtet gegen die utopischen Sozialisten Heines Prosa , beginnend mit seinen energische Abwendung von der Romantik, die hat, ist es klar, daß sein Einfluß aufhören und gegen alle, die schon damals das Reisebildern<<, einen ebenso großen Hinwendung zur Wirklichkeit, zugleich tritt muß, wo die energische Beteiligung an prakschnell populär gewordene Wort zur gedul- Einfluß, ja einen weiterreichenden ausgeübt die Religion zurück und die Kirche wird, als tischer Politik in einem Lande beginnt. digen Kulisse benützten, zeugen davon. hat als seine Poesie. In beiden Fällen wirkte hemmend für die freiheitliche politische Ent- Ueberall aber, wo eine revolutionäre BeweIhm, der von der Erforschung der Bewe- der Inhalt auf die einen anziehend, auf die wicklung bekämpft; Politik wird Mittelpunkt gung um die schlichten Menschenrechte gungsgesetze der kapitalistischen Wirt- andern abstoßend; niemand aber konnte sich des Denkens und Dichtens. kämpft oder wo eine Oppositionsgruppe die schaftsordnung ausging, waren die wohl- den Eindrücken und Einflüssen entziehen, die In diesen Zusammenhang gehört Heine Freiheit erobern oder mehren will, da erlebt meinenden bourgeoisen Philantropen, die von der meisterlichen Behandlung der Sprache hinein. Gewiß hat ihn die Romantik genährt. man ihn als Bruder im Geiste, als lebendigen Sektengründer des exklusiven Intellektua- in Poesie und Prosa ausgingen. In diesem Er hat viel von ihr gelernt und übernommen, Zeitgenossen, lernt bei ihm die geistigen lismus, die vernünftlerischen Konstruk - Sinne ist ganz zweifellos die gesamte lite- er hat sie überwunden und verspottet in sich Waffen schärfen und führen. An ihm entteure gesellschaftlicher Paradiese im tief- rarische Kultur des Nordens von Heine durch- und draußen in der Welt. In ihm vollzieht zündet sich das heilige Feuer, das man in sten zuwider. setzt und besonders die Journalistik ist ihm sich unter Schmerzen die Wendung der Zeit. den Wechselfällen solcher politischer Kämpfe Vor allem aber haßte er, was es schon in ihren Anfängen zu großem Dank ver- Es gibt wohlmeinende Verehrer seiner Kunst, nicht entbehren kann. damals gab, den spezifisch» deut- pflichtet. die ihm ernstlich vorwerfen, daß er Deutsch *) Von dem Verfasser, der bis zum Hitlerschen Sozialismus, den Schild- Das Wachstum der Journalistik ist aber land verlassen habe. Er konnte es in der umsturz Professor an der Universität Hamhalter reaktionärer Interessen und roman- eng verbunden mit den politischen Strömun- deutschen Stickluft nicht mehr aushalten. burg war, ist soeben eine Schrift erschienen: tischer Pfahlbürgerei. In dieser protest- gen der Zeit. Schon in seinen>> Reisebildern<< Der deutsche Bund verbot alle seine Schrif-> Der lebendige Heine im germanischen Norlerischen Auflehnung nannte er das große schlug Heine den aufrührerischen neuen Ton ten, die erschienenen und die künftigen. Lange den.<<( Det Schönbergske Forlag, Kopenhagen . Preis 5,50 dän. Kronen.) Der vorstehende AufDokument von 1849 nicht sozialistisches, an, der das greifbare äußere Zeichen dafür Zeit wäre er verhaftet worden, wenn er preu- satz des Verfassers bildet keinen Teil dieses sondern kommunistisches Manifest. Von ist, daß die Revolution in die Literatur ein- Bischen Boden betreten hätte. Nein, so ganz Buches, behandelt aber dasselbe Problem. nun an wurden Sozialismus und moderne Arbeiterbewegung voneinander untrennbare Begriffe. Vor allem aber sind jene Stellen von brennender Aktualität, die dem > deutschen < oder dem» wahren« Sozialismus gewidmet sind:
destruktive< Richtung des Kommunismus Aber man würde den sozialistischen Utopisten in bezug auf den Menschen von auftrat und seine unparteiische Erhaben- Utopisten bitter unrecht tun, wenn man selbst. Kant, Fichte und Hegel haben das heit über alle Klassenkämpfe verkündete.<< sie in innere Beziehungen zum Dritten geistige und sittliche Menschensymbol Alles ist schon darin. Die Geißelung Reich brächte. Denn es gibt eine un aus- verkündet, das Marx in revolutionärem > Das Gewand, gewirkt aus der irrationalen Gaukelei, die Anprange- 1 öschbare geistige Verbin- gesellschaftlichen Umgestaltungswillen gespekulativem Spinnweb, über- rung des Mißbrauchs und der Lüge, womit dungslinie zwischen ihnen, die vor gen seine Erniedriger wiederherstellen ⚫ stickt mit schöngeistigen der» Sozialismus« im Dritten Reich des hundert Jahren ehrlichen Herzens ihre an- wollte. Redeblumen, durchtränkt von Nationalsozialismus realisiert worden ist. klägerische Stimme erhoben, und ihrem Damit gewinnt die Erinnerung an den liebes schwülem Gemütstau, die Marx erblickte im deutschen Normal- scharfen Kritiker Marx . Ihre Maßstäbe bescheidenen Joncière, der vor hundert ses überschwengliche Gewand, worin die spießer mit der hintergründigen Rassen- waren die politische Freiheit und die bür- Jahren das Wort Sozialismus zum ersten deutschen Sozialisten ihre paar knöcherne romantik die» süßliche Ergänzung gerliche Gleichheit, die Errungenschaften Male niederschrieb, ihren Sinn. Mit größe> ewige Wahrheiten< einhüllten, vermehrte zu den bitteren Peitschen hie- der großen Revoluiton. Die Saint- Simon , rer Verantwortung als je zuvor steht der nur den Absatz ihrer Ware beim Publikum. ben und Flintenkugeln«, womit Fourier und Proudhon sahen, von welch Sozialismus wieder vor den Anfängen: er
Der deutsche Sozialismus proklamierte die damaligen Regierungen die Arbeiter- verheerenden sozialen Folgen die>> freie<< sieht sich den Urtrieben der Gewalt, der die deutsche Nation als die normale Nation schaft regalierten. Heute liegen die» spe- Wirtschaft begleitet war und wie sehr sie und den deutschen Spießbürger als den kulativen Spinnweben<< als würgender von der gesellschaftlichen Unfreiheit der Menschenverachtung und der MenschenSeine säkulare Normalmenschen. Er gab jeder Nie- Strick um den Hals des deutschen Prole- Massen lebte. Ihre Proteste waren mit der vernichtung gegenüber. dertracht desselben einen ver- tariats. Marx , dem Sozialpsychologen von Humanität im Bunde, mit dem Bekenntnis Aufgabe wird beherrscht vom revolutioborgenen höheren sozialisti- höchsten Graden, blieb nicht verborgen, zur Wiederherstellung der menschlichen nären Kampfe gegen die braunen Schänschen Sinn, worin sie ihr Gegen- daß die absoluten Herren zugleich vor zit-| Geltung und der menschlichen Würde. Für der, die vor seinem Namen und vor seiner teil bedeutete. Er zog die letzte Kon- ternder Angst vor den Unterworfenen und ihren Widersacher Marx verstand sich Idee den Galgen und das Blutgerüst aufsequenz, indem er direkt gegen die» roh- vor ihren eigenen Kreaturen besessen sind. alles Ethische in den Forderungen der gerichtet haben.
Patriotenschwur
Mein Vaterland, mir ist nicht bange! Ich übe einen neuen Trick:
Prügel, die sie redlich
Andreas Howald.
sches Geist- Menü: das sind die von Ernst schen Krämerseelen< nur so nieder.. Ernst Nieckisch und Rudolf Herzog ! An Nieckisch war eben schon echter verdienten! ihrer» Affäre« mag man erkennen, wie die Nationalsozialist, als Adolf HitErnst Nieckisch und Rudolf Herzog größte Ironie der Weltgeschichte auch immer ler noch hilflos an seinem» unaberleben die Verwirklichung ihrer Ideale. ihre höchste Gerechtigkeit darstellt. Dabei änderlichen Programm< knoNachdem die>> jüdische<, die» marxi- kann der eine als Prototyp der deutschen belte. Um der historischen Gerechtigkeit in Uebernationalismus willen verdient das klargestellt zu werden stische und die» pazifistische Literatur ge- Schriftstellmacherei Eisen macht stark Fett macht nur dick! nügend lange auf dem Scheiterhaufen des auf politischem Gebiete gelten, der an- Jetzt hat ihm die bayrische Staatspolizei sein Dritten Reiches geschmort hat, suchen die dere als sein Pendant für sogenannte Bel- neuestes Werk> Die dritte imperiale Figure( man sieht: selbst der> Mythos<< ist Geist- Abdecker rund um Hitler neue Opfer.letristik.
Steh ich nach Butter Hungerschlange,
Lutsch' ich an einer Eisenstange.
Was man uns einst von Kalorien
Und Vitaminen vorerzählt., Das sind Marxistentheorien!
Wir danken Hitler auf den Knien, Daß seine Eisenkur uns stählt.
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Was Futter! Wichtig sind Kanonen. Hat unser Volk nur Schießgewehr, Bekommt es Nahrung für Millionen: Dann füttert es mit blauen Bohnen Die andern Völker um sich her!
Die große Zeit« von Vierzehn dämmert, So weit hat Hitler uns gebracht. Vom Schicksal werden wir gehämmert Bis zu dem Tag, an dem belämmert Das Volk aus seinem Rausch erwacht!
Knax.
> Systemzeit<<
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Es sind jetzt, mangels anderer» Masse<<, die Wer ist Ernst Nieckisch? Der ehe- bei Ernst originär) auf den Index gesetzt. Autoren dran, die formgerecht als Schritt- malige bayrische Volksschulmeister geriet im Deutschland ist in genau dem Geisteszustand, macher des regierenden und verwirklichten Verlauf des Weltkrieges ein bißchen aus der den Ernst für den normalen hält! Aber so Nationalsozialismus im Deutschland der seelischen Balance. Jenes kann gewiß passie- viel Geduld und gütige Nachsicht, wie die mit oder auch ohne Talent ren und ist an sich auch noch keineswegs gute Republik, hat mit ihm besagter Geiin die Literaturgeschichte eingingen. Als tadelnswert. Bedenklich wurde aber die steszustand gewiß nicht... Geächtete dieser Kategorie wäre z. B. Mö 1- Sache, als Ernst binnen Halbjahresfrist sich Und wer ist Rudolf Herzog ? Was ler van den Bruck zu nennen oder auch derart empormauserte, daß Räte- München Ernst im Versammlungslokal, ist Rudolf im Ernst Jünger oder Frank Thieß keinen unentwegteren Sturmgesellen als ge- Boudoir. Gehört jener mit einem monomaoder auch der Ullstein- Neoromancier Fal- rade ihn kannte, den man an die Spitze des nen Hurradeutschtum der ungewaschenen lada. Herr Rosenberg und seine>> Schrift- Zentralrates der Isar - Sowjet- Macht berufen Nachkriegszeit an, so ist dieser ganz ondutumsstelle<< dulden als höchste Beckmesser- konnte. Drei Jahre darauf schon aber war lierter und coiffierter Wilhelminismus. Instanzen des Dritten Reiches eben nur noch Ernst Nieckisch ein enormer Patriot. Nim- Schreibt jener für gewesene Baltikumer, so hakenkreuzkarierte Gesinnungswanzen im mermehr schlug er wie bisher, der preußis dieser für höhere Töchter. Rudolf Herzog hat fünften Grad der Verkümmerung. schen Hydra des Militarismus die vorhande- einen neuen Roman dem Dritten Reich und
Zwei Namen auf dieser neuesten Proskrip- nen sämtlichen Köpfe ab: im Gegenteil! Ernst insbesondere dessen Reklame- General, dem tionsliste der Schrifttumsstelle< tun freilich Nieckisch machte nun in» Schmachfrieden«.» Sieger von Brezesiny<, dem totalitären Feldgeradezu genießerisch wohl auf der Zunge Ernst Nieckisch metzelte jetzt literarisch das webel Litzmann gewidmet. Das Opus heißt des sonst unbeteiligten Gourmands für deut-> Sadistenvolk der Poincaré und die>> briti- huch, wie könnte es bei Herzog anders