zwar staatspolitische Gesichtspunkte. Das weiß niemand besser als die leitenden Sow­jetrussen. Der demokratische Sozialismus knüpft nicht an Robespierre   und natürlich nicht an Lenin   an. Seine staatspolitischen Wur­zeln können auch nicht, um mit Heinrich Cunow   zu sprechen, im»halbutopistisch- anarchistischen Revolutionismus« von Marx liegen. Die unerbittliche Wirklichkeit erzwingt die Erkenntnis, daß im 20. Jahr­hundert am Beginn jedes politischen Han­delns der Staat mit seinen Problemen steht, daß der Vorrang des Staates über die Oekonomie keine Frage mehr ist. Auch in sozialistischen Kreisen bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß man den Staat weder als Organ noch als Organismus be­greifen kann, wenn man sich darauf be­schränkt, ihn als Klassenfunktion zu wer­ten. Henrichsen hat in der»Zeitschrift für Sozialismus« aufgezeigt, daß alle Wertun­gen des Hitlerregimes falsch sind und zu Illusionen führen, wenn sie sich auf die Untersuchung beschränken, welche Klas­sen hinter Hitler   stehen. Auch innenpoli­tisch gibt es für den Staat die Möglichkeit desTeile und herrsche!« Ein Einwurf: Hat sich nicht die deut­sche Sozialdemokratie an der Weimarer Republik   verblutet, hat sie nicht eher zu viel als zu wenig Staatsgesinnung bewie­sen? Abgesehen davon, daß die Möglich­keiten der ersten deutschen   Demokratie so groß waren, daß sie das edelste Blut recht­fertigten, vergißt ein solcher Einwurf, daß die sozialdemokratische deutsche Arbeiter­schaft in die Wirklichkeit der Nachkriegs­zeit zwiespältigen Herzens eintrat. Sie mußte mit antirevisionistischer Ideologie revisionistische Praxis treiben. Noch 1904, auf dem Internationalen Kongreß von Amsterdam  , war nach dem verhängnis­vollen Rededuell zwischen Jaures   und Bebel beschlossen worden,»daß die Sozialdemo- ln:atäe... einen Anteil an der Regierungs­gewalt innerhalb der bürgerlichen Gesell­schaft nicht erstreben kann«. In dieser Vorstellung lebte bis zum Kriegsausbruch die deutsche sozialdemokratische Arbeiter­schaft und dann kam plötzlich die Koa­litionspolitik. Eben war der Staat noch, und zwar ohne jede Einschränkung, ein Schmarotzergewächs und ein Auswuchs der Gesellschaft gewesen..., wo sollte da plötzlich die Staatsgesinnung herkommen? Der drängenden Erkenntnis, daß man sich an der Staatsführung beteiligen müsse, konnte man sich nicht verschließen, man tat aus sozialem Pflichtgefühl, was aus be­geisterst er Liebe hätte geschehen müssen, und wenn auch zeitweise eine gewisse Der le�te Bürger SdudksalstraigSdie des historischen Atavismus Unter den gesellschafttichen Phänomenen gibt es keines, dessen Charakterbild in der Geschichte schwankt wie dasjenige des»Bür­gers«. Vom städtischen Patriziat bis zur fran­ zösischen   Revolution, vom heranblühenden Kapitalismus bis zur wirtschaftlichen Welt­krise haben die Standorte des Bürgers fast niemals sichere Haltepunkte besessen. Im Laufe der vergangenen 150 Jahre wehten ihm die Fahnen der politischen und ideengeschicht­lichen Revolution voran, wurde er der Expo­nent der Massenunterdrückung, kämpfte er für Volksrechte und verriet er sie wieder. Der Freiheitsbürger verwandelte sich in der ökonomischen Sphäre in den Besitzbürger, der nichts als Freiheit für seine Privilegien verlangte, kurzatmig begleitet vom Bildungs­bürger, dem Verfechter der individuellen Vorrechte im Reiche des Geistes, mit dem Schlüssel zum Portal des kulturellen Erbes der Nation. Schon 1789 wohnten diese Wider­sprüche eng beieinander und 1918 waren sie die Paten der deutschen   Tragödie: zwischen den wirtschaftlichen und sozialen Problemen der deutschen   Gesellschaft und der politi­schen Demokratie entwickelten sich jene krisenhaften Gegensätze, die 1933 die Gewalt­aktion gegen die»bürgerlichen« Freiheiten ermöglichten. » In der Liste der Zeitbücher, die heute in Bataillonen heranrücken, fehlte bisher ein Bekenntnis; das des gedemütigten, verzwei­felten, schuldbewußten Bürgers. Diese Lücke besteht heute nicht mehr. Der Brünner Fa­brikant und Schriftsteller Ernst Jellinek gibt unter dem Titel»Die Krise des Bürgers« eine umfassende kritische Re­chenschaft durch die Publikation einer Reihe seiner Aufsätze aus den letzten Jahren (Europa-Verlag, Zürich  , 330 S.). Es ist ein fesselndes und vieleeitiges Buch geworden, im Detail sprunghaft und widerspruchsvoll, eine Apotheose der Ratlosigkeit, geschrieben in bitter enttäuschter Liebe zu verblaßten und versunkenen Idealen. Was versteht es ist die entscheidende Frage, aufschluß­reich für die Gesamtbetrachtung des Autors Jellinek unter dem»Bürger«? Er erblickt in ihm ein Geschöpf gesellschaftlicher Entwick­lungen,die das Recht zur persönlichen und gemeinschaftsmäßigen Selbstbestimmung in den Vordergrund des öffentlichen Geschehens stellen.« Oder deutlicher; »Was unter der Sammelbezeichnung Bürgertum 100 Jahre Motor und Regulator der gesellschaftlichen Werkstätte Europas  und Amerikas   gewesen ist, ruht begrifflich auf zweierlei Voraussetzung: Auf der öko­nomischen Grundlegung des freien Sonder­eigentums an den Produktionsmitteln einerseits und auf der Liberalität, das heißt. auf innerlich verankertem fair play des wirtschaftlichen, sozialen und weltanschau­lichen Denkens andererseits. Ohne die Be­triebsfähigkeit dieser beiden Hebelkräfte ist die bürgerliche Herrechmethode unwirk­sam. Im Zustand solchen Versa­gens einer der beiden Grund­elemente bürgerlicher Staats­verfassung befinden wir uns.« (S. 253.) Eine lebendige bürgerliche Substanz sieht Jellinek in der Realität nur noch jenseits der deutschen   Grenzen. Diesseits ist sie nur noch im Reiche der Träume und der Gesänge vor­handen. Warum ist der deutsche Bürger ge­storben, wer waren seine Totengräber? Jelli­nek sieht ihre Schattengeetalten in der »deutschen Maffi a«, die die höheren Werte unterdrückte oder sie zur Sicherung ihrer Vorrechte annektierte, in der Ober­schicht des Beamtentums und in der deut­ schen   Gelehrtenwelt. Hier wurde die Ideologie der Knechte großgezogen und verkündet, deren legitimierter Erbe der»Privatstaat« Hitlers   geworden ist. Auf diesem Schafott wurde der deutsche Bürger enthauptet, nicht unverdient, weil er schwach und feige war, seine geschichtliche Aufgabe versäumte, sein großes Erbe verspielte. Das Resultat? Der »Neandertaler  « ist über Deutsch­ land   gekommen, aus Urwelten hergerufen von deutschen   Ge- schichts- und Soziologieprofes­soren. Der Ruf nach Bindung an Blut und Boden vollzieht sich nach Jellinek in einer Sphäre der Unwirklichkeit, aber nicht in der »menschlich-sittlichen Heimat«: »Sonst bliebe es unausdenkbar und un­ergründlich, daß deutsche Menschen, Ange­hörige eines alten und großen Kulturvolkes, nicht den Sinn für das Würde­lose und Blamable haben, das im Begriffe vom»Sieg« eines Volksteils über einen andern gelegen ist; daß sich die Teilnehmer an einer so schandbaren Auseinander­setzung nicht scheuen, sich stolz»alte Kämpfer« zu nennen, und daß sie nicht begreifen, daß nichts vor den Augen der Welt das Bild einer nationalen Gemein­schaft als solcher und als seelische Einheit ärger diskreditieren und erschüttern kann als ein so wenig ehrenhaftes Grundverhal­ten der maßgeblichen völkischen Schich­ten.« Von solch ethisierenden Betrachtungen wimmelt das Buch, Jellinek fühlt selbst die Gefahr, die in rein pathetischen Beweis­führungen liegt. Darum ist er immer wieder bemüht, geisteegeschichtliche Kausalzusam­menhänge zu entdecken, und er gelangt zu lieber Erlebnisse als Beweis bringen. Ich ihn zu erobern. Es versündigt sich nicht Arbeiter die Soldaten des Wahlkampfes kenne z. B. emigrierte Journalisten, die sich heute nicht genug tun können in Hohn über die schwache Weimarer Republik   und die zetermordio schrien, als diese Republik durch Notverordnungen den Versuch machte, sich gegen die unflätigste Presse­hetze zu schützen. S t a a t s g e s i n n u n g aber ist Maehtgesinnung. Eine Machtgesin- hung, die sich auf die Partei beschränkt, beraubt sich selbst der Möglichkeit, ihre potentielle Energie in kinetische umzu­setzen, und übersieht, daß auch alle Macht StEmtsfreudigkeit entstand" den'w�hs�- 1 Partei vom Staate abhängig ist. In den und schweren Schicksalsschlägen, die! Ökonomisches Denken eingespannt wollte diesen Staat trafen, war dieses Gefühl 1 Abhängigkeit mcht wahr haben. nicht gewachsen, die Neigung, die Oppo- �a Hitlerregime hat den vernichtenden sition als die Regie und die Regierungstefl- 618 ge nähme als die schmerzliche Ausnahme zu 1 Unser Wunschbild vom Staate ist, daß empfinden empfinden! wurde nicht er weder liberaler Nachtwächter noch überwunden. Alles, was mit dem Staat zu- terroristischer Henker sei. Wir wollen dem sammenhing, blieb irgendwie verdächtig. Staate geben, was des Staates ist, vor Ich könnte dafür auch eine Unzahl persön- allem aber gebührt ihm unser Anspruch, nur am Staate, sondern auch an der Ar­beiterbewegung, wer diesen Anspruch nicht in den Vordergrund allen politischen Den­kens und Handelns stellt. Das erfordert aber Durchdenken nicht nur des Problems der Machteroberung, sondern auch der Machtbehauptung und Machtverwendung. Hier erwächst der Emigration, die denken, lesen und schreiben darf, was sie will, eine historische Aufgabe. Es gilt,»die Staats­idee des vierten Standes«, das heißt die Staatsidee der deutschen   Sozialdemokratie zu entwickeln. Eine auch nur oberfläch­liche Beschäftigung mit diesen Fragen wird ergeben, daß eine Zusammenarbeit mit totalitären Parteien zwar möglicher­weise den Sturz des Gegners fördern kann, aber mit absoluter Sicherheit aus den Bun­desgenossen von heute die Todfeinde von morgen machen muß. Lenin   fraß Marlow  , Hitler   fraß Hugenberg. Und es wird sich weiter zeigen, daß eine Linksfront, bei der die bürgerlichen Demokraten die Offiziere der Regierung, die sozialdemokratischen stellen, zwar bürgerlich-demokratischen Wünschen, nie aber sozialdemokratischen Interessen genügen kann. Und daß man im demokratischen Kampfe um die Macht nie »Alles oder nichtsi« sagen darf, denn die Erringung der letzten Prozente, die zur Mehrheit fehlen, ist meist schwerer, lang­wieriger und- gefährlicher als jene wahr haben wollen, die in diesem Falle aus­nahmsweise eine Schwäche für die Stimm- zetteldemokratie haben. Mit den Begriffen Staat und Macht rollt sich auch das Problem Volk und Klasse auf. Die Ueberlegungen, die Wenzel Jaksch  in seiner von Sollmann hier besprochenen Broschüre anstellt, knüpfen mit der Agrar­frage und der Ablehnung der»Flaschen­haistheorie«(dem nicht eingetretenen Ver­schwinden der Mittelschichten) unmittel­bar an Eduard Bernstein   an. Von Lassalle über Wilhelm Liebknecht  und Eduard Bernstein   führt der Weg in die staatspolitische Zukunft der deutschen  Sozialdemokratie. Fritz Tejessy  . Direktor Lindig informiert sich Direktor Lindig, kaufmännischer Leiter der Settegast A. G., Konservenfabrikatton, hatte sich zweimal scheu und beobachtend am Zeitungastand der Amsterdamer Centrai­station vorbeigedrückt. Hätte der Herr we­niger beleibt und wohlaituiert ausgesehen, die Verkäuferin wäre den Verdacht eines ge­planten Raubüberfalls nicht losgeworden. Tat­sächlich paßte Lindig einen Augenblick ab, in dem auf dreißig Schritt vom Kiosk kein Mensch zu erblicken war. Aber er griff nicht nach der Kasse, sondern wies mit stum­mer, hastiger Gebärde auf eine aushängende Broschüre, schob der Verkäuferin einen Gul­den zu, ließ fünfzehn Cent Wechselgeld lie­gen und entfernte sich hastig, die Druck­schrift unter den Mantel geklemmt, als habe et sie gestohlen. Die zweite Klasse des Schnellzugs nach Berlin   war»och schwach besetzt. Lindig fand leicht ein leeres'Abteil. Kaum hatte er sich eingerichtet, als er die Druckschrift hervor­zog. Er hatte schon auf dem Wege zum Zuge den grellfarbigen Schutzumschlag ab­gestreift und zerknüllt in einen Papierkorb geworfen. Aber das genügte nicht. Er schlug das Heft sorgfältig in ein Zeitungs­blatt ein: jetzt konnte kein neugieriges Vls- ä-vis, kein Nachbar feststellen, was er las. Trotz aller Voreicht blieb die Sache ver­rückt. Er hätte sich eigentlich nicht darauf einlassen sollen. Es war sein Prinzip das Prinzip der Menschenklaase, zu der er ge­hörte, jeder unnützen Berührung mit dem Strafgesetz aus dem Wege zu gehen, es sei denn, daß eine entsprechende Gewinn­chance das Risiko kompensierte. An dieser Sache war allein der phleg­matische Corneiis van Deventer   schuld, Groß­händler in Obst und Gemüse, ein Stockhollän­der mit grauem Fischblick über schweren Augensäcken, schlaffen Hängebacken und halboffenem Mund. Nie wurde man aus dem Burschen klug, nur an einem winzigen Un­terschied der Augen konnte man bemerken, ob er im Ernst sprach oder sich grausam über einen lustig machte. Lindig hatte den Großhändler in rein ge­schäftlicher Sache aufgesucht: seit dem ver­gangenen Sommer, seitdem das holländische Geschäft sich auf deutscher   Seite in der Form des Bestellens und Nichtbezahlens abspielte, war der Großhändler sehr schwierig geworden; und Lindig sollte nun mit seiner glatten Ueberredungskunst einen Extrakredit für die Settegast A. G., Konservenfabrikation, herausschinden. Dabei hatte es sich nicht vermeiden lassen, gewisse politische Gesichts­punkte zu streifen: Lindig verwies immer wieder auf die Sicherheit, die trotz vorüber­gehender Schwierigkeiten, in der großen Sta­bilität der heimischen Verhältnisse, in dem allgemeinen Aufschwung des durch Hitler   ge­einten Deutschlands   liege. Dazu hatte der Großhändler schweigend und undefinierbar gelächelt; vielleicht schien es Lindig auch nur, als ob sein Widerpart lächle, denn man sah ihn kaum die halb­offenen Lippen verziehen. Jedenfalls hatte Lindig sich durch das Verhalten des anderen gereizt, gefühlt, sein Loblied auf die glück­lichen Zustände unter Hitler zu steigern. Da­bei muß angemerkt werden: Lindig war durchaus kein Propagandaredner der NSDAP  . Er war überhaupt kein politischer Mensch. Einige der immer wieder gehörten Dinge, hatten sich in ihm festgesetzt und er glaubte daran, weil das für ihn vorteilhaft war. Eins jedenfalls ließ sich nicht leugnen: unter Hitler   hatte sich das Konservengeschäft gut entwickelt. Immerfort gab es etwas zu tun. Das eine Mal, als wegen des Futter­mangels die Bauern ihr Vieh massenweise abschlachteten, fabrizierte die Settegast A. G. ebenso massenweise»Fleisch im eigenen Saft«; ein ander Mal verarbeitete sie Fallobst der erbärmlichsten Art zu»Volksmarmelade« als Ersatz für die fehlende Butter. Dann wieder gab es große Aufträge der Heeres­verwaltung. und immer wurde gut verdient. Lindig mußte sich zwar sagen: vom Stand­punkt der allgemeinen Volksernährung aus sah sich bisweilen die Ankurbelung der Kon­servenindustrie bedenklich an; aber darüber hatten andere sich den Kopf zu zerbrechen, nicht er. Er Verdiente, gottlob, seit zweieinhalb Jahren gut, und wäre nicht in letzter Zeit der verflixte Rohstoffmangel dazwischen ge­kommen, so wäre sein Lob des neuen Regi­mes das aufrichtigste der Welt gewesen._ So freilich mußte Lindig dem grauen, spä­henden Blick des Großhändlers immer wie­der ausweichen, der zu fragen schien;»Wenn es euch so glänzend geht, warum zahlt Ihr dann eigentlich nicht?« Aber zu Lindigs Erstaunen kam van De­ venter  , als Lindigs Beredsamkeit total am Ende war, mit einem Einwand ganz anderer Art. Er erklärte: er glaube nicht an die Rechtschaffenheit und Beständigkeit eines Regimes, das Menschen zu Tode folterte und die Mörder unbestraft lasse. Emigranten­lügen!, schoß es Lindig sofort durch den Kopf. Hier in Holland   trieben diese Vater­landsfeinde leider auch ihr Unwesen trotz aller Proteste der deutschen   diplomatischen Vertretung. Der Direktor verwies den an­dern darauf. Aber van Deventer   fragte, ob Lindig eine gewisse Broschüre über Konzen­trationslager er nannte den Titel schon gelesen habe. Natürlich nein, und er wei­gere sich auch erstunkene Verleumdungen Deutschlands   zur Kenntnis zu nehmen. Van Deventer wiegte traurig das Haupt: leider sei ihm dann nicht möglich, die Kredit­frage weiter zu behandeln, wenn Lindig über < wichtige Dinge in Deutschland   völlig unin- formiert sei. Er mache ihm aber einen Vor- 1 schlag: in acht Tagen werde das neue deutschholländische Clearing-Abkommen fer­tig sein, dann würden sie beide die Materie weiter besprechen. Aber vorher müsse Lin­dig die Broschüre gelesen haben. Er ver­gesse, warf Undig ein, daß solche Lektüre in Deutschland   verboten und unmöglich sei. Schade, meinte van Deventer  . Aber er wisse Rat: Am Bahnhof hier gebe es die Schrift zu kaufen. Bis zur Grenze seien zwei Stunden, in der Zeit könne Undig bequem die hundert Seiten gelesen haben. Und so kam es, daß Direktor Undig, noch bevor der D-Zug aus der Bahnhofshalle aus­gefahren war, mit Eifer eine in Zeitung«*