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Nr. 128. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Buchdruder und Socialdemokratie.

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Mittwoch, 6. Juni 1900.

Dritte Generalversammlung des Gentralvereins deutscher   Former.

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des

wurden, Sauer Leipzig betont, daß die Leipziger   Mitgliedschaft ein Mitglied des Verbands zu delegieren, ebenso zum vierten deutschen die Delegierten zum Gewerkschaftskartell nicht zurüdgezogen habe, da Gewerkschaftskongreß. sie mit der Haltung des Gewerkschaftskartells einverstanden sei. Zum ersten Vorsitzenden wird Segnig wiedergewählt, zum Redacteur Von dem Partei- Sekretariat in der Kreuzbergstr. 30olff betont, daß die Erfolge der Frankfurter   Mitglieder in der des Verbandsorgans Kalisti- Berlin  . geht uns folgende Zuschrift mit der Bitte um Aufnahme zu: Frage der Sonntagsruhe wesentlich dem Umstande zu verdanken Mit dem Wunsch, der Verband möge wachsen und gedeihen, Unter der Spizmarke Buchdruder und Social- find, daß es gelungen ist, ein Zusammengehen fämtlicher schließt darauf der Vorsitzende Segnig die Generalversammlung. demokratie  " bringt die leyte   Nummer der Hilfe" eine Handlungsgehilfen- Organisationen zu stande zu bringen. Auch vom Notiz, in der es u. a. heißt: Wenn es wahr ist, daß eine Reihe finanziellen Standpunkt sei ein derartiges Zusammengehen sehr socialdemokratischer Parteiblätter in ihren Druckereien grund= vorteilhaft. fäglich keine Mitglieder des Verbands ein mit dem Vorstande einer Meinung war darin, daß die Agitation gegen Friedländer Berlin   erklärt, daß die Mitgliedschaft Berlin  stellen, dann bedürfte es usw." Die" Hilfe" verschweigt von woher ihr die Mitteilung geworden, sondern Sache der Warenhausbesizer sei. Als diese dann eine solche die Warenhaussteuer nicht in erster Linie Sache der Angestellten, Hamburg  , 4. Juni, daß in einer Reihe von Druckereien, wo Parteiblätter hergestellt Agitation begannen, habe der Verband sich selbstverständlich daran gierten besuchte Generalversammlung in Tütges Etabliſſement zu­Am Vormittag des zweiten Pfingsttages trat die von 60 Deles werden, Verbandsmitglieder grundsäglich nicht beschäftigt werden. Wir haben es also hier mit einer anonymen Verdächtigung zu thun, beteiligt. Die Deputation der Warenhausangestellten habe dem Finanz- sammen. Als Gast ist Suhr- Kopenhagen  , Vorsitzender des däni­die nach dem Grundsage gearbeitet ist: Es bleibt immer etwas minister in einer Audienz in Aussicht gestellt, daß die Warenhaus- schen Formerbundes, anwesend. Die hauptsächlichsten Punkte bilden: hängen." angestellten zum Centralverband der Handlungsgehilfen, der im Die Vereinbarungen mit dem Metallarbeiter= Thatsache ist, daß in sämtlichen Druckereien, wo Parteiblätter schwenden werden. Nachdem nunmehr die Steuer angenommen worden Streiks und Aussperrungen. Suhr übermittelte in Geruche socialdemokratischer Gesinnung stehe, ab Werband" und Unfre fernere Tattit bei hergestellt werden, grundsäßlich die Vorschriften des Verbandstarifs als Grundlage für den Arbeitsvertrag dienen und Verbands- wie sei, werde der Verband an die Angestellten in den Warenhäusern herzlichen Worten die Grüße der dänischen Fachgenossen und drückte Gewerkschaftssetzer in bunter Reihe stehen. Selbst dort, wo unsre herantreten und sie zwingen, zu bekennen, ob es ihnen mit der deren Bereitwilligkeit aus, die deutschen   Former in ihren Lohn­Parteiorgane in Privatdruckereien hergestellt werden, ist überall in Drohung ernst gewesen sei. Kalisti in Berlin   beklagt sich fämpfen in gleicher Weise zu unterstüßen, wie diese die dänischen den Druckvertrag die Bestimmung aufgenommen, daß das bei Her­über die geringe Unterstügung durch Berichte an das Ausgesperrten unterstützt hätten.( Beifall.) Der Vorsitzende des stellung des Blatts beschäftigte Personal nach den Bestimmungen des Verbandsorgan, besonders find es die süddeutschen Verbands- Verbands, Neichstags- Abgeordneter Theodor Schwarz- Lübed, Tarifs zu behandeln ist. mitglieder. Bei dem Bestreben, die Sonntagsarbeit zu beseitigen, legte hierauf den Was den in Buchdruckerkreisen tobenden Streit um den Wert finde der Verband bei der Polizei kein sonderlich freundliches Ent- vorstandes vor, dem wir das Folgende entnehmen: Die Organi oder Unwert der Tarifgemeinschaft anbetrifft, so hat die Partei als gegenkommen, wie Stalisti an einzelnen Beispielen aus Berlin   fation ist von 1895 bis Ende 1899 m 5559 Mitgliedergestiegen, solche bisher sich jeden Urteils enthalten. Es dürfte auch zu einem Uebertretungen der Sonntagsruhe zur Anzeige zu bringen, und wenn trug, während zur Zeit dem Verband rund 11 000 Mitglieder an­illustriert. Der Verband werde aber sich nicht abhalten lassen, die so daß die Mitgliederzahl am Schluffe des Berichtsjahrs 10 500 be­solchen Urteil echt wenig Neigung vorhanden sein, sicher aber fehlt man ihm deshalb den Namen Denunzianten   Verein beilege, gehören. In Deutschland   sind insgesamt 49 225 Former und Eisen­in der Partei jeder Beruf dazu. Wenn in einzelnen Partei- Organen besonders in solchen, die werde er ihn mit Stolz acceptieren. Josephsohn- Hamburg hat sich gießer und 15 851 Hilfsarbeiter thätig. Es sind mithin 16 Proz. zu ihren Redaktionsmitgliedern Schriftfezer zählen- harte Urteile ebenfalls an die Polizei wegen Uebertretung der Sonntagsruhe ge- der im Beruf beschäftigten Arbeiter organisiert. Zieht man nur die über die Tarifgemeinschaft und deren Vertreter gefällt worden sind, wandt, jedoch die Antwort erhalten, daß die Polizei nach der Former in Betracht, so ergiebt sich, daß 20 Proz. derselben so sollte doch nicht übersehen werden, daß diese Blätter sich nie an- Gewerbe- Ordnung keine Verpflichtung habe, derartige lebertretungen dem Verband angehören. Jm Berichtsjahr betrug die Zahl gentaßt haben, in dieser Frage namens der Partei zu sprechen. Wozu festzustellen, sondern nur dann, wenn die Anzeige mit Beweisen er- der Verwaltungsstellen 144 gegen 62 in 1895. Gleichen fie auch kein Recht gehabt hätten. stattet werde, zur Bestrafung zu schreiten. Schritt mit der Expansion des Vereins hat sich dessen Neben den Gegnern haben aber auch leitende Parteiblätter eine Zwei Anträge auf Veranstaltung einer Agitationstour im Rhein  - finanzielle Leistungsfähigkeit gehoben. Für Agitation wurden 1899 durchaus entgegenkommende Stellung zur Tarifgemeinschaft ein- land, Herausgabe von Agitationsnummern werden dem Vorstand 3065,21 m. verausgabt. Hinsichtlich der Agitation ist Deutschland   in genommen, ebenso wie Aeußerungen bekannter Parteigenossen in zur Berücksichtigung überwiesen. Dem Kassierer wird darauf Decharge eine Anzahl Bezirke eingeteilt, welche von ad hoc eingesetzten Kom­die Preffe drangen, die alles, nur feine Gegnerschaft gegen den erteilt. missionen planmäßig bearbeitet werden. Einen breiten Raum in dem. Verband oder die von demselben eingeführte Tarifgemeinschaft für Redaktion und Verwaltung in Hamburg   an- Bestehen des Vereins ist eine so lebhafte Streitbewegung zu ver Der Antrag der Hamburger Mitgliedschaft, einen Beamten Bericht nimmt das Kapitel Streifs" ein. Noch nie seit dem Mit welchen Kleinlichen Mitteln aber trotzdem weiter gehetzt stellen, wird von Josephsohn begründet. Dieser weist darauf zeichnen gewesen, als im Berichtsjahre. Jn 53 Orten wird, möge nachfolgendes Beispiel zeigen. In dem vom Vorwärts" hin, daß infolge Trennung der Verwaltung und Redaktion ein er- waren Differenzen zwischen den Eisengießerei- Arbeitern und bereits gewürdigten Hez- Artikel des Korrespondent" findet sich auch sprießliches Arbeiten für den Verband nicht möglich sei. Es sei not- den Unternehmern ausgebrochen. bereits gewürdigten Hez- Artikel des Korrespondent" findet sich auch wendig, das jetzt in Berlin   erscheinende Verbandsorgan nach Ham- entstandenen Differenzen nach kurzen Verhandlungen beigelegt, folgende Stelle: " Wenn es anginge, würde man in vielen Parteidruckereien burg zu verlegen. Dazu stellt Behr Stuttgart den Antrag, die ohne daß die Hauptkasse in Anspruch genommen zu werden brauchte. lieber Schloffer oder Stiftenbauer als Seger beschäftigen, denn Frage vorläufig zu vertagen und dem Vorstand aufzugeben, zu ge- Jn 28 Orten war der Erfolg nicht immer befriedigend. Resultatlos organisierte Buchdrucker. Der Anfang ist ja bereits in Partei- eigneter Zeit durch Urabstimmung eine Entscheidung herbeizuführen. verliefen die Streits in Effen a. N., Kiel  , Frankfurt   a. M., Leipzig  , druckereien mit Sch I offern als Rotations Maschinen- Dieser Antrag wird in namentlicher Abstimmung einstimmig an- M.- Gladbach, Zeulenroda  , Kotiz bei Dresden   und Aachen  . Die meistern gemacht." Zahl der Ausständigen betrug insgesamt 1321, die Gesamtdauer der Streifs 229 Wochen. Die Ausstände erforderten eine Geldsumme von 124 959 M., wovon 89 601 M. die Hauptkasse leistete. Der auf 86 182 Reservefonds belief sich in Einnahme und Ausgabe Mr. An Arbeitslosen Unterstützung wurden 11 627 M. gezahlt. Das Vereinsorgan Glid auf!" be= durfte eines Zuschusses von 11 932 M. In der Ges Die fapitalistische Entwicklung zum Großbetrieb, die auch in samt abrechnung des Vereins sind auf der Einnahmes allen Zweigen des Handelsgewerbs dieselben Resultate gezeitigt hat und Ausgabefeite 157 761 9. aufgeführt. Das Banttonto be oder zu zeitigen beginnt, die sie in den übrigen Gewerben hervorrief, trägt 11 139 M. Der Referent machte den Vorschlag, einen Reserve­für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit der Handlungsgehilfen und ersuchte er, pünktlich abzurechnen, widrigenfalls denselben die Be­macht in steigendem Maße einen ausgedehnten gefeßlichen Schuß fonds in Höhe von 100 000 m. anzulegen. Die fännigen Zahlstellen hat sich zu bewegen im Rahmen einer ausreichenden Arbeitszeit- richtete einen warmen Appell an die Delegierten, für die Vereins­Gehilfinnen zur unbedingten Notwendigkeit. Dieser Arbeiterschuß rechtigung auf Streifunterstügung aberkannt werden müßte. Redner verkürzung und vollständigem Verbot der Sonntagsarbeit, der Er- interessen nach jeder Richtung hin Sorge zu tragen.( Lebhafter richtung einer Aufsichtsbehörde zur lleberwachung der in§ 62 des Beifall.) Es gelangten noch mehrere Begrüßungstelegramme zur Handels- Gejezzbuchs festgesezten Bestimmungen im Anschluß an die Verlesnug, worauf die Generalversammlung auf Dienstagmorgen Gewerbe- Inspektion unter Zuziehung von Gehilfenvertretern und vertagt wurde. Vertreterinnen und Unterstellung aller im Handelsgewerbe be­schäftigten Personen unter die reichsgesetzliche Unfallversicherung bis zur Gehaltshöhe von 3000 Mart.

bekundeten.

Obivohl wir mun nicht auf dem Standpunkt stehen, daß nur zünftig gelernte Arbeiter in ihrem Beruf verwendet werden dürfen, sondern es uns genügt, wenn die beschäftigten Arbeiter nach den von den organisierten Arbeitern aufgestellten Bedingungen entlohnt und beschäftigt werden, erkundigten wir uns doch, in welcher Parteibruckerei denn ein Schlosser als Rotations- Maschinenmeister steht. Der nachstehende Brief ist das Ergebnis unsrer Umfrage: Kiel  , den 30. Mai 1900.

Werter Genosse! Zur Beantwortung Ihrer Anfrage betreffs des Schloffers als Notations- Maschinenmeister diene Ihnen folgende Aufklärung: Der Metalldreher W., ein thätiger Genosse und geschickter Arbeiter, tvar Breßkommissionsmitglied, als es sich bei uns um die Aufstellung einer Zwillings Rotationsmaschine handelte und machte unfren Handelsgesellschaftern plausibel, zur Schüßung des in die Maschine geftedten Kapitals einen mit dem Maschinenmaterial vertrauten Mann als Maschinenmeister anzustellen. Als dann der Frage der Anstellung eines solchen in einer Sigung im vorigen August näher getreten werden sollte, empfahl er sich selbst und wurde probeweise auf ein Vierteljahr mit 36 M. pro Woche auch gewählt, trog meiner Einsprache, daß es nicht möglich sei, die Funktion des Druds während der Aufstellung der Maschine sich an­eignen zu können. Als W. nun seine Stellung angetreten hatte, protestierten die Verbandsmitglieder energisch dagegen, und um mit den Buchdruckern deswegen nicht in immerwährendem Hader zu liegen, machten unsre Handelsgesellschafter die Anstellung.'s rid gängig, entschädigtent denselben anständig und es wurde ein gelernter Buchdrucker an die Rotationsmaschine gestellt, der noch heute dieselbe bedient. Es hat also fein Schlosser oder dergleichen an derfelben gearbeitet. Ein uns nicht gutgesinntes Verbandsmitglied hatte diese Angelegenheit im Korrespondent" breitgetreten:... Schuster, Schneider und Schiffszimmermann hätten als Firmenträger zur Be­dienung einer aufzustellenden Rotationsmaschine einen Schlosser für würdig befunden usw." Mit bestem Gruß

Ihr

Jul. Krause, Geschäftsführer. Also im August vorigen Jahres hat die Angelegenheit gespielt, dieselbe ist sofort zur vollen Befriedigung der Verbandsmitglieder geregelt worden. In der Nummer vom 21. April d. J. aber schildert der Redacteur des Korrespondent" den Fall, als wenn der Schloffer" heute noch den Maschinenmeister verdrängte und man in vielen, Parteidruckereien lieber Schlosser und Kistenbauer als Setzer, statt organisierte Buchdruder" beschäftigen möchte.

Begreift Herr Rerhäuſer jetzt, wenn uns nach solchen Leistungen feinerseits das Gefühl beschleicht, dem Friedrich II.   nach der Schlacht bei Leuthen beim Anblick der östreichischen Gefangenen so drastischen Ausdrud gegeben hat!

genommen.

Ein Antrag Dresden  , den Beitrag der weiblichen Mitglieder auf 50 Pf. pro Monat herabzusetzen, wird abgelehnt. im Handelsgewerbe referiert darauf Reichstags- Abgeordneter Ueber Arbeiterschuß und Unfallversicherung Rosenow. Die Quintessenz seiner Ausführungen sind die Forde­rungen der folgenden Resolution:

Jn 30 Orten wurden die

Versammlungen.

stehenden Abänderung des Krankenversicherungs- Gefeßes eine zwed die jegige Agitation in den deutschen   Städten. Redner schilderte in Ferner erivartet die Generalversammlung bei der in Aussicht Im Verband der Bäcker referierte am 29. Mai Wide über entsprechende Ausdehnung der Versicherungspflicht auf alle Gehilfen feinem beifällig aufgenommenen Vortrag die immer mehr erstarkende und Gehilfinnen bis zu einer Gehaltshöhe von 3000 m. Bäckerbewegung und gab der Meinung Ausdruck, daß es wohl haupt­Artikels 8 der revidierten Gewerbe Ordnung keine wesentliche Ver- günstig die Bewegung beeinflußte. Nach der darauf erfolgten regen Die Generalversammlung erblickt in den Bestinumungen des fächlich die bekannte Bebelsche Broschüre war, welche in hohem Maße befferung der Lage der Gehilfen und Gehilfinnen und bedauert vor Diskussion gab Höphner noch einige Erklärungen und Verhaltungs­allem die Beschränkung der Bestimmungen auf die offenen Verkaufs- maßregeln für den demnächstigen Streit und gab am Schluß der Grwartung Ausdrud, daß alle Mitglieder freudig und besonnen fich geschäft ist die erste Forderung eines wirksamen Arbeiterschutzes der allen Arbeiten, die ein Streit mit sich bringt, unterziehen werden. Hunderttausenden der Angestellten und Arbeiter im Handelsgewerbe. Es wurde sodann noch beschlossen, in Zukunft die Mitglieder­folgender, von der Berliner   Mitgliedschaft ausgearbeiteten Be­Die Abänderung des Krankenversicherungs- Gesezes soll im Sinne Versammlungen stets im Gewerkschaftshause stattfinden zu lassen. Stimmungen erfolgen:

stellen. Die Ausdehnung derselben auf das das gesamte Handels­

§ 1 Wegfall des Absatz 4.

§2b. Grenze des die Versicherungspflicht bedingenden Lohns oder Gehalts 10 M. pro Tag refp. 3000 m. pro Jahr. Streichung der§§ 3a und 3b.

§ 6. Ausdehnung der Krankenunterstützung von 13 auf 26 Wochen als gesetzliche Mindestleistung.

§ 20. Abf. 2. Die Feststellung des durchschnittlichen Tagelohns einer Klasse fann auch 2c. Der durchschnittliche Tagelohn einer Klasse darf in diesem Falle nicht über den Betrag von 6 M. festgestellt werden. § 20 Abf. 3. Die Frist für die Gewährung von Sterbegeldern vom Ablauf der Unterstützungszeit bis zum Zobe ist auf zwei Jahre auszudehnen.

§ 26a Abf. 2, Biffer 2. Antrag auf Streichung der gesetzlichen Bestimmung, daß bei Geschlechtskrankheiten die Gewährung einer Barunterstützung ausgeschlossen werden kann.

Zweite Generalversammlung des Centralverbandes der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands  . entrichtet

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Dresden  , 4. Juni 1900.

§ 54a. Hinter Daner der Krantenunterstützung oder während des Bezuges der Wöchnerinnen- Unterstügung pp. Beiträge nicht § 60 Abf. 1. Betriebs- Krankenkassen können nur mit durch geheime Abstimmung erfolgte Zustimmung von mindestens Die Generalversammlung findet im Saale des Gewerkschafts: 2/3 der in Frage kommenden Versicherten errichtet werden. hauses statt. Anivesend sind 9 Delegierte, die 10 Mitgliedschaften Die Resolution wird einstimmig angenommen. vertreten, außerdem vom Vorstand Segnis und Kohn und der Abg. Rosenow wird beauftragt, das Thema seines Vortrags im Redacteur des Handlungsgehilfen- Blatt", Kalisti. Von Prag   Verbandsorgan zu behandeln. ist Tuscza erschienen. Die Mitgliedschaft München   ist nicht ver­

treten.

In der Filiale Nord des Verbands der Tapezierer hielt der Genosse Hoffmann einen interessanten Vortrag über Komödianten. Bum Zeitungsexpedienten wurde Schwob und als Revisoren zur Abrechnung vom Streit Hirsch und Herzlieb gewählt.

Der Verband der Möbelpolierer( Filiale Süd- Osten) hielt am 28. Mai im Märkischen Hof" seine regelmäßige Monatsversammlung ab. Allzu schwachen Besuchs wegen ist der Vortrag des Kollegen Reuter über Unser Beruf einst und jetzt" bis zur nächsten Süd­Often- Versammlung vertagt worden. Zum zweiten Punkt der Tages­Ordnung entspann fich eine rege Diskussion über Politik und Gewerk­schaftsbewegung, wobei einige Ausführungen Bebels detailliert wurden. Zum Schluß bat der Vorsitzende mehr für volle Versammlungen zu agitieren.

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet Montag, Dienstag und Freitag von 7-9 Uhr abends statt.

Schliemannstr. 31. Rüderstattung der Klebemarten: Beiträge an junge Ehefrauen. Die Hälfte der für die In­validenversicherung geleisteten Beiträge fönnen Frauen erstattet verlangen, wenn sie in den Chestand eintreten, bevor ihnen eine eine Alters: oder Invalidenrente bewilligende Entscheidung zugestellt ist. Voraussetzung ihres Anspruchs ist: 1. Es müssen mindestens 200 Marken vor Eingehung der nach dem Tage der Verheiratung geltend gemacht werden. Mit der Rüd­Ehe geklebt sein. 2. Der Erstattungsantrag muß innerhalb eines Jahres erstattung erlischt der durch die Zahlungen erworbene Anspruch auf Alters: oder Invalidenrente. In vielen Fällen, in denen die Ehefrau weiterarbeitet oder in denen die Möglichkeit einer Selbstversicherung gegeben ist, ist es deshalb praktischer, den Antrag auf Rückerstattung nicht zu stellen, sondern weiter zu versichern. Der Antrag auf Erstattung der Beiträge ist bei der des legten Beschäftigungsorts oder bei der von der Landes- Centralbehörde unteren Verwaltungsbehörde oder bei der Rentenstelle des Wohnorts oder bestimmten Behörde anzubringen. In Berlin   sind solche Anträge an den Magistrat, Abteilung für Invalidenversicherung, Klosterstr. 41, schriftlich zu richten oder dort zu Protokoll zu erklären. Beizufügen sind die Heirats­urtunde und die Klebefarten.

Josephsohn Hamburg behandelt dann in einem längeren Referate das Thema: Kaufmännische Schiedsgerichte. Die Generalversammlung wird von Löhrig Dresden eröffnet. Er betont, daß die bei der Beratung der Gewerbe- Ordnung im Jahre 1890 Aus dem Geschäftsbericht, den Seguis erstattet, geht hervor, daß der gemachte Voraussage, daß die Gesetzgebung gezwungen sein werde, auch Verband am 1. April 1898 337 Mitglieder zählte, während der Mit- die Handlungsgehilfen in die Gewerbe- Ordnung einzubeziehen, sich gliederbestand am 1. April 1900 685 beträgt. Die Einnahmen) be- glänzend erfüllt habe. Hätte man damals dem Antrag der social­trugen in der Zeit vom 1. April 1898 bis ultimo Dezember 1899 demokratischen Fraktion Folge gegeben und die Gewerbegerichte auch 8985,73 M., die Ausgaben 6978,97 M. Das Verbandsorgan kostete für das Handelsgewerbe für zuständig erklärt, dann brauchten die in diesem Zeitraum 4499,20 M. Der Vorsitzende Segniß bedauert, Handlungsgehilfen heute nicht mehr über die großen Uebelstände daß die Agitation nicht so intensiv betrieben werden konnte, wie der auf dem Gebiet des Rechtswesens sich zu beklagen. So müsse fort- C. D.   27. 1. Ihrer Aufnahme im Wahlverein steht aus diesem Grunde Vorstand es gewünscht hätte. Es wurden 15 000 Exemplare des gesetzt noch der Ruf nach kaufmännischen Schiedsgerichten erhoben nichts entgegen. 2. Wenden Sie sich an den Bevollmächtigten der Filiale II, Verbandsprogramms verbreitet, außerdem noch mehrere Nummern werden. Die Regierung stelle zwar schon seit zehn Jahren Er- Herrn G. Fahrenwald, Kottbuser Uſer 44a. des Verbandsorgans in einer größeren Anzahl von Exemplaren. Zur wägungen an, sei aber immer noch zu keinem Resultat gekommen, Adresse. Ihr Brief an die Geschäftsleitung" fann daher nicht beantwortet Frankfurt   a. C. Die Unterschrift ist unleserlich, auch fehlt jede nähere Gewerbe- Ordnungsnovelle wurde gegenüber dem Regierungsentwurf, trotzdem der Reichstag   sich bereits 1898 einstimmig für die Errichtung werden. W. N. 1. Die Armendirektion kann in voller Höhe der von der die Besserung der Zustände im Handelsgewerbe nur mangelhaft solcher Schiedsgerichte ausgesprochen habe. In andern Staaten ihr geleisteten Unterstützungen die Invalidenrente mit Beschlag belegen. berücksichtigte, ein eigener Entwurf ausgearbeitet, der zur Versendung haben sich derartige Gerichte als segensreiche Institutionen erwiesen. 2. Der Anspruch gegen die Krankenkasse kann auch ohne Buch geltend gemacht an die Reichstags- Abgeordneten und den Bundesrat gelangte. In Ohne Diskussion wird eine Resolution einstimmig angenommen, werden. Der Betreffende mag fich an die Gewerbedeputation mit dem An­Frankfurt a. M. hatte die Mitgliedschaft sehr energisch die Agitation in welcher im Namen der kaufmännischen Gehilfenschaft energisch trag wenden, die Kaffe zu verurteilen. 3. Gegen die edlen Verwandten kann für Einführung der vollständigen Sonntagsruhe betrieben und auch dagegen protestiert wird, daß diese Forderung der socialen Gerechtig- feitens der zur Pflegerin ihres Mannes bestellten Frau geklagt werden. Anzeige wegen Diebstahls erstattet und auf Herausgabe des Entwendeten einen großen Erfolg errungen. teit bis jetzt so sehr vernachlässigt worden ist. A. B. 121. 1. Erst bei der Verhaftung. 2. 15 M. für die Verhaftung Der Vorstand wird beauftragt, zu dem Anfang September in und 24 M. Verpflegungsvorschuß für den ersten Monat. 3. Die Lohnbeschlag. Paris   stattfindenden internationalen Kongreß der Handlungsgehilfen nahme ist wegen Alimente für uneheliche Kinder zulässig. Es muß aber deur

In der Diskussion über den Geschäftsbericht beklagt sich Behr­Stuttgart, daß vom Vorstand keine Agitationsreisen veranstaltet