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Bebel über über Führer und Führertum

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14. August 1938

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od te mollie Ein lehrreiches Streitgespräch Von Bruno Altmann  

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Vor bald 30 Jahren bildeten wir im gentlichen Menschensinne gibt es ein- genauer gesagt, die blosse Masse bilden-| Von seinem Standpunkt, meinte Züricher Café de la Terrasse eine litera- fach nicht. Alles ersetzt sich da, identi- den Einzelnen wollen, ausserhalb ihrer Bleibtreu, hätte der Kriegsminister risch- politische Gesellschaft ,, Panta- fiziert sich da mit Gehorsam. Es ist ein Alltagsangelegenheiten, nicht viel nach- recht.nob nob ollaan gruel", deren Ehrengast August Bebel   Erbstück für sie, dass sie versklavt sind. denken; sie wollen bewundern: den ,, Vielleicht; für meinen Bereich hat gewesen ist. Wenn Karl Bleibtreu   dabei Auflehnung ist Sünde, beschwört den Mann, die Leistung, den Erfolg. Wer er unrecht. Sie und Herr von Einem war, durfte man auf antisemitische At- Fluch der Väter. Von dieser Umnach- ihr gar zu viel Hirnarbeit zumutet, den verwechseln Parteiführer mit Partei­tacken gefasst sein. Dieses Mal hatte ihn tung hat Moses   sie befreit. Eine erha- schickt sie in die Studierstube. herrscher. Der Parteityrann braucht ein jüdischer Literat in seiner masslo- bene Epoche in der Weltgeschichte. Be- Bebel gab zu, dass in der Neigung der Suggestion und muss Illusionen wecken. sen Eitelkeit verletzt und nun ging es freiung, Freiheit fängt an, bei den Mas- Masse, Götzendienerei zu treiben, eine Er darf nicht zur Denkbereitschaft er­über die Juden los, was nur die Sprache sen ein Wert, nicht eine Sünde, ein rit- Gefahr liege. ziehen, all das schadet der Faszination. an Grobheiten hergab. Bebel   pflegte ihn terliches Gut, nicht eine Schändlichkeit Bleibtreu wurde ironisch. Uebrigens hat Heine diesen Typ von sich satt schimpfen zu lassen. Wenn zu sein." ,, Ich habe oft die Ehre gehabt, lieber Parteidiktatoren schon in der Pariser er wieder der Besinnung stattgab, Bleibtreu gab das zu, aber für einen Bebel, mit Ihnen in Berlin   und Mün- Emigration angetroffen und der ist ihm strafte Bebel ihn mit einer Randbemer- Staatsmann, einen Volksführer grossen chen spazieren zu gehen. Es, war ja im- sehr auf die Nerven gegangen. Heine hat kung ab. ,, Mich dünkt, ich hör den Formats lange das noch nicht. mer dasselbe. Man flüsterte sich zu: da durchaus recht: in Wirklichkeit ist der seligen Ahlwardt reden". Ahlwardt, an- ,, Gewiss nicht. Und nun kommt das geht der Bebel, Gaffer standen herum, Parteiherrscher nur der Diener der tisemitischer Abgeordneter des Wahl- Grösste bei Moses  : seine Autorität ohne Arbeiter grüssten, wichen ehrfurchts- Masse. Er ist ja nur solange ihr Lieb­kreises Friedeberg- Arnswalde, ist eine äussere Gewalt. Er verfügt nicht über scheu aus; ich hatte immer Lust, ling, wie er sich ihren Launen und Auf­viel belachte Figur im Reichstag gewe- Soldaten, Richter, Polizisten, die Juden Faust  " zu zitieren: Ein wenig fehlt. regungsbedürfnissen fügt. Der Partei­sen. Er hat über ,, Juden und Judenge- folgen ihm. Als sich später die Anfänge so beugten sie die Knie, als käm das und Volksführer muss mit Strenge dar­hossen" nicht läppischer gesprochen als eines Staatsgebildes entwickelten, ist es Venerabile". Nun, das ist auch Autori   auf hinwirken, dass seine Gefolgschaft Hitler   und Kube. Bleibtreu polterte noch fast seine erste Sorge, die Kompetenzen tät, aber nehmen Sie mir nicht übel, nicht bloss gehorcht und gläubig auf­eine Weile, knurrte dann, brummte viel bei niemand, auch bei ihm selber nicht, auf Ihre Moses  -, Sokrates- Kantsche Me- nimmt, sondern prüft und verarbeitet. Unverständliches in seinen Vollbart und schwieg endlich. werden zu lassen. Gewiss, er thode haben Sie die Autorität nicht er- Unterlässt er das, so ist er auch nur denkt, der Kulturstufe entsprechend, langt. Man kann sich denken, wie Ihre ein Drillmeister und nicht mehr wert Sein Groll war aber wenig abge- theokratisch, alles mit Bezug auf seinen Anhänger zu politischen Dingen Stel- als die Zuchtmeister im Heer und in dämpft; er wollte dieses Mal fraglos eine Gott, aber praktisch blieb er doch bei lung nehmen. Der Bebel hat das gesagt; der Schule."

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Debatte provozieren, die zu reichlich dem Grundsatz: meide äussere Gewalt, Bebel will es so; warten wir ab, was

Gambetta  ?"

Bebel

,, Demnach hat also der Partei- und

Ausfällen An- erziehe, indem du zur Besinnung, zur Bebel für Parolen ausgeben wird. Roma Volksführer zu sorgen, dass ihm seine lass bot. Er fragte Bebel  , warum er im- Vernunft aufrufst. Berater, Lehrer, tocuta est. Immer dasselbe, ob Mittel­mer für die Juden eintrete, was er die nicht Herrscher!" Popularität nicht über den Kopf sen denn als Politiker so Grosses zu alter oder Gegenwart, Kirchenfrage oder wächst." Bleibtreu konnte dagegen nichts soziale Frage neuzeitlichen Stils. Sug­verdanken habe. Karl Marx   hin oder einwenden, aber der Antisemit in ihm gestion und Illusion machen den Mann ,, Sehr wohl". her; politisch erfolgreich sei Marx   doch wollte wenigstens haben, dass nicht Ju- des Volkes, ihren Erzieher. Und das ist Bleibtreu Bleibtreu fragte, wer das fertig erst durch andere, hauptsächlich durch den das allein vollbracht haben. Er er- gar nicht so weit entfernt von Zwangs- bringe, wo dieser Partei- und Volks­ihn, Bebel, geworden. Und sonst seien innerte Bebel, dass er diese Befähigun- mitteln, wie Sie denken. Man hat ja gar führer zu finden sei. Darauf gestattete die Juden politisch doch allesamt völlig gen auch griechischen Persönlichkeiten keinen Grund, auf Monarchen mitleidig sich Bebel   eine pathetische Abfertigung, unbegabt. Geradezu absurd kam ihm zuerkannt habe. Wem also? der zu herabzuschauen, weil sie Gefolg- zu der Zionismus   vor. Seine Absicht müsse er im Bekanntenkreis selten ..Sokrates. Hier erscheint der Erzie- schaft mittels der Suggestion Macht seine Zuflucht nahm: schon deshalb scheitern, weil sich un- her in erhabenster Gestalt. Sokrates   ver- finden." ter Juden nie ein Staatsmann von For- Eichtet ,, Das möchte ich mir selbst nachsa­mat finden werde. sogar auf den supranaturalen wurde nachdenklich und er gen dürfen. Auf Wort und Ehre, ich Beistand. Man braucht nicht Götter, um sagte gleich warum. Vor kurzem hatte war nie froh, wenn Genossen mich ih­,, Und Disraeli  ? Und Crémieux? Und sittlich zu handeln oder vernünftig zu eine Reichstagsdebatte über Soldaten- res bedingungslosen Vertrauens ver­riefen einige dazwischen. sein. Moral und Vernunft sind selbst- misshandlungen stattgefunden, und er sicherten, Disraeli   liess Bleibtreu gelten. sie mir sagten, ich Er herrlich. Nach ihren Normen solle der hatte sich über das persönliche Regi- werde das schon wissen, ich müsste das mache aber eine absolute Ausnahme. Staat regiert werden, das Gesellschafts- ment" des Kaisers beschwert, das nach besser verstehen und dergleichen. An Die beiden anderen wären Mittelmäs- leben sich abspielen." sigkeiten gewesen; Gambetta  unten im System der schneidigen Leute- diesen Leuten, sagte ich mir immer, ist wahr- Es sei übrigens, fügte Bebel   hinzu, schinderei ausmünde. Kriegsminister schon etwas verdorben worden. Wenn Null. kein Wunder, dass Schiller  , der Kantia- von Einem war in seiner Erwiderung aber Genossen mir mitteilten, wie meine Bebel ging über diese Einschaltungen ner, Moses so hinweg. Er wollte Bleibtreus Frage be- Grunde lassen ja auch Kant und seine torität, persönliches Regiment müssten men zu ihren Erfahrungen stimmten, habe. Im sehr aggressiv geworden. Disziplin, Au- Belehrungen, Empfehlungen, Massnah­Schüler nur den als Volksführer, wie sie überall sein, wo aus Masse Gebilde wer- ihre Ansichten befestigt, geklärt hätten. danke? Sie haben Volksführer, Volks- ten, der das Volk zur Aufklärung er- in der Partei; nirgends trete dieses ver- legten, Was man den Juden politisch ver- sagen, als praeceptor Germaniae" gel- den solle: im Heer, in der Verwaltung, und mir sachlich ihre Standpunkte dar­dass ich die Gewissheit hatte, erzieher im idealsten Sinne hervorge- zieht, Regiment so schroff auf wie, hier ist Ueberzeugung erkämpft wor­bracht. Man hat Könige, Kaiser, Tyran- macht, sich ihres Verstandes zu bedie- dank Bebel  , in der sozialdemokrati- den, dann bin ich froh und stolz gewe­nen, Diktatoren, Präsidenten, Kanzler nen. Ueberdenke selbst, was immer dich schen Partei. Der Kriegsminister hatte sen. Jene waren sozusagen Parteisolda­gehabt, gute, schlechte, aber wie Volks- angeht. seine Rede so beschlossen: ,, Danken Sie ten, diese Parteigenossen. Ich will nicht ,, Schöne Vorsätze", sagte Bleibtreu, dem deutschen Heer, dass es Ihnen so mein langes Leben gegen den Kadaver­,, nur möchte ich gern den Partei- oder gehorsamsbereite Männer zur Verfü- gehorsam gekämpft haben, um ihn erklärt Volksführer sehen, der danach handelt. gung stellt, wenn sie zu Ihrer Partei schliesslich in die Partei einzuschmug­geln."

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führer sein sollen, das haben zuerst Ju­den und Griechen gezeigt."

Bleibtreu wollte das näher

bewundert habe.

indem er den Individuen Mut femte

haben. Wir anderen verstanden Bebel   Die Masse will nicht viel nachdenken, kommen."

auch nicht so, dass wir seine Belehrun- doin eltxob

gen auf politisch- historische Ereignisse

beziehen konnten. ,, Anstatt langer Auseinandersetzun­gen, nenne ich den Namen Moses  ." ,, Bisschen lange her", murrte Bleib­

treu.

,, Und doch für alle Zeit vorbildlich

Herr Polizeikommissar!

Kleine Erinnerung an August Bebel  

Jeder ältere Sozialdemokrat besitzt eine Ohren. Der kleine Mann mit der grauen Strafgesetzbuches. Wenn Sie sich nicht seltsam helle und durchdringende lösen."

Erering die ihn zeitlebens nicht los- Haarsträhne, die über die Stirne wehte, mässigen, muss ich die Versammlung auf­

an ihm können wir dabei absehen. Ein lässt: die erste Begegnung mit August Be- die Volkserzieher ohnegleichen war er."

Bebel berief sich auf einen Ausspruch propagandistische Instrumentierung Lassalles. Ein politischer Reformator Massenpsychologie, und die Liebe zum po- polizeiliche Ueberwachung auf dem Po- rend der Kommissar blassen Angesichts an müsse vor allem verstehen, die Masse litischen Führer war überdeckt von der dium dürftigen Lage zu bringen. Das habe listischen Arbeiterbewegung kennzeichne- sen Sie gut auf, Herr Polizeikommissar! sar! Sie befinden sich in einem Irrtum. Moses grossartig verstanden bei schwie- ten. Ein wenig mehr Sinn für die unpo- Ich habe heute allerhand zu sagen!" Wäh- Die fraglichen Paragraphen sprechen von

bel. Es gab in der Vorkriegszeit noch keine Stimme: 35 Jahre können den Augenblick Erst Totenstille dann ging ein einzi­der nicht verlöschen, als er zunächst die starke ger Schrei durch, die Versammlung, wäh­ein schneidiger Kommissar und seinen Degengriff fasste. August Bebel   hob Sachlichkeit und der Wahrhaftigkeit vor drei Wachtmeister mit einer freundlich- die Hand, alles wurde mit einem Male ru­den Tatsachen, die den Aufstieg der sozia- ironischen Geste willkommen hiess. ,, Pas- hig. Dann sagte er: Herr Polizeikommis­

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rigsten Verhältnissen.

Sie kennen

Prosaiker

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Schillers

litischen", gefühlsempfänglichen Elemente rend der Angeredete nervös auf seinem der Aufreizung verschiedener Bevölke­über die ,, Sendung Moses"? Abhandlung des Menschenwesens hätte übrigens nichts Stuhle hin und her rückte, jubelte die Ver- rungsklassen gegeneinander. Wenn Sie die geschadet. sammlung. Herrschenden und Regierenden in Deutsch­treu. Ich halte Schiller für den besten Grund auf anders. Respekt und Liebe wur- griff die Rechte an und attackierte die in so unterstellen Sie damit als richtig, was ,, Selbstverständlich", erwiderte Bleib­Aber vor August Bebel   war das von Zunächst ging alles gut. August Bebel   land und in Preussen für Klassen halten, habe jedes Wort seiner Abhandlungen bracht, dass jede Versammlung mit ihm als weniger durch pathetische Wortschwellun- die deutsche Arbeiterschaft nicht einem der deutschen Sprache und den ihm in so reichem Masse entgegenge­Breslau starken Freisinnigen. Er faszinierte wir Sozialdemokraten immer sagen, dass Redner auf die natürlichste Weise die gen, als durch eindringliche Gruppierung über den Klassen stehenden Staat gegen­ihn Schiller gerade deshalb einschätzt, und Flamme", vereinigt in einem einzigen hob sich seine Stimme zu leidenschaftli- Damit wird Ihre vorgesetzte Behörde aber " Dann werden Sie wissen, wie hoch Heinesche Sentenz verwirklichte: Schwert der Zahlen und der Tatsachen. Dann aber übersteht, sondern einem Klassenregiment. 400 Jahre pharaonische Knechtschaft in

Aegypten  , das bedeutete die Ausmer­

Menschen.

Zolltarif und

cher Anklage gegen die politische und so- garnicht zufrieden sein." ziale Unterdrückungspraxis der ,, Herr- August Bebel hatte aus seinen zahlrei­Es war im Reichstagswahlkampf 1903. schenden und Regierenden." chen Hochverrats- und-Aufreizungsprozes­Gen eine so genaue Kenntnis der straf­Wirtschaftspolitik. Im alten Breslauer Ge- In diesem Augenblick stand der Kom- rechtlichen Details, dass er den eifrigen auf und unterbrach den Redner: Polizeikommissar mühelos aus dem Sattel Man stand länger zulassen. Mit diesen Angriffen auf Antwort war unbeschreiblich. Während an Kopf in den Gängen und vor die Regierung verstossen Sie andauernd die Versammlung dem geliebten Sprecher

zung alles Verständnisses für rechtliche Es ging überwiegend um Ansprüche. Schiller hat sehr lange vor werkschaftshaus auf der Margaretenstrasse missar Nietzsche über Sklavenmoral Bescheid sollte August Bebel   sprechen. Das Gestühl ,, Herr Bebel, ich kann diesen Ton nicht zu heben vermochte. Die Wirkung seiner

wie sie sich bei den Juden von damals Kopf gewusst und in diesem Aufsatz zeigt er, des Saales war ausgeräumt.

äusserte. Tugend, Ehre, Pflicht im ei- den Türen, reckte die Hälse und spitzte die gegen

die Aufreizungsparagraphen des eine Ovation von südlicher Glut dar­