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erwidert das Kriegsministerium, daß die Aufnahme der von Ihnen Ich habe gar keine Besorgnisse für die Zukunft. Denn mit ist tragikomisch. Der Herr hat früher einmal in Versammlungen formulierten Streifflausel in die von der Militärverwaltung abzus uns ist Gott  , der wird uns durchhelfen!" freilich ein paar träftige Phrasen über die Reaktion usw. log­schließenden Bauverträge aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt Wir sehen da zweierlei Abweichungen. Nicht hat, nach dem gelassen, hat sich aber, seit er Landtags- Abgeordneter geworden ist, werden muß. Im übrigen wird auf Abs. 2 der der" Innung der Telegraphenbureau, der Kaiser die Regelung der chinesischen Ver- fo weit gebeffert", daß er zum Beiſpiel der Flottenvorlage Baus, Maurers   und Zimmermeister Nürnberg  " auf eine gleichartige hältnisie als, feinen Blan" bezeichnet, welche Worte vielleicht nicht mehr ablehnend gegenüberstand. Was die Regierung noch mehr Eingabe unter Nr. 16865/98 erteilten Antwort, von der Abschrift an- im Auslande, das doch auch an der Sache noch mitbeteiligt ist, hätte liegt, Bezug genommen." Die Bescheidung an die Nürnberger   Bau- Junung vom verschnupfen können. Nach der Reklamefahrt des Grafen Waldersee 12. Dezember 1898 lautet: Auf Ihre Eingabe vom Oktober 1898 hat der Staifer sich sichtlich bemüht, nichts zu sagen, was im usland wird Ihnen vom Kriegsministerium Nachstehendes ergebenst erwidert: neuen Anstoß erregen könnte.

verlangt, ist schwer zu verstehen.

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Gegen die Sonderbesteuerung der Warenhäuser hat der Brof. ehm von der Universität Erlangen ein bemerkenswertes Gutachten der Freien Vereinigung" von Kaufleuten und Industriellen Ihre Bitte, es möge in die Bauverträge eine Bestimmung auf Weiter ist in der berichtigenden Besart der Hinweis auf den in Dresden   erstattet. Er faßt seine Abhandlung wie folgt: genommen werden, wonach bei eintretendem allgemeinen oder teil- Gott, der uns durchhelfen wird", stärker als in der berichtigten. lich, denn fie verletzt Städte Ordnung, Gewerbe- Ordnung und Die in Aussicht genommene Gewerbesteuer ist 1. ungejek. iveisen Arbeiterausstande die bedungene Herstellungsfrist um die Sierzu fei nur bemerkt, daß auch der chinesische Gegner von Reichsverfaffung; 2. ungerecht, denn daß die Großgeschäfte des Dauer des Ausstands berlängert wird, lann aus grundsäglichen Erwägungen nicht entsprochen werden. In den für den Bereich der feiner Gottheit erwartet, daß sie mit ihm sei und ihm helfen Waren- Detailhandels die Kleinhändler erheblich schädigen, ist nicht Militärverwaltung geltenden Baubedingnissen ist übrigens der Fall, werde, fich der europäischen   Eindringlinge zu erwehren. Freilich erwiesen, und den einigen Hundert Kleinhändlern, die etwa Schaden daß ein Unternehmer durch äußere, von seinem Willen unabhängige auch die Boeren haben vergebens auf Gottes Hilfe wider leiden, stehen Tausende, insbesondere das Publikum, gegenüber, Ereignisse oder Zufälle baran verhindert wird, den bedungenen die fremden Eroberer gebaut und, da ihnen auch Deutschland   und welchem die Großbetriebe zum außerordentlichen Vorteile gereichen. Termin einzuhalten, bereits vorgesehen. Auch werden wie bisher, andre chriftliche und rechtliebende Staaten nicht halfen, so sehen zur Bekämpfung unsoliden Geschäftsgebahrens reicht die vorhandene fo in Zukunft etwaige Gesuche um Terminsverlängerung oder Nach sie sich vor dem Untergang. Es ist nicht immer mit Sicherheit Civil- und Strafgesetzgebung aus. Gerecht ist nur eine Besteuerung Laß von Versäumnisstrafen, welche in einem Arbeiterausstande ihre vorauszusagen, auf welcher Seite um mit des Kaisers Worten zuivelchen der Großbetrieb aus der stärkeren Benutzung der öffentlichen nach der Leistungsfähigkeit, dem Reinertrage. Der größere Vorteil, - fprechen Gott ist. Einrichtungen zieht, wird schon in dem dadurch erzielten höheren Reinertrage mit besteuert.-

Die Herren Regierungspräsidenten   in Preußen äußern sich dahingehend und zwvar:

Der Herr Regierungspräsident zu Aachen   am 23. Juni 1900: Auf das Schreiben vom 17. v. Mis. teile ich dem Vorstand ergebensi mit, daß ich nicht in der Lage bin, die Aufnahme einer Streitflausel in die Bauverträge zu veranlassen, da die Allgemeinen Vertrags bedingungen" für Staatsbauten vom Herrn Minister festgesezt sind,"

Der Herr Regierungspräsident zu Merseburg   am 26. Juni 1900: Von Ihrer Vorstellung betreffend die Aufnahme einer Streif­klaufel in die Bauberträge habe ich kenntnis genommen, zugleich aber aus derselben ersehen, daß sie auch an die mir vorgesetzten Behörden gerichtet ist. Da der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten die näheren Bestimmungen über die Bauverträge für die staatlichen Behörden zu erlassen hat, so wird der Vorstand die Entscheidung des genannten Ministers abzuwarten haben. Ich bin nicht in der Lage, einen Sonderbescheid in dieser Angelegenheit zu erteilen."

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Der Herr Regierungspräsident zu Magdeburg   am 28. Juni 1900: Von der mir zugegangenen Vorstellung vom 17. Mai d. J. habe ich mit Interesse Kenntnis genommen. Auch erkenne ich gern und voll die großen Schwierigkeiten an, welche dem Unternehmertum aus den fortgesezt steigenden Ansprüchen der Arbeitnehmer erwachsen. Ich bin aber nicht befugt, für den meiner Leitung anvertrauten Be­zirk eine Aenderung der für das gesamte preußische Staatsgebiet geltenden Allgemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Leistungen und Lieferungen" ohne Zustimmung der Herren Ressort­minister zu veranlassen, denen die gleiche Vorstellung unterbreitet

wurde."

Der Herr Regierungs- Präfident zu Marienwerder am 11. Juli 1900: Dem Antrage vom 17. Mai d. 3., in die im dies­feitigen Ressort abzuschließenden Baus und Lieferungsverträge die vorgeschlagene Streifflausel aufzunehmen oder deren Aufnahme anzuregen, vermag ist nicht stattzugeben."

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Der Herr Regierungs Präsident zu Königsberg   am 13. August 1900: Auf die Eingabe vom 17. Mai d. J., betreffend die Aufnahme einer Streitklausel in die Bauverträge, erwidere ich dem Vorstand ergebenst, daß ich diese nebst der zugehörigen Dent schrift dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten zur Entscheidung borgelegt habe."

Die königliche Regierung von Niederbayern   zu Landshut  erklärt unter dem 5. Juli 1900: Der Empfang der mit der Vor­stellung vom 17. Mai er. in duplo anhergelangten Druckschrift, be­treffeng die Einführung der Streifflaufel in die Bauverträge, wird hiermit bestätigt."

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Niedriger hängen. In der Deutschen Brau- Juduftrie" findet fich folgende Bemerkung: E

Richard Röside, Generaldirektor der Schultheiß- und Tivoli- Brauerei Attien- Gesellschaft usw. und Reichstags- Abgeord­neter in Berlin  , beteiligte sich an der Leichenfeier für den ver­Liebknecht, die nach dem allgemeinen Urteil den

storbenen Socialdemokraten socialdemokratischen Demonstration

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trug. Den unter Leitung Richard Rösickes stehenden Brauerei betrieben dürfte damit eine Mehrproduktion ion mindestens 100 000 ettoliter für das tommende Geschäftsjahr gesichert fein."

Die Verdächtigung des Herrn Nöfice beweist nur die niedrige Gesinnung der Verdächtiger.

Socialistischen Anwandlungen ist man höre und entfege iba pre zahlt aus sich das preußische Ministerium verfallen. Der Reichs­und Staatsanzeiger" erzählt aus den Beratungen des Ministeriums zur Kohlen not also: " Das Ergebnis dieser Erhebungen des Ministeriums dürfte dahin zufammen zu faffen sein, daß weder von den Produzenten noch von dem Großhandel, insbesondere auch nicht von dem rheinisch westfälischen Kohlensyndikate, eine unzulässige Ausnußung der gegenwärtigen Lage des Kohlenmarkts erfolgt ist, vielmehr von diesen Seiten nach Kräften einer übermäßigen Ver­teuerung der Kohle durch den Zwischenhandel entgegengewirkt worden ist. Die übermäßigen Preise, unter denen heute namentlich der Sohlen- Kleintonfument leidet, verschuldet in erster Linie der vielgestaltige Zwischenhandel, und es wird die Aufgabe der Konsumenten fein, im Wege der Selbsthilfe dieser Einwirkung des Zwischenhandels auf die Preise mög= Aus Köllers Jagddomäne. Die Köllersche Politik gegen die lichst zu steuern, und so erst die Maßnahmen der Dänen im Nordschleswigschen hat keine Aenderung erfahren und die Staatsregierung zur Linderung der Kohlenot zur vollen preußenstaatstreuen Elemente suchen nach wie vor mit allem Eifer, Wirkung zu bringen. Es wird sich empfehlen, den Kohlenbezug wo einem dänisch gesinnten Einwohner seiner Gestimmung wegen mehr und mehr so zu organisieren, daß kreditfähige Genossen Schaden zugefügt werden kann. Wenn man auch die krassen Fälle schaften, Gemeinden und andre größere Körper- von Unduldsamkeit und Rücksichtslosigkeit nicht fortgesezt registriert, eben fchaften für ihre Glieder den Kohlenbezug im weil sie zu oft sich ereignen, ein Ende haben sie nicht genommen. großen und direkt von den Produktionsstätten in Ist doch unlängst erst wieder der Fall eingetreten, daß ein eben in die Hand nehmen und durch Verteilung des Bedarfs an die Einzelnen die Lehre gekommener Optantensohn, weil sein Lehrherr Mitglied den Zwischenhandel ausschalten und die demselben zu eines dänischen Vereins war, aus Preußen, ausgewiesen wurde. Den bringenden Opfer ersparen. Hier eröffnet sich der gemein Mitgliedern des dänischen Wählervereins wird jetzt überhaupt icharf nügigen Thätigteit auf der Grundlage der Selbsthilfe ein auf die Finger gesehen, und gegen die fegigen und früheren Bot­weites Feld eriprießlichen Wirtens, und man wird hoffen standsmitglieder dieses Vereins ist, weil sie nicht die burch das dürfen, daß, wenn so Staats- und Selbsthilfe zusammenwirten, Vereinsgesetz vorgeschriebenen Meldungen über Aenderung im Mit­der jetzt zu beklagenden Kohlennot in der Folge wirtfam wird gliederbestande ihres Vereins gemacht haben sollen, ein Straf­gefteuert werden können." verfahren eingeleitet. Mit der preußischen Gewissenhaftigkeit hat man herausspioniert, daß in nicht weniger denn 102 Fällen Berstöße gegen das Gesetz vorliegen sollen. Am 5. d. M. sollte in dieser Sache vor dem Sonderburger Schöffengericht unter dem Vorsitz des betanuten Dänenbekämpfers Dr. Hahn schon Verhandlung stattfinden. Die Angeklagten erklärten durch ihren Verteidiger jedoch, daß fie wegen Befangenheit den Vorsitzenden ablehnten. Die Verhandlung mußte also ausgesetzt werden, und nun hat die Flensburger  Straflammer über den Ablehnungsantrag zu entscheiden.-

Aber wo bleibt der kleine Mann"? Ist das der vielberufene Schutz des Mittelstandes", wenn Herr Miquel und Herr Thielen die Ausschaltung des Zwischenhandels, der allerdings manch fleine Existenz nährt, empfehlen? Erlebt Serv Miquel leise Rüdfälle in die kommunistischen   Lehrjahre? od sashimam

Freifinnige Selbstkritik. Die Versteinerung des freisinnigen Parteilebens zwingt ab und zu den Kritischen in den eignen Reihen einige Stoßfeufzer ab. So feufzt jetzt die durchaus nicht fegerischer Gelüste verdächtige Breslauer Morgen- Beitung" tief auf ob der Litteraturarmut" des Liberalismus.

den Milch

Wie es gemacht wird. In Haardt bei M.- Gladbach ging ein Polizeibeamter in Uniform mit einer Sammelliste herum und tollet In der Einleitung, so entnehmen wir der Berliner Zeitung  ", tierte Gelder ein für die in China   fämpfenden Deutschen  ". Oben", Die königliche Regierung von Mittelfranken   in Ansbach   beklagt der Auffaz jene Strönningen in den liberalen Parteien, die beim Bürgermeister war natürlich angefangen worden, er stand mit ertvidert unter dem 24. Juli 1900: Auf Ihr Gesuch vom einer Aritit eigner Grundsäge durchaus abhold 5 m. darauf verzeichnet. Man kann sich denken, wie mur sehr schwer 17. Mai 1. J. wird eröffnet, daß die Aufnahme einer sogenannten sind und an der einmal eingeschlagenen Tattit nicht gerüttelt in einem so fleinen Dorf die Leute es wagen, etwa nichts zu Streiftlaufel in die abzuschließenden Bauverträge aus mehrfachen wissen wollen, und hierbei ist es folgender Satz, der leider allzu zeichnen. Sie würden ja als unpatriotische Unistürzler in Mißkredit Gründen und wegen der nicht vorauszusehenden Konsequenzen im richtig ist: Eelbst noch so fachliche Einwendungen werden kommen und darum zeichnen sie lieber. Seltsam ferner, daß solche allgemeinen nicht thunlich erscheint, daß hingegen bei eintretenden wie ein Berrat zurückgewiesen, so daß, nicht Stolletten anstandslos öffentlich passieren. Wenn Arbeiter für Streits die Verhältnisse von Fall zu Fall auf bei dem t. Landbauamt starte Nerven hat, es vorzieht, zu schweigen, Streikende sammeln, kommen sie vor den Kadi. beztv. t. Straßen- und Flußbauamt zu stellenden Antrag gewürdigt und die Dinge geben zu lassen, wie sie zu lassen, wie sie eben gehen, werden und jeweilige Verfügung vorbehalten wird." d. h. dem völligen Verfalle entgegen." Das Breslauer Blatt And Sachsen. Die sächsischen Agrarier zeichnen sich durch ganz Die königliche Eisenbahn- Direktion zu Magdeburg   erlärt beklagt den Mangel an jeder wiffenfchaftlich- poli- befondere Begehrlichkeit unter den Leuten ihres Schlags aus. Jedes unter dem 31. Juli 1900: Die Aufnahme einer gleichartigen Be- tischen Litteratur des Liberalismus und sieht darin Geschent, das sie erhalten haben, reizte nur aufs neue ihren Appetit. stimmung, wie sie in der Vorstellung vom 17. Wai d. J. be- die Folge der fegerrichterlichen Neigung der Unentwegten". Es Erst fürzlich hat ihnen das Ministerium durch eine Verordnung, treffend Aufnahme einer Streiftlaufel in die Banverträge formuliert gehört", so heißt es weiter, eben mehr als ein gewöhnlicher Mut wonach alle Milch, zu der nichts zugesetzt worden sei, als Boll. ist, wurde bereits vor ungefähr Jahresfrist in einer Eingabe des dazu, irgend eine Frage des öffentlichen Lebens mit wissenschaftlichem milch zu gelten habe, ganz erhebliche Vorteile gewährt und sie in Vorstandes des Arbeitgeber- Verbandes des Maurer- und Bimmerer- Freimut zu prüfen, wenn man nachher zu Resultaten fommt, die die angenehme Lage versezt, durch fachgemäße" tünstliche Bieh Getverbes und des Junungs- Vorstandes dieses Gewerbes hierselbst mit der Stellungnahme der Partei in irgend einem Punkte nicht im fütterung die Quantität der Milch auf Kosten der Qualität zu ver ohne befürchten mit zu müssen, bei uns nachgesucht. Dem Antrage fonnte diesseits grundsäglich Einklang stehen, und wenn man infolge dessen Gefahr laufen muß. mehren nicht entsprochen werden. Diesen ablehnenden Standpunkt vermögen entweder als verkappter Reaktionär oder als verlappter Social regulativen der Städte in Konflikt zu tommen, denn diese wir auch jest nicht aufzugeben und sind daher nicht in der Lage, die demokrat verschrien zu werden. Indem eine Partei so jede müssen die die Anforderungen an den Fettgehalt der Milch in der Vorstellung vom 1. Mai d. M. formulierte Streifflausel in ritit erftidt, sichert sie sich zwar äußerlich den Schein fester ganz erheblich herabiezen. Kaum ist es den Agrariern ge­die Bauberträge aufzunehmen." innerer Einheit, beraubt sich aber selbst des lebenden lungen, sich durch eine Milchberschlechterung größere Profite Quells, aus dem ihr neue werbende Kräfte zufließen." zu sichern, betreiben fie mit Hilfe eines neu gegründeten Milch­Und der parlamentarische Nachwuchs der freisinnigen produzenten- Bereins die Preissteigerung der Milch. Den Parteien erhält eine gar bittere Leftion: Dresdener   Milchhändlern sind die höheren Preise bereits durch Kurz- es bedarf auf fast allen Gebieten zunächst einer Cirkular angekündigt worden. Diese beschloffen jedoch in einer Ber­Wiederbelebung des wissenschaftlichen Liberalismus. Was zur Zeit fammlung, der Preistreiberei Widerstand entgegenzulegen, in dieser Beziehung geschieht, ist gering genug. Eine Reihe guter weil bei der jezigen ungünstigen wirtschaftlichen Lage ein St li d- Leitartikel in Tagesblättern und einige gute Abhandlungen gang des Milchtoniums mit Sicherheit zu er in der einzigen bedeutenden liberalen Wochenschrift, die noch warten sei. So stellt sich selbst nach Ansicht dieser Leute der egiftiert,( Die Ration". Red. d. Berl. 8tg."), das ist alles. neueste agrarische Vorstoß als eine Attade auf die Bollsgesundheit Die jungen Barlamentarier, von denen Unein- und Kinderernährung dar.- Gegeweihte hofften, daß fie politisch wissenschaftlich etwas   Gotha, 8. September  .( Privattelegramm des Vorwärts".) Leisten würden, haben völlig versagt. Auch nicht eine Unsere Partei siegte bei der Landtagswahl im ersten Wahlkreis einzige Arbeit von irgend welcher Bedeutung ist von ihnen ge­liefert worden. Die alten Herren ruhen auf den Lorbeeren, von   Gotha- Stadt und im achten Wahlkreis Land. denen der Liberalismus zehrt, aber die Zeit ist nicht fern, wo der Wind den vergilbten Lorbeer verweht haben wird; alsdann steht der Liberalismus wissenschaftlich Das Unternehmer- Schriftstück ist von folgenden Mitgliedern des vis- à- vis de rien, und der spärliche Nachwuchs Borstands des   deutschen Arbeitgeberbunds für das Baugewerbe" kann sich an den Wahlflugblättern erbauen, die alle fünf Jahre unterzeichnet: Bernh. Felisch   Berlin. H. Simon Breslau. von den liberalen Parteileitungen verteilt werden." TO K. Blümel   Köln. F. Döbler   Berlin. P. Haußer Stutt Die Einkehr des liberalen Blatts ist gewiß lobenswert. Aber gart. C. Kelm- Stettin. A. Krause Brandenburg a.. es überfieht die tiefen Gründe des liberalen Verfalls. Der Nieder­H. Melzer Dresden. W. Schoetel Magdeburg.. We ft- gang des Liberalismus im Parteileben und in der wissenschaftlichen phal- Steglig.

Es folgen nunmehr die Antworten aus 24 Städten, welche die Magiftrate erteilt haben. Ablehnende Antworten liefen ein aus:  

Aachen,   Magdeburg,   Meerane,   Flensburg,   Freiburg im Breis: gau,   Hanau,   Hannover,   Hildesheim und   Köln.

In folgenden Städten erfolgte die Ablehnung mit dem Bescheid, baß man von Fall zu Fall die Sache prüfen werde und geneigt ist, bei Streits die Lieferungsfrist zu verlängern, aber durch keine fontrattliche Verpflichtung gebunden sein will:  

Augsburg,   Braunschweig,   Pforzheim,   Münster,   Chemnitz, M.- Gladbach,   Koblenz,   Witten,   Kiel, Mühlhein a. Rh. und  Zwickau.

Der Gothaer Magistrat will die Sache noch in Erwägung ziehen. Die Antwort aus Strefeld ist untlar, sagt aber am Schluß: Wir wünschen den Unternehmern Erfolg zu ihren Bestrebungen. Die Magistrate in   Regensburg und   Stettin stimmen den Ansprüchen zu, follten aber berechtigte Forderungen der Arbeiter unerfüllt bleiben, dann will man die Verpflichtung aufheben.

nicht an.

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A.

Gewiß ist der Schaden der verletzten Verfassungsgrundsäge nun einmal geschehen und die bürgerlichen Barteien werden sicherlich nicht bereit sein, der Regierung mit gebührender Antwort heimzu zahlen. Dennoch kann jeder Tag, um den der   Reichstag früher zusammentritt, auf die Chinapolitik günstige Wirkung üben.-

Arbeit ist nur das Spiegelbild des allgemeinen Niedergangs des  deutschen Bürgertums, das sich längst von den alten Jdealen ab­gewandt und dem Stapitalismus und Militarismus in die Arme warf. Ein Neft schwantt haltlos zwischen alter Tradition und den neueren Entwickelungen. Die Dittatur Eugen Nichters ist noch die einzige Möglichkeit, überhaupt spärliche Ueberbleibsel eines bürger­lichen Liberalismus zusammenzuhalten.

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Aus der jesuitischen Schule.

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Die Jünger des heiligen Ignatius von   Loyola find die hervor ragendsten Träger der ultramontanen Wissenschaft; sie liefern der Streitbaren Kirche die geistigen Waffen im Kampf gegen den Ilm sturz, gegen die moderne Weltanschauung und gegen alle Mächte, die den Bestand der römischen Weltherrschaft bedrohen. Namentlich als Socialpolitiker find die   Jesuiten hervorragend thätig; die unver­gleichliche". Arbeiter- Encyklika des Papstes Leo   XIII. ist ihr Wert, und die sociale Frage wird mit Eifer von ihnen bearbeitet. Was der politisierende Geistliche bei uns an focialpolitischem Wiffen aufweist, das hat er von den Herren Besch, Cathrein, Lehmkuhl und wie die gelehrten Mitarbeiter an den Stunimen von Maria   Laach" heißen; mit ihren Argumenten bekämpft er die Socialdemokraten, die er Und die Herren wiederum nur nach ihren Schilderungen kennt.  Jesuiten kennen die Socialdemokraten sehr genau. Davon ein Beispiel:

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Die Nichteinberufung des Reichstags. Die Tägl. Rund schau" will aus zuverlässiger Quelle wissen, daß die Regierung den Reichstag auf den 16. Oktober einzuberufen beabsichtige. Die " Deutsche Tagesztg." behauptet dagegen, es sei noch nichts End gültiges über den Tag der Einberufung bestimmt. Dieses Blatt meint, nachdem einmal der richtige Zeitpunkt die Einberufung ver Politische Erziehungsversuche scheint die Regierung bei fäumt worden sei, täme es nun auf eine Woche früher oder später   Königsberger Kommunalbeamten für besonders an Bor furzem ift die zweite Auffage eines Buchs erschieneit, das gebracht zu halten. Besprochen hat Borwärts" schon Herrn Victor Gathrein, Mitglied der Gesellschaft Jesut, zum der der Regierungspräsident dem nicht die Art, in bes Verfasser hat. Es betitelt sich Durch Atheismus zum Anarchismine" stätigten Dr. Dullo eine Vorlesung über fein politisches und schildert uns einen jungen Mann, der gläubigen und reinen Berhalten hielt. In ähnlicher Weise ist mit dem Direktor Herzens die Universität bezieht, dort die Vorlesungen atheistischer des Elektricitätswerts und der Gasanstalt, dem Landtags Professoren hört, dadurch zum Unglauben, dann zur Social Abgeordneten Dr. Krieger, verfahren. Nach Andeutungen der demokratie, weiter zum Anarchismus und schließlich wieder in der " Hartg. 8tg." wurde Dr. Krieger zum Regierungspräsidenten bestellt, um sich ein Schreiben des Ministers vorlesen zu lassen. Herrn Dr. Krieger wurde bedeutet, daß er den Inhalt des Schreibens als geheim" zu betrachten habe. Eine Abschrift des ministeriellen Schreibens wurde Dr. Krieger verweigert. Er erhielt die mit teilung, daß die Regierung Schriftliches nicht gäbe, daß es ihm aber Einmal wurde Alfred so heißt der irrende Jüngling- sogar überlassen bleibe, den Regierungspräsidenten um eine zu einem großen Diner eingeladen, das die hervorragendsten Wit Unterredung zu bitten, wenn er über Inhalt und Be glieder der focialdemokratischen Fraktion bei Dressel Unter den Es ging hoch dabei her und der sein sollte. Champagner floß reichlich. Nach aufgehobener Tafel wurde bei Ob Herr Dr. Krieger um diese Unterredung gebeten hat, wird einer föstlichen Bowle und einer feinen   Havanna eine Interpellation nicht verraten. Unwahrscheinlich ist es nicht. Daß Herrn Dr. Krieger besprochen, die die socialdemokratische Fraktion wegen des .. Man eine derartige Bedeutung von der Regierung beigemessen wird, Notstands der Arbeiter an die Regierung richten wollte....

Berichtigte Kaiserrede. Die Bülowsche Depeschencenfur für Kaiserreden funktioniert noch nicht vollkommen. Die geftrige Stettiner Ansprache des Kaisers mußte heute vom Telegraphenbureau nochmals to örtlich" verbreitet werden. Der Unterschied der beiten Tegte liegt im Schlußsag, der gestern lautete: " Ich habe gar keine Besorgniffe für die Zukunft, ich bin plan Provinz Pommern und des

Genefung von einer schweren Stranfheit zum Glanben tomint. Cathrein läßt also seinen irrenden Jüngling Socialdemokrat werden, bald sogar ein einflußreiches Mitglied der Partei. Man höre mun, wie der fromme und gelehrte Verfasser uns zunächst die social­demokratischen Führer schildert.

wird auch zum Besten Stettins, der ingen wird, das deutung der ministeriellen Vertraulichkeit noch im 8 weifel Linden veranstalteten.

ganzen Vaterlands dienen, das walte   Gott!" Heute heißt es mun:

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