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tabelt im weiteren, daß die Vorwärtsbuchhandlung Karten mit der Parteivorstand auszufezen gehabt, und ich will nur sagen, daß auch Die Entlaffung aus der Fabritarbeit bedeutet aber für diese Ansicht des Liebluechischen Leichenzugs vertreibe. Ein so trauriges auf andren Gebieten der Parteivorstand der Agitation sein Augen Kategorie der Arbeitenden eine wesentliche Verschlechterung ihrer Ereignis dürfe nicht geschäftlich ausgenutzt werden. Das sei un- mert zugewandt hat, so z. B. Erwägungen angesteйt hat ,. eine Agitation Lage. Offen steht ihnen die Heimarbeit, welche, wie schon oft über­passend und unschicklich und gleichzeitig widerlicher Berfonentultus. gegen den Ausbeutezug, ja ich möchte sagen, gegen den Raubzug des zeugend nachgewiesen worden ist, weit zerstörender auf das Familien­Kohlensyndikats aufzunehmen.( Beifall.) Sie ersehen daraus, das die leben wirkt als Fabritarbeit. Denn wenn diese in den freien Hoffmann- Berlin   4: Parteileitung in dem verflossenen Berichtsjahr nicht auf dem Ohr gelegen Stunden immer noch ein Familienleben zuläßt, bringt die Heim­Manasse hat den Berliner   Antrag so ruhig und fachlich begründet, und geschlafen hat, sondern sich mit den Dingen, die unser wirtschaft- arbeit die Fabrit in das heim selbst, spannt mit der Frau auch die daß ich es nicht begreifen kann, mit welchem Recht und Tattgefühl liches und politisches Leben bewegen, in ernstester Weise beschäftigt. Kinder in das harte Joch der rastlosen Arbeit Ulrich hier abermals über die Berliner   hergefallen ist.. Der Ton, Die Berliner   haben ja ihren Antrag zurückgezogen, es erübrigt genügt ja auch dann taum zum dürftigsten Leben. Die Schädigung den er angeschlagen hat und zu dem nicht die geringste Veranlassung aber deshalb nicht, noch darauf zurückzukommen. Vorstand und der Gesundheit für Mutter und Kinder durch den stetigen Aufenthalt vorlag, wird wirklich nicht dazu beitragen, die Opferwilligkeit der Controleure haben vollkommen forrett gehandelt. Die Berliner   in der engen Wohnung ist auch ein schwerwiegendes lebel bei dieser großen Masse in Berlin   anzuspornen, allerdings hoffe ich auch, daß haben sich ja nicht über die Gehaltserhöhung an fich auf schlimmsten unter allen Arbeitsweisen. die Berliner auf Ulrichs Ausführungen nicht soviel Gewicht legen, gehalten, als darüber, daß sie nicht gefragt worden sind. Ein Argument für die Fabrikarbeit verheirateter Frauen finden daß sie deshalb in ihrer Opferwilligkeit erlahmen werden. Wenn die Berliner sich immer so forrett verhalten hätten, so wir außerdem im Hamburger Bericht angeführt, welches gleichfalls Die Berliner   haben gezeigt, was fte an Thaten leiſten wären Mißverständnisse nicht vorgekommen. Nach dem Organisations- Beachtung verdient: der Einfluß, welchen die Ehefrau auf die mit­tönnen, wir fönnen deshalb über Ulrichs große Worte ruhig zur statut haben sie nicht das Recht über Entschließungen, gefragt zu arbeitenden Mädchen ausüben kann. Hier ist ohne Zweifel eine in Tagesordnung übergehen.( Zustimmung.) Ich hätte das Wort nicht werden, die der Parteivorstand im Interesse der Partei zu fassen socialer Beziehung sehr wichtige Seite der Frage berührt. Es ist ergriffen, wenn nicht Singer gejagt hätte, bei uns herrsche die hat. Die Controleure find unfrem Beschluß beigetreten; es ist richtig: nicht zu leugnen, daß die tüchtige erfahrene Frau hier ein weites Meinung, als ob derjenige, der das meiste Geld liefert, auch am mit 3 gegen 2 Stimmen, aber es war damals eine gemeinschaftliche und schönes Feld der Einwirkung findet. Hat sie das Vertrauen meisten zu sagen hätte. Es ist den Berlinern nicht eingefallen, solche Sigung der Parteileitung und auch die 5 Vorstandsmitglieder waren der jungen Mädchen erst erworben, kann sie ihnen in schwierigen Theorie aufzustellen, fie haben derartige Anschauungen vielmehr stets anwesend.( Meister: Ja die haben aber nicht mitgestimmt.). Ja sie Lagen durch Rat und That beistehen, weit besser als andre, welche befämpft; aber sie stehen auf dem Standpunkt, daß man nicht dem- hätten aber das Recht dazu gehabt( Widerspruch), nun jetzt werden wir ja die besonderen Verhältnisse der Arbeitsstelle nicht kennen. Iſt fie jenigen, der das meiste Geld einbringt, verbieten darf mitzureden, das Organisationsstatut ändern. Heiterkeit und Widerspruch.) Wir durch Einsicht und Erfahrung belehrt. Mitglied ihrer Gewerkschaft, ( Sehr richtig!) Savauf laufen doch schließlich Ulrichs Worte hinaus. werden Controleure und Vorstand wieder trennen. Zubeil sprach wird es ihr am leichtesten sein, die jüngeren Arbeitsgenoffinuen ( Sehr wahr!) Wir haben, als wir gegen die Form der Gehalts- mit Emphase davon, die Berliner   Preßkommiffion habe ihre Rechte durch ihr Beispiel zur Nachfolge zu bevegen. In häuslichen und erhöhung, nicht gegen die Gehaltserhöhung als solche, erst erkämpfen müssen; das ist doch nicht der Fall. Sie wissen, daß sittlichen Fragen ist sie gleichfalls die beste Beraterin, wodurch ihr protestierten, ein Recht dazu gehabt, wir haben das Recht, der Ausgestaltung des Vorwärts" sofort entgegengekommen ist, nur anderweitiger Einfluß auch gestärkt wird. 11113 an die Controleure und an den Parteitag zu wenden. dagegen sind wir pflichtgemäß aufgetreten, daß die Berliner   Partei­Diez sagt, die bürgerlichen Buchhandlungen zahlen auch höhere tagsbeschlüsse schon vorweg nehmen wollten. Auch jetzt sind die Gehälter. Ich will darauf nicht eingehen, denn für uns handelt es einleitenden Schritte zur Verwirklichung der Berliner   Forderungen sich einfach um die Frage, welche Stellung unsre Buchhandlung im mit Zustimmung und unter Mitwirkung der Parteileitung erfolgt Gegensatz zu andren bürgerlichen einnimmt. In den bürgerlichen So liegen die Dinge in Wirklichkeit und daher muß ich auch Buchhandlungen macht der Leiter das ganze Geschäft, er muß die den Vorwurf Bubeils, der Vorstand habe willkürlich gehandelt, Wege zum Abfaz suchen. Bei uns aber ist es leicht, einen großen entschieden zurückweisen. Die Frage der Gehaltserhöhung ist Abfaz zu erzielen, weil da die Genossen das Geschäft machen.( Sehr erledigt. Ein Recht, sich über die 1000 zu beschweren, haben richtig!) Die Genossen selbst find es, die mitthätig find, unentgelt gerade die Berliner nicht, denn in der Redaktion haben sie ein lich mitthätig sind und ihre Arbeitskraft in den Dienst der Partei Gehalt von 5000 m. für nicht zu hoch gehalten. Das dürfen stellen. Deshalb haben wir die Pflicht, gegen eine so sprunghafte fie dann auch für die Buchhandlung nicht abweisen, oder sie Gehaltserhöhung Stellung zu nehmen. Es wird gesagt, die Berliner müßten erklären, daß Fischer nicht die entsprechenden Fähigkeiten und haben kein Recht, da mitzureden. Was mum, wenn die Berliner sich Intelligenz besive. Ich will aber doch darauf hinweisen, daß schon selbst eine Buchhandlung gründen? Glauben Sie, daß daniit dem der Vorgänger Fischers eine Gehaltserhöhung verlangte, die über die Partei Interesse gedient wäre? Die Controleure mögen mal aus den an Fischer gezahlte hinausgeht, und daß Fischer doch eine ganz andre Büchern feststellen, welchen Anteil Berlin   an dem limsatz der Buch- Auffassung, einen ganz audren Geist in die Buchhandlung hineinbrachte, Handlung Vorwärts hat. Wir haben sehr wohl ein Recht mit so daß sie heute doch etwas ganz andres, ist als wie er sie übernahm. zureden. Der Parteitag bewilligt doch sämtliche Gehälter. Warum Aus allen diesen Gründen sind die Angriffe der Berliner   auf die foll nicht in Zukunft auch das Gehalt des Leiters der Buchhandlung Parteileitung nicht gerechtfertigt und sie haben sich ja auch der vom Parteitag festgesezt werden? Wenn das geschieht, dann besseren Einsicht nicht verschlossen; mit der Zurückziehung des An­werden solche Vorkommnisse wie das, gegen das wir trags erklären auch sie sich bereit, die Decharge zu erteilen.

hier protestieren, unmöglich werden. Würden wir auch nur Gerisch verzichtet auf das Schlußwort. 48 Mark an die Parteitaffe abführen, dann könnten wir natürlich Meister: Einer irrtümlichen Auffaffung einer Bemerkung ganz andre Gehälter zahlen, aber wir haben ein Interesse darau, Pfannkuchs muß ich vorbeugen. Ich hielt es für notwendig, zu der Gelder an die Partei abzuführen. Um in Zukunft ähnliche Fälle Sigung der Controleure die Berliner   Parteigenossen einzuladen, auszuschließen, sollte der Parteitag wenigstens dem Antrag zu um ihren Protest zu begründen, und auch die Mitglieder des Vor­stinumen, der ja noch später zur Verhandlung kommt, wonach auch stands zur Information. Das ist der Sachverhalt. Die Berliner das Gehalt des Leiters der Buchhandlung hier auf dem Parteitag würden sofort dagegen protestiert haben, wenn Vorstandsmitglieder festgesezt wird. Singer sprach von Kleinigkeiten, nun, 1000 W. sich an der Abstimmung hätten beteiligen wollen. find doch keine Kleinigkeit. Fragen Sie mal unsre Genossen, die Dem Vorstand wird hierauf Entlastung erteilt. Damit ist Bons verkaufen, ob der Verkauf von 10 000 Bons eine Kleinigkeit Punkt 2 und 3 der Tagesordnung erledigt. ift.( Beifall.)

Storch- Stettin verzichtet nach den Ausführungen des Vorredners aufs Wort. Ulrich- Offenbach:

Ich hätte mich nicht nochmals zum Wort gemeldet, wenn nicht die Berliner so empfindlich wären und sich über meinen Ton be­tlagt hätten. Wäre ich ähnlich empfindlich, so könnte auch ich mich über den Ton von Zubeil und Hoffmann beschweren. Aber es ist das gute Recht der Berliner  , einen Ton anzuschlagen, den sie wollen. mur   haben wir dasselbe Recht. Die Berliner   haben verlangt eine Mißbilligung dessen, was Vorstand und Controleure gethan haben. Gegen diesen Antrag habe ich gesprochen. Ob das Gehalt des Leiters der Buchhandlung hier festgestellt und er eventuell hier gewählt wird, das hat damit gar nichts zu thun. Wir müssen ein für allemal feststellen, daß nach der dermaligen Organisation die Vorwärts­Buchhandlung ein Institut ist, das von der Gesamtpartei und für die Gesamtpartei gegründet worden ist, daß es total falsch ist von den Berlinern, wenn sie die Höhe der Beiträge mit der Buchhandlung in Verbindung bringen wollen. Wir würden es den Berlinern sehr gerne nachmachen, wenn wir in eben solchen Massen auf einem so. fleinen Komplex zusammensitzen würden. Für mich hat das, was Dieß als Fachmann gesagt hat, doch mehr Wert als die Ansichten der Berliner  . Ich habe absolut tein Gift gegen die Berliner angesammelt, im Gegenteil, fie sind mir ganz angenehm, nur bitte ich zu gestatten, daß ich auch meine Meinung sage. Eine deutliche Aussprache ist doch immer besser, als wenn man die Faust im Sac macht. Die Berliner   haben keinen Beweisgrund für ihre Resolution erbracht, daher lehne ich sie ab.( Beifall.)

Ich werde auf den Fall Fischer nicht eingehen, er ist für uns Nürnberger   erledigt. Nur die Aeußerungen Hoffmanns und andrer, als ob die Nürnberger   Parteigenossen es an Opferfreudigkeit für die Partei fehlen ließen, veranlaßt mich zu einer Bemerkung. Bergessen Sie doch nicht, daß wir in den letzten zwei Jahren die Agitation für zwei Reichstagswahlen und eine Landtagswahl zu Wenn wir 15 000 Mark dafür nicht hätten aus­bejorgen hatten. geben müssen, hätten wir ein hübsches Pöstchen nach Berlin   schicken fönnen. Im übrigen haben wir schon längst in Aussicht genommen, auf dem nächsten bayrischen Parteitag zu beschließen, daß von unfren Beiträgen ein ganz bestimmter Prozentsaz an die Berliner   Partei­tasse abgeführt werden soll. Damit will ich schließen.( Heiterkeit und Beifall.)

Damit schließt die Diskussion.

Hoffmann- Berlin   4:

Namens der Antragsteller habe ich zu erklären, daß nachdem der Zweck des Antrags erreicht, und die Sache in der Form zur Sprache gekommen ist, wie wir es für nötig gehalten haben, und in der Hoffnung, daß der Parteitag unsern Ausführungen Rechnung tragen wird( Heiterheit), wir den Antrag zurückziehen.

Pfannkuch

Die Mandatsprüfungs- Kommission hat sich kon­stituiert: Vorsitzender ist Antric, Schriftführer Leutert. Die Mandatsprüfungs- Kommission erhält den Auftrag, als sogenannte Neunerkommission für Beschwerden zu fungieren. Doch liegt nur eine Beschwerde vor aus Bant in Oldenburg  . Die dortigen der socialdemokratischen Partei angehörigen Mitglieder des Verband deutscher   Buchdrucker beschweren sich über die dortigen Ge­nossen.

Von der geschäftsführenden Kaffe Leipzig   des Centralverbands von Ortstrantentassen im Deutschen Reich   liegt eine Einladung zur Jahresversammlung am 23. und 24. September in Nürnberg   vor. Die bayrischen Abgeordneten erhalten den Auftrag, eine Vertretung zu delegieren. Die Mittagspause triti ein.

Das Bureau hat folgende

Rundgebung an die Familie Liebknecht  

Während sie, eingesponnen in das troftlose Elend der Heim­arbeit, den Zusammenhang mit ihresgleichen nur zu leicht verliert der Druck der überlangen Arbeitszeit lastet zu schiver auf den gebeugten Schultern, kann sich im Verkehr der Genoſſinnen in der Fabrik, durch den Einfluß auch nur einer Einzigen, welche genossen­fchaftlich gebildet ist und politisch denken gelernt hat, ein neuer Geist entwickeln, dessen Einfluß sich bald fühlbar machen wird.

Versammlungen.

Steglit. Hier tagte am 13. d. M. eine von den Vorständen der Krankenkassen einberufene Versammlung, die sich mit der Reform des Krankenversicherungs- Gesezes beschäftigte. In einer Reſolution sprachen sich die Versammelten gegen die reaktionären Pläne der Reform aus, stimmten aber der Ausdehnung der Versicherungspflicht und der Leistungen zu.

Köpenick  . Am 11. d. M. fand eine Versammlung aller Gewerks schaften in Maiers Lokal statt, in der das Kartell die Jahresrechnung vorlegte. Diese weist einen Barbestand von 319,90 M. auf und wurden 100 m. für auswärtige Streits überwiesen. Es erstattete sodann die Fünferkommission in Sachen des früheren Obmanns fontra Kartell Bericht. In der heftigen Debatte wurde die Handlungs weise des Obmanns und die seines Stellvertreters von allen Rednern verurteilt und er nicht mehr für würdig gehalten, ferner noch Aemter in der Arbeiterbewegung zu bekleiden. Es wurde sodann einem Antrag zugestimmt, einen Cyklus von Vorträgen über sociale Gesez­gebung im kommenden Winter zu veranstalten.

Centralverein der Bildhauer Deutschlands  . Heut Abend 81 Uhr im Gewerkschaftshaus: Versammlung. Vortrag des Schriftstellers Herrn Landauer über den russischen Dichter Dostejewski. Verein selbstständiger Fensterputzer Berlins  . Dienstagabend 8 Uhr bei Liebherr, Wallstr. 31/32: Generalversammlung. Vorstandswahl. Das moderne, Nom und die einheitliche Weltanschauung ist der Gegenstand eines Vortrags, den in einer vom Giordano Bruno- Bund berufenen öffentlichen Berfamnilung Dr. Rudolf Steiner   am Mitt: woch, den 19. September, abends 8 Uhr, in der Berliner   Ressource, Kommandantenstr. 57, behandeln wird. Gintritt frei.

Rummelsburg  . Mittwochabend 82 Uhr findet bei Ritter, Goethe­ftraße 17, eine Besprechung statt, in der die Gründung eines Arbeiter: Turnvereins am Ort erörtert werden soll. Freunde der Turnerei werden dringend gebeten, in dieser Zusammenkunft zu erscheinen.

Eingegangene Druckschriften.

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Von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , Dies' Verlag  ) ift foeben bas 51. Heft des 18. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Vor zehn Jahren. Die deutsche Wissenschaft" hinter den Arbeitern. Von Rosa Luxemburg  . Die weibliche Lohnarbeit und ihr Einfluß auf die Sittlichkeit und Kriminalität. Ein nachträglicher Beitrag zur lex Heinze. Von Georg S   Marie von Ebner- Eschenbach  . Zum siebzigsten Geburts tag. Von D. Bach.- Literarische Rundschau: Die deutsche Volkswirtschaft am Schlusse des neunzehnten Jahrhunderts. Die deutsche   Gewerkschafts bewegung. Von Otto Stressin. Feuilleton: Die Grundidee von Tolstojs  Auferstehung". Von 2. Axelrod.( Schluß.)

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Das hungernde Rukland. Im Verlag von J. H. W. Dies nach f. ist soeben ein neues, hochinteressantes Wert über Rußland   er schienen unter dem Titel: Das hungernde Rußland. Reise- Eindrücke, Beobachtungen und Untersuchungen von Dr. C. Lehmann und Parvus  . Aus dem Prospett teilen wir nachstehendes mit:

abgefandt: In tiefem und treuem Gedenken Wilhelm Liebknechts hat der Parteitag der deutschen   Socialdemokratie in Mainz   seine Ver­handlungen eröffnet. Ihm, dem großen, unvergeßlichen Toten, ist es in erster Linie zu verdanken, daß die Socialdemokratie das Jubiläum der Einigung feiern darf. Nur im Bilde und im Geiste feiner Mitkämpfer, Freunde und Schüler vermag unser Alter an Die im Jahre 1898 stattgehabte Hungersnot in Rußland  , die auch im dem Erinnerungsfest seines Werks teilzunehmen. Unter dem Ein- Jahre 1899 ihre Fortsetzung fand und chronisch zu werden droht, veranlaßte druck des unwiderbringlichen Verlustes ist es dem Parteitag ein ernstes Bedürfnis, denen ein Zeichen der Teilnahme zu senden, in deren sorgender Liebe Wilhelm Liebknecht   den Quell sich stetig ernenenden Kämpfermutes, den beglückenden Frieden des Heims, das fördernde Verständnis für sein Wirken gefunden hat. Mit der Familie Wilhelm Liebknechts empfindet schwer die Trauer um den jäh Entrissenen

Der Parteitag der deutschen   Socialdemokratie in Mainz  . Im Auftrage: Singer.

den Arzt Dr. C. Lehmann in München   und Parvus  , einen geborenen Ruffen, der auf schweizerischen Universitäten feine wissenschaftliche Bildung erlangt und in weiteren Kreisen Deutschlands   sich einen geachteten Namen erworben hat, im Jahre 1899 eine Forschungsreise durch das hungergebiet zu machen.

Die Ergebnisse dieser Reise sind in dem nunmehr vorliegenden Werte niedergelegt. Das Studium desselben dürfte für alle Ethnologen, Socio­logen, Statistiker, Finanzleute, Nationalötonomen, Aerzte und andre von großem Interesse sein; die ungeschminkte, gerade Sprechweise der beiden Autoren wird sicher bei jedem einen tiefen Eindruck binterlassen in der Darstellung ergänzen sich Arzt und Nationalöfonom.

Im Vorwort fagen die Verfasser:

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Die Pariser Weltausstellung, wie schon früher jene in Chikago, gab der russischen Regierung abermals Veranlassung zu einer großartigen Reklame. Durch ein prunthaftes Arrangement zaubert sie den Beschauern ein Bild des Reichtums und des Ueberflusses vor. Ist das nicht die alte Kunst der Potemtinschen Dörfer'?

Seitdem man Rußland   fennt, weiß man, daß es ein an Naturschätzen

reiches Land iſt. Was aber an Rußland   stets verwunderte, war, wie wenig Soll es jest bereits anders geworden sein? Dieses Buch zeigt die Gegen­feite der Medaille: bas offizielle, aarische Rußland   giebt sich als Rußland  der Opulenz- unser Buch schildert das hungernde Rußland Das reich illustrierte Werf umfaßt 34 Bogen. Die Ausstattung ist eine gediegene. Der Preis für das komplette Wert beträgt broschiert 6 M., in englischer Leinwand gebunden 7,50 M.

es diese Schätze auszunügen versteht, wie arm es in seinem Reichtum ift.

Gleichzeitig ist eine Lieferungsausgabe veranstaltet worden, die 16 heften a 40 Bf. tomplett vorliegen wird. Alle 14 Tage erscheint ein Heft. Sämtliche Buchhandlungen und Colporteure nehmen Bestellungen entgegen Marktpreise von Berlin   am 15. September 1900 nach Ermittlungen des fgl. Polizeipräsidiums.

*) Weizen, gut, D.-tr.| 15,50| 15,48

mittel gering

*) Roggen, gut

mittel

Kartoffeln, neue, D- Str. 6,-4,- Rindfleisch), Keule 1 kg 1,60 1,20 Do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelfleisch Butter

1,20 1,-

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1,60 1,10

1,60 1-

M

1,60 1,20

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2,80 2,20

Aus der Frauenbewegung. Verein der Frauen und Mädchen Schönebergs hält am Mittwoch, den 19. September, abends 81/2 Uhr, im Klubhaus, Haupt­Straße 5/6, feine regelmäßige Vereinsversammlung ab, in welcher Herr Dr. Gustav Hymann einen Vortrag hält Ueber die Blut­  armut der Mädchen und Frauen der Arbeiterklasse."   Ilm recht rege Beteiligung wird gebeten. Gäste find willkommen. Der Vorstand. Frauenarbeit. Die Umfragen, welche jetzt von allen Seiten über die Fabrikarbeit der Ehefrauen erhoben worden sind, haben geht in seinem Schlußwort auf die in der Diskussion gemachten zweifellos das größte Interesse für die Proletarierin. Nicht nur für Ausstellungen ein. Der Fall Bueb ist abgethan. Es ist nicht mehr die, welche gezivungen ist, die Zahl derer zu vermehren, welche in in nötig, fich mit seiner Person zu befassen. Zu dem Wunsche von dem aufreibenden Wechsel von Fabrikarbeit und Hausarbeit Müller- Flensburg ist zu bemerken, daß das parlamentarische Hand- Gesundheit und Lebensfreude frühzeitig verlieren, sondern nicht buch im Manuskript fertig vorliegt und in einer Form, daß es ein minder für die, welche heute noch von dem Verdienst des schneidiges und in jeder Weise geeignetes Instrument für die Agitation Manns leben kann. Weiß doch auch sie nicht, wie bald sich die sein wird. Es ist zugleich so eingerichtet, daß es von Jahr zu Jahr Verhältnisse verschlechtern können, wie bald fie es der Nachbarin erweitert werden kann. Die Genossin   Luxemburg ist die einzige, die nachthun muß, deren Kinder sie jetzt manchen Liebesdienst erweist, die Thätigkeit der Parteileitung in der Agitation kritisiert hat. während die Mutter auf Arbeit ist. Bei dem regen Mitgefühl der Sie hat in verbindlichem Ton zugegeben, daß die Parteileitung Armen fann sie hoffen, daß auch ihren Kindern von einer wohl­wohl wissen werde, weshalb sie etwas thue und nicht thue, wollenden Seele gleiches geschehen wird, wenn die Not sie in die aber hätte fie die auch davon Konsequenzen ziehen Fabrit treibt. Von den vielen angestellten Enqueten ist die des Hamburger müssen. Wir mußten eben mit den Verhältnissen bei der mündlichen Hat er doch die Agitation rechnen. Wir haben auch im verflossenen Jahre größere Fabrikinspektors zweifellos die interessanteste. Agitationstouren gemacht und dabei die Wünsche der Genoffen be- Arbeiterinnen persönlich aufgesucht und befragt, fich also an die züglich der Redner nach Möglichkeit berücksichtigt. Allen Wünschen jenigen gewendet, welche die Fragen, die er zu stellen hatte, am konnte nicht Rechnung getragen werden. Da mußten wir aber die besten beantworten konnten handelt es sich doch um ihre eigensten bedauerliche Erfahrung machen, daß, wenn wir einzelnen Orten Angelegenheiten. Verheiratete Fabritarbeiteriimen giebt es in   Hamburg 2220; Grösen Redner präsentierten, die nicht den Titel eines Reichstags- oder Landtags- Abgeordneten tragen, uns die Genassen einfach erklärten: 31 Proz. aller weiblichen Arbeiter. Die Mehrzahl davon, die größte Speisebohnen dann verzichten wir auf die Ausführung der Agitation, solche Redner Hälfte, entfallen auf die Gruppe der Nahrungs- und Genußmittel; Linsen *) ab Bahn.+) frei Wagen und ab Bahn. haben wir ein halbes Dugend am Orte selbst; dies zur Exemplifi- die übrigen Industrien find alle nur mit kleinen Prozentfäßen be­tation auf den Vorwurf, den uns die Genoffin   Luxemburg gemacht hat, teiligt. Abgesehen von einer verschwindenden Minderheit( 20) sind sie Produktenmarkt vom 17. September. Der Getreidemartt ber: wir hätten die Weltmachtspolitik in der mündlichen Agitation besser alle durch den harten Druck der Not zur Fabritarbeit gezwungen, weil fehrte heute in umeinheitlicher Tendenz. propagieren müssen. Das heißt, wir hätten ein Dugend Bebels der Erwerb des Manns nicht ausreicht, oder weil sie allein die Ernährung Amerila blieben hier ohne Beachtung, da reichlicheres Inlandsaufgebot auf und jezt, wo Liebknecht tot ist, sogar zwei Dugend Bebels haben und Erhaltung der Kinder beschaffen müssen. Die tägliche Arbeitszeit dem Markt war. Auch aus   Rußland sollen billigere Offerten vorhanden ge müssen, und zwei Dutzend Vollmars und zwei Dußend Singers und schwankt zwischen 9 und 11 Stunden; da lettere Zahl nur bei wesen sein. Das Geschäft war sehr still. In der zweiten Stunde war Roggen für Oktoberlieferung M. unter dem offiziellen Schluß vom ein Tugend Auers und dann je nach der Qualität eine geringere 130 Frauen Geltung hat, ließe sich hier eine Minimalzeit von neun Sonnabend. Weizen war gegen vorgestern 25-50 Pf. höher. Der Konium­Zahl.( Heiterkeit.) Ich meine aber, wir haben keine Unterlassungs- Stunden leicht durchsetzen, weit leichter und einfacher als ein System begehr war äußerst zurückhaltend. Im Wiehlhandel liegt das Geschäft schlaff. sünde begangen, die eine Gefahr für die Partei bedeutete.( Sehr verlängerter Pausen, welche die Arbeiterin doch nicht einzuhalten safer war etwas fester. Rüböl fest, 0,20 M. höher.- Spiritus unver­ändert, 70er loco 51 M. wahr.) Die Genoffin Luxemburg hat ja sonst weiter nichts an dem wagt, aus Angst, die Arbeit zu verlieren.

Fier

"

15,46 15,44 15,42 15,40 14,90 14,86

"

gering

"

) Gerfte, gut

"

14,82 14,78 14,74 14,70 15,60 15,10

"

mittel gering

15,- 14,50

60 Stint

Karpfen

1 kg

Hafer, gut

16,10 15,10 Anie

mittel

"

15,- 14,-

gander

gering

13,90 13,

Hechte

Nichtstroh

6,66 5,82

Barsche

beit

Schleie

14,40 13,90.

7,20 5,- 40,- 25,- Bleie 45,- 25, Strebje 70,- 30,

1,20

4, 2,60 2,

2,60 1,20 2,60 1,20

2, 1,

1,80 0,80

2,40 1,20

1,40 0,80

per Sjot 20, 2,50

Die höheren Meldungen aus

Berantwortlicher Redacteur: Heinrich   Ströbel in   Berlin. Für den Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in   Berlin. Drud und Verlag von Max Bading in   Berlin.