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Aus den Nachbarorten.

Zu den Stadtverordneten Erfahwahlen in Rigdorf. Der Stadtverordneten- Vorsteher hat bereits am Sonnabend unsren sieben Parteigenoffen, deren Wahl am Freitag für ungültig erklärt worden ist, mitgeteilt, daß sie weder au Plenarsizungen, noch an Kommissions und Deputationsfizungen mehr teilnehmen dürfen. Auch hat sich der Magistrat am Sonnabend schon mit den Wahl­vorbereitungen befaßt. Es wurde die alsbaldige Anberaumung der Ersagwahlen vorgeschlagen, damit, wie gesagt wurde, bei der demnächst notwendigen Auslosung eines Drittels der Stadt­verordneten die Neugewählten schon mit berücksichtigt werden könnten. Ein endgültiger Beschluß wurde noch nicht gefaßt.

Centralverein der Bildhauer Deutschlands  . Heute abend 81% Uhr

im Gewerkschaftshaus: Versammlung. 1. Geschäftliches. 2. Wah! eines Belfigers für ben Centralvorstand. 3. Wie feiern wir unser 25jähriges

Jubiläum? 4. Verschiedenes.

D

Vermischtes.

berloren

-

erlauben

Grund

Drei

in seiner befferen Hälfte nicht. Denn die Berlinerinnen werden mit| Gutachten des Oberarztes Dr. Stopczynski ging dahin, daß die An­ſehr gemischten Gefühlen Kenntnis davon nehmen, daß ihnen in den geklagte hochgradig hysterisch sei und zu gewiffen Beiten von dem chinesischen Jungfrauen eine so gefährliche Konkurrenz erwachsen ist. inneren Drange befallen werde, etwas recht Ungewöhnliches zu ver­Das Berliner   Aquarium hatte vor kurzem feine Schildkröten: richten. Da nach dem Gutachten die Thaten der Angeklagten unter fammlung um zwei Arten Meerschildkröten vermehrt. Noch umfangreicher den Strafausschließungsgrund des§ 51 fielen, so mußte ihre Frei: aber ist die Bereicherung der Gruppe der Süßwasser- und Landschildkröten. sprechung erfolgen.d Denn unter den ihr zugeführten acht Species waren vier überhaupt noch nicht und zwei andre seit Jahren nicht im Aquarium vertreten. Die Wie das Bürgerliche Gesehbuch die Entbedung eines interessanteste Art ist die in drei Gremplaren erworbene, aus dem süd: schweren Verbrechens ermöglichte, lehrte eine Anklage wegen Ueber einen Schiffsbrand auf hoher See wird aus Ham. lichen Nordamerita stammende Weichschildkröte aus der Gattung ber Mords, mit deren Verhandlung am Montag am Schwurgericht Dreiflauer( Trionyx), deren dreiklauige Schwimmfüße sehr entwickelte des Landgerichts II   unter Vorfiz des Landgerichtsdirektors Müller burg berichtet: An Bord des Danziger Dampfers Echo", der von schildkröten dadurch aus, daß das Rücken- und das Brustschild statt mit verehelichte. Luise Auguste Bauline Wolf; fie wurde beschuldigt, Helgoland   Feuer aus. Schwimmhäute befizen. Gegenüber andren Familien zeichnen sich die Weich eine neue Tagung begann. Angeflagt war das Dienstmädchen un- Danzig   nach London   unterwegs war, brach gestern unweit von Das Matrosenlogis ist vollständig aus­Sornplatten mit einer ununterbrochenen weichen Saut befleidet ist; die ihr Kind 14 Tage nach der Geburt vorsäglich und mit Ueberlegung gebrannt, der siebzehnjährige Schiffsjunge uhmann, der feine schneidigen Kiefer haben fleischige Lippen und die Nasenlöcher liegen in einem welchen beweglichen Rüffel, der wie der Kopf und der lange Hals unter die getötet zu haben. Am 17. Februar 1899, also vor mehr als erste Reise machte, ist in den Flammen umgekommen; vollständig Schale eingezogen werden kann. Diese Schildkröte führt eine aquatische 1/2 Jahren, bemerkte der Architekt Christmas im Langen See bei verkohlt wurde seine Leiche aufgefunden. Der Dampfer fuhr zwecks Rebensweise und lauert unter Baumwurzeln und Wasserpflanzen auf Fische, Grünau   in der Nähe des Sportdenkmals die Leiche eines Kinds. Reparatur nach Hamburg  ; die Entstehungsursache des Feuers ist Amphibien und Waffervögel, die sie durch blizschnelles Vorschnellen von Vorbeifahrende Fischer brachten die Leiche ans Land und es ergab unbekannt. Hals und Kopf erbeutet. sich, daß hier ein etwa 14 Tage alter, träftiger und gesunder Knabe Die Opfer der Duger Katastrophe. In Dug starb Sonntag Orgelkonzert. Frau Herrmann- Prätorius, Frl. Anna Corver, Fräul. offenbar das Opfer eines Verbrechens geworden war. Die auch der Betriebsleiter Dyt, so daß die Zahl der Opfer der Gruben­Klara Landsberg  , der Cellist Herr Baul Neumann, Herr Ad. Bolte und kleine Leiche war in eine mit dem Buchstaben 23. getatastrophe bereits fünfundfünfzig beträgt. Herr Karl Wendt beteiligen sich beim Orgelvortrag des Musikdirektors zeichnete Windel gewickelt. Weitere Anhaltspunkte waren Otto Dienel   in der Marienkirche am Mittwoch, den 26. September, mittags nicht vorhanden, doch meldeten sich einige Personen, die Andrées Nordpolfahrt. Aus Stodholm wird berichtet: etwa zwei Stunden vor dem Auffinden Thiele, As- dur- Bariationen: Dienet, 2. Konzertsaz ic. Der Eintritt ist fret. person bemerkt hatten, welche mit einem Bündel im Arm dem Waffer Dr. Ekholm einen Vortrag über die von Andrée herrührenden Nach­Straßensperrung. Die Pallasstraße wird wegen Geleis zu gegangen und ohne das Bündel zurüdgelehrt war. Man stellte richten und sagte, wenn man sich mit Rücksicht auf die Bojen, die legung von morgen ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter nach allen Richtungen hin Ermittelungen an, die sich außerordentlich keinerlei Mitteilungen enthielten, eine Bermutung gesperrt. lange hinzogen, aber ohne Erfolg blieben. Da tam das Bürgerliche wolle, so müsse man glauben, daß die Expedition irgendwo Den gegangen sei. Fenerbericht. Montagnachmittag 4 Uhr wurden mehrere Lösch- Gesetzbuch, welches bezüglich der Bevormundung unehelicher Kinder im züge nach Wallstr. 26 gerufen, wo durch Unvorsichtigkeit ein fleiner eine Henderung der bisherigen Braris brachte. Bisher begnügte man zu diesem Glauben biete der Umstand, daß die Bojen, wie Kapitän Wohnungsbrand ausgebrochen war, der noch im Keime erstickt sich, einfach die Eltern der unehelichen Mutter davon in Kenntnis zu Svedensborg vermutet, wahrscheinlich niemals irgend welche Mit­werden konnte. Sonntag gegen Abend erfolgte Alte Jakobftr. 67 feßen, daß die Tochter geboren habe, das Bürgerliche Gefegbuch er teilungen enthalten haben. Wenn man gesehen habe, wie feft die ein Stellerbrand, der infolge starker Berqualmung nur schwer an- fordert aber auch für diese Kinder in aller Form die Bestellung eines zuletzt aufgefundene Boje zugeschraubt war, sei es schwierig an­gugreifen war. Die Sappeure mußten daher unter Benugung von Vormunds. Als dies bezüglich des Kinds der Wolf geschehen sollte, zunehmen, daß die Naturkräfte die andren Bojen hätten los­Atmungsapparaten vorgehen, worauf die Gefahr innerhalb einer Stunde ergab sich, daß diese über den Verbleib des Knaben genügenden Auf- fchrauben fönnen. Es sei deshalb am wahrscheinlichsten, daß die beseitigt wurde. Mehrere mit Hausrat und Spähnen gefüllte Verschläge schluß nicht geben fonnte. Sie behauptete, daß ihr Kind 14 Tage Bojen in die See gekonimen seien, als die Erpedition infolge eines Ereignisses den Ballon in aller Gile habe find eingeäschert. Kurz vorher hatte sich am Potsdamer Güterbahnhof nach der Geburt gestorben und und auf einem von ihr näher unglücklichen ein mit Kohlen beladener Wagen selbst entzündet. Kaiserstr. 14 bezeichneten Kirchhofe begraben sei. An der von ihr angegebenen verlassen müssen. Der Redner hielt es nicht für ausgeschlossen, daß gingen Gardinen und Möbel in Flammen auf. Ein mufivillig durch Stelle ist aber ein Stirchhof überhaupt nicht vorhanden. In die Enge man noch eine schriftliche Mitteilung erwarten dürfe, da acht der von Knaben in Brand gesezter Baum verursachte Sonnabend einen Alarm getrieben, tam die Wolf mit einer andren Angabe hervor. Sie be- Andrée mitgenommenen Bojen noch nicht aufgefunden seien. Pro­nach der Seestraße. Gleichzeitig brannten Kottbuserstr. 4 Bretter in Hauptete, daß sie etwa 14 Tage nach der Geburt ihr Kind zu Ver- feffor de Geer pflichtete der Ansicht Dr. Ekholms bei, daß die Natur­einer Tischlerei. Außerdem erfolgten noch unbedeutende Wohnungs- wandten nach Grünberg i. Schl. habe bringen wollen; vor Grünau fräfte die Bojen nicht losschrauben konnten, und meinte, der Um­brände Friedrichstr. 23, Michaelfirchstr. 30 und Ebelingstr. 1. habe sie den Bug verlassen müssen, weil das Kind sehr frank ge- stand, daß die zulegt aufgefundene Boje so fest zusammengeschraubt worden sei, es sei dann auch bald in ihren Armen gestorben und war, sei wohl auf andre Ursachen, z. B. auf das Eis, zurüdzu von ihr ins Wasser geworfen worden. Sie mußte dann auch an- führen. erkennen, daß die Windel, die um die Leiche des am 17. Februar v. J. Auf der Grube ,, Felix" in Bohsdorf entstand Sonntagnacht aufgefundenen Kinds gewunden war, ihr Eigentum sei. Ihre Angaben durch eine Kohlenstaub Explosion ein Brand. fanden durch das Gutachten der obducierenden Aerzte keinerlei Stüge; Arbeiter wurden schwer verlegt.- diefe bekundeten, daß das Kind außerordentlich gut entwickelt und Der norwegische Schooner ,, Hurtig" ist in der vergangenen gesund gewesen und der Tod infolge Ertrinkens eingetreten sei. Die Angeklagte legte darauf hin ein Geständnis ab. Sie hatte im Jahre 1898 Nacht auf der Frischen Nehrung gestrandet. Die Mannschaft ift Grünau gedient und dort ein Berhältnis mit einem jungen Mann gerettet. angefangen, welches nicht ohne Folgen blieb. Als sie dies dem Nach einer Meldung aus Jalta   ist das dortige Stadts jungen Mann verriet und verlangte, daß er sie heiraten sollte, the ater abgebrannt. erklärte dieser, daß dies nicht möglich fei, und gab ihr den Nat, sich Schiffenuglück. In der Nacht vom 22. zum 23. d. Mts. stieß einen andren anzuschaffen. Dies hat sie denn auch gethan; sie im Marmara- Meer  , in der Nähe von Gallipoli der franzöfifche nahm sich einen jungen Schmiedegesellen, dem sie später die Vater im Marmara- Meer  , in der Nähe von Gallipoli der franzöfifche schaft des von ihr geborenen Kinds vergeblich aufzureden versuchte. Dampfer" Georgie mit dem russischen Dampfer Rostow  " zu­Nach ihrer Behauptung habe sie sich in einem Zustande der Ber- sammen. Der Dampfer Georgie" ging unter, doch wurden die Gemeindevorsteher zunächst mit, daß die Gemeinde die geforderte machte, für sich und das Kind den Lebensunterhalt zu beschaffen. beschädigt. Johannisthal  . In der letzten Gemeinderatsfigung teilte der zweiflung befunden, als sie vierzehn Tage nach der Geburt Schritte Passagiere und die Mannschaft gerettet. Der Rostow  " wurde schwer Anleihe in Höhe von ungefähr 50 000 M. von der Kreissparkasse Gie fei zu einer Gesindevermieterin gegangen, um eine Ueber den Besuch der Weltausstellung wird der Voff. 8." nicht erhalten tönne, da die Mittel der Sparkasse auf längere Beit Stelle als Amme sich zu suchen, dies sei ihr nicht geglückt aus Baris geschrieben: bereits versagt seien. Sollte nun ein zweites Gesuch wiederum ab- und als sie ohne Geldmittel wieder heimkehren sollte, sci Bis zum 16. September hat die Weltausstellung, die Abteilung schlägig beschieden werden, so wäre die Gemeinde genötigt, das die Verzweiflung über sie gekommen und sie habe den Plan gefaßt, zu Vincennes   inbegriffen, neben 8 579 364 Freigängern, 25 419 169 Gelb von Privaten aufzunehmen, da sie selbst über keine Mittel ver- fich des Kinds zu entledigen. Zu diesem Zweck habe sie sich nach zahlende Besucher gehabt, die zusammen 29 056 769 Tickets erlegten. fügt und die Regierung es abgelehnt hat, zu dem Schulbau Grünau begeben, in Schöneweide habe sie das Kind noch einmal Bei der 1889er Weltausstellung wurden im ganzen 28 149 152 Tidets irgend welche Beihilfe zu leisten. Andrerseits fordert aber die gestillt, es sei dann eingeschlafen und in diesem schlummernden Bu- von 25 398 609 zahlenden Besuchern abgegeben. Die Gesamt­Regierung in einem Schreiben die Gemeindevertretung auf, den stande habe sie den Knaben ins Wasser geworfen. Nach den Erzahl aller Besucher erreichte 32 350 297, während diesmal am Schulbau sofort in Angriff zu nehmen, in Angriff zu nehmen, da ste denselben gebnissen der Beweisaufnahme hat die Angeklagte, die übrigens 16. September eine Gesamtzahl von 33 998 533 Besuchern er sonst auf Kosten der Gemeinde ausführen laffen würde. vorher schon einmal einem Rinde das Leben gegeben, feinen Anlaß reicht war. Wenn das Wetter einigermaßen günstig bleibt, werden Fürwahr eine treffliche Illustration zu der Behauptung, gehabt, so verzweifelt zu sein, da sie im Notfall mit ihrem Kinde noch in den bis zum Schluß der Ausstellung verbleibenden 51 Tagen die Kulturaufgaben leiden nicht. Das Gehalt für einen Bureau- eine Zufluchtsstätte bei ihren Eltern hatte. Die Geschwornen erklärten 8-10 Millionen Besucher gezählt werden. Denn wir haben jezt beamten wurde auf 1000 M. Anfangsgehalt von zwei zu zwei die Angeklagte nicht des Mords, sondern nur des Totschlag 22 Millionen Besucher die Woche. Durch die Tropenhize im Juli, Jahren um 100 m. steigend bis zum Höchstbetrage von 1500 m. schuldig, da fie die Ueberlegung bei der That ausschlossen. Der und auch etwas durch ihr spätes Fertigwerden, überdies noch durch festgefeßt, außerdem sollen 360 M. Mietsentschädigung gewährt Staatsanwalt beantragte 10 Jahre Zuchthaus, das Urteil lautete die Verhegung der Nationalisten, hat die Weltausstellung sicher zwei werden. Nach Erledigung einiger Steuer- und geschäftlichen An- auf sieben Jahre Zuchthaus und Ehrverluft auf gleiche Millionen Besucher verloren. Vom 1. Januar bis zum 14. Sep­gelegenheiten rief ein Antrag der Kirchengemeinde, auf das Schul- Dauer. tember haben die französischen Eisenbahnen 201 743 800 Fr. gebäude einen Glockenturm zu setzen, um die Gläubigen bei Bedarf zusammen läuten zu können, eine längere Debatte hervor. Vom Recht der kommunalen Selbstverwaltung in Preußen. Mehreinnahmen gegen 1889 verzeichnet. Die verbleiben­Nur zwei Mitglieder vertraten den Antrag, während sich alle andern Die Regierung zu Frankfurt   a. D. verlangte von der Stadt den dreiundeinhalb Monate des Jahres werden unzweifelhaft zum Teil wegen der Geldkosten und unser Bertreter aus principieller in ster walde die Neuanstellung von 2 Polizeiwacht. mindestens die Hälfte dieser Summe ergeben, so das 875 bis 380 Millionen Mehreinnahmen herauskommen werden. Gegnerschaft dagegen erklärte. Der Antrag wurde schließlich abgelehnt, meistern und 2 Polizeisergeanten, sowie eine bestimmte Regelung bedeutet mehr als ein Biertel Steigerung. Dabei sind die Fahr­doch sollen die Herren den Antrag wegen der Höhe der Kosten noch der Gehalts- und Pensionsverhältnisse der Polizeibeamten. Die bedeutet mehr als ein Biertel Steigerung. Dabei sind die Fahr­einmal prüfen und ihn dann vielleicht wieder einreichen. städtischen Körperschaften beschlossen, dem Verlangen der Regierung Preise um 27 Broz. herabgelegt worden. Das Jahr 1889 hatte über nur in einigen Punkten zu folgen. So wollten sie ins- 80 Millionen Mehreinnahmen gegen das Jahr vorher ergeben. Dies besondere die Polizeiorgane höchstens um einen Wachtmeister ver­stahls zu verantworten haben wird, wird sich der Märk. Volksztg." mehren und lehnten es ab, noch einen zweiten Wacht- u berechnen sein. Bor 1889 hatten die Fachleute ausgerechnet, die anfangs die Schwester Bertha Schüttte vom Paul Gerhardstift zu Berlin  , meister und 2 weitere Polizeisergeanten anzustellen. Die Regierung 1883er Abkommen mit den großen Bahngesellschaften würden die welche beschuldigt ist, im Jahre 1895 oder 1896 eine Frau Rentnerin benutzte nunmehr den Weg der Zwangs- Etatisierung. Sie verfügte Buschüsse des Staats auf mehr als 200 Millionen steigern. Diese Meher zu Rigdorf, bei der ste um diese Zeit Krankenpflegerinnen- einfach auf Grund des Zuständigkeitsgefezes die Einstellung der Buschüsse betrugen die letzten Jahre nur noch zehn Millionen, und dienste gethan hatte, bestohlen zu haben. Die Angelegenheit verursachte fraglichen Gehaltsbeträge in den Etat. Der Magiftrat flagte gegen werden dieses Jahr wohl verschwinden, da einige Bahngesellschaften die Regierung im Berwaltungsstreitverfahren. In der Klage- fchon mit der Rückzahlung beginnen konnten. schon einmal Aufsehen. Damals gelang es dem Pfarrer Schröder Erwiderung betonte die Regierung, daß die in Finsterwalde   vor­Klage- schon zu Rigdorf, dieselbe beizulegen, ohne daß sich die Staatsanwaltschaft handenen Polizeiorgane zur ordnungsmäßigen Handhabung der mit der Sache zu beschäftigen hatte. Die Anklage ist von der Staatsanwaltschaft erhoben; die Verhandlung findet vor dem Nir- ordnungspolizeilichen Geschäfte nicht genüge, weil die Stadt etwa 10000 Einwohner und eine zahlreiche Arbeiterbevölkerung habe. Zu dorfer Schöffengericht statt. der mündlichen Verhandlung vor dem Ober- Berwaltungsgericht er­fchienen als Vertreter des flagenden Magistrats der Rechtsanwalt Fuchs und Bürgermeister lig. Sie führten etwa folgendes aus: Außer zwei in Finsterwalde   stationierten Gendarmen feien dort vor- Roggen, gut handen ein Polizeikommissar, ein Wachtmeister, zwei Sergeanten, gering zwei Hilfssergeanten und zwei Wächter. Diese Kräfte get) werfle, gut nügten vollkommen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit in Finsterwalde  , das 9662 Einwohner Ein von denen 3185 dem Arbeiterstande angehörten. zähle, In geradezu beängstigender Weise mehren sich die Fälle, starkes Drittel Drittel der Testeren feien weibliche oder jugend­In denen Angeflagte selbst oder durch den Mund ihrer Verteidiger liche Personen. Bu einem großen Teil würden sie in der den Einwand der Geisteskrankheit erheben, wenn sie für irgend welche Tuch- und Cigarrenfabrikation beschäftigt. Seit Menschen= Strafthaten zur Rechenschaft gezogen werden. Der Prozentsaz der gebenten seien in Finsterwalde   teine Ruhe Grüfen Fälle, in denen auf solche Weise die Mitwirkung des Gerichtsphysikus törungen vorgekommen, selbst bei großen Streifs nicht. Speifebohnen oder eines Jrrenarztes notwendig wird, ist schon ein sehr hoher. Mit So wäre der Streit der Cigarrenmacher, der 20 Wochen Vinsen Erfolg ist dieses Mittel auch bei der verehelichten Martha Branne dauerte und an dem etwa 500 Personen teilnahmen, geradezu +) frei Wagen und ab Bahn. in Anwendung gekommen, die wegen acht Betrugsfälle vor dem musterhaft verlaufen. Der Staatsanwalt eller Schöffengericht stand. Eine Zeitlang find die Kolonialwaren- und habe seiner Verwunderung Ausdruck gegeben, Produktenmarkt vom 23. September. Der Getreidemarkt Delikatessenhändler im Potsdamer Viertel durch eine Schwindlerin daß er infolge diefes Streite nicht ein einziges war heute außerordentlich schwach besucht und das Geschäft wegen bes brauche. einzuschreiten Bei ganz außer jüdischen Feiertags fast Null. Jufolge der höheren Meldungen aus Nord­gebrandschakt worden. In der Kleidung eines Dienstmädchens Mal bei einer Revolte, tönnten amerika   vom Sonnabend waren die Preise für Weizen etwa 1-1/ 2 Mart mit einem sauberen Häubchen auf dem Kopfe pflegte in den gewöhnlichen Anlässen, ettva verschiedenen Handlungen die Angeflagte zu erscheinen und Einkäufe brei weitere Erekutivbeamte auch nicht viel helfen, da müßte höher, aber fast nur nominell zu verstehen. Roggen behauptete die angeblich für thatsächlich in der Nachbarschaft wohnende Herrschaften doch Militär requiriert werden. Es fehle alfo der Nachweis der Notierungen vom Sonnabend. Hafer und Rüböl waren geschäftslos. zu machen. Gewöhnlich schloß der Einkauf damit, daß sie Order Notwendigkeit einer Vermehrung der Polizeikräfte. Anderfeits am Spiritusmarkt wurde weder eine Notiz, noch etwas von Umsätzen gab, einen Raften Bier zu der Herrschaft herum zu besorgen und die würde aber der Etat der schon armen Stadtgemeinde erheblich be quittierte Rechnung mitzuſchiden. Die Kaufleute trugen tein Be- lastet werden. Es werde schon ein Zuschlag zur Grund- und denken, die übrige entnommene Ware dem Dienstmädchen inzwischen Gebäudefteuer von 200 Broz. und zur Einkommensteuer von Witterungsübersicht vom 24. September 1900, morgens 8 hr. anzuvertrauen, fie waren aber in jedem Falle die Geprellten. Die 160 Proz. erhoben. Eine jährliches Mehr von etwa 4300. hätte Sache nahm solchen Umfang an, daß die Kaufleute sich gegenseitig notwendig eine Erhöhung des Steuer zuschlags um 10 bis 15 Broz. Als Schwindlerin 25. Mai zur Folge. Das Ober Verwaltungsgericht erkannte aber ihren Coup bei einem Kaufmann Meyer ausführen wollte, in der Hauptsache zu ungunsten der Stadt, ins wurde sie verhaftet. Sie war auch geständig, geständig, lonnte dem es ausführte, daß eine Zwangs- Etatifierung der An aber nicht bestraft werden, weil Rechtsanwalt Dr. Werthauer fechtung im Verwaltungsstreitverfahren nur hinsichtlich auch hier die geistige Gesundheit der Angeflagten beftritt. ihrer Gesezmäßigfeit unterliege. Die 8 medmäßig Sie ist schon mehrmals vorbestraft, hat aber das Glück gehabt, noch feit und Notwendigkeit habe das Verwaltungsgericht nicht Hamburg  einen Ingenieur zum Ehemann zu bekommen, der von ihrem Vor- nachzuprüfen. Die Gefesmäßigkeit der gwangs- Etati- Berlin leben nichts wußte. Sie soll nun in dem letzten Jahre eine Reihe fierungsverfügung der Regierung werde aber durch den$ 4 bes Brantf./. 764 767 Still fonderbarer Dinge verrichtet haben, die den Zweifel an ihrer Polizeiverwaltungsgefeßes begründet. Die Ver- Wien geistigen Gesundheit aufkommen ließen und darauf zurückgeführt fügung des Regierungspräsidenten wurde nur in einem ganz un- Wetter Prognose für Dienstag, den 25. September 1900. wurden, daß die Angeklagte f. 8. von der Kopfrose befallen wurde wesentlichen Nebenpunkte nicht für stichhaltig erklärt. Bei der Ver­Warm und zeitweise heiter, vielfach woltig mit etwas Regen und und mehrere Tage hindurch ohne Besinnung zugebracht hat. Sie ist mehrung der Polizeibeamten verbleibt es, ebenso dabei, daß die Stadt ziemlich frischen südwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau. deshalb der Charité zur Beobachtung überwiesen worden. Das bezahlen muß!

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Ein Opfer feines Berufs ist gestern der in Weißensee   wohn­hafte Anschläger Thieme geworden. In der Villa Hardy in Wannsee  , wo er beschäftigt war, fiel ihm ein Schiebefenster so unglücklich auf den Kopf, daß der Tod in einer halben Stunde

eintrat.

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Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Ströbel   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  .

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Marktpreise von Berlin   am 22. September 1900 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidinms. Kartoffeln, neue, D- Ctr. Welgen, gut D.- Str. 15,50) 15,48 15,46 15,44 Rindfleisch, Keule 1 kg

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5° C. 4° 9.

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Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .