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Staatssekretär v. Podbielski:

Ich betone, daß es mir lediglich auf Deutlichkeit der Adressen ankommt, es müssen alle Zufäße fortfallen, die uns Schwierigkeiten machen. Daß dem Publikum Schwierigkeiten bereitet find von einzelnen zu weit gehenden Herren, leugne ich nicht.

lüge: ich sei von den norddeutschen Junkern bestochen. Das haben meine Wähler geglaubt.( Große Heiterfeit rechts.)

Ab. Dr. v. Korn- Rudelsdorf( t.) begründet den Antrag. Die Kohlenfrage ist schon im Reichstag   be­Damit schließt die Besprechung der Interpellation. sprochen worden. Die Erklärungen, die dort bon den Zu einer persönlichen Bemerkung erhält das Wort: Ministern Thielen und Brefeld abgegeben worden find, Acht Tage, Abg. Haußmann- Böblingen( südd. Bp.): Die württembergische tönnen uns aber in feiner Weise genügen. Demokratie ist nachdem die Minister einen natürlichen Rüdgang Abg. Dr. v. Dziembowski: Präsident Graf Ballestrem: Sie haben keine persönliche Be- der Preise vorausgefagt hatten, erließ das rheinisch­Ich konstatiere, daß seitens des Herrn Staatssekretärs teine An- mertung im Namen der württembergischen Demokratie zu machen. west fälische Kohlensyndikat eine Erilärung, ordnung ergangen ist, wonach Briefe mit polnischer Adresse zurück-( Heiterkeit.) wonach die Produktion eingeschränkt worden ist. zuweisen sind und daß die Beitungsnachricht, Herr v. Rheinbaben Abg. Haußmann- Böbl.: Jch glaube, daß die Wendung, welche Das führt natürlich wieder zu Preissteigerungen. Wir haben eine habe eine solche Anordnung erlassen, unwahr ist. Weiter gebraucht worden ist, sich auf meine Person bezog.( Wiederspruch Kohlennot, auch wenn sie von den Ministern geleugnet wird. fann ich tonstatieren, daß wir durch die Haltung aller Parteien rechts.) Die Hauptschuld tragen die Großhändler und das Syndikat. dieses Hauses eine genügende moralische Genugthuung erhalten Präsident Graf Ballestrem: Dazu liegt keine Veranlassung Man hat die Anhäufung von Kohlenvorräten systemalisch zu ver­haben, alle Parteien haben uns moralisch vollkommen recht vor. Sie haben nur das Recht etwas zurüdzuweisen, wenn Sie hindern gewußt. Dem darf die Regierung nicht ruhig zusehen. gegeben.( Widerspruch bei den Nationalliberalen.) Daß übrigens persönlich angegriffen find. Die fistalischen Gruben müssen ihre enge doch Tendenz in dem Vorgehen der Polizeibehörde liegt, beweist die Abg. Hankmann- Böbl.: Da der Herr Abg. Schrempf meinen Verbindung mit den Großhändlern lösen. Es iſt Thatsache, daß in zwei Fällen ausdrüdlich erklärt wurde ,,, nicht Namen im Zusammenhang genannt hat, gebe ich die Erklärung ab... borgekommen, daß eine Großhändlerfirma die Produktion einer bestellt, weil polnische Adresse unzuläffig".( Hört! hört!) Der Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich bitte, daß fiskalischen Grube bestimmt hat. Der Großhandel hat ganz enorme Herr Staatssekretär bat, wir möchten doch den Beamten keine Schwierigs Sie respektieren, was ich gesagt habe. Sie dürfen nicht Ihren Vorteile gehabt. Nur durch die Unterstützung der königlichen Grube feiten machen. Ist denn das Publikum der Beamten wegen da, oder nicht willen gegen den Präsidenten durchsetzen wollen.( Bravo  ! rechts.) hat die Firma Wollheim es vermocht, die englische Kohle an der bielmehr die Beamten des Publikums wegen. Außerdem handelt es Abg. Haußmann( Böblingen  ): Ich respektiere, aber ich weise Stifte zu verdrängen. Die Exporttarife, die Flußregulierungen 2c. um ganz wenige polnische Ausdrücke, die ich jedem Beamten mit zurüd, was gesagt worden ist. tommen in der Hauptsache dem Großhandel zu Gute. Im Koblen­Leichtigkeit in ganz kurzer Zeit beibringen könnte. Daß wir die handel ist es im wesentlichen die eine Firma Cäsar Wollheim, die in Titulaturen fortlaffen sollen, ist eine ganz unberechtigte Forderung. worden, der größte Teil der Industrie ist abhängig von den Großhändlern. Betracht kommt. Den Konsumenten ist die Kohle erheblich verteuert die mich besonders bon einem Manne in Erstaunen setzt, der aus konservativen Kreisen stammt. Nicht wir haben Thatsache ist, daß die Exporttarife es ermöglichen, die Kohle provociert, wir befinden uns hier ausnahmsweise in der Abwehr. im Auslande billiger zu verkaufen, als es im In­( Große Heiterfeit rechts.) Gewissen Behörden sollte die Politik lande geschieht. Nun zu den Syndikaten. An sich sind die geradezu verboten sein, der Post und den Gerichten.( Sehr Wir haben es mit Freuden begrüßt, daß sich so viele Frei- Syndikate durchaus berechtigt. Aber das Kohlensyndikat verteuert richtig! links.) Von der Notwendigkeit von Abwehrmaßregeln seitens willige nach China   gemeldet haben. Das beweist, daß der die Kohlen im Inland zu Gunsten des Verkaufs im Ausland. Man der Regierung zu sprechen, ist nur eine Phrase.( Bravo  ! bei den Idealismus im deutschen   Volke noch nicht verschwunden ist. Wenn hat die Essener   Handelstammer als Aufsichtsbehörde über das Polen  .) unfre Truppen nicht diejenigen kriegerischen Lorbeeren haben ernten Syndikat eingesetzt. Das heißt doch den Bod zum Ziergärtner Abg. v. Staudy( f.): können, die wir ihnen gewünscht hätten, so fann ihnen machen. Es wäre gerade fo, als wollte man sich über die Firma Wir hielten es nicht für wünschenswert, daß die Debatte auf das daraus natürlich kein Vorwurf gemacht werden. Was nun die Vor- Cafar Wollheim bei der Königs- und Laurahütte beschweren. politische Gebiet hinübergehe, wie wir es voraussahen, und wie es lage anlangt, so wird in den Motiven zugegeben, daß die Versorgung( Heiterkeit und Beifall.) nun auch gekommen ist, und haben deshalb gegen die Besprechung der alten Invaliden eine nicht genügende sei. Auf die Regelung der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld: der Interpellation gestimmt. Herr Roeren hat zu unsrem Verhältnisse dieser Invaliden aus den früheren Kriegen könnten Von einem monopolistischen Vertrieb der fiskalischen Kohle ist nicht Bedauern der ganzen Angelegenheit ein hochpolitisches Gewand aber die China- Freiwilligen nicht warten. Das ist doch eine eigen- die Rede. Ich habe sogar das Bestreben, den Händlern die Kohle angezogen. Gegen seine Verallgemeinerungen erhebe ich entschiedenen tümliche Logit. Man müßte doch annehmen, daß die alten so weit als möglich zu entziehen und sie privaten Konsumenten und Widerspruch. Ebenso weise ich die schweren Vorwürfe gegen die Invaliden noch weniger warten können wie die jungen.( Sehr Genossenschaften zuzuwenden. Ich glaube auch, daß es gar nicht im Behörden zurück, die Herr v. Dziembowski erhoben hat. Der Herr richtig!) Jezt kann es vorkommen, daß ein Vater, der 1870 Interesse der Genossenschaften liegt, wenn sie allzu viel Kohlen Staatssekretär hat nach seiner entschiedenen Versicherung feine Ver- invalide geworden ist, weniger Peusion erhält als sein in China   in übernehmen. Sinft der Kohlenpreis, wird ausländische Kohle billiger fügung erlassen. Die Sorge, daß eine politische Tendenz dahinter valide gewordener Sohn.( Hört! hört!) Wir wollen den China  - angeboten, dann wird es den Genossenschaften schwer werden, ihre stedt, muß danach für beseitigt gelten.( Bravo  ! rechts.) Striegern und ihren Hinterbliebenen das bewilligen, was ihnen Genossen an der Strippe zu halten. Gelingt es den Genoffen zukommt, aber wir wollen auch gleichzeitig bei diesem Entwurf verschaften, noch mehr Kohle abzusetzen, so sollen sie noch mehr haben. fuchen, eine gründliche Reform der Invalidenpensionen überhaupt Die Verwaltung hält die Händler nur für ein nots herbeizuführen.( Bravo  ! rechts.)

Abg. Dr. Sattler( natl.):

Wir wollen durchaus nicht die polnische Bevölkerung von den Wohlthaten des Deutschen Reichs ausschließen. Im Gegenteil, wir glauben dieses Ziel dadurch am fichersten zu erreichen, daß wir die Polen   zu guten Deutschen   machen.( Bravo  ! bei den National­liberalen.) Der Standpunkt, den der Herr Bostminister heute ein­

forgung der Teilnehmer an der China   Expedition und ihrer Es folgt die erste Beratung des Gesetzes wegen Ver­Hinterbliebenen.

Der Reichskanzler betritt den Saal.

Abg. Graf Stolberg- Wernigerode( f.):

aus

Aber

Man

wendiges Uebel. Ich will mich auch gar nicht mit Reichstanzler Graf Bülow: dem Geschäftsgebahren aller Händler identificieren, schon Die von dem Herrn Vorredner ausgesprochene Forderung, deshalb nicht, weil ich dieses Gebahren nicht tenne. daß die in der Vorlage vorgeschlagenen erhöhten Ge- ich kann die Händler nicht ganz entbehren. Sie müssen da sein, um bühren auch den Invaliden Wollten wir teine Kohlen genommen hat, hält jeder Kritik stand. Die polnische Bevölkerung gewandt werden, erkenne ich als berechtigt an früheren Feldzügen zu übrig gebliebene Stohle abzunehmen. ( Lebhaftes nach Oestreichisch- Schlesien   abgeben, so würde keine böhmische Kohle follte nur ihre deutschen Kenntnisse nicht verheimlichen und Bravo!) Ich nehme auch keinen Anstand, eine Aufbefferung nach Sachſen   kommen. Das wäre doch der größte Unsinn. die Adressen deutsch auf die Briefe schreiben.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die ganze Bewegung in der polnischen der Bezüge aller Kriegsinvaliden und ihrer Hinterbliebenen darf nur diesen Export nach dem angrenzenden Ausland nicht über­Bevölkerung hat nur den Sinn, der preußischen Postverwaltung und zur Sicherstellung gegen Not und Sorge für dringlich und un treiben, man muß ihn kontrollieren und das thue ich auch. Zwischen den Behörden zu beweisen, daß sie sich in polnischen Landen befinden. der bisherigen Versorgung besteht ja allseitiges Einverständnis. Breise. Hier muß ein Ausgleich stattfinden. Wenn es gelinge, ein aufschiebbar zu erklären.( Bravo  !) Ueber die Ünzulänglichkeit den privaten und fiskalischen Gruben besteht eine Verschiedenheit der Die Deutschen   sollten sich gegen die Angriffe, denen sie seit Jahr- Auch fie die Vorlage erkennt an. Wenn hiernach dem Syndikat der schlesischen Grubenbefizer zu bilden, so würde das ein zehnten von den Polen   ausgesetzt sind, dadurch schüßen, daß sie sich den vortrefflichen H. K. T.- Vereinen anschließen.( Lachen bei den Polen  .) weifellos vorhandenen Bedürfnis nach einer ausgiebigeren Ver- großer Vorteil sein. Ich will mit der Versicherung schließen, daß ich Wir werden die preußische Regierung in ihrem Kampf gegen das Vorsorgung der Invaliden der China  - Expedition in der Vorlage bereit bin, auf alle Anfragen und Details in einer Kommission ein­dringen der nationalistischen, polnischen Bewegung nach Kräften befferung der gesetzlichen Bezüge den älteren Invaliden von den Rechnung getragen wird, so darf auch eine gleiche Aufzugehen.( Beifall.) Abg. Ikmer( frk.): unterstützen.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) früheren Feldzügen her und den Hinterbliebenen nicht verweigert Im Interesse eines regelmäßigen Absages von Kohle lönnen werden.( Bravo  !) Ich werde deshalb ohne Verzug das Er- die Händler nicht völlig entbehrt werden. Auch ein Ausfuhrverbot forderliche veranlassen, um noch in der laufenden Seffion eine zu erlaffen ist unmöglich, da wir in normalen Zeiten volkswirtschaft­gleichmäßige Behandlung der Invaliden aus sämtlichen Feldzügen lich auf den Export von Kohlen angewiesen find. Freilich darf die herbeizuführen.( Lebhafter Beifall.) Ausfuhr nicht besonders begünstigt werden. Die fiskalischen Gruben müssen bedenken, daß sie auch eine volkswirtschaftliche Aufgabe haben. Deshalb müssen von den königlichen Gruben vor allem die Genoffen schaften berücksichtigt werden.

Abg. Vonderscheer( Els.):

Meine Freunde haben volles Verständnis und Mitgefühl für die Beschwerden der Polen  . Uns geht es ebenso. So ist eine Post­tarte mit deutscher Adresse deshalb nicht bestellt worden, weil sie das Wörtchen madame" trug. Nach unsrer Maßnahme liegen hinter diesen Maßnahmen gegen die Polen   und uns politische Beweggründe. ( Bravo  ! bei den Polen   und Elsässern.)

Abg. Dr. Krzyminski( Pole):

Schon im August und September find Fälle vorgekommen, wo Briefe mit polnischer Adresse als unbestellbar behandelt worden

Die Weiterberatung wird hierauf auf Freitag 1 Uhr vertagt. Außerdem: Fortsetzung der zweiten Beratung des Etats des Reichsamts des Innern. Schluß 5% Uhr.

Abgeordnetenhaus.

und zwar von Briefträgern, die ein Jahrzehnt lang folche Briefe be- 10. Sigung vom Donnerstag, den 24. Januar, 11 Uhr.

stellt hatten.

Staatssekretär v. Podbielski:

Die Berichte der Oberpostdirektionen fonstatieren, daß feit November die Flut der polnischen Adressen hereingebrochen ist. Be­schwerden aus Elsaß- Lothringen   sind nicht zu meiner Kenntnis tommen.

ges

Abg. Roeren( C.) betont gegenüber dem Abg. v. Stauby, daß die vorliegende Materie allerdings von großer politischer Bedeutung fei. Die Debatte hat jedenfalls ergeben, daß thatsächlich eine Reihe von Briefen nicht bestellt worden sind, trotzdem sie sehr leicht bestellbar waren.

Abg. Schrempf( f.):

Abg. Kunert( Soc.):

debattelos angenommen.

Am Ministertische: b. Thielen, Kommiffare. Zunächst wird der Gesezentwurf betr. die Ergänzung der Gefeße über die Errichtung von Martsteinen in erster und zweiter Beratung Sodann wird die Besprechung der Interpellation Fund: Sänger wegen des Offenbacher Eisenbahnunglüds fortgesetzt. Abg. Macco( natl.):

Abg. Gothein( frs. Wg.):

Der Handel ist notwendig, darin hat der Minister recht, er ist aber fein Uebel, sondern ein Vorteil. Der Handel erschließt neue Absatzgebiete, er ist gar nicht zu entbehren. Wir haben

zwei strenge Winter gehabt, es herrscht in der Montan industrie Arbeitermangel  

. Das ist nicht Das ist nicht zu übersehen. In Oberschlesien   konnte feine Steigerung der Produktion erfolgen, es zeigt sich da ein vollständiges Stagnieren. Es kommt hinzu, daß die englische Einfuhr eine Zeitlang wesentlich zurückgegangen ist. Der der Verbraucher. Thatsächlich haben die Kunden übertriebene Hauptgrund an der Kohlennot liegt an der Ang st Bestellungen gemacht, 10 übertrieben, daß sie schließlich gar nicht alles, was sie bestellt haben, brauchen konnten. An die preußische Staatsbahn find noch ganz andre Ansprüche s ift zuzugeben, daß die Situation vielfach bom zu stellen, als an eine Privatbahn, namentlich in technischer Be- Zwischenhandel mißbräuchlich ausgenugt worden ist. Aber ziehung. Aber das ganze System der preußischen wenn der Vorredner sagte, der Großhandel habe Mißbrauch ge­Staatsbahnen steht hier hindernd im Weg. Aller- trieben, so hat er das nicht erwiesen. Ich weiß, daß gerade die Wir Süddeutschen hören ja von Bolen wenig, höchstens einmal nicht genügend Mittel aufgewendet, um die Bahnen in gutem Zustande haben. Die Konzentration des Kohlen- Großhandels ist bedenklich, dings find in letzter Zeit Fortschritte gemacht worden, aber es werden Firmen Friedländer und Cäsar Wollheim   sich sehr torrett benommen von polnischem Reichstag oder polnischer Wirtschaft.( Oho! bei den zu zu erhalten. Polen  .) Die Herren Polen   sollten doch nicht vergessen, daß sie über- Reformen, so habe es viel Mühe gekostet, Speisewagen einzustellen, des Kohlenvertriebs durch die beiden Großfirmen nicht die Rede sein Die Verwaltung sträubt sich geradezu gegen aber der Minister hat schon erklärt, daß von einer Monopolisierung haupt froh sein können, die Wohlthaten der deutschen Reichspost zu noch länger hat es gedauert, bis die neuen Bremsen eingeführt tann. Eine Ausschaltung des Kohlen- Großhandels durch ein Syndikat genießen.( Große Unruhe.) Vom nationalen Standpunkt weisen wir wurden. Auch unfre Güterwagen stehen nicht auf der Höhe der Beit. würde ich für noch bedenklicher halten. Der erste, der die Steigerung bas Verlangen der Polen zurüd.( Bravo  ! rechts.) Die Bahnverwaltung müßte den Versuchen, elektrischen Schnellbetrieb begonnen hat, war der Fistus. Erst als sich der Rückgang der Kon einzuführen, näher treten. Wären die Signalvorrichtungen beffer junttur zeigte, hat der Minister die Steigerung der Preise unterlassen. gewesen, so hätte das Offenbacher Unglück vermieden werden können. Die hohen Stohlenpreise üben ihren Einfluß auf die ganze Juduftrie. von der Finanzverwaltung ist der Grund für die so muß eine Reduktion eintreten und kommen dabei die Arbeiter, Die Abhängigkeit des Eisenbahnministeriums Werden sie so hoch, daß die Industrie nicht mehr prosperieren kann, Stückständigkeit in der Technik. denen ich gewiß hohe Löhne gönne, auch in Mitleidenschaft, so geht Minister v. Thielen: das nicht anders. Als Mittel zur Abhilfe kann ich das vom Minister Die Angriffe des Herrn Sänger auf die Eisenbahnverwaltung geplante Syndikat in Oberschlesien   nicht ansehen. Die freie Kon sind ganz ungerechtfertigt, sie waren nach der Art, wie sie im Vor- urrenz ist hier das Bessere. Halten Sie am freien Wettbewerb feft bei wärts" und ähnlichen Blättern erhoben worden sind. Er ist aber und steigern Sie den Wettbewerb durch energische Beteiligung der den Beweis für seine Behauptungen schuldig geblieben. So lange fistalischen Gruben. Herrn Dr. v. Korn möchte ich noch sagen, daß es die thatsächlich Ausnahmetarife giebt, nur im Abg. Haußmann- Böblingen( füdd. Volksp.): er diesen Beweis nicht erbringt, weise ich seine Vorwürfe namens Herr Schrempf hat es für am Blag gehalten, den Polen   eine so große Ueberschüsse erzielen können, wenn die Bahneinrichtungen Beratung in der Kommission schließen wir uns Hätten wir denn Interesse der Bahnen selbst eingeführt worden sind. der Staatsregierung auf das entschiedenste zurüd. an, daß Vorlesung darüber zu halten was sie thun sollten. Das war etwas Greifbares sehr deplaciert.( Bravo  ! bei den Polen  .) Ich wollte herauskommen wird, glauben wir nicht. übergehende Notstände zu beseitigen. Wir glauben nicht an die Allmacht des Staats, solche vor­tonftatieren, daß Herr Schrempf nicht etwa die Stim einen vorübergehenden Rotstand handelt es sich aber hier.( Beifall übergehende Notstände zu beseitigen. Um nichts andres als um mung, die in Süddeutschland   herrscht, wiedergegeben hat. Er hat jedenfalls die Muße, die er infolge seines Durchfalls bei links.) den Landtagswahlen jetzt hat, dazu benugt, um sich mit der Polen­Abg. v. Keffel( t.): frage zu beschäftigen.( Heiterkeit.) Ich bedauere sehr, daß die Ge­schäftsordnung es nicht erlaubt, am Ende diefer Debatte einen Beschluß herbeizuführen. Dann würde es sich zeigen, daß die große Mehrheit des Hauses nicht auf dem Standpunkt des Herrn Schrempf steht.( Lebhaftes Bravo.) Abg. Schrempf( f.):

Gegenüber dem Herrn Vorrebner will ich nur bemerken, daß es nicht zu verwundern ist, wenn der deutsche Unterricht der polnischen Kinder keinen besonderen Erfolg hat. Wenn 90 Proz. der Lehrer tein polnisch und 90 Proz. der Schüler kein deutsch   versteht, so kann allerdings bei dem Unterricht nicht viel herauskommen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Die Haltung des Herrn Sattler heute hat mich nicht in nicht in Erstaunen Erstaunen versetzt, er hat sich als blank gepugtes Mundstück der Hakatisten aufgespielt.( Sehr gut! den Socialdemokraten.)

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mangelhaft gewesen wären? Am unrechten Orte ist nicht gespart worden. Das zeigt ein Vergleich mit andren Eisenbahnverwaltungen. Ersparnisse sind erzielt worden durch günstige Verträge mit Lieferanten, insbesondere durch günstige Kohlenabschlüsse.

Der

Abg. Fritzen( C.): Thüren in der Mitte der D- Wagen wären sehr wünschenswert. Es hat eine sehr große Kohlennot bestanden. Ich selbst habe Die Gasbeleuchtung ist sehr gefährlich. Ich würde mit einer weniger darunter gelitten und habe einen Waggon Kohle nur mit Hilfe hellen Beleuchtung vorlieb nehmen, wenn sie weniger gefährlich wäre. meiner Köchin bekommen, die im Ruhrrevier einen Bruder hat. Die elektrische Beleuchtung ist sicher weniger gefährlich als Gas. Die( Große Heiterkeit.) Die Beunruhigung ist von den Großhändlern Gefahr des Kurzschlusses fommit faum in Betracht. Ich will nicht abfichtlich genährt worden. Ich beantrage eine Kommission von schließen, ohne auf die elektrischen Straßenbahnen ein- 28 Mitgliedern. Der Herr Vorredner hat lediglich konstatiert, daß die süddeutsche zu gehen. Es tommen erschreckend viel Todesfälle Abg. v. Eynern( natt.) Demokratie eine andre Gesinnung hat als die süddeutschen Kon- vor. Die Wagen fahren in den belebten Straßen viel zu schnell. verteidigt das Kohlensyndikat, das eine Gleichmäßigkeit der Kohlen­servativen und damit hat er offne Thüren eingerannt. Wenigstens Ich bitte den Minister, diesen Dingen sein besonderes Augenmert preise herbeigeführt habe.( Redner ist auf der Tribüne nur sehr hat sich im Bunkte der Vaterlandslosigkeit die süddeutsche zuzuwenden.( Beifall.) schwer verständlich.) Die Kohlenpreissteigerung hat ihren Grund in Demokratie häufig den Konservativen gegenüber hervor den hohen Arbeiterlöhnen wie überhaupt in den erhöhten Pro­gethan!( Große Unruhe links.) duktionstosten. Die englische Kohle ist noch viel erheblicher gestiegen als die deutsche.

Präf. Graf Ballestrem:

Herr Abgeordneter, wenn Sie den Vorwurf der Vaterlands­Tosigkeit gegen ein Mitglied des Hauses erhoben haben,( Rufe

Abg. Funck( frf. Vp.):

Die persönlichen Agriffe des Ministers auf den Kollegen Sänger waren meines Erachtens nicht gerechfertigt. Ich muß es aber dem heute verhinderten Kollegen selbst überlassen, bei nächster paffender Gelegenheit dem Minister zu erwidern.

rechts: Nein, nein) so würde das gegen die Ordnung des Hauses antrag geht die Beratung des Antrags des Abg. Dr. v. Korn­

verstoßen.

Abg. Schrempf:

Die Besprechung der Interpellation wird durch einen Schluß­geschlossen. folgt Rudelsdorf( t.), nach welchem die königliche Staatsregierung ersucht

Die Abstimmung über einen Schlußantrag bleibt zweifelhaft. Der Schlußantrag gilt als abgelehnt. Der Präsident schließt sich aber einem vorliegenden Bertagungs antrag an. Die Beratung wird vertagt.

Nächste Sigung Freitag 12 Uhr.( Fortsetzung der Etatsberatung Ich habe felbstverständlich nur gegen die süddeutsche Demokratie werden soll, die geeigueten Maßregeln zur Beseitigung der und zwar Etat der Gestütsverwaltung. 2. Fortsetzung der heutigen in Süddeutschland  , nicht hier im Hause mich gewandt.( Gr. Heiterkeit.) Mi i st ände bei dem Verschleiß ber Kohlen Debatte. 3. Wahlgefez- Anträge Wiemer- Barth, und 4. Feuer­Was meinen Durchfall bei den Landtagswahlen betrifft, so bin ich produktion und der daraus entstehenden erhe b- bestattungs- Antrag Langerhans.) nur durchgefallen infolge einer unverschämten demokratischen Wahl- lichen socialen und materiellen Schäden zu ergreifen, Schluß 4/4 Uhr.