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follen wir dieses Gebaren verfolgen. Schon früher gelang es, durch solchen fünftlichen Sturm im Blätterwalde der deutschen  Breffe die berechtigten Forderungen beiseite zu schieben. Es bedarf des festen Zusammenstehens der deutschen   Bauern, des Mittel­standes, der nationalen produktiven Arbeit, um diesen Versuchen, eine uns schädliche Handelspolitik weiter durchzusetzen, Widerstand zu Teiften.

auch schon unter blind machen lassen, daß uns von allen

gegen uns

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Die Versammlung protestiert aufs schärfste gegen die vom Großagrariertum geplante Brotverteuerung, in der sie eine große Gefahr für die gesamte Entwicklung unsres Bolls sieht." Der Reichstag

gleichmäßiger Shuz zu Zeil   wird, fann es gelingen, eine dauernde Gesundung desselben zu sichern; an unfre Berufsgenossen im ganzen deutschen Baterlande richten wir deshalb die dringende Mahnung, Einzelwünsche und Totale Sonderinteressen zurüdtreten zu lassen und jede Einspännerei zu vermeiden. Unter bem Schuge eines unter Berildfichtigung aller Inter  - war am Montag sehr schwach befekt. Die Rechte fehlte fast effen aufgestellten Bolltarifs wird auch die deutsche Landwirtschaft' ganz, und erft gegen 5 tamen die Bündler vom Cirkus zurüd. fich zu neuer Blüte entwideln tönnen, diese wird aber nur dann Der Rest des Justiz- Etats wurde debattelos erledigt. Erst von Bestand fein, wenn die deutschen Landwirte es endlich lernen, bei der 3. Lesung wird das Gefecht zwischen dem Genossen bei der Preisbestimmung für ihre Erzeugnisse felbft maßgebend Heine und den Herren Nieberding und Schönstedt   fortgesett mitzuwirken, wenn sie den Gemeinsinn, welcher jest sie au einem werden.

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Welche Forderung könnte da wohl gerechter sein, als daß auch der deutsche Bauer berlangt, dem Kulturzustand feines Bolts ent sprechend leben zu können. Hierzu bedarf er solcher Preise für seine Produkte, wie fie dem Kulturaustande Deutsch­ lands  , nicht dem kulturzustande untultivierter Böller entsprechen.( Die Preise in Deutschland   sind höher politischen Machtfaktor gemacht hat, auch auf dem wirtschaftlichen Beim Etat des Reichsschaamts fekte eine lebhafte als in bem gesamten Europa  . Rechnet England, Frankreich   usw. Gebiet bethätigend, sich zu großen Verkaufsverbänden an Debatte ein, die die verschiedensten Gegenstände berührte: bie unkultivierten" Länder?) Wir wollen uns sammenschließen, deren Zweck nicht ungefunde Preistreiberei, Saccharingesek, Zolltarif und Termin seiner Einbringung, Ge­auch dadurch sondern weise Regelung der Produktion und möglichst gleich- schmacklosigkeit der neuesten Jubiläumsmünzen, Ausprägung Seiten Berfprechen gegeben werden. Ich fürchte die, die mäßige Junehaltung mittlerer Preise sein muß." so viele Versprechungen machen. Versprechen sind uns genug ges Wir wollen nicht vergessen zu erwähnen, daß nicht ein einziger von 25- Pfennigftücken, falsche Orthographie auf Geldscheinen, gebert worden, Thaten haben wir wenige gesehen. Jest wollen Saz auf der Versammlung gesprochen worden ist, der auch nur ent- Bumpwirtschaft des Reichs usw. wurden berührt, und auch wir Thaten haben.( Unseitige stürmische Zustimmung.) Ein Bolt, das uns in seinem Blute und in ſeiner Thätigkeit der agrarischen Forderungen oder eine wissenschaftliche Widerlegung urteilte seine Aussichten günstig, Dr. Dertel, der mehr davon Ein Bolt, das uns in feinem Blute und in feiner Thätigkeit fernt den Anspruch erheben darf, als eine ernsthafte Begründung auf den Mittelland  - Kanal kam die Debatte. Dr. Bödel be­nahe verwandt ist, das Boerenbolt in Südafrika  , hat uns in Wann der Zoll­feinem gewaltigen Ringen gezeigt, was Gottvertrauen und Bauern- der gegnerischen Argumente zu gelten. Phrafen nichts als phrafen! wissen muß, äußerte große Zweifel. tarif an den Reichstag tommt, tonnte Schatzsekretär zähigkeit vermag. Wir aber wollen von ihnen lernen, in innigfter Graf Büdlers Geist waltete über dem Ganzen. Freiherr v. Thielmann immer noch nicht sagen. Jeden­Ueberzeugung für die Gerechtigkeit unfrer Sache, im festen Gott falls versicherte er den Bündlern, daß mit größtem Eifer an vertrauen zu tämpfen. der Fertigstellung des Tarifs gearbeitet werde. Auch nahm Herr Diederich Hahn  , ein früherer Bankbeamter, fügte dem Politische Nebersicht. Geschäftsberichte feinerseits hahnebüchene Bemerkungen hinzu: Fürst er für sein Amt den Ruhm in Anspruch, daß es ebenso wie Bismard kann nun leider nicht mehr für uns forgen.( Buruf: * Berlin  , den 11. Februar. das Reichsamt des Innern an den Vorarbeiten beteiligt ge­wesen sei. Herr Oertel fonstatierte schmunzelnd, daß auch das Leiber! Bismard erhob damals gleich seine warnenbe Stimme, oid dan de Gegen den Kornwucher. als Caprivi mit andern Ländern, ohne den Bolltarif zu erhöhen, Handelsvertrags- Verhandlungen einleitete. Nun haben Gerade zur Stunde, da die Agrarier im Cirkus Busch den naben Reichsschagamt böllig bor ben Agrarien tapituliert tvir erreicht, daß das Staatsschiff einen andren Kurs geht. Sieg des Kornwuchers jubelnd zu feiern gedachten, wird ihnen der habe. Das Saccharingese ist nicht zum Abschluß Wenn wir fest bie großen schönen Worte unfred Reichs- machtvoll einfegende Widerstand der auszuplündernden Bolts- gebracht, weil die leitenden Stellen noch nicht darüber einig tanzlers Grafen Bülow hören, fo erwarten wir nun maffen peinlich fühlbar. Durch den Rausch der Bündler- find, ob die künstlichen Süßstoffe starken Verkehrsbeschränkungen aber auch die Thaten!( Stürmischer Beifall.) Wir vertrauen seinem reden ging die leise Ahnung, daß man doch noch nicht über unterworfen oder stark besteuert werden sollen. Herr Dertel guten Willen. Unfre Gegner haben den Kampf mit Trompeten den Berg hinaus" ist, und Dr. Röside, Vorsitzender riet, das eine zu thun und das andre nicht zu lassen; das und Bautenstößen begonnen. Wir sehen die Bhalang aufmarschieren: des Bunds der Landwirte, rief seine Getrenen ein wenig zur Er- würde dem Zuckerſyndikat sicherlich am besten gefallen. bie rote Socialdemokratie mit der goldenen Internationale.( Beifall.) nüchterung, indem er mahnend erinnerte, daß nicht zum erstenmale hofs wurde debattelos bewilligt. Beim Etat für die Ver­Dazu auch Kathebersocialisten und unklare Schwärmer, die das praktische Leben nicht fennen. Sie marschieren alle gegen in Deutschland   eine schon beschlossene Sache durch künstlichen waltung der Eisenbahnen sette eine längere uns und glauben, bie Konsumenten mobil Blättersturm" beseitigt worden sei. Es ist nicht ein Sturm in den Debatte ein, die noch nicht zum Abschluß fam. Eröffnet machen zu müssen. Ferner sehen wir den Handelsvertrags- Blättern, vor dem den Agrariern bangt. Aber sie beginnen zu wurde sie von unsrem Genossen Segit, der in fachkundiger verein, bie Herren Binkus, Herz, Friedländer, Löwe und fühlen, daß, nachdem die Regierung sich auf die Stornzoll- Erhöhung Weise den Thielenschen Fiskalismus der Eisenbahnverwaltung andre( Buruf: Und Conrad! Heiterkeit), mit allen ben frei verpflichtet hat, die Größe der Gefahr dem Bolte zum beleuchtete, die Abschaffung der menschenunwürdigen 4. Klasse ver­finnigen Männern chriftlichen Glaubens, die mit ihnen aus einer Bewußtsein gelangt und damit der eigentliche langte und die Einführung der Centralkuppelung und die elektrische Schlüssel effen.( Pfui! Heiterkeit.) Aber das soll uns alles nicht ampf um den Kornwucher erst beginnt. bange machen! Rittergutspächter Lucke( Batershausen) führte aus: Niemand Die ersten Kundgebungen der Socialdemokratie gegen den Korn- Beleuchtung der Eisenbahnen forderte. Die schlechte Bezahlung der Eisenbahnarbeiter und Bedientesten und ihre überlange fönne etwas unter den Produktionsfosten verlangen. Ob die Bro- und Brotwucher haben die Agrarier- und Hochschutzölner bereits in Arbeitszeit wurde von unsrem Redner scharf verurteilt. Die Berliner   Neuesten Nachr.", die duzenten zu Grunde gehen, sei dem internationalen Handel sehr große entrüstete But versetzt. Herr v. Thielen, der im unbezahlten Nebenamt Chef der gleichgültig. Es sei bereits so weit gekommen, daß der junge Land: Deutsche Tagesztg.", die Berl. Pol. Nachr.", die Staatsbürger: Reichseisenbahnen ist, überließ die Antwort auf diese Angriffe wirt die Besitzung des Vaters nicht mehr übernehme, weil er nicht Beitung" beschäftigen sich eifrig mit dem Aufruf der ſocialdemokra- feinen freiwilligen Regierungskommissaren Gamp und Hungers sterben wolle. Bier Fünftel des deutschen Aderlands ge- tischen Reichstags- Fraktion, mit den Artikeln unfres Blatts B a as che, denen sich auch der Kommerzientat Schlum­I höre den Bauern und nur ein Fünftel dem Großgrundbesiz. Er und dem am Sonntag in Maffenauflage in Berlin   berberger zugefellte, der in Mülhausen   an Buebs Stelle als wolle dies wiederholen, damit die Beitungs- Berichterstatter breiteten Flugblatt. Aber so groß der Eifer der Abwehr, Kandidat der Protestler gewählt und dann der national­dies nicht überhören.( Stürmischer Beifall.) Er habe die Ueberzeugung, die Regierung werde die deutschen Bauern, die das so gering der fachliche Gehalt. Da man die Thatsachen der Brot- liberalen Fraktion als Mitglied beigetreten ist. festeste Bollwert der heutigen Weltordnung sowie von Thron und verteuerung, der Erschwerung der Handelsverträge, der Schädigung Er sorgte bei seinem ersten Auftreten dafür, daß ihm in Altar feten, nicht untergehen laffen. Die Stimme der deutschen der gesamten nicht- junkerlichen und nicht großbäuerlichen Bevölkerung Bukunft wohl teine Stimme eines Eisenbahners Bauern werde an den deutschen Thronen nicht verhallen.( Stürmischer durch die geplante Bollerhöhung nicht widerlegen kann, sucht man nach mehr zufallen wird. Er erklärte nämlich die Löhne, die die Beifall.) Reichs- Eisenbahnverwaltung zahlt, für außerordentlich hoch, Der Borfizende des Rheinischen Bauernvereins, Bilgram Die Berl. Neueft. Nachr." verkünden weisheitsvoll, es habe ( Rely), bemerkte: Gin Zoll von 10 M. würde ungefähr die Beiten gegeben, wo es noch gar keinen Getreidezoll gab und wo wie er überhaupt alles, was im Reich Thielen geschteht, für Produktionskosten decken. bortrefflich erklärte. Als Minimalfat feien M. 50 das Brot noch teurer war, als es jetzt ist und als es durch zu fordern.( Stürmischer Beifall.) Herr von Thielen begrüßte diesen Bundesgenossen mit Abg. Liebermann von Sonnenberg  , mit stürmischem, nicht die Bollerhöhung werden kann. Warum begründet denn das kluge Jubel und bedankte sich, indem er seinerseits die Arbeiter­freundlichkeit des endenwollendem Beifall und Hochrufen empfangen, bemerkte: Er Blatt die Notwendigkeit der Brotverteuerung nicht durch den über Herrn Kommerzienrats  den tönne sich nicht denken, daß die deutsche Reichsregierung die deutschen schlagenden Hinweis, daß es früher sogar Hungersnöte gegeben hat, grünen Klee Iobte. Außerdem leistete er fich die Landwirte dem Untergange ausliefern werde. Es machen jezt alle in denen Tausende von Menschen umfamen? Nach den Berliner  töstliche Redeblume, man müßte die vierte Wagen­Berufsstände mobil. Selbst die Kommerzienräte versuchen, die Neueft. Nachr." ist es freilich auch ein Ausfluß bösartiger Unzu- laffe erfinden, wenn sie nicht zum Glück bereits existierte. Socialdemokraten für sich zu gewinnen. Allerdings finde das friedenheit, wenn der Arbeiter ein fauberes Hemd auf dem Leibe zu Dies hohe Lied von der vierten Klasse, in der es sich für Liebeswerben der Kommerzienräte in der socialdemokratischen tragen verlangt, fintemal vor einigen Jahrhunderten der Besitz eines andre Leute so herrlich fährt, wurde auch von den Herren Presse nur ein taltes Echo. Hinter den Conliffen thue aber linnenen Hemdes für Fürsten   ein Lurus war. auch bei den Socialdemokraten das rote Gold feine Die Deutsche Tageszeitung" erklärt, aus unfren eignen Zahlen Gamp und Paasche gesungen. Wirkung.( Stürmischer Beifall.) Die Socialdemokraten baben Dienstag geht die Beratung weiter. Außerdem ist die gestern ein Flugblatt mit der Ueberschrift herausgegeben: Was gehe hervor, daß in Zeiten niedrigeren Zolls der Getreidepreis oft höher China   vorlage und die Reliftenvorlage für die China­koften uns die Junker? Er sei der Meinung, viel mehr intereffiere gewesen sei als in Seiten höheren Zolls. Aus dieser allerdings nie­das deutsche   Volk die Frage: Was to sten uns die Juden?" mals von uns bestrittenen Thatsache folgert die Deutsche Tages- frieger auf die Tagesordnung gestellt. ( Stürmischer, nicht endenwollender Beifall.) Die jüdischen Börsen- zeitung" die Berechtigung der Zollerhöhung. Bescheidenere Im Abgeordnetenhausen barone tosten dem deutschen Bolle viele Millionen.( Stürmischer Ansprüche an sein Denkvermögen kann das Bündlerblatt nicht stellen. herrscht nach den stürmischen Debatten der letzten Tage wieder die Beifall.) Ein Rebner fagte: Die Juden haben kein nationales Durch die Entdeckung, daß der Getreidepreis nicht allein von übliche Ruhe. Die am Montag fortgesetzte Beratung des Etats Empfinden. Dem müsse er widersprechen. Die Juden haben ein sehr der Höhe des Bolls abhängt, wird selbst der Thörichtste nicht über der Justizverwaltung beansprucht nur geringes Interesse. großes nationales Empfinden, nur kein deutsch  - nationales.( Stür die in jedem Fall preissteigernde Wirkung der Zollerhöhung hinweg- Bahlreiche Redner brachten lokale Wünsche vor; von anderen wurde mischer Beifall.) Wie die Juden es verstehen, Recht und eine Reform des Vorbereitungsdienstes für den höheren Justizdienst, Gerechtigkeit zu vertuschen, beweisen die Vorgänge in Koniz. getäuscht werden. ( Stürmischer Beifall.) Die deutschen Junker und deutschen Bauern Am genialften verfährt natürlich bie Staatsbürger Beitung". die Verwendung der Stenographie bei der gerichtlichen Protokoll­haben noch stets ihr Herzblut geopfert, wenn das Vaterland in Sie erheitert den Ernst der Zeit, indem sie die socialdemokratische führung, die Zuziehung zahlreicherer Dolmetscher für die polnische Gefahr war, nicht aber die Börsenjunker.( Stürmischer Beifall.) Fraktion als eine Gruppe des internationalen Händlerbunds" ent- Sprache in Oberschleften und dergl. verlangt; auch wurde, wie alljährlich, über die Belastung der Richter der Richter infolge der Das deutsche Bolt müsse aber mit aller Energie verlangen, daß larvt. Die Juden seien die eigentlichen Brot- und Lebensmittel­Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs   geklagt. Größere der englische   Nebel, der sich zwischen den deutschen Kaiser wucherer; als Schußgarde dieses Judentums betreibt die Bedeutung beansprucht die Anregung des Abgeordneten thron und das deutsche Wolk gelegt habe habe, baldigst Socialdemokratie und niemand anders den ruchlosesten Brot- und Trimborn( C.), bei den Brüfungen für den höheren wieber verscheucht werde.( Stürmischer Beifall.) Fort mit aller Lebensmittelwucher." Doch mögen die Händler auch allen Zorn Justizdienst mehr Rücksicht auf die sociale Gesez­Engländeret.( Stürmischer Beifall.) Wir wollen mit aller Energie für unsre Forderungen tämpfen und uns weder durch Drohungen der Staatsbürger Beitung" verdienen leider find es augenblicklich gebung zu nehmen. Minister Schönstedt  , der sonst auf fast noch durch Versprechungen beirren lassen.( Stürmischer Beifall.) nicht die Händler, die eine Erhöhung ihres Profits vom Staate und jeden Redner erwiderte, ließ diese Anregung unbeantwortet. Mit Abg. Dr. Oertel: Die Socialdemokraten feien bis jetzt gegen auf Voltskosten verlangen, sondern zufällig die notleidenden Land- großer Mehrheit beschloß das Haus noch, die Regierung zu er­das Liebeswerben der Börsenjunter falt geblieben. Wie die wirte. Die Staatsbürger- Beitung" sollte den Landwirten aber suchen, die zeitigen Anstellungs- und Rangverhältnisse der etats­geftrige Nummer des Vorwärts" aber beweise, haben die raten, von ihrem Verlangen nach Zollerhöhung abzustehen, mäßigen Staatsanwalte anderweit in einer der Stellung dieser Be­Socialdemokraten nunmehr das Betteln der Börsenbarone denn, wenn der Zoll erhöht wird, die Juden knöpfen den Junkern amten entsprechenden Weise zu regeln. Am Dienstag soll die Beratung des Justizetats zu Ende erhört. Lettere feien ja auch die Stammesgenossen des großen doch den Gewinn ab wozu also alles eifrige Bemühen? geführt und die des Etats des Ministeriums des Innern begonnen Singer.( Stürmischer Beifall.) Der große socialdemokratische Prophet werden. Karl Marg sagte: Die Socialdemokraten müssen Freihändler sein, dadurch werde die Revolution geschaffen.( Hört, hört! Pfui!) Er gebe sich der Hoffnung hin, der Fürst, der auf dem deutschen Kaiserthrone fike, werde es nicht zulaffen, daß die feftesten Stützen von Thron und Altar untergehen und die Revolution heraufbeschworen werde.( Stürmischer Beifall.)

Die einstimmig angenommene Resolution:

is Von der Gestaltung des neuen Zolltarifs und der zukünftigen Handelsverträge hängt die endgültige Entscheidung über das Geschick der deutschen Landwirtschaft ab; eine zweite Periode Der Schädigung ihrer Lebensintereffen würde fie nicht überstehen. Die deutsche Landwirtschaft muß des­halb bei der bevorstehenden Neuregelung unsrer Handelsbeziehungen einen gleichmäßigen Schuh aller ihrer Produkte verlangen, welcher genügend ist, um ihr dauerndes Gedeihen für alle Fälle zu gewährleisten. Die Mindest sätze des neuen Bolltarifs sind so zu bemeffen, daß fie die Erhaltung austömmlicher Durch­schnittspreise, wie sie die beiden Jahrzehnte 1870-1890 auf­wiesen, ermöglichen, dürfen nicht unterschritten werden und find nur denjenigen Ländern zu gewähren, welche auch ihrer feits Deutschland   ein gleiches Entgegenkommen zeigen. Für die­jenigen Länder, welche Deutschland   zollpolitisch ungünstig be­handeln, find die Säße eines ausreichend hoch bemessenen Generaltarifs in Anwendung zu bringen. Bevorzugungen des Handels mit ausländischen Erzeugnissen durch Bollkredite oder Tarifermäßigungen, welche die Wirkung der Bölle beeinträchtigen, find zu beseitigen.

Die deutsche Landwirtschaft wird, frei von jeder Einseitigkeit, stets bereit sein, auch für die Wahrung der Interessen der übrigen produktiven Stände einzutreten, tann dies aber nur unter der Voraussetzung vollfter Gegenseitigkeit der Unterstühung, welche fte namentlich von seiten der Industrie mit Bestimmtheit erwartet.

allerlei lächerlichen Ausflüchten.

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Proteft- Versammlungen.

In Frankfurt   a. M. fand am 10. b. M. eine Protest- Ver­sammlung gegen die Erhöhung der Lebensmittelzölle statt. Es sprachen der Landtags- Abgeordnete Fund, Genoffe Adolf Baumann und Reichstags- Abgeordneter Dr. v. Siemens, fämtlich unter großem Beifall der Versammlung, die aus Angehörigen aller Klaffen und aller Parteien bestand. Es wurde folgende Resolution angenommen: dining

Die heute versammelten, dem Handel, der Industrie, wie andren Erwerbsständen angehörenden Bewohner der Stadt Frank furt a. M. und deren weiterer Umgebung erheben Protest gegen die von agrarischer und hochschußzöllnerischen Seite ausgehenden Bestrebungen, welche die gefunde Grundlage unfres günstigen handelspolitischen Verhältnisses zu den wichtigsten Staaten durch die Forderung der Erhöhung der Zölle auf Lebensmittel und der Rückkehr zu industriellen Hochschußzöllen zu erschüttern be­absichtigen.

Die Versammlung erklärt, daß an der Handelspolitik des legten Jahrzehnts, welche Deutschlands   wirtschaftliches Gedeihen in einer bisher unerreichten Weise gefördert hat, unbedingt fest­gehalten werden muß; die Interessen weiter Vollsschichten, welche durch eine verkehrte Handelspolitik und die Erhöhung der Lebens­mittelzölle schwer betroffen würden, dürfen nicht den Wünschen eines Teils der Landwirtschaft und einiger Industriezweige zum Opfer gebracht werden.

Die Versammlung richtet an den Bundesrat und den deutschen Reichstag die dringende Bitte, bei der Erneuerung der Handels­verträge und allen vorbereitenden Schritten an der bisher be­währten Handelspolitik festzuhalten und unter feinen Umständen einer Erhöhung der Zölle auf Lebensmittel zuzustimmen." Aus Mainz   wird uns geschrieben:

In einer am 10. Februar abgehaltenen, gut besuchten Ver fammlung wurde nach einem Referat des Landtags- Abgeordneten Dr. David über die Brot toucherpolitit folgende Resolution

Nur wenn allen Erzeugnissen des großen landwirtschaft lichen Gewerbes in Süd und Nord, in West und Ost ein angenommen:

sid Deutsches Reich  .

Die Geschäftslage des Reichstage. Der Seniorentonvent war am Montag vom Präsidenten einberufen worden, um über die Geschäftslage des Reichstages für die nächste Zeit zu beraten. Der Präsident teilte mit, daß er die Absicht habe, dem Hause vorzuschlagen, vom 22. März bis 16. April Osterferien zu machen. Dies fei jedoch nur möglich, wenn bis dahin die Etatsberatung inkl. des Nachtragsetats( China  ) in allen 3 Lesungen beendet sei. Um dies zu erreichen, sei es wünschenswert, daß die Beratungen einen schnelleren Fortgang nehmen als bisher. Auch sollen vor Ostern teine Schwerinstage mehr stattfinden, um die ganze Zeit der Etatsberatung widmen zu können. Falls die Etatsberatung doch längere Zeit in Anspruch nähme, könnten die Osterferien erst am 29. März also Freitag vor Balmsonntag beginnen.

Der Nachtragsetat für die Chinaexpedition sollte in einigen Tagen zur zweiten Beratung gelangen und wenn möglich noch diese Woche verabschiedet werden. Die übrigen Regierungsvorlagen find noch in den Kommissionen und werden vor Ostern für das Plenum nicht mehr beratungsreif.

Auf eine Anfrage, wann auf die Einbringung des Zolltarif­gesetzes zu rechnen fei, erklärte der Präsident, daß nach seinen Ju formationen zur Zeit niemand, auch der Reichstanzler selbst nicht, wiffen könne, wann der Tarif dem Reichstage zugehen Der Entwurf hätte 110 ch werde. eine Reihe bon Instanzen zu zu durchlaufen und welche Zeit dies. in Anspruch nähme, sei nicht einmal annähernd vorans zu sagen. Auf die Aeußerung, daß voraussichtlich nicht zu lange Zeit für die Prüfung bei den Einzelstaaten notwendig, sei, da die Regierungen im allgemeinen mit den Beschlüssen des wirtschaftlichent Ausschuffes einverstanden feien, wurde erwidert, daß Beschlüffe in diesem Ausschuß überhaupt nicht gefaßt worden seien und daß die Thätigkeit des Ausschusses fich auf Besprechungen ohne Ab Stimmung beschränkt habe.