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Der Wahlverein im vierten Berliner Reichstage Wahl freise( Süd Oft) veranstaltet auf vielfachen Wunsch seiner Mit glieder am Sonntag, den 17. März, im Lokale von Graumann, Naunynstr. 27, einen Familien Abend. Billets hierzu find, dem Raum des Lokals entsprechend, in den einzelnen Bezirken des Süd- Ostens zum Preise von 30 Pf.( intl. Tanz) zu entnehmen. Es bittet um recht zahlreichen Besuch Der Vorstand.
Schöneberg . Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, daß das geplante Vereinsvergnügen in Obsts neuen Festfälen nicht stattfinden kann, da der Gebrauchs Abnahmefchein noch nicht erteilt ist. Die nächste Vereinsversammlung findet am Dienstag, den 19. März, in der Schloßbrauerei statt.
Den Parteigenoffen von Steglitz und Friedenau zur Nach richt, daß der geplante Familienabend des Wahlvereins, welcher am Sonnabend bei Schellbase stattfinden sollte, von der Polizei zu einem öffentlichen Vergnügen gestempelt worden ist. Es werden 8 Mart Tanzsteuer und 1,50 Mart Stempelgebühren berlangt. Um nun nicht die vielen vorherigen Ausgaben unnötig gemacht zu haben, findet das Vergnügen am Sonnabend, den 16. d. Mts., trotzdem statt, und hat das Komitee beschlossen, offene Kaffe zu haben. Billets à 30 Pf. pro Person find abends an der Kasse zu haben. Wir ersuchen die Parteigenossen um recht regen Zuspruch. Das Komitee.
Lokales.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung.
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Freitag, 15. März 1901.
während man das Fuhrwert in der Basewalferstraße einstellte. Wie sich ergab, hat die Kasse des Kutschers genau gestimmt; es wird beging. angenommen, daß er aus Liebesgram die verhängnisvolle That
eifernen Eingangsthüren der neuen Alegander Kaserne am Kupfergraben, von denen eine zwischen dem Offiziertasino und dem einander liegende Reihen von je 10 Schießschatten, von denen die Ostfasernement bereits eingesetzt worden ist. Sie enthält zivei über eine sich in Brust-, die andre in Kopfhöhe hinzieht. Die fleinen schmalen Nebenpforten zeigen diefelbe Einrichtung, haben aber nur je abend Teltowerstraße 26. Möbel, sowie der Fußboden wurden einFeuerbericht. Ein größerer Wohnungsbrand erfolgte Mittwoch zwei übereinander liegende Schießscharten. Bekanntlich soll die neue geäschert und hatte die Wehr längere Zeit Wasser zu geben. Kurz Alexanderkaserne eine Art Citadelle für Berlin bilden, da vorher war Reinickendorferstraße 5 ein ähnlicher Brand abzulöschen. ihre Besagung dazu bestimmt ist, bei etwa ausbrechenden Unruhen( 1) Wrangelstraße 95 waren durch übergekochtes Leinöl Kisten und Säcke oder schweren Feuersbrünsten dem fönigl. Schloffe und den vielen in Brand geraten, der indes noch im Reime erstickt werden konnte. andren in dieser Gegend gelegenen öffentlichen Gebäuden einen aus- Kleinere Brände wurden außerdem von Alt- Moabit 120, Emanuelgiebigen Schuß angedeihen zu lassen. Der Mann, der das schreibt, muß sich von den alldeutsch- anti- firchstraße 39, Elsasserstraße 8 und Johanniterstraße 10 gemeldet. semitisch agrarischen Hezzereien seltsamerweise gerade für Berlin Bombenerfolge versprechen. Die Socialdemokratie dankt zum Leidwesen der Scharfmacher bekanntlich für die Kleinkalibrigen und wartet Das Charlottenburger Stadtparlament über die Arbeitsin leidenschaftsloser Ruhe ab, bis ihr die sicheren Früchte der heutigen lofigkeit. Regierungspolitik in den Schoß fallen.
und über die weiteren Maßnahmen beraten werden soll.
Bredowstr. 50 heimsuchten.
im
1899
Aus den Nachbarorten.
des
Arbeitsmarkts
Oberbürgermeister Schuste hrus erwiderte, daß er sich gegen den Vorwurf verwahren müsse, sein Material sei nichtssagend. Die Arbeitslosen, die er empfangen habe, seien sehr viel ruhiger gewesen vande die Hauptschuld. Im übrigen habe der Magistrat noch be als der Vorredner. An der Arbeitslosigkeit trage der Zuzug vom schlossen, den Unternehmern, denen er städtische Arbeiten vergebe, die Pflicht aufzuerlegen, nach Möglichkeit einheimische Arbeiter zu beschäftigen.
Die Charlottenburger Stadtverordneten - Bersammlung beschäftigte Berlin und die Hafenheide. Das Resultat der Besprechung, der Arbeitslosigkeit. Die eine Interpellation ging von der Freien fich am Mittwoch aus Anlaß zweier Interpellationen mit der Frage welche vorgestern zwischen dem Oberpräsidenten der Provinz Branden Bereinigung aus und fragte den Magistrat an, ob gegenwärtig burg und den Vertretern der Städte Schöneberg , Rigdorf und Berlin eine Arbeitsnot in Charlottenburg vorhanden ist und ob der Masowie der Gemeinde Tempelhof bezüglich der Umgemeindung des zu gistrat in der Lage ist, für Arbeitsgelegenheit zu sorgen. Die zweite, dem letteren Orte gehörenden bebauten füdlichen Teils der Haisen von den Socialdemokraten mit unterstützung der Freiheide stattgefunden hat, ist ziemlich überraschend. Die Verjinnigen eingebrachte Interpellation sette die Arbeitslosigkeit treter Berling erklärten nämlich, daß diese Stadt wenig voraus und fragte den Magistrat an, welche Maßregeln er gegen Wert darauf lege, den genannten Teil der Hasenheide ihrem die außergewöhnliche Arbeitslosigkeit in diesem Frühjahr zu ergreifen Gebiete einzuverleiben, und nur für den Fall dazu bereit gedente. sein würde, wenn Tempelhof einen Zuschuß leisten würde; dem- Nachdem Stadtv. Gredy die erste Jnterpellation tura begegenüber sprachen sich die Vertreter Rigdorfs dahin aus, daß ihre gründet hatte, erwiderte Oberbürgermeister Schuste brus, daß Stadt mit Freuden die Eingemeindung vollziehen und dafür zwei fich thatsächlich ein gewiffer Arbeitsmangel im Winter geltend ge Die gestrige Sigung brachte gleich zu Anfang ein leines Inter - auf Tempelhofer Gebiet liegende Nirdorfer Barzellen austauschen macht habe; derselbe habe sich aber inzwischen etwas vermindert und mezzo, das für die Mehrheitsfraktionen der Versammlung charakte- würde, womit sich auch die Vertreter Tempelhofs einverstanden er werde sich noch weiter vermindern. ristisch war. Für eine Reihe von vakant gewordenen flärten. Als Hauptgrund für die Umgemeindung der Hasenheide Deputation Arbeitslojer gemacht habe, hätten sich als überDie Angaben, die ihm eine Posten in mehreren Verwaltungs- Deputationen, wurde die Notwendigkeit bezeichnet, diesen Ortsteil in den Berliner trieben erwiesen; der Magistrat habe Erkundigungen bei Unteruratorien und Ausschüssen, die neu besetzt werden sollen, Polizeibezirk einzubeziehen. war von der„ Alten Linten" im Bunde mit der Fraktion Mommien" Im Handelsministerium wurde am Mittwoch eine Abordming fange Entlaffungen vorgekommen feien. Von einer Arbeitslosigkeit in nehmern eingezogen, die dahin lauten, daß nur in geringem Umeine Liste aufgestellt worden, die nur Mitglieder dieser beiden der Berliner Straßenhändler empfangen. Regierungsrat erschreckendem Umfange könne nicht die Rede sein. Im Vistrat Fraktionen enthielt. Die Liste war aber der Versammlung vorgelegt Dr. Hoffmann nahm die Beschwerde der Abordnung gegen die ge- habe man beschlossen, die Arbeiten der Hochbau- und Tiefbauworden als ausgehend von den Fraktionen", also scheinbar von plante weitere Einschränkung des Berliner Straßenhandels wohl Verwaltung schleunigst vorzunehmen. Zu einem weiteren Vorallen Fraktionen. Genosse Stadtv. Borgmann erhob Einspruch gegen dieses Verfahren, und Stadtv. Kreitling Beschränkung im öffentlichen Interesse, namentlich aus Rüdsicht Stadt nicht verlangen, daß fie für sämtliche Arbeitslose Arbeit verwollend entgegen, ließ jedoch durchblicken, daß die geplante gehen könne er sich nicht entschließen, denn man könne doch von der schloß sich namens der„ Neuen Linken " dem Proteft an. Die Neue auf die Hebung der Verkehrssicherheit in den Straßen, nicht zu schaffe.( Beifall.) Linte" verließ darauf, gefolgt von der socialdemokratischen Fraktion, vermeiden sei und bald durch eine besondere Berordnung geregelt den Saal. Angesichts der dadurch herbeigeführten Beschlußunfähig werden soll, die, soweit angängig, von einer zu weit gebenden er, anstatt eine genaue Statistit aufzustellen, der Bersammlung jo Stadtv. Hirsch( Soc.) machte dem Magistrat den Vorwurf, daß keit der zu diesem Zeitpunkt ohnedies noch nicht start besuchten Verwerden so Schädigung des Straßenhandels absehen dürfte. jammlung blieb denen um Caffel und Mommsen nichts andres übrig, händler und-Händlerinnen haben für den 22. b. w. eine öffentliche feststehende Thatsache. Nach den Berichten des Arbeitsmarkts habe Die Straßen- nichtssagendes Material unterbreite. Die Arbeitslosigkeit sei eine als vor der Obstruktion die Waffen zu strecken und sich zur Ber- Versammlung einberufen, in der von der Abordnung Bericht erstattet sich die Marktlage bereits im November so verschlechtert, daß auf je zwei tagung der Wahlen zu bequemen. In der zweiten Lesung des Etats pro 1901, mit offene Stellen drei Arbeitsuchende tamen, und im Dezember der gestern begonnen wurde, gab der Krankenhaus Etat Für die Errichtung der Handelskammer Berlin hat sich der drängen sich schon zwei Arbeitsuchende um eine offene Stelle. unferm Beim städtischen Arbeitsnachweis hätten sich im Oktober Genossen Freudenberg Gelegenheit, die im Verein der Kolonialwarenhändler ausgesprochen. städtischen Krantenpflegewesen bestehenden auf 100 offene Stellen 101 Arbeitsuchende gemeldet, bestehenden Zur Serbeiführung eines einheitlichen früheren Schluffes im Ottober 1900 dagegen 136 und im November fogar 215. Daß Mißstände einer scharfen, aber leider sehr aber leider fehr berechtigten der Engrosgeschäfte finden zur Zeit Borbesprechungen in den be- die Angaben der Unternehmer von denen der Arbeiter abweichen, Kritik zu unterziehen: die Ueberfüllung, bie zeit teiligten Streisen Berlins statt. Es ist beabsichtigt, die einheitliche sei erflärlich, die Unternehmer hätten ein Interesse daran, den weise dazu zwingt, leichter Erkrankte von vornherein abzuweisen Geschäftsschlußstunde auf 7 oder spätestens 71/2 Uhr abends festzusetzen. Rückgang ihrer Betriebe zu berbeimlichen. Er glaube den und halb Genesene vorzeitig zu entlassen, die lange Arbeits- Wenn's nur wahr wird! zeit des Warteperfonals. ihre schlechte Bezahlung und Arbeitern in diesem Fall mehr.( Lebhafter Widerspruch.) Geradezu e, wo der Oberbürgermeister Reiche Beute machten Einbrecher, die in der Nacht zum unerhört jei es, bag an bemfelben Lage, mangelhafte Berpflegung. Freudenberg bezog sich dabei auf einen Donnerstag das Gold- und Uhrengeschäft von Kunkel in der eine Deputation Arbeitsloser empfangen habe, auf der Ga sanstalt Teil der Ausführungen, die Genosse Antrid im vorigen Jahre im Reichstage über diesen Gegenstand gemacht hat. Die Stadt- 170 Damenuhren, darunter 25 goldene, die übrigen aus Silber jahr, namentlich im Baugewerbe, keine Belebung, sondern eine Sie erbeuteten 200 goldene Stinge, 27-30 Arbeiter entlassen seien. Zweifellos werde im Frithräte Bail und Straßmann antworteten auf Freudenoder Stahl, mit 120 goldene Damentetten, 16 bergs Beschwerden, Schieber, weitere Verschlechterung eintreten. oder eigentlich weniger auf diese als auf die von Antrick im Neichstage vorgebrachten. Natürlich 80 goldene Herrenuhren, Broschen und andre Schmucksachen Es milffe alles gethan werden, um die städtischen Arbeiten in Anvon Gesamtwerte ist alles, was da gefagt worden ist, nicht wahr 8000 m. Gegen 1/2 Uhr nachts griff zu nehmen, namentlich müsse auch die Kanalisation des Stadtdie städtischen Krankenhäuser sind vielmehr in schönster Ordnung usw. fiel, daß die Jalousie hochgeschoben war, so ging er mit der Wagen- feitigung der Arbeitslosigkeit ſei heute nicht möglich, wohl aber fuhr ein Bekannter Kunkels an dem Laden vorbei. Da es ihm auf- teils jenseits der Spree beschleunigt werden. Eine völlige BeBesonders aus den Worten des Herrn Bail sprach der ganze laterne hinein, sah aber niemanden. Wahrscheinlich hatten sich die verlange er, daß der Magistrat dieser Frage in Zukunft eine größere Grimm, der den Magistrat erfüllt, weil Antrick die Sache Einbrecher unter dem Ladentische versteckt und entflohen mit der Aufmerksamkeit widme, um solchen Kalamitäten vorzubeugen. ant die große Glocke gebracht hat. Der Undankbare! Läßt sich in einem Krankenhause Bente, sobald der Mann den Laden wieder verlassen hatte, um die der Stadt Berlin zweimal hiner einander buchstäblich vom Tode erretten, und dann geht er bie pigbuben andre wertvolle Sachen unberührt liegen ließen. Polizei auf ihn aufmerksam zu machen. So erklärt es sich, daß hin und macht dieses selbe Krankenhaus öffentlich schlecht! Also sprach Herr Bail unter dem stürmischen Beifall der Mehrheit. Im Wahnsinn ist gestern morgen der 35 Jahre alte Schloffer Aber Freudenberg hielt ihm und den Beifallspendern unter Josef Matellowsti aus der Triftstr. 4 zum Fenster hinausgesprungen. die Nase, daß der Stadtverordneten- Vorsteher Langerhans Der Mann war schon 7 Monate lang in der Irrenanstalt zu Dallselber es im Reichstage gebilligt hatte, daß Antrick seine dorf und wurde erst im Mai v. J. auf sein dringendes Bitten von Beschwerden öffentlich vorgebracht habe. Herr Langerhans lächelte feiner Frau wieder herausgenommen. Seitdem hatte er infolge von verlegen, doch faßte er sich schnell und trat mit einem reu- Trunkenheit wieder zweimal Anfälle. Gestern abend uni 11 Uhr mütigen pater peccavi" vor die Versammlung, indem er die iagte er einem Schuhmann, es wäre beſſer für ihn, wenn er wieder von ihm im Reichstag gebrauchten Worte abzuschwächen suchte. nach Dalldorf käme. Heute morgen stürzte er sich aus dem Zimmer Er lieferte damit ein neues Beispiel für das wider in dem er allein schlief, auf den Hof hinab und starb bald darauf spruchsvolle Verhalten des Berliner Freisinns im Parlament und in in der Charité. Auf demselben Standpunkt wie Stadtv. Hirsch stellte sich Stadtder Stadtverordneten- Versammlung. Herr Langerhans hielt nach verordneter Dr. Crüger( fr. Bp.), der insbesondere die Arbeiterent Ein Feuer, bei dem vier Menschenleben in Gefahr waren, laffungen auf der Gasanstalt scharf kritisierte und darauf hinwies, dieser Abbitte noch eine Predigt über die Pflichten eines Stadt beschäftigte gestern die Feuerwehr. Im ersten Stock des Hauses daß die Relittenversorgung unter diesen Umständen nur auf dem verordneten, die zwar nicht dem Wortlaut, aber dem Sinne nach Königgrägerstr. 67 bewohnt eine Gräfin K. genannt BIlicher eine Papier stehe. Stadiv. Hirsch entgegnete nochmals dem Oberdarauf hinauslief, daß ein Stadtverordneter die städtische Verwaltung herrschaftliche Wohnung, deren Schlafräume nach dem Hofe zu be- bürgermeister und dem Stadtv. Ströbler und forderte, daß endlich nicht schlecht machen dürfe, sondern hübsch zu warten habe, bis legen sind. Gestern früh bald nach 2 Uhr bemerkte ein Schußmann der Anregung auf Einsetzung einer socialen Kommission es besser wird. Mit Recht warf Borgmann hierzu die Frage auf, von der Straße aus dicen Rauch durch die Fenster der Vorderstube Folge gegeben werde. wozu denn dann die Stadtverordneten überhaupt da feien. bringen und weckte den Portier. Während dieser die Feuerwehr städtischen Arbeitern, die sich mit einer Petition mm Lohnerhöhung Nachdem noch Stadtv. Dr. Frank den Uebrigens wurde Herrn Langerhans und seinen Freunden alarmierte, eilte der Schußmann unter Feuerrufen die Hintertreppe an die Deputation gewandt haben, den Text gelesen hatte, sofort ihr Lohn. Sie mußten es sich gefallen lassen, daß empor und erbrach die Eingangsthür, Frau Blücher und ihr Dienst- betonte Stadtv. Baate( Soc.), daß es der Bürgerparteiler regel an ihre Seite trat, die städtischen mädchen waren von dem. Lärm erwacht, vermochten aber nur mit der das gute Necht Arbeiter sei, ihre Ware Arbeitskraft fo Krankenhäuser als gut, die wärterlöhne als sehr anständig be- Hilfe des eingedrungenen Schutzmanns durch die verqualmten Räume taufen, au wie sie wollen. Man möge nicht wagen, das zeichnete usw. Das Komische der Situation wurde unter dem ins Freie zu gelangen. Verzweiflungsvoll rief die Frau Blücher nach Petitions - und Koalitionsrecht der Arbeiter an schallenden Gelächter unsrer Genossen von Adolf Hoffmann einem Kinde, dem. vierjährigen Erich Lindblohm aus Stod autasten. Wie es mit der so gepriesenen socialen Fürsorge des treffend gekennzeichnet durch den Zwischenruf:„ Das ist holm, der hier zum Besuch weilt. Auf dem Bauche friechend, tastete Magistrats stehe, zeige sein saumseliges Vorgehen in der Euch recht!" Nachdem sich schließlich noch der Berichterstatter sich der Schutzmann durch mehrere Zimmer, ohne das Kind zu Wohnungsfrage. des Etatausschusses Herr Kalisch zu dem schier unglaublichen Aus- finden. In dem Augenblick aber, in dem er das Schlafzimmer des Der Berlauf der Debatte wird hoffentlich auch denjenigen spruch verstiegen hatte, das„ Märchen" der Krantenhaus- leinen fand, erschien auch die Feuerwehr, die auf Hafenleitern vor- Arbeitern, die sich um die Bewegung ihrer Klasse heute noch nicht überfüllung müffe öffentlich als unwahrgebrand brang und ihm das Kind durchs Fenster abnahm. Es atmete nicht tfimmern, endlich die Augen öffnen und ihnen zeigen, daß sie von martt werden, wurde der socialdemokratische Antrag, das ausge- mehr, doch gelang es den Samaritern der Wehr, durch Einflößen den herrschenden Klassen nichts zu erwarten haben. bildete Wartepersonal in Bezahlung und Verpflegung den Victoria : von Sauerstoff das Kind nach längeren Bemühungen wieder ins schwestern gleichzustellen, abgelehnt. Dafür stinimte außer unfren Leben zurückzurufen. Es liegt jedoch krank danieder. Von den Genossen niemand! Die Gegner des Antrags scheinen übrigen Berfonen wurde der Schußmann am härtesten durch Rauch nicht begriffen zu haben, daß die darin aufgestellte Forderung mitgenommmen. Er schwebte ebenfalls in großer Gefahr, bis ihn im Interesse nicht mir der Wärter, sondern ebenso sehr der auf die schließlich die Feuerwehr über einen Leitergang rettete. Das Feuer Benutzung der Krankenhäuser angewiesenen Bevölkerung liegt. gerstörte zwei große Zimmer. Die Entstehungsursache ist nicht er Beim Etat der Anstalt Wuhlgarten brachte Borgmann mittelt. jenes bekannte Vorkommnis zur Sprache, die heimliche Secierung einer schon beerdigt gewesenen Leiche. Gegenüber dem Stadt Schußtruppen- Feldwebel in voller Uniform erfchoffen aufgefunden. Im Tiergarten wurde Donnerstagmorgen um 63/4 Uhr ein Straßmann stellte Singer flar, daß an fich gegen Der Mann war vorgestern vor und nachmittag im Tiergarten und die Secierung nichts eingewendet werden solle. Es werde nur bei Besichtigung der Denkmäler in der Sieges- Allee wiederholt geeine Regelung des dabei zu beobachtenden Verfahrens gewünscht, fehen worden. und das umsomehr, da gerade hiervon zu erwarten sei, daß der Widerstand der Bevölkerung gegen die Secierung sich verringere. ,, Die Kommune." Unter diesem Titel erscheint heute in der Expedition des„ Vorwärts" die bereits angekündigte März- Zeitung. Sie ist ausschließlich dem Andenken der Kommune gewidmet, deren ruhm reiche Gedenktage bekanntlich in diesem Jahre zum dreißigsten Male wiederkehren. Die Nummer erhält insoweit ein besonderes historisches Interesse, als ihre zahlreichen Illustrationen sämtlich aus der damaligen Zeit des proletarischen Freiheitstampfes herrühren und in ihrer Art zum Teil hoch charakteristisch sind. Der erläuternde Artikel „ Zum Gedächtnis der Kommune" ist von Bebel verfaßt; außerdem enthält das Gedenkblatt ein begeisterungsvolles Gedicht von Eugen Bottier und verschiedene andre wertvolle Beiträge. Es ist wohl nicht baran zu zweifeln, daß die diesjährige März- Zeitung im deutschen Proletariat vollauf die ihr gebührende Anerkennung findet.
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Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Ein Berichterstatter fchreibt: Mit Schießicharten versehen worden sind die schweren,
Straßensperrung. Die Eberthstraße wird von der Landsberger Allee bis zur Heidenfeldstraße, einschließlich Kreuzdamm, behufs Umpflasterung vom 18. d. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.. AUST
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17. b. Wts., wieder einen billigen Sonntag angefezt. Die Beob Die Direktion der Treptow - Sternwarte hat für Sonntag, den achtung mit dem Riesen Fernrohr foftet die Hälfte und ist der Besuch des astronomischen Museums" ganz frei gegeben. Um 4 Uhr nachmittags spricht und die Erscheinungen in unsrer Atmosphäre". Die Scheiben, an denen der Direftor Archenhold über den außergewöhnlichen Blutregen in Sizilien am Montag früh gefallene Sandregen, untermischt mit einigen roten Stellen, sichtbar ist, sind im„ astronomischen Museum" ausgestellt. Das Thema des 5 Uhr Vortrags lautet:„ Der neue Stern im Perseus ", um neue Stern, Mars und Orionnebel gezeigt. 7 Uhr:„ Die Geschichte des Mars". Mit dem Riesen Fernrohr wird der den Norddeutschen Eiswerten angestellt ist, hat sich gestern mittag, Selbstmordversuch. Der Kutscher Leinwächter, der bei als er im Dienst war und mit seinem Wagen die Gerichtstraße hinunterfuhr, mit einem Revolver zu erschießen versucht. Jin schwerverletzten Zustande wurde Kleinwächter nach der Charité gebracht,
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Die Stadtv. Bute, Ströhler, Rostod und Greby pflichteten dem Magistrat bei. Herr Ströhler sprach sogar von einer Aufbauschung und prophezeite, daß nach 8-10 Tagen keine Rede mehr von der Kalamität sein werde.
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Gegen den Brotwucher. Die Gemeindevertretung von Nowa wes beschloß mit erheblicher Majorität, einer Refolution gegen die Getreidezölle ihre Zustimmung zu geben, die dem Reichstag unterbreitet werden soll. Gegner meldeten sich nicht zum Wort.
Vermischtes.
Unteroffizier Werten, ber, wie gemeldet, am Dienstag aus dem Der des Mordes an dem Rittmeister b. Krofigt verdächtige Untersuchungsgefängnis in Gumbinnen entlommen ist, wurde gestern nachmittag gegen 4 Uhr vor einem Stadtthor in Gumbinnen von einer Militärpatrouille wieder festgenommen. Nach einer weiteren Meldung befand sich Merten bei seiner am Stallupöner Thore erfolgten Festnahme in Civilkleidung. Er behauptet, daß er bereits nach dem Stallupöner Streise entkommen getvesen und zurüdgelehrt sei, um sich selbst zu stellen.
Köln a. Mh. gestand ein Einwohner, wie uns gedrahtet wird, daß er Ein Mord noch nach acht Jahren entdeckt! In Niehl bei vor acht Jahren Zeuge der Ermordung eines dortigen Gutsbesizers gewesen sei, deffen Leiche an einem näher bezeichneten Ort verscharrt wurde. Er habe Schweigegelder empfangen, und die Mörder drohten ihn gleichfalls zu ermorden, wenn er Verrat übe. Als die Staatsanwaltschaft energisch einwirkte, die Thäter zu nennen, versuchte der Betreffende durch einen Sprung in den Rhein sich das Leben zu nehmen, er wurde indessen gerettet und nunmehr in Untersuchungshaft abgeführt.
Wetter Prognose für Donnerstag, den 15. März 1901. nordwestlichen Winden, später aufklarend. Siemlich fühl, zunächst trübe mit geringen Niederschlägen und mäßigen Berliner Wetterbureau.