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Glmshorn. Die Maifeier verlief ohne jeden Zwischenfall. An der Arbeitsruhe beteiligten sich 150 Arbeiter, nachmittags und abends 600 Personen. Ise hoe. Am Ausflug morgens beteiligten sich 160, am Aus­flug nachmittags 130 Personen. An der Volksversammlung abends beteiligten sich 600 Personen. Referent Genosse lüß aus Kiel  . Rendsburg  . Die Morgenversammlung war großartig be fucht, 400 Personen waren anwesend. Alle andren Festlichkeiten waren

berboten.

Preet. Bum erstenmale fand hier in diesem Jahre am Vor mittag eine Versammlung statt, welche von 135 Personen besucht war. Die Arbeitsruhe war bei den Bauhandwerkern eine allgemeine, auch die andren Gewerkschaften feierten den Tag vielfach durch Arbeitsruhe. Die organisierten Mitglieder der Gewerkschaften feierten sämtlich.

Uetersen  . Die Maifeier nahm den schönsten Verlauf. 8u der Morgenversammlung hatten fich 70 Personen, zum Nachmittags­Ausflug 100 Personen eingefunden. An der Abendversammlung be­teiligten sich 200 Personen. Rheinland- Westfalen  .

Solingen  . Die Maifeier nahm im Oberen Kreis" einen glänzenden Verlauf. An dem Umzug nahmen 1000 Personen teil, an der Feier auf der Schüßenburg in Ohligs   beteiligten sich 2000. Die Feftrede hielt 2anz- Remscheid  .

In Aachen   fand am Abend eine imposante von 500 Personen besuchte Versammlung statt. Düsseldorf  . Hier wurde ein Morgenausflug arrangiert, der sich einer großen Beteiligung erfreute. Abends fanden drei Ver­sammlungen statt. Die Festlichkeiten waren überfüllt.

teinerlei Schwierigkeiten, nur der Marsch durch die Haupt- Verkehrs- In der Metallindustrie find in diesem Jahre gegen die adern war untersagt. Um 12 Uhr hatten sich im Louisenpart sonstigen Gewohnheiten der Kühnemänner nur verhältnismäßig ca. 3-4000 Personen eingefunden. Vokal, Instrumentalfonzert und wenig Maßregelungen vorgenommen worden. 3 Betriebe haben ins­Boltsbeluftigungen hielten die Festteilnehmer in fröhlichster Stimmung gesamt 222 Arbeiter ausgesperrt, die zum größten Teil am Freitag beisammen. Die vier Abendversammlungen waren wieder in Arbeit treten. sämtlich überfüllt.

Politische Neberlicht.

Berlin  , den 2. Mai.

Weißenfels  . Die heutige Maifeier gestaltete fich großartig. Der Umzug war wie gewöhnlich im Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit berboten. Die Genossen beteiligten sich an der Arbeitsruhe ziemlich. Die Abendfeier war von 600 Personen sammlung über die Bedeutung des 1. Mai. Das Arrangement_fann besucht. Genosse Thiele- Halle sprach abends vor überfüllter Ver­als sehr glanzvoll gelten, im allgemeinen mehr Beteiligung als im war am 1. Mai zwar arbeitswillig, aber so schlecht besetzt, Der Reichstag  Vorjahre. Halle a. S. Die Provotationeu waren erfolg.daß eine namentliche Abstimmung über die Frage, ob im los und die Maifeier ist musterhaft und ruhig verlanfen. Die in Urheberrecht die Schutzfrist für Komponisten von 30 auf 50 Giebichenstein stattgehabten Frühversammlungen, wo die Genoffen Jahre verlängert werden soll, auf einen späteren Termin ber­Abgg. Thiele und Nebeling referierten, waren von etwa schoben wurde. 1500 Berfonen besucht und an der Demonstration beteiligten sich rund en bloc angenommen wurde, mußte die Beratung des Urheber­Während das Verlagsrecht ohne Debatte 2000 Personen. Nach Giebichenstein  , wo die Demonstration ihren rechts beim§ 33 abgebrochen werden. Anfang nahm, war ein sehr starkes Polizei- Aufgebot beordert Unter den heute erledigten Paragraphen des Urheber­worden, aber nicht ein einziger Beamter bekam Gelegenheit zum rechts gab nur einer,§ 19, zu längeren Debatten und zu Einschreiten; in zwanglofen Gruppen bewegte sich der durch die be­fürchtete Verkehrsstörung sehr lang gewordene Zug durch die Stadt einer verwirrenden Fülle von Anträgen Anlaß. Das schließ­nach dem Bellevue, wo man bis zum Abend beisammenblieb. Geruht liche Ergebnis war, daß die Beschlüsse zweiter Lesung ver­Streit liegen, bei einem Teil der Metallarbeiter, Tischler 2c. Die Liederbüchern, Gedichtsammlungen( Anthologien) aufgenommen hat die Arbeit besonders bei den Bauhandwerkern, die allerdings im ändert wurden: einzelne Gedichte dürfen in Gesangbüchern, feiernden Former sollen bis zum nächsten Montag ausgesperrt werden. Leben indessen die Verfasser der Gedichte noch, so werden. Die Abendversammlungen waren gut besucht. bedarf es ihrer persönlichen Einwilligung.

In Halberstadt   feierten 400 Genossen durch Arbeitsruhe. Der Ausflug verlief durch polizeilichen Eingriff nicht ganz un Barmen. In der Versammlung morgens referierte Genoffe gestört. Die Versammlung am Abend war von 500 Personen be­Trilsen Elberfeld über die Bedeutung des Tages. Eine dies- sucht. bezügliche Resolution, welche auch den Despotismus des Barentums scharf verurteilt, fand einstimmige Annahme. Nachmittags fand die beteiligten sich über 400 Personen. Die Teilnehmer am Demon Burg bei Magdeburg  . Am Vormittags- Spaziergang eigentliche Maifeier im Victoriasaale statt. Diefelbe nahm einen bestrationszug durch die Stadt am Nachmittag schäßt ein hiesiges friedigenden Verlauf. Versammlung morgens als auch die Nachmittags- bürgerliches Blatt auf über 1000 Personen. Welch ein Unter­termin hindert bei uns leider immer viele Genossen, sich an der Mai- tages macht herrliche Fortschritte. Trotz alledem! und Abendfeier waren leidlich befriedigend besucht. Der Mai- Umzugs- schied gegen ein Jahrzehnt früher! Der Gedanke des Achtstunden­feier zu beteiligen. In Essen   fand morgens eine Versammlung statt. In dem von ca. 300 Personen besucht. Die Festrede wurde mit großem Groß Ottersleben  . Die Versammlung am Morgen war fleinen überfüllten Lokal hatten fich ca. 150 Personen ein- Beifall aufgenommen. Die Nachmittagsfeier war polizeilich verboten. gefunden. Nach einem Referat des Genossen Wessel erklärte fich die Bersammlung durch Annahme einer Resolution

Provinz Hessen  .

mit dem Proletariat aller Länder solidarisch, protestierte In Klein Auheim   beteiligten sich an der Versammlung gegen die Hunnerei in China  , Transvaal   und Rußland  . 100 Personen. An dem Nachmittags- Ausflug beteiligten sich über 300 Personen. Nach Wirges  ( Wester to a Id). Hier fand eine Boltsversammlung mehrstündigem Aufenthalt mußte ein von den Genossen benustes statt, in der Genoffe Habicht referierte. Die Versammlung war von Lokal nach Intervention der Polizei geräumt werden. In größter über 300 Personen besucht. Es dürfte wohl die einzige Versammlung Ruhe und Ordnung ging trotzdem die Feier zu Ende. In Werden im Wahlkreise Liebers gewesen sein. Bei den hiesigen Glasarbeitern, bei Effen vereinigten sich die Genoffen nachmittags zum Ausflug, 400 an der Zahl, ruhte die Arbeit. abends fand gemütliche Zusammenkunft statt.

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Herford  . Die Arbeitsruhe war gering, die Beteiligung am Morgenausflug eine mäßige, Versammlung und Kommers am Abend waren gut besucht.

Norddeutsche Staaten.

Dann wandte sich das Haus der Abstimmung über mehrere aus der Zeit der Etatsberatungen stammende und zum Etat gestellte Resolutionen zu, über die die Diskussion bereits geschlossen war.

Dem Bundesrat wurde ein ganzes Bündel Wünsche über­reicht. Die eine Resolution verlangt erweiterten Vogelschuß, die zweite die Errichtung einer Central- Auskunftsstelle, die dritte die Erhöhung der Gehälter des Militär- Veterinär­Personals und die vierte schließlich die Sicherung der Zinsen wurde aus den Dienstprämien für die Unteroffiziere. Abgelehnt eine freisinnige Resolution auf Verbilligung und Vereinfachung der Güter- und Personentarife. Bu Ehren des ersten Mai wurde gerade an diesem Tage auch endlich über unsre noch nicht erledigte Resolution zum Fall Bueck- Posadowsky abgestimmt. Das hohe Haus demonstrierte sinnreich auch gegen den socialreformerischen Ge­danken des ersten Mai und lehnte unfre Resolution ab. Damit ist einstweilen das goldene Geheimnis der zarten und innigen Intimität zwischen dem Reichsamt der Socialreform und dem Verband der Socialreaktion, so weit es noch Dunkel­heiten enthielt, der völligen Aufklärung entzogen!

Der berüchtigte Arbeitgeber- Verband hatte den Beschluß gefaßt, daß Freisinnigen. In Hamburg   verlief die Feier diesmal besonders großartig. Zu der Posadowsky   Mehrheit schlugen sich auch die einem Feiern am 1. Mai eine mehrtägige Aussperrung folgen solle. In Bochum   fanden im Laufe des Tags drei auch von Ar- Jn nicht mißzuverstehender Antwort auf diese Drohung nahmen Unfallversicherungs- Gefeßes für Beamte und für Personen des Zum Schluß nahm das Haus noch die zweite Lesung des beitern der Umgegend start besuchte Boltsversammlungen statt. diesmal an dem üblichen Demonstrationszuge weit mehr Personen Soldatenstandes vor. Unfre Genossen beantragten eine Er­Die Wittener   Genossen wanderten nach dem Muttenthal, wo Teil, denn je in einem früheren Jahre an einem Wochentage. Ob­Genosse König- Bochum in start besuchter Versammlung sprach. wohl es mehrere Tage fast ununterbrochen geregnet hatte und auch weiterung des Kreiſes der von dem Gesez berücksichtigten Perſonen. Hier wurden die Frauen durch den Gendarm aus dem Lokal ge- heute morgen schwere Regenwollen am Himmel hingen, strömten schon In Uebereinstimmung mit einem Vorschlag der Reichsregierung wiesen, fie nahmen aber vor den offenen Fenstern Blaz. in aller Frühe die Scharen des arbeitenden Volts nach dem aus dem Jahre 1894 schlugen sie vor, auch alle Personen, Zwei Resolutionen wurden angenommen. Die erste hatte großen Straßenzuge An der Koppel" in der Vorstadt St. Georg welche im Reichs, Staats- und Kommunaldienst, sowie in Bezug auf die Forderungen der Arbeiter, für welche fie am zusammen, wo der Festzug Aufstellung nehmen sollte. Punkt 9 1hr Anstalten oder bei Veranstaltungen zu religiösen, wohl­1. Mai demonstrieren, die zweite richtete sich im Sinne des Brüsseler setzte sich derselbe unter den Klängen der Marseillaise   in Be- thätigen oder gemeinnütigen Zweden, zu Zwecken der internationalen Sekretariats gegen die russische Gewaltpolitik gegen- wegung. An der Spize marschierte der socialdemokratische Verein Kunst, Wissenschaft über den demonstrierenden Studenten und Arbeitern. Das Lotal in für den 3. hamburgischen Wahlkreis mit der roten Parteifahne. Leibesübung beschäftigt sind, der Unfallfürsorge teil­der Gesundheitspflege und der ledendorf Lohrheide, welches sonst immer zur Verfügung In drei großen Abteilungen, die durch 12 Mufitcorps wieder in steht, ist für heute durch einen Turnverein uns abgetrieben worden. verschiedene Unterabteilungen zerfielen, folgten 60 Gewerkschaften, haftig werden zu lassen. Reiner der Wortführer Die Zahl der Teilnehmer an den 4 stattgefundenen Versammlungen die socialdemokratischen Vereine der beiden andern Hamburger der bürgerlichen Parteien konnte triftige Gründe gegen betrug gegen 1000 Personen. Wahlkreise, die polnischen Socialdemokraten und ungezählte Lieder diesen Antrag einwenden, dessen Tendenz Staatssekretär Krefeld  . Die Vormittagsversammlung war von etwa tafeln und Klubs, alle mit Fahnen, Bannern und Emblemen, Graf Posadowsky ausdrücklich billigte; und doch erklärte sich 350 Personen besucht. Referent war Genoffe Fris Langhorst- deren wir insgesamt etwa 170 gezählt haben. Der gewaltige diefer, erklärten sich alle bürgerlichen Parteien aus gesetz­Effen, welcher auch abends bei der Festversammlung die Festrede hielt. Bug begab sich in musterhafter Ordnung und unter den wechselnden gebungstechnischen Gründen gegen ihn. Der Antrag sowie Durch die wirtschaftliche Depression hatten sich viele zurüdhalten längen der Marseillaise   und des Socialistenmarsches nach dem alle andern von unsrer Seite gestellten Verbesserungsanträge laffen, den Tag durch Arbeitsruhe zu feiern. Nur einzelne fleinere Mühlenkamp, wo er die Säle und Gärten der beiden großen wurden abgelehnt, nur ein Antrag unsrer Fraktion, der die Betriebe und eine große Sammetappretur waren nachmittags ge- Etablissements von Richter und Gertig bis auf das letzte Blächen einzuhaltenden Fristen weitherziger, als die Kommission ge­schloffen. Der Besuch der Festversammlung am Abend war sehr füllte. Unterwegs ließen wir den Zug an uns vorübermaschieren, than, regelt, fand allgemeine Zustimmung und Annahme. start, der große Saal war von gut 2000 Personen gefüllt. um die Teilnehmerzahl schätzen zu können. Der Vorübermarsch dauerte 13/4 Stunden. Es marschierten immer fünf Mann neben einander. An verschiedenen Stellen gemachte Stichproben lassen uns die Teilnehmerzahl auf gut 25 000 Personen veranschlagen, denen sich namentlich in Gertigs Riesenpark noch mindestens 3000 Personen hinzugefelten, so dass die Gesamt Teil­nehmerzahl auf über 28 000 Personen angegeben werden muß, eine Bahl, die auch der Menge der verkauften Maikarten nahe tommt. Bei Richter hielt Genosse P. Hoffmann, in Gertigs Saal P. Weinheber und in Gertigs Fart G.noffe Emil Fischer die Festrede.

Provinz Hannover  .

Harburg  . Die Vormittagsversammlung war von 600 und die Abendversammlungen mit daran anschließenden Festlichkeiten eine bon 600, die andre von 2000 Personen besucht. Die vorgelegten Resolutionen sowie Proteste gegen die friegerische Weltpolitik und die russischen Boltsquälereien wurden einhellig angenommen. Nach mittags fand ein Konzert mit gutem Besuch bei schönem Wetter statt. Die Arbeitsruhe fand in dem bisherigen Umfange statt.

Lüneburg  . Die Nachmittagsversammlung in Lindenau war gut besucht. Noch niemals haben in Lüneburg   so viel Arbeiter den 1. Mai gefeiert. 400 Personen waren anwesend. Meier- Hamburg referierte über die Bedeutung des Tags. Abends wurde in der Centralhalle ein Kommers abgehalten. Das Lokal faßte kaum die Erschienenen. Nach einer Festrede des oben genannten Genossen nahmen die Versammelten eine Resolution an für besseren Arbeitsschutz, protestierten gegen die Getreidezölle, gegen die Beschränkung des Koalitions- und Vereinsrechts, gegen die Kriege in China   und Afrika   und sprachen den russischen Arbeitern ihre Zustimmung aus.

Rom   hat gesprochen! So beginnt Freiherr   v. geblig triumphierend im" Tag", in dem er seinen König und seiner Re­gierung allgetreueft mitteilt, daß die Junker auf jeglichen unbeugsamen Willen außer ihren eignen pfiffen und gar nicht daran dächten, den Mittellandkanal zu bewilligen. Das Schicksal der Vorlage sei jezt entschieden, da das Centrum den Kanal nach wie vor ablehnen werde. Sehr spaßhaft erklärt Frhr. v. Zedlig, das Centrum nehme Während der ganzen Dauer des Festzugs hatte Gott Bluvius diese Haltung deshalb ein, um das schwere Verbrechen zu fühnen, eine dräuende schwarze Wolkendecke über die Erde gespannt. Während das vor zwei Jahren die Liberalen angeblich begangen haben, indem der Festrede des Genossen Fischer teilte sich plötzlich der dunkle sie die Herrschaft der Konservativen zu erschüttern suchten; denn also Nimbus und die junge Maiensonne lachte aus Himmelsbläue schreibt der Kanal- Freiherr wörtlich: auf das knospende Frühlingsgrün des Parks und alle die Tausende festlich gestimmter Proletarierherzen hernieder, die jubelnd den be­geisternden Worten des Redners lauschten.

Am Abend fanden 17 Versammlungen auf hamburgischem Ge­biet statt, die sämtlich überfüllt waren. Ueberall verschönten Gefang, Konzert, Deflamationen und Festreden die Feier. Be In Nienburg   a. d. 2. verlief die Maifeier prächtig. Am sonders stimmungsvoll war die Feier des ersten Wahlkreises Ausflug nahmen nahezu 500 Personen teil. Nachmittags fand ein arrangiert. Dieselbe fand in den weiten Räumen des St. Georg­Konzert statt bei großer Beteiligung. Die Festrede hielt Kandidat Tivoli statt. Auf der Sommerbühne des Etablissements wurde Frig Behl- Hannover  . Ueber 800 Personen waren in der Ver- Reuters Kein Hüsung" vom Ensemble des Theaters aufgeführt. fammlung. Ihm folgte Festrede und Gefang. In der Konzerthalle wechselten Instrumental- und Vokalkonzert und Festrede mit einander ab. Provinz Schlesien  . Jm hamburgischen Städtchen Bergedorf   fanden morgens und Breslau  . Der Weltfeiertag der Arbeit wurde hier in alt- abends Bersammlungen statt, in Neuengamme   wird die Feier erst Hergebrachter Weise begangen. Die Genossen versammelten sich im am tommenden Sonntage abgehalten. Barteilokal auf dem Neumarkt  , etwa 800 Personen. Es ging nach In Altona   und Ottensen   fanden morgens und abends Ver­Oswitz, Pöpelwig, Brodau; die Gewerkschaften zogen von ihren fammlungen statt, in denen die Abgeordneten rohme und v. Elm Bersammlungslokalen aus ab. Die Beteiligung an der Mai- sprachen. Auf der Elbinsel Wilhelmsburg   fand morgens eine, am feier war in diesem Jahre größer als im Vorjahre. Am Abend 8 Uhr hatte die Breslauer organisierte bend fanden zwei Feſtversammlungen statt, in denen die Genossen Stelling und E. Krause die Festreden hielten. Arbeiterschaft eine große Festversammlung in lihr Im ganzen waren von der Hamburger   Referentenkommission neues Gewerkschaftshaus einberufen. Die Versammlung war von 62 Redner zu Versammlungen in Hamburg  , Holstein, Schleswig  weit über 1500 Personen, Männern und Frauen besucht. und im Hannoverschen entsendet worden, die höchste Zahl, die bisher Vor dem Lokal waren 15 Schuleute und 2 Kommiffare erreicht ist. postiert. Die Feier eröffnete ein Lied des Arbeiter- Gesangvereins. Alles in Einem: die Maifeier in Hamburg   und Hamburgs Redacteur Lobe sprach unter großem Beifall über die Be­engerer und weiterer Umgebung nahm diesmal einen so imposanten deutung des 1. Mai. Verlauf, wie an feinem Wochentage feit 1890.

Alt- Warthau. In der hiesigen Steinindustrie ruhte die Arbeit der Steinmetzen und Brecher vollständig; 200 Mann feierten. Namittags fand eine gut besuchte Volksversammlung statt.

Aussperrungen wegen der Maifeier in Berlin  .

Entscheidend ist für diese Stellungnahme des Centrums die Erinnerung an den Versuch einer politischen Ausbeutung der ersten Kanalcampagne dahin, einen Konflikt der Regierung mit den Konservativen zum Zwede liberaler Herrschaft in der Regie­rung und im Landtage herbeizuführen."

In der That: Rom   hat gesprochen. Es hat verkündet, daß das Centrum die heilige Pflicht habe, unter allen Umständen die Junker­herrschaft zu schüßen, und jeden Versuch, sie anzutasten, mit Schwefel und Schwert zu rächen. Eine wunderbare Rolle, die dem Centrum da zugeschrieben wird und nicht mit Unrecht! Das Centrum herrscht in Breußen mur mit Hilfe der Konservativen und darum muß es seinen Bundesbruder stützen.

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Mit blutigem Hohn macht Herr v. Sedlig dann der Regierung noch die tröstende Gröffnung, damit sei die Kanalvorlage nicht end­gültig abgethan, sondern es handle sich um eine Bertagung der Beschlußfaffung bis zu einer Zeit, in der die Entwicklung der wirt­schaftlichen und finanziellen Verhältnisse fich sicherer beurteilen läßt, als in dem gegenwärtigen Augenblic". Das heißt: Die Non­fervativen wollen erst den Zoll schlucken und dann erst den Kanal

ablehnen.

Herr v. Zedlig fordert weiter wie schon vor zwei Jahren das Abgeordnetenhaus auf, mit möglichst großer Mehrheit den Beschluß zu fassen, d. H. den Mittelland- Kanal abzulehnen und dafür die öft­lichen Kompensationen" zu genehmigen. " Eine solche Mehrheit ist nicht nur von Bedeutung gegenüber den auf Herbeiführung eines Konflikts zwischen Regierung und Konservativen nach wie vor gerichteten Bestrebungen, sondern giebt auch eine günstige Position für die Verhandlungen über ein Kom­promiß, welche fich wahrscheinlich an abweichende Beschlüsse beider Häuser des Landtags knüpfen würden."

In Görlig wurde der Frühausflug durch Regen und Hagel Jm Tischlergewerbe find Mafregelungen aus Anlaß der williger zeigen könnte, den Forderungen der Krone und den Wünschen Es wird nämlich angenommen, daß das Herrenhaus sich bereits gestört. Der Krise wegen feierten dieses Jahr nur ca. 100 Mann, Maifeier in größerem Umfang vorgenommen worden. Im Laufe der Regierungen nachzukommen. Aber Herr v. Bedlig hat keine am Nachmittag weitere 100. Abends fand eine von über 1000 Per­sonen besuchte Volksversammlung statt, in der Genosse des heutigen Vormittags hatten sich beim Holzarbeiter- Berband Furcht vor solcher Eventualität. Auch dadurch wiro Zeit gewonnen Müller- Görlik referierte. Gegen die russische Gewaltpolitit wurde 2700 Ausgesperrte aus 148 Werkstellen gemeldet, weitere Meldungen und vertrödelt. Ehe die revidierte Vorlage des Herrenhauses wieder protestiert und den russischen Arbeitern und Studenten die gehen noch fortgesetzt ein. an das Abgeordnetenhaus kommt und dieses darüber berät, Sympathie ausgedrückt. Die Maurer erwarten zahlreiche Maßregelungen; genaue fommt der Hochsommer heran und da werde man dem Landtag Provinz Sachsen  . Angaben ließen sich bis zum Schluß der Redaktion noch nicht nicht zumuten, in der nervösen Hast einer Augusttagung" den ent­scheidenden und sehr schwer wiegenden Schlußaft" zu erledigen. machen. Magdeburg  . Um 10 Uhr früh hatten sich die Feiernden zu Derart führt das Junkertum mit zäher Konsequenz seinen Plan Die 8immerer zählten bis Donnerstagmittag über 200 Ausdurch, einen wucherischen Brotzoll durch Verschleppung der Kanal einer imposanten Demonstrationsversammlung im Drei­kaiserbund zusammengefunden. Saal und Gallerien waren über- gesperrte, jedoch wird sich die Zahl durch weitere Melbungen voraus- frage zu erpreffen, unbekümmert darum, daß dieses dreifte Boffen­füllt. Hunderte konnten feinen Einlaß finden. Genosse Paul fichtlich noch erheblich vermehren. spiel, das nunmehr seit zwei Jahren in endlosen Fortsetzungen ge­Baber referierte. An Stelle des verbotenen Umzugs fand ein Die Tapezierer haben in einer Werkstatt 10 Ausgesperrte geben wird, daß diese neue Obstruktion alle Autorität im Grunde erschüttert und zu Grunde gerichtet hat.

Massenspaziergang in zwanglosen Gruppen statt. Die Polizei machte zu verzeichnen.

Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter in Gr.- Lichterfelde  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

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