wickelte sich in dem DorfwirtShauS mit geräumigem Garten einreges Treiben. Die Rücklehr nach der Stadt erfolgte unter Vor»antritt des Musikcorps in geschlossenem Zuge, der sich nach Passiereneiniger Straßen auf dem Bibliotheksplatz auflöste. Das Fest wurdein würdiger Weise durch einen FestkommerS im Lindenhof beschlossen.Dem Kommers lag ein gediegenes Programm zu Grunde, an dessenAusführung der Gesangverein Sängerchor hervorragend beteiligt war.Die Beteiligung war kolossal.In Weimar verlief die Feier glänzend. Am Nachmittag be>teiligten sich 800 Arbeiter an einem Ausflug, am Abend hielt GenosieLaudert vor einer gut besuchten Versammlung die Festrede.E i s e n a ch. An dem NachmittagSauSflug nach Kittelsthal be»teiligten sich IbO Personen. Die offizielle Feier in Eisenach war wiegewöhnlich verboten. Die Lokalitäten, in denen am Abend die Feierarrangiert war. wiesen einen guten Besuch auf.Arnstadt. An der Maifeier beteiligten sich am Ausflug200 Personen. Nachmittags fanden sich 300 Personen zu einemSpaziergang zusammen.Von Saalfeld unternahmen die Genosien einen Ausflugnach Frankenhausen am Kyffhäuser, dem sich 800 Personen an-geschlossen hatten. Am Abend war die Versammlung, in der GenosseH o f m a n n sprach, gut besucht.Aus R e u ß ä. L. wird von Greiz, Zeulenroda, Pohlitz, Zoch-Witz, Sachawitz, Hermannsgrün über einen glänzenden Verlauf derFeier berichtet.Hessen.D a r m st a d t. Die Festversammlung war von 800 Personenbesucht. Die Festrebe hielt Genosse Cr am er. Der Verlauf derganzen Feier war ein großartiger.Offenbach a. M. Die hiesige Maifeier wurde'/eil Uhr imArbeiterheim durch eine Volksversammlung eröffnet, die von über1200 Personen besucht war. Genosie Ulrich hielt unter dem leb-haften Beifall der Erschienenen die Festrede. Eine Resolution, inder ein unentwegtes Festhalten an den Forderungen des PariserKongresicS ausgesprochen sowie gegen die geplanten Zollerhöhungen,den Transvaal- und Chinakrieg protestiert und den russischen Revo-lutionären die lebhafteste Sympathie ausgedrückt wurde, fand all-feitige begeisterte Zustimmung. Der Besuch der Versammlung de-wies, daß auch in diesem Jahre die Zahl, die den Festtag durchvöllige ArbeitSruhe feierten, wieder erheblich größer geworden ist.Nachmittag 3 Uhr fand ein Umzug durch die Straßen der Stadtstatt, der ebenfalls gegen denjenigen des Vorjahrs in nichts nach-stand, sondern eine noch größere Teilnahme aufwies. Einzelne Ge-werkschaften hatten eine' recht stattliche Zahl Teilnehmer gestellt.Nach dem einstündigen Umzug fand im Arbeiterheim Volksfest, bestehend in Konzert mehrerer Kapellen sowie Gesangsvorträgen dervereinigten Arbeiter-Besangvereine statt.Mainz. Eine in dem Rothermundschen Lokal zum erstenmalabgehaltene VormittagS-Versammlung war von circaISO Personen besucht. Referent Genosie Dr. David legte dieBedeutung des TageS dar, wies auf die dem arbeitenden Volk neuer-dings drohenden Gefahren hin und forderte zu erhöhtem Eifer fürdie Arbeitersache aus. Begeistert stimmte die Versammlung in dasHoch auf die Socialdemokratie ein. Nach dem Vortrag des Klaar-schen Gedichts.Gott segne den ZarT durch Genosie I. B. Weißund Annahme der Protestresolution gegen die Barbarei des Zaris-mus gingen die Versammelten auseinander, um sich nachmittagszum gemeinsamen AuSflug und des Abends zur F e st f e i e rwieder zusammenzufinden.Langen. An der Festversammlung, die den besten Verlaufnahm, nahmen 200 Personen teil.In Lämmerspiel beteiligten sich 60 Personen an der Fest-Versammlung, in H a u s e n 75, in Heusenstamm 176, inHarnstedt 150, in Egelsbach 250, in Dreieichenhain 120,in Sprendlingen 400 Personen an der Maifeier. Auch inDiedeSheim nahm die Feier den schönsten Verlauf. InBieber demonstrierten ISO Personen.Neu-Isenburg. Hier herrschte fast völlige Arbeitsruhe.An der mit Festzug verbundenen Vormittags- Versammlung be-teiligten sich 300 Teilnehmer.M ü h l h e i m a. M. Die Maifeier verlief glänzend. In demnachmittags veranstalteten Festzuge wurden 500 Personen gezählt.JnGürgel nahmen 300 Personen an der Feier teil; dieStimmung war eine äußerst gehobene.Auch in Seligenstadt und Kleinkrotzenburg fandenFestversammlmigen statt, an denen sich 100, resp. 120 Personen be-teiligten.Bayern.Augsburg. Die Vormittags- Versammlung war überfüllt.Genossin Z etk in hielt vor 2000 Hörern eine zündende Ansprache.R o s e n h e i m. Die Maifeier nahm einen imposanten Verlauf-Die Organisierten feierten durchweg. In der glänzend besuchtenVersammlung fand die Protestresolution gegen die Kriegsgreuelbegeisterte Annahme.Württemberg.Stuttgart. Die Maifeier verlief unter großartigerBeteiligung. Der Festzug gestaltete sich zu einer imposanten Kund-gebung. Das zur Versammlung gewählte größte Lokal Stuttgartswar überMt.Elsaß-Lothringe«.Straßburg. Die Maifeier-versammlung wurde verboten.An dem Ausflug beteiligten sich 300 Personen und die Polizei, welcheden Feiernden eine sehr starke Bewachung zu teil werden ließ.Mülhausen. Die ArbeitSruhe war unbedeutend, infolge derJudustriekrise. Dagegen waren die beide» Abendversammlungenüberfüllt. 800 Teilnehmer lauschten den Worten deS FestrednersLütz- Baden. Es wurde«ine Resolution angenommen, die sichgegen Zarismus, die Greuel in Südafrika und China und für all-gemeine Menschenverbrüderung aussprach.Oestreich.W i e n, 1. Mai.(Eig. Ber.) Der frische Reiz, der die Maifeier derWiener Arbeiter seit jeher auszeichnete, ist ihr auch Heuer treu geblieben.Unversehrt ist auch das große Interesse geblieben, das die WienerArbeiterschaft dieser neuen Feier, die an alte Wiener Erinnerungenanknüpft, schon von Anfang an entgegenbrachte. Alle Berichte,sowohl die unsrer überwachenden Genossen als die der Behörden,stimmen in der Anschauung überein. daß die Beteiligung an demDemonstrationszuge in den Prater Heuer größer ivar al»jemals, daß sie die Teilnahme vom vorigen Jahre Ivohl um da«Doppelte überragte. Hier spielte unzweifelhaft das politisch«Moment mit: die Wahlersolge dieses Jahrs haben dengesunkenen Mut der Arbeiter gehoben, ihr Selbstbewußt-sein gekräftigt, ihnen neue Begeisterung eingeflößt. Dazukam daS Bedürfnis, gegen die Prozessionen zu demonstrieren, derenSchauplatz seit ein paar Wochen die Wiener Straßen sind.... DieFeier selbst bewegte sich in den traditionellen Formen. Vormittagsfanden 2S Volksversammlungen und 25 Branchcnversanimlungenstatt, die alle stark besucht waren. Es wird in Wien jetzt in vielenSprachen referiert: natürlich deutsch, dann czechisch, polnisch,ruthenisch, ungrisch, italienisch— eine Internationale im kleinen.Die Versammlung der Buchdrucker, wo Abg. Schuhmeierreferierte, wurde aufgelöst. Der Redner variierte die Worte, diejüngst dem Erzherzog Franz Ferdinand Herr Luegcr zugerufenhatte: Werde hart I in: Bleibe vernünftig! So empfindlich ist manin den höfischen Kreisen gegen politische Kritik! Nach-mittags erfolgte der große Zug in den Prater, andem sich, gering gerechnet, hunderttausend Menschen be-teiligten. Viele Organisationen hatten an die klerikalen Umzügeals Präjudiz anknüpfend, den Versuch gemacht, mit Standartenauszurücken. In dem unendlichen Menschengewühl im Praterfallen die s o c i a l i st i s ch e n S t u d e n t e n auf, eine Warnehmung.die Gutes verheißt. Wie gewohnt, erscheinen heute nachmittag» und'morgen früh keine Zeitungen: so kommt die Maifeier inWien jedem Menschen zum Bewußtsein!Aus der Provinz liegen im Augenblick noch keine Rachrichtenbor, doch ist es wahrscheinlich, daß in den Sudetenländern die Feierunter der wirtschaftlichen Krise und unter der Nachwirkung der Wahl-Niederlage gelitten haben wird. In Niederöstreith ist in allengrößeren Jndustriecentren gefeiert worden, ebenso in den Alpen-ländern.Russland.Die Mai- Litteratur in Rußland. Wie sehr die Social-demokratte Rußlands erstarkt ist, kann man wohl ersehen aus der Mengeder Litteratur, die zur diesjährigen Maifeier erschienen ist. Noch nieist das zarifche Rußland, auch annähernd nicht, von einer so großenAnzahl von Mai-Anfrufen, Mai-Zeitungen ec. überschwemmt worden.Die„Socialdemokratische Partei Rußlands" hat einen Mai-Ansrufund einige ihrer lokalen Komitees haben»roch Extra-Flugblätterherausgegeben, zusammen bis zu 50 000 Exemplaren.Der.Ausländische Bund der russischen Socialdemokraten' hateine Broschüre herausgegeben, in der ein geschichtlicher Ueberblicküber die Maifeier gegeben wird und ihre Bedeutung für dasinternationale Proletariat und für das russische Proletariatinsbesondere besprochen wird. Dieselbe erschien in 10 000 Exemplaren.In einer ebenso großen Anzahl erschien auch ein Mai-Aufruf des-selben„Bunds".In 5000 Exemplaren erschien daS Mai-Blatt: der„Funken".Der„Allgemeine jüdische Arbeiterbund in Rußland und Polen"hat die Maiüummer der„Arbeiterstimme" auf roten» Papier in5000 Exemplaren(früher wurden nur 1500 gedruckt) herausgegeben.In vielen taufenden Exemplaren erschie»» noch im Verlage des„Jüdischen Arbeiterbundes" ein Mai-Aufruf, der überall, wo nur jüdischeArbeiter in größerer Anzahl ivohnen, zur Verteilung gelangen wird.Wenn wir dieses Register ansehen, und dasselbe' ist noch nichtvollständig(es fehlen z. B. noch die Mai-Ausgaben der(„Revolutionären Socialisten"), wird uns klar, eine wie rege Thätig-keit die Genossen Rußlands zur diesjährigen Maifeier entfaltethaben. Diese fieberhafte Thätigkeit wird auch sicherlich nicht erfolg-los bleiben.VcvsttmnUttngen.Sine Parteiversammlung de» sechste» Wahlkreises, dieam Donnerstag im Kösliner Hof tagte, nahm den Geschäftsberichtder Vertrauensleute entgegen, aus dem folgendes hervorzuheben ist:Pfarr, Vertrauensmann für Moabit, hatte eine Gesamteinnahmevon 2074,93 M., davon sind ausgegeben 507,25 M. fürAgitation im Kreise. 1567 M. find an den Parteivorstand ab-geliefert.— Der Vertrauensmann für Gesundbrunnen und Rosen-thaler Vorstadt, Genosie R a s ch k e. hat eiiigenommen 8491,50 M.,ausgegeben 3483 M., wovon 2200 M. an den Parteivorstand ab-geliefert sind.— Wünsch. Vertrauensmann für die SchönhauserVorstadt, verzeichnet ein« Einnahme von 1433,36 M., 3150 M. findan den Parteivorstand abgeliefert, 741,26 M. für die Landagitation,547,iS M. für Agitation im Kreise ausgegeben.— Hinge,Vertraueusmaun für den Wedding und die Oranienburger Vorstadt,hatte eine Einnahme von 5291.44 M.. für Agitation im Kreisesind 1108,85 M. onSgegebeii, 4150 M. sind an die Parteikasse ab-geliefert.— Auf Antrag der Revisoren wurde de» VertrauensmännernEntlastung erteilt.-- Auf eine Anfrage aus der Versammlung teilteder Genosie Ernst mit. daß die Ueberuahme der„Vorivärts"-Druckerei i» Parteiregie voraussichtlich an» 1. Oktober 1902 stattfindenwerde.— Hierauf hielt Genosie Ledebour einen mit lebhaftemBeifall aufgenommeiien Vortrag über die politische Lage.Ter Verba»ld der Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter hieltam Mittwoch, den 24. April, bei Raab«, Kolbergerstr. 23, seineGeneralversammlung ab. I» dem Bericht der Ortsverwaltungivurde hervorgehoben, daß der Lokalverein von Rummelsburg zumVerband übergetreten ist. Die Einnahme betrug 972,11 M., dieAusgabe 584,07 M., so daß ein Bestand von 338,04 M. verbleibt.Bei den Reuwahlen wurden gewählt als erster BevollmächtigterFunk, als zweiter Bevollmächtigter Rühle, als dritter Vogel;als Revisoren BrunS, Frau Keller und Weife. In' demBericht über die Gaukonfcrenz teilte der Delegierte Fuuk mit, daßder Antrag Berlins auf Beioldung des Ganvorsitzeiiden abgelehntsei. Der Bibliothekar beschwert sich, daß die Bibliothek so wenigbenutzt werde. Unter BerbandSangelegenheiten wurde ein AntragVogel angenrnmnen, die um Berlin liegenden Zahlstellen zu ver-einen, um einen gemeinsamen Beamten besolden zu können. So-dann wurden noch einige kleinere Angelegenheiten erledigt.In der ösicutlichcu Versammlung der Stellmacher, die an»Donnerstag im„Englischen Garten" tagte, referierte Wiesenthalüber das Thema:„Welche» sind die eigentlichen Ursachen der Wirt-schaftlichen Krise?" Zu dem n»it Beifall ausgenommenen Vortragivurde eine Diskussion nicht gewünscht. Alsdann wurden emig'eWcrkstattangelegeubeiten besprochen. Heber den Jnnungs-Arbeits-nachweis in der Lichtenbergerstraße wurden mehrere Beschwerden er-hoben. Namentlich nmrde getadelt, daß die Arbeitsuchenden dortdem Trinkzwange unterliegen, un daß die ätleren, dem Alkoholgennßverfallenen Arbeitslosen die unerfahrenen Zugereisten ausbeuten, ummöglichst kostenlos ihrer Neigung fröhnen zu können. Beschwerdenüber den JnmmgSnachweis sollen an die Adresse F. Müller,Schönholzerstraße 10, gerichtet werden.Eine kombinierte Versammlung des Tapezierer-VerbandStagte am 23. April in den«rminhallen. Leo Schmidt gab denKassenbericht. Danach betrugen im ersten Quartal 1901 die Ein«nahmen der Ortsverwaltung 3364,91 M.. die Ausgaben 2737.87 M.,so daß am Schluß deS Quartals ein Bestand von 1127,04 M. ver-blieb. Es wurden an 140 Kollegen arbeitslos, 738 Beitragswochengestempelt und restieren 258 mit 8724 BeitragSwochen. Gestrichenvon 2 Quartalen wurden 120 Mitglieder, neu aufgenomniei» 130.Sierauf gab Kollege Pö nicke den Bericht ber Ortsverwaltung.odann wurden Wels zum ersten Vorsitzenden, Grünst zumersten Schriftführer, Rädel zum zweiten Schriftführer, Lu ck undFeng zu Revisoren gewählt. In die Achtzehner-Kommisston wurdenan Stelle von Friedmeyer, Pönicke u,»d NikischSander. Rill und Pape gewählt. Da Wels zl»m erstenBorsitzenden gewählt wurde, mußte an seiner Stelle eine Neuwahlzum VerbandsauSschuß stattfinden. Dieselbe fiel auf Paul Schmidt.Der Ce»,tralverband der Zimmerer, Zahlstielle Berlin undder Vorort«, hielt am Sonntag seine sehr zahlreich besuchte General-versammlrmg in den Arminhallen ab. Zunächst gab Kube dieAbrechnung vom ersten Quartal 1901. Die Hiesie Zahl«stelle hatte eine Gesamteinnahme von 7137,49 M., eine Gesamt-ausgab« von 7155,02 M. zu verzeichnen; an die Hauptkasse sind2647,90 M.— 17,53 M. zu viel— gesandt worden. Der Bestandder Lokalkasse beträgt 2947,25 M. gegen 3356,89 M. imvorigen Quartal.— Die Abrechnung vom örtlichen Fonds weisteinschließlich de« Bestands vom vorigen Quartal von 21 676,32 M.,eine Einnahme von 26 429,27 M. ans, eine Ausgabe von 4085,96 M.und eS bleibt ein Bestand von 22 343,31 M. In der Diskussionwerden die Berwaltuugskosten von einem Mitglied als zu hohe be-zeichnet und die Anstellung einer Aushilfskraft im Bureau be-mängelt. Demgegenüber wird von mehreren Seiten dara,is hin-gewiesen, daß die steigende Mtgliederzahl, die wachsende Agitationin der Provinz, die Arbeit, die die vielen Unfallsachen verursachten,diese Aushilfe notwendig machten. Demgegenüber seien auch dieVerwaltungskosten nicht zu hoch.Ueber die Verhandlungen betreffend den Arbeitsvertrag mit denUnteniehmern haben wir bereits an andrer Stelle berichtet. Dervorgeschrittenen Zeit wegen wird der Bericht von der 14. General-Versammlung verragt. Die darauf stattfindenden Neuwahlenhaben folgendes Ergebnis: in den VerbandsauSschußwerden Kube. Stehr. Schröder, Großmann,Elert, L. Fischer und W e l l s o w gewählt; in dieAgitation»« Kommission: Kube. Stemkowitz,Reimann, Kapitzky und Knüpfer. Die Wahl derA ch t.z« h n e r« K o m m i s s i o n wird, damit die bisherige dieBerhanilungen über den Vertrag zum Abschluß bringe» kann.llWeine demnächst stattfindende Versammlung vertagt.Der Centralverband der Töpfer hielt am 25. April sfttfeordentliche Generalversammlung ab, die sich eines äußerst starke»Besuchs erfteute. Der Kasienbericht vom ersten Quartal ergab sürdie Verbandskasse eine Einnahme von 2500,70 M., der eine Ausgabevon 2394,77 M. gegenübersteht. Die Lokalkasie wies eine Einnahmevon 1693,57 M. und eine Ausgabe von 2386,90 M. auf. Unter denAusgaben befinden sich in der Hauptsache: An den Centrnlvorstand1000 M., an Krankmunterstützung 1466,33 M., Streikunterstützung517,50 M.. Rechtsschutz 124 M..'Expedition des Fachblatt 815 M.Nach dem Kasienbericht nahm die Versammlung Stellung zu dem imHerbst dieses JahrS ablmifenden Tarif und kau, zu demSchluß, daß nach demselben die Mehrzahl der BerlinerTöpfer nicht m der Lage sei, einen ausreichenden Lohnzu verdienen. Stellt sich doch nach einer aufgenommenenStatistik ber Verdienst bei 49 Proz. der Beschäftigten auf noch nicht1200 M. und der DurchfchnittSverdienst in» allgemeinen auf 1239 M.Die ca. 700 Versammelten waren daher der Meinung, daß eineentsprechende Erhöhung der Tarifsätze als Vorbedingung für diefernere Festlegung eines Tarifs notwendig sei. Eine dahin lautendeResolution fand einstimmige Annahme. Desgleichen wurden zweiAnträge, das Unterstützungswesen betreffend, angenommen. EinAntrag, einem zur Generalversmrunlung deS Verbands als Dele-gierten aewähllen Kollegen wegen unkorrekten Verhaltens auf derArbeitsstätte das Mandat zu entziehen, lehnte die Versammlung mitgeringer Majorität ab.Der Verein der Wäschebranche hielt am 25. April cr. inMendts Central-Klubhaus, Königsgraben 14a, seine regelmäßigeMonatSsitzung ab. Nach einem sehr lehrreichen Referat deS Reichstags-Abgeordneten A l b r e ch t über: Die Gewerkschaften und ihre Feind«,gab Kassierer Stanowskh den Bierteljahrsbericht, welcher einenUeberschuß von 233,75 M. aufwies. Trinks gab den Bericht alSDelegierter der Gewerkschaftskommisfion und beklagte die zurück-gebliebene Stellung der Gewerkschaft. Nach kurzem Eingehen aufdas verflossene Geschäftsjahr der Berliner Gcwerkschaftskommissionermahnte Trinks die Anwesenden, dahin z»»� wirken, daß auch dieOrganisation der in der Wäschebranche Thätigen recht bald die ihrgebührende Stellimg unter den Berliner Gewerkschaften einnehme.Als Delegierte wurden Trinks, Zuschneider, und FrauRosen st engel, Plätterin, gewählt. Nach Bekanntgabe kleinerVereinsnachrichten fand die gntbesuchte Versammlung ihren Abschluß..Freie Volksbühne. Die Generalversammlung der FreienVolksbühne fand am 25. v. M. in Cohns Festsälen statt. Zu Beginnderselben hielt Herr Rechtsanwalt Victor Fränkl einen intor«essantrn Vortrag über„DaS Theater im alten Rom". Der Geschäft»-bericht des Vorsitzenden ergab, daß sich der Verein in ständig guterEntwicklung befindet. Die Kasienvcrhältnisie sind äußerst günstige,die künstlerischen Leiswngen des Vereins haben sich bedeutendgehoben. Das Repertoire war im abgelaufenen Verrinsjahrein in jeder Beziehung zufriedenstellendes. Der Verein führtezwei von der Censur verbotene Stücke:„Die Macht derFinsteruis",„lieber ui»src Kraft"(II. Teil) auf. Rächder Aufführung in der Freien Volksbühnewurden diese Stücke von der Censur frei-gegeben. Für das nächste Spicljahr ist arich mit dem BerlinerTheater ein Vertrag abgeschlossen worden, so daß dann in dreiTheatern gespielt wird. Der Vorsitzende macht ferner die Mitteilung,daß der Vorstand die Absicht habe, in nächster Zeit eine Geschäfts-stelle mit Fernsprecher zu errichte»». Im nächsten Jahre werdensechs Opcrnvorstellungcn stattfinden und wird dafür Sorge getragenwerden, daß einzelne Mißstände, die sich herausstellten, beseitigtwerden.— Ans die von Herrn S ch u r i g in der vorigen Bersammümggerichtete Anfrage, ob Herr G r e m p e. als er nn Oktober dieGeneralversanunlung besuchte, Mitglied gewesen sei, erklärtDr. C. Schmidt,' daß Sch. und G. vor den Vorstand gelade»waren. Es sei festgestellt worden, daß G. am 1. Oktober 1900 einenAufiiahmeschein für eine Zahlstelle erhalten habe. Allerdingshabe G.— natürlich ohne daß der Vorstand davon Kenntnis hatte—sich mit diesem Schein erst anfangs Dezember in eine Zahlstelle be-geben, um den Beitrag zu bezahlen. Da der Zahlstellen»nhader nichtdaraus geachtet habe, daß der Schein im Mober ausgestellt sei. habederselbe nur den Beitrag für Dezember erhoben, auch Grempehat von der Nachzahlung nichts erwähnt. Jedenfalls konnteGrempe sich am 14. Oktober 1900 auf Grund des AusnahmescheinSvom 2. Oktober 1900 in den» Glauben befinden, Mitglied zu sein.Hiermif erstattet Winklor den Kassenbericht.Die Einnahmen betrugen vom 1. Januar 1901 bis 31. März 190126 035,63 M.. die Ausgaben 19110,50 M.. so daß am 1. April 1901ein Bestand von 6925,13 M. verbleibt. Die Gesamteinnahme warim Jahre 1900/01 64 499,24 M., die Gesamtausgabe 57 574,11 M.Die Diskussion, die zuni Teil»»»it großer Lebhaftigkeit geführtwurde, dreht sich hauptsächlich um den Fall Grempe. An derDebatte hierüber beteiligen sich Schurig, Freibitter. Kind«.leben. Buschin g, Robert Schmidt. Gel» dt und Grempe.— Mit großer Mehrheit wird in dieser Angelegenheit folgendeResolution Freibitter angenommen:„Die Generalversammlungheißt nachträglich die Erhöhung des Kasfierergehalls von 175 M. auf223 M. gut. resp. bestätigt dieselbe. Gleichzeitig spricht dieselbe ihreschärfste Mißbilligung über die Handlnngsiveise des Herrn Grempeaus und erwartet, daß sich ein ähnlicher Fall in Zukunft nichtwiederholen wird. Das Vorgehen des Herrn Schurig billigt dieVersammlung." Hierauf wird dem Vorstand einstimmig Decharge er»teilt. Es wird ferner ein Antrag Knetz, der verlangt, daß die Volks-bühnenhefte vor den Vorstellungen in den Zahlstellen z»lm Berkaufausliegcn, den» Vorstand zur Berücksichtigung überwiesen.Die Vorstandswahl ergiebt die Wiederwahl der bisheramtierenden Herren Schmidt, Maaß, Winkler, Cohn und Bnscheld.Der Ausschuß besteht im nächsten Jahr aus Frau Dr. Zadel, denHerren Rosenow, Dupont, Vaake, Bloch und Borchardt. AIS Ob-männer wurden die Herren Heymann, Hauptmann, Hube, Rochlitz,Schnaase, Sehring und Weit bestimmt. Die bisherigen RevisorenSahn». Stahl und Wilde werden wiedergewählt. Die Fetzsetzung desKassierergehaltS wird als erledigt betrachtet durch die Annahme derResolution Freibitter. Der Schriftführer Julius Cohn erstattetnunmehr Bericht über die Theaterfrage. J»i» nächsten Spieljahrwerden für jede Abteilung je 10 Vorstellungen stattfinden. Je vierVorstelluuogcn im Berliner und Lejsing-Theater, zwei Vorstellungenim Carl Weiß- Theater. Da das Berliner Theater erheblich größerist. wie die andren Theater und für jede Serie von sieben Ab-teilungen nur sechs Sonntage zur Verfügung stehen, wird eine Um-änderung des Abtcilnngssystems notwendig werden.(Näheres hier»über wird im Juni-Heft der Volksbühne ausgeführt werden.)Unter Verschiedenem werden diverse Wünsche vorgetragen, derenErfüllung im Auge behalten werden soll.Briefkasten der RedaKkion.T\t lurlsillckie Sprechstunde findet Montag, Dienstag,Donnerstag und Freitag von 7—9 Uhr abendS statt.Pech S6. Wenden Sie sich an die v. Biederfee-Ttifttmg, VorsitzenderStadlrat Heller, Nathans, an das Bürger- Rettungs-Jnstitilt, SekretärMagistratssekretär Höhne, Gr. Präfidentenstr. 7, oder an die Henvch-Stiftung, Vorsitzender Oberbürgermeister Ktrfchner, RathauS.Sl. D. SÄ. Schwach gebaute Brust, einzelne Blutadern, kleine Ge-schwülste-c. am Unterschenkel, starke Kurzsichtigkeit.». B. 190. Unausgebildete Plattfühigleit, zurückgebliebene körperlicheEntwicklung.A. Z. 98. Bruchanlage links, geringe Kurzstchttgkeit, zurückgebliebenekörperliche Entwicklung.O. H. 100. Jawohl.F. 11. Die 1600 Centner schwere Granitschale im Lustgatten ist 1S27aus einem zehnmal so schweren Findlingsblock, einem der beiden Mark-grasenstewe bei Fürstenwald«, ausgehaueu worden.Zu». W. 100. Ja!F. B. 1. Eine solche Kasse(siebt eS nicht.F., Lübeckerftraste. Wir können Ihnen nur empfehlen, Ihren Sohndiesem Berus zuzuführen. In diesem Berus sind nur gelemte Arbeiter be-schästigt.