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Taschendiebe verhaftet hatte, die unter dem maffenhaft zu-| gegeben worden, weil sich französische Knutenpatrioten darüber auf­fammengeftrömten Landvolk reiche Beute zu finden gedachten. geregt haben, daß der russische   Botschafter just in Meg, also auf In ganz ähnlicher Weise erging es den Megern am annettiertem Boden, Wilhelm II. feine Aufwartung gemacht. Mittwoch. Un den Straßenecken stand groß und breit, daß derlei höfische Dinerkundgebungen überhaupt find, dafür bietet gerade Wie belanglos übrigens für den Lauf der politischen Ereignisse der Kaiser gegen Mittag die Templer   Kapelle der Meter Trinkspruch ein hübsches Beispiel. Der Kaiser äußerte mit den ausgegrabenen Altertümern besuchen würde, und in Metz   den Wunsch, daß die in China   zwischen allen cibili. soweit es die Absperrung zuließ, stand alles in der Römerallee und fierten Wölfern befiegelte Waffenbrüderschaft der großen Sache den angrenzenden Straßen Kopf an Kopf und harrte des hohen Be des Friedens zu gute fommen möge." fuches. Dieser traf denn auch unter zahlreicher Dragoner- Eskorte, aber erst gegen 8 Uhr ein und fuhr dabei mitten zwischen den beiden Flügeln der Prinz Friedrich Karl  - Kaserne hindurch, so daß das nicht mit Karten bersehene Publitum nicht einmal das Nachsehen hatte. Erst der Freitag gehörte den Mezern. Der Kaiser traf, obgleich um 11 Uhr erwartet, erst gegen 1/2 Uhr von der Besichtigung der neuen Forts zu Wagen ein und zwar nicht über Ars, sondern von Sauley.

So bekennt sich die christliche Nitterschaft denn doch wieder, und zwar im edelsten Büdlerstil, zu den konservativen Sklaven der materiellen Nüglichkeit und des Erfolges, sie hält den strahlenden das Schwert aus der Scheide wider die Widersacher der konservativen Wappenschild vor Brotwucherer und Spritspekulanten, und sie lärmt Materialisten".

bedeutsam die Erscheinung zurück, daß sich die christlichen Ritter und Bieht man das Spaßhafte ab, so bleibt als politisch nicht un­Schnapsbrenner höchst wunderlich bedrückt und berängstigt fühlen, weil sich zwischen sie und der Krone jene Wolle gelagert hat. Es muß in der That sehr schmerzhaft von ihnen empfunden werden, daß in der Handelswelt der Hansastädte eifrige Hofgänger als Konkurrenten des angestammten Hofgesindes erstanden find.-

Eine ganz ähnliche Bendung brauchte Wilhelm II  , vor ein paar Jahren, als er am 14. Juni 1896 an Li- Hung- Tschang eine An­sprache hielt, in der er sagte: Daß die in der Vergangenheit erprobte auf gleichen Inter effen des Friedens und der Kultur beruhende Freundschaft zwischen China   und Deutschland  ... in Bukunft unvermindert halbe Stunde oder gar 20 Minuten plädiert die Serena Beitung", Für eine Abkürzung der Redezeit im Reichstag auf eine fortbestehe... ist auch mein Wunsch und meine zuversichtlicheba, die Beweisgründe für oder gegen eine Sache sich in einer halben treuz Hoffnung".

Für Beweisgründe der konservativen Sache ist das zweifellos richtig, da genügen sogar schon fünf Minuten. Vielleicht beginnen die Konservativen mit der gewünschten Reform bei sich selbst und verhängen durch Fraktionsbeschluß über ihre Redner die Fünf­für Boltsversammlungen, wo Diederich Hahn   redet!- Minuten- Redezeit namentlich im preußischen Landtag, aber auch

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Die Absperrung war diesmal ganz außergewöhnlich streng. des Friedens und der Kultur, die zwischen Deutschland   und China  Die damalige Anerkennung der gleichen Intereffengemeinschaft Stunde allemal barlegen laffen." Sämtliche in Straßburg   und Mülhausen   entbehrliche Schuhmann- bestünde, hat nicht verhindert, daß wenige Jahre darauf deutsche schaft und die berittenen Gendarmen aus ganz Lothringen   Truppen angewiesen wurden, im Lande ber gelben Bestien wie die waren hierher kommandiert. Ueberall wurde innerhalb der Stadt Hunnen   Furcht und Schrecken zu verbreiten.- das Publikum auf den freien Blägen auf 40-50 Meter Entfernung General   v. Spih, Borsitzender des deutschen   Kriegerbundes zurückgehalten; die engen Straßen wurden ganz gesperrt und stellen- und Mitglied des militärischen Hofgefolges, bemüht sich, den tveis mußten Thüren und Fensterläden gefchloffen bleiben. Vorfall, der den Kaifer in Bremen   traf und der aus der Außerhalb der Stadt ritten Dragoner   Abteilungen vor öffentlichen Diskussion längst beseitigt ist, wieder in Grinnerung zu und hinter und teilweise nebendem kaiserlichen Wagen, und es wurde rufen. Auf einem in Osnabrüd abgehaltenen Striegertage sprach im stärksten Trab gefahren, so daß der Kaiser in der Staub- sich Herr v. Spitz also aus: wolfe kaum zu erkennen war. Es sollen zahlreiche Verhaftungen von Verdächtigen wohl meistens Taschendiebe, die die Maimeffe so wie so alljährlich anlodt stattgefunden haben, doch ist Gewisses darüber unbekannt, da die täglichen Polizeiberichte, die sonst immer die Beitungen erhalten, nicht ausgegeben werden.-

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Ronfervative Obstruktion. Nachdem die Konservativen givei Jahre lang in der unverschämtesten Weise gegen die Kanalvorlage Obstruktion getrieben hatten, fonnte ihre Presse jüngst nicht Worte der Entrüstung genug finden, weil die Socialdemokraten und Frei finnigen pflichtgemäß forderten, daß die Branntweinparteien die burch Ueberrumpelung des Reichstags und Mißachtung des Senioren­fonbents zu erliftende Liebesgabe gefälligst aus eiguer Rraft burchsetzen mögen. Da die Fuselmehrheit dazu nicht im stande war, forderte fie ungeniert eine Aenderung der Geschäftsordnung, damit es fünftig nicht mehr möglich würde, derartige Attentate wirkungs voll abzuwehren.

der deutschen Armee vom 1. April bis 15. Mai 1901: 5 Generäle Die Verjüngung der Armee. Pensioniert wurden in der Infanterie, Stavallerie 2c., 10 Generallieutenants, 14 General­majore, 8 Oberfte, 9 Oberstlieutenants, 25 Majore, 26 Hauptleute, 7 Oberlieutenants, 5 Lieutenants. In Summa 109 Offiziere. Kosten Wenn erzählt wird, daß nur eine leine Bepro Jahr ca. 570 000 M. Die ungünstige Finanzlage des Reichs fchädigung der allerhöchsten Person stattgefunden habe, scheint also auf die Offizierspensionierungen nicht hemmend zu so ist das nicht wahr. Wir selber haben gesehen, wie diese wirken. Narbe auf dem Knochen feftsigt, die unser Kaiser und König für 29 pensionierten Generäle die Kleinigkeit von 300 000 m. Von den vorhin erwähnten 570 000 m. erhalten die sein Leben tragen wird. Sein Leibarzt, Prof. Dr. v. Leuthold, sowie andre Herren sagten: Es hätte eines Viertelaolls 1 fächsischer Lieutenant. Ausgeschieden sind 1 preußischer und Ferner wurden ohne Pension verabschiedet 2 preußische und Breite nur bedurft, und dem Kaiser wäre der Schädel i württembergischer Lieutenant. Der Gesamtabgang an Offizieren rettungslos zertrümmert worden. Das sind beträgt somit in dem eingangs genannten Zeitraum 114. authentische Nachrichten. Das Instrument, mit welchent ge­worfen wurde, war mit solcher unerklärlichen Gewalt ge- der Infanterie, 9 Generallieutenants, 10 Generalmajore, 5 Oberste, Von den Pensionierten treffen auf Preußen 3 Generäle schleudert worden, daß, wie mir Dr. v. Leuthold sagte, ein Herr, 6 Oberstlieutenants, 17 Majore, 15 Hauptleute, 7 Oberlieutenants, der weit davon stand und einen dicken Winterpelz anhatte, noch 3 Lieutenants( Summa 75); auf Bayern 1 General der Kavallerie, eine bedeutende kontusion an dem Arme davongetragen 1 Generalmajor, 1 Oberst, 1 Oberstlieutenant, 4 Majore, 4 Hauptleute, hat. Wir können also der Wahrheit gemäß und ohne irgendwie 1 Lieutenant( Summa 13); auf Sachsen 1 Generallieutenant, etivas bemänteln zu wollen, sagen, daß Gott  , der Herr, unsern 8 Generalmajore, 2 Oberste, 2 Oberftlieutenants, 4 Majore, 5 Haupt­Kaiser aus wirklicher Lebensgefahr errettet hat!" der Infanterie, 2 Hauptleute( Summa 3.) leute, 1 Lieutenant( Summa 18); auf Württemberg 1 General

General v. Spig ist bestrebt, den Unfall in Bremen   möglichst ben beabsichtigten Erfolg, die Scharfmacherpreffe versucht Erstens der württembergische Kriegsminister, der schtver erscheinen zu lassen, wie es vor ihm bereits, wenn auch ohne Unter den Verabschiedeten stechen besonders 2 Generale hervor. hat. Thatsächlich aber teilt Herr v. Spig in der Hauptsache nichts bekanntlich durch eine ganz plöglich eingetretene Verschlimmerung Neues mit, sofern nicht die Thatsache, daß eine Flintenkugel, die feines Gesundheitszustands" zum Rücktritt gezwungen wurde, was durch den Körper geht, gefährlicher zu fein pflegt, als ein um fo betrübender war, als der Herr General   unmittelbar vor Streifschuß, als als Offenbarung militärischer Weisheit gelten feiner Krankheit" noch versprochen hatte, daß er die Religion in der günstig auffiel, so wurde eben der Kaiser nicht ernstlich verlegt, enthe v. Fint? welcher wohl mit dem früher in Halle a. d. Saale   be­Eisenstück des Epileptikers erfreulicherweise Armee neu befestigen werde. Und zweitens wurde ein Generallieutenant fondern erlitt nur eine geringe Beschädigung. Daß die faiserlichen fehligenden Divisionär, der den Umsturz" mit zahllosen Wirtshaus­Leibärzte frog der Geringfügigkeit der Verivundung Vorsichtsmaß verboten ausrotten wollte, identisch sein dürfte. Wohin soll es denn regeln besondrer Art, wie fie einem andren Patienten nicht ver- mit dem Deutschen Reich kommen, wenn ein so frommer Mann wie ordnet zu werden pflegen, verordneten, ist leicht begreiflich. v. Fint auch unter die große Säge geraten. err v. Schott und ein solcher Socialistentöter wie Herr Renthe

foll.

Da das

Mit Recht wird in der Presse daran erinnert, wie vor ein paar Jahren die Konservativen selbst drohten, durch künstliche Herbei führung von Beschlußunfähigkeit ein großes nationales Bert" zu gefährden, weil eine Bestimmung des Gesezes ihren Interessen wider fprach. Es war im Juni 1896, als auf hohen Wunsch der Reichstag  im Sommerfchweiße seines Angesichts das Riesenwerk des Bürger Lichen Gesetzbuchs burchpeitschte. 818 Paragraphen waren bereits er ledigt, da brach am 23. Juni eine heftige Debatte über den Hasenschaden aus. In sechsstündiger Beratung kämpfte die Junker­schaft mit Löwenmut darum, daß die großen Herren nicht gehalten sein sollten, den kleinen Bauern den durch Hasen angerichteten Es sei dabei erwähnt, daß der Epileptiker Weilandt noch immer Wildschaden zu ersetzen. Damit erbrachten die Junker also in der Frrenanstalt in Bremen   der Beobachtung feines Geistes­Es sei dabei erwähnt, daß der Epileptiler Weilandt noch immer nicht nur einen Beweis threr rührenden werkthätigen Liebe zustands unterliegt. für den Bruder Bauer", fte enthüllten zugleich ihre Anschauungen über die Wichtigkeit nationaler Werte und das Recht der Ob

Strution, benn also erklärte, im Namen der Konservativen der

Abg. v. Stein:

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offenbangenehmte Sachen zu fagen. 8uchthaus

"

Vout Streifpoftenstehen. Wir besprachen gestern die Rechtounsicherheit, die durch das Verhalten der Gerichte zum Streit­fer bative to gratern Echweinburg hat jest offenbar den Auftrag, den Konpostenftehen eingeriffen ist, und bemerkten ironisch, daß das Gesez wenigstens den Vorzug der Stlarheit gehabt Da der Mann von der feinen Nase und der Witterung der Zukunft habe, indem es das Streitpostenstehen schlechthin verbieten und unter lebt, fo fann auch der merkwürdige Umstand als Stimmungszeichen Strafe stellen wollte. Das Organ ber Großindustrie Berliner  der Zeit gelten, daß der unsterbliche Ministeroffiziofus, den fein Neueste Nachrichten" erfreut sich daraufhin unsrer Sehnsucht Lucanus bolt, plöglich für die Obstruktion eintritt. für die Obstruktion eintritt. Er schreibt nach dem maßlos verschrienen Zuchthaus- Gesez"" und führt aus: im Hinblick auf die Brennstener- Affaire: Im Kampf um das Arbeitswilligen- Gesez sind seiner Zeit bis in die nationalliberalen Reihen hinein schlimme Vorwürfe und Verdächtigungen gegen die industriellen Scharfmacher" erhoben worden. Es wäre von Interesse zu erfahren, ob jezt jene Heißsporne, wie Herr Bassermann, auch Arm in Arm mit der Socialdemokratie die deutsche Recht­fprechung der Parteilichkeit und Vergewalti­gung der Arbeiter zu zeihen wagen, nachdem unsere Richter aus der Entwicklung der thatsächlichen Verhältnisse heraus gegen den Terrorismus der Arbeiter ein­schreiten zu müssen glauben. Vielleicht erleben wir, nachdem die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer reichs­geseglichen Regelung des Streitpostenstehens allgemeiner ge­worden, nächsten Winter einen Antrag Bebel- Bassermann- Hize, welcher diesen Teil des Zuchthausgefeges" verschämt wieder vor den Reichstag bringt und dem demagogischen Verhalten vor zwei Jahren damit selber die richtige Censur erteilt."

" Ich will... nur noch eins erwähnen, und zwar im Namen meiner politischen Freunde: Wir sind der Ansicht, daß es sich durchaus nicht mit den Verhältnissen verträgt, wenn die Kommissions. beschlüsse zu§ 819 und der neugefchaffene§ 819 a angenommen werden; und wir werden nicht dafür einstehen können, dak, lehnenden Haltung einen Vorwurf zu machen. Wer im politischen " Es wäre ungerecht, den Geguern des Geseßes aus ihrer ab­falls die Kommiffionsbeschlüffe angenommen werden, unfrer Reben Ziele erreichen will, muß vor allen Dingen anwesend feits die erforderliche Anzahl von Mitgliedern hier bis iein, um nicht Unrecht zu bekommen. Diefes alte Wort mögen zum Schluß der Verhandlungen gegenwärtig bleibt, welche sich die Abgeordneten einprägen, welche durch ihr Ber­erforderlich ist, um die Geschäfte hier weiterzuführen." halten dazu beigetragen haben, der Landwirtschaft einen empfind Wie verschwindet gegenüber dieser Obstruktionsdrohung die lichen Schlag zu verfeßen. Vielleicht erkennen nunmehr jene Obstruktion gelegentlich der lex Heinze und die Abwehr der Brannt- Mitglieder des Reichstags auch, daß das Amt eines Reichstags= weinparteien in den jüngsten Tagen. Damals handelte es sich nicht abgeordneten schwere Verantwortlichkeit mit sich bringt und es ein um den groben Unfug frommer Keuschheitsparagraphen oder um innerer Widerspruch ist, die Regierung fortgesetzt auf allen Gebieten eine verhältnismäßig unbeträchtliche Schnapsliebesgabe, deren Be- des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens verantwortlich zu machen, seitigung mit geschäftsordnungsmäßigen Mitteln angestrebt wurde. während man seine eigne Verantwortlichkeit so außerordentlich leicht Damals stellten die Konservativen das ganze große bürgerliche nimmt. Wer in der That verhindert ist, selbst bei so wichtigen Abe Gesetzbuch für den Fall in Frage, daß die Junker zur Ersaßpflicht ſtimmungen an den Verhandlungen des Barlaments teilzunehmen, des Hasenschadens herangezogen würden. Niemals hat eine thäte unires Erachtens besser, auf sein Mandat zu verzichten." Obstruktion in so schamlofer Weise versucht, ein bedeutsames Wert Von der christlichen Ritterschaft. Das Deutsche Adelsblatt" von allgemeinem Interesse über eine Bagatelle schnödesten Eigenmuges stolpern zu lassen, als es damals die Junter unterschreit

nahmen.

Und wie verhielt sich das Centrum, das heute noch wilder als die Konservativen nach Alenderung der Geschäftsordnung fchreit, um jede Obstruktion zu bereiteln? Herr Lieber charakterisierte feines­wegs die Frechheit der angedrohten Obstruktion, wie sie es verbient Ganz im Gegenteil, er nahm die Drohung der Konjer­vativen ungeheuer ernst und unterwarf sich, indem er erklärte:

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Wir unfrerseits tragen der gegebenen Thatfache Rechmmg, daß die Herren von der Rechten einen so hohen Wert, wie Herr v. Stein namens feiner politischen Freunde ausgesprochen hat, auf diese Bestimmung legen. Von Hause aus selbst zu großen Opfern bereit..., müffen wir ernstlich in die Erwägung auch der Frage treten, ob wir das Bürgerliche Gesetzbuch an dem Hafen und dem Wildschaden- Regresse scheitern lassen dürfen."

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Die bloße Drohung der Obstruktion hatte den Centrumsführer, den Abgeordneten Lieber, dermaßen eingeschüchtert, daß er die Bauern den Hasen zu opfern bereit war. Das Centrum hat damit nicht nur das Recht der Obstruktion anerkannt, sondern es hat einer der verwerflichsten Anwendungen dieses parlamentarischen Kampfmittels Hehlerdienste geleistet.

bimmelwärts" die folgende Anklage:

Den Gerichten ist wegen ihrer Urteile gegen Streitposten der Vorwurf der Parteilichkeit und Bergewaltigung der Arbeiter nicht gemacht worden. Das Uebel liegt in dem freien Ermessen" der Bolizeibehörde und jedes beliebigen Polizisten, der durch gänzlich un­berechtigte Befürchtungen einer Verkehrsstörung ein wichtiges Stück des Arbeiterfoalitionsrechts vernichten darf.

" Erst unserer, dem ödesten Materialismus ver­fallenen und gleichwohl foviel gepriesenen Kulturepoche blieb es vorbehalten, weiten Schichten unseres Volkstums der Väter Himmels- Ideal zu rauben, es zum Himmels- Wahn" umzu deuten. Millionen von Zeitgenossen, und wahrlich nicht bloß Es wird allerdings nötig sein, den Wunsch der Berl. Nenesten eingeschworenen Parteigänger des roten Umfturges, Nachrichten" zu erfüllen und im nächsten Winter eine reichsgefegliche haben mit dem Himmelsgedanten völlig gebrochen, haben Regelung dieses unhaltbaren Zustands herbeizuführen. Es ist jede Fühlung mit dem" Ewigen über den Wolken, mit bringend erforderlich, ein grundlegendes Arbeiterrecht, welches das dem Troft von oben und der Hoffnung auf ein besseres Jenseits Reich gegeben, gegen das polizeiliche Ermessen sicher zu stellen.- verloren. Für sie giebt es teine Verantwortung, fein Gericht

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Nur der Augenblick" hat Wert für die Gößendiener der Fromme Gesetzesverächter. In Mainz   haben vor einigen realistisch materialistischen Weltanschauung unserer Tagen ein Oberlieutenant und ein Lieutenant ein hartnäckiges unfehlbarkeitsdogma der Rüglichkeit und bes Er Schüße eine Kugel in die Schulter und eine Kugel in die Hüfte Tage. Tas Unheil schreitet um so schneller, als das moderne Scheibenschießen auf einander veranstaltet, bei dem der schlechtere folges" feine Propheten selbst in hohen und erhielt. Er liegt infolgedeffen schwer danieder. Nach der Nat.­sehr maßgebenden Kreisen findet. Dem gegen Beitung" stand dieser Ausgang des Duells von vornherein fest, da wird es zur besonderen Aufgabe der Gemeinschaft der Gegner des Verlegten den Ruf eines brillanten Scharf­der Gläubigen, wird es zumal Pflicht der ristichen genoß. Den Anlaß zum Duell hat die Frau des Nieder­lichen Ritterschaft, die hohen Ideale, welche unser Bolt geschossenen geboten, das Gottesgericht hat also wieder einmal dem groß gemacht, zu begen und zu pflegen mit aller Kraft und in seiner Ehre Getränkten die Genugthuung gewährt, sich zum aller Schärfe bes geistigen Rüstzeugs, das ihnen Gott ver- Krüppel schießen zu laffen. Besonders pikant wird der durch die liehen hat." Die Ersaßpflicht für Hasenschaden wurde denn auch mit Hilfe Kavalierstrafe der Festungshaft geadelte Wordversuch durch den Um­des Centrums glücklich beseitigt. Wenn diese Ausführungen überhaupt einen Sinn haben sollen, stand, daß die beiden Duellanten vor dem Duell Ob man den Mut haben wird, nach dieser Erinnerung weitertive Partei aufgefaßt werden, deren ganzes Sinnen und Trachten In den Abbruzzen sollen fich fromme Gurgelabschneider vor dem fönnen fie nur als ein scharfer Angriff gegen die konserva- erst das Abendmahl genommen haben sollen. über Obstruktion" au schimpfen?- An ein andres erbauliches Stüdlein von fonservativer Ob- so sehr von Brotwucher und Fuselliebesgaben erfüllt ist, daß auch Begehen der Blutthat durch Stiften einer geweihten Sterze erst in struktion erinnert die Frankfurter Zeitung  ". Es war im Jahre 1876. wir roten" Materialisten uns vor diesem Abgrund niedrigster und die entsprechende gehobene Seelenstimmung zu verfezen pflegen. Es handelte sich darum, im Abgeordnetenhause das Zustandekommen rohefter Nüßlichkeitsanschauung entfeßen. des Gesetzentwurfs über die Provinz Berlin   zu verhindern, indem das Adelsblatt" wieder die adlige Faust zum Schuge dieser Fusel des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Centrumsblatts hat den In einem zweiten Artikel derselben Nummer ruft denn freilich Königreich Sachsen wird nun doch zur Thatsache. Das Eingehen Die Gründung einer katholischen Tageszeitung für das man die mit der Vorprüfung beauftragte Kommission beschlußunfähig materialisten auf. Das Organ der christlichen Sitterschaft hat machte. Die Kommissionssigung fand abends statt. Wie zufällig standen vor der Thür des alten Abgeordnetenhauses am Dönhoff- nämlich die sonderbarsten Befürchtungen, daß es mit der Herrlichkeit Dresdener Boltsverein für das katholische Deutschland  " nicht ab­geschreckt. Da der Preßfonds des Vereins noch zu schwach ist, so platz einige Miitglieder der Minderheit, und als Kollegen von der Mehr- der doch eben erst von ihm selbst in den Pfuhl des ödeſten wird vorerst ein Stopfblatt erscheinen. Ueber den Drud des­heit tamen, teilten sie ihnen ganz harmlos mit, die Kommiffions- materialismus gewiesenen Junkerschaft ein Ende nehmen könne, felben werden mit dem Verlag der Berliner   Germania  " figung fei abgefagt. Einige drehten um. Das genügte und indem es sich gegen die liberalen Erbschleicher wendet, Verhandlungen gepflogen. Man hofft die neue nene sächsische Wir könnten der Herren lachen, die fo viel Bulver auf uns tönnen. Daß die Beitungsfrage in der letzten Beit so voran­Centrumsgeitung schon am 1. Ottober herausgeben verschießen, gäbe es die vielen Kurzsichtigen nicht in unserem Lager, denen der Lärm auf die Nerven fällt, gegangen ist, darf man u. a. auch den kulturkämpferischen Ton der welche die Rebel des Geschüigfeuers mit ihren schwachen Augen Synode zuschreibeit. nicht zu durchdringen vermögen, und hörten wir nicht immer wieder von neuem die Jammerrufe des Kleinmuts und

noch nicht; es war immer noch einer zu viel, und die fer eine wurde fnapp vor Beginn der Kommissionssigung in einen fetreten Raum des Abgeordnetenhauses eingeschlossen. Inzwischen mußte auf Antrag des Abg. Nichter die Kommissions­fizung beginnen, aber auf Antrag desselben Abgeordneten sofort wieder aufgehoben werden, weil dieser darauf hinwies, daß die Stommission nicht beschlußfähig war. Damit wurde auch durch einen Bediensteten des Abgeordnetenhauses der eingeschlossene Herr, der sich inzwischen sehr unwillig geberdet hatte, befreit. Das Gesetz war damit gescheitert. Der Eingeschlossene war der inzwischen verstorbene Abg. Kiepert Marienfelde, und der ihn ein­schloß, wenn wir nicht irren, war der Konservative Prinz Handjerh.-

Keine politische Bedeutung hat nach amtlicher russischer Er­flärung der 8 ufall, daß am Geburtstag des garen der russische Botschafter zu Berlin   in Mez beim deutschen   Kaiser tafelte. Die recht unnötige, weil selbstverständliche Versicherung ist deshalb ab­

donnert es:

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Von der Pommernbank.

A

zu

der Verzagtheit aus den bombensicheren Kafe= Ein Gerücht, das Wahrscheinlichkeit für sich hat, nennt als An­matten der Kranten und Schwachen zu uns Taß der Verhaftung der Direktoren No meid und Schulz einen heraufbringen, die uns ein Wort des Zuspruchs angebracht wucher, den die Direttoren gegen Tiez begangen haben. erscheinen lassen. Num denn: Heraus auch mit Eurem Fleder Tiek foll bei der 7 Millionen Hypothet, die ihm die Pommernbank wisch, Jhr friedfertigen Männer eines aussichtslosen Kompromiffes, bewilligt hat, ein Grundstück für ungefähr 1 Million in Zahlung haben wozu tragt Ihr die Ritterwehr an der Seite? Krümmt sich doch nehmen müssen. Dies Grundstück soll den Direktoren gehört haben. der Wurnt, wenn er getreten wird, und Ihr wollt auf den Tiez würde das Grundstück natürlich nicht genommen haben, wenn Ruien liegen, bis man Euch den Gnadenstok giebt? Das ihm ohne dasselbe die Hypothek zur Verfügung gestanden hätte. Es ist nicht adelige Art; wer uns anfällt, der soll unsre bleibt allerdings zweifelhaft, ob diese Handlung der Direktoren deutsche Faust spüren, ob er ein Tölpel bon ben Thatbestand des Wuchers erfüllt, auch erscheint es nicht ganz Beilenschreiber oder ein reisiger Mann wäre!" far, unter welchen Strafparagraphen die Handlung in ihrer Be