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Der Streit der Drahtzieher auf dem Düsseldorfer  Wilhelm Heinrichswert ist zu Gunsten der Arbeiter beendet worden. Die Streifenden haben die Arbeit bereits wieder aufgenommen.

Die Lohubewegung der Hamburger   Bauarbeiter ist be­endet, nur ein Abbruchsgeschäft bleibt noch gesperrt. Durch den Lohnkampf, der sechs Wochen währte, ist eine wesentliche Besser­stellung der unteren Lohnstufen erzielt worden.

Der

Die Nachrichten

über die koreanischen Unruhen

Die Textilarbeiter in Reichenbach   i. V. haben wie wir, wegen Diebstahls vor, wie im ganzen Reiche Verurteilungen über-, erschienen. Erfte Staatsanwalt beantragt, in die: gestern bereits mitteilten beschlossen, in eine Lohnbewegung einzu- haupt. In den Kreisen Briesen  , Strasburg  , Thorn, Verhandlung einzutreten, während die Verteidiger deir treten. Zunächst soll den Fabrikanten ein einheitlicher Lohntarif Kulm und Graudenz   des Regierungsbezirks Marienwerder Antrag stellen, die Verhandlung zu vertagen, da nicht genügeno unterbreitet werden. Die Arbeiter in einigen Fabriken, insbesondere beträgt die jährliche Diebstahls- Kriminalität 63.3. Jm ganzen Zeit zur Vorbereitung gelassen worden sei. Der Gerichtshof be in den Färberei und Appreturanstalten, sind in den letzten Wochen Regierungsbezirt Bromberg 62,4, in den Streisen Inowra zichließt aber, den Antrag der Verteidiger abzulehnen, weil die Aus bereits mündlich bei ihren Arbeitgebern vorstellig geworden, ohne la w und Strelno 83,6. geklagten die Anklageschrift Anfang Juni erhalten, somit hins indes etwas zu erreichen. Der Geschäftsgang in der Textilindustrie In der Provinz Schlesien  , die infolge der günstigen Ver- reichend Zeit zur Vorbereitung gehabt hätten. Daß sie erst ist noch ein leidlicher; in einigen Betrieben wurde sogar mit Ueber- hältnisse des Regierungsbezirks Lieguiß mit 85,2 Verbrechen und so spät Verteidiger angenommen hätten, könne nicht bes stunden gearbeitet. Zuzug ist fernzuhalten. Vergehen überhaupt und 26 Diebstahlsverurteilungen mur 138,2 rücksichtigt werden. Darauf erklärt Rechtsanwalt Seyda, Verbrechen und Vergehen überhaupt und 35,7 Diebstahls- er lege sein Mandat nieder. Auch die weiter int Der Streit der Celluloidarbeiter bei der Firma Joseph verurteilungen aufweist, ist es der Regierungsbezirk Oppeln  , das Verlaufe der Verhandlung bon übrigen Verteidigerir Mendelssohn   in Leipzig   dauert unverändert fort. Die Aussichten gesegnete Oberschlesien  , das wieder erschreckende Zahlen zeigt. Da gestellten Bertagungsanträge werden vont Gerichtshof ab­auf Erfolg find noch ebenso gut wie vor vier Wochen, da es dem find Kreise wie Lubliniß mit 244,3 und 70,3, Gleiwis gelehnt. Der Prozeß soll mehrere Wochen dauern. Soweit die Ans Meister Ulrich tros größter Anstrengung nicht gelingen will, Celluloid- und Tost- Gleiwiz mit 216,6 und 51,1, 3 a brze mit 250 geklagten preußische Staatsbürger find, sind sie vor Gericht erschienen. bläser zu erhalten. Mittels eines Flugblatts sollen demnächst und 52,4, Kattowig mit 288,3 und 61,8, Beuthen   Stadt Die Bertagungsanträge wurden wesentlich damit begründet, daß das Mitteilungen über die Gründe des Ausstands gegeben werden. und Land mit 317,1 und 69,7. Anklagematerial unrichtig ins Deutsche   übersezt sei und eine genaue' Nach wie vor ist Zuzug streng zu vermeiden. Die Arbeiterpreſſe, Dagegen weist die Stadt Berlin   nur eine Kriminalität Prüfung bis jetzt nicht möglich gewesen wäre. namentlich in Offenbach  , Nürnberg   und Mannheim  , wird ersucht, von 134,6 und eine Diebstahlskriminalität von 34,1 auf. Die hiervon Notiz zu nehmen. Provinz Brandenburg   mit Berlin   mur 117 und 29,8, der Frankfurt   nur 95,4 und 26,1, Die Provinz Sachsen   zeigt Regierungsbezirk Potsdam   113 und 27,5, der Regierungsbezirk nur eine Kriminalität von 103,6 im ganzen und 25,5 für Diebstahl, stcht also schon unter dem Reichsdurchschnitte; noch niedriger die Proving Schleswig- Holstein   mit 75 und 19,4, Westfalen mit 76 und 14,3, das Königreich Sachsen mit 89,8 und 27,8 usw. Im mittleren Deutschland  , im Westen und Nordwesten, im Süden, werden von der Köln  . 3tg." als vermutliche Wiederholungen älterer überall ganz unverhältnismäßig günstigere Verhältnisse wie im Nachrichten bezeichnet. So fet es namentlich zweifelhaft, ob die Often. Meldung von dem Christenmassacre auf der Insel Quelpart, Es ist eine längst unanzweifelbar festgestellte Thatsache, daß der Dieb- bei dem 300 Missionsschüler ums Leben gefonimen sein sollten, nicht stahl als allgemeine Erscheinung eine Folge der wirtschaftlichen Not und nur eine Variante einer früheren Meldung sei. Die Köln  . 3tg." schreibt: Aus der Nachricht läßt sich nicht ersehen, ob es sich um erneute der meist mit ihr in Verbindung stehenden geistigen und sittlichen Ver­fümmerung ist. Was auf anderm Wege und durch andre Thatsachen Unruhen auf Quelpart handelt, oder ob man es mit einer verspätet in schon oft festgestellt wurde, das enthüllen uns aufs neue die unanfecht- Söul eingetroffenen Nachricht über die kürzlich vorgekom baren amtlichen Zahlen: wo das Elend haust, da haust das Verbrechen; menen Unruhen zu thun hat, die inzwischen beigelegt das Verbrechen, der Diebstahl haust, wo die Junker herrschen! Wo worden sein sollen. Damals hatte Rußland drei und Eng­die Junker herrschen, da haust das Elend. Eine eindringliche Lehre land zwei Streuzer nach der Insel abgesandt. Es erscheint kaum für den Kampf, den die arbeitende Klasse zu kämpfen hat. denkbar, daß die Bevölkerung der Insel Quelpart es gewagt haben sollte, in Amvesenheit der freindländischen Kriegsschiffe neue Angriffe auf die Missionen zu miternehmen. In hiesigen Marinekreisen wird behauptet, die betreffenden Kreuzer feien schon längst wieder ab­es ist danach nicht unmöglich, daß es sich um neue, gedampft; durch den fanatischen Christenhaß der eingeborenen Bevölkerung hervorgerufene Ausschreitungen handelt." Auch die Grenzbedrohungen durch chinesische Truppen sollen nach der Meldung desselben Blattes nunmehr eingestellt sein: " Nach soeben aus Söul eingetroffenen, sicheren Nachrichten zogen fich die chinesischen   Truppen zurück, sodaß zur Zeit die Bedrohung der koreanischen Grenze aufgehoben ist." Neber die Lage in Petschilt

Gebiete bekunden.

Ausland.

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Der foeben beendete Streit der Arbeiter am Simplon so schreibt man uns aus der Schweiz   ist in mehrfacher Hinsicht Lehrreich. Die Forderungen waren: achtstündige Arbeitszeit für die Tunnelarbeiter einschließlich der Zeit für Ein- und Ausfahrt; zehnstündige Arbeitszeit für die Arbeiter außerhalb des Tummels; 50 Centimes Lohnerhöhung per Tag für alle Arbeiter; Wahl der Vermittlungskommission; Wiedereinstellung der streikenden Arbeiter; das Recht der freien Organisation; bessere Ausführung des Haft pflicht- Gesezes. Die Forderungen gestatten einen Rückschluß auf die Arbeitsverhältnisse, die offenbar nicht befriedigend sind und die Der gebundene Grundbesitz in Preußen im Jahre 1899. Rückständigkeit der Schweiz   oder doch des Kantons Wallis   auf diesem Nach der soeben erschienenen amtlichen Statistit gab es im Jahre 1900 An den Simplon- Durchstich leisten der Bund, in Preußen 1102 Fideikommisse mit einer Gesamtfläche von Kantone und verschiedene westschweizerische Städte aus den Geldern 2 140 757 hektar, das sind 6,14 Proz. der ganzen Staatsfläche. Im der Steuerzahler Subventionen von zusammen 20 Millionen Frank. Jahre 1895 umfaßten die Fideikommisje 6,09 Proz. der ganzen Wäre es da nicht am Blaze gewesen, den Unternehmern Bedingungen Staatsfläche. Das find natürlich zumeist große und allergrößte Güter, für die Gestaltung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu stellen? denn nur 102 davon waren unter 100 hektar groß, während 498 Und wäre es nicht Sache des Bundesrats gewesen, dafür Sorge über 1000 Hektar groß waren, davon 29 über 10000 hektar. Die über zu tragen, ein Inspektor daß zur Ueberwachung aller 1000 Hektar großen Güter umfaßten mehr als 88 Proz. der Gesamtfläche dieser Verhältnisse angestellt worden wäre und der Kanton aller Fideikommisse und die über 10 000 Hettar großen noch fast Wallis   ein Gesetz zum Schutz der Arbeiter, wie es z. B. der Kanton 28 Proz. der Gesamtfläche. Die meisten und größten dieser aller­Obwalden anfangs der achtziger Jahre schuf, erlassen hätte? Von größten Güter( 13 mit 277 629 Hektar Fläche finden sich in der alledem geschah nichts, dagegen ist die fromme katholische Kantons Provinz Schlesien  , von deren Gesamtfläche über 14 Prozent fidei­regierung jedesmal, so oft die Simplonarbeiter sich rühren, an der fommissarisch gebunden sind. Das größte aller Fideikommißgüter wird vom" Bureau Laffan" gemeldet: Arbeit, Militär aufzubieten, Redner zu verhaften und abzuschieben dürfte das eine in Sigmaringen   mit 68 815 Heftar Fläche sein. Im Kampfe mit Borern von der Gesellschaft der vers und so mit einer reaktionären Brutalität zu verfahren, die sie als Gin gebundenes Gut mit einem einzigen Hektar Fläche findet sich bündeten Dörfern" erlitten 3000 Mann faiserlich eine Handlangerin des Geldsacks erscheinen läßt. Andrerseits im Regierungsbezirk Hildesheim  . chinesische Truppen, die unter dem Kommando von Lupen­fordert auch die Taktik der Arbeiter die Kritik heraus. Es Die 1102 Giter gehörten 983 Besitzern, von denen 97 mit juan standen, bei Tschitschau, vierzig Meilen südöstlich von fehlt offenbar immer noch an genügender Organisation und 39 632 Hektar nicht adelig find. Aus regierenden Häusern find Baotingfu, eine Niederlage. Das frühere Oberhaupt des an Ueberlegung, denn denn wie Arbeiterfekretär Sigg Genf feft- 24 Befiger, 38 sind deutsche Standesherren und 25 aus fürstlichen von den Boxern heimgesuchten Bezirks traf hier ein und stellte, traten die Arbeiter in den Streit ein, ohne daß Häusern, die übrigen gemeiner Adel. Die drei Gruppen des ausrichtete an Li Hung Tschang die Bitte, 1000 Mann zur Inter­fie vorher der Leitung des Unternehmens ihre Forderungen ein- erlesensten Adels besitzen zusammen 720 129 Heftar. Ihnen ge- stügung der Kaiserlichen von Hotschiefu zu senden, wo 2000 Main  gereicht hatten. Das ist eine Unbesonnenheit, die unfehlbar mit gehören auch vornehmlich die Güter über 10 000 hektar. Die Gruppe Schanting- Truppen die Erlaubnis der verbündeten Mächte einer Niederlage enden mußte. Diese ist denn auch nicht aus dieser allergrößten Güter, die zusammen 696 850 Hektar umfassen, erwarten, nach Beting marschieren zu dürfen. Die geblieben. Wer nicht abgereist ist, hat die Arbeit zu den alten Be- verteilen sich auf 34 Befiger, so daß auf jeden rund 20 500 hektar Franzosen, welche den Shantungtruppen vor einigen Wochen dingungen wieder aufgenommen und damit auch die unzweifelhaft entfallen. in hotfchienfu alt geboten, find infolge des vorhandenen Mißstände wieder mit in den Kauf genommen. Da michgreifens der Rebellion jest geneigt, das während der ungefähr zweijährigen bisherigen Bauzeit erst etwa die Sch an tungmilitär behufs Unterdrückung von un­Hälfte des Tunnels ausgeführt ist und die Ausführung der andren ruhen in irgend einen Bezirk der Provinz Tschili Hälfte wohl ebenfalls zwei Jahre erfordern wird, so wäre es noch Beit, einen staatlichen Aufsichtsbeamten zum Schuße der Arbeiter an­ziehen zu lassen. zustellen. Die organisierte schweizerische Arbeiterschaft sollte diese Forderung aufstellen und durchsetzen.

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Von den jetzt bestehenden Fideikommißgütern sind noch 588 mit einer Fläche von fast 900 000 Heftar nach dem Jahre 1850, also nach der bürgerlichen Revolution, errichtet worden.

in Hannover  . Energisches Vorgehen gegen die Straßenbahngesellschaft Kollegien in Hannover   nach langer Debatte, der dortigen Straßen­In der lezten Sigung beschlossen die städtischen bahn die Konzession zu entziehen, wenn nicht die vertragsmäßige Abgabe, eine rückständige Summe von 88 000 M., binnen drei Wochen geleistet wird. Die Straßenbahn ist der Ansicht, daß sie nach der von ihr beliebten findigen Auslegung des Konzessionsvertrags diese Abgabe nicht zu zahlen brauche. Das energische Vorgehen der Stadtkollegien berührt angenehm gegenüber der Verhätschelung der Straßenbahngesellschaften durch andre Gemeinden und durch die Staatsbehörden.

Gerichts- Beitung.

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Danach lägen die Dinge in der Provinz Tschili nach Be­so, wie vor derselben: Die Bogerbewegung wäre nicht endigung der großen China  - Aktion der Mächte noch ungefähr gerade erst i dt, sondern deren Unterdrückung den chinesis chen regulären Truppen überlassen. Vor kurzem machte man aber zwischen Borern und Regulären" kaum einen Unter­schied.

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London  , 11. Juli. Der Daily Mail" wird aus Peking   von gestern gemeldet, Japan   habe jetzt dem Vorschlage der Mächte, daß China   die Entschädigung in Bonds zu 4 Proz. zahle, zugestimmt.

Ein internationaler Buchdrucker- Kongreß wird am 8. Auguft und folgende Tage in Luzern   abgehalten. Von den bis jetzt vor­liegenden Anträgen ist zu erwähnen ein von der ungrischen Organi­sation gestellter, der die Errichtung einer internationalen Wider­standskasse wünscht. Die Holländer beantragen eine gleichmäßige Reise- Unterstützung für alle Verbandsgebiete. Die deutschen   Buch­druder beautragen die Anstellung eines Sekretärs, welcher folgende Aufgaben zu erfüllen hat: a) die Beziehungen unter den einzelnen Buchdruckerverbänden, soweit sie internationale Interessen betreffen, zu vermitteln; b) eingehende Informationen über Verfassung, Shanghai  , 10. Juli.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.") Leistungen, Unterstügungs- Einrichtungen, Bermögensbestand, Tarif­Der Horcher an der Wand. Eine beachtenswerte Episode Nach Meldungen chinesischer Blätter ist der gesezmäßige verhältnisse usw. aller bestehenden Verbände einzuholen und fort- aus dem Kampf gegen die Arbeiterschaft bietet folgender Prozeß: Thronerbe Puch   yn seinem Vater, dem Prinzen Tuan laufend Berichte darüber den Fachblättern bezw. Verbandsvorständen Wegen Ehrverlegung im Sinne des§ 153 der Reichs- Ge- nach der Umgegend von Yulin   an der nördlichen Grenze von werbe Ordnung hatte sich gestern der Tischler Max Shansi nachgereist, zugängig zu machen. Schröder vor der ersten Strafkammer am Landgericht II zu verheer stehen soll. Der Ausschuß des französischen   Bergarbeiter- Bunds antworten. Der Angeklagte ist Vorsitzender der Zahlstelle Weißensee fo meldet Wolffs Telegraphenbureau beschloß unter Bezug auf die Beschlüsse des Londoner Kongresses, das internationale Bundes­komitee davon zu unterrichten, daß die Möglichkeit eines allgemeinen internationalen Bergarbeiter- Ausstands am 1. November zu erwägen sein werde. Wenn die Forderungen der französischen   Bergarbeiter ein äußerlicher Grund vorgelegen hätte. Die Gesellen waren damit nicht erfüllt würden, so würden sie am 1. November in den allges meinen Ausstand treten. Der Ausschuß hat ferner beschlossen, das internationale Komitee zu ersuchen, die verschiedenen Regierungen zur Veranstaltung einer internationalen diplomatischen Konferenz aufzufordern, durch die ein Mindestlohn für alle Länder eingeführt werden soll.

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Sociales.

Wo wird am meisten gestohlen.

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סטן

ein fremdenfeindliches

Köln  , 11. Juli.  ( W. T. B.) Die Kölnische Zeitung  " meldet aus Metz   von heute, das Urteil des Kriegsgerichts gegen den Oberlieutenant Rüger sei vom Kaiser bestätigt worden. Leipzig  , 11. Juli.  ( W. T. V.) Ju der heutigen Sigung der Handelskammer wurden Schreiben verlesen, in denen der stell­vertretende Vorsitzende Dodel, sowie die Mitglieder Meyer und Schröder( Mitglieder des Aufsichtsrats der Leipziger Bant" um Genehmigung ihres Austritts aus der Kammer und um Enthebung von ihren sonstigen von der Kammer abhängigen Aemtern bitten.

des Deutschen Holzarbeiter Verband 3. Er arbeitete mit verschiedenen andern Gesellen bei dem Tischlermeister Grone­berg. Im Februar d. J. fiel es dem Meister ein, plöglich eine ehte Nachrichten und Depeschen. Lohnherabsetzung von 20 Prozent vorzunehmen, ohne daß irgend Kitchener beschuldigt die Boeren der Ermordung Verwundeter. nicht einverstanden und da gütliche Verständigung seitens des Meisters abgelehnt wurde, so legten die Gesellen die Arbeit nieder und es Unterhaus. Der Staatssekretär des Krieges, Brodrick, vers wurde über die Werkstatt die Sperre verhängt. Nun fingen aber las ein Telegramm des Generals Kitchener, in welchem mitgeteilt andre Gesellen der Werkstatt an, darunter auch Verbandsgenossen, wird, Lieutenant Hearn von der Imperial Yeomenty denen die Sperrung der Werkstatt nicht bekannt geworden war. Der und sieben Soldaten hatten zeugeneiblich be= Angeklagte berief zum 28. Februar eine Werkstattversammlung. tundet, daß sie gesehen hätten, wie Boeren bei Meister Groneberg erfuhr von diesem Vorhaben, ging ebenfalls in am Boden liegende das betreffende Versammlungslokal und horchte an der Thür. Blatfontein auf verwundet Da will er denn gehört haben, daß der Angeklagte zu den andern fagte: englische Mannschaften geschossen, ein Vorgang, der " Ihr müßt Euch schämen, als Verbandsmitglieder in einer gesperrten bereits von dem Berichterstatter des Renterschen Bureaus" ge Die jüngst erschienene Bearbeitung der deutschen   Kriminalstatistik Werkstatt zu arbeiten! Wollt Ihr aufhören oder nicht?" Groneberg meldet wurde. für die Jahre 1897 und 1898 enthält eine Sondertabelle, die nach öffnete nun die Thür und rief dem Angeklagten zu, daß er ihn an fleineren Berwaltungsbezirken feststellt, wie viel von je zehntausend zeigen werde. Letzterer erklärte aber:" Meister Groneberg, Sie find strafmündigen Civilpersonen im Durchschnitt der Jahre 1883 bis 1897 zu der Versammlung nicht geladen, machen Sie die Thür von jährlich wegen Diebstahl verurteilt wurden. Die Tabelle ist draußen zu!" Groneberg hielt Wort. Er erstattete Anzeige, die außerordentlich lehrreich. Liefert sie doch den Beweis dafür, da Untersuchung wurde eingeleitet und da einer der Arbeitswilligen" bei nirgends im Deutschen Reich   mehr gestohlen wird, seiner eidlichen Vernehmung vor dem ersuchten Richter den Inhalt der wie in den gelobten Gefilden Osielbiens, wo die Anzeige bestätigte, so wurde Anklage erhoben. Der Angeklagte bestritt die preußischen Junker herrschen und über das Wohlergehen ihrer Hinter- inkriminierte Aeußerung und gab an, daß er die Kollegen, die bei Grone­faffen mit väterlichem Wohlwollen wachen. Und nicht allein der berg Arbeit genommen hatten, nur darauf aufmerksam gemacht habe, daß Diebstahl, sondern das Verbrechen überhaupt findet die ergiebigste die Werkstatt gesperrt und aus welchem Grunde die Maßregel ge­Brutstätte in dem Junkerparadies. Auch die Kriminalität im ganzen ist troffen worden sei. Einer der Verbandsgenossen, sogar ein altes nirgends im Reiche so hoch wie östlich der Elbe  . Und diese Fest- Mitglied, jei muu über den Verband hergezogen, habe dessen Ein­Die Leipziger Zeitung" meldet die Entbindung des Bankiers stellung fann nicht etwa mehr als ein zufälliges ungünstiges Jahres- richtungen, die Höhe der Reise- Unterstügung zc. bemängelt, und da Dodel von den Obliegenheiten eines östreichisch ungrischen Stonsuls. ergebnis behandelt werden, denn die Zahlen sind, wie gesagt, aus habe er zu diesem gesagt: Du solltest Dich schämen, in dieser Weise Budapest  , 11. Juli.  ( B. H.  ) Die socialistische dem Durchschnitt von 15 Jahren gewonnen. über den Verband zu reden!" Der Zeuge Groneberg gab an, die Im ganzen Reiche wurden in der genannten Periode von je Aeußerung jenseits der Thür nicht genau verstanden zu haben. Auf Parteileitung hat beschlossen, bei den kommenden Wahlen in dreißig Bezirken Kandidaten aufzustellen. zehntausend strafmündigen Civilperfonen 107,5 wegen Verbrechen und Befragen des Rechtsanwalts Lie bine cht gab er die Möglichkeit zu, Riga  , 11. Juli.  ( W. T. B.) Gestern brach in der Moskauer  Vergehen überhaupt und 26,9 wegen einfachen und schweren Dieb- die Aeußerung könne auch so gelautet haben, wie der Angeklagte angebe. stahls verurteilt. Das Königreich Preußen steht schon etwas um- Der Zeuge, Tischler Henry Schleinitz, derjenige, der bei seiner eidlichen orstadt Großfeuer aus, das die breite Fahrbrücke bei Kojen günstiger, nämlich 110,3 wegen Verbrechen und Bergehen überhaupt Bernehmung vor dem ersuchten Richter dem Angeklagten die in- holm, drei Sägemühlen und viele Holzvorräte zerstörte. und 28,1 wegen Diebstahls. Wie aber die Junkerbezirke! Die kriminirten Worte in den Mund gelegt hatte, wußte sich nicht mehr Schaden ist sehr bedeutend. Provinz Ostpreußen   zeigt 165,5 Berurteilte im ganzen genau zu erinnern und machte im übrigen einen so verworrenen Namur, 11. Juli.  ( B. H.  ) In einem benachbarten Orte und 49,2 wegen Diebstahls, die Provinz West- Eindruck, daß auf seine Aussage fein Gewicht zu legen war. Da- wurde gegen die Wohnung eines Postbeamten ein Dynamit Die Dynamitpatrone explodierte und zer preußen 155,5 und 49,9, die Provinz Posen   159,7 gegen bekundete der Zeuge Gollig, ein Mitglied der Kontroll- Attentat verübt. und 52,2. Einzelne Kreise darin erheben sich zu geradezu Kommission, daß der Vorwurf des Schämens lediglich an die störte Thüren und Fenster des Hauses; auch die Maueru unheimlichen Kriminalitätszahlen. So der Kreis Ortelsburg   Adresse eines Verbandsmitglieds gerichtet war, welches den Ver- wurden schwer beschädigt. Die Bewohner des Hauses hielten sich in 271,1 und 73,7, der Kreis Neidenburg 265,1 mmd 83,4, band schlecht machte. Unter diesen Umständen hielt der Gerichtshof den Hinterzimmern auf und kamen deshalb mit dem Schrecken der Kreis Labiau   244,6 und 82,9, der Kreis Osterode   den Thatbestand nicht für erwiesen und erkannte auf Freidavon. in Ostpreußen   218,5 und 66,7. Im Regierungsbezirk Gumiprechung. Schanghai  , 11. Juli.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) binnen der Kreis Heydefrug 261,6 wegen Verbrechen und Ueber den Geheimbundsprozeß in Posen( siehe gestrige Ein Dekret der Kaiserin  - Regentin bestimmt, daß die chinesischen  Bergehen überhaupt und 80,4 wegen Diebstahl, der Kreis Lyk Nummer) berichtet ein Telegramm: Heute begann vor der zweiten Gesandten diejenigen im Auslande lebenden jungen Chinesen nam 252,2 und 76,2, der Kreis Lögen 228,3 und 70,4, der Strafkammer unter großem Andrang des Publikums der Prozeß haft machen sollen, die in ihren Studien oder ihrer Kreis Sensburg 248,2 und 86,1, der reis gegen die dreizehn polnischen Akademiker, welche wegen Bergehens sonstigen Thätigkeit hervorragende Fähigkeiten gezeigt haben; sie sollen Johannisburg 317,2 und 102,8. In dem letzt gegen§ 128 des Strafgesetzbuchs( Teilnahme an einer Ge- auf Kosten der chinesischen   Regierung nach China   zurückgesandt genannten Kreise kommen alljährlich beinahe so viel Verurteilungen heimverbindung) angeklagt sind. Es sind nur 5 Augeflagte werden und für geeignete Aemter gewählt werden können.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  . Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.

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