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Asien  .

stattgefunden, welche auch über die Frage Aufschluß geben| Hung- Tichangs, Litschenfong, zum chinesischen   Gesandten für Ruß­mußten, ob die Haft, in der sich Hickel befindet, materiell land ernannt werden, um die von seinem Vater begonnene Politit gerechtfertigt ist, ob, mit andren Worten, ein neuer Verdachtsfortzusetzen. grund, der Hickels Untersuchungshaft materiell rechtfertigen könnte, thatsächlich vorliegt. Die Nat.- 3tg." teilt mit, daß der Verteidiger nach den Vernehmungen bei den kommandierenden General erneut Sickels   Freilassung beantragt, als Antwort aber die Mitteilung er halten hat, daß es bei dem Haftbefehl vom 6. Juni ſein Bewenden haben müsse. Gründe dafür waren nicht angegeben. Für Gesezwidrigkeiten kann man allerdings keine Gründe an­

geben!-

Die Opfer des Schwindels. Aus der Eifel   teilt unser Kölner  

Parteiblatt mit:

Zu den Opfern des Terlindenschen Krachs gehört auch eine ganze Anzahl Fuhrleute, Handwerker 2c. in der Gegend von Schleiden  , wo die Firma Terlinden eine große Drechslerei( Stuhl und Stuhlbein­fabrik) besitzt, die sofort nach Ausbruch des Konkurses still gesetzt wurde, troydem dieser Betrieb als ein überaus florierender gilt. Es giebt dort Fuhrleute, die mit ein, zwei und drei Pferden diefer Fabrik aus der Umgegend das Holz zuführen und denen die Firma 1000, 2000 und mehr Mark schuldet. Für diese Leute, die meist von der Hand in den Mund leben, und mit den Rückständen vielfach ihre Schulden, Miete, Pacht oder Zinsen zu decken haben, ist der, wenn auch nur teilweise Verlust ihres Guthabens in äußerstem Maße empfindlich. Um ein Beispiel anzuführen: in Wolfgarten bei Gemünd   schaffte sich im vorigen Jahr ein Knecht Pferd und Karre an und machte sich damit selbständig. Sonst nennt der Mann, außer einem Häuschen mit Stall, nichts sein eigen. Diesem Mann nun schuldet die Firma Terlinden rund 500 M. Und dabei hat dieser arme Mensch eine Familie von vierzehn lebenden Kindern.. wußte sich bei seinen Gründungen stets mit einem gewissen Nimbus zu umgeben. Bei der Gründung der Fabriken betoute er immer, er wolle der Gegend den armen Leuten in Gelegenheit zu einem guten Verdienst geben, zudem hier noch ein unverdorbener, von der Socialdemokratie nicht verseuchter Arbeiter stand existiere. Die beste Eigenschaft diefer unverdorbenen" Arbeiter war natürlich bei Terlinden die, daß sie sich für wahre Hungerlöhne ausbeuten ließen, was in solchen Gegenden bekanntlich nicht mehr so leicht möglich ist, wo die Socialdemokratie die Arbeiter ver­dorben" hat.

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Ausland. Oestreich- Ungarn  .

Terlinden

Der englisch  - türkische Zwischenfall im Hinterlande von aden ist noch nicht abgeschlossen. Der Zusammenstoß zwischen den englischen und türkischen Truppen erfolgte auf dem Gebiete der Hushabis. Die Pforte behauptet, daß die englischen Truppen bei der Verfolgung des Araberscheits Makbul einige Ortschaften im türkischen   Gebiete besett hätten und hat deshalb Schritte in London  zur Zurückziehung der englischen Truppen unternommen. lautet, wird eine Untersuchung zur Feststellung des Thatbestandes er­öffnet werden. Von englischer Seite wird behauptet, daß die Araber, unterſtügt von türkischen Truppen, in unter englischem Protektorat stehende Gebiete eingefallen seien. England werde deshalb Genug­thuung verlangen.

Amerika.

Wie vers

Die Wirren in Venezuela  . Eine von der Regierung ver öffentlichte Mitteilung besagt, die columbische Invasion sei ab­geschlagen worden und die Eindringlinge seien nach den Kämpfen vom 29. Juli über die Grenze zurückgegangen. Sie hätten 900 Mann verloren, während auf venezolanischer Seite 300 gefallen feien.

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Der Boeren- Krieg.

Englische Besorgnisse um Johannesburg  .

Die Westminster Gazette", berichtet aus Johannesburg  : Die Stadt gewährt einen ungemein betrübenden Anblick. Da ein leberfall seitens der Boeren befürchtet wird, find äußerst strenge Maßregeln getroffen worden, auf deren Zuwider­handlung seitens der Bevölkerung strenge Strafen gefeßzt sind. Konzentrationslager für die Eingeborenenbevölkerung der Boerenrepubliken will England jetzt errichten. Das Reutersche Bureau" meldet aus Kroonstad: Da sich herausgestellt hat, daß die im Felde stehenden Boeren ihre Vorräte aus den Kafferntraalen ergänzen, so ist beschlossen worden, die Eingeborenen zu sammeln und sie in besonderen Lagern unterzubringen. Da die Zahl der Eingeborenen ein paar Mal so groß ist, wie die der weißen Bevölkerung der Boerenrepubliken, dürfte das ein sehr schwieriges Unterfangen sein.

Die Kriegskosten.

In drei Monaten 640 Millionen Mark, das ist ein teures Bergnügen.

und

Danach dürfen also wohl Socialdemokraten in Weimar   über. Es werden dafür bei haupt nicht mehr in Versammlungen reden. den Wahlen. umsomehr Socialdemokraten stimmen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Berichtigung. Herr Walther Weiste teilt uns mit, daß ſein Barbiergeschäft sich Marsiliusstr. 9 befindet, während das unter dieser Adresse von der Lohnkommission der Barbiergehilfen in unsrer Sonnabendnummer bekannt gegebene Geschäft des Herrn Stanowsky sich Marfiliusstr. 11 befindet.

Deutsches Reich  .

Generalftreik der Flaschenmacher.

Einen schönen Beweis von Solidarität haben die englischen Flaschenmacher ihren im Kampf stehenden deutschen   Kollegen gegeben. Der Sächs. Arb.- 8tg." wird aus Castleford   geschrieben, daß daselbst am 29. Juli eine besondere Vorstandsfizung der englischen Glasflaschenmacher­Union stattfand, in der ein Vertreter des deutschen   Glasarbeiter­Verbandes den englischen Kollegen nähere Erläuterungen zum gegen­wärtigen Streit gab. Nachdem die schwierige Lage, in der sich die deutschen   Kollegen befinden, reiflich erivogen war, wurde be­schlossen, die ersten 20 000 m., die dem Vorstand der deutschen  Glasarbeiter zur Verfügung gestellt werden, sofort abzusenden, was auch geschehen ist. Dann wurde beschlossen, eine zweite Summe von 20 000 M. den deutschen   Kollegen zur Verfügung zu stellen. Weiter wurde beschlossen, die wöchentliche Ertrastener, die seit dem 11. Mai gesandt wird, von 25 Pf. auf 50 f. pro Mitglied vom 3. August ab zu erhöhen, was einen Betrag von 1600 M. die Woche ergiebt. Die Frage, ob weitere Summen zur Verfügung zu stellen seien, wurden offen gelaffen. Sollte der Streit nicht beigelegt sein, wenn der internationale Glasarbeiter- Kongreß am 25. August in Hannover   zusammentritt, so ist sicher, daß die englischen Kollegen andre Maßregeln zur Unterstützung der kämpfenden Glasarbeiter in Deutschland   ergreifen werden.

Ueber die Situation des Streits in den Dresdener   Fabriken ent­nehmen wir der Sächsischen   Arbeiter- Beitung", daß auch die Lehr­linge fich dem Ausstand angeschlossen haben. Da dieselben einen längere Zeit währenden Lehrvertrag haben, so rief die Firma die Hilfe der Polizei an, die, dienstbereit wie immer und in diesem Falle allerdings gestützt auf geltendes Recht die Gewerbe­Ordnung den Lehrlingen befiehlt, sofort wieder die Arbeit auf­erzwungenen Arbeit Vorteil hat, das dürfte fraglich sein. zunehmen, andernfalls sie zwangsweise zur Arbeit zurückgeführt werden. Ob die Firma von solcher polizeilich

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Im Unterhause erklärte Lord Stanley, der Sekretär des Kriegs­der einen Lieutenant, der ihn bei einem Gartenfest beschimpft hatte, Ende April und dem 31. Juli feien auf 32 Mill. Pfd. Lſtrl. zu Oestreichische Brüsewike. In Teschen   wurde ein Kaufmann, amts: Die Kriegskosten für den Krieg in Südafrika   zwischen bei dessen Oberst zur Anzeige gebracht hatte, am Sonnabendabend veranschlagen. In dieser Summe seien jedoch einige frühere Aus­Zuverlässigen Mitteilungen unsres Dresdener. Partei- Organs um 7 Uhr beim Verlassen eines Cafès von 3 Offizieren über- gaben mit einbegriffen. fallen und mit scharfen Säbelhieben traktiert. Hätte der Ueber­zufolge fängt in der Siemensschen Fabrik schon der Vorrat an gang­fallene mit seinem Regenschirm nicht die Hiebe einigermaßen baren Flaschen an inapp zu werden. Es liegen aber eine Menge Ausschußflaschen da, für die den Arbeitern bei der Herstellung nur zu parieren versucht, wäre es ihm übel ergangen, mußte er doch ohnehin in ein Spital gebracht werden, wo ihm seine Ver­ein ganz geringer Lohn gezahlt wurde. Diese Flaschen werden Eine internationale Protestkundgebung legungen, darunter eine wie mit einem scharfen Messer ausgeführte jezt ausgesucht, ob zum Zwecke des Verkaufs, wissen wir nicht, eine Durchschneidung der Fingerfehnen der linken Hand, verbunden aller Socialisten schlägt das belgische Socialistenorgan Journal folche Vermutung liegt nach Lage der Sache aber sehr nahe.­Es veröffentlicht im Sperrdruck eine Note, Die Hilfsarbeiter werden der Firma allmählich unbequem, da für wurden. Was wohl da den Brüsewißen geschehen wird? Zu dritt de Charleroi" vor. mit gezogenem Säbel über einen Unbewaffneten herfallen, zeigt worin es heißt, die Nationen, welche die Sklaven des Kapitalismus diese Leute keine ausreichende Beschäftigung da ist; sie müssen viel­von allem andern abgesehen eine solche Ehrlosigkeit der Ge- feien von ihren Regierungen in Fesseln geschlagen fach die Arbeit zeitweise aussetzen, und da dafür kein Lohn gezahlt sinnung, daß die drei Helden nicht nur exemplarisch bestraft, sondern wären, hätten nur eine Wahl, welche ihnen erlaubte, den süd- wird, so werden diese Arbeiter natürlich ungehalten. In manchen Orten sind die Fabrikanten, oder doch deren Be­auch mit Schimpf und Schande aus der Armee gejagt werden afrikanischen Greneln ein Ziel zu fezen, nämlich den inter­nationalen Socialismus. Das Blatt fordert die belgischen auftragte, recht brutal gegen die streifenden Arbeiter vorgegangen. müßten.- socialistischen Bereinigungen auf, sofort einen internationalen von verschiedenen durch die Preffe gegangenen derartigen Nach­Ueber heftige Straßenrevolten in RKlausenburg wird dem Socialistentongreß na Brügge   einzuberufen. Die richten wollen wir zur Kennzeichnung nur ein Beispiel aus Bruns Berl. Tagebl." vom Montag gemeldet: In Klausenburg   fanden Tagesordnung soll sein: Beratung der Mittel und Wege, hausen, welches wir dem Hamburger Echo" entnehmen, anführen: gestern stürmische Straßenrevolten statt. Die Bevölkerung, welche um den Frieden in Südafrika   im Namen der Menschlich- Man glaubte, bei der Räumung der Wohnungen würden die gegen die Polizei wegen der Brutalität derselben außerordentlich er- teit, Gerechtigkeit und Civilisation schleunigst herbeizu- Arbeiter rebellisch werden. Vier Gendarmen hatten sich im Comptoir bittert, hielt gestern zwei Versammlungen ab, in denen gefordert führen. postiert, zwei waren auf dem Hofe, aber alles ging so ruhig ab, wurde, daß die Regierung die bisher städtische Polizei verstaatliche. Als daß die Gendarmen keine Arbeit bekamen. Da griff man zu einem abends zwischen der Polizei und einigen Betrunkenen Streit entstand, andren Mittel, welches der Heye in Schauenstein   auch angewendet. nahm das gesamte Bublifum Stellung gegen die Polizei und trieb sie in Die Brunshausener haben infolge der Bodenbeschaffenheit kein die Flucht. Die aufgeregte Menge zog hierauf vor das Stadthaus Gegen den socialdemokratischen Parteivorstand herrscht Trinkwasser. Dieses muß von Stade   geholt werden, hierzu und schlug dort sämtliche Fenster ein. Von herbeigeholtem Militär unter den Genossen im Reiche vielfach eine sehr gereizte Stimmung." hat die Fabrik zwei große Tonnen machen lassen, die bertrieben, durchzog sie johlend die Stadt, überall die Gaslampen So kann man in den Berl. N. Nachrichten" vom Sonnabend lesen. zweimal des Tages nach Stade   geschickt werden, um die und die Fenster einschlagend. Inzwischen waren aus den Vororten Als Begründung zu dieser ganz ihm selbst gehörenden Behauptung Arbeiter mit Trinkwasser zu versorgen. Als am Sonnabend große Mengen zugeströmt, die Rädelsführer wiegelten die Menge teilt das Blatt mit, daß in Dortmund   ein gewisser Siebel, der dort Mittag die letzte Schicht abgetreten, die aber vor Mittwoch ihre weiter auf, welche unter den Rufen: Nieder mit dem Stadt großen Anhang habe, einen Aufruf veröffentlichte, worin er sich über Arbeit nicht beendet, also mit in den Wohnungen verbleibt, befahl hauptmann! Tod der Polizei!" zu dem Gefangenenhause zog, dort das diktatorische Herrschen des Vorstandes beschwere und zur Be- Herr Jönt, das Wasser vom Platz fahren zu lassen. So haben die alle Zellen erbrach, die Häftlinge freiließ, alle vorgefundenen feitigung des Uebels einen andren Wahlmodus für die Wahl des Familien seit Sonnabend Mittag trotz der folossalen Hize fein Trink­Schriftstücke verbrannte und die Wohnung des Direktors mit Vorstandes vorschlage. wasser und müssen sich mit dem in der Schwinge befindlichen Revolvern beschoß. Nun wurde die Parole ausgegeben, das Theater schlammigen Wasser begnügen. anzuzünden. Da die Polizei aus Angst vor der rasenden Menge den Dienst verweigerte, versuchten einige Journalisten, die Menge zu besänftigen und verständigten gleichzeitig das Militär von allen Vorgängen. Infolge dessen wurde das Theater noch rechtzeitig ge­schüßt. Die Menge war aber so aufgeregt, daß sie selbst den Militärkommandanten bedrohte, der aber, nachdem genügende Mann­schaft ausgerückt war und die Journalisten neuerdings besänftigende Reden an die Menge gerichtet hatten, ohne Blutvergießen sehr ge­schickt die Nuhe wieder herstellte. Spät nachts wurde dann noch die Wohnung des Stadthauptmanns erbrochen und völlig verwüstet.

Frankreich  .

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Partei- Marhrichten.

8ur Orientierung der Leser sei dazu mitgeteilt, daß der Herr Siebel seinen im Lütgenauftil gehaltenen Aufruf in dem freisinnigen Dortmunder Tageblatt" veröffentlicht, demselben Blatt, in dem auch Herr Lütgenau seine Erzeugnisse abzulagern pflegt, und daß der An­hang Siebels gerade so groß ist wie der Lütgenaus: fie hängen nämlich nur einer dem andern an.

Diese niederträchtige Chikanierung hatte aber nicht den von den Fabrikanten gewünschten Erfolg. Kein Arbeiter ließ sich dadurch zum Umfall bewegen. Fest und entschlossen traten alle in die Reihen ihrer fämpfenden Brüder.

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Zum Ausstand der Tabakarbeiter in Nordhausen  . Zu dem Ausspruch" der Kreiskonferenz des 1. weimarischen Die von 8 Fabrikanten ausgesperrten Tabakarbeiter fühlen sich Wahlkreises, die mit Bernstein   einverstandenen Parteigenossen sollten eine eigne Partei gründen, schreibt uns der Kreis- veranlaßt, auf die unrichtigen Behauptungen, welche in dem von Vertrauensmann: Herrn Schloßmacher aus Frankfurt   a. M. unterzeichneten Ein­Ein bündiger Beschluß der Versammlung in dem im gesandt", welches in verschiedenen Zeitungen erschien, enthalten Bericht angedeuteten Sinne liegt nicht vor. Es haben einige find, folgendes richtigzustellen: Feftrede eines Kriegsministers zu Ehren eines Socialisten. der Delegierten sich gegen die Ausführungen Bernsteins aus­Aus Paris wird gemeldet: Bei der Enthüllung eines Denkmals gesprochen und zwar gelegentlich der Stellungnahme zum Parteitag für Victor Considérant   hielt der Kriegsminister General in Lübeck   in der Voraussetzung, daß diese Angelegenheit André eine Ansprache, in welcher er ausführte, daß die Regierung dort zur Sprache gebracht werden muß. Eine wirkliche Bernstein  von modernen Ideen erfüllt sei und es als ihre Aufgabe Debatte hat nicht stattgefunden, wohl aber stellten sich alle Redner, erkläre, die sociale Frage nach wissenschaftlichen Principien zu die hierzu das Wort nahmen, im allgemeinen auf den Standpunkt löfen. Sie sei erfüllt vom Geiste der Toleranz, und in diesem Sinne des Genossen Grunwald, welchen er in seinen gegen Bernstein   ge­habe sie ihn, den Minister, beauftragt, bei der Gedenkfeier dieses richteten Artikeln der Tribfine" niedergelegt hat." Apostels der Toleranz anwesend zu sein.

Serbien  .

Ausfall der Stupschtinawahlen. Nach dem endgültigen Aus­weise entfielen bei den Wahlen zur Stupschtina in den Kreisen auf die Regierungslisten 128 828 Stimmen, wovon mehr als neun Zehntel raditale Stimmen find. Die Listen der unabhängigen Nabitalen ver­einigten 38 102 Stimmen und die der Liberalen 27 999 Stimmen auf sich. In den Städten erhielten die Regierungslisten 5881, die liberalen Listen 2432 und die der unabhängigen Radikalen 1156 Stimmen. In der Provinz fanden blutige Wahlegceffe statt. China  .

Die Hamburger Waldersee  - Adresse.

Weil aber teiner der Delegierten und auch niemand von den sonst anwesenden Genossen für Bernstein   das Wort ergriffen hatte, durfte in dem Bericht mit Recht gesagt werden( auch ohne formellen Beschluß), was der Vorwärts" scheinbar nicht gern ge­lesen hat.

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Im übrigen wird ja der demnächst zusammentretende Thüringer  Parteitag die Meinung der Thüringer   Genossen tar zum Ausbrud bringen, da auf der Tagesordnung auch die Bernstein- Frage steht. wurden bei sehr starker Wahlbeteiligung sämtliche fünf socialdemo Gemeindewahlen. In Neu- Isenburg  ( Großherzogtum Hessen) tratischen Kandidaten gewählt.

Totenlifte der Partei. In München   starb der Maurer Friedrich Dasio, der sich stets als ein opferfreudiger und fampfbereiter Parteigenoffe bewährt hat. Die Parteigenossen werden ihn in gutem Andenken behalten.

In der Montag- Sigung der Bürgerschaft wurde, wie der " Hamburgische Correspondent" meldet, folgende Kundgebung endgültig genehmigt: Die Bürgerschaft stimmt ihrerseits mit Freuden der Ver- Polizeiliches, Gerichtliches usw. leihung des hamburgischen Ehrenbürgerrechts an den General­Gin Maulkorb für socialdemokratische, Agitatoren". feldmarschall Grafen   v. Waldersee zu; sie erblickt in dieser In Eisenach   sollte der Reichstags- Abgeordnete Genosse Förster   über höchsten Ehrenbezeugung, die unsre Freie und Hansestadt zu ge- Militarismus und Socialismus reden. Rechtzeitig erhielt der Bürger­währen hat, den Ausdruck dankbarer Anerkennung, die auch Ham- meister folgendes Schreiben: burgs Bevölkerung den hervorragenden Verdiensten des

Grafen Waldersee zollt.

Das Hamburgische Geldjack- Regiment hätte einen dankenswerten Beitrag zur Zeitgeschichte geliefert, wenn es in seiner Empfangs adresse die hervorragenden Verdienste" Waldersees ein wenig specialisiert hätte!- Rußland   und China  .

Großherzogliche Bezirksdirektion.

Herr Schloßmacher sagt, daß es eine ungeheuerliche Forderung ist, daß die Fabrikanten nunmehr, die in Arbeit Gebliebenen und diejenigen Arbeiter, welche ihnen in ihrer Notlage durch Eintritt in die Fabriken geholfen haben, im Stich laffen sollen.

Darauf erklären wir, daß von den Ausständigen niemals berlangt worden ist, daß die sog. Arbeitswilligen beseitigt werden sollen. Es ist niemals ein derartiger Beschluß gefaßt, niemals eine solche Forderung an die Fabrikanten oder an Herrn Schloß­macher gerichtet worden. Im Gegenteil ist stets von den Arbeitern und deren Vertretung betont worden, daß niemand an den Stehengebliebenen und nen Eingetretenen einen Anstoß nimmt, sondern alle gewillt sind, mit denselben zu arbeiten.

Die Satzungen des uns bei den letzten Verhandlungen von Herrn Schloßmacher überreichten Vergleichsvorschlags waren derart, daß es erst harter Stämpfe bedurfte, um die rigorosesten, jeder ge rechten Grundlage entgegenlaufenden Punkte zu beseitigent, Wir wollen z. B. nur hervorheben, daß Punft 7 ganz anders lautete, als wie Herr Schl. jept beliebt in Druck zu geben.

Punkt 7 hieß: Die Ausständigen nehmen die Arbeit ordnungs­mäßig wieder auf und haben sich bei Gefahr der Entlassung jetzt und fünftig innerhalb und außerhalb der Betriebe jeder Beleidigung und Belästigung der nicht an dem Ausstande Beteiligten zu ent­halten usw.

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Nach der legten uns von Herrn Schl. zugegangenen Antwort der Fabrikanten beharrten dieselben auf Beibehaltung des hier angeführten Wortlauts besonders von innerhalb und außerhalb der Betriebe". Gegen letztere Sagung hatte sich in der Hauptsache das Komitee und die Versammlung der ausstehenden Arbeiter ge­wendet, weil wir es für selbstverständlich( und somit die Festlegung für überflüssig) halten, daß die wieder in Arbeit tretenden aus­gesperrten Arbeiter in dieser Beziehung sich innerhalb der Betriebe Eisenach  , den 2. August 1901. nichts zu Schulden kommen lassen. Was außerhalb der Betriebe Der Gemeindevorstand wird angewiesen, die für heute abend vorgeht, ist Sache der Beteiligten und hat der Arbeitgeber auf keinen 81/2 Uhr im Saale zum Fröhlichen Mann" angemeldete öffentliche Fall das Recht, den Arbeitern außerhalb der Betriebe Borschriften Versammlung sofort zu verbieten, da der als Referent bestellte über fein Thun   und Lassen zu machen. Die Arbriter H. Förster aus Hamburg   socialdemokratischer Agitator ist empfinden das Anfinnen als Beleidigung und lassen es sich als an und deshalb von diesem eine andre als verheßend wirkende Be- ständige organisierte Arbeiter nicht gefallen. Doch das mert­handlung des Themas Militarismus und Socialismus" nicht zu würdigste hierbei ist: Herr Schloßmacher läßt einfach die betreffenden erwarten ist. bedeutsamen Bestimmungen: innerhalb und außerhalb der Die Beachtung des Verbotes ist zu überwachen. Betriebe, ganz weg, trotzdem die Fabrikanten, wie er uns schreibt, unbedingt daran festhalten. Das läßt tief blicken. Schämen fich die Herren jetzt, mit ihrem rigorosen Vergleichsvorschlag so her auszurücken wie er war?

J. V.

Die Times" melden vom 2. d. Wits. aus Beling: Die Wirkung der Entsendung der tibetanischen Mission nach Petersburg   macht sich bereits bemerkbar in der Bereitwilligkeit, ja in dem eifrigen Bestreben Chinas  , die Verhandlungen hinsichtlich der Mand­ schurei   wieder aufzunehmen. Man befürchtet, daß, wenn die gez. Dr. Vermehren. Verhandlungen wieder eröffnet werden, der ursprünglich vom Fürsten   Entsprechend dieser Weisung wurde die Versammlung verboten. Uchtomski Li- Hung- Tschang gegenüber gemachte Vorschlag. Rußland Die zu gleicher Zeit angemeldete Mitglieder Versammlung des und China   sollten gemeinsam alle Minen in der Mandschurei   aus- socialdemokratischen Vereins, in welcher über die Handelsverträge beuten, angenommen wird; inzwischen hat Rußland   feine Thätigkeit gesprochen wurde, verfiel der Auflösung, als Genosse Förster   das fommen bezügl. nicht eingestellt würden, gesagt, die Zahl sei zu in der Mandschurei   erneuert. Wie es heißt, wird der Sohn Li- Wort nehmen wollte.

Herr Sch. fagt weiter: Das Komitee der Ausständigen habe, fofort nachdem er erklärt habe, daß etwa 50 Personen nicht unter­groß und der Ausschluß derselben fäme einer Maßregelung gleich