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Nr. 270. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 17. November 1901.

wird darum erst recht weiter fortfahren, seinen

Der Oberpräsident und die Apotheker. Arzneibedarf in erster Linie nur aus Droguen­

geschäften zu decken, und, soweit dies nicht Der Allgemeinen Orts- Krankenkasse" und der Orts- Krantentaffe angängig ist, die bisher zugelassenen Apotheken für den Gewerbebetrieb der Kaufleute" find gleichlautende Ver- in Anspruch zu nehmen. Mit dieser Losung muß auch in fügungen des Oberpräsidenten v. Bethmann- Hollweg   zu- diesem Kampf die Berliner   Arbeiterschaft siegen. Dann bleibt gegangen, daß binnen 14 Tagen der Apotheken- die Verfügung des Oberpräsidenten weiter nichts, boylott" aufzuheben ist und wieder sämtliche als ein beschriebenes Blatt Papier  ! Apotheken zur Lieferung zuzulassen sind.

Der Oberpräsident. stützt sich auf den§ 56a des Kranken­versicherungs- Geseges, welcher lautet:

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Partei- Machrichten.

Sie erwartet vor allem von allen ihren Vertretern auf dem Rathaus die schärfste Vertretung der Interessen der Arbeitslosen, hinter denen alle andren Bewilligungen zurückzustehen haben. II.

J Erwägung, daß durch das Dreiflaffenwahlsystem, die arbeitende Bevölkerung ohnehin in ihrer städtischen Vertretung beschränkt ist, hält die Versammlung des socialdemokratischen Vereins es für selbstverständlich, daß die Vertreter der dritten Wählerklasse in erster Linie Arbeiterpolitit betreiben, und daß sie solche Fragen, in denen die Interessen der Arbeitenden mit denen der übrigen Be­völkerung zusammentreffen, in vorhergehenden Fraktionssizungen zur Entscheidung bringen und dann aber bei der Abstimmung die Geschlossenheit der Fraktion aufrecht erhalten.

Ju fernerer Erwägung, daß in den letzten Jahren für die Arbeiter, namentlich in Bezug auf die Wohnungsfrage, bei weitem nicht das geschehen ist, was hätte geschehen können, ersucht die Versammlung die Vertreter der Niederstbesteuerter, nach dieser Richtung hin entschiedener aufzutreten.

Die Versammlung verlangt ferner mit aller Entschiedenheit, daß die Vertreter der Niederstbesteuerten die Fraktionssizungen, fowie die Sigungen des Bürgerausschusses regelmäßig besuchen, und daß diejenigen, die dauernd an diesem Besuch verhindert sind, oder die da glauben, aus bestimmten Gründen den Sizungen fern bleiben zu müssen, ihr Mandat in die Hände der Wähler zurück­geben.

Hoffentlich folgt diesem Stadium der Auseinandersetzungen ein Stadium neuer erfolgreicher gemeinsamer Arbeit zum Segen der Arbeiterklasse.

Auf Antrag von mindestens 30 beteiligten Versicherten kann die höhere Verwaltungsbehörde nach Anhörung der Kasse und der Proteft gegen den Hungerzoll. Bei der Sammelstelle find Aufsichtsbehörde die Gewährung der im§ 6 Absatz 1, Biffer 1 jetzt die Petitionsbogen aus der ganzen Provinz Brandenburg  bezeichneten Leistungen( ärztliche Behandlung, Arzenei usw.) durch weitere als die von der Kasse bestimmten Aerzte, Apotheken und eingegangen. Aus den ländlichen Kreisen, wo wir bisher nur wenige Krankenhäuſer verfügen, wenn durch die von der Kaffe getroffenen Stimmen bei den Reichstags- Wahlen aufzubringen vermochten, klagen Anordnungen eine den berechtigten. Anforderungen der Versicherten die Vertrauensleute sehr darüber, daß sie nicht im stande waren, entsprechende Gewährung jener Leistungen nicht gesichert ist..... die nötigen Kräfte aufzutreiben, um das Sammeln der Unterschriften Die Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde ist end- vorzunehmen. Ebenso wird geklagt, daß es besonders schwer gültig." Die formellen Voraussetzungen" zum Einschreiten haben dem halte, die noch ausstehende große Anzahl von Listen auf­zutreiben. Das Resultat ist deshalb in diesen Kreisen auch Oberpräsidenten die von uns bereits früher erwähnten, von den Apothekern in Umlauf gesetzten Petitionen gegeben, welche von einer weniger günstig wie in den dichter bevölkerten, die gut organisiert fleinen Anzahl Versicherten bei beiden Kassen je ca. 60- unter- sind und über zahlreiche Arbeitskräfte verfügen. Dennoch ist das schrieben worden waren, zum überwiegenden Teil nachgewiesener Gesamtresultat ein recht erfreuliches und der Protest ist wirksam maßen ohne daß die Unterzeichner überhaupt eine Ahnung davon genug um zu zeigen, daß die Masse des Volkes die Pläne der Brot­hatten, was sie unterschrieben. Trotzdem besonders die Orts- verteuerer entschieden verurteilt. Aus der ganzen Provinz( mit Krantentasse der Kaufleute die gänzliche Haltlosigkeit der ihr Ausschluß der Stadt Berlin  ) wurden bis jetzt 278 854 Unterschriften zur Aeußerung eingereichten Petitionen in gradezu glänzender Weise eingesandt. Wahlstimmen hatten wir 1898 zusammen 161 507. nachgewiesen hatte, trotzdem ferner die Unterzeichner der Petition In den einzelnen Reichstags- Wahlkreisen wurden gezählt: Ruppin- der Tarifgemeinschaft wurde jetzt im socialdemokratischen Verein Der Austritt der Halleschen Genossenschaftsdruckerei and nur etwa den tausendsten Teil des Mitgliederbestandes umfassen, während Nieder- in Halle behandelt. Nach sehr bewegter Debatte wurde folgende mit dem Vorgehen der Kasse bekunden, bestimmt der Herr Ober- barnim 50 732. Potsdam  - Osthavelland   18 108. Brandenburg- West- vom Genossen Thiele eingebrachte Resolution mit 92 gegen alle übrigen Mitglieder durch ihr Verhalten das völlige Einverständnis Templin   539. Prenzlau  - Angermünde   5803. Oberbarnim 6330. Nieder- der Tarifgemeinschaft wurde jetzt im socialdemokratischen Verein präsident, daß nicht gemäß dem Willen der großen Mehrheit das havelland 19 769. Jüterbog   Luckenwalde   13 151. Teltow   Beeskow   37 Stimmen angenommen: gegenwärtige Verhältnis bestehen bleibt, sondern daß entsprechend 102 198. Arnswalde   Friedeberg 1553. Landsberg   Soldin 411. Die heutige Versammlung des Socialdemokratischen Vereins den Wünschen der verschwindend kleinen Minderheit und allerdings- Königsberg i. N. 2747. Frankfurt   Lebus   13 475. Ost- und West- erkennt an, daß der Vorstand der Halleschen Genossenschafts zum Vorteile der Apotheker wieder alle Apotheken zur Sternberg   778. Züllichau   Krossen 1210. Guben   Lübben   6419. druckerei beim Austritt aus der Tarifgemeinschaft der Buchdrucker Lieferung zugelassen werden. Dabei hat von den angeseheneren Soran- Forst 17 601. Rottbus- Spremberg   11 272. Kalau  - Ludau 511. geleitet worden ist von dem berechtigten Unwillen darüber, daß das Kommentatoren des Krankenversicherungs- Gesetzes bisher nicht ein Die Provinz Hannover  , die 1898 für uns 98 286 Stimmen bekannte Telegramm an den Staatsjefretär v. Posadowsky   abgesendet einziger den§ 56a dahin ausgelegt, daß auf Grund desselben abgab, wird nach einer Uebersicht des Volkswille über 200 000 worden ist, ohne auf Widerstand seitens des Verbandsleiters oder ciner Mehrheit der Verbandsmitglieder zu stoßen. Unterschriften abgeben. Das erstaunlichste Resultat dürfte dabei Da aber die Versammlung der Ueberzeugung ist, daß die dasjenige ans Linden bei Hannover   sein, wo bei reichlich 50 000 Gin- Bugehörigkeit zu einer wirtschaftlichen Vereinbarung, wie cs wohnern 20 902 Unterschriften abgegeben wurden. Es dürfte in die Tarifgemeinschaft der Buchdrucker ist, nicht von bloßen Gefühls­diesem Orte wenige Erwachsene geben, die nicht unterfchrieben haben. erregungen abhängig gemacht werden darf und da die Versammlung Weniger günstig ist das Resultat aus Baden. Wie in der keinen Anlaß findet, die von den Buchdruckern eingegangene Tarif­Mannheimer Volksstimme" mittgeteilt wird, wurden in ganz Baden gemeinschaft grundsätzlich als arbeiterfeindlich zu bekämpfen, so kann bei seinen 50 325 socialdemokratischen Wahlstimmen 54 033 Unter die Beriammlung den Austritt der Halleschen Genossenschaftsdruckerei aus der Tarifgemeinschaft nicht billigen."

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höhere Verwaltungsbehörde" einfach alle Aerzte, alle Apotheker usw. zulassen könne, und das ohne ausreichende Begründung. Denn als solche vermögen wir das nicht anzusehen, daß es in der Verfügung heißt: Bei der hierdurch gebotenen Vermehrung der Apotheken er­giebt es sich als das Nächstliegende, durch Wiederzulassung aller Apotheken den früheren Zustand wieder herzustellen. Die Zahl der bestehenden Apotheken richtet sich nach den in den einzelnen Stadtteilen hervorgetretenen Bedürfnissen. Indem der Vorstand früher mit allen Apotheken in Geschäftsverbindung stand, hat er zu ertemmen gegeben, daß hiermit das Bedürfnis für die über das Im 15. sächsischen Wahlkreise( Rochlik- Flöhn) wurden ganze Stadtgebiet verteilten Kassenmitglieder nicht überschritten 11 898 Wahlstimmen 22 187 Unterschriften abgegeben.

wurde."

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fchriften abgegeben.

Gemeindewahlen.

aufzeichnen.

Leicht ist uns die Arbeit, wie uns unser, Korrespondent schreibt,

Das Unternehmen wird danach den Tarifvertrag wieder unter­Aus dem Parteileben. Im socialdemokratischen Verein in Und warum nun dieser Eingriff: Daß ein Notstand zur Zeit Halle beschäftigte man sich mit den verflossenen Stadtverordneten­wahlen. Der Vereinsvorstand hatte beschlossen, daß diejenigen Vereins­besteht, daß wirklich berechtigten Anforderungen" der Versicherten, Das Resultat der Stadtverordneten Wahl in Königsberg wie es der§ 56 a fordert, nicht entsprochen ist, wird nicht behauptet, ist noch viel glänzender für uns, als es gestern das Wolffiche Bureau mitglieder, die in der Wählerlifte gestanden und nicht gewählt haben, und kann auch nicht behauptet werden, nachdem die beteiligten Kassen meldete. Wir hatten seit 8 Jahren immer nur einen Vertreter in aus dem Verein auszuschließen seien, wenn sie nicht triftige Abhaltungs­die eingelaufenen Beschwerden so zerpflückt haben. Einige allge- diefem liberalen Stadtparlament; diesmal wurden sofort 3 Partei- gründe haben. Es handelt sich um vier Mitglieder. Der Ausschluß meine Redewendungen werden über den Zeitverlust" durch den genossen gewählt und 2 stehen sich infolge Slimmenzersplitterung in wurde bis zur nächsten Versammlung vertagt, um die Säumigen weiteren Weg" und das längere Warten auf die Fertigstellung der der Stichwahl gegenüber, so daß 4 Mandate als sofort gewonnen erst noch zu hören. In Dortmund   berichtete der Vertrauensmann, daß sich im Arzneien" gemacht; dann wird weiter behauptet, daß die zu bezeichnet werden können. Außerdem find noch 5 Parteigenoffen letzten Jahre das Parteileben wesentlich gehoben habe, was die gelassenen Apotheken ausweislich amtlicher Ermittelungen mehrfach in Stichwahl, von denen 2 als sehr aussichtsvoll bezeichnet werden. Folge einer Verbesserung der Organisation durch Bezirkseinteilung nicht im stande sind, die Arzneimittel bei der unverhältnismäßig großen Zahl der verlangten Rezepte in der vorschriftsmäßigen Gitte nicht gemacht worden. Die Aussicht auf Erfolge bei den Stadt- fet. Die Einnahmen des Vertrauensmannes betrugen 701 M. Die Parteigenossen in Elms horn sowie in Plaweni. Vogt=" herzustellen". Welcher Art diese amtlichen Ermittelungen" waren, verordneten- Wahlen ist in Königsberg deshalb besonders ge- lande beschlossen, sich an den Gemeindewahlen zu beteiligen. wird natürlich nicht gefagt; wahrscheinlich beschränkten sie sich auf ring gewesen, weil die große Masse der Arbeiter nicht in Anfragen bei den Apothekern. Und da alles dies dem Herrn Ober- der zweiten Steuerstufe zahlt. Gegen 75 Broz. der Steuer- Für die Nachwahl in Breslau   Weft hat sich das vom präsidenten selbst wohl nicht ausreichend erschien, muß die Sorge für zahler sind zur ersten Stufe veranlagt. Durch eine sorgjam focialdemokratischen Verein eingesezte Wahlfomitee tonstituiert. Vor­die Zukunft herhalten. ausgeflügelte Wahlkreis Geometrie werden der Socialdemokratie sigender ist Genosse Julius Bruhns  , Neue Graupenstr. 5/6; Im Fall des epidemischen Auftretens von Krankheiten würde weitere Schwierigkeiten bereitet. Die ganze Stadt ist in mur sechs Kassierer Paul Heppner, ebenda. sich ein Notstand entwickeln, der alsdann nicht mehr rechtzeitig Bezirke geteilt, die so zusammengelegt sind, daß die volkreichsten bekämpft werden tam, und mit dem frühzeitig zu rechnen die Arbeitersiraßen den Bourgeoisvierteln zugeteilt find. Die sehr liberale Aufgabe einer vorsorglichen Kaffenverwaltung iſt." Stadtverwaltung hat wiederholt socialdemokratische Anträge, die In dieser Weise kann man schließlich alles rechtfertigen. Eine Wahlbezirke so weit zu vermehren, daß in jedem Bezirk nur ein folche Begründung so einschneidender Maßregeln haben die Gesetz- Stadtverordneter zu wählen sei, mit der heuchlerischen Begründung geber wohl kaum für möglich gehalten, als sie der höheren Ver- abgelehnt, eine solche Aenderung bedeute die Beschränkung diesen Plan zu verwirklichen gedente. Der Anfang soll gemacht waltungsbehörde so weitgehende Rechte einräumten. des Wahlrechtes. Um das bisherige Stillleben weiter bestehen werden mit einer Weihnachtsgabe, die jetzt angekündigt wird unter Da auf die Frage: warum dieser Eingriff? eine zureichende zu lassen, wurde dann noch in diesem Jahre eine Säube- dem Titel: Der Storch und andre Märchen für er­Antwort nicht vorhanden ist, so thut man gut, die weitere Frage rung" der Wählerlisten vorgenommen, bei der eine ganze wachsene Kinder". Von Karl Ewald  . Der Preis dieses aufzuwerfen: cui bono? Wem zum Vorteil? Hierauf ist die Ant- Anzahl socialdemokratischer Wähler aus der Liste entfernt 112 Seiten gr. 8° umfassenden Buches, das am 23. November aus­wvort gegeben: Die Apotheker allein sind es, die von wurden. Durch nachhaltige Agitation haben unsre Genossen der Verfügung des Oberpräsidenten einen Vor alle Machenschaften der Gegner zu Schanden gemacht. Während sonst gegeben werden soll, ist auf 1 M. festgesetzt.

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Jugendlitteratur. Aus Anlaß der Debatten auf dem Lübecker  Barteitage wegen Beschaffung einer guten Jugendlitteratur, die der socialdemokratische Arbeiter seinen Kindern ohne Sorge in die Hand geben könne, teilten damals schon unsre Dresdener   Genossen mit, daß der Verlag der Sächsischen Arbeiterzeitung

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

teil erhoffen können. Für die Kassen erwartet der Erlaß die Liberalen mühelos ihre Kandidaten durchsetzten, hat diesmal Totenliste der Partei. In Bergedorf  ( Hamburg  ) starb felbst eine finanzielle Schädigung. Die Mitglieder waren zufrieden allein die Socialdemokratie im ersten Wahlgange selbständige Erfolge der Parteigenosse August 8ingelmann. Der Berstorbene war mit dem bestehenden Zustande, der ihnen so manche Vorteile in errungen. Außer den Socialdemokraten standen diesmal den ein opferwilliger Kämpfer für die Arbeiterfache und wurde von Gestalt von Verbesserungen der Krankenfürsorge versprach. Für Liberalen auch noch konservativ- zünstlerische Kandidaten gegenüber. feinen Parteigenossen mit verschiedenen Ehrenämtern betraut, die er Gemeinde und Staat ist es ebenfalls nur wünschenswert, In einem Bezirk sind die Liberalen ganz ausgefallen, in einem gewissenhaft und mit Eifer ausfüllte. daß die Krankenkassen insbesondere in der heutigen andern haben wir sie aus dem Felde geschlagen, in einem dritten wirtschaftlichen Krise durch Ersparnisse im Arznei Etat werden sie sich nur behaupten können, wenn unsre Genossen sie nach audrer Richtung leistungsfähig werden. Aber freilich die unterstützen. Die Wahl bedeutet für die Liberalen einen voll­Kapitalisten, die ihr Geld in Apothekentonzessionen angelegt haben ständigen Zusammenbruch. und vom Staate beanspruchen, daß er ihnen den Zinsgenuß dieser Kapitalien garantiert die Apotheker waren nicht damit ein verstanden, daß durch die Krankenfassen ihre Rente beschnitten wird. Darum jene frampfhaften Bemühungen bei den Behörden usw., deren Erfolg in Gestalt der Verfügung des Oberpräsidenten vor uns liegt. Ist es doch charakteristisch, daß einzelne Wendungen der Ver­fügung fast wörtlich übereinstimmen mit Auslassungen in früheren Veröffentlichungen der Apotheker.

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Bei den Stadtverordneten- Wahlen in Bielefeld   find unfre Genossen leider unterlegen. Unfre fünf Kandidaten erhielten 2274 bis 2289 Stimmen, während die vereinigten Gegner 2510 bis 2517 St. erhielten.

Auseinandersetzungen.

Auch in Kassel   unterlagen die Parteigenossen; sie blieben um 600 Stimmen hinter dem mit der geringsten Stimmenzahl Gewählten zurüd. Die Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde ist endgültig", In Gießen   wurde nur der bisherige socialdemokratische Ver­so schließt der§ 56a. Eine höhere Verwaltungsinstanz kann vielleicht treter wieder is Stadtparlament gewählt; im übrigen unterlag unsre nicht angerufen werden, ein Verwaltungs- Streitverfahren giebt es Liste. Es waren 11 Mandate zu besegen. nicht! Aber wohl bleibt ein 2eg den beiden beteiligten Kassen offen die Berufung an die in den Krantentassen versicherte Arbeiterschaft. an die wertthätige Berliner   Bevölkerung. Wenn durch das Vorgehen der Die badischen Genossen befinden sich gegenwärtig im Behörden die gefördert werden, welche die Ausbeutung der Stadium der Auseinanderseßungen. Durch vier Versammlungen des focialdemokratischen Vereins in Mannheim   zog sich eine Diskussion Arbeiterschaft als ihr unantastbares Privileg betrachten, so wird über die Gemeindepolitif, in der die Gemüter heftig auf­die Arbeiters@ aft sich dadurch nicht entmutigen einanderplatten. Am Ende wurden mit großer Majorität die nach­laffen: sie wird vielmehr, wie iie es sonst stehenden zwei Resolutionen angenommen: in solchen Fällen thut, die Reihen fester fchließen, den begonnenen Kampf mit so größerer Energie fortseßen bis zum end­lichen Siegel, Und der Kampf, welchen die in den Krankentajien organisierte Arbeiterschaft wider den staatlich Zonzessionierten und protegierten Arzneiwucher der Apotheker führt, liegt insofern noch besonders günstig, als er nicht einmal die Anforderungen stellt, welche politische und gelverkschaftliche Kämpfe au die Hingabe der Beteiligten zu stellen pflegen. Nicht Opfer, nicht Entbehrungen werden den Kämpfern zu­gemutet, nein, nur fleine Unbequemlichkeiten, die jeder gern ertragen wird, der weiß, um was es sich handelt: um die Beseitigung der Ausbeutung durch die Apotheker und damit um die Möglichkeit einer besseren Fürsorge für die tranten Proletarier.

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Der Oberpräsident fan wohl die Vorstände der beiden genannten Kassen zwingen, formell den Boykott aufzuheben; er fann, wenn die Vorstände sich weigern, selbstherrlich die Aufhebung verfügen. Aber jedes staffenmitglied, jeder An gehörige eines affenmitgliedes, jeder, der auf der Seite des arbeitenden Volkes steht, fann und

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Die Versammlung erklärt sich mit der Haltung eines Bruchteils der Stadtverordneten  - Fraktion anläßlich der Abstimmung über das Theaterbudget nicht einverstanden.

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Die nächste Lokal Lifte erscheint am Sonntag, den 1. Dezember 1901. Einsendungen und Neuaufnahmen find bis spätestens Freitag, den 22. November 1901 für Nieder­Barnim" an den Genoffen Paul Kette, Friedrichsfelde  , Lichten­berger Prinzenallee 20a; Teltow Beeskow  " an den Genossen St. Breßler, Nixdorf. Zietenstr. 69; Potsdam  - Ost Havel­ land  " an den Genossen Albert Neue, Spandau  , Jagowstr. 9; Diverse Orte" an den Genossen Gustav Stein, Wriegen, Frankfurterstr. 32, sowie für Berlin   an den Genoffen Wilhelm Hinz, Prinzenstr. 66, S. 14, zu senden.

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Alle Anfragen und Zusendungen sind nicht an die Redaktion des Vorwärts", sondern nur an den Genossen Wilhelm Hinz, Brinzenstr. 66, S. 14 Berlin  , zu senden. Die Barteiblätter der obigen Kreise werden um Abdruck des obigen ersucht.

Die Lokalkommission. Für das Liebknecht- Denkmal sind noch zu quittieren 190. Stadtbezirk durch Wengels 8,55 W., 178. Stadtbezirk durch Wengels 6,65 M.

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Zur Lokalliste. Am Montag, 18. November, halten die Gefange vereine Cäcilia" und Melodia" ein Konzert in der Philharmonie ab, ebenso am Sonntag, 24. November( Toten- Sonntag), der Gesangverein Berliner Liederkranz", desgleichen haben am Sonntag, den 24. No­vember( Toten Sonntag), die Gesangvereine Eintracht, Echo", Sie sicht jedoch in diesem Vorgang nur eine Einzel- Glockenschlag" und Liedertafel ehemaliger Schüler der 30. Gemeinde erscheinung, in der ein schädliches System sich kennzeichnet. Sie schule" in der Ton- Halle, Friedrichstr. 112, ein Bergnügen. Zu diesen hält es für erforderlich, daß der notwendige Zusammenhang Bergnügungen wird versucht, Billets in Arbeiterkreisen abzusetzen. zivischen den Stadtverordneten und dem gesamten Leben der Partei Da aber die genannten Säle der Arbeiterschaft zu Versammlungen in weit höherem Maße als es heute geschieht, hergestellt wird. nicht zur Verfügung stehen, so erwarten wir, daß diese Ver­Sie erwartet davon eine schärfere Betonung der Grundfäße der gnügungen streng gemieden werden. Die Lokal- Kommission. Partei und des proletarischen Interessenstandpunktes. Erster Wahlkreis. Heute, Sonntagabend 6 Uhr, findet eine

Sie verlangt auch von den Vertretern der Partei im Stadt- öffentliche Versammlung mit nachfolgendem Beisammenfein und Tanz rat, daß sie sich in erster Linie als Vertreter der in Cohns Festsälen, Beuthstr. 19/21, statt. Genoffin Lith Braun. tämpfenden Arbeiterklasse fühlen, sich vorwiegend der

socialpolitischen Arbeit widmen und die Solidarität mit referiert über Die Bedeutung der Frauenarbeit in der socialen. dem Stadtrat zurüdstellen hinter die Soli Entwicklung". Zahlreiches Erscheinen erwarten Die Vertrauensleute. darität mit der Partei. Sie betrachtet unter dieser Zweiter Wahlkreis. Dienstagabend 81/2 Uhr findet bei Boransjegung die Mitarbeit im Stadtrat für verträglich mit den E. 3ühlde. Dennewigstr. 13, eine öffentliche Versammlung des Grundsäßen der Partei und förderlich für die Interessen der Wahlvereins statt. Genosse R. Fischer spricht über Krise und Arbeiterklasse. Arbeitslosigkeit". Zahlreichen Bejuch erwartet der Vorstand.