das
wurde; der Bundesrath beschäftigte sich mehrfach mit der Frage, und nicht selten gelingt es ihnen den Kranken möglichst viele| bürdet war. Vergreift sich aber ein überbürdeter Apothekergehilfe, die er allerdings für noch nicht spruchreif erklärte, bis nach dem und theure Medikamente zu verschreiben und die Kranken in ihre dann werden ihm nicht mildernde Umstände zugebilligt. UeberRücktritt Delbrück's und Michaelis' jeder Versuch einer reichsgesetz- Apotheken zu verweisen. Das würde vermieden werden, wenn triebene Preise für Apotheken sind mir namentlich in Hannover Lichen Regelung der Materie aufhörte und nur noch Petitionen das Apothekergewerbe verstaatlicht und die Apotheker zu Staats- vorgekommen. Das Uebel liegt in einer völlig falschen Handden Anlaß zu ihrer Besprechung im Hause boten. Inzwischen war beamten gemacht würden; dann hätten sie kein Interesse daran, habung der bestehenden Gesetzgebung. Unser Gesetz fennt nur 1877 das Gesetz zur Regelung des Apothekenwesens in Elsaß - so hobe Reinerträge herauszuschlagen. Bei einer Verstaatlichung conzessionirte Apotheken; von 6000 Apotheken sind nur 40 pet. Lothringen zur Verabschiedung gekommen, wonach in der Apotheken würden die Preise allmälig billiger werden. Jede privilegirt mit der Realberechtigung, bei allen übrigen müßte mit diesem Lande statt der früheren Niederlaffungsfreiheit jedes zum neue Apotheke würde dem Staat nichts foften, während dem Tode des Besizers die Konzession erlöschen. Es hat sich Apothekenbetriebe Befähigten das Konzessionssystem eingeführt der Staat allerdings die bestehenden, von ihm zu über- aber der Usus herausgebildet, daß Personalfonzessionen zu Realwurde; sofort stiegen dort die Preise für eine Apotheke von nehmenden Apotheken entschädigen müßte. Selbstverständ tonzessionen geworden sind. Es giebt eben genug gute Freunde 15-18 000 Mart auf 50-60 000. Die gegenwärtige Praxis in lich brauchte das Reich nicht diejenigen Spekulations- und Gevattern. Es fann einmal nicht bestritten werden, daß der Handhabung der Konzeffionirung giebt keine Hoffnung auf preise zu zahlen, welche einzelne Unternehmer in den letzten die Krankenkassen jährlich für Arzneien 12 Millionen Mart ausBesserung. Wir haben in Deutschland 4680 Apotheken mit 6000 Jahren, verführt durch die allgemeine Lage des Apothekenwesens, geben. Diese Arzneien würden in Wirklichkeit einen BruttoGehilfen und Lehrlingen, und außer ihnen darf Niemand, z. B. gezahlt haben, sondern nur eine Durchschnittstage. Die weitaus werth von 200 000 7. repräsentiren. Würde auch kein zum Apothekenbetrieb befähigter, studirter und exami- größte Bahl der Apotheken beruht nicht auf Real, sondern Reich nicht ein ungeheures Geschäft machen, wenn es für nirter Droguift Medikamente herstellen und verkaufen. Noch vor Personalfonzessionen. Der Staat braucht also nur abzuwarten, den Preis von 11 800 000 M. Die Apotheken in die Hand wenigen Jahren hat das fächsische Ministerium die ihm unter bis diese Apothekenbesizer ihr Gewerbe aufgeben oder sterben, nähme? Wenn man sagt, daß bei den Apotheken nur ein bes stellten Behörden aufgefordert, in jedem Uebertretungsfalle gegen umsonst in den Besitz der Apotheken zu gelangen. Durch die scheidener Binsfuß herauskommt, so übersieht man, daß, wie bei den betreffenden Droguisten nicht mehr Geldstrafe, sondern Haft Verstaatlichung würde auch der Geheimmittel- Schwindel, wie er der Landwirthschaft der Grund und Boden, hier der Besitz der zu beantragen. Durch die Zunahme der Bevölkerung und die durch die heutigen Apotheter unterstützt wird, mit einem Schlage Apotheke viel zu theuer getauft worden ist. Die Realtonzessionen fozialpolitische Gesetzgebung mit ihren zahlreichen Krankenkassen beseitigt werden. Angesichts der vom Reichstage beschlossenen stammen noch aus der Zeit der Privilegien, die Zeit der Realist der Gewinn der privilegirten Apotheker ganz außerordentlich fozialen Gesetzgebung, die in den nächsten Jahren noch ausgedehnt tongessionen ist vorüber. Heute giebt man das Privilegium in geftiegen. Die Folge ist ein sehr große Steigerung des Werthes der werden soll, ist es eine dringende Nothwendigkeit, dem jezigen der Form von Liebesgaben an Spiritusbrenner u. f. w. und in Apotheken und ein so häufiger Wechsel der Befißer, wie in feinem Apothekenunfug durch Uebernahme des Apothekenwesens auf Form von Schutzöllen an die Großgrundbesizer. In Braunanderen Gewerbe. Von 1876 bis 1887 vermehrte sich die das Reich ein Ende zu machen.( Beifall bei den Sozial- schweig hat man im vorigen Jahrhundert verstaatlichte Apotheken Zahl der Bevölkerung Deutschlands um 9,7 pct., die der demokraten.) gehabt, fie aber wieder aufgehoben, weil Unregelmäßigkeiten vor Apotheken um 284, d. h. um 6, die der Pharmazie Studirenden Abg. Witte( fr.): Das Material des Begründers des An- gefommen waren. Die württembergischen Apotheker haben selbst um 60, die der Approbirten um 50 pet.; 1876 tam eine Apo- trags ist ein äußerst dürftiges gewesen. Was er sachlich gegen bas System der Personalfonzession für Gift erklärt, für den theke auf 10 800 Einwohner, 1887 eine auf 11 300; in Preußen den Apothekerstand vorgebracht hat, muß ich zum größten Theil moralischen Ruin des Standes. Im weiteren führt Redner einige ftieg in demselben Beitraum die Zahl der Apothefen von 2336 auf das entschiedenste bestreiten. Ich finde allerdings auch ein Beispiele an, welche die ungeheuere Bertheuerung darthun auf 2532. Beim Apothekenverkauf rechnet man das 7-10fache schweres Verschulden der Regierung darin, daß sie die Regelung follen, die für die arme Bevölkerung durch den Arzeneides Jahresumsages als Werth. Die Apotheker arbeiten mit des Apothekenwesens hat ruhen lassen; diese Lässigkeit hat die zwang und Apothekenzwang, welchen die Krankenversicherung einem Durchschnittsgewinn von 200 pet. Viele reiche Apotheker Mißstände großgezogen, welche thatsächlich vielfach aufgetreten eingeführt hat, herbeigeführt worden ist. Arzeneien, welche mit Taufen Apotheken nur, um sie nach wenigen Jahren mit großem sind in den erstaunlichen Preissteigerungen der Apotheken. Aus 80 Pf. vom Droguisten geliefert werden können, sind mit 9 M. Nuzen wieder zu verkaufen. In der preußischen, noch jest gel- brücke wie Schwindel u. f. w. sind aber durchaus unstatthaft; berechnet worden. Dabei werden eine Masse Rezepte nur u., t. tenden Apothekerordnung vom 24. Oktober 1811 wird als Motiv ich bedauere, daß man dem gebildeten, tüchtigen und zuverlässigen verschrieben, nämlich ut aliquid fiat, damit nur etwas geschehe. zur Apothekenvermehrung das Wachsthum der Bevölkerung und Stande der Apotheker solche Vorwürfe in solcher Allgemeinheit( Heiterfeit.) Ein Millionär läßt sich für 30 Pf. Fliederthee vom Steigerung des Wohlstandes angegeben. Man erkannte also gemacht hat. Die Arzneipreise sind die billigsten in der ganzen Droguisten holen, ein Krankenkassen- Mitglied muß sich vom Kassenschon damals, daß nur der Begüterte überhaupt Medikamente Welt und außerdem durch die behördlichen Tayen festgelegt. Be- arzt die Sache verschreiben lassen und bezahlt 67 Pf. Wir sind taufen könne, inzwischen hat die sozialpolitische Gesezgebung rechnungen, wie sie Herr Bebel vorgeführt hat, find durchaus der Meinung, daß über solche Fachgegenstände nicht im Plenum mit dem Rassenzwang auch die Zahl der Medizinkonsumenten hinfällig. Durch Staatsbetrieb fann abfolut nicht ein billigerer Preis verhandelt werden kann, sondern nur in der Kommission. Wir erheblich vermehrt. Schon 1875 bemerkte eine Petition erreicht werden. Die Arzneikosten der Krankenkaffen betragen nur haben darauf hingewiesen, daß etwas geschehen muß zur Regelung von Droguisten, in den Großstädten sei der Preis der Apotheken 15 pet. ihrer Gesammtausgaben. Von 4680 Apotheken werden diefer Verhältnisse, daß ein ganz ungeheurer Wirrwarr in der unverhältnismäßig gestiegen; seitdem hat sich die Preissteigerung 1266 ohne Gehilfen geleitet, 1919 haben 1, 915: 2, 320: 3, Apothekengesetzgebung herrscht. Wirklich realprivilegirte Apotheken auf alle Orte ausgedehnt. Nach einem amtlichen Bericht aus 182: 4, und nur 78: 5 und mehr Gehilfen. Diese Zahlen giebt es im Deutschen Reich nur 40 pCt., also etwa 4000 dein Regierungsbezirk Liegnitz über die Jahre 1884 bis 1888 setgen schon, wie übertrieben die Behauptungen von der glänzen- find Personalfonzessionen. Bei den letzteren läßt sich schon das foftete die Apotheke in einem Städtchen mit 3000 Einwohnern den finanziellen Stellung der sämmtlichen Apothekenbesitzer sind. durch unser Antrag realisiren, indem man einfach das heute bein dieser Zeit 160 000 M., in Lüben, einer Stadt mit 5000 Ein- Vor 4 Jahren haben die Sozialdemokraten über die Frage ganz stehende Gesetz zur Ausübung bringt, wonach das Privilegium wohnern, 155 000 M., in Landshut mit 7000 Einwohnern anders gedacht, damals hielten sie die Gemeinden für die richtige mit dem Tode des jeweiligen Inhabers erlischt. Die Regierung 255 000 M., in Glogau die Hofapotheke 266 000 M.; in Mark Stelle zur Uebernahme der Verwaltung des Apothekenwesens tann schon jetzt Apotheken errichten, wo es nothwendig ist, ohne Lissa stieg von 1884-88 der Preis der Apotheke von 80 000 auf und lehnten ausdrücklich im Reichstage ab, sich für die Ver- sich um Privilegien zu kümmern; denn es steht nirgends im Gefeß, 120 000., in einer anderen Stadt von 120 000 m. 1880 auf ftaatlichung zu begeistern. Die Angaben über Ausbeutung der daß den privilegirten Apothekenbesitzern teine Konkurrenz gemacht 150 000 M. 1884 und auf 184 000 m. 1888; aus einer fleineren Gehilfen und Lehrlinge find gewiß in gutem Glauben gemacht, werden darf. Wir haben ja heute schon die Apotheken unter Stadt in der Nähe von Hanau wird berichtet, daß die Apotheke aber sie müssen von einem fläglichen Gewährsmann herrühren. Staatsrevision, die zwar sehr mangelhaft ist; die staatliche Aufgetoftet habe: 1876: 54 000 9., 1884: 65 000 m., 1885: Ich bitte die Regierung meinerseits dringend, die Regelung der sicht ist also kein Novum, wir wollen nur, daß sie etwas er72 000 m., 1888: 88 000., 1889: 106 000 M.! In dieser kurzen Apothekenfrage endlich in die Hand zu nehmen. weitert und strenger gehandhabt werde. Die Staatsapotheken Zeit hat also diefe Apotheke fünfmal ihren Besitzer gewechselt! Tas Staatssekretär v. Bötticher: 1877 waren Seitens der tönnen auf jeden Fall billiger arbeiten, denn nicht allein die Apothekergewerbe ist hiernach ein Privilegium für reiche Leute ge- Reichsverwaltung dem Bundesrathe zwei Gefeßentwürfe zu: ungeheueren Kosten sind es, welche den Preis für Medikamente worden. Theoretisch ist ja die Konzession eine reine Personalfonzession, Regelung des Apothekenwesens vorgelegt, einer auf Grund der vertheuern; es sind die Grundobjekte, welche mit verzinst die, wenn der Inhaber sie aufgiebt, an den Staat zurückfällt, Personal, der andere auf Grund der Realkonzession. Die Be- werden müssen, das Kapital, welches in Vorräthen angelegt praktisch ist es anders: praktisch erkennen Gerichte, daß, wenn rathung im Bundesrath endete damit, daß der Bundesrath Ab- ist u. s. w. Auch die Hauswirthe prellen die Leute, die eine ein Grundstück, in dem eine Apotheke sich befindet, subbastirt stand nahm von der einheitlichen Regulirung, weil die Regelung Apotheke in ihren Häusern eröffnen wollen. Dabei er wird und der den Höchstbetrag Bietende zur Ausübung des nach der einen oder anderen Seite auf vielfachen Wider zielen die Apothekenbefizer, wie ich ganz genau weiß, noch Apothekergewerbes berechtigt ist, diesem die Fortführung der spruch stieß. Die preußische Regierung hat sich dann in ganz enorme Ueberschüsse. Was ist denn eigentlich aus unseren Apotheke sicher sei. Ein Blick in die" Apotheler Zeitung", das ihrem Machtbereich mit der Materie beschäftigt, aber auch hier wissenschaftlichen Heimstätten geworden? Niederlagen von allerlei. Organ des deutschen Apothekervereins, zeigt, wie häufig Apotheken haben sich noch nicht ausgetragene Meinungsverschiedenheiten er- Mineralwassern, ein Sammelsurium von allerlei möglichen Ge verkauft find; in jeder Nummer findet man zahlreiche An- geben. Ich bin aber zu der Annahme berechtigt, daß in nicht zu heimmitteln u. f. w. Das Loos der Agothekergehilfen, die erst erbietungen. Im Großherzogthum Baden sind von 1884 bis ferner Zeit die Frage wird geregelt werden können; es wird lange studiren und zwei Examina ablegen müssen, um schließlich 1889 von 147 vorhandenen Apotheken 50 für 7 310 000 m. ver- jedenfalls nicht mehr so lange dauern, wie es schon gedauert hat. 1500-1600 M. zu beziehen, ist fein glückliches, oft sind sie sogar fauft worden, also die einzelne für durchschnittlich 144 000 m. Dann erst würde auch die Zeit sein, den Gedanken des Antrags noch zum Zölibat verurtheilt. Man zieht immer mehr Personal Durch die hohen Ankaufspreise sind die Apotheker genöthigt, die voll zu würdigen. Die Annahme des Antrags würde die be- durch die technischen Hochschulen heran, an ein Selbständig Apotheke auf jede Weise rentabel zu machen und so werden sie stehenden Schwierigkeiten nicht vermindern, sondern vermehren. werden ist gar nicht zu denken, es sei denn, daß Jemand einen gegen die Bestimmungen der Konzession zu Hauptverkäufern Die Verstaatlichung der Apotheken halte ich für kaum durch- reichen Bater habe, oder es verstehe, einen reichen Schwiegervater Der theueren Geheimmittel, fie verkaufen Medizinal- führbar. Dazu müßten wir umfassende Organisationen haben, zu bekommen. Diese Zustände sind nach allen Seiten hin unwein", den man in jeder Weinhandlung viel bil über die wir jeht nicht gebieten. Ich werde Alles thun, um haltbar. Unser Antrag ist einem dringenden Bedürfniß ent liger bekommt. Dabei sind durch die fozialpolitische die Vorlage eines derartigen Entwurfs nach Möglichkeit zu be- fprungen. Die Regierung beeilt sich ja auch sehr, die Zustände Gesetzgebung 61/2 Millionen Arbeiter in der Krankenversicherung , schleunigen. zu verbessern feit 80 Jahren ist die Apothekenordnung nicht 131/2, Millionen Arbeiter in der Unfallversicherung; im Jahre 1989 Abg. Menzer( dk.): Wir schließen uns dem Antrage auf geändert worden. Der preußische Kultusminister erklärte wurden von den Krankenkassen 11 775 000 M. für Medikamente Beschleunigung einer derartigen Vorlage an. Die rapide Steige- war, er habe für Preußen eine neue Apotheker- Gefeßgebung ausgegeben, von freien Kassen Krankengeld für Aerzte und Medi- rung der Apothekenpreise ist zugegeben; Herr Bebel hat aber alle fix und fertig, aber man sieht nichts davon. Die sozialfamente 32/3 Millionen, von anderen Anstalten für Medikamente Momente, welche geeignet sind, die angeblichen hohen Gewinne demokratische Partei denkt nicht daran, daß diese scheinbaren 7 Millionen. Da bieten die Apotheker natürlich Alles auf, ihr der Apotheker zu schmälern, anzuführen unterlassen. Wenn die Konzeffionen irgendwie abgelöst werden sollen, dazu würden Privilegium zu behalten. In Preußen ist schon 1886 ein Vorwürfe des Abg. Bebel dahin gehen sollten, daß die Apotheker 400 Millionen nicht genügen; wir brauchen uns nur auf den Ministerialerlaß ergangen, wonach neufonzessionirte Apotheken den Geheimmittel- Schwindel begünstigten, so ist das ebenso un- Boden des Gesetzes zu stellen und zu verlangen, daß das Reich nicht früher als 10 Jahre nach Ertheilung der Konzession verwahr, wie die behauptete unmenschliche Behandlung der Gehilfen. von seinem Recht Gebrauch macht und Apotheken gründet. Die kauft werden dürfen, widrigenfalls die Konzession verfiele und Unser Apothekerstand steht viel zu hoch, als daß er von solchen Gründe gegen unsern Antrag haben nicht den geringsten Gehalt; vom Staate wieder neu verliehen werde. Mit der Zahl der Be Angriffen berührt würde. Die weitaus größte Zahl der Apo- wenn die Mehrheit sich auf unsern Antrag nicht einlassen will, völkerung wächst naturgemäß der Werth der Apothefen. Und thefen sind Realtonzessionen( Widerspruch links), wenigstens bei fo beweist das blos ihre alte Neigung, zu Gunsten einer be wenn man diesen Zustand noch für die Bergangenheit als berechtigt uns in Baden; wie diese Alle ohne ungezählte Millionen aus günstigten Klasse das Alte bestehen zu lassen. anerkennen will, wo die Apotheker die einzigen wissenschaftlich dem Reichssäckel abgelöst werden sollen, ist mir unerfindlich. Wir Gebildeten, zur Herstellung von Medikamenten Befähigten waren, bitten um die Ablehnung des Antrags, wir haben allen Grund, so gilt das doch nicht für die Jezztzeit, wo durch den kolossalen auf unsere Neunundneunziger stolz zu sein. Umschwung in der Physik und Chemie es möglich geworden ist, Abg. Wurm( Soz.): Die Vertretung der Apotheker hat der die Medizinalstoffe billig und vorzüglich in großen Fabriken her Vorredner mit einer Entschiedenheit geführt, die auffallen muß zustellen, von wo der Apotheker sie zu geringen Preisen bezieht, bei einem Manne, der nur mit dem Wein zu arbeiten pflegt. nach den Vorschriften der Rezepte mischt und theuer verkauft.( Abg. Menzer: Geht Sie garnichts an!) Alle seine Behaup- Part eitag lediglich als Agitationsmittel bezeichnet hat. Aus der Gegend von Chemniz hat mir ein Apotheker ein Rezept tungen sind falsch. Er weiß zunächst nicht, was 1887 hier in Apothekerstand begünstigt den Verkehr mit Geheimmitteln nicht, geschickt, wonach die einzelnen Ingredienzienbezeichnungen sind Berlin passirt ist. Es wurde, um eine Probe auf die Leistungen er will ihn entfernen. Die eigentliche Rezeptur ist in den Apovon ihm verdeutscht die Kosten für den Apotheker betragen: der Herren zu machen, ein Rezept an sämmtliche Apotheken theken in den legten Jahrzehnten sehr zurückgegangen, der Hand 25 Gramm grüne Seife: 1 Pf.; 3 Tropfen Rosenöl: 15 Pf.; geschickt, auf welchem unter Anderem„ rother Nesselfriesel, verkauf hat entsprechend zugenommen. Ich kann nur dringend 17 Gr. Schweinefett: 20 Pf.; Binkweiß: 3 P.; 2 Büchsen: betrügerischer Playkauf" u. f. w. verschrieben war. Wiit Aus- bitten, den Antrag abzulehnen. 6 Pf.; in Summa: 45 Pi.; der Apotheker nimmt dafür 1 M. nahme von zwei Apotheken haben alle Berliner Apotheken Damit schließt die Diskussion. Im Schlußwort bemerft 70 Pf. Gläser, die 4 bis 5 Pf. fosten, berechnen sie den armen diese schönen Sachen sauber auf Flaschen gezogen geliefert. Abg. Bebel( Soz.): Da es sich hier um prinzipielle Aufs Leuten mit 25 Pf.! Pasing macht in einer Broschüre für( Hört! hört!) Er weiß ferner nicht, daß ein Prozeß in Köln im fassungen handelt, tönnen wir unsere Gegner nicht von der den kleinen Landapotheker folgende Rechnung auf: Jahres- vorigen Jahre enthüllte, daß am Bertriebe eines faulen Geheim- Richtigkeit unserer Ansichten überzeugen. Wir haben ja schon einnahme aus der Rezeptur 3416 M. 75 Pf., aus dem mittels fich nicht weniger als 552 Apotheker mitschuldig gemacht viele Staatsbetriebe: Bergwerke, Eisenbahnen u. s. w.; hier soll Handverkauf 760 M., in Summa 4176. 75 Pf.; Aus- hatten, wie der Staatsanwalt selbst hervorhob. Der Angeklagte ein ähnlicher Staatsbetrieb eingeführt werden, nur soll der Staat gaben für Droguen 678 M. 70 P., für Flaschen 763 M. 55 Pi.; Heilgehilfe Schuhmacher wurde zu 2/2 Jahren Zuchthaus ver- nicht, wie es sonst geschieht, materielle Vortheile von seinem Be dabei hat der Apotheker aus seinem Hause noch Reinertrag an urtheilt. Gegen die Apotheker bedauerte der Staatsanwalt nicht trieb haben. Die Thatsache, daß wir einen solchen Antrag hier Miethe, Gartenfrüchten u. s. w.; der Kaufpreis dieser Apotheke einschreiten zu können, weil das Gesetz teine Handhabe dazu einbrachten, beweist, daß wir praktische Vorschläge machen, aber betrug 1880: 18 000 m., 1890: 38 000 M.; der Apotheker ver- biete. Ein Blick auf die Schaufenster der Apotheker zeigt, daß daß der Antrag von uns tommt, genügt Ihnen, dagegen zu sein. diente an den Droguen 487 pSt., am Arbeitslohn 218 pct., an diese hauptsächlich Geheimmittel vertreiben. So wird dem armen Die Apothekenverstaatlichung ist schon seit 25 Jahren von dem Gläsern u. f. w. 288 pet. Diese hohen Beträge muß das Publikum das Geld aus der Tasche gezogen. Die Pharmakopöe bekannten Apotheker Kempf in mehreren Petitionen als Jdeal Publikum in dem Augenblick zahlen, wo für die Leute die größte unterscheidet zwischen Heilmitteln für die Armen und Reichen. hingestellt worden. Durch die neuere sozialpolitische GesetzNoth und Trübsal eintritt, wo die Beschaffung der nothwendigsten Ich habe mir nun eigens von einem Arzt in Hannover ein Rezept gebung sind die Arbeiter genöthigt, ihre Medikamente in Lebensmittel ost sehr schwer fällt. Nun sollte man doch meinen, besorgt und in zwei verschiedenen Apotheken anfertigen lassen. Den Apotheken zu hohen Preisen herstellen zu lassen. in einem solchen Gewerbe werde für die Gehilfen und Lehrlinge gut In der Pharmakopöe steht, daß für die Armen statt Hier soll ja nicht eine tausendjährige Kultur umgestoßen geforgt sein nichts weniger als das! Wir haben bei der Kranten -, ein zu geben ist eine Mischung von von Spiritus, aro- werden, denn so lange bestehen die Apotheken noch nicht, und die Unfall- und Invalidenversicherung die Apothekerlehrlinge und-Ge- matischer Zinktur, destillirtem Wasser und Syrup. Diese jetzigen Apothekerverhältnisse verdienen nicht, erhalten zu werden. hilfen miteinbeziehen wollen, der Reichstag lehnte es jedesmal ab! Jch billige Mischung ließ ich zuerst für den Arzt selbst her- Dieser Antrag Auer soll durchaus kein Agitationsmittel sein. Die weiß überhaupt nicht, woher diese den Apothekenbesitzern so stellen, da toftete sie nur 20 Bf. Darauf ließ ich sie für einen Absicht den Antrag zu stellen, ist bei mir schon seit sieben Jahren günstige Stimmung der Reichsregierung und der Reichstags- Fremden herstellen, da kostete fie 65 Pf. Der Wein selbst hat vorhanden, und ich bin nur aus persönlichen Gründen daran ges mehrheit kommt. Die Ausbeutung der Gehilfen und Lehrlinge im einen Werth von 3 Pf., die Flasche von 8 Pf. Auf das Liter hindert worden, ihn einzubringen. Die Auffassung von der Apothekergewerbe ist die ärgste, die es giebt; in einer Berliner berechnet, würde sich das Liter Armenwein auf 5,20 m. stellen, Nothwendigkeit einer Aenderung ist allgemein. Die schwindel Apotheke hatte ein Gehilfe in 14 Tagen 200 Arbeitsstunden, täg- dafür läßt sich doch schon ein ganz hübscher Wein herstellen. haften Preise der Medikamente haben von feiner Seite widerlegt lich also 15, und nur alle 14 Tage einen freien Tag. Dadurch Seit der Zeit, wo Herr Witte Apotheker war, haben sich die werden können. Auch daß eine fortwährende Preissteigerung der erflären sich auch die in letzter Zeit mehrfach von Gerichten er Verhältnisse sehr geändert. Ein großer Theil der Medikamente Apotheken selbst vorhanden ist, ist nicht bestritten worden. Diese ledigten Fälle falscher Rezeptanfertigungen, infolge deren wird sogar schon fertig verpackt von den chemischen Fabriken be- unnatürlichen Zustände müssen beseitigt werden. Bei dem jetzigen Krankheitsverschlimmerungen, ja Todesfälle eintraten die zogen. Die Droguenwaaren werden von den Apothekern mit ganzen System müssen die Apotheken geradezu aus finanziellent Leute sind eben zu überbürdet. Ein tüchtiger Rezeptor tann im 200-600 pe. theurer verkauft, als sie sie selbst beziehen. Die Intereffe Den Geheimmittel- Schwindel begünstigen. Die Tage 70 bis 100 Rezepturen anfertigen; aber wenn bis zu Apothekergehilfen und Lehrlinge werden heute von den Besitzern Bustände, die ich bezüglich der Lage der Apotheker 150 Rezepten gefordert werden, so ist das zu viel. Die Ver- in ganz entsetzlicher Weise ausgebeutet. Nach der amtlichen Sta gehilfen und-Lehrlinge schilderte, beruhen durchaus theuerung der Medikamente hat noch andere Uebelstände tistik hat sich in den letzten 11 Jahren die Zahl der approbirten auf Wahrheit, denn meine Anführungen entstammen zur Folge. Die Krankenkassen- Borstände erließen mehrfach Gehilfen überhaupt nicht vermehrt und nicht vermindert, die Thatsachen, die uns aus Kreisen der Gehilfen mitgetheilt Zirkulare an die Kaffenärzte, möglichst billige Arzneien zu ver- Bahl der nichtapprobirten Gehilfen um 36 und der Lehrlinge und die in den Fachzeitschriften öffentlich besprochen sind. ordnen, oder, wo es geht, folche ganz fort zu lassen; mit den um 60 pet. gesteigert. Wenn Jemand im Eisenbahndienst einen Sie sollten den Antrag nicht lediglich deshalb ablehnen, weil er hohen Preisen schädigen sich also die Apotheker schließlich selbst. Unfall verschuldet, dann sind Publikum und Gerichte ge- von uns tommt. Die Unternehmerklasse hat auch ein Intereffe Auch haben Apotheker mehrfach Aerzte zu bestechen versucht -neigt, Milde walten zu lassen, wenn der betreffende Beamte über- an der Berbilligung der Medikamente, denn fie flagt ja über
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Präsident v. Levetow: Der Redner hat der Majorität des Hauses einen Vorwurf gemacht, den ich als parlamentarisch un zulässig erklären muß.
Abg. Witte: Die ganzen Ausführungen, die wir hier gehört haben, sind zum Fenster hinaus gesprochen; wir wissen ja doch, daß die sozialdemokratische Partei den ganzen Antrag auf ihrem
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