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bie Opfer, welche ihr die Kranken- und Unfallversicherungs­Gesetzgebung auferlegt. Die ärmeren Klaffen trifft natürlich erst recht die Bertheuerung der Medikamente. Ich bitte Sie, unseren Antrag anzunehmen. Vor der Abstimmung bezweifelt Abg. Werner( Antisemit) die Beschlußfähigkeit des Hauses und beantragt die Konstatirung derfelben; es mache ihm im Allgemeinen fein Vergnügen, die Beschlußfähigkeit zu bezweifeln, aber Präsident v. Levekow: Der Antrag bedarf keiner Motivirung. ( Heiterkeit.) Der Namensaufruf ergiebt die Anwesenheit von 167 Mit­gliedern, das Haus ist also nicht beschlußfähig. Zur Geschäftsordnung bemerkt

Abg. Prinz Carolath, daß es ein völlig haltloser Zustand fei, wenn ein einzelnes Mitglied des Hauses die Macht haben folle, die Verhandlungen lahm zu legen. Der Präsident werde dadurch in seiner verantwortlichen Stellung beeinträchtigt und die Anwesenden, nicht die Abwesenden damit bestraft. Der Präsident möge mit dem Seniorenkonvent in Verbindung treten darüber, ob nicht ein Antrag auf Feststellung der Beschluß­fähigkeit der Unterstützung einer erheblichen Anzahl von Mit gliedern bedürfe. Das Ansehen des Reichstags werde durch solche Vorgänge geschädigt.

Präsident: Das Uebel liegt in der mangelhaften Frequenz des Hauses, diese macht das Verweilen an diesem Plage that fächlich zu einer nicht angenehmen Aufgabe. Hinsichtlich der Frage, wie den häufigen Auszählungen vorzubeugen sei, will ich eine Erörterung veranlassen.

Schluß 4 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 1 Uhr. ( Gefeßentwurf betr. den Belagerungszustand in Elsaß- Lothringen  , fleinere Vorlagen, Wahlprüfungen.)

Parteinachrichten.

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In Salberstadt fand am 24. Februar die letzte Der Berliner   Asylverein für Obdachlose hat soeben gegen den Redakteur Berg   von der Sonntags- Beitung" feinen 22. Jahresbericht zur Versendung gebracht. Aus dem schwebende Antlage ihre Erledigung. Es handelte sich um eine felben geht hervor, daß die gemeinnüßigen Einrichtungen des angebliche Beleidigung des Ober- Stabsarztes Dr. Spiering. Das Vereins von Jahr zu Jahr mehr in Anspruch genommen werden. Landgericht hatte seiner Zeit gegen Berg auf einen Monat Ge- Die Bestrebungen des Asylvereins sind uns durchaus sympathisch, fängniß erkannt, das Urtheil war aber vom Reichsgericht auf- er thut unter den heutigen Verhältnissen das, was in seinen gehoben und an dasselbe Landgericht zurückverwiesen worden. Diesmal Kräften steht, um der augenblicklichen Noth zu steuern. Der erfolgte Freisprechung. Von den sechszehn Anklagen, welche ins- Verein hält sich durchaus frei von jener Wohlthätigkeitsfimpelei, gesammt gegen Berg erhoben wurden, endigten fünf sofort mit welche gegenwärtig zu einer Modefache geworden ist, er fann als Burücknahme, bez. Zurückweisung, zwei mit Freisprechung in der ein Muster gelten für Wohlthätigkeitsvereine der kapitalistischen  Hauptverhandlung, drei in drei Fällen mit Verurtheilung in Gesellschaftsordnung.

erster Instanz zu zwei Monaten Gefängniß und 15 Mart Geld- Die Angaben des neuesten Jahresberichts zeigen deutlich, strafe, wonach durch Revision und Berufung jedoch Freisprechung daß die Proletarisirung der Massen stetige Fortschritte macht. erfolgte. In sechs von sechszehn Fällen erfolgten Verurtheilungen Zum Beweis hierfür wollen wir einiges Zahlenmaterial anführen: zu insgesammt 340 Mark Geldstrafe nebst den nicht unbeträcht: Im Jahre 1891 wurden die Asyle von 127 088 Personen( Männer, lichen, nach hunderten von Mark zählenden Kosten und fünf Monat Frauen, Mädchen, Kinder) frequentirt, gegen das Vorjahr ein Plus Gefängniß. Berg hat noch fünf Monate wegen Beleidigung der von 3564 Personen. Der Durchschnittsbesuch im Männerasyle Mitglieder des reichstreuen Volksvereins zu Egeln   abzureißen. betrug pro Nacht 298,88, im Frauenasyle 49,29. Seit der Gr­Gegen den neuen Redakteur Osterburg   schweben bereits öffnung der Anstalten sind in den Asylen 2 336 797 Personen wieder drei Anklagen. beherbergt worden! Durch den Arbeitsnachweis fonnten In Düsseldorf   wurde im Geschäftslokal der 1710 Männer Arbeit erhalten. Das Hauptkontingent der Bes Niederrheinischen Boltstribüne" nach einem schäftigungslosen stellen die Arbeiter unbestimmten Berufs", Badet Schriften gehaussucht, von dessen Existenz die an dann tamen Rutscher, Schneider, Schuhmacher, Tischler u. s. w. jenem Parteiblatt Beschäftigten teine blasse Ahnung hatten. Es Um Arbeit suchten auch nach je 1 Graveur, Monteur, Ranglist, fonnte folglich auch nichts gefunden werden. Weber und Klavierspieler.

war.

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In Glauchau   ist abermals eine Versammlung ver- Das Männerasyl tann überhaupt nur 300 Personen auf boten worden, weil Walther May als Referent angegeben einmal beherbergen, die Durchschnittsziffer betrug fast 299, Die Begründung" war dieselbe wie früher: Walther so daß eigentlich ein Bett nie freigewesen ist. Während May ist in Untersuchung wegen§ 166 und 130, folglich tann der Wintermonate mußten nach einer durchschnittlichen es einem gegründeten Bedenken nicht unterliegen, daß auch die Schäßung in jeder Nacht mindestens 50 Menschen abgewiesen auf den 27. Februar einberufene Versammlung den Zweck hat, werden. Der Verein plant daher einen Neubau für Männer Gefeßesübertretungen, insbesondere gegen§§ 110, 131 St..G.- B., und hofft hierfür die thatkräftigste Unterstügung der vom Glück zu begehen, dazu aufzufordern oder doch dazu geneigt zu und Wohlstand begünstigten Mitbürger. machen, zumal in ostentativer Weise die Einberufung dieser Ver­sammlung in Nr. 20 des Beobachters" als Antwort auf die polizeiliche Auflösung der Versammlung vom 13. v. Mts. an­gekündigt wird."

Eine dem Jahresbericht beigefügte vergleichende Tabelle der Frequenz ergiebt eine stetige Zunahme. Während in den ersten Jahren( bis 1872) nur Biffern von 36 000 und 39 000 Männern zu verzeichnen sind, setzt das Krachjahr" 1873 gleich mit 57 500 ein. Von hier aber geht die Besuchszahl stetig hoch, von 1875/76 schnellt dieselbe von 73 960 auf 91785! Ab 1878 werden nie weniger denn 100 000 verzeichnet! Bei den Frauen ist das Verhältniß ein ähnliches, nur mit der Ausnahme, daß für diese die Jahre 1881/82 diejenigen waren, in denen das Asyl die höchste Besucherinnenzahl aufwies.

In Aachen   wurde der Genosse Adam Vogel als Vorsitzender des Arbeiter- Bildungsvereins für Aachen   und Um­gegend von der Anklage des Vergehens gegen das Vereinsgesetz (§§ 4 und 14) und der Uebertretung der Polizeistunde durch die Straftammer als Berufungsinstanz freigesprochen. Gegen das gleichfalls freisprechende Urtheil des Schöffengerichts war seitens Der Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt gewesen. Gegen die Diese Ziffern find aber nur ein Beweis dafür, wie viel Ob­übrigen damals mitangeklagten sechs anderen Vorstandsmitglieder dachslose wirtlich im Asyl genächtigt haben, die Ziffern würden war feine Berufung angemeldet. Die Kosten beider Instanzen ganz andere sein, wenn sich die Feststellung ermöglichen ließe, sind der Staatstasse zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft wie viel Personen beim Asyl vorsprachen, um Unterkunft zu hatte das Stiftungsfest des Vereins als Versammlung finden, und wie viel wegen Raummangels abgewiesen werden betrachtet. mußten. Daß dem Asylverein reichliche Spenden zufließen mögen, ist im Interesse der Humanität dringendst zu wünschen. Der Jahres­bericht appellirt bringendst an die opferwillige Thätigkeit der Besitzenden und weist darauf hin, daß die schlechten Zeiten, das weitverbreitete Stocken von Handel und Gewerbe, am laften und die Elenden Leider hatte der Asylverein im verflossenen Jahre eine zur Verzweiflung treiben". Mindereinnahme sowohl an Jahresbeiträgen als auch an ein maligen Beiträgen zu verzeichnen. Und dabei sind die Ausgaben in stetigem Steigen

Kommunales.

Braunschweig  , 1. März. Gestern Abend wurde im Saale des Hofjägers" eine Bolksversammlung abgehalten, für welche 6000 Billets ausgegeben waren. Die noch in stärkerer Zahl heranrückenden Massen fanden nicht alle mehr Unterkommen, sehr viele mußten umfehren. Das Referat hatte Genosse Bebel übernommen; derselbe sprach über das Thema: Wesen und Ziele der Sozialdemokratie. Die Versammlung verlief ausgezeichnet. Nach dem Vortrag nahm ein Herr Bär, der sich zu den Berliner  Unabhängigen zählte, das Wort, um sich in den sattsam be fannten Anflagen gegen die Fraktion und den Parlamentarismus zu ergehen. Die Versammlung wurde darüber so erregt, daß sie schließlich dem Redner das Wort entzog. Der Referent ant wortete und führte den ,, Unabhängigen" gebührend ab. Weiter interpellirte Genosse Göß den Referenten: ob es wahr sei, daß der Parteivorstand die Weisung habe ergehen lassen, teine Ver sammlungen der Arbeitslosen mehr zu veranstalten. Genoffe Bebel antwortete, daß ihm von einem solchen Beschluß nichts bekannt sei und die Nachricht auf Erfindung beruhe. Gine Die Bezirks- Komiteemitglieder, welche bei den Berliner   schwersten auf den unbegüterten Klassen unseres Boltes mittlerweile eingegangene Resolution, lautend: Die Versamm­lung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten voll- Stadtverordneten  - Wahlen im November 1891 gewählt sind, werden tommen einverstanden und hält die eingeschlagene Taktik für hiermit ersucht, am Freitag, den 5. März, Abends 82 Uhr, im die allein richtige", wurde mit allen gegen 3 Stimmen( die des Restaurant Pyrtet, Gipsstr. 3, zu erscheinen. Tagesordnung: erwähnten Bär und zweier seiner Freunde) angenommen. Alsdann 1. Rechnungslegung des Zentral- Wahlkomitees. 2. Wahl von wurde die imposante Versammlung mit einem donnernden Hoch auf die internationale Sozialdemokratie geschlossen. Das Zentral Wahlfomitee. J. A.: Otto Klein, Unter Revisoren  . dem Gesang der Marseillaise   ging man auseinander. Schönleinstr. 6. Die Polizei war in sehr starker Bahl aufgeboten und in der Nähe des Versammlungslokals postirt, sie fand aber feine Veranlassung zum Einschreiten. Eine große Unruhe be­mächtigte sich der Versammlung und allerlei Zurufe wurden laut, als der die Versammlung überwachende Polizeibeamte das Podium betrat. Es war derselbe Beamte, der in der Woche vorher durch sein Einschreiten in der Versammlung der Arbeitslosen wesent lich zu den Konflikten beitrug, die aus jener Versammlung ent­standen, daher der Unmuth der Massen über diesen Herrn.

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Lokales.

Wir sehen in den Asylen natürlich keine Anstalten, die herbeizuwünschen wären in dem Augenblick in welchem an Stelle des Klassenstaates der sozialistische Staat getreten ist. Dann erübrigen sich solche Institutionen von selbst. So lange aber Dieses Ziel nicht erreicht ist, müssen wir das Gute nehmen, woher es kommt. Und die Bestrebungen des Berliner   Asylvereins sind gute, die der Unterstützung werth sind.

Durch das Polizeikostengesetz, welches gegenwärtig in Senfationelle Schauermären über einen größeren zweiter Lesung im Abgeordnetenhause zur Berathung steht, wird Butsch", der in Vorbereitung" sein soll und für den man die Stadt Berlin   ganz erheblich belastet. Der Abg. Gberin, untrügliche Zeichen" haben will, werden in die Presse lancirt. Stadtrath und Syndikus des Berliner   Magistrats, sprach in der Es soll am Dienstag Abend ein Arbeiter verhaftet worden sein, heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses die fürchterliche Durch den Beschluß der Kieler freisinnigen" Stadt der sich dadurch bemerkbar gemacht hatte, daß er Drohung aus, Berlin   werde nun manche Anstands- und verordneten- Versammlung( fiehe Politische Uebersicht), wonach eine rothe Fahne bei sich trug. Bei seiner Vernehmung hüllte Repräsentationsausgabe unterlassen müssen. Unter Anstands nur derjenige das Bürgerrecht und damit das kommunale Wahl er sich in Bezug auf seine Zugehörigkeit zu einer politischen ausgaben versteht der Herr Stadtrath nicht etwa Ausgaben zur recht hat, welcher entweder als Hausbesizer 6 M. Haussteuer Partei in ein geheimnißvolles Schweigen und verweigerte auch Beseitigung des Nothstandes; nach Bourgeoisbegriffen wären das zahlt oder als Gewerbetreibender 16 M. Gewerbesteuern, oder über den Zweck der mitgeführten Fahne jede genauere Aus- teine Anstandsausgaben. Herr Eberty versteht darunter Aus aber für ein Einkommen von mehr als 1200 M. steuert, durch kunft. Bei dem längeren und eindringlichen Verhör ist es in gaben wie für Widmung eines Schloßbrunnens, Dotationen für diesen unerhörten Beschluß werden ca. 5000 Bürger in tommu dessen gelungen, dem Festgenommenen äußerst wichtige Bu- Schüßen- und Sängerfeste, für Bekränzungen und Illuminationen naler Beziehung politisch entmündigt. Man will dadurch die ständnisse zu entlocken. Er giebt an, daß eine große Menge bei Fürstenbesuchen; solche und ähnliche Ausgaben, die in den Vermehrung der sozialdemokratischen Stadtverordneten verhindern; rother Fahnen in den letzten Tagen angefertigt worden seien und letzten Jahren Millionen verschlungen haben, droht Herr Eberty, dieser Zweck wird vielleicht auch fürs erste erreicht, aber die Er auch noch weiter hergestellt würden. Dieselben sollten dazu dienen, werde die Stadt in Zukunft unterlassen müssen. Das würde bitterung, welche die Taufende rechtlos gemachter Kieler Bürger um bei der nächsten Gelegenheit auf offener Straße Verwendung uns wenig dauern; wir fürchten nur, daß die Loyalität des erfassen muß, wird dafür sorgen, daß bei den nächsten Reichstags- zu finden. Gleichzeitig ist der Behörde die Ermittelung eines Herrn v. Forckenbeck es vorziehen wird, die vermehrten Aus­Wahlen Kiel der Sozialdemokratie zufällt und auch bei den anderen Arbeiters gelungen, welcher in einem Geschäfte der gaben für die Polizei durch Anziehen der Steuerschraube zu Kommunalwahlen den Freifinnigen für später kein Segen erblüht. Rosenstraße eine nicht unbedeutende Menge rothen Beuges gekauft decken. hat. Auch dieses ist dazu bestimmt, um in Form von Zeichen In Strelin fand am 25. Februar die erste sozialdemo bei einer beabsichtigten Revolte vorangetragen zu werden. vorgestern Vormittag gegen 1/211 Uhr zwischen Treptow   und Rig Selbstmord. Von den Rädern eines Südring- Zuges wurde fratische Parteiverfamalung statt. In derselben sprach Genoffe Auf Grund dieser Wahrnehmungen werden die umfangreichsten bort, in der Nähe der Köllnischen Wiesen, ein etwa zwanzig Jahre Berendt aus Berlin   fiber die Bedeutung der Reichstags polizeilichen Vorbereitungen getroffen, so daß man in der Lage alter Mann zermalmt. Als der heranbrausende Zug sich in Wahlen und die Ziele der Sozialdemokratie unter reichem Beifall ist, den Ausbruch neuer Unruhen gleich im Reime zu ersticken. der Zuhörer. Von den anwesenden Gegnern meldete sich Niemand Fernerhin erfahren wir, daß der bevorstehende 18. März zu einer unmittelbarster Nähe des auf dem Bahnkörper stehenden Un­zum Wort; sie haben nur den Muth, die in ihren Zusammen- Kundgebung ausersehen ist, und es gewinnt den Anschein, als ob bekannten befand, schritt dieser über die Schienen fort. Obwohl tünften ums Wort bittenden Sozialdemokraten niederzuschreien die Fahnen an diesem Tage Verwendung finden sollen. Gin beder Lokomotivführer sofort bremste, war es schon zu spät; als und ihnen die Thür zu zeigen. Die Versammlung erklärte sich stimmter diesbezüglicher Plan ist jedoch noch nicht bekannt ge- der Zug zum Stehen gebracht wurde, konnte nur noch die buch­in einer Reſolution mit den Ausführungen Berendt's einver worden. Soviel aber verlautet, daß der Friedhof der Märzgefallenen stäblich in zwei Hälften getheilte Leiche des Mannes hervor standen und versprach bei der demnächstigen Reichstags- Nachwahl aus dem Jahre 1848 wahrscheinlich den Ausgangspunkt von Unruhen gezogen werden. Bei dem Todten, einem Arbeiter, der den heran­mit voller Kraft für die Wahl Dr. Lütgenau's einzutreten. bilden wird. Während in den letzten Jahren die Besucher jenes stillen brausenden Bug wahrgenommen haben muß, wurden weder irgend Ortes den polizeilichen Anordnungen, in steter Bewegung 3 welche Papiere, die über seine Persönlichkeit Aufschluß geben, Die Kaffeler Sozialdemokraten haben durch elf monat- bleiben und nicht festen Fuß zu faffen, unbedingt Folge leisteten noch Werthgegenstände vorgefunden. lichen Boykott das Lokal Bunter Bock" wieder zu Ver- und ohne jedes Aufsehen ihre Kränze dem Andenken der Todten in einem Roupee 4. Klasse des schlesischen Personenzuges Nr. 72 Mit durchschoffener Schläfe wurde von Eisenbahn Beamten sammlungen zur Verfügung gestellt erhalten. widmeten, soll man mit der Absicht umgehen, in diesem Jahre an unweit der Station Erfner ein dem Arbeiterstande angehörender den Gräbern den Gedenktag auffälliger hervorzuheben. Hierbei

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Gegen den Volksschul- Gefehentwurf erklärte sich ein stimmig eine Versammlung des Vereins Arbeiterschuh" in Hanau  . Dieselbe forderte in der bezüglichen Resolution die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts für die Landtagswahl.

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

genannte Genosse referirte, geschehen sein.

scheint es dazu kommen zu sollen, durch einen einzigen Bider- Mann todt aufgefunden und nach der dortigen Leichenhalle ge= standsfall gegen die Polizei eine umfangreiche Bewegung hervorbracht. Daselbst wurde er als ein in Potsdam   wohnhafter zurufen. Andererseits erfahren wir auch, daß sich unter den ver- Bigarrenmacher Richard Krause refognoszirt. Die Motive der ständigen Arbeitern viele abmahnende Stimmen befinden, und That find unbekannt. wir wollen hoffen, daß diese die Oberhand behalten werden." Wir bringen diefe Mittheilung einer Berliner   Lokal- Alexander- Regiments am Schönhauser Thor umschließt, ver­Verunglückt. Den Zaun, welcher den Uebungsplatz des Korrespondenz so ausführlich, um an einem flagranten Beispiel fuchten vorgestern Nachmittag mehrere Knaben zu ertlettern, um Genosse Riesop in Berlin   hat am 2. März eine zu zeigen, in welch unverfrorener Weise die Bevölkerung in Un- den Uebungen der Soldaten zuzusehen. Hierbei blieb ein sieben­viermonatliche Gefängnißstrafe angetreten, die ihm wegen Be- ruhe zu erhalten versucht und damit für die von den Reaktionären jähriger Knabe mit dem rechten Arme auf einem der auf dem leidigung des Polizeikommissarius Art auferlegt worden ist. Die gewünschten Ausnahmemaßregeln präparirt werden soll. Aus Baun angebrachten aufrechtstehenden spigen eisernen Nägel Beleidigung soll in einer Versammlung zu Danzig  , in welcher der der unverbürgten Behauptung, daß ein Irgendwer, der sich als hängen, und da er sich nicht aus dieser Lage befreien konnte, Arbeiter gerirte, eine rothe" Fahne" bei sich getragen habe und Gegen den Genossen G. Schöder in Bernau   ist in irgend einem Laden ein Quantum rothen Zeugs gelaust bang ihm das Eisen tief in den Unterarm, die Pulsader burch­schneidend. wegen angeblicher Aufreizung in drei Fällen Anklage er worden sein soll, sowie aus der weiteren unverbürgten Be aus seiner gefährlichen Lage befreit und seinen Eltern zu­Auf seinen Hilferuf wurde er von Passanten beben. Der Termin findet am 26. März vor der Straflammer hauptung, daß jener Irgendwer verhaftet und der Polizei geführt, jedoch waren feine Berlegungen so bedenklicher Natur, des Landgerichts II zu Berlin- Moabit   statt. " Geständnisse" gemacht hätte, konstruirt die erfinderische Lotal­-In Chemnitz   wurde der Redakteur des Beobachters", forrespondenz einen Schauerroman, der mit dem blühendsten daß die Ueberführung des Verletzten in ein Krankenhaus erfolgen Walther Way, vom Landgericht, unter Vorsitz des Land- Blödsinn der Hinder- und Vordertreppen- Schundliteratur erfolg­gerichts- Direktors Jaspis, wegen Religionsschmähung, Gottes  - reich wetteifert. Wir hängen dieses Phantasieſtück spekulativer Zum Fall Ruttke. In der Ruttle'schen Mordsache ist lästerung und Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gefeße zu Reportermache hiermit tiefer und wollen allen jenen Leuten, gestern der Polizei- Inspektor Jäckel aus Cöpenick vor dem Unter­1 Jahr 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Diese Ver- welche ein politisches Interesse an jenem literarischen groben Unfug suchungsrichter am Landgericht II geladen. Mit der Vernehmung gehen sollen durch zwei Artikel begangen sein, die in der Weih- haben und denselben deshalb etwa auch in der Provinzialpresse dieses Beamten, der in dieser Sache gestern zum ersten Male nachts Nummer des Beobachters" veröffentlicht waren. Dem fruftifiziren möchten, um den deutschen Michel   in Angst zu jagen vernommen wird, dürfte die Boruntersuchung ihren Abschluß Antrag der Staatsanwaltschaft auf sofortige Inhaftnahme hatte und damit zu politischen Thorheiten wie Anno 1878 reif zu machen, erreichen. Jäckel hatte Ruttle in Göpenick zuerst vernommen und der Gerichtshof entgegengesehen und demselben schon im Voraus die Gewißheit mit auf den Weg geben, daß die deutsche sozial ihn wenigstens zu dem Zugeständniß gebracht, daß dieser am entsprochen; es erfolgte daher nach Verkündigung des Urtheils demokratische Arbeiterschaft, und in erster Reihe die Arbeiterschaft Thatort gewesen sei. Dem Amtsrichter in Cöpenick, der dann die sofortige Abführung des Verurtheilten. Berlins   dem gegenwärtigen Spiele der Gegner mit derselben das Verfahren übernahm, hat Ruttke jede Erklärung verweigert

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mußte.

Genosse Klüß in Gimshorn legte gegen das ironischen Kaltblütigkeit und derselben unerschütterlichen Be- und gefagt, daß er dem Polizei Inspektor genug erzählt habe, Urtheil des Altonaer Landgerichts Berufung ein, welches ihn des Sonnenheit und Festigkeit zuschaut, wie den gegnerischen Machi- daß er nun aber nichts mehr sagen wolle. Jäckel hat einige Bergehens gegen§ 126 des Straf- Gesetzbuchs( Störung des nationen früherer Zeit, und daß sie für keinerlei Provokationen, Beichnungen angefertigt, aus denen die Stellung des Mörder­öffentlichen Friedens) schuldig gesprochen und auf 6 Mionate mögen sie tommen woher sie wollen, die große Sache des inter paares deutlich hervorgeht; die Zeichnungen gründen sich auf Gefängniß erfannt hatte. Das Reichsgericht verwarf die Be- nationalen Proletariats und ihre Haut zu Markte tragen wird. den Befund der Blutspuren. Der Erschlagene war ein ziemlich rufung. Der genannte Genosse wird demnach in nächster Zeit Sie kennt ihr Ziel, ſie kennt ihre Bahn, nichts kann sie in ihrem vollblütiger Mensch, und durch die Beilhiebe ist eine Schlagader nach dem Glückstädter   Gefängniß übersiedeln. rubigen Wege irre machen. Und darin liegt ihr Sieg. an der linken Schläfe durchhauen, infolge dessen ist das Blut