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über die Demission aus, dankte für die ihm in, schwierigen Zeiten durch das Kabinett zu Zeil gewordene Unterstützung und gab seiner Freude über das von den Ministern während langer Zeit gegebene Beispiel von Einigkeit Ausdruck.

4. Scite

Angaben:

dem

Fortschritte der Parteipreffe. Der in Stettin   erscheinende| April 1902( einschließlich Edelmetallverkehr) einen Wert von Boltsbote" fündigt eine Vermehrung seines Umfanges durch Beigabe 617 598 917 2ire gegen 566 294 397 Lire im gleichen Abschnitte des einer Beilage auch am Montag an, während bisher nur Mittwochs vergangenen Jahres; die Ausfuhr bezifferte fich auf 478 462 483 Lire eine solche beigegeben werden konnte. Die Raumvermehrung wird gegen 456 017 073 Lire in den ersten vier Monaten des Jahres 1900. ausdrücklich auf Zunahme des Abonnentenstandes zurückgeführt. Die Bei der Einfuhr ist hiernach eine Zunahme von rund 51,3 Millionen " Arbeiterstimme" in Solingen   hat die Auflage feit den letzten Lire, bei der Ausfuhr eine solche von 22,4 Millionen Lire zu ver­Dem Brauche gemäß wird sich Loubet   nun zunächst mit den Reichstagswahlen verdoppelt." Auch die Parteigenoffen in Offenzeichnen gewesen. Präsidenten des Senats und der Kammer über die ba ch haben begonnen, energisch für weitere Verbreitung ihres Blattes politische Lage besprechen. Wie es heißt, werden dieselben dem zu sorgen. Eine erste Agitation am vergangenen Sonntag hatte spanischen Amerika  . Der Gesamtwert der Einfuhr aus dem Handelsverkehr der Vereinigten Staaten   mit Präsidenten den Vorschlag machen, Brisson mit der Neubildung des schon erfreuliche Resultate. Es wurde eine erhebliche Anzahl neuer lateinischen Amerika   nach den Vereinigten Staaten   stellte sich im Kabinetts zu betrauen. Sollte derfelbe ablehnen, so dürfte der Auf- Abonnenten gewonnen. trag zur Kabinettsbildung dem Senator Combes zufallen. Wahr= Jahre 1901 auf 214 317 110 Doll., d. i, 44 064 763 Doff. mehr als scheinlich werden Delcaffé. General André und Lanessan auch dem Die Verhältnisse in der nordbayrischen Parteipresse waren im vorhergehenden Jahre; er betrug rund 24 Proz. des Gesamt­neuen Ministerium angehören. Als weitere Mitglieder desselben am Sonntag in einer Konferenz von Vertretern der in Betracht wertes der Waren, welche von den Vereinigten Staaten   im ge= werden genannt Senator Chaumié für Justiz, die Deputierten kommenden Wahlkreise, die in Bamberg   togte, Gegenstand der nannten Jahre überhaupt aus dem Auslande bezogen worden sind. Maurice Faure für Unterricht, Etienne für Kolonien, Rouvier für Erörterung. In einer Vorbesprechung am Sonntagabend wurde Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten   nach dem lateinischen Amerika Finanzen. über die finanzielle Lage der beiden dortigen Parteiblätter: bezifferte sich im Jahre 1901 auf insgesamt 117 961 744 Dollar Asien  . damon Oberfränkische Volts- Zeitung" und Würzburger Fränkische Tages- gegen 118 865 364 Dollar im vorhergehenden Jahre; sie betrug nur Tientsin, 2. Juni. Der Aufstand im Süden von Petschili post" sehr ausführlich verhandelt. Die Konferenz erklärte fich dann 8 Proz. der Gesamtausfuhr der Vereinigten Staaten  . soll, wie katholische Missionare berichten, sich wieder ausbreiten. Die für die definitive Verschmelzung ab 1. Oftober d. J. Bewohner eines Dorfes sollen zu ihnen entsandte Vertreter der auf der Grundlage, daß die 1. und 2. Seite mit der Nürnberger 3. und Regierung, welche sie aufforderten, die Waffen niederzulegen, er-" Fränkischen Tagespoſt" gleichlautend sein und die Gewerkschaftliches. schoffen haben.- für die lokalen Nachrichten und Inserate der int nordbayrischen Partei- Orte reserviert bleiben sollen. Der Verlag ist der Jahresbericht des Deutschen Metallarbeiter Verbandes al votist Milan and admin Hof. Druck und Versand werden wie bisher von Nürnberg   aus für 1901, der foeben erschienen ist, enthält folgende bemerkenswerte Zolltarif- Kommiſſion.bewerkstelligt. Den Delegierten der nordbayrischen Wahlkreise zum bayrischen Parteitage und den Vertretern der Fränkischen Verlags- Der Verband hat in 411 Verwaltungsstellen und 47 sächsischen Am Dienstag wurde in der Beratung des Effigzolls fort- anstalt und der Redaktion der Fränkischen Tagespost" wurde die Mitgliedschaften 102 905 Mitglieder. Das ist gegen das Vorjahr gefahren. Die Vorlage ficht für Essig aller Artistin formelle Erledigung dieser Angelegenheit und Abfassung eines Bor  - eine Zunahme von 2200 Mitgliedern. Die größten Verwaltungs­in Fässern, Kübeln einen Zoll von 10 M. schlages für den neuen Druckvertrag übertragen. andren Behältnissen stellen sind: Berlin   mit 21 524, Hamburg   mit 6439, Nürnberg  bor  . Bisher betrug der Zoll 8 bez. 48 M. Totenliste der Partei. In Colditz   in Sachsen   ist der Lager mit insgesamt 4847, München   mit 3075, Leipzig   mit 3493, Auf Essigsäure ist bei einem Gewicht von mindestens halter Genosse August Rosse im Alter von 37 Jahren nach nur Dresden   mit 3210, Magdeburg   mit 2700, Chemniz mit 2123 Mit­20 Kilogramm ein Boll von 12 M., von mehr als 20 Kilogramm 14 tägigem Strautenlager an Lungenentzündung gestorben, Die gliedern. Der Verband hat seinen Mitgliederbestand trotz der Krise, ein Zoll von 48 M. gelegt. Bisher wurde Essigfäure wie Essig Chenizer Boltsstimme" widmet ihm folgenden Nachruf: Er war von der ja die Metallindustrie besonders schwer betroffen ist, un­behandelt. пос than einer, der für unsre Sache hervorragend thätig war, mochte kommen geschwächt gehalten im Gegensatz zur Krise Anfang der 90er Jahre, Der Kassenbestand. wui isigsäuresalze bleiben golfrei, ebenso roher Solzwas da wollte, und seiner rastlosen Thätigkeit ist es mit zu danken, wo ein Rüdgang zu verzeichnen war. int Einnahme und Ausgabe die Summe vont geist, dagegen wird auf den ebenfalls zollfreien gereinigten daß unser Arbeiterverein jegt eine so stattliche Mitgliederzahl aufweist Unter den Einnahmen befinden sich Holzgeist und Aceton ein Zoll von 15 M. gelegt. Ouveisen hat. Auch in der gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen 1880 995,61 Mart auf. Bei Kaffenbestand bom vorigen Jahre 571 602,71 Mark. Centrum und Nationalliberale beantragen wesentliche Er Bewegung hat der Verstorbene immer mitgeschafft und gekämpft. höhungen der Sätze der Vorlage. träge von männlichen Mitgliedern 1 241 891,30 M., von weiblichen für Agitation 44 911,31 M., für die Zeitung 89 182,14 M., für Reiſe= Mitgliedern 11 171,40 W. Von den Ausgaben find hervorzuheben: geld 108 625,19 M., für Ortsunterstützung 311 949,07 M., für Streit­Vorhanden unterstügung 197 181,09 M., für Notstandsunterstützung 56 685,58 M. ist ein Kassenbestand von 678 588,44 M. Bekanntlich führte der Verband im Jahre 1899 die Arbeitslosen Unterstützung ein und gelangte die erste Unterstügung im Juli 1900 zur Auszahlung. Also etwa mit Begin der Krise. Da mun für die Arbeitslosen- Unterstützung bei Einführung derselben 10 Pf. Beitrag pro Woche und Mitglied vorgesehen waren, so stand bei rund 100 000 Mitgliedern und einer durchschnittlichen Bei­tragsleistung von 40 Wochen pro Jahr für die Arbeitslosen- Unterstützung die Summe von jährlich 400 000 M. zur Verfügung. Es sind aus­gegeben 311 949 m.

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Die Socialdemokraten beantragen 3ollfreiheit. Benmer( natl.) befürwortet seinen Antrag als im Interesse des " Mittelstandes" unter den chemischen Fabriken liegend.

Gamp( R.) tritt dem Vorredner entgegen vom Standpunkt des landwirtschaftlichen Interesses an billigen Denaturierungsmitteln für Branntwein. Uebrigens sei diese Industrie auch derartig fartelliert, daß eine Schädigung durch ausländische Konkurrenz für sie aus­geschlossen sei.

bevor. Ein im Kanton Esch   erscheinendes Blatt, das die Interessen puSchimpffünftler. Im Großherzogtum Luxemburg   stehen Wahlen der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft zu vertreten be­Felde in einer Sprache, bei deren Kühnheit einem das Herz im hauptet, zicht gegen die dortige junge socialdemokratische Partei zu eibe lacht. Einem großen Wahlaufruf des Blattes seien zum Ver gnügen unsrer Leser einige Kraftstellen entnommen:

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Wie konnten die Socialisten in so furzer Zeit so vollständig Sitten und Sprache ändern? Sie sind nicht mehr zu erkennen; sic Hoch( Soc.): Durch die hohen Zölle schädige man die Industrie. wollen niemand mehr töten, sie sprechen nicht mehr davon, den Die deutsche Essigfabrikation leide am meisten unter der Konkurrenz Bürgern die Schädel einzuschlagen, man sicht sie nicht mehr mit des von Italien   eingeführten Weinessig. Der Weincisig verbreitet nütteln. Jetzt auf einmal respektieren sie alles. Leset doch ihre sich nicht nur wegen seiner Billigkeit, sondern auch wegen feines Wahlaufrufe und Ihr werdet höchst überrascht sein: da ist weder feineren Geschmacks immer mehr. Gegen Geschmacksverfeinerung von Kriegen, noch von Metzeleien, noch von Schädeleinhauen, noch jei die Gesetzgebung machtlos. Die Essigsäure, die getroffen von Stirchturmumreißen die Rede." werden solle, sei für große Industrien ein sehr wertvolles Roh- Ihr habt vor sechs Jahren die ersten roten Banner gesehen, anschlage angenommen war, und zwar trotz der Krise. Damit hat Das Resultat stellt sich also günstiger, als es nach dem Vor­produkt. die ersten Brandreden gehört: rote Schreihälse, welche unter dem Lurz und Beumer, die die Holzgeistreinigungs- Industrie direkt ver- volutionsschulen, die Euch, der verblüfften Menge, Freiheitstraktätchen Geheimrat van der Borght warnt vor Annahme der Anträge Mantel des Friedensapostels Euch gemacht sind, Früchte der Re- sich die Arbeitslosen- Unterstützung als durchführbar erwiesen. nichten würden. Nach weiterer Diskussion wird für Essig und Essigsäure welche alles in Grund und Boden bohren wollten." zu werfen, Eisenfresser, Wurfspießer. Säbelraßler, Volksbeschützer, die Regierungsvorlage angenommen.

Anträge erledigt.

Zoll von 1 M. gelegt werden.

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Es sind die Söldlinge der Revolution; wenn sie Freiheit,

Hoch( Soc.): In den Motiven wird gesagt, daß der Zoll Ruine unires Mittelstandes." lediglich handelspolitische Bedeutung hat. Aber welches Land hat

1192001

19

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Der Streit bei Markert Na ch fl. dauert unverändert fort. Inhaber des Geschäfts ist der

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und Pflichten dem Arbeitgeber gefeßlich zustehen, sonst wäre es wohl iungen Dame, wie man sagt, eine Verwandte des Herrn v. Mendel­Steinfels. Es scheint im Betrieb, niemand so recht zu wissen, welche Rechte kaum möglich, daß man an sämtliche Arbeiter Postkarten folgenden

Herrn N. N.

Für Essigsäuresalze wird ein Zoll von 1 M., für rohen Holz Fortschritt, Ausflärung verlangen, jo ist dieses die Freiheit für die Abgeordnete v. Mendel- Steinfels, geführt wird der Betrieb von einer folcher von 20 m. angenommen. Hierdurch sind sämtliche freiheit nennen, ist unsre Kinder in dem Hasse und in der Verachtung geist ein solcher von 8 M., für gereinigten Holgeist ein Spizbuben, Halunken und Bummler; was dieje helben llnterrichts­Auf den bisher zollfreien Bleizucker und Bleiessig soll ein für die menschliche Gesellschaft erzichen; es ist die Freiheit, allen Gesetzgebungen Widerstand zu leisten." Gothein( fes. Bag.): Hier wird ein Zoll für ein Produkt ge- Umstürzler, welche überall den Bürgerkrieg predigen und entfachen. Sie sind die Kandidaten jener Lumpen, jener Wutschnaubenden, Inhalts verschickt: fordert, von welchem wir 224 Doppelcentner einführen und Sie sind die Kandidaten der Bande, welche unsre Geschäftsleute ver­Wir fordern Sie hiermit auf morgen, Dienstag, den 3. Juni, 12 547 Doppelcentner ausführen. Für den Zoll fehlt jeder Gruid. nichten wollen durch Errichtung von Korporativgenossenschaften, dem früh um 8 1hr, zur Arbeit anzutreten. Sollten Sie froß dieser Auf­forderung nicht zur Arbeit erscheinen, so erklären Sie sich Ihres denn ein Interesse, von dem Zoll, der in Summa 224 M. tosten Ursprings ist, noch lange fort. Sogar unsre Scharfmacherblätter, andren Arbeitern auf Ihre Kosten fertigstellen. So geht das blödsinnige chimpfe, das offenbar Herifalen Anteils für geleistete Arbeit verlustig und lassen wir dieselben von famn, etwas abzuhandeln? Viel größer ist die Gefahr, daß er zu wie Post". Neueste Nachrichten"," Deutsche Tageszeitung" usw., Vergegenwärtigt man sich, daß wir es hier mit einem Betrieb Stepreffalien führen kann, wodurch die deutsche Industrie am schwersten könnten davon noch etwas lernen. Sie sind wirklich Schwächlinge ist, dann muß man staunen über die Gesegesunkenntnis eines kons zu thun haben, in dem jegliche Kündigung ausgeschloffen geschädigt wird. Die Vorlage wird angenommen. dieser urwüchsigen Kraft gegenüber. Bielleicht lassen sich diet, dann muß man staunen über die Gesegesunkenntnis eines ton­Roher Weinstein bleibt zollfrei, dagegen soll auf ge- Sampffeld spornt ihn vielleicht zu noch größeren Leistungen an. " Nenesten Nachrichten" den Schimpfkünstler kommen; das größere ſervativen Abgeordneten resp. seiner Geschäftsführung. Deutscher Metallarbeiter- Verband. reinigten Weinstein ein Boll von 8 M. gelegt werden. Der Ortsverwaltung Berlin  . gleiche Zollsatz ist für Brech- Weinstein und andre Antimon Polizeiliches, Gerichtliches liv. Zum Streit der Steinsetzer und Rammer in Eberswalde  , Präparate vorgesehen. Bisher waren diese Produkte sämtlich Stöcker gegen Königsberger Volkstribüne". Die Volts- Freienwalde und Umgegend wird uns mitgeteilt, daß der Steinfeger 8ollfrei. iar siz zeitung" meldet aus Königsberg   i.Br.: Die hiesige Straffammer meister Schönsee   in Wriezen   die Forderungen zum größten Teil Stadthagen  ( Soc.): Weinstein ist ein wichtiges Rohprodukt in verhandelte in Sachen Stöder gegen den Redacteur Noste des bewilligt hat und ist bei denselben die Arbeit aufgenommen worden. der Färberei. Ebenfalls wird es beim Versilbern von Messing ge- hiesigen socialdemokratischen Blattes. Der Verteidiger Haase erklärte, Der Steinfegermeister Neubauer in Freienwalde   hat die Forderungen braucht und ist auch ein Haupt- Rohstoff in Apotheken. Mit diesen Stöcker habe zweimal in der Angelegenheit des persönlich geladenen der Arbeiter für eine größere Arbeit bewilligt; leider konnten diefelben Zöllen auf Rohstoffen hetzt man die Industrien gegen einander und Genoffen Ewald und im Prozeß Bäcker einen wissentlich falschen Eid die Zeit nicht abwarten, bis der Herr sich zur allgemeinen An­chädigt die Industrie als Gesamtheit in ihrer Konkurrenzfähigkeit geleistet. Auf Antrag des Vertreters Stöckers, des Rechtsanwaltserkennung der Arbeiterforderungen entschloß, sondern nahmen die gegen das Ausland. Bisher war Bollfreiheit und die Intereffenten Meyer- Tilfit, erfolgte die Vertagung der Verhandlung auf 2 Monate; Arbeit unter den angebotenen Bedingungen auf. Es find nur noch verlangen keinen Boll. Man soll nicht ohne genügenden Grund es soll die Beweisaufnahme in dem bekannten Brozeſſe Stöders die Firmen Hilfer in Eberswalde   und Thiecke in Lindenberg, die Zölle einsetzen. Wenn auch einige Fabrikanten für gereinigten gegen Bäder wiederholt werden. Meyer will feststellen, daß das nicht bewilligt haben. Ein Teil der Ausständigen ist abgereift, Beinstein Bölle verlangen, so hätte man doch die Färber usw. be- Ürteil, wodurch Stöcker des Meineids bezichtigt wird, auf irrtümlichen Buzug ist fernzuhalten. rücksichtigen sollen. Feststellungen beruht.

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Direktor Wermuth: Der größte Teil des eingeführten Wein­steins ist Rohweinstein, diefer soll frei bleiben. Sprit

Hierauf werden die Säße der Vorlage angenommen. Eine Reihe Positionen selten vorkommender chemischer Er= zeugnisse werden nach der Regierungsvorlage angenommen. Beim Calciumcarbid   werden die Verhandlungen abgebrochen und auf Mittwoch vertagt.

Erledigt wurden die Positionen 307 bis 314.

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Partei- Nachrichten.ſtigeſeßt.

Das Schiedsgericht in Sachen Berthold Mehring, be­stehend aus den Genossen Gerisch als Vorsitzenden, Rosa Luxemburg  . Arons, Baake und Stadthagen  , ist auf Grund seiner Verhandlungen zu folgendem Ergebnis gelangt: Nachdem festgestellt worden ist, daß Genosse Dr. Berthold eine gegnerische Zeitschrift, die Zukunft  ", mehrere Monate hindurch ver­antwortlich zeichnete, und damit trotz des einschränkenden Zusages ,, in Vertretung" ihren Inhalt, wie es nach außen hin aufgefaßt werden mußte, mit seinem Namen deckte,

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Deutsches Reich  .

Der Streik der Stuttgarter   Straßenbahner dauert unverändert fort. Aus dem Bureau des Verbandes der Transport- und Verkehrsarbeiter wird uns geschrieben:

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Aus Industrie und Handel. Ueber die Beschäftigung im Textilgewerbe schreibt die Die Stuttgarter   Straßenbahn sucht in den verschiedensten Arbeitsmarkt- Korrespondenz" Daß nach Abschluß der Frühjahrs- Städten Streitbrecher anzuwverben. Die Gewerkschafts­out Saison der Geschäftsgang nachgelassen hat, ist eine regelmäßige Er­scheinung, die zu einer pessimistischen Auffassung der Lage des Textil- artelle werden ersucht, dafür Sorge tragen zu wollen, biting notorious gewerbes an sich noch keinen Anlaß giebt. In einer Reihe daß der Zuzug von Straßenbahnern nach Stuttgart   ferngehalten von Bezirken haben viele Webereien einen Teil ihrer Stühle wird. Namentlich find in Glauchau  , Crimmitschau  , Die Stuttgarter   Straßenbahner fämpfen um ihr Koalitions­Meerane die Fabriken, die Jacquardartikel herstellen, nicht im recht! stande, den Vollbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch in den Bezirken der Tuchfabritation fehlen genügende Aufträge. In Forst und Aachen   Daß sich der Kampf jetzt in der Hauptsache um das Koalitions hat der Wochenverdienst der Arbeiter infolge des stifleren Geschäfts- recht dreht, haben wir schon in der Sonntagsnummer kurz berichtet. ganges eine Verringerung gegen die Vormonate erfahren. In der Noch deutlicher wie aus jenem Telegramm geht das hervor aus dent Spinnerei besteht noch immer ein scharfes Mißverständnis zwischen ausführlichen Bericht, den die Schwäbische Tagwacht" über die Vers den Rohmaterial- und Garnpreisen. Die Webereien find um so handlungen bringt, welche am Sonnabendnachmittag zwischen Ver weniger in der Lage, höhere Preise zu bewilligen, als sie ihren Ab- tretern der Streifenden der Direktion unter dem Vorsiz eines nehmern gegenüber bei der Schärfe der gegenseitigen Konkurrenz Gewerberichters stattgefunden haben. Neben den nichtssagenden gleichfalls feine Preiserhöhung durchsetzen können. Die Versuche, das Bugeständnissen bezüglich des Lohnes und der Arbeitszeit verlangt Breisniveau der Fertigfabrikate zu heben, sind bis jetzt fast sämtlich die Direktion: gescheitert. Neuerdings haben die Wollwarenfabrikanten von Apolda  eingehenden Aufträge die Preise um 7/ 2-10 Broz. erhöht werden sollen. eine Preisverabredung getroffen, wonach für alle nach dem 15. Juni Die Wirkung dieser Ankündigung ist eine Steigerung der Aufträge vor dem Anfangstermin der Preiserhöhung und infolge dessen eine Zunahme des Beschäftigungsgrades. Fraglich aber bleibt, ob die Breissteigerung unter solchen Umständen mehr als eine nominelle Bedeutung hat. Einen Fall wirklich günstiger Lage des Arbeits: bewiesen. 2012 marktes in einer Specialbranche zeigt hingegen die Plauener   Spitzen- Der Frautf. 8tg." wird aus Stuttgart   telegraphiert: industrie. Die dortigen Juduftriellen hegen Besorgnisse wegen Abwendung Eine Bolksversammlung, die von 2500 Personen aus allen der Arbeiter nach den Konkurrenzdistrikten der Schweiz  . Während auf Streifen der Einwohnerschaft besucht war, erkannte das Vorgehen der der einen Seite Schweizer   Fabrikanten durch Inserate in der streifenden Straßenbahner als durchaus berechtigt an und verurteilte Plauener   Lokalpresse zu hohen Löhnen Arbeiter anzuwerben suchen, die ablehnende Haltung der Direktion bei der Einigungsverhandlung. warnen die Arbeitgeber öffentlich dringend vor der Schweiz   Sie hieß die Forderung der uneingeschränkten Bewilligung des gängerei" und bezeichnen fie in einem Artikel des Vogtländer Stoalitionsrechts gut und sicherte den Ausständigen in vollstem Maße Anzeiger" als einen Berrat an der deutschen   Industrie." moralische und materielle Unterstügung zu. Förderung des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats.

daß ferner während dieser seiner Thätigkeit Artikel in der " Zukunft" erschienen sind, die von Gegnern geschrieben, schärfste Angriffe gegen die Partei, sowie gegen einzelne Parteigenoffen als solche enthielten,

daß endlich Genoffe Berthold ein Gnadengesuch an den Kaiser zu Gunsten eines Freundes, obendrein mit einer eines Demokraten unwürdigen Begründung unterzeichnet hat,

erklärt das Schiedsgericht, daß Genosse Dr. Berthold sich einer Reihe grober Berstöße gegen die Pflichten eines Parteigenoffen schuldig gemacht hat, die auf das ent­schiedenste zu verurteilen find. Gleichzeitig spricht das Schiedsgericht seine Mißbilligung darüber aus, daß Genoffe Dr. Mehring, in der irrigen Annahme, Genoffe Berthold wolle sich einem Parteigericht entziehen, und in der weiteren irrigen Annahme, alle zuständigen Partei- Instanzen seien erschöpft, das Verhalten des Genossen Dr. Berthold in einer so verlegenden Form öffentlich gerügt hat.

Berlin  , den 3. Juni 1902.

A. Gerisch. Rosa Luxemburg  . Dr. Leo Arons  . Kurt Baate. Arthur Stadthagen  .

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Der Dienstbefehl, wonach es den Angestellten untersagt ist, dem Centralverband der Handels, Transport und Verkehrsarbeiter beizutreten, bleibt aufrechterhalten.

Diese Forderung bedeutet für die Straßenbahner die völlige Vernichtung des Koalitionsrechtes. Daß sie sich eine solche nicht ge­fallen laffen, haben sie durch ihr seitheriges solidarisches Verhalten

Nach vorläufiger Ermittelung betrug die Förderung der Syndikats- für diesmal beendet. Die beteiligten Arbeiter hielten es für Ju Baugewerbe Magdeburgs ist die Lohnbewegung zechen ab 1. Januar bis Ende Mai rund 19 200 000 Tonnen oder 1 800 000 Tonnen gleich ungefähr 8,70 Proz. weniger als in der brechen zu lassen, fie nahmen die Vorschläge der Unternehmer an, ratsam, den von den Unternehmern angedrohten Kampf nicht aus­entsprechenden Zeit des Vorjahres. wonach die Arbeiter 2 Pf. pro Stunde weniger erhalten als sie Italiens   Außenhandel im ersten Quartal 1902. Die forderten. Die Bausperren wurden aufgehoben und am Montag die Einfuhr nach Italien   erreichte in den Monaten Januar bis Arbeit wieder aufgenommen.

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