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im 19. Jahrhundert verbracht zu haben. Die Arbeiterklasse! Zum wenigsten aber müßten fie, wenn sie nicht so weit gehen hat sich von der Bourgeoisie noch nicht geschieden und das wollen, diese dreiviertelabsolutistische Verfassung des Reichs und Großkapital feiert ungestört seine Triumphe. Die hervor- Preußens ändern, die auch ein minder aftives Temperament als das ragendsten Gestalten in der Westminsterabtei sind heute Wilhelms II. mit Naturgewalt zum persönlichen Regiment führen Chamberlain, Beit und Pierpont Morgan  ... muß. Die Judividualität des Monarchen läßt sich nicht korrigieren, wohl aber die Verfassung so ändern, daß sie der Energie des per­sönlichen Willens staatsrechtliche Schranken sept.

Politische Ueberlicht.

und dann-1

leien:

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Kindergeschrei.

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Berlin  , den 26. Juni.

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Damit haben die Freifinnigen tüchtig der neuen großen Marines vorlage vorgearbeitet, deren Kommen nunmehr auch die Berliner  Wie empfindlich die freisinnige Neuesten Nachrichten" bestätigen. Boltspartei für diese Erinnerung ist, das zeigt eine hübsche Aus­laffung der Breslanter Zeitung", die auf unsern Vorschlag, eines der fünftigen Schlachtschiffe Eugen Richter   zu taufen, liebenswürdig bemerkt:

Das geistige Niveau des Vorwärts" sinkt seit geraumer Zeit in auffällig schnellem Tempo von Stufe zu Stufe und erhebt sich jezt kaum noch über den Tiefstand, auf dem sich die politische Argumentation eiwa der Staatsbürger- Zeitung" oder des Bahr. Vaterlandes" zu halten pflegt."

vollends nachahmen und das pflicht und wahrheitsgemäße Gut­Das Breslauer Blatt möge die Praxis des Dreschgrafen achten des Borwärts" statt bloß durch Beschimpfung durch eine pistolenforderung widerlegen!-

2087

Neben der Verfassung tragen aber in erster Linie die bürgerlichen Parteien und die Parlamente die Schuld an der Entwicklung des persönlichen Regiments. Treibt man nicht unablässig den ekelhaftesten Byzantinismus? Wetteifert man nicht darin, auf alle Wünsche der Seitdem der Freiherr   v. 8edlig infolge der durch Honorar- Strone, und feien sie noch so individuell", einzugehen? Ist nicht rechnungen nachgewiesenen Kanalintriguen feines hohen Amites ver luftig gegangen ist, arbeitet er offen für die journalistische Fronde gerade seit der Regierung Wilhelms II. die bürgerliche Opposition so gut und ist bemüht, durch möglichst naturalistische Portraitierung der Wunsches entgegen und dann beklagt man sich über das persön wie ausgestorben? Man trägt der Krone die Erfüllung jeden Person Wilhelms II. die Leute des neuen Kurses einzuschüchtern, um Gustav Freytag   als preußischer Offiziofns. Ein übler sie für die Zwecke der Scharfmacher und Junker gefügig zu machen. liche Regiment. Welch eine Selbstverhöhnung! Ja, es hat sich ja Dienst wird dem Andenken Gustav Freytags durch die jüngst er­folgte Veröffentlichung der Denkwürdigkeiten des Generals Die kaiserlichen Charakterschilderungen dieses fabelhaft echten sogar nenerdings ein radikal gespreiztes Parteichen aufgethan, das Monarchisten find immer nach dem Rezept gearbeitet, daß zwischen allen Eruſtes die famose Lehre aufstellt, fluge Politiker müsten, an v. tosch erwiesen. Es wird durch einen Brief, den Stofch amr den Zeilen die Drohung zu lesen ist: Wenn ihr Euch nicht unsern statt ihre Grundsäge durchzukämpfen, durch lakaienschlaue Anpassung 9. März 1869 an Gustav Freytag   fchrieb, festgestellt, daß auch dieser bedeutende Schriftsteller sich zu Reptiliendiensten miß Wünschen fügt, dann werde ich mal die ganze Wahrheit geigen an die zufällige Art des Monarchen Vorteile erschleichen! Die bürgerlichen Parteien, der Reichstag   und das preußische Ab- brauchen ließ. In den Hamburger Nachrichten" veröffentlicht der geordnetenhaus find auch mit viel größerem Nechte anzuflagen als die Es galt damals, den Grafen Uſedom   unſchädlich zu machen. Minister und der Bundesrat. So lange es mit absoluter Macht: Usedom   war preußischer Gesandter am italienischen Hofe und von genannte freikonservative Abgeordnete Betrachtungen über das vollkommenheit ausgestattete Monarchen giebt, werden sich stets auch Bismard gestürzt worden, weil er in ihm, gleich wie im Grafen persönliche Regiment", denen folgende Stellen entnommen Leute finden, die ihnen ministerielle Aufwartungsdienste leisten. Auch Kronprinzenpaar sehr beliebt, und der von Bismarc eigenmächtig Bisward eigenmächtig aber war bei dem Bismard wollte ja- i bet Theorie! nur ein treuer Diener feines Stupid paces Grafen Uſedom   ärgerte auch den alten Kronprinzenpaar ſehr beliebt, tete. Uljedom aber war bei dem Die Krefelder   Husarengeschichte wird an sich wohl keine praktischen Folgen haben, sondern im Sande verlaufen. Warum sollte da Herr v. Thielen sich nicht glückselig wilhelm. Man wollte nun den Grafen dadurch beruhigen, daß man Herrn sein. Wenn nicht die Stadtverwaltung selbst schon so verständig ist, den Plan preisen, wenn ihm sein König in einem Abschiedsschreiben für ihm, der fünstlerische Neigungen hatte, in der preußischen Kunſt­unb in Rinſte an den dieferhalb an die Stadt zu stellenden Anforderungen die mammhafte Art" bantt, mit der Gie le an den dieserhalb an die Stadt zu stellenden Anforderungen die mannhafte Art" dankt, mit der Sie jederzeit meinen verwaltung falt stellte. Aber Usedom   widerstrebte und nun wandte scheitern zu laffen, so wird die Sache zwar dem Kriegsminister Intentionen gefolgt und die großen Aufgaben auf dem Gebiete fich Stosch an Gustav Freytag  , indem er ihm schrieb: 19 einige alsdann nicht unverdient unangenehme Stunden be- des Verkehrswesens vertreten haben". Vor acht Wochentag, schrieb Bismard an Usedom  , seine Schritte reiten, aber mit der Ablehnung der bezüglichen Forderung So ist die Bedligiade in jedem Betracht schief und unlogisch. und Thätigkeit schädigten die preußische Bolitik; er möge seinen Abschied einreichen. Usedom   schreibt darauf an den König: im Reichstage endigen. Eigentlichlich müßte schon das Reichs Freilich ist sie auch nicht so ernstlich gemeint. Die Konservativen Sch ser S. M. habe ihn bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin   so gnädig Schazamt ein entscheidendes Beto einlegen, allein das ist bei revidieren lediglich deshalb ein wenig ihre monarchischen Gefühle, der Schwäche der Position dieser Centralstelle selbst bei so empfangen, daß er, Usedom  , nicht an den Allerhöchsten Willen feiner Abberufimmg glauben fönne. Der König, entrüstet, daß schlechter Finanzlage nicht zu erwarten, ebenso wenig eine Ab- weil es sie ärgert, daß der Monarch nicht ganz ihren Jutentionen setzung im Bundesrate. Ungleich größer ist die symptomatische folgt. Sie wollen ihn durch solche revoltierenden Kezzereien wieder Bismard, ohne ihn zu fragen, Gesandte verabschieden will, schreibt an Usedom  , er solle bleiben, und Bismard bekommt Bedeutung des Vorganges. Vor allem aber leben wir an die Scholle des Junkertums fesseln. Ist das geschehen, dann nicht mehr im absoluten Staate und das per- werden sie wieder überzeugte Monarchisten sein und das Regiment einen Zopf. Natürlich dreht sich Bismarck   diesen hübsch zurecht sönliche Regiment des Herrschers ist nicht nur durch die ber- für das beste erklären, das so persönlich wie möglich ist! lund haut Usedom   damit. Neue Entrüstung, und Bismard stellt fassungsmäßigen Rechte der Boltsvertretung beschränkt, sondern Das Geschrei ist an der Logik gemessen zwar kindisch, die Kabinettsfrage. Darauf fiel denn Usedom   ohne weiteres, auch an die Mitwirkung selbständig verantwortlicher Minister ge- aber es ist dem Zweck der Schreier nach ebenso boshaft wie- ziel aber der König gab ihm, ohne Bismard davon zu sagen, einen bunden. Es ist ein planmäßiges Bestreben unverkennbar, bewußt!- Orden und berief ihn in die Stelle von Olfers. ntal ingrop. and jene Schranke des persönlichen Regiments zu beseitigen. Nun wird gewünscht, daß Sie an Usedom   schreiben, um ihm den Entschluß zu erleichtern, und daß Sie ihn in einer Kaiser Wilhelm 11. ficht in seinen verantwortlichen Näten im Reiche ion is liabilitasid V Gion und in Breußen anscheinend allein ausführende Organe seines lostin Deutsches Reich.  bibürften Gie aber nicht benutzen, weil die Zusammenhänge flar Zeitung so verherrlichen, daß er hinschmilgt. Die Grenzboten" Willens. Das Wort vom Handlanger" spiegelt wohl durchaus richtig seine Auffassung von der Stellung des Monarchen zu seinen Bollmahnung. Die Köln  . 8tg." bringt einen Auszug von find, und dies den Herrschaften( dem Kronprinzenpaar) Unannehm lichkeiten bereiten könnte." opadu planin Ministern wieder. Wie sehr dies in den zunächst beteiligten Kreisen demnächst in Konrads Jahrbüchern" erscheinenden Ausführungen Der Ton des Briefes beweist, daß Freytag sich offenbar des si empfunden wird, geht aus einer Aeußerung hervor, welche ein über die Folgen des Nichtzustandekommens des Zolltarifs  . Der unlängst verstorbener hoher Staatsbeamter gelegentlich einer der Autor, der in höheren Beamtenkreisen zu finden sein dürfte, will Defteren zu solchen Diensten hat benitzen lassen; denn sonst würde parlamentarischen Abende dieses Jahres gethan hat. Er meinte, durch düstere Ausmalung der handelspolitischen Lage Deutschlands Stofch ein solches beleidigendes Anfinnen nicht an ihn gestellt haben. daß Herrn v. Mique Is Rücktritt nicht sowohl wegen der Kanal- im Falle des Scheiterns des neuen Tarifs alle Mittel- Vermutlich hat denn auch Freytag den Grafen Usedom   in die Kunst frage, sondern deshalb herbeigeführt worden sei, weil er verparteien zur Einigung auf die Regierungsvorlage und zur weggelobt. dbzur Er wurde nach dem Kriege Generaldirektor der fucht habe, im Sinne seiner politischen Verantwortlichkeit die einigen Abwehr der socialdemokratischen Verzögerungs- Museen. Chlo Entscheidungen des Kaisers zu beeinflussen. Die Richtigkeit absicht vornehmen. Die Socialdemokratie beabsichtige die Brot und Gustav Freytag   gilt noch für einen der charaktervollsten and on soiling p der Version kann dahingestellt bleiben, fie ist aber jedenfalls für die wucherparole für die Neuwahlen zum Reichstag zu bemugen; bürgerlichen Bubliziften!- stin Stimmung in obersten Kreisen der Beamtenschaft bezeichnend. Unter gelingt ihr das, dann wird der neue Reichstag eine Zusammen- Wohnungsreform in Heffen. Aus Darmstadt   wird vom dem hier in Rede stehenden Gefichtspunkte gewinnt auch die zu fehung haben, die dem socialistischen Elemente einen gefähr Donnerstag telegraphiert: nehmende Militarisierung des preußischen Staats: lichen Einfluß verschafft. Damit erkennt der Verfasser Die Ziveite Kammer nahm heute einstimmig den Geſetzentwurf ministeriums eine besondere, aber keineswegs unbedenkliche an, daß der jezige Reichstag bei seinen Zollwucherplänen nicht die betreffend die Wohnungsfürsorge für Minderbemittelte Früher repräsentierte allein der Kriegsminister das wählerschaft hinter sich hat und daß die Durchführung jener Bläne an, dessen Geltungsbereich sich hinab bis auf Gemeinden von militärische Element im Staatsministerium. Seit der Staats  - dem Verrat an den Wählern gleich kommt. 5000 Einwohnern erstreden soll. Das Gesetz siebt ferner sekretär im Reichs- Marineamt Mitglied des Staatsministeriums Die Kreuz- Beitung" ergreift bereits zu den Einigkeitsmahnungen die Schaffung einer Wohnungsinspektion, die nicht als Organ und das Landwirtschafts- und Arbeitsministerium mit Generalen das Wort, fie erklärt, eine Einigung sei nur dadurch möglich, daß die der Bolizei Aufsicht, sondern der Wohlfahrtspflege gedacht ift. außer Dienst besetzt sind, gehören dem Staatsministerium nach Regierung den Wünschen der Agrarier noch weiter entgegen sowie die Förderung der Erbauung von Wohnungen für Minder­gerade vier Männer an, welche erzogen und gewohnt sind, kommt, und sie schließt ihre Betrachtung mit den Worten:" So bemittelte vor. Wie von seiten der Regierung hervorgehoben wurde, Willensäußerungen des obersten Kriegsherrn gegenüber wie die Regierung es sich vorzustellen scheint, werden in konsti- soll es ein Verfuch sein, die Schädigungen durch Alkohol, Tuber­mit den Sporen zusammenzuschlagen und zu sagen: tutionellen Staaten keine Gesetze gemacht". Die Kreuz- fulose 2c. im Interesse des Volkswohls zu verhüten und so der All­" Bu befehlen, Ener Majeftät!" Die letzte Minister Beitung" erhebt sich also wieder als Hüterin des Konſtitutionalismus, gemeinheit zu dienen. ernennung, bei der es sich um ein Ressort von der aller- da die Monarchie und ihre Regierung nicht genug Brotzoll be­20größten Bedeutung handelt, verdient daher auch unter diefem willigen will!- en Gesichtspunkte besondere Beachtung. In einem wesentlichen Punkte # 13 aber unterscheidet fich der Krefelder   Vorgang und nicht zu seinem Vorteil von der preußischen Königsherrlichkeit des achtzehnten Jahrhunderts.

Bedeutung.

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Eine peffimistische Stimmung so schreibt eine parla­mentarische Korrespondenz greift bezüglich der Verhandlungen der Zolltarif- Kommiffion des Reichstags immer mehr um sich. Es wird die Besorgnis gehegt, daß, wenn das jezige Tempo bei behalten werden sollte, frühestens im August die erste Lesung beendigt werden könnte. Man macht sich auch darauf ge­faßt, daß die zweite Lesung sehr oft noch größere Schwierigkeiten als die erste Lesung bieten wird.

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In Südwestafrika ist der Eisenbahnbau Swakopmund- Wind­boet jezt beendigt worden. Die offiziöfe Presse feiert hierin ein foloniales Ereignis erften Ranges. Die Größe des Ereignisses ist an wenigen 8ahlen leicht zu ermeffen: Der Bahnbau fostete dem Reiche über 132 Millionen Mark, außerdem erhält Deutsch  Südwestafrika aus der Reichskasse einen jährlichen Ruschuß von 6 Millionen Mark; dabei giebt es dort ganze 2223 Deutsche  , von denen 825 auf die Schugtruppe enifallen, die Jahres ausfuhr aber beträgt noch nicht eine Million Mark und nimmt Ausland.

spricht sich also zu den letzten Beratungen in der Zolltarif- Kom Konservative Gewissenhaftigkeit. Die Konf. Korrespondenz" ständig ab!- mission aus: d

Cituoti

Die Zolltarif- Kommission hat sich in ihren letzten Sigungen Die Statistik als Feind der Reaktion. bei der Beratung der Positionen über Baumwollengespinste ein Aus Nuland wird uns geschrieben: Die agrarstatistischen gehend Sachverständigen Prüfungen gewidmet. Arbeiten der russischen Semstwos  ( Selbstverwaltungs- Körperschaften) Das Ergebnis derselben war eine starke Serabjeung haben einen guten Ruf weit über die Grenzen des Barenreichs hinaus. der meisten Garnzölle. Hoffentlich wird nicht auch im weiteren Verlauf der Tarifberatungen in gleich ausführ. Die gesamte neuere theoretische Litteratur der russischen Nationalökonomie licher Weise den Sachverständigen ein so zeitraubendes Ein- fußt in ihrem agrarpolitischen Teil auf diesen Arbeiten, die als eintes greifen ermöglicht, sonst würde an dem Zustandekommen der Bor­lage, ja auch nur an der Beendigung der ersten Kommissionslejung vor dem Herbst gezweifelt werden müssen."

Der charakterische Unterschied zwischen dem Könige, welcher ben Junkern gegenüber seine Autorität wie einen rocher de bronce ftabilisierte, und feinem großen Sohne einerseits und dem Absolutismus des roi soleil und seiner Nachfolger andrerseits war bekanntlich der, daß jene Preußenkönige sich allein von der Staats­raison und der salus publica leiten ließen und persönlichen Neigungen, Liebhabereien und Impreffionen keinen Einfluß auf ihr Regiment gestatteten, Sie waren als Regenten die Berkörperung des Kantschen Imperativs der Pflicht, und darauf beruht zum großen Teil ihre Größe und ihr Verdienst um Preußen und Deutschland  . In den Rahmen ihrer strengen Auffassung ihres Herrscherberufs paßt der Krefelder   Vorgang doch nicht ganz hinein. Das ist an sich nicht eben erfreulich, aber außerdem politisch so unerwünscht als möglich. Denn es führt der ohnehin schon weit­verbreiteten Ansicht neue Nahrung zu, daß Liebhabereien, Stim­mungen nud sonstige Momente subjektiver Art sich jetzt sehr viel stärker geltend machen, als dies sachlich gerechtfertigt ist. Wie ift. Wie stark gerade Auffassungen dieser Art dazu beigetragen haben, den Kanalstreit zu verschärfen und die Verständigung zu erschweren, ist noch in frischer Erinnerung. Auch vom Standpunkt der monarchischen Autorität ist es natürlich zu beklagen, wenn der Befürchtung, daß Liebhabereien und Tageseindrücken ein größerer Einfluß eingeräumt wird, als gut ist, neue Nahrung zu geführt und weitere Werbreitung gegeben wird, genau so, wie es berselben keineswegs förderlich sein wird, wenn demnächst der Reichstag seine Zustimmung zu der Verlegung eines Husaren Regiments an den Hauptsiz unfrer Sammet und Seidenindustrie Zusage unerfüllt bleibt. Die Zusage selbst werden. als das Produkt einer durchaus harmlosen Augenblicksstimmung, und muß an sich unter diesem Gesichtspunkte beurteilt werden. Das, was berechtigtes Aufsehen erregt, ist der schwer abzuweisende Eindruck, den man aus dem Vorgang betreffs gewisser Grund­anschauungen Kaiser Wilhelms II. erhält.

versagt und so die den Krefelder henvist natürlich nicht

In diesen Mannesmut grimassierenden Ausführungen ist ja gewiß vieles richtig. Aber diese Auflehnung und Empörung ist doch nichts andres wie das Verfahren eines Kindes, das seine Buppe durchaus auf den Kopf stellen will, und wenn sie dennoch umfällt, jämmerlich schreit, als ob das Geschrei die Naturgesetze der Schwere aufheben tönnte. in

der unvergänglichsten Denkmäler der Gemstwvos betrachtet werden müssen. Die Vorzüge der Semstwo Statiftit sind es aber auch von jeher gewesen, die diese der Reaktion verhaßt gemacht hat. Was halfen Die Konservative Korrespondenz" gesteht zu, daß die Anhörung die Witteschen Schönfärbereien, wenn die Semstwo- Statistik ihnen der Sachverständigen in der Kommission zu höchst wichtigen Aende- immer wieder den Stempel der Schwindelei aufdrückte, was der rungen der Vorlage geführt hat. Und dennoch fordert sie die Sirenengesang der zarentreuen Hoffnechte über die Wohlthaten des Beseitigung der Sachverständigkeit bei den weiteren Beratungen. Bei der Beratung der Textilzölle hatte die Zollkommission in Absolutismus  , wenn jahraus, jahrein die Semftwo- Statistit ziffern­ihren eignen Kreisen Sachkenner, die aus langer Lebenspraxis die mäßige Belege über den wirtschaftlichen Niedergang des Landes unter der wirklichen Verhältnisse der betreffenden Gewerbszweige kennen. Ihr autokratischen Last darbot? Hieraus ist zu erklären, daß die Regierung Urteil brachte die Regierungsvorschläge alsbald zu Falle. Würde schon stets die statistische Thätigkeit der Semstwos argwöhnisch verfolgte. die Kommission in die Lage verjezt werden, auch beispielsweise Die Frage bekam eine aktuelle Bedeutung, als in den südlichen fleinere Bauern und Viehzüchter als Sachverständige zu hören, fo Gouvernements die Bauernbewegung auftrat. Der neue Minister

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dem

würden auch die hohen Getreide und Viehzölle unhaltbar des Innern von Blehwe wendete nach feiner Ankunft in ogn Der Mustergeistliche. Der Kaiser hat jüngst zu dem Aachener die staatsmännische Nase deckte im Handumdrehen die Kardinal­Stiftsprälaten Bellesheim gesagt: Wenn alle Geistlichen Ihrer Konfeffion im deutschen Lande so denken wie Sie, dann ist es um die Zukunft unsres Vaterlandes wohl bestellt." Die Tägliche Rundschau" teilt mun mit, daß dieser Stifts­prälat in seinem Papit- Artikel im katholischen Staatslexikon" dem heiligen Vater das Absehungsrecht über alle Fürsten   zuschreibt, sobald die ihm( dem Papst) anvertraute Beschützung des christlichen Glaubens und der( katholischen) Kirche diesen Schritt erfordert". Der Bapst darf ferner so oft es das Seelenheil erfordert", sta a tliche Gefeße aufheben und in gewiffen Fällen" die Unter thanen vom Eide   der Treue entbinden.

ursache der Hungerbewegung auf: Schuld an allem feien die statistischen Erhebungen der Semstwos, weil fie ,, in ,, in den Bauern falsche Vorstellungen erweckten". Blehive beschloß, das Uebel mit den Wurzeln auszurotten. Der Semstwo- Statistit ist nunmehr der Garaus gemacht. Der Kaiser hat bereits ein Reskript unterzeichnet, das von nun au statistische Erhebungen in den 12 Gouvernements Bessarabien  , Jekaterinoslaw. Kadan  , Kurst, Orel, Pensa  , Boltawa, Samara, Simbirst, Tula  , Charlow, Tschernigow   ganz untersagt, in den übrigen 22 Gouvernements, in denen die Semstwo  - Verwaltung ein­geführt ist, ist es den Gouverneuren überlassen, nach ihrem Gut­dinten zu handeln, ob sie das Verbot auch auf ihre Gebiete ausdehnen wollten.

Die Anklage gegen die Person des Monarchen sind im Munde Der Kaiser wird sich eben über solche bloß gedachten" eines tonservativen Royalisten zwar pilant, aber sie gleiten wesenlos Rechte teine Sorgen machen, zumal ja Deutschland   das Land ist, an der Sache vorüber. Nicht der Monarch ist schuldig, sondern die in dem die katholische Kirche   die größte Freiheit genießt; die Monarchie, die preußisch- deutsche insbesondre. Wilhelm II.   ist mmm einmal ölnische Voltszeitung" will das allerdings nicht wahr so wie er ist. Der Erbmonarchismus gestattet nicht, daß das Volt sich haben und erklärt, daß die angebliche Aeußerung des Bapstes Indem durch diesen nenen Gewaltakt auch die wissenschaftliche die Form des Temperaments, des Charakters und der Intelligenz unrichtig ist". Die Behauptung imag das rheinische Centrumsorgan Bethätigung schwerste Beeinträchtigungen erleidet, werden neue aussucht, die es für nüglich zur Ausübung der höchsten mit ihrem monarchischen Gewissen ausinachen. Immerhin entspricht Streiter in die Arena des unnachsichtlichen politischen Kampfes ge­Regierungsgewalt hält. Man muß sich vielmehr in die zufällige das angebliche Bapstwort mehr den Thatsachen als die durch Wesenheit finden, die gerade zur Regierung gekommen ist. Es ist die Aachener Rede veranlaßte trogige Klage eines vatikanischen drängt werden, durch den allein die Bahn auch für die freie wiffen­kindisch, ungerecht und niedrigster Fetischismus, wenn man der Person Organs, daß selbst in der Türkei   die Statholiken nicht so unfrei fchaftliche Forschung freigelegt werden kann. ter seien wie in Deutschland  . Warum schämt sich das Centrum, seine anrechnet, was die Institution notwendig gewirkt. Herr v. Zedli Macht zu bekennen? hat das Verdienst, reiches Material gegen den Monarchismus, nicht Der wunde Punkt. Den Freifinnigen ist es natürlich sehr Paris  , 26. Juni. Libre parole" will erfahren haben, daß die gegen den Monarchen herbei zu schleppen. Wollen die Konservativen unangenehm, wenn man sie daran erinnert, daß sie der Regiering- Familie Humbert sich in drei Gruppen geteilt und auf verschiedenen die Konsequenzen ziehen und nach Beseitigung ihres ebenso heftigen bei der Zuckersteuer mehr Mittel zugeschanzt haben, als nach Wegen nach Korfu   begeben hat. Frau Humbert sei nach England wie wahrhaftigen monarchischen Gefühls, um den beklagten Uebeln Lage der parlamentarischen Situation nötig war; daß sie geradezu gereift, Louis d'Aurignac nach Spanien   geflüchtet, Frederic d'Aurignac abzuhelfen, für die republikanische Staatsform agitieren? die weitere Herabsetzung der Zudersteuer verhindert haben. lund   Fräulein Eva Humbert hätten sich nach Bari   und von dort nach

Frankreich  .