den Auslandsmärkten zu billigeren Preisen anbieten, als auf dem p Julandsmarkt. Und ebensowenig will sie in ihrer letzten Nummer von den Gutachten jener Handelskammern wissen, die als das unter den jetzigen Verhältnissen wirksamstes Mittel gegen die Preistreibereien der Kartelle nicht allerlei Gesezesparagraphen, sondern eine entsprechende Boll- und Handelspolitik empfehlen. Besonders das bereits früher im Vorwärts" mitgeteilte Urteil der Kieler Handels tanımer hat das Blatt des Centralverbandes deutscher Industrieller verschnupft, denn es antwortet darauf:
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Der Verband der Glasereien und verwandten 700 Hafenarbeiter in Triest streiken. Infolge dessen ist- Gewerbe macht seinen Mitgliedern soeben folgenden Vorstands- ob es notwendig war weiß man nicht die Garnison um zivei Bataillone verstärkt worden. Mehrere Personen sind verhaftet, beschluß bekannt: Streifende Bleiglafer dürfen vorläufig überhaupt nicht, auch jedoch wieder in Freiheit gesetzt worden. Da scheint man also wieder einmal ohne Grund verhaftet zu haben. nicht zu den alten Bedingungen, wieder eingestellt werden. Bugereiste Bleiglaser müssen unbedingt unfren Arbeitsnachweis ( Schade, Markusstr. 19) passieren.
Beschlüsse sind ja leichter zu fassen als durchzuführen. Auch der vorstehende Beschluß wird den Streifenden nicht schaden.
Streiks in Belgien im Monat Juli. Dem Arbeitsamt wurden zehn neue Streite, umfassend 835 Streikende und 972 Personen, die indirekt zur Arbeitsruhe gezwungen waren, gemeldet. Der längste Ausstand dauerte 18 Tage; die meisten waren nach wenigen Zur Lohnbewegung der Bauklempner. Bis Freitagmittag Tagen beendet. Nur in einem Falle brachten die Arbeiter alle ihre hatten 92 Firmen die Forderungen der Gehilfen unterschriftlich an- Forderungen durch, drei endeten mit einem Vergleich, in den übrigen erkannt. Uebrig find noch ca. 18 Firmen, von denen etwa 8 noch unterlagen die Arbeiter. ernsthaft in Betracht kommen. Dieses für die Streikenden so außerordentlich günstige Resultat hält den Innungsvorstand jedoch immer
Sociales.
Wie wenig Aussicht ein zollpolitisches Vorgehen bei uns hat, haben zunächst die Verhandlungen der Zolltarif- Kommission bewiesen. Aber die Kartellfrage beschäftigt nicht nur Deutschland , sondern auch die andern schutzzöünerischen Länder, und zwar solche mit sehr viel höheren Zöllen als die unsrigen. Ehe diese daran denken, ihre Zölle zu ermäßigen, können auch wir die Grundlage unsres gewerbnoch nicht ab, hochtrabende Cirkulare zu verschicken. Ja, er sucht Wichtig für Gastwirtsgehilfen ist ein kleines Büchelchen in lichen Schaffens nicht preisgeben. Aber es giebt auch Kartelle laut Anschlag an den Litfaßfäulen Gehilfen zu 55 Pf. Stundenlohn Taschenformat, das soeben vom Verbande deutscher Gastwirtsgehilfen unter der Herrschaft des Freihandels, und in Großbritannien ist( doch keinen Minimallohn), obgleich sich diese Mühe wirklich nicht herausgegeben worden ist und von Hugo Poetsch( Dirksenstr. 39) die Kartellfrage im Vordergrunde der wirtschaftlichen Erscheinungen. Allem Anscheine nach würde also auch die Bollpolitik kaum ausreichen bezahlt macht. Bis jetzt hat der Arbeitsnachweis in der Dresdener verfaßt ist und verlegt wird. Es enthält die Bundesrats- Berordnung Allem Anscheine nach würde also auch die Zollpolitik kaum ausreichen straße daraufhin nur ganze 2 Mann zu vermitteln vermocht von über die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen im Gastwirtsim Kampfe gegen die Kartelle." Die Verordnung ist mit erläuternden Anmerkungen Es ist richtig, die Anträge der focialdemokratischen Mitglieder 7 Gehilfen, die sich dort meldeten, und von diesen ist einer in seinem gewerbe. der Bolltarif Kommission find leider abgelehnt worden, und ganzen Leben noch kein Bauklempner gewesen, sondern hat bisher versehen, die das Verständnis der oft komplizierten Bestimmungen sehr erleichtern. Außerdem enthält es die preußischen Anebenso richtig ist, daß es auch im freihändlerischen England stets in der Bestedbranche gearbeitet. Um Jrrtümer zu vermeiden, sei ausdrücklich darauf hingewiesen, weisungen über die Ausführung der Berordnung, ferner die VorKartelle giebt. Doch ist ihre dortige Anzahl beschränkt und von derartigen Preistreibereien, wie sie bei den deutschen Kartellen und daß der Streit entgegen den Bekanntmachungen der Junungsmeister schriften über den Geschäftsbetrieb der Gesindevermieter und Stellenvermittler und zuletzt einige Angaben über den Verband deutscher in noch stärkerem Maße bei den amerikanischen Trusts faft zur Regel noch unverändert föridauert. geworden sind, ist bisher nur in vereinzelten Fällen etwas bekannt Steinfeger, Pflasterer. In Wien find bei mehreren Firmen Gastwirtsgehilfen. Des fleine Schriftchen, das nur 25 Pf. loftet, In Wien sind bei mehreren Firmen fann Gastwirtsgehilfen und auch Gastwirten sehr empfohlen werden, geworden. Zudem aber zeigt die„ Deutsche Industrie Zeitung" Differenzen ausgebrochen. Um Fernhaltung des Zuzuges wird da es fie leicht über ihre Rechte und Pflichten aus diesen für das durch die nicht mißzuverstehende nonchalante Fronie, mit der gebeten. Gewerbe wichtigen Vorschriften orientiert. fie bon der Juristerei des Juristentages spricht, und durch die heftige Zurückweisung, die sie den socialistischen Anträgen und dem Kieler Gutachten angedeihen läßt, selbst am besten, wo sie die größte Gefahr für ihre Schüßlinge, die Kartelle, erblickt. Und daß sie in diefer Hinsicht als Kennerin der Verhältnisse gelten darf. beweist der Ausgang, den die gestrigen und heutigen Verhandlungen des Juristentages über die Kartellfrage genommen haben.
Tat.
Aus Industrie und Handel. Am New Yorker Geldmarkt steigt die Versteifung. Schon in voriger Woche sind in verschiedenen Fällen bis zu 7-8 Proz. Zinsen für sogenanntes tägliches Geld und Darlehen auf furze Zeit bewilligt worden, und in den letzten Tagen sind sogar die Geldfäge bis auf 11 Broz. gestiegen. Die Folge ist, daß der Schatzsekretär Shaw, der schon vor einiger Zeit die vereinigten Nationalbanken aufgefordert hatte, weitere Banknoten auszugeben, um die Umlaufs mittel zu vermehren, jüngst an die Banken die Drohung gerichtet hat, ihnen die staatlichen Depositen( Einlagen) zu entziehen, falls fie nicht ihre Notenausgabe vermehrten. Auf die Entrüstung, die dieses Vorgehen in der Hochfinanz hervorgerufen hat, ist jedoch bereits der Rückzug Shaws, bekanntlich eines Heißspornes des amerikanischen Imperialismus, erfolgt; denn anstatt irgend welche Auftalten zur Durchführung der Drohung zu treffen, hat das Schazamt im Gegenteil beschlossen, die Regierungsdepositen bei solchen Banken zu erhöhen, welche ihre Notenausgabe vergrößern. Ferner soll nach Mitteilungen an der New Yorker Börse das Schazamt gewillt sein, die im Oktober fälligen Zinsen der Staatsbonds schon in nächster Zeit auszuzahlen.
Gesellen- Ausschuß der Handwerkskammer zu Berlin . Der Vorstand der Handwerkskammer zu Berlin hat eine ordentliche Sigung der Vollversammlung einberufen zu Montag, den 22. September 1902, 10 Uhr vormittags im Sizungssaale des Landeshauses, Berlin W., Matthäifirchstr. 20/21.
Ueber die Verbreitung der Wurmkrankheit in den Ruhrgruben entnimmt die„ Bergarbeiter- Zeitung" dem Bericht des Bochumer Knappschaftsvereins die Angabe, daß 1901 bereits auf 63 Schachtanlagen 1029 Wurmtranke festgestellt wurden. In der Zeit von Oktober 1896 bis Ende 1897 wurden sämtliche Zechen revidiert und dabei festgestellt, daß nur auf 28 bez. 30 Bechen 125 Wurmfranke Die Tagesordnung ist: 1. Erstattung des Berichts über die vorhanden waren. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß 1901 Thätigkeit des Vorstandes seit der letzten Vollversammlung. 2. Kassen- nicht einmal alle Zechen revidiert wurden, kann man also fast bericht, Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung. 3. Festsetzung eine Verzehnfachung der Krankenzahl in der kurzen Zeit annehmen. der Dauer der Lehrzeit. 4. Ergänzung der Gesellenprüfungs- Entgegen der Behauptung des Knappschaftsberichts, daß die Arbeiter Ordnung. vielfach schuld seien an der Ausbreitung der Teuche, indem sie die Die Mitglieder des Gesellen- Ausschusses hiesiger Kammer sowie Abortanlagen nicht benügen, macht die„ Bergarbeiter- Beitung" darauf deren Stellvertreter sind durch den Unterzeichneten zu einer Vor- aufmerksam, daß auf vielen Zechen die vorgeschriebenen Abortanlagen besprechung der Tagesordnung zum Sonntag, den 14. Sepfehlen, so daß die Arbeiter gezwungen sind, ihre Bedürfnisse in den tember, vormittags 102 11hr, nach dem Gewert Streden zu verrichten. fchaftshause, Engel- Ufer 15, hiermit eingeladen.
Herm. Bartel, O., Mühlenstr. 65.
Au die Arbeiter Rigdorfs richtet die Agitationskommission der Barbiergehilfen das dringende Ersuchen, die Organisation dadurch fördern zu helfen, daß jedermann, wenn er ein Barbiergeschäft in Anspruch nimmt, die dort beschäftigten Gehilfen nach der gelben Kontrollfarte fragt, welche als Ausweis dafür dient, daß in dem betreffenden Geschäft geregelte Verhältnisse Herrschen. Kleine Mitteilungen. Als Obmann der Bautischler Berlins wurde seitens des Holzarbeiter- Verbandes Karl Döhling gewählt. Deutsches Reich .
selbe
Fabrikanten, Ehre" und Arbeiter Frivolität".
Tehte Nachrichten und Depelthen. Die Fleischnot- eine vorübergehende Erscheinung. Düsseldorf , 12. September. ( W. T. V.) Bei dem anläßlich der Provinzial- Tierschau abgehaltenen Frühstück hielt der Minister Podbielski eine Ansprache, in welcher er ausführte, daß von
v.
einer Viehnot in Deutschland , soweit Rinder und Schafe in Frage kommen, überhaupt keine Rede sein könne und das Anziehe: der Schweine preise eine vorübergehende, alljährlich im Sommer eintretende Erscheinung sei. Wenn sie diesmal mit besonderer Schärfe hervortrete, so trage der Futterreichtum im Laufe des Sommers, andrerseits aber auch die Klagen eines Die Ursache der Zurückhaltung der Banken bei der Noten- Der Fachgenosse", das Organ des Glasarbeiter- Berbandes, ver- Teiles der Presse über Fleischmangel, welches manche Landzur Zurückhaltung veranlaßte, mit Schuld daran. ausgabe ist, daß sie geseglich den vollen Betrag der von ihnen öffentlicht ein Schreiben, welches der bekannte scharfmacherische wirte in Umlauf gesetzten Noten durch Hinterlegung von Regierungsbonds Führer der Glasfabrikanten, der Geb. Kommerzienrat F. C. Th. Von einer erweiterten Oeffnung der Grenze für die Schweine( Staatsobligationen) sicher stellen müssen; daß aber wegen des hohen Heye kurz vor der Beendigung des vorjährigen Generalstreits der Einfuhr könne aus diesen Gründen und andrerseits wegen der Kursstandes dieser Bonds, der bei erhöhter Nachfrage natürlich noch Flaschenmacher an die Mitglieder des Fabrikantenringes erlassen hat. Seuchengefahr keine Rede sein. weiter steigen würde, sich die Notenausgabe bisher als wenig rentabel Herr Heye stellt in seinem Schreiben Betrachtungen an Anm. d. R. Schon in einer vom 1. Juli datierten, auf eine erwies. Erhalten sich die Geldsäge auf der Höhe der letzten Tage, über die damalige Lage des Streits, er bezeichnet diedann ändert sich dies allerdings. als günstig für die und Fabrikanten giebt der Eingabe der städtischen Körperschaften von Königsberg erteilten „ Es sei zu erivarten, daß in nicht Der Voff. 8tg." wird dazu geschrieben: Mit der angeregten Erwartung ihres baldigen Sieges Ausdruck. Zum Schluß schreibt Antwort sagte der Minister: ferner Zeit die Schweinepreise einen normalen Stand Bergrößerung des Notemumlaufs seitens der nationalen Baufen ist es Herr Hehe: mun aber eine eigne Sache. Der Schatzsekretär hatte bemängelt, daß Wollen wir unser Ziel aber voll und ganz erreichen, dann erreichen werden." Das war am 1. Juli. Inzwischen sind aus allen nur für 358 Millionen Dollar Noten kreiert seien, während die müssen wir die gemeine und niederträchtige Fri- Teilen des Reiches Nachrichten eingelaufen, die besagen, daß die nationalen Banten zum vollen Umfange ihres 700 Millionen Dollar volität der Glasmacher auch ganz austreiben, indem wir Fleischpreise unerhört in die Höhe gegangen sind und daß dieser betragenden Aktienkapitals zur Notenausgabe berechtigt seien. Die fie so lange wie möglich zappeln und hungern lassen. Zustand in der Hauptsache der hermetischen Abschließung der ausSchwierigkeit liegt aber in der Beschaffung der Bouds, die zum vollen Nenn- Führen wir den Streit nicht ganz zu Ende, dann haben wir doch ländischen Vicheinfuhr geschuldet ist. Macht nichts. Der Minister werte der Noten hinterlegt werden. Der gesamte Bondsumlauf am eine neue Auflage bei besserer Stonjunktur in der Industrie wiederländischen 30. Juni d. J. stellte sich aber nur auf 931 070 340 Dollar, so daß selbst, wenn die Banken die Bonds nicht laufen, sondern wie vielfach geschieht, zum Zwecke der Notenausgänge leihen, die Beschaffung der felben die größten Schwierigkeiten bietet und den Kurs so treiben würde, daß die Banken schwere Verluste erleiden müßten. Die 4- und 5proz. Bonds stehen so hoch im Kurse, daß sie taum in Frage kommen; hinterlegt werden fast ausschließlich 2 proz. Bonds; aber von diesen waren am 30. Juni überhaupt nur 445 940 750 Dollar im Umlaufe. Es ist bemerkenswert, daß diese Bonds nur deshalb den hohen Kurs von 108 Proz. haben, weil die Eigner von den Banken an Leihgeld bis 2 Broz. auf die Noten zeitweilig erhalten, so daß sie außer den 2 proz. Zinsen leicht 1-1/ 2 roz. jährlich an Leihgeld gewinnen
tönnen.
zu erwarten, die Durchführung des Streits besteht aber darin, weiß es besser. daß kein Glasmacher wieder angenommen wird, der im Fach verein zahlendes Mitglied ist.
Es wird noch Gelegenheit genug werden, den Arbeitern pefuniäre Opfer bringen zu müssen; leider ist jetzt wieder eine ganze Flut von Humanitätsgefeßen in Sicht, da lassen Sie mus wenigstens die Macht über die Arbeiter behalten, geben wir auch diese fort, dann behalten wir nur den Namen, aber nicht die Ehre eines Industriellen.
Sollten die hohen Schweinepreise am 1. Juli in nicht ferner Zeit" einen normalen Stand erreichen, so find sie am 12. September eine vorübergehende Erscheinung". Der Fleischwucher kann also weiter geübt werden. Wozu haben wir auch einen Minister des Bundes der Landwirte!
Wien , 12. September. ( W. T. B.) Heute wurde hier der Kors Daß die im Ringe vereinigten Glasfabrikanten zu den ärgsten refpondent einer Berliner Zeitung , Bödler, verhaftet. Gegen Feinden der Arbeiterorganisation gehören, ist nicht neu. Ihre ihn liegt ein rechtskräftiges Urteil des Landgerichts zu Berlin vor, brutalen Maßnahmen gegen die organisierten Glasarbeiter sind nach dem Böckler zu einer sechsmonatlichen Gefängnisstrafe verurteilt während des Streiks, sowie nach demselben hinlänglich bekannt ge- ist. Außerdem liegen gegen ihn noch vier Haftbefehle vor wegen worden. Aber mit so brutaler Offenheit und mit so unmanierlicher öffentlicher Beleidigung durch die Presse bezw. wegen Aufreizung Form, wie es in dem Schreiben des Geb. Kommerzienrats Hehe geschieht, gegen eine Religionsgemeinschaft. find die arbeiterfeindlichen Absichten der Unternehmer selten dargestellt worden.
Der Krönungsprinz freigesprochen.
Es ist doch der Gipfel der Unverschämtheit, wenn es die Fabri- London , 12. September. ( W. T. B.) Die Großjurh von Old fanten als„ Ehrenfache" betrachten, die Arbeiter niederzuzwingen, fie Bailey erklärte heute, es liege kein Beweis für die Schuld des recht lange zappeln und hungern zu lassen, während man es als Prinzen von Braganza vor. Der Angeklagte ist somit freiFrivolität" bezeichnet, wenu die Arbeiter von ihrem Recht, bessere gesprochen. Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erringen, Gebrauch machen.
Zum Tode verurteilt.
Ein Telegramm aus Washington meldet, der Kommandant des Striegsschiffes Ranger" berichte aus Panama : Die Aufständischen befinden sich in der Nähe der Eisenbahn; die Lage ist ernst, der Handel auf der Landenge bis jetzt jedoch noch ungestört.
Achtung, Metallarbeiter! Der Arbeitsnachweis" der Kühnemänner in der Gartenstraße ist geschlossen. Das ist eine Maßnahme, die zwar unscheinbar aussieht, aber doch von großer Tragweite ist. Wir halten es nicht für angebracht, heute schon all die Möglichkeiten zu erörtern, die durch die Schließung des Nachweises ins Auge gefaßt werden müssen. Im Jahre 1897 find Der Verband der Verwaltungsbeamten der Orts- New York , 12. September. ( W. T. B.) Nach einem Telegramm die Eisenformer durch diese Maßregel in den Generalausstand ge- Krankenkassen und Berufsgenossenschaften hielt am 10. b. Mts. aus Port- au- Prince wurde der auf seiten Firmins stehende General trieben. Auch damals war es Borsig, der den Anlaß zu dem Vor- in Hannover seinen Verbandstag ab. Es kam zu langen und leb- Chicone, der beschuldigt wird, die Stadt Petit- Goave in Brand gegehen der Kühnemänner gab. Nun, wenn die Herren glauben, uns haften Debatten zwischen den beiden Richtungen innerhalb des Ver- steckt zu haben, durch ein Militärgericht zum Tode verurteilt und auch diesmal durch ihren Schachzug in eine Zwangslage zu treiben, bandes. Die eine, welche die Mehrheit der Mitglieder zur Zeit noch hingerichtet. hinter sich hat, möchte, wie es nach dem uns vorliegenden Bericht erso irren sie sich gewaltig. Auf solch plumpe Manöver fallen wir scheint, dem Verband den Charakter eines Beamtenvereins geben. Die nicht wieder hinein. Die Herren müssen sich schon bequemen, selbst Vertreter dieser Richtung blicken deshalb fürsorglich nach oben", und weitere Schritte zu thun. Wir nehmen eine abwartende Stellung ein. find ängstlich bemüht, fich den Behörden als allzeit zufriedene loyale Die Kühnemänner haben den Nachweis in der Gartenstraße ge- Leute zu zeigen, die sorgfältig alles vermeiden, was man höheren Sperrt. Wir haben Berlin für alle auswärtigen Metallarbeiter Orts als socialdemokratische Bestrebungen ansehen könnte. Auf dieser Seite steht auch der Vorsigende Prinz- Kottbus . Die andre Richtung, gesperrt. die noch in der Minderheit befindliche Opposition, tritt dafür ein, daß der Verband in erster Linie die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder nach Art der modernen Gewerkschaften vertreten soll. Als Ausfluß dieser Bestrebungen lag dem Verbandstage ein Antrag auf Anschluß des Verbandes an die Generalkommission der Gewerkschaften Deutsch lands vor, der aber nach lebhaften Debatten mit 16 gegen 10 Stimmen abgelehnt wurde. Die Vertreter der Mehrheit wollten, wie ein Redner fagte, keinen socialdemokratischen Bug" in den Verband bringen. Angenommen wurde ein Antrag, die Aufnahme in Zukunft auch auf die Beamten der Innungs- und freien Hilfs faffen, mit Ausnahme der nicht berufsmäßig thätigen Kassenbeamten, auszudehnen.
Zuzug für Metallarbeiter aller Branchen nach Berlin ist streng fernzuhalten.
Arbeiterfreundliche Blätter ersuchen wir um Nachdruck.
Die Bleiglafer, Messingglafer und Glasmaler nahmen in der Freitags- Bersammlung den Situationsbericht über den Stand ihres Streits entgegen. Danach haben bis jetzt 15 Firmen bewilligt. Im Ausstande befinden sich noch 90 Bleiglajer, 42 Messingglaser und 14 Glasmaler. Bon legteren werden noch im Laufe des Tages eine Anzahl weiterer Kollegen die Arbeit niederDie scharfe Kritik der Haltung des Verbandsvorsitzenden Prinz Legen. Von auswärts find den Streitenden Sympathie- Erklärungen zugegangen, gleichzeitig aber auch die Nachricht, daß die Berliner hatte diesen so arg mitgenommen, daß er auf eine Wiederwahl soArbeitgeber schwarze Listen in Umlauf gefegt haben. wohl als Borsigender wie als Redacteur verzichtete; namentlich schmerzte Bemerkenswert ist die Thatsache, daß diejenigen Meister, die es ihn, daß seine Freunde ihn nicht heraushauten; seinen„ princidem Arbeitgeber Verbande nicht angehören, hier in Berlin piellen Gegnern" nahm er die Vertretung ihrer Anschauungen weniger tein Material( Glas, Messing usw.) bekommen fönnen. übel. Und so wurde dann der schärfste Gegner des bisherigen Vorfigenden, Auch scheint noch in andrer Hinsicht ein Umschivung in der Gesinnung Giebel- Magdeburg, zum Verbandsvorsigenden und Wendtland- Magdeder Meister eingetreten zu sein. Letztere hatten nämlich an die Lohn burg zum Redacteur des Verbandsorgans gewählt. Als Borkommission das Ersuchen gerichtet, zu der Versammlung der sigender des Ausschusses wurde Ulrich- Frankfurt a. M. bestimmt, und Streifenden eingeladen zu werden. Obwohl dies geschehen, war doch als Schatzmeister wurde Fahr- Leipzig einstimmig wiedergewählt. tein Meister erschienen. Einige der Herren teilten per Starte mit, Leipzig wurde auch als Siz des Verbandes bestimmt. Der nächste daß sie nicht kommen könnten, vielmehr verwiesen sie die Streifenden Verbandstag soll in Breslau abgehalten werden. an den Vorsitzenden des Arbeitgeber- Verbandes. Auf die Annoncen der Wicister in bürgerlichen Blättern hin haben sich keine Arbeitswilligen eingefunden. Beschlossen wurde, fest zusammenzustehen, bis die Forderungen samt und sonders bewilligt find.
Ausland.
Die Grubenarbeiter im Loirebaffin haben mit 1011 gegen 85 Stimmen beschlossen, in den Generalausstand zu treten.
Berlin , 12. September. ( W. T. B.) Amtlich wird bekannt gegeben: Die wegen Dammrutschung seit dem 7. d. M. gesperrte Strecke von Nauen nach Bredow wird am Sonnabend, den 13. dieses Monats, von vormittags 7 Uhr ab, wieder in Betrieb genommen.
Kaffel, 12. September. ( W. T. B) Bei einem gestern aus gebrochenen Gewitter wurden auf freiem Felde zwischen Leinfelde und Wanfried vier Arbeiter durch einen Blizz erschlagen.
Köln , 12. September. ( B. H. ) Als der um 1 Uhr 45 Min. mittags zur Abfahrt nach Aachen bestimmte Schnellzug in den Hauptbahnhof einlief, stieß er mit dem letzten Wagen auf einen Brellbod auf. Durch den starken Zusammenstoßt wurden zwei agen beschädigt, der Bad- und Postwagen entgleisten. Mehrere Bugbeamte erlitten Verlegungen.
Triest , 12. September. ( W. T. B.) Die ausständigen Hafenarbeiter haben beschlossen, morgen die Arbeit wieder aufzunehmen unter der Bedingung, daß zehn Arbeiter, welche entlassen worden waren, wieder beschäftigt werden. Von den drei verhafteten Angestellten des Blattes Sole" wurde heute zweien das Ausweisungs- Dekret zugestellt.
Bruck a. Leitha , 12. September. ( B. H. ) Im Mitternacht wurde hier ein mehrere Sekunden anhaltendes Erdbeben verspürt. Unter der Bevölkerung entstand eine große Panit, die aber, da das Erdbeben keinen Schaden anrichtete, bald wieder der Beruhi gung wich.
Madras , 12. September. ( W. T. B.) Der Zug mit der eng lischen Post stürzte 205 Meilen von Madras mit einer Brücke, die durch Hochwasser untergraben war, in den Fluß. Mehrere Reisende wurden getötet. Europäische Reisende sind den Berichten nach nicht zu Schaden gekommen.
Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .
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