Nr. 80.
Parlamentsberichte.
Abgeordnetenhaus.
46. Sigung vom 2. April, 12 Uhr.
und Hirschberg,
Ströbel,
V
Sonntag, den 3. April 1892.
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9. Jahrg.
Restaurateur Wilhelmshöhe " Wilhelmshöhe " auf Piche 13 erboten baben, auf die Wache zu gehen. Der Posten ließ sie werder, das ihm zugesandte Zirkular unterschrieben hat, seinen jedoch sich entfernen und soll ihm dann aus dem ersten Fenster Saal zu Bersammlungen herzugeben; speziell die Spandauer Ge- der Kaserne zugerufen sein: Halte Dich nicht auf, schieß sie doch noffen weisen wir auf dieses Lokal hin. über den Haufen. Hierauf habe der Posten geschossen, und Herr Müller, Defonom im Restaurant Buggenhagen am zwar in der Distanz von 25 Schritt. Der Brandt ſei Am Ministertische: Miquel, Herrfurth, Thielen Morigplatz, verweigert der Kommission die Unterschrift unter sofort nach Bethanien geschafft worden, während Trebber und Kommissarien. dem Zirkular. Da in neuester Zeit in diesem Lotal eine anti- noch eine eine halbe Stunde auf der Straße liegen blieb Die erfte Berathung des Gesetzentwurfes betreffend die Er- semitische Versammlung stattgefunden hat, erblickt die Kommission und erst auf das Andrängen des sich ansammelnden Bublikums weiterung, Vervollständigung und bessere Aus- eine Nasführung" in dem bisherigen Versprechen, feinen Saal in die Kaserne geschafft wurde. Wir sind nicht in der Lage, rüstung des Staats Eisenbahn- Neyes wird fort erst nach der baulichen Veränderung hergeben zu tönnen. Da, alle Einzelheiten zu verbürgen; jedenfalls aber leiden alle gefeßt. trotzdem dieses Lokal auf der Boykottliste steht, immer anderen Berichte an den größten Widersprüchen und unwahrAbg. Schöller( freifons.) empfiehlt den Ausbau schlesischer noch Parteigenoffen bort verkehren, weisen wir speziell scheinlichkeiten. Es wäre erwünscht, wenn volle Klarheit in die Bahnen, besonders eine beffere Verbindung zwischen Breslau auf diese antisemitische Versammlung hin und bitten Sachlage gebracht würde. die Genoffen den Beschluß der Kommission nicht illu Wenn nun gar noch die Nachricht der Norddeutschen Allg. Abg. Kletschke den Bau einer Bahn von Schweidnih nach forisch zu machen durch den Besuch dieses Lotals. Beitung" sich bestätigte, daß der angeschoffene Trebber an dem In dem Lokale des Restaurateurs Buschte am Ostbahnhofe 4 Borgange ganz unbetheiligt gewesen, dann erscheint der Gebrauch Abg. Lückhoff eine Bahn für die Weberdistrikte: die Ver- hatten die Buyer des Oftens beschloffen, bei demselben ihre der Schußwaffe zur Berfolgung eines leichten Ver längerung der Linie Reichenbach- Langenbielau über Peterswaldau Sonntags- Frühsprache abzuhalten. Da jedoch in diesem Lokal gebens in einer Gemeingefährlichkeit, die das Leben nach Neurode oder nach Silberberg, ferner die Verbindung von eine neue Krankheit- nämlich die„ Denunziationswuth" entdeckt jedes Bürgers bedroht. Selbst aber, wenn ein Schuldiger" Charlottenbrunn nach einem Punkt der Linie Reichenbach- Königs- worden ist, so haben die Buzzer davon Abstand genommen, ferner fein Leben einbüßt, so scheint es doch immer nicht angebracht, zelt. Es erregt allgemeines Aufsehen, daß die Regierung für die in diesem Lokale zu verkehren. Der Lokalkommission wurde ein den Verüber eines dummen Streiches mit dem Tode zu be Weberbezirke garnichts übrig zu haben scheint. Die Nothlage der Fall mitgetheilt, wo in diesem Lokale sich ein Genosse einige strafen. Gegenwärtig ist, nach der Norddeutschen Allgemeinen Weber besteht schon seit 10 Jahren, aber die Regierung ist über Monate Plößensee" zuzog, und ist deshalb den Genoffen zu Ermittelungen und Erhebungen nicht hinausgekommen, so daß empfehlen, für ähnliche Fälle sich vor diesem Lokale zu hüten. die Behörden nur noch mißmuthig an solche Arbeiten gehen, Die Berliner Lokalkommission. weil sie wissen, daß die Regierung schließlich doch nichts thut. J. A.: Julius Wernau, Rosenstr. 30. Von Sachverständigen wird die Rentabilität dieser Linien behauptet, aber selbst, wenn sie nicht vorhanden wäre, müßten sie mals aufgefordert, alles zu thun, damit der Sieg auch im 4. und Achtung, Rigdorf! Die Genossen werden hierdurch noch 5. Bezirk, in welchen die Gegner besonders thätig waren, unser im Schulhause Bring Handjernstraße und für den 5. Bezirk im Die Wahl findet am Montag, den 4. April für den 4. Bezirk fotale des Herrn Wirsing, Knesebecstraße statt. 4. Bezirk: Kandidat Bernhard Schent. Gustav Müller. Das Wahlkomitee.
gebaut werden.
Abg. v. Eynatten( 3entr.) empfiehlt die Herstellung einer zweiten direkten Verbindung zwischen Aachen und Köln , weil die Tunnels dort nicht mehr standfest seien; er empfiehlt die Linie
Minister Thielen: Die Tunnels auf der bezeichneten Strecke befinden sich im besten Zustande. An die zuletzt genannte Bahn wird man bei geeigneter Gelegenheit auch einmal denken tonnen.
Abg. v. Derken( P.) empfiehlt den Bau einer Bahn von Bromberg aus nach Crone a./B. und Tuchel,
Abg. Mies( Bentr.) die endliche Ausführung der schon vor mehr als 20 Jahren geplanten Verbindung München - Glad bach- Grevenbroich- Köln.
Abg. Sauder( natl.) befürwortet den Bau der Linie ElzeGronau.
Abg. v. Jürgensen( natl.) bittet um Berücksichtigung des Kreises Sonderburg , der wohl der einzige Kreis fei, welcher noch feine Eisenbahn habe. Abg. Krebs( Bentr.) bedauert, daß die längst vorbereitete Linie Zinten- Heilsberg- Seebergen- Insterburg nicht in dieser Vorlage enthalten sei.
Berent ein.
Abg. Neubauer( Pole) tritt für die Linie Rarthaus Abg. Bode bemängelt, daß für die Kreise Mühlhausen und Langenfalza nicht gesorgt sei. Abg. v. Helldorff- Zingst empfiehlt verschiedene Linien in der Provinz Sachsen .
Tokales.
werde.
5.
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Beitung" ein ganz unbetheiligter ein" Opfer des Gebrauchs der Schußwaffe durch Militärposten geworden; diesmal war es ,, nur" ein Arbeiter, aber die abgeschossene Rugel frägt nicht nach Stand und Rang, und wenn sie heute einen vorübergehenden Arbeiter aus Versehen" trifft, so fann sie morgen das Kind oder Gebrauchs der Schußwaffen durch Militärpoften mitten im Frieden die Frau einer Excellenz treffen. Dann wird die Frage des und in bewohnten Gegenden auch für gewiffe Kreise" aktuell
werden.
Herr Eugen Richter , welcher sich bisher über jeben von Arbeitern gefaßten Beschluß moquirte, worin verlangt wurde, organisirte Arbeiter zu bevorzugen( Kellner, Berufsmusiker 2c.) oder Lokale oder Geschäfte, welche sich durch besondere Arbeiterfeindlichkeit auszeichnen, zu boykotten, er ahmt jetzt das gleiche Berfahren nach, indem er im Brieffaften der Freifinnigen 3tg." Bedarf an Reifelektüre möglichst nur bei denjenigen Bahnhofsfolgende Aufforderung an seine Barteigenoffen richtet: Bei Beginn der Reisezeit bitten wir unsere Freunde, ihren Buchhandlungen zu entnehmen, die auch die" Freifinnige 3tg." verkaufen."
Aufruf an die Arbeiter Schönebergs! an der Gemeindewahl theilzunehmen. Es gilt nun, daß Ihr alle Arbeiter, Parteigenoffen! Zum ersten Male seid 3hr berufen Mann am Plage seid, um Eure Stimme den Kandidaten der ArSatebusch, Maurer . Parteigenossen! Wie Euch wohl allen beiterpartei zu geben Hermann Schindt, Töpfer und Paul Wir haben durchaus nichts dagegen, daß Richter jene Bahnversammlung im Schwarzen Adler alle Wähler der dritten Klasse Blatt nicht führen. Wenn aber der Führer der Freisinnigen den bekannt ist, waren am Montag zu einer öffentlichen Wähler- hofs- Buchhändler und Kolporteure boyfotten will, welche sein eingeladen. Als wir dort das Wort ergriffen und unsere Boykott schon gegen die Bahnhofs- Rolporteure am Blaze hält, Meinung Harlegten, wurden wir niedergeschrieen und mit welche doch bei der Auswahl der Blätter meist den Anweisungen unwürdigen Redensarten traktirt. der Bahnhofsvorstände sich fügen müssen, also gar nicht selb ständig handeln können, mit welchen Gründen will dann Richter seine gehäffige Stellung gegen die Arbeiter rechtfertigen, welche nur Geschäftsleute bontotten, welche sie die Arbeiter als politisch minderwerthig an der Ausübung ihrer gesetzlichen Rechte durch Verweigerung der Lokale verhindern wollen?
Arbeiter Schönebergs! Ihr könnt daraus ersehen, in welcher Aufregung sich die Herren befinden, daß auch wir diesmal von dem winzigen Recht, daß uns gegeben ist, nämlich an der Wahl theilzunehmen, Gebrauch machen wollen, Seid deshalb alle Mann am Blaze und gebt Eure Stimme den Arbeiterkandidaten, dann ist der Sieg unser.
Im Anschluß hieran sind alle Parteigenoffen, welche am Tage der Wahl helfen wollen, aufgefordert, sich am Sonntag Nachmittag 5 Uhr im Restaurant Siegler, Golgstr. 43, zu melden. Das Wahlkomitee
Ein halb verhungerter Arbeiter hatte sich Mittwoch Mittag auf den Stufen eines Hauses in der Rosenthalerstraße niedergelassen. Zuerst fümmerte sich Niemand um den fast leb lofen Menschen. Als die Arbeiter nach Beendigung der Mittagspause ihren Arbeitsstätten wieder zuftrömten, fiel einem derselben die zusammengefunkene Geftalt auf. Er trat näher und erst nach daß er Jemand vor sich habe, der Mitleid mit ihm befize. Dann einiger Mühe gelang es ihm, dem Aermsten begreiflich zu machen, erzählte er mit schwacher Stimme, daß er seit einigen Tagen
Darauf wird die Vorlage der Budgetkommission überwiesen. Es folgt die erste Berathung des Gefeßentwurfs betr. die Einführung der Landgemeinde Ordnung für die fieben östlichen Provinzen der Monarchie vom G. Däumig. H. Köster. R. Rulmei. R. Meija. 3. Juli 1891 in der Provinz Schleswig- Holstein . Parteigenoffen Friedrichshagens! Abg. Jürgensen( ntl.) empfiehlt die Verweisung der Vor- 4. April, findet bei uns die Wahl der Gemeindevertreter statt. Am Montag, den lage an eine besondere Kommission, namentlich, um den Bauern- Wir haben in der Volksversammlung vom 26. März befchloffen, fchaften ihre bisherige Stellung möglichst aufrecht zu erhalten. uns an der Wahl zu betheiligen; nun ist es aber auch unsere nichts Warmes mehr gegessen habe, daß er zu hinfällig sei, um Die Vorlage wird einer Kommission von 21 Mitgliedern über- Pflicht, dafür zu sorgen, daß unsere Kandidaten zum Siege ge- fich noch weiter fortzuschleppen und daß er nur einen Wunsch wiesen. langen. In der Wählerversammlung vom 29. März ist eine habe: zu sterben auf der Treppe, weil hier die Sonne so schön Schluß gegen 3 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr. Resolution angenommen worden, in der sich die Genossen ver- warm scheine.... Der an der nächsten Straßenecke poftizte ( Nachtragsetat und fleinere Vorlagen.) pflichten, Mann für Mann für die Proletariervertreter einzutreten. Schutzmannsposten wurde auf den Unglücklichen aufmerksam ge Parteigenossen, nun gilt es, unser gegebenes Wort einzulösen und macht, er erfannte, daß derselbe nicht transportfähig sei und zu zeigen, daß wir Sozialdemokraten nicht nur versprechen, sondern ging nach der Wache, um sich Assistenz zu holen. Inzwischen auch Wort halten. Laßt Euch von Niemandem aufreden, von hatten sich mehrere Arbeiter bei dem Erkrankten eingefunden, bie der Wahl zurückzubleiben; laßt Euch von Niemandem irreführen, zu helfen suchten, soweit dies in ihren Kräften stand. Die befolgt nur die Anweisungen, die Euch vom Wahlkomitee gegeben einen überreichten fleine Geldspenden, die anderen theilten werden, und Ihr werdet das Richtige thun. In letter Stunde ihr Vesperbrot mit dem armen Menschen. Eine Haus Parteigenoffen! Nachstehend geben wir die Adressen der daß im 1. Wahlbezirk, welcher bei Franz Lerche, Friedrichstr. 79, felbe erlabte. Auch einige feine" Herren hatten sich um den find vom Amtsvorsteher noch Aenderungen gemacht, dahingehend, bewehnerin brachte Raffee herbei, an welchem fich Der Lokalkommissions- Mitglieder der Ungegend Berlins bekannt, und wählt, 2 Vertreter; im 2. Wahlbezirt, welcher bei Wandrey, Kranken gruppirt, als aber ein resoluter Arbeiter dieselben aufrichten das Ersuchen an Euch, mehr als bisher darauf zu achten, Friedrichstr. 183, wählt, 3 Bertreter gewählt werden. Unser forderte, auch durch eine Gabe dem Nothstand zu steuern, da war daß bei Ausflügen, Bartien 2c. Die Birthe mehr berücksichtigt kandidat für den ersten Bezirk ist der Tischler Rar! Ihre Neugierde sofort verschwunden, ste verdufteten, ohne auch werden, welche ihre Lokalitäten zu Versammlungen zur Verfügung Ba a B, Scharnweberstr. 47; für den zweiten Bezirk mur den geringsten Nickel zurückgelaffen zu haben. Inzwischen stellen. Bäufige Klagen der Lokalkommissions- Mitglieder der Umber 3igarrenhändler Max Wartmann, Friedrich- waren zwei Schußleute erschienen, welche den Kranten in die gegend Berlins weisen darauf hin, daß die örtliche Agitation straße 122. Da wir aber so viel Personen bezeichnen müssen, mitte nahmen und nach der Revierwache führten. Hier sollte ungemein dadurch erschwert wird, daß man sich nicht zuvor an wie Bertreter im Bezirk gewählt werden, ist es nothwendig, daß sich derfelbe erholen und dann nach Hause" gehen. Das letztere fie wendet, welches total sie zu solchen Zwecken empfehlen tönnen; 3hr sämmtliche Namen nennt, welche auf den Stimmzetteln schien allerdings leichter fommandirt als ausgeführt. Wenn es Die Existenz vieler Wirthe hangt lediglich von den Ausflüglern stehen, die Euch vor den Wahllokalen übergeben werden. Partei- für den armen Mann noch ein au Saufe" gegeben hätte, würde Berlins ab, und sind die Parteigenoffen am Drte meistens macht genoffen, seid auf dem Posten und fehle Keiner, dann muß der er nicht voll Resignation ben" Wunsch gehegt haben, auf ber los, den nöthigen Druck auf solche spekulative Wirthe auszuüben, Sieg unser werden. muß geholfen werden. Wir fordern deshalb die Vereinsvorstände, um deren Lokalitäten zu Versammlungen zu erhalten. Hier kann und Romitees c. auf, welche Partien zu arrangiren haben, sich mit das zu solchen Zwecken geeignete Lokal zu verständigen.
Die Adressen sind folgende: Friedrichshagen : Carl Maiwald, Bigarrenfabrikant, Scharnweberstr. 22.
Rummelsburg : A. Zhilide, Türrschmidtstr. 23, II. Stralau: Carl Seiz, Dorfstr. 6a, III. Schmargendorf: Paul Werner, Ringstr. 11. Reinickendorf : A. Hammer, Berlin N, Poftamt Tegel
Landstraße, Scharnweberstr. 40, I.
Reinickendorf : R. Duchateau, Amendeste. 1.
Weißenfee: H. Ga mpe, Sedanstr. 5. Deutsch- Wilmersdorf: Gustav Reuter.
Schöneberg : G. Daumig, Bahnstr. 9. Köpenick : F. Richter, Müggelsheimerstr. 3. Tempelhof : A. Birt, Raiserin Augustaftr. 41. Johannisthal : Gustav Else, Dorfstraße. Lichtenberg und Friedrichsfelde : 23. Schleininger. Rigdorf: B. Schent, Knesebeckstr. 10. Belten: J. M. August Paris , Friedrichstr. 32. Marvit b. Velten : A. Lehmann, Zöpfer. Nowawes : Neumann, Kreuzstr. 4.
Das Wahlkomitee.
Arbeiterbildungsschule, Rurfus für Nationalökonomie. Unterricht Sonntag, den 4. April, Vormittags 10-12 Uhr, Arminhallen, Kommandantenstr. 20.
Straße zu sterben. Ein Krankenhaus wird die einzige Nettung gewesen sein. Wenn aber die Krankheit nur in Hunger bestand? ordentlich gesättigt hatte? Dann erfolgt unweigerlich die AusWenn der Krante sofort gesund war, nachdem er sich einmal fegung aus dem Krankenhaus und das Hungern beginnt von Neuem. Es ist doch etwas Herrliches um die Zustände in dem
Wiederum hat ein Militärpoften in den Straßen Berlins fapitalistischen Staat. von der Schußwaffe Gebrauch gemacht und einen Mann tödtlich, Bur Gedächtnißfeier für den verstorbenen Genossen und einen anderen schwer verwundet. Der Vorfall wird von augen- Reichstags- Abgeordneten May Rayser hat der Leseklub Max fcheinlich aus Polizeiquellen gefchöpften Schilderungen so bar Rafer" ein Konzert mit Gedächtnißrede in der Neuen Welt" gestellt, daß der vor der Kaserne des 3. Garderegiments zu Fuß auf Sonntag, den 3. April, in der Hafenhaide veranstaltet. Unser er in der Wrangelstraße aufgestellte Poften von zwei vorübergehenden leider so früh verstorbener Genoffe hat es wohl verdient, daß angetrunkenen Leuten gehänselt worden und daß, als er sie die Arbeiter sein Andenken in Ehren halten. arretiren wollte, der Jüngere derselben ein Meffer gegen ihn ge
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zogen habe. Der Posten habe nun die Exzedenten aufgefordert, Polizeibericht. Am 1. d. Mts. Vormittags versuchte eine auf der Stelle stehen zu bleiben, oder er müsse Feuer geben. Er Frauensperson in der Swinemünderstraße sich mittelst Schwefelhabe hierauf das Gewehr geladen und nach dreimaliger Auf- fäure zu vergiften. Sie wurde noch lebend nach der Charitee forderung, stehen zu bleiben, geschoffen. Diese Darstellung erfährt gebracht. Bu derselben Zeit wurde eine Modiftin in ihrer noch in den einzelnen Reporterberichten verschiedene Variationen. Wohnung in der Chauffeestraße und Nachmittags eine Frau in Es ist aber aus allen diesen Berichten nicht ersichtlich, wie sich ihrer Wohnung in der Breslauerstraße erhängt vorgefunden. der Borfall zwischen dem angeblichen Messerangriff, der von Vor dem Hause Invalidenstraße 52 ftel Nachmittags eine Frau den Excedenten ergriffenen Flucht und dem Schießen abgespielt beim Abspringen von einem in der Fahrt befindlichen hat. Es ist kaum denkbar, daß der Poften, während er mit dem Pferdebahnwagen zur Erde, wurde überfahren und Meffer angegriffen wurde, laden konnte, und noch weniger be- Fuß so bedeutend verlegt, daß ihre Ueberführung nach greiflich, daß er in 6 Schritten Entfernung, wie die Berichte bemKrankenhause in Moabit erforderlich wurde. Der Mariendorf : W. Otto, Steinmez, Bergstr. 30. lauten, auf die Flüchtigen geschoffen habe. Die Rugel brang Maurer Rihelmann wurde zu derselben Zeit im Hause Wrangel Zehlendorf: Otto Biete, Machnowerstr. 30. dem angeblichen Angreifer des Poftens, dem 19 jährigen Arbeiter straße 128, wo er in einem leeren Zimmer mit Maurerarbeiten Spandau : Schröer, Adamftr. 11. Brandt, durch den Unterleib und durchschlug dem vor ihm beschäftigt war, auf dem Boden liegend todt aufgefunden. AugenPotsdam: Haburg , Jägerstr. 33. gehenden 47 jährigen Arbeiter Wilhelm Trebber die rechte Hüfte scheinlich ist er von einem dort aufgestellten Leitergerüft gefallen Freienwalde a. D.: W. Merker, Fischerstr. 3. und brachte ihm außerdem eine Verlegung des rechten Daumens und hat das Genick gebrochen. An der Ecke der Georgenstraße Bernau: G. Schröder, Mühlenstr. 4. bei. An dem Aufkommen des Brandt wird gezweifelt. Die und des Kupfergrabens wurde Abends ein unbekannter etwa Borgsdorf b. Birkenwerder : G. Mertens, Töpfer. Norddeutsche Allgemeine Zeitung" will aus amtlicher Information 50jähriger Mann mit einer bedeutenden Verlegung an der Stirn Königs- Wusterhausen : Martgraf, Rottbuserstr. 2. wissen, daß der angeschossene Trebber bei dem Vorfall ganz un- bewußtlos aufgefunden und nach der Charitee gebraat. In Mals b. Oranienburg : 3 ander, Schuhmacher. betheiligt gewesen. der Nacht zum 2. d. M. wurde der Posten vor der Kaserne des Leider sind wir nicht in der Lage, sämmtliche Adressen von Nach einer uns gewordenen Mittheilung soll an dem Meffer 3. Garde- Regiments von dem Arbeiter Brandt angerempelt und, Umgegend Berlins zu veröffentlichen, indem uns dieselben angriff nichts Wahres sein. Zwei angetrunkene Leute sollen den als der Soldat sich dies verbat, von ihm beschimpft und schließ= Dicht zugingen. Wir erwarten von den Parteigenossen derjenigen Ponen geneckt und ihn an der Seite angestoßen haben. Als der lich mit gezücktem Messer bedroht. Infolge dessen erklärte per Dete, von welchen uns feine Adresse auging, daß Gorge getragen Bosten die Leute zurechtwies, soll der Eine gesagt haben: Hab' Posten den zc. Brandt für verhaftet. Als dieser jedoch zu ent wird, daß uns dieselben mitgetheilt werden. Dir man nicht so, wir sind auch Soldat gewesen. Auf die fliehen suchte, feuerte der Soldat, der inzwischen sein Gewehr Ferner theilen wir mit, daß Herr Adolf Wintler, Drohung, sie zu arretiren, sollen sich die angetrunkenen Zivilisten geladen hatte, einen Schuß ab und traf den Fliehenden in den
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