finden werde, ist schon an fich unwahrscheinlich; es ist aber ein- werden die gestern von uns wiedergegebenen Preßmutmaßungen fach ausgeschlossen, wenn die verbündeten Regierungen ihn über Neubeseßung von Oberpräsidien als unrichtig bezeichnet; in die für unannehmbar erklären. Das Gleiche gilt von dem Beschlusse Erörterung dieser Personenfragen sei man amtlicherseits überhaupt betreffs Verbots der kommunalen Lebensmittel- Abgaben. An der noch nicht eingetreten. Frage des Inkraftfezungstermins wird das Werk auch nicht scheitern. Es bleibt also nur der Streit über die
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Ausland. Zolas Bestattungsfeier. Baris, 5. Oftober.( Eig. Ber.) Es war eine imposante Massenlundgebung. Ihr wahrer, proZur Fleischnot. Die Berliner Handelstammer hat beschlossen, fetarischer und„ intelleftueller" Charakter wurde ebenso wenig durch Minimalzölle. Bleiben die Regierungen, wie anzunehmen, den Handelsminister zu ersuchen, er möge doch seinerseits neben der das bißchen offiziellen Pomp getrübt, wie durch die ewigen verain der Ablehnung einer Ausdehnung dieser Maßregel auf vom Landwirtschaftsminister veranlaßten Enquete eine Untersuchung torischen„ Sicherheits " vorkehrungen der Polizei, die namentlich das Wieh und Fleisch unerschütterlich fest, so ist ziemlich wahr über die Gründe der Fleischteuerung durch Befragung Tragen von Fahnen und Standarten im Leichenzuge verboten hatte. scheinlich, daß der betreffende Beschluß der Kommission, im der preußischen Handelskammern und der diesen gleich- Die Inschriften auf den zahlreichen Kränzen ersetzten in deutlicher Plenum überhaupt keine Mehrheit findet. gestellten Korporationen in die Wege leiten.- Weise die sinnbildliche Bedeutung der roten Fahnen. Und auch die Fände er sie dennoch, so würde sie keine definitive sein, Die Prekfreiheit des Landrats. Der Redakteur des Grimmener Zusammenfegung des Buges zeigte deutlich, daß das Frankreich der sondern sich in der dritten Lesung verflüchtigen. Alles hängt also reisblattes" wurde wegen Beleidigung des Vorsitzenden" des dortigen Bukunft hinter dem Sarge des. Dichters der Arbeit“ und der schließlich an der Bemessung der Minimalsätze für Getreide." " Wahrheit" marschierte. Die organisierten und socialistisch gesinnten Die Hoffnungsfreudigkeit des Artikels geht aber noch weiter. liberalen Vereins Dr. Wendorff- Toitz zu 50 M. Strafe verurteilt. Es stellte sich heraus, daß der Verfasser des Artikels der Proletarier bildeten die überwiegende Mehrheit der unabsehbaren Auch die„ Obstruktion" der Socialdemokratie sei nicht allzu gefäht- Landrat des Streises, Frhr. v. Malyahn, war. Dem Beleidigten lag Menge, die mehr als zwei Stunden brauchte, um an dem Sarge lich; sie werde wohl ein paar Tage, selbst ein paar Wochen aus nichts daran, daß der arme Teufel von Kreisblatt- Redakteur bestraft vorbei zu defilieren. halten, da aber fünf Monate für die Zollberatung zur Ver- wurde, er wollte den Thäter selbst stellen und erstattete gegen Die Pariser Arbeitsbörse war besonders zahlreich vertreten. fügung stehen, so werde werde sie„ von selbst erlahmen", ohne Malzahn eine Strafanzeige beim Staatsanwalt in Greifswald . Die Ihr Sekretär, Briat, erhielt auf Madame Zolas Wunsch einen daß es einer Aenderung der Geschäftsordnung bedürfe. Der Staatsanwaltschaft aber lehnte die Eröffnung des Strafverfahrens Ehrenplatz am Leichenwagen neben den persönlichen und litterarischen Freunden des Verstorbenen. Der Kranz der Korrespondent des Münchener Blattes scheint num freilich in seiner gegen den Landrat ab, weil tein öffentliches Interesse vorläge. Zollbegeisterung vergessen zu haben, daß die Plenarberatung einer beleidigendes Wort schreiben, ohne daß der Staatsanwalt sich rührt. In Preußen kann man also doch noch ein freies, sogar ein Inschrift:„ Germinal, Arbeit, Wahrheit der Arbeitsbörse trug die Ueberhaupt waren die im Zuge getragenen*) Kränze Vorlage von fast 1000 Pofitionen in zweiter und dritter Lesung, foll fie man braucht nur die Vorsicht zu brauchen, solche journalistischen wenigen Ausnahmen, wie die der Liga der Menschenrechte, einer fachgemäß und sorgfältig geschehen, doch sicherlich nicht in einem uebungen als Landrat auszuführen. Vielleicht macht nun einmal Freimaurerloge und einer einzigen radikalen politischen Gruppe- noch fürzeren Zeitraum durchgeführt werden kann als die Kommissions- Herr Wendorff die Brobe auf die überraschende Preßfreiheit und von socialistischen, und zwar jaurèsistischen und allemanistischen, But werden beratung benötigte! Dagegen mag den sonstigen Hoffnungen auf beleidigt den Landrat. Sicherlich, wie es ohne öffentliches Inter - sowie von gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Organisationen Einigung zwischen Regierung und Bollparteien große Berechtigung effe ist, wenn ein Landrat beleidigt, so wird es auch des öffentlichen gewidmet. Das Juterföderale Komitee der B. S. F. und das alleInteresses entbehren, wenn ein Landrat beleidigt wird.- manistische Sekretariat beteiligten sich am Leichenzuge in corpore zukommen. mit eigenen Kränzen. Im einzelnen seien noch genannt die Kränze der„ Petite République", der„ Aurove", des Verbandes der KonſumAus Elsaß Lothringen wird uns geschrieben: Eine inter - tärer Universitäten"( Boltshochschulen). Aus der Stadt Dinain erschien effante Verhandlung fand dieser Tage vor der Strafkammer des eine Delegation, an deren Spitze eine symbolische Gruppe marschierte: Landgerichts To I m ar statt. Der Maire( Bürgermeister) des ober ein Kohlengräber, ein Schmied und ein Bauer, in der entsprechenden elfäffischen Dorfes Blienschweiler hatte sich dort wegen Be- Arbeitstracht. Eine Gruppe russischer Studenten und Studentinnen Die französische Bergarbeiterbewegung.m Leidigung eines Chinafriegers zu verantworten. Der marschierte hinter dem Kranz der russischen socialdemokratischen Baris, 6. Oktober. ( Eig. Ber.) Die Antwort des Minister- Sergang der Sache ist folgender: Anfangs Jamuar ds. Js. erschien Organisation ,, Schisn". Die belgische Arbeiterpartei ließ sich durch die präsidenten auf die Forderungen des Landeskomitees der bei dem Bürgermeister, Uhr ich mit Namen, der beim InfanterieBergarbeiter über die, nebenbei bemerkt, Wolffs Bureau" in Regiment 112 in Mülhausen stehende Unteroffizier Wolfer, ifm Genossen Furnémont und Demblon vertreten. Von den am Grabe gehaltenen drei Reden erhob sich mir die entstellender Kürzung berichtet hat ist nach Inhalt und die vorgeschriebene Meldung in Urlaub zu machen. Wolfer be- von Bolas Wittämpfer Anatole France über das durchForm bis auf einen einzigen Punkt verheißungsvoll gehalten. Der hauptet, der Bürgermeister habe, nachdem er eine ganze Zeit hatte schnittliche Niveau von Leichenreden, und nur sie wurde dem großen einzige Punkt ist das gesetzliche Lohnminimum, das von Combes auf sich warten lassen, ohne den ihm dargebotenen Gruß zu er- Toten allseitig gerecht. Anatole France hat in trogigen Worten unter Berufung auf die bezügliche Antwort seines Borgängers, widern, ihn mit den Worten angeredet: Bist bis jest Unter- Bolas Kampf ums Recht verherrlicht, diesen mit dem ganzen LebensWaldeck Rousseau , ablehnend behandelt wird, wobei er jedoch offizier in China gewesen, wirst wohl auch genug werk des Verblichenen innig verknüpfend. Seine Rede wurde mit auf, eventuelle" Parlamentsbeschlüsse verweist, da diese Frage bereits gestohlen haben!" Wolfer hatte nämlich den Nachezug nach besonders siarlem Beifall gelohnt und ihm wurde eine Ovation Gegenstand eines von den Bergarbeitervertretern eingebrachten Gefey- China mitgemacht und ist im Besitz der sogenannten Tapferkeits- bereitet. Die Feier, die drei Stunden dauerte, verlief durchaus ruhig, entwurfes iſt. Sonst verspricht der Ministerpräsident, die gefey- medaille. Trotz alledem nahm er die Bemerkung des Bürger- ohne nennenswerten Zwischenfall. Die Nationalisten mußten in ohnmeisters nicht gerade tragisch, erzählte aber im Kreise seiner Ve- mächtiger Wut der Verherrlichung ihres bestgehaßten Feindes durch geberische Erfüllung der Forderungen zu fördern. fannten und Kameraden davon.
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Schließlich fordert der Artikel der Allgemeinen Zeitung ", der Reichstag folle nicht mit den Minimalzollfragen des Tarifgesetzes seine Beratung beginnen, sondern mit dem Tarif selbst; während der Dauer dieser Beratungen, so nimmt er an, werde sich die heiß erfehnte Einigung über die Mindestzölle zu stande bringen lassen.
genossenschaften, der Produtivoreften und mehrerer„ popus
das denkende und arbeitende Paris zusehen.
Auch der magere Trost, daß angesichts ihrer Drohungen, der dadurch veranlaßten Befürchtemgen des Polizeipräfekten und der Hengstlichkeit der persönlichen Freunde Zolas- wenigstens Alfred Dreyfus dem Leichenzug fernbleiben werde, auch dieser Trost ist zu Schanden geworden. In legter Stunde hat Dreyfus doch auf feiner Teilnahme bestanden. Eine Loyalitätserklärung De Wets.
Besonders kategorisch sind die Versprechungen in Bezug auf den Ein Landsmann Wolfers und Bürger seiner Heimatgemeinde Acht stundenta g. Gin betreffender Gesezentwurf ist nämlich von der Deputiertenkammer bereits am 5. Februar 1902 votiert Bliemschweiler fühlte sich als alter Soldat durch die Aeußerung des worden infolge des Druckes von außen der vorjährigen Berg- Bürgermeisters mit verlegt und meldete den Vorfall dem verflossenen arbeiter- Bewegung. Der Senat aber hat über den Entwurf noch Weltmarschall Grafen Waldersee, der seinerseits die Anzeige immer nicht beraten. Seine Hauptbestimmungen sind: Einführung dem Kriegsministerium vorlegte. Dieses stellte sich auf den des Achtstundentages 4 Jahre nach Veröffentlichung des Gesetzes, Standpunkt, daß es sich in diesem Fall nicht um eine Be6 Monate nach leidigung des gesamten chinesischen Sühnecorps, und zwar nach drei Verkürzungsetappen In einer zu Ehren der Boerengenerale am Montag veranstalteten der Veröffentlichung Verkürzung auf 9, nach zwei weiteren fondern lediglich um die eines einzelnen Unteroffiziers Jahren Verkürzung auf 8%, nach abermals zwei Jahren handelte, und stellte infolgedessen Strafantrag gegen den großen Versammlung in Brüssel erklärte De Wet:„ Angesichts auf 8 Stunden. Die Arbeitszeit ist gerechnet von der Bürgermeister Uhrich wegen Beleidigung des Unteroffiziers Wolfer. der gewaltigen Begeisterung, die wir hier sehen, fragen wir uns: Ankunft der letzten Arbeiter in der Grube bis zur voll- Vorher jedoch wurde dieser vor ein Kriegsgericht gestellt und warum hat keine Intervention stattgefunden? Gott hat gewollt, daß wir unsre Unabhängigkeit verlieren sollten. endeten Anfahrt der ersten Arbeiter, während die Berg- mit einem strengen Verweis bestraft, weil er die Aenßerung Wir werden dem neuen Waterlande treu bleiben, wenn arbeiter von jeher den sofortigen Achtstundentag, Einfahrt und Aus- des Bürgermeisters zu leicht aufgefaßt und keinen Strafantrag ge- die Friedensbedingungen loyal ausgeführt werden. Die fahrt inbegriffen, fordern. Doch haben sie auf ihrem jüngsten stellt habe. Engländer sind unsre Feinde nicht mehr. Ich habe den In der Verhandlung vor der Straffammer zu Colmar bestritt Friedensvertrag mit unterzeichnet und werde Kongreß zu Commentry unter principieller Aufrechterhaltung ihrer alten Forderung jenen Gesetzentivurf als einen„ provisorischen Not- der Bürgermeister Uhrich, vom Stehlen gesprochen und dem Wolfer mein Wort halten."- behelf( pis - aller) mit 80 gegen 18 Stimmen acceptiert. Der Minister - die von ihm behauptete Beleidigung zugefügt zu haben. Wolfer
präsident verspricht mun, den Gefeßentwurf vor dem Senat energisch fei, als er zu ihm fam, angetrunfen gewesen, habe geraucht Neue Ausgleichsschwierigkeiten. Dem B. T." wird aus
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Destreich- Ungarn . zu verteidigen und ihn in möglichst kurzer Frift" auf die Tages- und sich auch sonst sehr unanständig benommen. Budapest gemeldet: Neber die heutige Audienz Koloman habe er ihm vertiefen und daran die Frage geknüpft, ob er diese Szells beim Kaiser gelangten fehr ernste Nachrichten hierher. ordning sezen zu lassen. Die Alterspensions- Vorlage ist von der Kammer- Dinge in China gelernt habe; schließlich habe er den Wolfer wegen Als Szell die Hofburg verließ, erklärte er, seine Mission sei tommission noch nicht erledigt. Die Regierung verspricht, für die feines Benehmens einen unverschämten Schlingel" genannt. Dieſe beendet, das lebrige liege am Monarchen. Beschleunigung der Kommissionsarbeiten zu sorgen und in der letztere Behauptung stellte Wolfer unter seinem Eid in Abrede mit privater Seite wird mitgeteilt, der Monarch habe sich bemüht, Kammer das große Intereffe" zu betonen, welches sie an die Ve- dem Hinzufügen, daß er sich so etwas als Unteroffizier unter feinen Szell von seinem Standpunkt abzubringen, und als dies unmöglich Umständen hätte gefallen lassen. Schließlich verurteilte die Straf war, erklärte der Kaiser, er werde nochmals mit Koerber friedigung der Arbeiterforderungen inüpfe, soweit freilich diese Umständen hätte gefallen lassen. „ berechtigt" seien. Endlich behandelt Combes wohlwollend" die lammer den Bürgermeister Uhrich wegen Beleidigung Wolfers zu reden. Die ilrsache der neuesten Spannung zwischen den beiden Kabinetten ist, daß Koerber im letzten Moment mit neuerForderungen in Bezug auf Reform des Gesetzes über die Sicher- 60 M. Geldstrafe bezw. 6 Tagen Gefängnis. Bei Ausmessung lichen Forderungen auftrat, welche Szell für unerfüllbar heitsdelegierten der Bergarbeiter und des Unfall- diefer Strafe wurde als strafmildernd in Betracht gezogen, daß erklärte. Man vermutet hier, daß diese Forderungen nicht bloß Uhrich durch das unanständige Verhalten Wolfers, der finanzieller, sondern auch politischer Natur seien und sich auch auf gefeßes. Bedenkt man, daß der Senat bisher selbst die Achtstunden- nicht anstand, bei der Meldung in der Amtsstube des Bürgermeisters die Anwendung des öftreichischen§ 14, des bekannten Notvorlage verschleppt hat und daß die Tagesordnung" der Stammer fich eine Cigarre anzuzünden, begreiflicherweise in eine gereizte paragraphen, auf den Ausgleich beziehen.- in den nächsten Monaten durch die Kongregationenfrage und das Stimmung bersetzt worden sei. Frankreich . Budget belastet ist, so steht allerdings die Erfüllung der Regierungsversprechungen im weiten Felde, abgesehen etwa von der Achtstundenborlage.
Die Abgeordneten Basly und Lamendin, die bisher Gegner des Ausstandes waren, treten jest in Versammlungen für denselben ein. Es scheint, daß die Arbeitermassen den Ausstand wollen und die Führer dem Drängen der Massen nachgeben. Bemerkenswert ist der Umstand, daß im Pas- de- Calais und im Norden sonst die meisten Gegner des Generalstreits vorhanden waren, während jetzt bekanntlich in jenem Gebiet bereits 20 000 Gruben
arbeiter im Streik stehen.
seien.
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Es ist nur gut, daß die Bibel nicht erst in unfren Tagen im Reich des Verliner Polizeipräsidiums erschienen ist; sie würde sicher dich verboten und tonfisziert werden. So verfeinert ist das religiöse Empfinden der Litteraturgendarmen.-
Nene Programmreden des Kabinetts. Der Kunstschuhmann. Das Berliner Polizeipräsidium hatte die Das neue Kabinett wird nicht müde, durch seine Mitglieder, Aufführung von Paul Heyfes Schauspiel Maria von Magdala " im teils durch individuelle, teils auch gleich durch kollektive rednerische Lessing- Theater verboten. Es berief sich darauf, daß nach einem Aftion, seine fühnen und durchgreifenden programmatischen Grundfultusministeriellen Erlaß vom 8. Oftober 1875 Theaterstücke mit biblischem Inhalt als nicht geeignet zur Aufführung anzusehen fäße ankündigen zu lassen. Staum ein Stabinett hat in furzer Zeit so viel rednerische Kundgebungen veranstaltet als das jetzige. Wenn Dagegen strengten der Dichter und der Direktor des Leffing- die Thaten die Versprechungen auch mir einigermaßen einlösen, darf Theatera lane an, die am Dienstag vor dem Bezirksausschuß ver- man mit dem Kabinett zufrieden sein. Die neuesten Programmhandelt wurde. reden wurden auf dem Jahresbankett des republikaniPaul veyse ließ durch seinen Rechtsanwalt seine Entrüstung schen Handels- und Industrie Komitees gehalten, über das Verbot aussprechen; er müsse sich verlegt fühlen durch die bei dem Ministerpräsident Combes präsidierte. Nach einer Ansprache Unterordnung unter einen beliebigen Polizeizenfor. Er habe des Handelsministers Trouillot nahm Combes selbst das Wort Der Abgeordnete Basly, der Führer der Bergarbeiter im Bas- mindestens dasselbe feine Empfinden wie ein Polizeibeamter. Der Bezirksausschuß war auch dieser Meinung und hob das zu einer längeren scharf pointierten Rede. Die Politik Waldeck de- Calais, erklärt nach einem Bericht des„ Figaro", nach seiner Verbot des Polizeipräsidiums auf. Rousseaus, führte er aus, habe keine Aenderung erfahren. Der Ansicht werde der Bergarbeiterausstand im Kohlenrevier der Ministerpräsident entwarf sodann ein Bild des Kampfes, der sich Departements Pas- de- Calais und Loire sowie in Carmang allgemein zwischen dieser Nevolution und der Gegenrevolution entſponnen sein, in den andern Kohlenrevieren sei ein Gesamtausstand nicht zu habe, die sich mit Hilfe ihrer Mönche bestrebe, dem republikanischen ertvarten, teils weil die Organisation der Bergarbeiter nicht Frankreich alle Eroberungen der Revolution wieder zu entreißen. bollendet sei, teils weil die Bergarbeiter soeben erst einen langer Zn der Begnadigung des Lieutenants Thieme wird dem„ Jenaer " Diese Gegenrevolution," fetzte Combes hinzu,„ bermummmt sich, entbehrungsvollen Ausstand durchgemacht hätten. Auch die Boltsblatt" neuerdings aus Weimar gemeldet, daß Thieme zum indem sie ihre Taktik ändert, hinter der republikanischen Maske und Bergarbeiter in Monceau- les- Mines würden sich an dem Ausstande 1. Bataillon des Thüringischen Infanterie- Regiments Mr. 94 verjetzt mit dem Rufe„ Hoch die Freiheit", stürzt sich die Welt des Klosters, nicht beteiligen, aus Groll darüber, daß niemand fich ihrer im letzten worden ist und bei der 2. Compagnie feinen Dienst angetreten hat plötzlich erleuchtet durch die Gnade der Revolution( Heiterkeit) vor Ausstande angenommen habe. Basly schäßt die Zahl der Arbeiter. Das Urteil gegen Thieme lautete auf 2 Jahre 2 Monate Festung, deli Altären nieder und ruft den Gott des Syllabus zum Zeugen die am Streik teilnehmen würden, auf 70 000. As Hauptforderung nicht auf 2 Jahre, wie viele Beitungen berichteten. Die Ver- der Unduldsamkeit des freien Gedankens an." bezeichnet er eine Lohnerhöhung um 10 Proz. handlung des Kriegsgerichts, in welcher Thieme verurteilt wurde,„ Die Durchführung des Programms des Ministeriums", fuhr Bekanntlich ist von den Arbeitern an das Komitee der Gruben- and am 12. Januar d. 3. statt, die Begnadigung soll bereits der Ministerpräsident fort,„ hat kaum begonnen, aber wir werden die compagnien das Ersuchen gerichtet worden, mit einer Abordnung der Anfang September( anläßlich der Sedanfeier) erfolgt jein. Somit Arbeiter wegen deren Forderungen in Verhandlung zu treten. Jegt hätte Thieme nicht ganz acht Monate der ihm auferlegten Strafe nötige Energie besigen, sie zu Ende zu führen. verbüßt. Man soll später nicht sagen, daß infolge mangelhafter Pflichtwird aus Paris gemeldet, daß der Präsident des Centralfomitees der Grubencompagnien erklärt hat, es sei zwecklos, Delegierte zu den Verhandlungen zu ernennen, besonders da die Anschauungen der Arbeitgeber befannt seien und der Ausstand ausgebrochen sei, ohne daß man das Signal dazu abgewartet oder Gründe für denselben angegeben habe.
Das Nationalfomitee der Grubenarbeiter ist am Dienstag ( gestern) zusammengetreten, um über die Lage zu beraten und zu beschließen, ob und wann der allgemeine Ausstand beginnen soll.
Aus Oberschlesien wird uns geschrieben: Der Realschullehrer Ed erfüllung der Regierung das Vereinsgesetz ein toter Buchstabe bleibt, aus Eosuowice, für den die fürzlich bei der Grenzkontrolle in daß die Kongregation ihr Werk der moralischen Knechtung fortsetzt, einem Stoffer entdeckten socialistischen Broschüren bestimmt waren, ifi daß Beamte ihre Stellung mißbrauchen, um der Republik zu trotzen, im inneren Rußland verhaftet worden. Eines der beiden in dieser daß das ungerechte Steuersystem nicht reformiert Angelegenheit gefangengenommenen Mädchen wurde aus dem Ge- wird, daß die Arbeiter auf die Aussicht verzichten sollen, fängnis entlaffen.in ihren alten Tagen ein sicheres Unterkommen und ihr tägliches Brot zu haben. Bei der Durchführung dieser Majestätsbeleidigungs Prozeß. Aus Leipzig wird uns tele Aufgabe zählt das Ministerium auf die Mitarbeit aller Gruppen der graphiert: Die hiesige Straflammer verurteilte den Chef- Redakteur des Leipziger General- Anzeigers". Arthur Pleißner, wegen Majestäts- republikanischen Partei. Die Regierung, welche auf die Unterstützung beleidigung, begangen durch den seiner Zeit verbreiteten bekannten der Handelswelt und der Jndustrie rechne, habe die Pflicht mit Leitartikel: Der jüngste deutsche Rittmeister", in geheimer Sigung Sorgfalt deren Intereffen wahrzunehmen durch Aufrechterhaltung zu zwei Monaten Festungshaft. Der Angeflagte erklärte der Ruhe im Zumern und des Friedens nach Außen. Er halte diese Keine Minister- Bolltonferenz. Die Nordd. A 3tg." erklärt sich als eifrigen Anhänger der Monarchie, aber er babe geglaubt, Erklärungen für angebracht in dem Augenblick, wo die Reaktion ble Nachricht für durchaus unbegründet, daß der F angler eine gerade monarchische Jutereffen zu vertreten, wenn er die Vorgänge Konferenz der Ministerpräsidenten der größeren Busstaaten zur bei der Ernennung des Reichstags- Abg. Dr. Schmidt zum Wittmeijter erneuten Besprechung des Zolltariss einberufen habe. Desgleichen eindringlich kritisiert habe..
Deutfches Reich.
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*) Sonst waren noch zahllose Kränze in einem besonderen Wagen mitgeführt.