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Auf zur Wahl!

Beisitzer 3m Gewerbegericht.

sprüche eintritt. Diese Minderheit wird von den ministeriellen) Abg. Baudert( fortf.): Ich habe geglaubt, daß es in einem für das neu errichtete Amt Rüstringen   gewählte Amtsrat hat nun in Socialisten und insbesondere von der Petite République" unter- deutschen   Landtag( die weiteren Worte des Redners gehen in seiner ersten Sizung den Genossen Hug einstimmig zu seinem Vor­ſtützt. Ein Getverkschaftsführer im Pas- de- Calais  , Cordier, hat der allgemeinen Unruhe verloren.) fitzenden gewählt. Die Gemeindevorsteher der das Amt Nüftringen in einer Versammlung die Anerkennung der Schiedssprüche Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, das dürfen Sie bildenden drei Gemeinden wurden dem Genossen Hug als Beisizer beigefellt. befürwortet und den Arbeitern sogar geraten, die Streifpatrouillen auch nicht von dem Landtag eines deutschen   Bundesstaates sagen. Abg. Baudert: Ich habe nie geglaubt, daß eine Mehrheit dort, ( wandernde Streifpoften) aufzugeben. Am 13. November wird wo sie die Macht hat, in einer so eigentümlichen Weise, die man als in Lens ein zweiter Kongreß stattfinden, auf dem die Schiedsspruch brutal bezeichnen könnte, eine Minderheit vergewaltigt Frage von neuem behandelt werden wird. Die ministeriell- Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich rufe Sie An die Wähler der sncialdemokratischen Arbeitgeber­socialistische Fraktion hofft ihrerseits, die Erbitterung der Berg zur Ordnung, weil Sie meinen Weisungen nicht folgen und dies arbeiter durch ein sofortiges Kammervotum zu Gunsten der Auf- Wort wieder mit einer Umschreibung gebraucht haben, so daß es Am Freitag, den 14 November, von nachmittags besserung der Alterspensionen zu beschwichtigen. Es würde sich um für niemand zweifelhaft sein konnte, wen Sie meinen.( Bravo  ! 3 Uhr bis abends 8 Uhr, finden die Wahlen der Arbeitgeber zum eine von der Staatskasse zu deckende Pensionszulage in der Höhe rechts.) von etwa einer Million Franken Handeln. Jaurès   schreibt heute stände von allen gesetzgebenden Körperschaften Deutschlands   auf 29, 32, 35, 38, 44, 47. Wir ersuchen die socialdemokratischen Arbeit­Abg. Baudert: Ich war bisher der Ansicht, der Reichstag   Gewerbegericht statt. Gewählt wird in den Wahlbezirken 11, 14, in der der Petite République", um das Parlament für den der höchsten Stufe der parlamentarischen Entwicklung. Nun aber geber nachdrücklichſt, ihr Wahlrecht auszuüben. geplanten Antrag zu gewinnen:" Dieses Mißtrauen einer sehe ich, wie man hier die Minderheit einfach mundtot macht. Sie Wahlberechtigt ist jeder Arbeitgeber, der 25 Jahre alt und in ganzen Klasse gegen den geschlichen Fortschritt( was felber( nach rechts und zum Centrum) schweigen ja. Sie erinnern die Wählerliste eingetragen ist. er aus dem Mißtrauen gegen das schiedsgerichtliche sich wohl an Sprüche Salomonis Kap. 17, Vers 28: Auch ein Narr Wir geben in Nachfolgendem die Kandidaten, welche die Princip" und damit, wie er weiter deduciert, gegen das Princip des meint ein Weiser zu sein, wenn er das Maul hält."( Gr. Heiterkeit links.) Zustimmung der socialdemokratischen Vertrauensleute erhalten haben, Kollektivvertrages ableitet, wäre eine schwere Gefahr für die Republit Mit derartigen Anträgen vergewaltigen Sie( nach rechts) die Ge- bekannt: 11. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 80-86. Wahl­und selbst für die Civilisation..." Ganz richtig, insoweit es sich schäftsordnung. In den Kreisen der Wähler wird diese Nieder­Turnhalle der 42. Gemeindeschule Naunynstraße Nr. 63. um die kapitalistische Republik   und die kapitalistische trag ist ein zweischneidiges Schwert. Von der Dummheit der Mehrheit Kandidaten: star Jensch, Bergoldermeister, Waldemarstr. 15. füppelung der Minorität entsprechend gewürdigt werden. Aber dieser An- lokal: Ernst tam ich ja hier nicht sprechen, aber nach der moralischen Seite August Hoffmann, Schneidermeister, Picklerstr. 30. Inzwischen arbeiten die Behörden ohne Furcht um das Schicksal hin erinnert Ihr Streich an die Sitten derjenigen, die früher hinter Brückner, Graveur, Mariannenplay 5. J. Fischer, Bäcker­der Civilisation" für die Grubengesellschaften. Die Ordnungs- den Büschen den friedlichen Reisenden auflauerten...( Glocke des meister, Görligerstr. 55. Reinhold Kahl, Waschanstalt, retterei ist in den nordischen Revieren in den letzten Tagen empfind- Präsidenten.)

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,, Civilisation" handelt.

gekehrt sind.-

Italien  .

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Schlesischestr. 6.

May

14. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 105-108. Wahl­lokal: Turnhalle der 85. Gemeindeschule, Wrangelstr. 85. Kandidaten: Wilhelm Mertens, Cigarrenfabrikant, Cuvryſtr. 34. Schoenemann, Schankwirt, Sfaligerstr. 7. Carl Dimmid, Buchdruckereibefizer, Luisen- lfer 11. Heinrich Reithard, Vergoldermeister, Sorauerstr. 17.

29. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 202-209 und 226. Wahllokal: Turnhalle der 8./63. Gemeindeschule, Gipsstr. 63a. Kandidaten: Georg Israel  , Zahntechniker, Neue Königstr. 38. Fritz Wilte, Stadtverordneter, Restaurateur, Rückert- und Linien­traßen- Ede. Jacob Reul, Cigarrenfabrikant, Barnimstr. 42. mar Weidauer, Maurer  , Schönholzerstr. 10.

lich verstärkt worden. Die Streifposten werden brutal behandelt. Präsident Graf Ballestrem: Wegen diefer Aeußerung rufe ich Die ministeriellen Bergarbeiter- Deputierten, Basly und La- Sie zum zweitenmale zur Ordnung und mache Sie auf die geschäfts­mendin, beschweren sich in einer Depesche an den Ministerpräsi- ordnungsmäßigen Folgen aufmerksam. denten über die Anwerbung von Arbeitswilligen" Abg. Baudert( Soc.) schließt, indem er nochmals das Vorgehen der Mehrheit tadelt. durch die Soldaten, die zu diesem Zwecke sogar die Woh­Präsident Graf Ballestrem: nungen der Streikenden aufsuchen! Zugleich protestiert die Depesche Nachdem sich mm so viele der Herren Kollegen zur Geschäfts­gegen die willkürlichen Verhaftungen. Man begreift daher, daß ordnung geäußert haben und augenblicklich keiner mehr auf meinem in den nordischen Revieren eine Anzahl Arbeiter in die Gruben zurück- Bettel steht, so möchte ich auch einige Worte zu dieser Sache sagen. ( Während der Ausführungen des Präsidenten füllt sich der Saal mit den Abgeordneten der Rechten und des Centrums, die aus dem Foyer usw. Hereingeströmt kommen.) Der Begriff der einfachen Tagesordnung Die Trennung der Socialisten von der ministeriellen Mehrheit. findet sich in der ganzen Geschäftsordnung nicht, außer im§ 53. lokal: Turnhalle der 25. Gemeindeschule, Ruppinerstr. 48. Kandidaten: 32. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 229-236. Wahl­In einem Interview mit einem Redakteur des" Bungolo" von Da erscheint er auf einmal wie ein Meteor. Ich will nicht be- Ostar Rusch, Schankwirt, Granseerstr. 6. Paul Pitsch, Neapel   soll der socialistische Deputierte Ferri erklärt haben, daß die haupten, daß die Redaktion dieser Absätze besonders glücklich wäre. Konfektions- Schneider, Swinemünderstr. 119. Friz Ließte, socialistische Partei durch die Macht der Thatsachen gezwungen sein Ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß man daraus verschieden- Schankwirt, Brunnenstr. 41. Friedrich Sperber, Cigarren­werde, sich von der ministeriellen Mehrheit zu trennen und das artige Folgerungen ziehen kann, obwohl feststeht, daß z. B. der fabrikant, Ruppinerstr. 44. Gustav Wisel, Buchdruckereibefizer, sofort nach wiederzufammentritt der Kammer. Die Interpellationen Antrag auf einfache Tagesordnung jederzeit gestellt werden kann. Brunnenstr. 164. über die gewaltsamen Unterdrückungen der Demonstrationen von Das ist zweifellos, das steht hier mit dürren Worten. Nun sind Candela und Giarratana würden der socialistischen Partei logischerweise von den verschiedensten Seiten des Hauses teils Bemängelungen, bis 253. Wahllokal: Turnhalle der 117/118. Gemeindeschule, Ebers­35. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 245-246 to 249 nicht mehr gestatten, noch ferner das Ministerium zu unterstützen. teils Verteidigungen des Antrages Normann erfolgt. Es walderstr. 10. Kandidaten: Paul Müller, Fabrikant künstlicher Außerdem, so äußerte sich Ferri weiter, gäbe es noch eine Reihe andrer wurde angeführt, daß dieser Antrag geschäftsordnungsmäßig Blumen, Pappel- Allee 133. Theodor Bernaczinski, Kon­Punkte, über die eine Verständigung zwischen Ministerium und Socialisten unzulässig sei. Wenn solche Verschiedenheiten der Auffassung unmöglich sei. Dazu gehöre in erster Linie die Frage der obwalten, so giebt es nur einen Richter, das ist das Haus fettion, Schönhauser Allee   134b. Friz Deichsel, Barbier, Pappel­Allee 9. Mar Giente, Schanfwirt, Brunnenstr. 51. inilitärischen Ausgaben, an denen das Ministerium und seine selbst. Ich werde das Haus fragen, ob es den Antrag Normann 38. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 280-264 und 277. Majorität, mit einbegriffen die Radikalen, nicht rühren wollen, auf einfache Tagesordnung für zulässig hält. während die Socialisten diese herabzusehen wünschen. Abg. Singer( zur Geschäftsordnung): Da wir ein großes Randidaten: Gustav Pape, Barbier, Gerichtstr. 80. May Wahllokal: Turnhalle der 241./250. Gemeindeschule. Wattstraße 16. Antrags Normann erklärt, so beantrage ich namentliche Ab- Raschke, Brunnenstr. 93. Paul Abendroth, Schankwirt, Interesse daran haben zu wissen, wer sich für die Zulässigkeit des Wallrath, Lackierermeister, Brunnenstr. 110. Hermann stimmung über die Frage.

Der Zwangswohnfit. Wie es heißt, seien sich die Minister des Innern und der Justiz einig, der Kammer die Abschaffung des Zwangswohnfig- Paragraphen zu empfehlen.-

England.

Bur Unterstützung dieses Antrages Singer erheben sich nur die Socialdemokraten.( Nufe rechts: Nicht genug.)

Ackerstr. 104.

44. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 208-298. Wahl­lokal: Turnhalle der 172./185. Gemeindeschule, Bremerstr. 13/17. Bauli, Barbier, Emdenerstr. 10. Karl Fischer, Gastwirt, Robert Kern, Cigarrenfabrikant, Stromstr. 24. Hermann Kandidaten: Gustav Jackisch, Molkereibesizer, Emdenerstr. 47. Pauli, Barbier, Eindenerstr. 10. Karl Fischer, Gastwirt, Waldstr. 8.

Der Präsident erklärt die Unterstützung für ausreichend. Ueber die Unterredung zwischen Chamberlain und den Boeren­generalen am 11. d. M. ist der Brüsseler Korrespondent Normann stimmen 187 Abgeordnete, dagegen( Socialdemokraten Für die geschäftsordmmgsmäßige Zulässigkeit des Antrages des" Standard" in der Lage, folgendes mitzuteilen: Die Boeren- und Freifinnige) 65 Abgeordnete, der Abstimmung enthalten sich generale baten dringend um Erhöhung der für die Boeren be- 4 Abgeordnete. Die Präsenzziffer beträgt also 256. willigten Unterstüßung auf 8 Millionen Pfund Ster I. Präsident Graf Ballestremt erklärt: Der Reichstag hat sich durch bis 326. Wahllokal: Turnhalle der 66/67. Gemeindeschule, Schul­47. Wahlbezirk, umfassend die Stadtbezirke 309-314 und 325 und erneuerten ihr Gesuch um Amnestie für die Kaprebellen Majoritätsbeschluß für die Zulässigkeit des Antrages Normann und um Erlaubnis für den Präsidenten Krüger sowie Fischer, erklärt. straße 99/100, Eingang Reinickendorferstr. 30. Kandidaten: Gustav Wessels, Wolmarans und andre europäische Boerenführer, Der Präsident knüpft daran folgende Mitteilung: Von seiten Schulstr. 39. Adolf Heckert, Gastwirt, Reinickendorferstr. 35. nach Südafrika   zurüdzukehren. Chamberlain versprach, auf der Hausverwaltung des Reichstages wird mir foeben mitgeteilt, daßulius Selzer, Friseur, Liebentvalderstr. 46. Busse, Dekonom, Engel- llfer 15. Sarl 3wirner, Barbier, seiner Reiſe in Südafrika   die Lage der Boeren unparteiisch zu die Beleuchtung nicht mehr lange vorhalten wird.( Stürmische Julius Selzer, Friseur, Liebentvalderstr. 46. prüfen. Er werde nicht zögern, dem Parlament weitere Anträge Heiterkeit.) Ich schlage daher dem Hause vor, sich zu vertagen. auf Geldbewilligungen vorzulegen, falls er sich überzeugen Burufe: Na endlich!) Die Bertagung ist beschlossen. sollte, daß dies notwendig sei. Das Gesuch um Amnestie für die Kapre bellen und um Erlaubnis für die Boeren führer zur Rückkehr nach Südafrika   verwarf er.

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Arbeitervertreter im Barlament. Die Bewegung unter den englischen Arbeitern, welche darauf abzielt, die Interessen der Arbeiter im Parlament durch selbständige Arbeiterabgeordnete vertreten zu Tassen, beginnt ernst zu werden. Soeben sind seitens der Berglente in der Grafschaft Lancashire   drei Kandidaten nominiert worden, die in zwei Fällen sogar einem liberalen Kandidaten gegenüberstehen werden. Die betreffenden Kandidaten sind Sam Woods, Thomas Ashton und Thomas Greenall. Sobald die Zweigvereine der Berg­arbeiter Föderation ihre Zustimmung zu den Vorgeschlagenen ge­geben haben, wird die Unterstügung der andren Gewerkschaften des Diſtritts nachgesucht werden.

Afrika  .

Zu den marokkanischen Unruhen. Die Lage in Tetuan ist nach einem Telegramm des Daily Expreß  " aus Madrid   infolge des Aufruhrs unter den Kabylen äußerst kritisch. Die Kabylen haben mehrere britische Unterthanen ermordet und andre eingekerkert; sie plündern die Karawanen und Rejsenden und schreiten jetzt zur Be­lagerung der Stadt Tetuan. Der Gouverneur hat die Einwohner bewaffnet und bereitet sich zum Widerstande vor. Er hat sich nach Ceuta   und Gibraltar   um Hilfe gewandt. Ein spanischer Dampfer ist abgesandt worden, um die spanischen   Unterthanen an Bord zu nehmen. Man nimmt an, daß britische Striegsschiffe nach der Küsten­gegend von Tetuan abgehen werden.

Reichstag.

(( Schluß aus der 1. Beilage.)]

Abg. Dr. Südekum( Soc.):

den Antrag Aichbichler; Fortsetzung der Beratung des Zolltaris­Nächste Sigung Freitag 12 Uhr.( Fortsetzung der Beratung über Gesetzes.) Schluß 93 Uhr.

Parlamentarifches.

Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission. Engel- Ufer 15.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Rohrleger und Helfer hatten gestern eine ausgedehnte Be­sprechung über die am Mittwoch vor dem Einigungsamte getroffenen Vereinbarungen. Fast alle waren der Meinung, daß, wenn auch ein immerhin einige beachtenswerte Borteile erreicht sind. So sei vor gut Teil der gestellten Forderungen nicht durchgesetzt sei, so doch allem die Festsetzung eines Mindestlohnes von großer Bedeutung. Während vor dem Streit einer beträchtlichen Anzahl von Rohrlegern nur 40 Pf. und Helfern sogar unter 30 Pf. Stunden In der langen Diskussion traten die Bertreter des Centrum 3, gezahlt werden. Zum 1. April erhöhen sich diese Sätze dann auf lohn, gezahlt wurde, darf ihnen jetzt nicht unter 50 refp. 372 f. der Konservativen sowie der Nationalliberalen für eine Mindestgrenze von 55 refp. 40 Pf. Um Irrtümer zu ver­die Unzulässigkeit eines derartigen Antrages ein. meiden, wurde noch ausdrücklich hervorgehoben, daß die Festsetzung

Die Geschäftsordnungs- Kommission des Reichstags hat am Donnerstag unter Vorsitz des Abg. Singer sich mit der ihr über­wiesenen Frage, ob die Wiederholung eines einmal abgelehnten An­trages betreffend die geschäftliche Behandlung einer Vorlage zulässig ist, beschäftigt.

Von socialdemokratischer und freisinniger Seite eines Mindestlohnes nicht etwa eine Gleich machung wurde ausgeführt, daß es unsinnig sei, wenn der Reichstag sich selbst der Löhne bedeute. Im Gegenteil, wer vor dem Streit als die Möglichkeit nehmen wollte, einen als falsch und unsachlich er­kannten Beschluß aufzuheben oder abzuändern. Von einer Seite qualifizierter Arbeiter etwa einen höheren Lohn wie 50 Pf. hatte, wurde ausgeführt, daß die Geschäftsordnung eine Lüde enthält, weil der müſſe jetzt auch unbedingt auf Weiterzahlung desselben dringen. der Wortlaut derselben weder gestatte, noch verbiete, einen ab- Siefe in dem Passus betreffend Zusammensetzung der Schlichtungs­Ferner wurde die Anerkennung der Organisation, wie gelehnten Antrag zu wiederholen. fommission zum Ausdruck kommt, als ein nicht zu unterschätzender Reichstag folgende Erklärung zur Beschlußfassung vorzuschlagen: Sem Erreichten nicht völlig zufrieden waren. Nach gründlicher Aus­Nach längerer Beratung wurde vom Centrum beantragt, dem Fortschritt bezeichnet. Natürlich fanden sich auch Stimmen, die mit Die Geschäftsordnung enthält keine Vorschrift, sprache jedoch erklärte sich die überwiegende Mehrheit der Anwesenden welche Anträge zulassen würde, einen nach Maßgabe mit dem abgeschlossenen Vertrage einverstanden und erteilte der Lohn­des§ 19 Abs. 2 der Geschäftsordnung gefaßten Beschluß über kommission sowie der Verbandsleitung ein Vertrauensvotum. Damit Trennung oder Verbindung der Beratung innerhalb derselben hat der Rohrlegerstreit seinen endgültigen Abschluß ereicht und wird Diskussion aufzuheben." die Arbeit am Freitagmorgen in sämtlichen Betrieben wieder auf­genommen.

Diefer Antrag wurde von den Socialdemokraten und Frei­sinnigen bekämpft, namentlich wurde hervorgehoben, daß es nach der geltenden Geschäftsordnung nicht unzulässig fei, einen einmal abgelehnten Antrag zu wiederholen.

Bei der Abstimmung wurde der Centrumsantrag mit 10( Cen­trum, Konservative, Nationalliberale und Antisemiten) gegen 4 ( Socialdemokraten und Freisinnige) Stimmen angenommen. Zum Referenten für das Plenum wurde der Abg. Behnter( C.) bestimmt.

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polemisiert gegen den Abg. Dr. Sattler und dessen Auslegung der Geschäftsordnung. Es geht nicht an, einer Antrag auf Tages­ordnung nach Schluß der Diskussion zu stellen. Was hindert Sie denn sonst, einen solchen Antrag auf Tagesordnung auch it a ch einem Beschlusse zu stellen, der Ihnen nicht gefällt? Warum hat denn Dr. Spahn überhaupt mit seinem Antrag bis nach Schluß der Debatte gewartet? Warum hat er ihn nicht vorher gestellt? So ist er eben einen Posttag zu spät gekonunen. Die Geschäftsordnungs- Debatten werden im Vorher hatte die Kommission einstimmig beschlossen, dem Reichs­Lande mindestens ebenso aufmerksam verfolgt wie die fachlichen Debatten tage die Nichtgenehmigung der beantragten Strafverfolgung des Ab­zum Zolltarif. Sie bieten uns durch diese Debatten die er- geordneten Schmidt( Frankfurt   a. M.) zu empfehlen. Zum Referenten wünschteste Gelegenheit, das Volk draußen im Lande aufzuklären. für das Plenum in dieser Angelegenheit ist der Abg. Kirsch ( Lachen rechts und im Centrum.) Bezeichnend ist auch, daß die Mehrheit gewählt.. nur in Geschäftsordnungs- Fragen geschlossen ist, d. h. nur dann, wenn es gilt, die Minderheit zu vergewaltigen und mundtot zu machen.( Sehr richtig! bei den Soc.) Deshalb halten wir unsren Brotest gegen den Antrag Spahn aufrecht. Das Nähere wird ja noch zu sagen sein, wenn ein Redner meiner Partei um das Wort Bei den Stadtverordneten- Wahlen in Breslau  , die am Mittwoch zur Begründung unsres Antrages auf Uebergang zur Tagesordnung stattfanden, kamen drei Socialdemokraten mit Konservativen in Stich über den Antrag Spahn nehmen wird.( Bravo  ! bei den Social- wahl. Die Mandate besaßen bisher die Konservativen. In der demokraten. Große Unruhe rechts und im Centrum.)

Abg. Baudert( Soc.)

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Partei- Nachrichten.

Deutsches Neich.

Der Weberstreik in Meerane  .

Eine Aenderung in der Lage des Streiks, der nun schon vier Wochen dauert, ist nicht eingetreten. Wenn auch einige Fabrikanten bereit sind, auf einzelne Artikel kleine Lohnaufbesserungen zu ge= währen, so lehnen sie doch den von den Arbeitern aufgestellten Tarif unbedingt ab. Für die Arbeiter dagegen handelt es sich in der Haupt­sache um die Anerkennung des Tarifs, da hierdurch der willkürlichen Lohnberechnung der Fabrikanten ein Ende gemacht werden soll. Die Streifenden sind deshalb fest entschlossen, die Arbeit nicht cher auf­zunehmen, als bis die Anerkennung eines festen Tarifs gesichert ist. Von den Streikenden ist noch nicht ein einziger abgefallen. Von außerhalb außerhalb kommen kommen wohl einzelne Streifbrecher, aber

in so geringer Zahl, daß sie auf die Lage des Aus­standes keinen Einfluß üben können. Uebrigens können sich Arbeitswillige schon deshalb nicht in Meerane   halten, weil ihnen tein Einwohner Logis giebt. Manche sind aus diesem Grunde bald wieder abgereist, andre haben in der christlichen Herberge Wohnung genommen. Die Fabrikanten find nach wie vor bemüht, ihre Arbeit auswärts anfertigen zu lassen; jedoch werden derartige Arbeiten, ganzen Stadt erlitten die Freisimmigen erhebliche Verluste an sobald sie als Meeraner erkannt sind, von den Arbeitern in den be­Stimmen und verloren auch drei Mandate. Die Socialdemokraten treffenden Orten zurückgewiesen und finden aus diesem Grunde verzeichnen überall Stimmenzuwachs. Die Freisinnigen konnten nur hier und da kleinere Ausstände in einzelnen Fabriken der ver­besteigt, von der Rechten mit Aeußerungen der Ungeduld empfangen, 2 Stadtverordnete halten, die zugleich von den Konservativen unterschiedensten Weberorte statt. Die Streifenden sind überzeugt, daß gemächlichen Schrittes die Rednertribüne. Dort angekommen, stützt wurden. ihr festes Zusammenhalten die Fabrikanten doch zur Nachgiebigkeit wendet er sich an die Rechte, von der mehrfache Zurufe ertönen, mit den Worten: Ich bin da, meine Herren!( Große Heiterkeit.) In Frankfurt   a. M. fanden am Mittwoch gleichfalls die Stadt zwingen muß. Ich hätte nie geglaubt, daß in einem vaterländischen Landtage eine verordnetenwahlen statt. Die Socialdemokratie brachte den Ge­brutale Mehrheit eine Minderheit in der Weise vergewaltigte. noffen Zielowski in die Stichwahl. Wir haben in allen Be- Rheinisch- Westfälische Zeitung" mitteilt, am Sonntag in Bochum   in Ein polnischer Berg- und Hüttenarbeiter- Verband ist, wie die ( Große Unruhe im Centrum und rechts.). zirten eine starke Stimmenzunahme zu verzeichnen. aller Stille gegründet worden. Wenn dieser Verband gewerkschaft­Präsident Graf Ballestrem( unterbrechend): Herr Abgeordneter, Eine treffende Antwort. Der Genosse Paul Hug   in Bant ist liche Zwecke verfolgen soll, dann hätten wir also neben jener Sie meinen doch nicht die Mehrheit dieses Hauses( Große vom dortigen Gemeinderat schon mehrmals zum Beigeordneten des Richtung, welche die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter nach dem ? Heiterkeit.) Gemeindevorstandes gewählt, aber niemals bestätigt worden. Der Religionsbekenntnis scheidet, eine neue Spielart, welche eine Trennung