Nr. 285. 19.

19. Jahrgang.

2. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Berlin  , den 5. Dezember 1902. Börse. Roosevelts Botschaft.- Bericht des amerikanischen   Schatzsekretārs.­Schichtlöhne im preußischen Bergbau.

Die Börse verfällt mehr und mehr in winterliche Schläfrigkeit. Träge und einförmig, durch lange Pausen fast völliger Stockung unterbrochen, vollzieht sich der Geschäftsverkehr, und die wenigen Umfäße, die zu stande kommen, entsprechen kaum den allerbescheiden ſten Ansprüchen. Sogar zur Inscenierung der üblichen Jahres­abschluß- Hausse, die sich sonst gewöhnlich gegen Ende November oder Anfang Dezember einstellt, scheint es diesmal an der nötigen Dojis Unternehmungsluft zu fehlen. Das anhaltende Frostvetter wirkt zwar fördernd auf den Kohlenabsab, und der letzte amtliche Bericht der Essener Börse konstatierte eine recht günstige Lage des Ruhrkohlen­marktes, aber diese günstigen Meldungen aus den Kohlenrévieren boten auch die einzigen Anregungen von einiger Bedeutung. Sonst fehlte es an stimulierenden Momenten; denn selbst das Zustande tommen des Siegerländer   Roheisen- Syndikats, dem nun, wie mit Sicherheit anzunehmen ist, bald auch die Verlängerung des Schienen­tartells folgen dürfte, blieb ohne nachhaltigen Eindruck, da dieser er­tvartete Ausgang der Verhandlungen an der mißlichen Situtation der Eiſenindustrie vorläufig nichts ändert.

Und wie die inneren Wirtschaftsverhältnisse, lieferten auch die großen ausländischen Börsen keinen Anlaß zu freundlicherer Auf­fassung der Gesamtlage. Die andauernd schwankende Haltung der New Yorker Börse   beweist vielmehr, daß der dortige Markt noch immer als unsicher und unzuverlässig gelten muß. Stohlenattien sind denn auch fajt die einzigen Werte, die in der Berichtswoche einige be­trächtlichere Steigerungen ihres Kursstandes zu verzeichnen haben; auf den anderen Gebieten sind die Veränderungen durchweg äußerst gering, und soweit im einzelnen fleine Verschiebungen stattgefunden haben, kommen sie für die Beurteilung der gegenwärtigen Wirt­schaftssituation nicht in Betracht, da bei der Unbedeutendheit des jezigen geschäftlichen Verkehrs schon ganz minimale lokale Käufe oder Verkäufe hinreichen, den Kurs zu ändern.

Sonnabend, 6. Dezember 1902.

Arbeiter auf dem im zweiten Quartal dieses Jahres erreichten isches Blatt, dem irgend eine abgeschmackte Sensation höher steht, als niedrigen Stand verharrt und in einzelnen Revieren des Steinkohlen  - die Lebensinteressen der Bevölkerungsschichten, das durch Breit­Bergbaues, vornehmlich im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund   und treten von allerhand Klatsch und Tratsch das Hirn seiner Leser zu im Saarbrüdener Revier( Staatswerke), fogar die Belegschafts- vergiften, sie für die Beteiligung am politischen und socialen Kampfe aiffer zugenommen hat: eine Zunahme, die allerdings noch nicht unfähig zu machen sucht. Die tiefe Wirkung, welche die Vorgänge der 1 Broz. beträgt und überdies durch den Rückgang in Niederschlesien letzten Wochen auf unser öffentliches Leben ausübten, läßt sich an der teilweise ausgeglichen wird. Dieser Ab- resp. Zunahme des Be- Thatsache ablesen, daß das Scherlblatt seines Wesens Wesenheit schäftigungsgrades entspricht auch die Lohnbewegung; d. h. im Erz- aufgegeben hat. bergbau sind die Schichtlöhne noch weiter zurückgegangen im Mans Ein Freund unsres Blattes stellt uns einige Blüten aus dem feldschen stehen sie sogar um beinahe 4 Proz. unter dem Durch- Lokal- Anzeiger" zusammen. Er weist mit begreiflicher und doch schnittsstand des zweiten Quartals während im Steinkohlenbergbau unangebrachter Entrüstung darauf hin, daß diese von ihm bisher durchweg in den Monaten August- September der Schichtlohn um ein für unparteiisch gehaltene Zeitung flipp und klar sich in den Dienst geringes gestiegen ist, wenn auch nur um wenige Pfennige. Nach der Bollwucher- Mehrheit stellt und die Volksvertreter, welche das ben amtlichen Angaben ergeben sich, wenn Beamte und Aufseher außer Proletariat vor Hunger und Elend schüßen wollen, begeifert. Betracht gelassen und von den Löhnen die von den Bergleuten zu heißt in Nr. 559 vom 29. November: tragenden Arbeitskosten in Abzug gebracht werden, folgende sogen. „ reine" Schichtlöhne:

Steinkohlenbergbau

Verfahrene Schichten

auf

1 Arbeiter

Verdiente reine Löhne

auf 1 Arbeiter und 1 Schicht im III. II.

mittel 1901 M.

III. II. Biertel- Viertel­jahr jahr 1902 1902

Biertel- Viertel- Jahr. jahr jahr 1902 1902 M. M.

78

68

76

2,97 2,95 3,10 72 2,71 2,69 2,92

77

74

3,81

76

73

3,57

3,56

80

74 3,72

3,68

3,78 4,07 3,54 3,78

78

75

2,98 2.96 3,06

9

79

76 2,77 2,88 3,30

78

71

68

75 73

71

Oberschlesien  . Niederschlesien Oberbergamtsbezirk Dortmund Saarbrücken( Staatswerke). Aachen  . Braunkohlenbergbau Oberbergamtsbezirk Halle Erzbergbau Mansfeld( Kupferschiefer) Oberharz Siegen- Nassau

Sonstiger rechtsrheinischer. Lintsrheinischer.

bekommen

77 2,27 2,25 2,26

Tat.

Es

" Daß eine Majorität durch eine rücksichtslose Minorität terrorisiert und schließlich ihres guten Rechts(!!) be= raubt werden sollte.' Ferner: Unter der Oberfläche brodelte und gärte es, als der Abgeordnete Spahn die Zulässigkeit des Antrages Kardorff mit großer Klarheit bewies.... Herr Liebermann von Sonnenberg  , der merkwürdiger= teise sich gegen den Antrag Kardorff aussprach, hatte gestern keinen glücklichen Tag." Also noch über diesen stockreaktionären Anti­semiten hinaus ist der Lokal- Anzeiger" reaktionär und volksfeind­lich! Die Rede des Abgeordneten Geher wird folgendermaßen verdreht:„ Der focialdemokratische Abgeordnete Geher sprach mit mehr Leidenschaft als Geschick und der rote Faden, der durch seine Rede ging, war der Gedanke, daß die Majorität nur anzu erkennen sei, wenn sie der Minorität Gefolg­fchaft Teiste 1" Sodann heißt es: Die fachliche Art und Weise, mit welcher die Anhänger des Antrages Kardorff ihre Meinung verfochten, reizte die Minorität sichtlich.... Herr Es wäre dringend zu Stadthagen   tobte und wütete wünschen, daß diese würdelosen Ausschreitungen endlich ein Ende nehmen, die sachlichen Beratungen zu ihrem Rechte kommen und der Zolltarif baldigst unter Dach und Fach gebracht wird!" Unser Freund entrüstet sich sehr zu Unrecht darüber, daß der Lokal- Anzeiger" Parteiblatt geworden ist und beinahe begeistert dem Bollwucher das Wort redet. Wir sind erfreut, daß dies von solcher Stelle aus geschieht, ebenso wie es uns befriedigt, daß das bisher durch scheinbare Unparteilichkeit zu Namen gekommene Blatt in der Kruppfchen Angelegenheit mit aller Schärfe gegen die Socialdemokratie Stellung nimmt, wie es in Nr. 563 vom 2. Dezemeber geschehen ist: Dem Rufe folgend, den Kaiser Wilhelm   am Tage der Bei­febung Friedrich Strupps an sie erlassen, haben die Kruppschen Arbeiter jetzt eine Rundgebung beschlossen, durch die sie jede Ge meinschaft mit den Urhebern der gegen den Verstorbenen gerichteten Verleumdungen ablehnen. Mehr zu thun, steht kaum in ihrer Macht; man wird aber auch erwarten dürfen, daß sie die hier be­kannten Gesinnungen nach Kräften in Thaten umsehen werden.

An der New Yorker Börse   wurde erwartet, daß die Botschaft Roosevelts, von deren Inhalt schon vereinzelte Teile in der Börsen 2,78 2,83 3,19 welt bekannt geworden waren, einen günstigen Eindruck auf die 2,69 2,71 2,87 Marktlage üben werde; doch hat der Verlauf der Börse am 72 2,39 2,38 2,48 3. Dezember diese Hoffnungen durchaus enttäuscht, obgleich die Hinter der durchschnittlichen Lohnhöhe des Jahres 1901 bleiben Yangatmige Aeußerung des Präsidenten taum anders hätte lauten fönnen, wenn die Botschaft vorher den Morgan und Konsorten zur danach die Löhne des dritten Quartals noch immer beträchtlich zurück, Redigierung überwiesen worden wäre. Nach der Bekundung eines und zwar beträgt im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund  , in dem un­überschwänglichen Vertrauens in die Fortdauer der Periode ungefähr zwei Drittel der Gesamtbelegschaft der preußischen Stein­begrenzten Gedeihens" folgt eine Erörterung der Trust und Boll- fohlengruben beschäftigt find, der Rüdgang 7 Proz. Dabei muß tarif- Frage, der Währungsverhältnisse und der Stellung der Re- berücksichtigt werden, daß auch im vorigen Jahre schon ein Fallen gierung zum Imperialismus, die völlig mit den Intentionen der der Löhne stattgefunden hat; im Vergleich zu dem Durchschnitts­Hochfinanz übereinstimmt. Zwar wird, um der Verstimmung eines John im Jahre 1900 stellt sich der Rückgang auf 10 Proz. Noch Die Kruppschen Arbeiter, welche aus Gründen, die klar auf det großen Teils der Mittelschichten Rechnung zu tragen, auch in der schlimmer steht es im Erzbergbau, in welchem schon im Vergleich Hand liegen, ihren Namen unter die ihnen vorgelegte Adresse seẞten, neuesten Auslassung Roosevelts noch von einer Regelung der Trusts zum vorigen Jahre sich ein Lohnrückgang von 10 Proz. ergiebt. und der wirtschaftlichen Koalitionen gesprochen, doch braucht man Es ist die alte Geschichte: in der Aufschwungsperiode steigt der gelobten darin bekanntlich, daß fie Glemente, die mit dem Ber­Lohn der Arbeiter ungleich langsamer, als der Profit der Unter- leumder" Gemeinschaft halten, also fich zur Socialdemokratie be­nur den vom Wolffschen Bureau übermittelten Text der neuesten nehmter, und wenn dann die Krise hereinbricht, sind es zumeist die kennende Arbeiter nicht unter sich dulden wollen, und der„ Lokal­Botschaft mit der Amtsantritts- Botschaft des Präsidenten zu ver- Arbeiter, die durch Entlassungen, Einlegung von Feierschichten und Anzeiger" stachelt die Eſſener Proletarier mit einem Eifer, der eines gleichen, um sofort zu erkennen, um wie viel versöhnlicher und an Cohnreduktionen die Fehler der heutigen Wirtschaftsweise au fosten ausgesprochenen Scharfmacherblattes würdig ist, zum thatkräftigen passungsfähiger der smarte Teddy" innerhalb eines Jahres auch zu Kampfe gegen die Socialdemokratie auf. in diesem Punkte geworden ist. Es sollen nur die Auswüchse des Recht so. Das unparteiisch schillernde Sensationsblatt ist schtver Trustswesens- was darunter zu verstehen ist, wird nicht gesagt beschnitten werden; doch dürften die Eingriffe in das Trustwesen, zu fassen; von rechts und links verachtet, gleicht es den Marode­Berliner Partei- Angelegenheiten. brüdern, die, tveder Feindes noch Freundesland kennend, die Be­wie Roosevelt   erflärt, nicht so weit gehen, daß dadurch irgendwie die Eigentumsrechte verlegt, die Entwicklung der Trusts als moderne Spandau  . Heute( Sonnabend) a bend 8½ Uhr finden hier- bölkerung auf jeden Fall malträtierten. Bei dem politischen Gegner, Organisationsformen des Industrialismus gehindert und der selbst zwei Proteftversammlungen gegen den agrarischen Rechts- und der sich hier als Förderer des Zollwuchers und Feind der Social­Konzentrationsprozeß erschwert werden. Auch soll die Preispolitik Verfassungsbruch im Reichstage statt, und zwar im Teßnowschen demokratie zeigt, weiß man jedoch, woran man ist. der Trusts nicht durch Aenderungen der bisherigen Tarifpolitit be- Saale in Hakenfelde   und im Sumteschen Saale, Schönwalderstr. 80. Farbe, ihn kann man paden, ihn fann man, wenn er ehrlich ist, tämpft werden. Mit andren Worten: es soll der Belz wohl ge- Die Genossen Rosenow   und Dr. Liebknecht referieren über das sogar respektieren. Es ist ja möglich, daß das, was uns Tugend waschen, aber weder Seife noch Wasser dabei verwendet werden. Thema: Was geht im Reichstage vor?" Es gilt auch auch beim Feinde dünkt, Herrn Scher I eine sehr unangebrachte Weit interessanter als die Botschaft Roosevelts, deren Inhalt für die Spandauer   Bevölkerung, Protest gegen den Staatsstreich im Eigenschaft scheint, und er, den notorischen Dalles der seiner neuen Richtung gesinnungsverwandten Scharfmacherpresse vor Augen, den durch allerlei Rücksichten auf die baldige Präsidentenwahl beeinflußt Reichstage einzulegen. Darum: alle Mann zur Versammlung! geschäftlichen Fehler bereut, und wieder Befehl zum Einlenten giebt. erscheint, ist dann auch der fast gleichzeitig veröffentlichte Jahres- In Neu- Weißensee findet Sonntagmorgen 8 Uhr eine Flug- Das kann ihm aber nichts nüben. bericht des amerikanischen   Schazsekretärs, der einen außerordentlich| blatt- Verbreitung zur Gewerbegerichts- Wahl statt. Selbst Götter stiegen vom Olymp hernieder günstigen Stand der Staatsfinanzen nachweist. Es beliefen sich Die Parteigenoffen werden ersucht, sich in folgenden Lokalen zahl Und tämpften auf der Sinne der Partei!" danach die gesamten Staatseinnahmen in dem am 30. Juni 1902 reich einzufinden. 1. Abteilung: B. Helmke, Heinersdorfer Weg 38; Er, der bis dahin auf der olympischen Höhe seiner Inseraten­zu Ende gegangenen Rechnungsjahr auf 684 326 280 Dollar, die 2. Abteilung: C. Stolle, Lehderstr. 28; 3. Abteilung: W. Schmutz, burg   thronte, ist hinabgestiegen ins Kampfgewühl, er ist Förderer Ausgaben auf 593 038 905, so daß sich ein leberschuß von 91 287 375 Stönig- Chauffee 38; 4. Abteilung: A. Garz, König- Chauffee 55; des Brotwuchers und ausgesprochener Feind der Klassenbewußten ergiebt. Von den Einnahmen betrugen die aus den Zöllen 5. Abteilung: H. Sorrer, Straßburgerstr. 56. Gleichzeitig sind auch Arbeiterschaft geworden. Daran wird jeder Arbeiter sich zu er­254 444 708 gegen 238 585 456 im Vorjahre. Die Staats- in diesen Lokalen und ferner beim Genossen Schumann, innern haben, wenn er bei Seinesgleichen den„ Lokal- Anzeiger" sieht! einnahmen sind gegen das Vorjahr um 14 990 250, die Ausgaben Lehderstr. 118, Wahllegitimationen zu haben. Die Wähler werden

-

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um 38 776 495 zurückgegangen. Für das Rechnungsjahr 1903 ersucht, dabon recht regen Gebrauch zu machen.

J. A.: E. Schumann, Lehderstr. 118.

Lokales.

Bom Geisteskampf" des Centrums.

"

Er bekennt

Ein Getvaltstreich, der nicht nur recht unchristlich, sondern auch im höchsten Grade unanständig ist, wurde am Donnerstagabend von einer Rotte von Centrumsleuten unter geistlicher Führung verübt. Wir meinen die unfren Lesern bereits bekannte Sprengung der Lotal Rüdersdorferstr. 45 einberufen hatten. Die Einzelheiten dieses Volksversammlung, welche unsre Parteigenossen nach dem planmäßig organisierten Gewaltstreiches sind interessant genug, um

werden die Einnahmen auf 694 020 630, die Ausgaben auf 651 020 630 veranschlagt, so daß auf einen Ueberschuß von 43 Millionen Dollar gerechnet wird. Der verfügbare Barbestand des Schazamtes war am 30. Juni größer als je zubor; er belief sich einschließlich der 150 Millionen Dollar betragenden Goldreserve auf 362 187 361 Dollar, davon waren außer der Goldreserve noch 103 801 290 Dollar Gold oder Goldcertifikate. Größer als jemals die ärger als zur Zeit des Sedaurummels und des Zuchthauskurses früher war auch der Betrag der ausstehenden Goldcertifikate, der gegen uns im Schwange ist, soll heute einmal durch ein paar nüchterne Ende September die Höhe von 363 311 089 Dollar erreichte. Bezüglich der Nationalbanken führt der Bericht aus, daß am Bahlen beleuchtet werden. Innerhalb brei Wochen hat sich der Stand hier gefchildert zu werden.

1. Oftober 1902 4678 folche Banken mit einem Kapital bon 713 Millionen Dollars vorhanden waren, die 338 Millionen Bonds

Die Wirkung der Hetze,

Blattes um fünftausend

dreiundzwanzigtausend Exemplaren

Dies Resultat eines niederträchtigen Feldzuges der Scharfmacher­

Am Donnerstagvormittag wurde durch Berliner   Centrums anhänger in ihren Kreisen ein Flugblatt verbreitet, welches den

hinterlegten und dafür 336 Millionen Dollars in durch Bonds ge- vermehrt. Der Straßenverkauf aber hat an einigen Tagen die bis„ chriftlich gesinnten Männern" folgende Weifung erteilt: deckten Noten in Umlauf brachten. Die Zahl der Banken nahm seit dahin unerhörte Höhe von dem Vorjahr um 399 zu, das Kapital der Banken um 50 Millionen. Der Umfang der ausstehenden verzinslichen Staatsschuld war Ende erreicht. Juni 931 070 340 Dollars gegen 987 141 040 Dollars im Vorjahre. Es wurden 56,07 Millionen Dollars Bonds zum Preise von 70,41 preffe ermutigt uns, unfren Feinden zuzurufen, nur in bisheriger Dollars zurückgekauft. Mit der Amortisierung wird fortgefahren. Ueber den Gang des auswärtigen Handels teilt der Bericht mit: Weise weiter zu wirken. Der Bevölkerung Berlins  , vor allem der Die auffallendste Erscheinung des abgelaufenen Rechnungsjahres ist Arbeiterschaft, aber drücken wir hiermit für ihre auch in diesen erregten die Abnahme der Ausfuhr und die Zunahme der Einfuhr. Die Aus- Tagen bewiesene Hingebung unsern Dank aus. Das Proletariat wird fuhr fant seit dem Vorjahre um 106 045 590 Dollars( von uns weiter auf dem Boften finden!

1 487 764 991 auf 1 381 719 401), während die Einfuhr um

80 178 783 Doll.( bon 823 172 165 auf 903 320 948) stieg. Was

Damit die Versammlung in unfrem Sinne geleitet wird, möchten wir eine möglichst große Zahl von christlich gesinnten Männern bei derselben haben und bitten wir Sie dringend, pünktlich um 18 Uhr im großen Saale des Leo- Hospiz, Rüdersdorferstr. 45, zu sein und möglichst viele Gesinnungsgenossen mitzubringen. Einige Mitglieder des Windhorst- Bundes Berlin   Dsten: Wiedeberg. Hasse. Modehn. Korzeniewski. Stephan. Zweifellos war auch die Polizei von dem sauberen Plane bes Windhorst- Bundes in Kenntnis gesetzt und sie sollte wohl nach der Absicht der christlchen, Geisteshelden" die aufgebotenen christlichen Nadaus Partei, Partei, wer sollte sie nicht nehmen! die Ausfuhr betrifft, so sank die Ausfuhr von Eisen- und Stahlwaren macher schützen. Jedenfalls ist es Thatsache, daß die Polizei in Gestalt um 18,76 Millionen Dollars infolge der gestiegenen Nachfrage des Zwei erfreuliche Wirkungen haben die Vorgänge der legten Zeit eines ungewöhnlich starken Aufgebots von Schutzleuten in Civil und heimischen Marktes, die von Mais und Maismehl infolge des Ernte- gehabt. Erstens die ja gewiß selbstverständliche Erscheinung, daß in Uniform unter der Führung von zwei Lieutenants zur Stelle ausfalls um 67,36 Millionen. Durch den Preisfall der Baumwolle die Arbeiterschaft, angeetelt von der wüsten geschäftlichen Aus- war. Auch die christlich gesinnte Sprengkolonne war zur Stelle, fie fiel der Wert der Baumwollausfuhr trotz der gestiegenen Menge um nuhung des Falles Krupp durch die Scharfmacherpresse, angeekelt machte der Zahl nach aber nur ein Drittel der Versammelten aus, 23 Millionen Dollars. Von der Steigerung der Einfuhr entfallen von den Bergewaltigungsversuchen, welche die Bollwuchermehrheit im 69,7 Millionen Dollars der Mehreinfuhr auf Rohstoffe für die in- Reichstage unternimmt, fich um so inniger an ihre legitime Ver- und die Absicht, die Versammlung unter die Zeitung der Centrümler ländischen Fabriken, 19,7 Millionen Dollars auf fertige Artikel, 11,86 tretung, an die Socialdemokratie angeschlossen und durch zahllose zu bringen, war somit vereitelt. Das Bureau wurde durch unsre Millionen Dollars auf feine Artikel. Singegen ging die Einfuhr von Rundgebungen den kapitalistischen   Feinden des Volkes ihre Ber- Parteigenossen gebildet, Genoffe Wengels hatte den Vorfiz. Ehe Nahrungsmitteln um 21 Millionen Dollars zurück, während die Ein- achtung ausgedrückt hat. aber der Referent Adolf Hoffmann   das Wort ergreifen konnte, bes fuhr ganz oder teilweise fertiger Eisen- und Stahlwaren um Daß die klassenbewußte Arbeiterschaft angesichts der kapitalistischen   gannen die zum Standalmachen tommandierten Windthorst- Bündler, 9,3 Millionen Dollars stieg und größer war, als sie seit 1893 ge- Orgien so handelte, schon aus moralischen Gründen so handeln zum großen Teil ganz junge Bürschchen, die der geistlichen Führung wesen ist. mußte, war, wie gesagt, selbstverständlich. Einigermaßen über noch nicht entwachsen waren, einen wüsten Lärm. Ununterbrochen Zu der in der Presse immer wieder auftauchenden Behauptung, raschend ist jedoch die zweite Erscheinung, die der Fall Krupp   und brüllte die Notte: Naus, raus, raus! Die Absicht der„ christlich ge­baß der Hereinbruch der Krise wohl in der Kohlen- und Eisen- die Vorgänge im Reichstag im Gefolge haben, nämlich das Ver­industrie die Arbeitsgelegenheit vermindert hätte, daß aber die Löhne schwinden der unparteiischen Presse in Berlin  . Der Leser wird finnten Männer" gelang denn auch sehr bald: die Versammlung nur wenig gefallen feien, liefert die soeben veröffentlichte amtliche staunen. Liegt denn nicht heute noch in jeder Kneipe, in jedem wurde durch den Ueberwachenden aufgelöst und die Anwesenden Statistit der Belegschaften und Löhne im preußischen Bergbau während ordentlichen und unordentlichen Bürgerhause der Lotal- Anzeiger" durch die zahlreich erschienenen Schußleute hinausgedrängt. des dritten Quartals des laufenden Jahres einen schlagenden Gegen- aus, ja wird dies Blatt nicht auch von zahlreichen Arbeitern und So hat denn die von der Neichstagsmehrheit unter Beihilfe des betveis. Auch gegen diese Statistik läßt sich, wie gegen manche andre, namentlich Arbeiterinnen vor wie nach gelesen? Das alles schon, Centrums befolgte Gewalttaktik eine ihrer würdige Nachahmung bei verschiedenes einwenden, besonders was die Berechnung der Schicht- aber der„ Lokal- Anzeiger" ist der„ Lokal- Anzeiger" nicht mehr. Er denen gefunden, die sich noch von den Centrumsleuten leithammeln löhne anbetrifft; immerhin bietet sie eine weit bessere und zuver- hat aufgehört, unparteiisch zu fchillern, er ist Parteiblatt geworden. lassen. Von den Unterzeichnern des Aufrufs zum Standalmachen ist läffigere Uebersicht über die Bewegung der Bergarbeiterlöhne als die Parteiblatt wie die" Post", die Neuesten Nachrichten", die von einzelnen Werken und Verbänden veröffentlichten Lohnstatistiken. Germania  ". Und das nennen wir einen politischen und ethischen uns Herr Wiedeberg als christlicher Gewerkschaftsführer bekannt, und Herr Stephan wird uns als Geistlicher der katholischen Piusgemeinde Vergleicht man die Belegschaftsziffern des dritten Quartals Gewinn, der gar nicht hoch genug anzuschlagen ist. mit denen des zweiten Quartals, so ergiebt sich, daß die Zahl der im Oft genug haben wir darauf hingewiesen, daß in Zeiten, wo bezeichnet. Das sind in der That die rechten Centrumsleute. In Erzbergbau beschäftigten Arbeiter noch immer im Rüdgang begriffen die Welt sich in zwei Parteien spaltet, wo ein Hüben wie Drüben nur eine Diskussion mit unsren Parteigenoffen einzutreten, dazu fehlt ist, während die Zahl der im Braunkohlenbergbau beschäftigten gilt, tein beschämenderes Jammerbild zu denken ist, als ein unpartei- ihnen der Mut, und vor allem die guten Gründe, um ihre Sache