Aufruf!
Allen Vorständen, gewerkschaftlichen Organisationen, Klubs, Gesangvereinen und Genossen von Berlin und Umgegend em pfehlen wir zum 1. Mai und sonstigen Ausflügen zum Zweck Der Agitation unfere romantisch gelegene Stadt mit buchen waldiger Umgegend. Um eine regelrechte Führung und Empfang nahme zu bewerkstelligen, bitten wir, wenn möglich, um vorherige Anmeldung. Lotale: siehe Lokalliste. Die Eberswalder Genossen. J. A.: Der Vertrauensmann
Aug. Schulz, Withelmstr. 36( im Keller). Eins der ältesten Mitglieder der sozialdemokratischen Partei; im 4. Wahlkreise, der Genosse Robert Herit, wurde am Mittwoch zur letzten Ruhe bestattet. Eine Anzahl, meist alter bewährter Genossen gab ihm das letzte Geleit. Frig Bubeil legte mit furzer Widmung einen Kranz der Genoffen des 4. Wahlkreises am Grabe nieder; ein Gesangverein begleitete mit ernsten Gefängen die Trauerfeier.
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Gerichts- Beifung.
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Der
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Versammlungen:
Einschränkung des Güterverkehrs am Sonntag soll die Eisenbahn Direktion Röln lintsrheinisch angeordnet haben, um dem Zugpersonal Sonntagsruhe zu ge Im Prozeß Polke drehte sich in den legten Tagen die währen. Das wäre erfreulich, aber bei dem außerordentlich ent Anerkennungsschreiben, die an den Angeklagten gerichtet find, Nachricht wenig glaublich. das Berlesen von Briefen und wickelten Sparsamkeitssinne des Eisenbahn- Ministers erscheint die womit die Bertheidigung den Beweis führen will, daß die im Börsen- Zirkular" enthaltenen Briefkasten- Notizen fich vollRegulirung der Produktion, auf Kosten der Arbeiter ständig mit den Anfragen decken und daß die Anfragenden durch zweifelsohne, hat in Bochum eine Versammlung der Zechens aus nicht zu dem angeblich„ börsenfremden" Bublifum zu rechnen gemeinschaft beschlossen. Bis Ende Juni will man gegenüber seien, sondern börsentechnisch sehr bewandert waren. Die Ver- der jezigen Produktion an Rohlen 10 pet. weniger fördern. In lesung dieser Briefe giebt ein intereffantes Bild von dem Um den Vorbesprechungen war sogar von einer 20 prozentigen Ein fange, welchen die Lust am Spekuliren beim großen Publikum schränkung der Förderung die Rede. So wird der Koblenpreis angenommen hat, denn unter den Anfragenden sind eigentlich alle tünstlich hoch erhalten und die Lebenshaltung der Arbeiter fünft Stände vertreten: Da ist die Exzellenz von R., welche sich außerlich noch mehr verschlechtert, als sie sowieso ist, und Alles nur, ordentlich für Aachen - Mastrichter intereffirt, der Rechtsanwalt, damit eine Handvoll Leute, die Bechen- Inhaber, nach wie vor, der über Rofizer Zuckerattien und deren Chancen Auskunft troß der allgemein ungünftigen Geschäftszeit, möglichst diefelben erhalten möchte, der akademische Lehrer, welcher sich beklagt, daß fetten Profite einheimsen tann, wie unter normalen Berhältnissen er bei La Beloce", Italienische Dampfschifffahrt- Attiengesellschaft oder vielmehr wie zu der Zeit, als der Rohlenpreis auf eine arg hineingefallen ist, der Landgerichtsrath, der über Kursverluste schwindelnde Höhe hinaufgeschraubt war. Bum Begräbniß unseres Freundes und Mitarbeiters in Germania "," Bulkan" und" La Veloce" sehr betrübt ist, der Wladislaus Kurowsti batte auch der polnische Berein Realschullehrer, welcher gern über Königsberger PferdebahnRownosc"( Gleichheit) in Bosen einen Delegirten entfandt, aktien und Inowraclaw" orientirt sein möchte, der Landpfarrer, fowie für die Beschaffung eines schönen Kranzes Sorge getragen. welcher anfragt, ob Spekulation in Ostpreußen à la baisse Aus sicht auf Erfolg habe, der Major a. D., welcher nicht übel Luft Der Maseru Bazillus ist im städtischen Krankenhause hat, herbe Verluste durch Spekulation in Prince- Henry" wieder Moabit durch den Assistenzart Dr. Canon entdeckt worden. Wie einzuholen. Der Dr. med., welcher sich anfchickt in Bochumer 8. April ihre Mitglieber zu einem interessanten Abend vereinigt. Die Freie Vereinigung der Kaufleute" hatte am der Influenza- Bazillus, den er gleichzeitig mit Stabsarzt Gußstahl zu fixen", der Raufmann, welcher sich nach den Dr. Pfeiffer entdeckt hat, hat Dr. Canon auch den Masern - Chancen der Sächsischen Stickmaschinen" und der Bau- Herr Julius Türt brachte eine Dichtung von Peter MerwinBazillus im lebenden Blute von maserkranken Kindern gefunden. ausführungen"," der Major- und Bataillonskommandeur, welcher Magdeburg zu Gehör, welche in der Monatschrift„ Die GesellNähere Mittheilungen bringt die erscheinende Nummer der Auskunft haben möchte, bei welcher Anlage er am meisten geſchaft" unter dem Titel" Nicht zu gebrauchen" erschienen ist, Berliner Klinischen Wochenschrift. winnen tönne, die Kanzleiraths- Wittwe, welche Belehrung über Das Seelendrama, wie der Berfaffer treffend feine Dichtung Roch geht der Raubmörder Wehel gemächlich im Hofe Patent Seel" und" Balle'sche Maschinenattien" erbittet zc. 2c. nennt, schildert in lebenswahrer, packender Form die Leiben eines Proletariers in Papiermanschetten". Der Vortrag erntete leb des Gefängnisses in Moabit spazieren, noch ist der Tag der Hin Wegen Vergehend gegen die öffentliche Ordnung, be- haftesten Beifall. Die demfelben folgende Distussion brehte sich richtung auch nicht annähernd bekannt, da erscheint bereits die gangen durch Aufreizung zu Gewaltthäthigkeiten verschiedener zum Theil um die von den Handlungsgehilfen geforderte Ber Ankündigung folgender Novität:" Am Tage der Hinrichtung Bevölkerungsklaffen gegen einander in öffentlicher Bersammlung fürzung der Arbeitszeit und im Anschluß hieran um die Feier des 1.Mai. Wezel's erscheint: Die Hinrichtung des Raub mörders and gestern der Schneider Johann Zimm vor der fiebenten man einigte sich nach lebhafter Diskussion dahin, sich den FestWegel in Zeitungsformat mit Originalzeichnungen u. a. Die Straflammer des Landgerichts I . Der Angeklagte trat im Auguft genoffen im Sterneder in Weißensee anzuschließen. Der Abmarsch Bollstreckung des Urtheils durch den Scharfrichter" ac. Daß und September vorigen Jahres in zwei sozialdemokratischen Ber - von Berlin erfolgt Mittags um 2 Uhr vom Alexanderplay. Ende die detaillirte Schilderung derartiger Szenen verrohend auf das fammlungen als Redner auf. Er erörtete das Parteiprogramm dieses Monats findet noch eine große öffentliche Bersammlung Gemüth des Volkes einwirkt, daß auf jeden noch nicht völlig ver- und soll sich dabei in jeder Rede im Sinne der Antlage ver- in der" Ressource", Kommandantenstraße, statt, in welcher dorbenen Menschen derartige Szenen und Bilder efelerregend gangen haben. Die Verhandlung wurde unter Ausschluß der Dr. Lütgenau über die Stellenlosigkeit im Handelsgewerbe" wirken, das geniert in unserer verjudeten Beit feinen Ber- Deffentlichkeit geführt. Der Staatsanwalt hatte für Schuldig referiren wird. Mit einem Hoch auf die internationale SozialLeger." Also schreibt das Stöcker'sche Volt." Die Hinrichtungen in beiden Fällen plädirt und eine Gesammtstrafe von demokratie wurde die Bersammlung gefchloffen. find nach Stöcker ein christliches Werk, das die Religion fechs Monaten Gefängniß beantragt, während der Verfördert, nur die Schilderung derselben führt zur Verrohung! Die theidiger, Rechtsanwalt Freudenthal, für Freisprechung schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, welche am 8. April Eine Versammlung der im Vergoldergewerbe be Todesstrafe foll im christlichen Staat gerade eine so wohl pläbirte. Der Gerichtshof hielt nur in thätige Wirkung üben, aus welchem Grunde sie also der Deffent- eine Aufreizung für vorliegend. einem Falle tagte, beschäftigte sich mit dem Streit bei der Firma R. Schmidt, lichkeit entziehen? Berrohend wirkt die Todesstrafe selbst; be- direkt den Umsturz empfohlen und dabei geäußert, daß ihm jedes Serr Möhring, verwies kurz darauf, daß die Abzüge, welche bie Angeklagte habe Braune u. Ko. Der Einberufer und Leiter der Versammlung, feitigt dieje, so weckt ihr den Geist der Menschlichkeit. Wen es Mittel dazu genehm sei. Seine ganze Rede sei von Haß gegen Firma neuerdings in den Zarif aufgenommen hat, 5 bis 30 pt. so nach Blut gelüftet, wie dem frommen Muckerthum, der die besitzende Klasse durchdrungen und zweifellos aufreizender und darüber betragen und daß die Firma zu einer Abschwächung darf auch nicht etel sein, wenn ihm der Blutgeruch in die Natur gewesen. Das Gericht habe hierfür auf eine Gefängniß der Herabfegungen Nase steigt. trog wiederholter Unterhandlungen strafe von zwei Monaten erkannt. nicht bereit war. E3 baben fechs Mann die Ar Zum Leichenfund in der Kaiser Wilhelmstraße ist es, Daß betrügerische Schädigungen der Orts. Kranken- beit niedergelegt. Von einer Mittheilung der Kürzungen im wie bie& reif. 3tg." meldet, jest gelungen, wenigstens die Ber- faffe gerichtsseitig besonders streng geahndet werden, bat ber Ginzelnen wurde abgesehen, damit andere Firmen fich nicht ein fönlichkeit der Ermordeten festzustellen. Es hat sich ergeben, daß Arbeiter Julius Ba er erfahren müssen, welcher gestern dieserbalb Beispiel daran nehmen sollen. Die Versammlung sprach sich für dieselbe weder eine Zumpensammlerin Susanne noch Adele ist, vor der zweiten Straftammer des Landgerichts I stand. Baer unterstützung der Streikenden aus. Hierauf wurde das Berhalten also nicht jene Frau sein kann, der die Frau Schulz die am hatte in zwei Fällen je einen Kranken Anmeldeschein gefälscht der Agitationskommission diskutirt, die seit dem 9. Januar feine Thatort gefundenen Kleidungsstücke geschenkt hat. Die Ermordete und darauf auch zweimal Unterstüßung erhalten, ohne bazu be- Bersammlung einberufen hat. Der Vorsitzende der Kommiſſion ist vielmehr die frühere Krankenpflegerin, unverehelichte del rechtigt zu sein. heit Reglaff, geboren am 22. Oftober 1858 zu Driesen als Monaten Gefängniß und einjährigem Ehrverluft. Das Gericht verurtheilte ihn au sieben Herr Gernt entschuldigte das damit, daß früher die Kollegen sich darüber beschwert hätten, daß alle 14 Tage Versammlung war; Tochter eines Schuhmachers. Auf diesen Namen passen auch die in diesen Tagen follte gerade eine Bersammlung einberufen in der Wäsche der Ermordeten enthaltenen Buchstaben. Zwei Der große Diebstahls und Hehlerei- Prozeß, welcher werden und das Lokal war dafür schon gesichert, da be verheirathete Schwestern der Reglaff, welche in Berlin wohnen, Mittwoch vor der zweiten Straffammer des Landgerichts I ftatt- raumte Möhring diese Versammlung wegen des Streits an hatten die Leiche im Schauhause gesehen und große Aehnlichkeit iand, wurde an demselben Tage noch zu Ende geführt. Die Da Herr Gernt erklärte, zunächst abrechnen zu wollen, mit ihrer Schwester gefunden, trotzdem aber keine Anzeige bei der Straffumme betrug 15 Jahre Buchthaus und 17 Jabre 10 Mo- fab die Versammlung von einer Neuwahl der Kommiſſion ab Polizei erstattet, sondern nur der Mutter nach Driesen Mittheilung nate Gefängniß, welche sich auf 12 Angeklagte- Paul Giefe und ergänzte dieselbe nur um zwei Mitglieder, die an Stelle gemacht. Diese und die verheiratheten, ebenso eine unverheirathete wurde freigesprochen folgendermaßen vertheilt: Auguft eines verzogenen und eines verstorbenen Mitgliedes treten; ge Schwester, welche mit der Mutter nach Berlin gekommen ist, Krantemann( Water) 10 Jahre Zuchthaus, Ehefrau wählt wurden Frl. Lig und Herr Martens. Beim Verschiedenen haben die bei der Leiche gefundenen Gegenstände, besonders die rantemann 1 Jahr 6 Monate Buchthaus, Emil ermahnte der Vorsitzende die Anwesenden, sich der Organisation beiden Ringe, welche die jüngste Tochter Frida der Todten ge- Krantemann( Sohn) 5 Jahre Gefängniß, Stier 8 Jahre anzuschließen und darin ihre Schuldigkeit zu thun. Nachdem schenkt hatte, ganz bestimmt wiedererkannt. Es ist auch in der 6 Monate Buchthaus, Ostar Giefe 1 Jahre 9 Monate Ge- noch Herr Gernt zur Maifeier gesprochen, wurde zum Reglaff'fchen Wohnung ein Stück von dem Stoff des Rockes, mit fängniß, Bed 4 Jahre Gefängniß, Lucca 2 Jahre 6 Monate ersten Gegenstand der Tagesordnung eine Resolution ans dem die Getödtete befleidet war, und ein Stück von demselben Gefängniß, 2intewig 3 Jahre Gefängniß, Keller 6 Monate, genommen, in welcher das Vorgehen der obengenannten Besatz gefunden worden. Adelheid Retzlaff hat bis zum 1. d. M. Wintler 9 Monate, Berner 4 Monate und Beichert eine Firma verurtheilt wird. Der Vorsitzende theilte dann mit, daß bei Frau Benkendorf, Grüner Weg 78, gewohnt, sich jedoch von Woche Gefängniß. den dort beschäftigten Arbeiterinnen vom Chef gesagt worden ist, Januar bis Mitte März in Driesen bei ihrem franken Vater aufwenn sie heute zu dieser Versammlung gingen, würden sie morgen gehalten. Nach Angabe der Frau Benkendorf hat sie sich durch Der ehemalige Juftizanwärter Hermann Frike stand entlassen. In der sich hieran schließenden Debatte wurde betont, feine Handarbeiten genährt, aber auch mehrere Liebschaften ge- gestern wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung vor der daß die Bergolder sich in legter Beit viel zu viel Lohnbrückungen haben habt und mehrfach ganze Nächte, namentlich auch die 2 letzten, zweiten Straffammer des Landgerichts I . Der Angeklagte hatte gefallen laffen. Durch Kaffeetlatsch und Festlichkeiten haben sich die außerhalb ihrer Wohnung verbracht. Am 1. d. M. zog sie zu Frau im Jahre 1890 eine Stellung als Bureauvorsteher bei einem Arbeiterinnen und Arbeiter zum Theil födern lassen. Bebauert Deiters, Landsbergerjtraße 72, ging von dort Abends zwischen 6 und Rechtsanwalt inne. Die gräflich v. Reischach'sche Brauerei zu wurde, daß die Berufsgenossen bisher sich so indifferent vers 61/2 Uhr fort, indem sie äußerte, zu ihrer Schwester nach Moabit Stralau suchte damals einen Bierverleger, welcher den Vertrieb halten haben; wären fie früher zahlreich der Organisation beigehen zu wollen. Dort ist sie aber nicht gewesen. Einer unver- von Flaschenbier in Berlin zu übernehmen hatte. Die Brauerei getreten, so hätten alle die Lohnherabfegungen im Laufe der legten ehelichten G., die gleichfalls bei Frau D. wohnt, hat sie die Ab- wollte dem Berleger sämmtliche Geräthschaften, Flaschen u. f. w. Jahre nicht durchgesetzt werden tönnen. ficht geäußert, nach dem Augusta- Hospital gehen zu wollen. Seit liefern, wogegen der Lettere eine Raution in Höhe von dem ist sie nicht mehr gesehen worden. Bei ihrem Fortgange 5000 Mart zu hinterlegen hatte. Die Angeklagte bewarb hatte sie folgende Sachen: ein gelblich graues vorn mit Treffen sich um den Verlag und erhielt denselben auch auch auf besetztes Doublejacket, eine geblich weiße bis zur Erde reichende Grund eines raffinirten Betruges. Um die verlangte Boa, schwarzen Sonnenschirm mit Horngriff, eine silberne Herren- Raution leiften zu können, fertigte der Angeklagte ein uhr mit Goldrand, eine eigenthümlich geformte Nickel- Uhrtette Schriftstück an, inhaltlich deffen ein Bruder des Angeklagten ( Geschenk eines Arztes, mit dem sie ein Verhältniß unterhielt), demselben eine Hypothek in Berlinchen über 5000 Mark zedirte. deren Glieder die Form eines Menschengerippes hatten, das Ber Dies Schriftstück verfah der Angeklagte dann ebenfalls mit einem loque die eines Todtenkopfes; schwarzen Hut mit schwarz und notariellen Vermerk. Sein damaliger Chef war früher Notar in gelbem Bande, ein Paar feine Herrenstiefel, ein silbernes Schlangen- Görlig gewesen und hatte sein Notariatsfiegel mit nach Berlin armband und ein goldenes Pincenez. Diese Sachen fehlen alle. genommen. Der Angeklagte fand es in einem Bulte und beAußerdem fehlen zwei Unterröcke, schwarze und rothe Strümpfe nußte es, um damit das von ihm angefertigte Schriftstück zu wurden gefunden. Das im Keller von Nr. 12 gefundene Jacket unterstempeln, wodurch dasselbe den Anschein einer echten Urkunde erhielt. Die Brauerei ließ sich dadurch täuschen, übertrug dem gehört der Todten nicht. Angeklagten den Verlag und vertraute ihm gegen HinterPolizeibericht. Am 13. d. M. Morgens wurde auf dem legung der Hypotheken Bessionsurkunde für girta 14 000 Mart Hofe des Grundstücks Borsigstr. 82a in einem Müllkasten die Geräthschaften und Bier an. Das Geschäft blieb weit hinter den start verweste Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden. gehegten Erwartungen zurück, worauf Frige furzerhand von den In der Reichenbergerstraße, nahe der Mariannenstraße, ging zu der Brauerei gehörigen Sachen verkaufte, was er verkaufen konnte, derselben Zeit das Pferd eines Geschäftswagens durch und lief seine Familie im Stiche ließ und nach Wien ging. Hier ließ er nach dem Kottbuferplay zu, wo der Wagen gegen die Bord- sich einen Diebstahl zu Schulden kommen, der ihn fechs Monate schwelle des Bürgersteiges geschleudert wurde. Bei dem Anprall schweren Kerkers eintrug. Dadurch wurde der Aufenthalt des fiel der auf dem Bock fizende 14jährige Wagenbegleiter herab, Gesuchten ermittelt und derselbe nach Verbüßung feiner Strafe gerieth unter die Räder und wurde so bedeutend an den Beinen nach Berlin ausgeliefert. Der Angeklagte, der sich noch mehrere verlegt, daß er nach dem Krankenhause am Urban gebracht wertleinere Strafthaten hatte zu Schulden kommen lassen, wurde den mußte. Vormittags wurde ein Tischler in seiner Woh durch die Beweisaufnahme für vollständig überführt erachtet und nung, in der Rügenerstraße, erhängt vorgefunden. Beim Ab zu zwei Jahren Zuchthaus und dreijährigem Ehrverluft rüsten eines an der Hofseite des Hauses Frobenstr. 29 aufgestellten verurtheilt. Leitergerüftes stürzten zu derfelben Zeit zwei Arbeiter aus dem dritten Stock auf den Hof hinab und erlitten anscheinend schwere innere Berlegungen. Sie wurden nach dem Elisabeth- Krankenhause gebracht. Ein Fensterpuzer fiel Nachmittags beim Reinigen der Fenster im ersten Stock des Hauses Breitestr. 1/2 von ber Leiter und erlitt eine Bernauchung beider Beine. Im Mühlgraben, hinter dem Grundstück An der Schleuse 5a, wurde zu Derselben Zeit die bereits start verweste Leiche einer unbekannten Wegen der Arbeitsordnung, mit deren Abfassung die Frauensperson angefchwemmt. Im Friedrichshain , nahe der Arbeiter nicht einverstanden waren, hat die Leitung der BigarrenBaumschule, wurde Nachmittags von einem Aufseher ein un- fabrit von effe u. Scheinert in Brandenburg bekannter Mann an einem Baum hängend aufgefunden und, da wie das Boltsblatt für Oft- und Westhavelland" berichtet er noch Lebenszeichen von sich gab, nach dem Krankenhause am am Sonnabend fämmtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen, einFriedrichshain gebracht. Vor dem Hause Kottbuserstr. 22 fiel schließlich der Lehrlinge, gekündigt. Abends ein Arbeiter beim Abspringen von einem in der Fahrt
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Soziale Uebersicht.
befindlichen Pferdebahnwagen zur Erde und erlitt eine so be Nürnberg . Die Arbeiter der Stu'schen Fabrik( Mühlendeutende Berlegung am Knie, daß seine Ueberführung nach dem bau- und Maschinenfabrik) ersuchen um Fernhaltung des Zuzugs, Krantenhause am Urban erforderlich wurde. In einem Schant. Da fie mit dem Prinzipal schwerwiegende Differenzen baben. lokal in der Auguststraße erkrankte zu derselben Beit ein Handels
mann, angeblich infolge von Vergiftung mittelft Jodkali, so
schwer, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Abends und am 14. Morgens fanden drei Brände statt.
Zentralkaffe der Maler. Bersammlung heute Abends 7 Uhr bet J. Benke, Blumenftr. 88. Gasarbeiter und verw. Serufegen. Heute Abend Uhr in Wendt's Salon, Köslinerstr. 17: Bortrag. Verein Bildung und Geselligkeit Serlin. Morgen Abend 9 Uhr: Bereins: Berfammlung im Augustgarten", Augustfir. 24/25. Bortrag bes berrn Germann Griefe über: Blätter und Blüthen aus Göthe's Biebes
leben."
zu richten.
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Alle Abänderungen, welche ben Arbeiter- Sängerbund oder ben Bund der geselligen Arbeitervereine betreffen, sind nur an die Borstände berfelbeu Arbeiter- Sängerbund Berline und Umgegend. Sonnabend, Abends 9 Uhr: Nebungsstunde. Aufnahme neuer Mitglieder. Grüne Giche, Sir bort, Germann- und Knesebecitr.- Ecke bei Beperle. 2yranta, Landsberger ftraße 81 bei Musehold. Sanges: Echo, Naunynstraße 86, bet Bubeil. Glud au, bet Freundschaft 2, Friedenstraße Nr. 48 bet Touruhn. Senebel, Badstraße 68( Gesundbrunnen ). Breblow. Phönix , Bülowstraße 65 bei Barmonte 3, Friedrichshagen , Gesellschaftshaus.- elfen burg, Blumenstraße 21a.- Teltow in Teltow , Schwarzer Adler. Gemeralda, Königsbergerftr. 24.- iedertrans in Brandenburg , Mengert's Boltsgarten. Libertee, Wrangelstr. 84 bel Ulrich. Sund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Umgegend. Sonnabend: Bergnügungsverein Suftige 18 bei Blöß, Dresdenerstr. 28. tambourverein Deutſche Eiche bei Nieberſchuh, Fürbringerfir.7.- Naudin Grüne Schleife bei Sperling, Infelftraße 1. Dornröschen bei Malfowski, Weddingstraße 9.Vergnügungsverein Privattheater- Gesellschaft Barzantria, bet Grothe Kaftanien- Allee 76. Gefelliger Verein ut Deil bet Behmann, Fruchtstr. 69. Tambourverein Borusifia bet Felb fannen tung nach belligerene. gonn Gefang-, TurnSonnabend. Baut nicel 'scher Mufitverein Allegro bet M. Bogel, Sorauerstr. 13. Turnverein Gesundbrunnen . Die 2. Männerabtheilung turnt heute
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von 8-10% uhr in der Turnhalle, Fretenwalderstr. 89. Bühnenverband Normanta jeben legten Sonnabend im Monat bet seichniß, Königsbergerstr. 24. Theaterverein phigenia, Rigdorf, bei Bartas. Privattheatergesellschaft Schneegtodden", abends ko uhr bei Schulz, Brunnenstr. 110.
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Bergnügungsverein Azalia 9% Uhr bei D. Seindorf, Barnimftr. 16. Bergnügungsverein Suftige Jugend Abends uhr, im Restaurant Lautenbach , Cuvryftr. 3.- Bergnügungsverein 2uftige Becher Abends 9% Uhr Mendelssohnstr. 9. Gefelligkeitsverein Pallisaben- Eiche, Abends 9 Uhr, Ballisaden firaße ios bei Radke. Danst Forening Freia( Dänischer Verein Freia), Lindenstraße 106 bet Boppe. Berein ehemaliger Schüler Der 80. Gemeindeschule, Abends Uhr, Reftaurant Burt, Koppens ftraße 68. Stattlub Kreuzbube bet Steuer, Beinftr. 22. Rauchflub Dornröschen, abends subr, Schulstraße 104 Beim e ftaurateur rech.
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Literarisches.
Aus der Maifest- Literatur können wir das vom Genossen Manfred Wittich den deutschen Arbeitern gewidmete Buch: Gelegenheitsgedichte und Prologe für Are beiterfeste. Mit einem Anhang: Winte für Rebner." ( Berlag von M. Ernst, München . 75 Pf.) als empfehlenswerth bervorheben. Ist es auch nicht gerade für den 1. Mai speziell geschrieben, es enthält ja Prologe zu allen Festesgelegenheiten jeg lichen Vereins, so glauben wir doch anlaßlich des tommenden Ein Verbandstag des Verbandes der Glasergesellen bedeutungsvollen Tages auch auf dieses gewiß vielen Genoffen Deutschlands findet am 17. und 18. April in Chemnis ftatt. I willkommene Buch hinweisen au müssen.