fin, daß file daß file fie mehr herausspringen wird, wenn mant die Regierung vorläufig ruhig machen läßt; oder rechnet mant damit, daß die Verträge manche Abstriche von den im neuen Zolltarif niedergelegten agrarischen Wünschen bringen werden und daß ein Bekanntwerden solcher Abstriche vor den Wahlen die Herren bei den Wahlkämpfen in eine heille Lage zu der Regierung und der Anforderung der durch unsinnige Versprechungen aufgereizten ländlichen Bevölkerung bringen könnte?
Der Ausgleich doch gelungen.
Die östreichisch- ungarische Ausgleichs- und Ministerkrisis, die am Jahresschluß in der Demission der Ministerien ihren Knalleffekt erreicht hatte, ist nun doch glücklich vor Ablauf des alten Jahres gelöst worden. Am 31. Dezember ist es noch zur Verständigung zivischen den Herren Koerber und Szell gekommen, nachdem der Kaiser die Demission abgelehnt und den Herren befohlen hatte, eine abermalige Verständigung zu versuchen. Auf welcher Basis diese Verständigung erfolgt ist, ist freilich in völliges Dunkel gehüllt, ein Dunkel, das auch bis zur Vorlegung des Ausgleichs im Parlament nicht gelichtet werden soll.
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Unser Wiener Korrespondent hatte sowohl die Ministerkrise als auch die glückliche" Lösung derselben in seinen letzten Korrespondenzen vorausgesagt. Es handelte sich ja nur um eine Komödie. Der ungarische Ministerpräsident Szell freilich hat bei einem Neujahrsempfang der Abordnung der liberalen Partei den Mund gehörig voll genommen.
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Klatschgeschichten", versucht aber nicht das geringste, um nachzu-[ maßes. Wir kennen nämlich feinen Paragraphen des Straff weisen, in welchen Punkten die Darstellung etwa unrichtig wäre, buchs, demzufolge eine derartige Verurteilung möglich wäre. noch auch stellt er den Angaben, die angeblich unrichtig sein Grobe- Unfug- Paragraph, mit dem ja sonst so viel Unfug ver sollen, richtige Angaben gegenüber. Sein ganzes Verhalten zeugt werden pflegt, kennt nämlich keine Gefängnisstrafe. nur dafür, daß jene Mitteilungen im wesentlichen richtig sind." welchen Paragraphen man aber sonst das furchtbare Verbre Angelegenheit ehrlich zu verfahren außer stande ist. Damit ist nur bestätigt, daß das Centrumsblatt auch in dieser hätte unterbringen können, ist uns absolut rätselhaft. Eine Sa beschädigung des kostbaren Plakates hätte man doch n Die Germania " hat zunächst einen Say unsrer Erividerung 150 m. beziffern tönnen. unterschlagen, der von entscheidender Bedeutung ist. Wir hatten hinzugefügt:
Der Kronprinz will Mitte Januar, einer vor mehreren Wochen spring will Mitte Januar„ ein ergangenen Einladung Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus folgend" nach Petersburg reisen. So fündet die„ Nordd. Allg. 3tg.". Bom liberalen Elend.
Bom Marine- Kriegsgericht unschuldig verurteilt. Nicht wir haben die Gerichtsverhandlung in der Krupp - Das Kriegsgericht in Köln hat dieser Tage den Feuerwerk Angelegenheit scheuen müssen." Berthold Gehle, der zur Degradation und anderty Es ist klar, daß dieser Satz für jeden, der die Wahrheit erkennen Jahren Gefängnis verurteilt worden war und von die will, genug und alles sagt. Sollte es denn der„ Germania " Strafe schon zehn Monate abgesessen hat, im Wied gänzlich unbekannt sein, warum die Krupp- Kreise die Beendigung aufnahme- Verfahren freigesprochen. Im Herbst 1901 fand der er des Strafverfahrens herbeigeführt haben? Im übrigen wollen zum besseren Verständnis der„ Germania " Offizier des an der chinesischen Küste liegenden Striegsschiffs„ Iren noch hinzufügen, daß alles unwahr ist, was der Effener Kapitänlieutenant Scheidt, auf dem Tisch seiner Kabine einen Generalanzeiger" über die Ergebnislosigkeit der Reise unsres anonymen Brief, worin ihm angedroht war: wenn er fortfahre, die Redaktionsmitgliedes Dr. Gradnauer sowie was er über eine an- Leute bis aufs Blut zu quälen, werde er etwas erleben und es ihm schlecht gebliche, in Wahrheit nie stattgefundene Sigung der socialdemokra- gehen. Der Verdacht der Urheberschaft fiel auf Gehle, der an dem tischen Fraktion mitgeteilt hat, in der die Krupp- Angelegenheit be- nämlichen Tage von dem Kapitänlieutenant in eine DisciplinarDas Fremdenblatt" schreibt wenigstens bezüglich des Aus- handelt worden sein soll.- handelt strafe genommen worden war. Gehle wurde verhaftet, nach gleichs, man müsse sich vor der Hand mit der allgemeinen, aber Wilhelmshafen gebracht und vor das Marine- Kriegsgericht gestellt. auch beruhigenden Aufklärung zufrieden geben, daß die Idee der Gehle bestritt die Urheberschaft. Das Gericht verurteilte politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft der Monarchie sich ihn lediglich auf Grund der Gutachten zweier Gerich Ausdurchgerungen habe und daß die schwerwiegenden Interessen schreiber(!) eines benachbarten Oberlandesgerichts wegen errn Destreichs nach jeder Richtung die vollste Wahrung gefunden drohung zu anderthalb Jahren und zur Degradation. Gehle h gen. hätten. Die Einzelheiten des Ausgleichs würden bis zur München , 1. Januar. ( Eig. Ber.) Berufung an das Marine- Oberkriegsgericht ein und verlangte fattVorlegung desselben im Parlamente als geheim behandelt. Die zollfreundliche„ Augsb. Abendztg." stößt herzbewegende Zuziehung andrer Sachverständiger. Das Gericht verivarf aber ein Daraus gehe hervor, daß die auftauchenden Einzelangaben Klagerufe aus, daß die Führer der bayrischen Nationalliberalen den Berufung. Nun beantragte Gehle die sevision beim Reich der Blätter nicht authentisch seien und zudem in vielen Punkten lieben Gott einen guten Mann sein lassen und unthätig zuschauen, militärgericht, aber erfolglos, weil die Revision nicht mit der Wirklichkeit nicht im Einklange ständen. wie die andren Parteien für die Reichstagswahlen mobilisieren. Er mußte feine Strafe antreten, zu gehen und vor allem aufklärend zu wirken: Und doch hätten die Liberalen alle Ursache, diesmal zeitig ans Wert fristgerecht begründet wurde. " Denn man beantragte aber vom Festungsgefängnis Müngersdorf bei Stöln mag über die Haltung der Nationalliberalen bei dieser Gelegen aus die Wiederaufnahme des Verfahrens, der das Reichsheit( im Reichstag ) noch so günstig urteilen, einige Bedenken Militärgericht, nachdem es ein Gutachten des Schulrats a. D. werden doch bestehen bleiben, und die müssen zerstreut werden. Wir Dr. Grabow zu Berlin- Wilmersdorf eingeholt hatte, stattgab. Dieser erinnern bloß an den Wortlaut der so viel verherrlichten Eisenacher und der Handelslehrer Walter in Köln stellten vor dem Kriegsgericht Resolution und an die Aeußerung Bassermanns in Eisenach , der in Köln fest, daß Gehle unmöglich der Schreiber des Briefes sein Er sagte:„ Ich komme so eben aus der Schlacht; an sich, wenn sie ihr Wort, daß sie, um noch zu brauchbaren Verträgen so viele Unterschiede auf, daß schon der Laie sagen könne, Reichskanzler und die im Bundesrat vertretenen Minister tönnten tönne; die Schrift des Verurteilten und die des Drohbriefes wiesen mir flebt noch der Staub des Kampffeldes. Erst vor zu gelangen, über die vorgeschlagenen Mindestzölle unter feinen wenigen Stunden hat der große Kampf, die große Arbeit den Ab- Umständen gehen können, nicht hielten, gar nicht mehr auf der sie nicht von der nämlichen Hand herrührten. Die beiden Gerick schluß gefunden. Es giebt jedoch in diesem Kampfe keinen Sieg Straße sehen lassen. In dieser und in mancher andren Angelegenheit schreiber mußten zugeben, daß verschiedene Unterschiede in und keine Niederlage. Und doch hat es in diesem Kampfe einen wünscht der im Lande lebende Nationalliberale dringend Aufklärung, beiden Schriften seien. Ferner wurde festgestellt, daß die bei Sieger gegeben. Steger ist der Gedanke geblieben, daß zwei er will auch wissen, wie er sich den linksstehenden Liberalen und den Herren eine wissenschaftliche Ausbildung in Staaten, die wie Ungarn und Destreich durch Gemeinsamkeit des sich rechts an ihn anschließenden Agrariern gegenüber zu verhalten hat." Graphologie nicht haben. Es ist unglaublich, daß das Mari Herrschers und durch unlösliche Bande verknüpft find, richtig Das Blatt kommt schließlich zu dem Geständnis, mancher treue Striegsgericht auf die Gutachten solcher Sachverständigen" hin de Handeln, wenn sie bestrebt sind, auch die wirtschaftliche Ge- Anhänger der nationalliberalen Partei habe durch die Vorgänge der unglücklichen Feuerwerksmaat verurteilte. Das Kölner Kriegsgerid handeln, wenn sie bestrebt sind, auch die wirtschaftliche Ge- letzten Wochen an den Grundsäten der Partei zu zweifeln begonnen sprach ihn auf Grund der Gutachten der Herren Dr. Grabow un meinsamkeit aufrechtzuerhalten, indem sie mit Berücksichtigung und man müsse sorgen, daß diese Zweifel nicht vergrößert, sondern sprach ihn auf Grund der Gutachten der Herren Dr. Grabow un ihrer wechselseitigen Interessen sich verständigen und eine billige möglichst bald behoben werden. Wie das aber zu machen ist, wird alter frei.- Ausgleichung dieser Interessen versuchen." Der Ministerpräsident er- freilich nicht gesagt. Es wird sich wohl auch schwer thun lassen, tvenn Härte hierauf, er werde hinsichtlich des Inhalts der mit Destreich ge- man nur einigermaßen dentfähigen Menschen beweisen will, daß die meldet das Neutersche Bureau aus Veling: Das Denkmal für de schlossenen Uebereinkunft im Reichstage Eröffnungen machen. Er Beteiligung an dem Treiben der Zollbanditeu auch nur mit den hoffe, die volksvertretung werde dem Ausgleich die Anerkennung bescheidensten liberalen Grundsätzen in Einklang zu bringen ist. ermordeten deutschen Gesandten Frhrn. v Ketteler ist vollendet und nicht versagen. Derselbe sei mit vollständiger Wahrung foll am 18. Januar eingeweiht werden. An der Feierlichkeit der Interessen Ungarns und gerechter Berücksichti werden deutsche und chinesische Beamte teilnehmen. Die deutsche gung der Interessen Destreichs geschlossen worden. Der Ein Teil der Centrumspresse, allen voran die„ Germania ", Gesandtschaft hatte vorgeschlagen, die Einweihung am GeburtsMinisterpräsident erklärte sodamn, er habe getrachtet, den wirtschaft- haben den Aufruf der socialdemokratischen Fraktion in ihrer be tage deutschen Kaisers stattfinden zu lassen, China lichen Zuständen des Landes, auf welche die Ungewißheit der lang- Ausbeutung, Strebertum in der socialdemokratischen Partei, Drängen feier an diesem Tage mit der Feier des chineſiſchen Neujahrsfannten Weise besprochen und besonders viel über socialdemokratische hatte aber den Einwand erhoben, daß die Einweihungswierigen Verhandlungen schwer gelastet hätte, Stabilität wieder zu nach der gutterkrippe usw. erzählt. Diese Behandlung des Auf- tages zusammenfallen würde. Die Einweihung wurde eshalb geben; falls jedoch ein lebereinkommen mit Destreich auf der Grundgeben; falls jedoch ein lebereinkommen mit Destreich auf der Grund- rufs gefällt einem fleinen Teil der Centrumspresse nicht, dem auf den 18. Januar festgesetzt. Tage der Billigkeit nicht möglich gewesen wäre, so sei er entschlossen Teil, Das Denkmal bef welcher feine Abonnenten fast ausschließlich gewesen, ein getrenntes Zollgebiet zu errichten. Redner schloß, katholischen Arbeiterfreisen hat, denen die Organisation nicht ganz auptgeschäftsstraße an in einem imposanten weißen Bogen, der sich die indem er die Partei ersuchte, namentlich im Hinblick auf die großen fremd mehr ist. Besonders ist es die, dem Punkte f nt, Westdeutsche Arbeiter Aufgaben, die des Parlamentes harren, ihm und seinem zeitung", das Organ des katholischen Arbeiterfekretärs Giesberts, o der Gesandte ermordet wurde; in den Bogen fitu Kabinett auch fernerhin Vertrauen und Unterstügung zu gewähren; welche mit dem Artikel der„ Germania " nicht einverstanden ist. Sie inschriften in deutscher, lateinischer und in diesem Falle könne das Land mit Zuversicht der Zukunft ent- nennt die Ausführungen eine Entgleisung, welche ganz besonders in fischer Sprache eingemeißelt. gegensehen.- diefer ernsten Zeit nicht angebracht sei, und man sollte nur wünschen, daß man in der Centrumspartei nicht so manche schöne Gelegenheit, die breiten Massen der Centrumswähler für die Sache der Partei zu interessieren, vorübergehen lasse. Weiter heißt es dann:
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Deutfches Reich.
Kaiser und Reichstags- Wahlrecht. Der Berliner Korrespondent der„ stönigsb. Hartungschen Zeitung" teilt eine Aeußerung mit, die angeblich der Kaiser im Jahre 1890 über das Reichstags- Wahlrecht gethan haben soll. Der liberale Korrespondent, der sich so ausgezeichneter Kenntnisse allerhöchster, bisher völlig unbekannter Aussprüche rühmt, erzählt:
Als bei Bismarcks Entlassung eine hoch gestellte Persönlichkeit dem Altreichskanzler die Einführung des allgemeinen Stimmrechts vorwarf, ftimunte der Kaiser mit den Worten zu: ,, Da hat er dem Volle Champagner gereicht, während es der Bouillon bedurfte."
Uns erscheint diese Erzählung nicht recht glaubwürdig; nicht nur wegen der Seltsamkeit des Vergleiches, sondern besonders weil der Kaiser den Ausspruch in der Zeit gethan haben soll, da er seine sociale Aera einleitete und sich die günstigsten Erfolge gegenüber der Socialdemokratie versprach.
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Die, Germania " bemerft in einer Erwiderung auf die " Bossische Zeitung" zu derselben Frage des Reichstags- Wahlrechts: Im übrigen können wir die„ Voffische Zeitung" fachlich dahin beruhigen, daß die Centrumsfraktion des deutschen Reichstages ihren Grundsätzen und ihrer großen Tradition getreu niemals die Hand dazu bieten wird, das allgemeine Reichstags- Wahlrecht aufzuheben."
Bielleicht spricht sich die„ Germania " gelegentlich näher über ihre Stellung zum Reichstags- Wahlrecht aus. Die Er flärung der Nichtaufhebung des allgemeinen ReichstagsWahlrechtes läßt die Möglichkeit aller möglichen Attentate auf das allgemeine, direkte, geheime und gleiche Wahlrecht offen!-
Eine Hofpredigt gegen die Zöllner. Sankt Silvester hat diesmal ein Wunder zu Wege gebracht. In seiner Neujahrspredigt hat. in Gegenwart des Hofes der Ober- Hofprediger Dryander den anwesenden Ministern und den Präsidenten des Reichstages und Landtages Ballestrem, Stolberg , Kröcher derb ins Gewissen geredet.
Er meinte nämlich:
„ Durch unser heutiges Leben gehe ein Strom von Bosheit, Trug, Lüge und Heuchelei, dagegen möge mehr und mehr Platz greifen Freundlichkeit des Herzens, aufrichtiges Wohlwollen, christliche Liebe, Lauterkeit und Wahrhaftigkeit."
Die Reporter berichten nicht, ob die frommen Zöllner nach dieser groben Lektion entrüstet das Lokal verlassen haben!-
Die Centrumspresse unter sich.
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Ueber das Kettelersche Denkmal
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Das Ketteler- Gedächtnisdenkmal im Triumphbogen- Stil entspricht ganz der ebenso dekorativen wie kindlichen auswärtigen Politik Deutsch lands . Wie glänzend der Triumph der Khatimächte war, beweist ja die Vollständig deplaciert ist es aber, die Parteibeiträge der von Deutschland in der bekannten unwiderruft Thatsache, daß die Hauptführer der Boyerbewegung, deri, Socialdemokratie und die Futterkrippe als Schreckgespenst aufmarschieren zu laſſen in einem Zeitpunit, wo die Centrumspartei Forderung verlangt wurden, mit deren lebenslänglicher wei vor einem der schversten Wahlkämpfe steht, der jedenfalls außer bannung und Inhaftierung man sich aber trotz des un ordentliche Mittel erfordern dürfte. Wir haben zwar keine Ursache, widerruflichen" Charakters begnügte, die Herren Tung- fuhdie Socialdemokratie in Schutz zu nehmen, denn keine Partei bejiang und Tuan, gerade jetzt wieder eine starke Heeres handelt uns so niederträchtig und infam wie diese Partei, aber der macht um sich gesammelt haben, um eine spätere gründlichere Ab Objektivität halber müssen wir anerkennen: Wir wünschen, daß man rechnung mit den Chinamächten vorzubereiten. Aber auch davon fich an der Opferwilligkeit der focialdemokratischen Arbeiter für ihre abgesehen: Der imposante Triumphbogen mit den Bußinschriften Partei ein Beispiel nehme. Ob in der socialdemokratischen Partei muß der Pekinger Bevölkerung weniger eine Warnungstafel aler mehr Streber sind als in andren Parteien, können wir nicht
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beurteilen, da kein Material dafür vorliegt. Wir haben aber den vielmehr eine tägliche, brennende Erinnerung an die durch Eindruck, daß die socialdemokratischen Arbeiter von ihren be- die Khakimächte erlittene Erniedrigung sein!- zahlten" Führern ein reichliches Maß von geistiger und agitatorischer Arbeit fordern, und daß diese auch wohl meistens geleistet wird. Schließlich aber ist es Sache der socialdemokratischen Arbeiter, zuzusehen, wie ihre Agitationsgroschen verwendet werden.
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Ausland. Marokko.
Unfre eigene Sache wird aber durch Artikel, wie sie die Die Lage des Sultans hat sich noch nicht gebessert, wenn auch Germania " bringt, nicht sonderlich gefördert werden. Innerhalb bisher kein Angriff auf Fez erfolgt ist. Nach Meldungen aus Tanger der Centrumspartei mehren sich ständig die Klagen über den vom Donnerstagabend lagert der Prätendent gegenwärtig auf dem Mangel an Mitteln, um eine umfangreiche Agitation gegen die Gebiete von Hiyaind, von wo er Briefe an die benachgegnerischen Parteien zu entfalten. Die Anstellung von Sekretären, barten Stämme sandte, um sie für sich zu gewinnen. Die Mauern auch nur für große Landesteile, ist aus dem nämlichen Grunde von Fez werden jetzt mit Geschüßen versehen. Von unterblieben. Sufolge dessen werden oft die besten Gelegenheiten den Aufständischen ist bisher kein Vorstoß auf die Stadt und die erfolgreichsten Mittel für die Agitation unbenutzt gelassen. gemacht worden; sie scheinen nicht geneigt, obwohl fie In Centrumskreisen ist man sich längst flar, daß hier eine Aenderung eintreten muß, soll nicht eine Bofition nach der andern ihre Dörfer zu verlassen und sich im Felde zu verproviantieren. In über genügende Streitkräfte verfügen, auf mehrere Tage dem Gegner überlassen werden, und soll nicht schon die nächste Wahl seltsame lleberraschungen für für uns bringen, der Stadt Fez herrscht nach wie vor Nuhe, aber der hohe Preis so ist es notwendig, daß ungesäumt die Agitation auf der der Lebensmittel erhöht die Unzufriedenheit der ganzen Linie vorbereitet wird. Dann werden wir aber in die Bevölkerung. Lage kommen, das zu thun,
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was
die„ Germania " bei Nach einer„ Laffan"-Meldung soll der Sultan in dieser beden Socialdemokraten verurteilt und von unsren Parteianhängern drängten Lage seine bisherige Fremdenfreundlichkeit feierlichst abBeiträge erbitten müssen und dann werden uns unsre Spießer entgegenhalten: Aber das thun doch nur die Socialdemokraten. geschworen haben. Die Nachricht besagt: Sollen wir nun auch Futterkrippen schaffen für politische Streber und Agitatoren? Man soll also mit solchen Angriffen etwas vorfichtiger sein."
Treiben trotz dieser Ausführungen fortjeßen, weil sie an die niedrigsten Die große Mehrzahl der Centrumspresse wird ihr jämmerliches Instinkte und die niedrigste Intelligenz appelliert.-
Der Sultan Abdul Aziz hat nach einer Meldung des„ Morning Leader" die Notabeln und die Scherife von Fez bon neuem zu sich geladen und ihnen versichert, sein ein31 am. 3iges Streben sei die Aufrechterhaltung des Wenn er sie durch seine europafreundliche Neigung verletzt hätte, so würde er das nicht mehr thun. Er woll alle seine Beziehungen zu Christen abbrechen und seine Das beleidigte Plakat. Bürgerliche Blätter berichten: Wegen Frrtümer abschwören. Miß achtung der Posener Kaiserrede ist der 22 jährige sprache erwarte man die Entlassung aller europäischen Beamten und Als sofortige Folge dieser AnBesizerssohn Albert Luczat aus Striefen( Kreis Mogilno) vom die Rückkehr zu einer scharf rückschrittlichen Politik. Die Lage des Schöffengericht zu 150 M. Geldstrafe eventuell 30 Tagen Sultans sei immer noch äußerst gefährlich. Die Stadt Fez sei voll Gefängnis verurteilt worden. An einem dortigen Hause war ein Plakat befestigt, welches die bekannte im Bofener Stände von Unzufriedenen, die nur auf die Ankunft des Thronforderers Bu Nie ehrlich! Der„ Germania " genügt unsre Antwort zu der Hause gehaltene Rede des Kaisers enthielt. So oft Luczat an dem Hamara warten, um sich ihm anzuschließen. As schreckliches Zeichen neulichen Krupp- Notiz des Essener „ General- Anzeiger " nicht. Sie betreffenden Haufe vorüberfuhr, pflegte er mit der Beitsche nach dem feiner Annäherung habe Bu Hamara eine Anzahl eingesalzener citiert unsre Antwort also: Blakat zu schlagen, um dasselbe zu beschädigen. Da ihm dies nur Köpfe von gefallenen Soldaten des Sultans nach Fez gesandt. Als die Anklagebehörde das Strafverfahren gegen den Vor- teilweise gelang, so verließ er eines Tages den Wagen, trat dicht an wärts" wegen Beleidigung Krupps einstellte, erklärten wir, daß das Plakat heran und schlug es mit der Beitsche durch. Der Amts- fort. Wie in Paris halbamtlich verlautet, verstärkte die Regierung Frankreich und Spanien fahren indes in ihren Nüstungen damit der persönliche Fall Krupp auch für uns erledigt sei. Wir anwalt hatte gegen den noch unbestraften Angeklagten eine Geld- wegen der Vorgänge in Marokko die Garnisonen an der lassen uns in dieser Absicht auch jetzt nicht durch die wahrheits- strafe von 30 M. beantragt; das Gericht ging jedoch über diesen algerisch- marokkanischen Grenze, um das Eindringen widrigen Klatschgeschichten des General- Anzeiger " in Essen Antrag weit hinaus, da eine grobe Verachtung der vom Kaiser ge- von maroffanischen Banden in Algerien zu verhindern. Der in Dran beirren. sprochenen Worte in der mit vollster Absicht ausgeführten Be- befindliche Kreuzer„ Du Chayla" hält sich bereit, behufs Schuges Dazu jagt jodann die„ Germania ": schädigung des Plakates vorliege. Damit ist die Meldung bestätigt, daß Herr Gradnauter nichts Belastendes ermitteln konnte. Der Vorwärts" nennt die Mit- Thatsache der Verurteilung selbst wegen Die Mitteilung erscheint uns völlig unglaubhaft. Nicht der der französischen Bewohner gegebenenfalls nach Tanger abzugehen. in der Beziehung halten Ferner hält sich nach einem Telegramm aus Toulon ein aus teilungen des Effener„ General- Anzeiger " zwar wahrheitswidrige wir alles für möglich, sondern wegen des angegebenen Straf- den Linienschiffen" Saint Louis"," Charlemagne “ und„ Gaulois"
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