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Nr. 18.

20. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partet Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Furcht vor der Wahrheit.

Donnerstag, den 22. Januar 1903.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Ferusprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Die Deutsche Tageszeitung" tabelt gleichfalls den Präsidenten. Redefreiheit hätte treiben müssen, der würde bitter enttäuscht. Zwar Sie bemerkt dazu, daß derselbe schließlich doch nicht verhindert habe, wurden anstandshalber von einigen Seiten ein paar mißbilligende Die Unterdrückung der socialdemokratischen Abwehr gegen die was v. Bollmar hatte sagen wollen". Dies ist natürlich gänzlich Worte über das Vorgehen des Präsidenten laut, aber von entrüftetem Kaiserreden von Effen und Breslau   ist nicht nur der schwerste formale unrichtig. Unser Redner vermochte nach der präsidialen Ber- Einspruch, wie ihn ein feiner Würde bewußtes Parlament hätte Rechtsbruch des Reichstags- Präsidenten, sondern zugleich ein moralisch gewaltigung nur noch allgemein das persönliche Regiment zu erheben müssen, war kein Sterbenswörtchen zu vernehmen. nicht scharf genug zu beurteilendes Verfahren. geißeln, nicht aber war es möglich, die Angriffe der Kaiserreden Von Eugen Richter  , dem ersten Redner, hatte das wohl zurückzuweisen und den düster tragischen Hintergrund auch niemand, der diesen famosen Syndikus der Mehrheit in seiner der Krupp Affaire aufzudecken. Zoll- Sünden- Maienblüte erkennen gelernt hat, noch erwartet. Richter citiert; fie fagt: Auch die antisemitisch- reaktionäre Staatsbürger- Zeitung" fci entschuldigte geradezu das Verhalten Ballestrems. Herr Richter ist aber überhaupt nur noch soweit Oppositionsmann, als er weiß, daß Was ist die Folge dieser Diktatur des Präsidenten? Der diese Scheinopposition wirkungslos fein muß und den Mehrheits­Bortvärts" spricht heute offen die Beschuldigung aus, daß fich parteien keine ernsthaften Unannehmlichkeiten bereiten kann. Darauf hinter der Krupp- Tragödie Geheimnisse verbergen, die forgfältig war denn auch die Etatsrede des sich immer noch.freifinnig" nennenden gehütet werden sollten. Die Ausstreuungen gegen Krupp und die

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weitere Behauptung, daß auch andre Personen sich ebenso wie Totengräbers des deutschen Liberalismus gestimmt. Ein bißchen was darüber, Strupp vergangen hätten, wird im Volfe jetzt nur noch um so mehr wigelnde Stritit, soweit die Sache ungefährlich ist Glauben finden." ift vom Uebel für einen Parteiführer, der auf die Gnade des

Die Socialdemokratie war durch die kaiserlichen Reden aufs erbittertſte angegriffen worden, die Führer der Partei sollten als Menschen und als Politiker aufs schwerste getroffen werden. Die deutschen Arbeiter wurden vor ihnen eindringlichst gewarnt und fie wurden aufgefordert, fortan andre Vertreter ins Parlament zu ent­fenden als fie bisher gethan. Graf Ballestrem hat den also An gegriffenen durch brutale Dittatur das Wort der Verteidigung und Abwehr geraubt. Wenn es richtig ist, was Reichskanzler Graf Bülow am Mittwoch im Reichstage sagte, daß der Kaiser wohl Wider­spruch vertragen könne, dann hat Graf Ballestrem   dem Kaiser den schlechtesten Dienst erwiesen, indem er diejenigen, die zu wider- Die liberalen Zeitungen widersprechen übereinstimmend dem Centrums ängstlich schielt. Weit entfernt von großen Gesichtspunkten sprechen das Recht und die Pflicht hatten, gewaltthätig hin- Verfahren des Reichstags- Präsidenten und drücken die Ueberzeugung füllte Herr Richter faft seine ganze Rede mit Ausstellungen im derte. Graf Ballestrem hat gegen die elementarste Anstands- aus, daß die Ausschaltung der Stritit über die Kaiferworte einen Ginzelnen aus. Und auch als er zum Schluß notgedrungen auf die pflicht des Ehrenmannes gefrevelt. Er hat gegen diese Ehrenpflicht außerordentlichen Triumph der Socialdemokratie Perfon des Kaisers und die Rolle des Reichskanzlers cinging, that gefrevelt, obschon ihm bewußt ist, daß es im Deutschen Reiche außer mit so viel zahnloser Gutmütigkeit, daß Herr dem Reichstage feine Stätte giebt, wo überhaupt die vom Kaiser v. Bülow feinem loyalen" Kritifer wiederholt heiter zu­Angegriffenen die Möglichkeit haben, ihre Abwehr zu üben, ohne ricte. Beim Haufe aber fanden die matten Ausführungen durch das Strafgesetz schwer bedroht zu sein. Richters bei tveitem nicht nicht jene Aufmerksamkeit, die man ihm in jenen Seiten zu fchenken gewohnt war, als er mit der Maske des Volfstribunen" noch sorglicher sein wahres Geficht zu ver bergen verstand.

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bedeute. Die Voffische Ztg." erinnert mit Zug an die Einstellung des Strafverfahrens gegen den Vorwärts", fie bemerkt:

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Nicht genug damit, daß die geräuschvoll eingeleitete Straf­verfolgung unter Umständen, die allenthalben Kopfschütteln erregten, eingestellt werden mußte: bei der ersten Erwähnung des Namens Krupp im Reichstage ereignete fich gestern ein Zwischenfall, der in ber Socialdemokratie helle Schadenfreude entfesseln wird. Präfident Graf Ballestrem hinderte Herrn v. Bollmar, irgend etwas über den Die Mehrheit sah denn auch durchaus ein, welchen Wert dieser Fall Strupp zu sagen, über irgend etwas, was vor oder nach dem unschätzbare Boll- und Ordnungsmann für sie hat. Nicht nur Graf Tode des Ehrenmannes" geschehen ist, zu sprechen. Das Andenken Bülow huldigte Herrn Richters rhetorischer Geschicklichkeit" mit Krupps, der nach der Behauptung des Präsidenten verunglimpft worden ist, soll also dem Reichstage heilig fein; auch wenn ein Redner schmeichelhaften Worten, nein, selbst der Redner der Reichspartei, nicht etwa beabsichtigt, die gegen den Wirklichen Geheimen Rat Krupp Herr v. Stardorff, wußte ein artiges Stompliment für den geist­erhobenen schuldigungen zu erweisen, wenn er überhaupt nicht reichen" antisocialistischen Schriftsteller Nichter, den genialen Dichter über diese Anschuldigungen sprechen will, fondern nur über Kund- der Spar- Agnes, anzubringen. Im übrigen leistete Herr v. Kardorff gebungen, die sich an seinen Tod getnüpft haben, Sundgebungen sich eine kleine Bolemit gegen die Marginalbemerkung des Kaisers, von unzweifelhafter politischer Bedeutung, wird dem Boltsvertreter das Wort abgeschnitten. Und was folgt daraus für die Maffen? Sie sagen sich: nicht die Socialdemokratie hat die Erörterung dieser Angelegenheit zu scheuen."

aus.

Nicht geringer ist das formale Unrecht, das der Reichstags Präsident beging. Er hat früher ftets als Reichstagsrecht anerkannt, daß im Reichs- Anzeiger" veröffentlichte Kundgebungen des Monarchen im Reichstag besprochen werden sollen; jetzt bricht er die eigne Rechtsregel. Er hat früher es als Beleidigung des Kaisers bezeichnet, wollte man feine Reden so niedrig einschäßen, daß sie nicht im Reichstag besprochen werden müßten; jezt unterdrückt er die Antwort auf die wichtigsten politischen Reden des Kaisers, die andauernd die gesamte deutsche Deffentlichkeit in ihren Tiefen erregten. Er hat den Abgeordneten Schädler aus führlich über eine Rundgebung des Kaisers sprechen lassen, die wonach auch die deutsche Bourgeoisie nicht zu socialen Opfern bereit sich gegen das Centrum richtete; alsbald verbot er die socialdemo sei, vollzog feine früher angekündigte Auseinandersetzung" mit dem fratische Aussprache über die Angriffe des Kaisers gegen die Social­Bunde der Landwirte in sehr verföhnlicher und gar nicht temperament­demokratie. Er gestattete dem Dr. Schädler, über die erpreßten Huldigungsadressen zu sprechen; sogleich darauf erftiďte er im Allerdings! Nicht die Socialdemokratie hat die Erörterung voller Weise und sprach die so oft offenbarte Sehnsucht seiner schönen Steime den socialdemokratischen Versuch, denselben Gegenstand zu be- dieser Angelegenheit zu scheuen! Die Socialdemokratie, die Monate Laurahütten- Seele nach einem neuen Socialistengeſetz von neuem handeln. Er nahm selbst das Wort in der Krupp- Angelegenheit und hindurch in den Blättern des geheuchelten Wohlanstandes init Waren feine Betrachtungen darüber auch verworren und verdächtigte in schweren Beleidigungen diejenigen, die diefe Frage Schimpf überschüttet wurde, die durch den Kaiser schwersten Unrechts jenen Bezirken noch immer frohgenuit aus der scharfmacherischen Ede fahrig genug, so zeigten sie doch wieder einmal, daß der Wind in aus reinsten Beweggründen aufgeworfen hatten; denen, die sich bezichtigt wurde, sie war freudig bereit, an der Stätte, pfeift. Stöftlich war das blamable Eingeständnis des alten gegen feine Beleidigungen verwahren wollten, versagte er das Wort! wo ein offenes Wort zu erhoffen war, ihre Sache zu führen. Doch Socialistentöters, daß man mit geistigen Witteln nichts habe Und ungeheuerlicher noch als das jittliche und das formale durch die allerbrutalste Vergewaltigung wurde nun die Wahr gegen die Socialdemokratie ausrichten tönnen- Grund genug, Vergehen selbst erscheint die Begründung, die der Präsident heit unterdrückt. seinem Verfahren gab, indem er die höchst politische Angelegen­heit der Kaiserreden wider besseres Wiffen in eine persönliche öffentliche Meinung sich gegen die Entgleisung" des Reichstags- das Thörichte folcher Kriegserklärungen gegen die Socialdemokratie Es besteht also die Thatsache, daß beinahe die gesamte mit den Werkzeugen mittelalterlicher Barbarei gegen fie vorzugehen! Abg. Schrader von der Freifinnigen Vereinigung wies auf Sache des verstorbenen Krupp verwandelte! Präsidenten kehrt. wäre nun dieser Tabel allent Das Unrecht des Reichstags- Präsidenten ist so offenbar, daß halben ehrlich, so müßten die politischen Parteien im Reichs- Beweis dafür, daß auch seiner Parteigruppe vor ihrer militaristischen hin und forderte u. a. Abstriche am Marine- und Militäretat, ein niemand zu feiner Rechtfertigung ein Wort hat. tage die entsprechende Folgerung ziehen. Es wäre ein und marinistischen Gottähnlichkeit allmählich bange zu werden beginnt. Weber im Reichstage noch in der Presse findet Graf Ballestrem Zu leichtes, die Bergewaltigung ungeschehen zu spruch. Ueberall herrscht erschrockene Verwirrung über den Gewalt machen! Wollen die Mehrheitsparteien des Reichstags sich von Sonnenberg nach alter Sitte das gefagt hatte, was auszusprechen Nachdem sodann der Antisemitenhäuptling 2iebermann von streich des Präsidenten und über die Ursachen, die ihn herbeigeführt Mitschuld befreien, so sollen fie fofort die Sache in den früheren die konservativen Herren sich für zu vornehm halten, nahm am Schluß haben. Stand zurückversetzen. Unterlassen sie dies, so ist offenbar, daß der Sigung der nach glücklich überstandener Krupp- Gefahr sehr rede­Der Vorgang ist bedeutsam genug, um die Meinung der be- fie lediglich eine Komödie der Mißbilligung betreiben, lustige Reichskanzler Graf v. Bülow das Wort. Er verfekte dem deutendsten Blätter zu verzeichnen. im Herzensgrunde der Ballestremschen Vergewaltigung Hause zunächst einige neue Dosen feiner focialpolitischen Welt­Nur eine einzige Berliner Zeitung   ftimmt dem Grafen zujubeln. Wir weisen den verlogenen Versuch zurück, alle Schuld weisheit, indem er die Randbemerkung des Staisers über die Ballestrem zu. Die von Krupp   Geldern gefütterten Berliner   allein auf den Grafen Ballestrem zu laden. Neuesten Nachrichten" begrüßen diefe energische Stellungnahme, Doch zunächst hatte Graf Ballestrem   den Rechtsbruch auf fich focialpolitische Unlust der Bourgeoisie wieder einzuschränken suchte, Doch zunächst hatte Graf Ballestrem   den Rechtsbruch auf sich weil damit der Socialdemokratie ein Schmittel, das sie sich jetzt allein genommen. In den Zollkämpfen verfuhr Graf Ballestrem   als und äußerte sich dann, was er jetzt mit besondrer Vorliebe thut, wieder über fein Verhältnis zum Saifer. wahrscheinlich als Hauptstüd zum Mißbrauch des Reichstages für die unmittelbarer Büttel der Mehrheitsparteien. Was trieb ihn Er kündigte dabei Bahlagitation ausgesucht, entrissen wird". In Wahrheit ist niemals jest zu dem Unrecht, das jedes frühere übertrifft und das so offen- tüchaltlose Offenheit" an, eine Tugend, die in dieser besonderen eine so weitwirkende Wahlagitation für die Socialdemokratie besorgt sichtlich ist, daß die Mehrheitsparteien selbst sich vor der Deffent Form in gouvernementalen Streifen vorübergehend modern geworden zu fein scheint. Eine gewisse Art Offenherzigkeit und Auf­worden als durch die Verhinderung der Besprechung der Krupp- lichkeit von ihm losfagen? Es giebt nur eine Erklärung. richtigkeit ist ist die feinste und Frage und der Kaiserreden. Alles, was unfre Redner hätten aus- Als getreuer Soldat und man mag hierin selbst ein zugleich gefährlichste Art der Unwahrhaftigkeit. Man muß es dem Kanzler Taffen, führen können, müßte verschwinden vor der erschütternden Offenbarung, milderes Ürteil über die schwere Verfehlung zugestehen- stellte sich das über Krupp und, was mit der Kruppfrage in Zusammenhang Graf Ballestrem auf den verlorenen Poften. Er gab die beffere geschid zu benehmen versteht, wenn er auch von dem Pech verfolgt daß Cr sich nach dieser dieser Mode mit einigem Höflings­steht, nicht geredet werden darf! Ueberzeugung und die eigne Ehre daran, um zu hindern, daß durch Die Germania  ", deren Partei der Vergewaltigungs  - die socialdemokratische Kritik außer der Aufdedung entfchensvoller wird, mitten im schönsten Schliddern" auf der glatten Bahn Lomisch Präsident zugehört, findet noch bis Mittwochabend fein Wort zu Geschehnisse auch seinem kaiserlichen Herrn schwere Stunden bereitet su purzeln. Er bringt, indem er sich noch besonders gegen den Ver­dacht des Byzantinismus" verwahrt, scheinbare Freimütigkeiten diefen Vorgängen. Sie fann von den wahren Gründen, werden! über feinen faiserlichen Herrn vor, die in Wirklichkeit dick auf­die den Präsidenten trieben, nicht sprechen und scheut sich, den Ver­trauensmann der Partei zu mißbilligen. Das andre weniger ver- Es wird in einigen Zeitungen mitgeteilt, daß man auch getragene Huldigungen find. So lobte er die stark accentuierte antwortungsvolle Centrumsblatt in Berlin  , die Märt. Vollsztg." muß am Bundesratstisch über das Verfahren des Reichstags- Brändividualität, die Vorurteilslosigkeit und den großen Zug im Wesen immerhin gestehen, daß sich der öffentlich politische Charakter der fidenten überrascht gewesen sei und daß Graf Bülow vorbereitet war, des Kaisers und meinte in gesuchter Naturburschenhaftigkeit, der Staifer auf die socialdemokratischen Angriffe zu ertvidern. Das ist un fei, was auch gegen ihn gefagt werden möge, auf keinen Fall ein tv a hr. Vielmehr war der Reichstanzler gesichert, daß der Präsident Philister! Graf Bülow muß es jawissen, wieweit der Hofion augenblid Aber auch die reaktionärsten konservativen Blätter, so sehr die Hereinziehung der Struppfrage untersagen würde. Jm Reichstage lich auf Burschifosität gestimmt ist, in den Reihen der Konservativen sie wünschen, daß Staiserreden überhaupt nicht im Reichstag erörtert felbft verbreitete fich schon, bevor Bollmar auf die Staiserrede zu sprechen schien er mit feiner Ausdrudsweise wenig Verständnis zu finden. werden sollen, erklären, daß nach der bisherigen llebung das Ver- tam, die Stunde von dieser Absicht des Präsidenten. fahren des Präsidenten nicht zu billigen sei. Die parteioffiziöse Konfer Hätte Graf Bülow nicht das Verhalten des Grafen Ballestrem vative Korrespondenz" spricht vom erneuten Schweineglück der freudig gebilligt, fo fonnte er selbst zum Schuße des Kaisers die Socialdemokratie" und bezeichnet die That Ballestrems als einen be- Besprechung der Angelegenheit eröffnen! dauerlichen Mißgriff". Die" Post" gesteht:

Kaiserreden nicht bestreiten lasse.

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Politische Uebersicht.

Berlin  , den 21. Januar. Bülows Rede gegen die Philister".

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Dort bezeigten vielmehr manche Herren ihr Mißfallen an solcher Redeweise ganz unverhohlen. In der That, mit dem von den Monarchisten forgfam gepflegten überirdischen Gottesgnadentum ver­trägt fich fold freier" Stil herzlich schlecht. Mit einer Zurüd­tweisung des all- und überdeutschen Chauvinismus schloß der Kanzler feine Nebe.

Donnerstag wird voraussichtlich als erster Redner Bebel zum Wort gelangen.

Damit ist der guten Sache, welche diese kaiserlichen Reden wirksam fördern sollte, kein guter Dienst geleistet, die Social demokraten haben vielmehr Gelegenheit, sich über Be­schränkung der parlamentarischen Rebefreiheit und ungleichmäßige Behandlung gegenüber dem Centrum zu beflagen und werden diese Gelegenheit nach Der Reichstag   feste Mittwoch bei ziemlich gut befesten Der Klabberadatsch des Völkerrechts. den Aeußerungen ihres Parteiblattes weiblich zur Berhesung der ihrer Bänken die Etatsberatung fort. Es tamen nur bürgerliche Ueber die völkerrechtswidrige Versenkung der benes Propaganda zugänglichen Maffen gegen Kaiser und Reich ausnuten." Abgeordnete zum Worte und so verliefen die Verhandlungen im solanischen Schiffe lag bisher trotz aller Anbohrungen der Giner Ausnutzung" bedarf es freilich hier überhaupt nicht. Hier Gegenfag zu der gestrigen hochcharakteristischen Scene zwischen dem Breffe und der schärfften Kritik des Auslandes noch keinerlei offizielle sprechen die Thatsachen ihre unwiderstehliche Sprache und die Pro- Bräsidenten und Bollmar recht charakterlos. Ber geglaubt hatte, oder offiziöse Mitteilung vor. Diese Lücke wird nunmehr wenigstens paganda dieser Thatsachen mag allerdings auch Kreise des Boltes daß die Erregung über den unerhörten Billtüratt des Grafen durch den Brief eines deutschen   Marine- Offiziers berhezen", in die der Socialdemokratic sonst der Eingang nicht Ballestrem auch bei den Rednern der bürgerlichen Parteien hätte ausgefüllt, den der Tag" veröffentlicht. Das Fiasto bes Panther" Teicht ist. nachzittern, fie zu scharfem Proteste gegen die fo brutal unterdrückte! vor Maracaibo   veranlaßt dies Blatt augenscheinlich, ältere deutime