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Dritter Wahlkreis.

Ju Nowa wo es referierte Genoffe Wiesenthal vor einer! Von der Beweispflicht. Der Hausdiener N. flagte beim Gewerbe Im Gewerkschaftshause waren der große Saal und die äußerst zahlreich besuchten Versammlung, die im Bernhardtfchen Lokal gericht gegen den Inhaber der Kantine bei den Gaswerksbauten in Galerien gedrängt voll und hatten, nachdem die Tische entfernt tagte und in der Verurteilung der reaktionären Gelüste, namentlich Tegel auf Ersatzleistungen für nicht innegehaltene vertragliche Ver­tvaren, etwa 1800 Personen Platz gefunden, bis schließlich die polizei- auch der jüngsten Vergewaltigung der Redefreiheit mit dem Refe- pflichtungen. Er behauptete in der Verhandlung vor Kammer 6, liche Absperrung erfolgte. Das Referat hatte der Abgeordnete des renten vollkommen übereinstimmte. daß er gegen 30 M. Monatslohn und vollständig freie Station Kreises W. Heine übernommen, der in eingehender Weise die Vor­engagiert worden sei. Troydem sei ihm kein Logis gewährt kommnisse im Reichstage und die gegenwärtige politische Situation wirkungsvoll erörterte. Durch stürmischen Beifall stimunten die Un­Zum Schluß nahm die Versammlung eine Resolution an, welche Zum Schlußz nahm die Versammlung eine Resolution an, welche das Berhalten der Mehrheit des Reichstages bei den Bolldebatten, sowie den Verrat Eugen Richters und das Vorgehen des Reichstags­Präsidenten gegen den Genossen Vollmar scharf verurteilt.

wesenden dem Referenten zu.

Die Berliner   Ressource war bis auf den letzten Plaz bejezt und etwa 1000 Personen anwesend. Hier referierte Reichstags- Abgeordneter Fr. Kunert, dessen treffende Aus­führungen von den Versammelten mit lebhaftem Beifall aufgenommen Bierter Wahlkreis( Often).

wurden.

Ju Kellers großem Saal sprach Genosse Paul Singer bor   etwa 2500 Personen. Schon eine Stunde vor Beginn der Ber­fammlung war das Lokal polizeilich abgesperrt; viele konnten feinen Einlaß mehr finden. Die Polizei schien sich übrigens auf irgend welche außergewöhnlichen Vorkommnisse vorbereitet zu haben, denn in einer Ecke des Hofplayes war sogar eine Patrouille berittener Schuyleute postiert und harrte dort abgeseffen" der Dinge, die da kommen sollten. Natürlich fanden fie feinen Anlaß zu einer kleinen Attade. Unter braufendem Beifall der Anivesenden übte Genosse Singer seine unerbittliche Kritik an den legten Vor­gängen im Reichstage. Er schloß seine Ausführungen mit einem wuchtigen Appell an die Masse, bei den kommenden Wahlen der herrschenden Ausbeutersippe die nötige Antwort zu geben.

Bierter Wahlkreis( Südosten).

In der Drachenburg   vor dem Schlesischen Thor fand ein so starker Zuftrom von Besuchern statt, daß der Saal schon um 18 Uhr abgesperrt wurde; später konnte dann durch Entfernen der Tische noch für eine Anzahl Personen Platz gemacht werden. Nos a Luremburg geißelte treffend den schamlosen Ueberfall der Agrarier auf die Taschen des arbeitenden Volfes, sowie die damit verbundenen Vorgänge. Die Entrüstung, die in ihrer Rede zum Ausdruck kam, fand lebhaften Wiederhall in der Versammlung.

Der Saal der Urania in der Wrangelstraße konnte unmöglich die vielen Personen fassen, die Einlaß begehrten. Er wurde um 8 Uhr abgesperrt, nachdem auch durch Hinausschaffen der Tische nicht genügend Platz gemacht werden konnte. Viele Frauen waren unter den Anwesenden. Das Referat des Genossen Dr. Alfred Bernstein erweďte äußerst lebhaften Beifall.

Graumanns Saal in der Naunhnstraße erties fich als viel zu flein für die Menge derer, die an der Versammlung teil­nehmen wollten. Der Saal wurde um 8 Uhr polizeilich abgesperrt. Die packenden Ausführungen des Genossen Dr. Friedeberg wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen.

Fünfter Wahlkreis.

Schöneberg  . In Obsts Festsaal, der bis auf den legten worden, auch habe er fich am Sonntag sein Effen selbst Stennzeichnung der gegenwärtigen Situation fand den ungeteilten beanspruchte Stläger eine entsprechende Entschädigung. Der Be­Plas gefüllt war, sprach Genosse Bartels. Seine treffende faufen müssen. Sowohl hierfür wie für das selbst besorgte Logis Beifall der zahlreichen Menge. Eine Protestresolution gegen die Ber- flagte bestritt, daß er die Verpflichtung übernommen habe, dem gewaltigung der Redefreiheit durch den Reichstags- Präsidenten wurde släger freies Logis zu gewähren. Das hätte er nicht tönnen,

angenommen.

denn bei der Kantine seien bisher keine Schlafräume vor­

betrieb.

In Köpenick   wurde die Versammlung im Scheerschen Saale handen gewesen. Und daß Kläger   am Sonntag kein Essen abgehalten. Hier referierte der Reichstags- Abgeordnete des Kreises, erhielt, sei selbstverständlich, denn Sonntags ruhe der Kantinen­Die Abmachungen hätten sich nur auf die Betriebstage Genosse 8ubeil. In martiger Rede tennzeichnete er die allgemeine Situation sowie die neuesten Gewaltafte im Reichstage. Die imposante bezogen. Der Kläger   blieb aber bei seinen Angaben und berief sich Das Gericht vermochte den Zeugen nicht zu Versammlung stimmte den fernigen Ausführungen des Redners auf einen Zeugen. ermitteln. durch lebhaften Beifall zu. Der Kläger   wurde abgewiesen. Der Vorsitzende Dr. Wölbling führte aus: Da der vom Kläger   vorgeschlagene Beuge nicht zu ermitteln war und der Kläger   weitere Beweismittel nicht angegeben hat, so muß er abgewiesen werden, weil er den Nachweis feines Anspruches schuldig geblieben ist.

In Johannisthal   sprach Reichstags- Abgeordneter Förster. Mit lebhaftem Beifall und allgemeiner Zustimmung wurde feine wirkungsvolle Verurteilung der reaktionäen Machenschaften auf genommen. Wahlfreis Nieder- Barnim.

In Friedrichsfelde   hatten sich die Parteigenossen in Bubes Festsaal versammelt. Hier hatte Genosse Kiesel das Referat über­nommen. Seine anschaulichen Schilderungen der volksfeindlichen Bestrebungen unsrer Gegner sowie der neuesten Gewaltthaten in Reichstage fanden stürmischen Beifall.

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Unbefugtes Berlassen der Arbeit wandte der Fabrikant Menzel vor dem Gewerbegericht gegen eine Klage des Arbeiters A. ein, welcher wegen unberechtigter Entlassung eine Entschädigung von 43 M. be­anspruchte. Es wurde von der Kammer 5 festgestellt, daß der Kläger  wegen Krankheit an einem Sonnabend und dem folgenden Montag von der Arbeit fortgeblieben war und bis zum Montagabend den Arbeit­geber ohne Nachricht gelassen hatte. Der Kläger   machte geltend, er fci zuhause ganz allein gewesen, da seine Frau im Kranken­Personen besucht war, nahm mit großem Beifall die Ausführungen mündlich oder schriftlich informieren zu lassen. Nach längerer Die Versammlung für 2ichtenberg, welche von etwa 1000 hause lag, und habe keine Gelegenheit gefunden, den Beklagten des Genoffen Albrecht entgegen, der in treffender Weise zur Be- Beratung wurde den Parteien etit Vergleich angeraten. fämpfung der reaktionären Pläne durch Anschluß an die Social- Der Kläger weigerte sich zunächst, einen solchen einzugehen, demokratie aufforderte. worauf der Vorsitzende Wedel   ihm den Vergleich noch ein­Bankow. Der Saal Zum Kurfürsten", der größte am Drt, mal dringend nahelegte und erklärte, daß es entschieden ein war lange vor Beginn der Versammlung überfüllt. Referent war Fehler gelvesen sei, den Arbeitgeber nicht zu benachrichtigen. Gine Reichstags Abgeordneter Baudert. Seine treffende Rede Zweipfennigfarte und ein Hausgenosse, der sie zum Brieffaften be gegen die Vergewaltigung der Volksrechte fand den lebhaften Beifall sorgte, hätte sich ohne Zweifel auftreiben laffen. Nunmehr verglichen der imposanten Versammlung. sich die Parteien auf Zahlung von 6 M.

Zu der Diskussion bemühte sich der bekannte Geistliche Naumann, die Socialdemokratie mit recht kleinlichen Argumenten zu ber­nichten". Er wurde vom Referenten treffend abgefertigt.

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Seine

Arbeiter S. ohne vorherige Kündigung entlaffen, weil K. beim Kein Entlassungsgrund. Der Fabrikant Wayfarth hatte den Abladen von Maschinen auf dem Bahnhof mit einem Mit­In Reinidendorf sprach Genosse Wermuth vor einer arbeiter, dem Schlosser L., Streit begonnen und den 2. thätlich imposanten Versamuntung, die im Thomasschen Saale tagte. Der bedroht habe.. verklagte Mayfarth beim Gewerbegericht und treffenden Kennzeichnung der reaktionären Gelüste durch den beanspruchte eine Lohnentschädigung wegen unberechtigter Entlassung. Referenten schloffen sich die Versammelten durch lebhafte Beifalls- Er machte geltend, daß L. ihn gereizt habe. In seiner Erregung kundgebungen an. habe er ihm allerdings gedroht. In der Verhandlung vor der In Wilhelmsruh   referierte Genosse Schulz. Kammer V des Gewerbegerichts wurde der Schlosser 2. als Beuge treffende Kennzeichnung der politischen Situation fand lebhafte Zuschlagen wollen und mit den Worten, er steche ihn nieder, in die Lafche bernommen. Er bekundete, daß Kläger   ihn mit einer Latte habe ftimmung bei den zahlreich erschienenen Versammlungsbesuchern. gegriffen habe. Verlegt hat ihn Kläger   nicht. Der Gerichtshof Die Genossen von Rummelsburg   und Stralau tagten verurteilte den Beklagten, die verlangte Lohnentschädigung dem im Restaurant Bellevue". Reichstags- Abgeordneter Moltenbuhr Kläger zu zahlen. Der Streit zwischen dem Kläger und dem zeigte in flarem, wirkungsvollem Vortrage, daß die volksfeindlichen Schloffer 2. stelle einen gesetzlichen Entlassungsgrund nicht dar und Die Versammlung in der Brauerei Friedrichshain   Pläne der Reaktion zu Schanden werden müssen durch die entschiedene auch die vom Kläger   ausgestoßenen Drohworte, gebraucht gegen Die Versammlung in der Brauerei Friedrichshain  gestaltete fich zu einer wahrhaft großartigen Volkskundgebung. Bertretung der Grundsäße des Rechts, welche die Socialdemokratie einen Mitarbeiter, rechtfertigen die plögliche Entlassung nicht. verficht. Durch lebhaften Beifall bekundete die äußerst stark besuchte Durch Ausräumung der Tische war es möglich, ca. 4000 Personen Versammlung ihre Uebereinstimmung mit dem Vortragenden. in dem Saale zu placieren. Dann aber mußte das Lokal polizeilich gesperrt werden, obwohl noch viele Hunderte Die Arbeiterschaft von Tegel   und Borsigwalde   hatte sich Einlaß begehrten. Genosse Eduard Bernstein   ging in fehr zahlreich in Trapps Saal versammelt. Den lichtvollen Aus­feinem Referat ausführlich auf die Schäden der Zollvorlage führungen des Referenten kogte wurde lebhafter Beifall zu teil. und das Verhalten der Reichstags- Majorität ein und geißelte unter stürmischem Beifall der Versammlung das diktatorische Vor­geheu des Präsidenten Ballestrem dem Genossen Vollmar gegen­über. Zum Schluffe drückte er die Hoffnung aus, daß die deutsche Arbeiterschaft bei den kommenden Wahlen beweisen werde, was sie in diesem ereignisreichen Jahre gelernt habe. Eine dahingehende Resolution wurde einstimmig angenommen.

haben.

Sechster Wahlfreis.

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Letzte Nachrichten und Depefchen.

Weißensee  . Die Parteigenossen hatten sich, mehr als 1000 Personen start, im Schloß Weißensee eingefunden. Der Referent, Jena  , 22. Januar.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Es wird Redakteur Ströbel, fennzeichnete in scharf pointierter Nede das hier bekannt, daß der Abg. Bassermann endgültig auf seine rechtswidrige und voltsfeindliche Verhalten unfrer Gegner und zeigte Kandidatur in Jena  - Neustadt verzichtet hat. unter stürmischem Beifall der imposanten Versammlung, daß nur die Socialdemokratie einen Schußwall gegen die Pläne der Reaktion aufrichten kann.

Sociale Rechtspflege.

Die Stichwahl in Danzig  

endete, wie vorauszusehen war, mit dem Siege des Kandidaten der Freisinnigen Vereinigung  , des Bankdirektors Mommsen. Das Resultat liegt in folgendem Privattelegramm vor:

Der riesige Saal des Prater" in der Kastanien- Allee war bereits vor 3/48 polizeilich abgesperrt. In großzügigen, von Sarkasmus gewürzten Ausführungen bewies der Referent Ledebour  , daß trotz der tollsten Streiche der Lakaien der Neaktion den Vertretern des arbeitenden Danzig  , 22. Januar. Es wurden abgegeben für Bartel Volkes noch immer die Möglichkeit gegeben ist, das zu sagen, was ist. Tofender, minutenlang anhaltender Beifall zeigte, daß das ( Soc.) 6873, für Mommsen( frs. Vg.) 10 472 Stimmen. Mommsen arbeitende Bolt feine Vertreter versteht und gewillt ist, die Antwort Photographen Fuchs in Stellung gewesen. Bei seinem Weggange Der Photograph S. war in der Dresdener   Filiale des Berliner   ist somit gewählt. auf die Streiche der Neaktion nicht schuldig zu bleiben. In der Hauptwahl erhielten Mommsen( frs. Bg.) 6176, v. Sehbe fonnte er vom Vertreter des Herrn Fuchs die Invalidenkarte nicht bred( f.) 4282, Bartel( Soc.) 5568, Wollslegier( Bole) 329 Stimmen. Ebenfalls polizeilich gesperrt und zwar schon gleich nach 8 1hr erhalten. Auch später erhielt er sie nicht. Nach seiner Rückkunft war die Versammlunn bei Wernau  , Schwebterstraße. Hier nach Berlin   verklagte S. Herrn Fuchs beim hiesigen Gewerbegericht gewiesen war, hat gegen die Hauptwahl 800 Stimmen zu Unfre Partei, die in der Stichwahl nur auf eigne Reserven an­referierte Genosse Hirsch unter stürmischem Beifall. Auch hier auf Zahlung einer Entschädigung. Die Klage wurde Fuchs am mußten viele Hunderte wieder umkehren, ohne Einlaß gefunden zu 6. Dezember zugestellt. Am 29. Dezember stellte er dem Kläger eine genommen. Ein günstiges Vorzeichen für die kommenden Haupt­Bescheinigung zu, mit deren Hilfe sich Kläger   bei der Polizei eine wahlen. neue Karte verschaffte. Die Kammer VIII des Gewerbegerichts In Weimanns Volksgarten war der Andrang so unter dem Vorsitz des Gewerberichters Dr. Meier verurteilte den Be­start, daß bei weitem nicht alle Erschienenen Einlaß fanden. Der flagten zur Zahlung von 23 M., dem Lohusaz des Klägers für eine Presstimmen zu den Vorgängen im Reichstage. Saal war so start gefüllt, daß einige der Anwesenden Woche. Begründend wurde ausgeführt: Zweifellos habe Kläger München, 22. Januar.  ( B. H.  ) Die München  . N. N." schreiben ohnmächtig wurden, so daß die Mitglieder der Arbeiter- infolge Fehlens seiner Invalidenkarte, da er ohne diese feine Arbeit mit Bezugnahme auf die Vorgänge im Reichstage: Es bleibt Samariter Kolonne, welche zur Stelle waren, helfend erhielt, einen Schaden erlitten. Und streifellos sei der Beklagte ver- dabei, ein Monarch, der unausgefett feine eigne persönliche Meinung eingreifen mußten. Das Referat hielt Genosse Augustin, der antwortlich, denn er habe für das Bersehen seines Verireters in in den Streit des Tages hineinwirft, entäußert sich damit der Unangreif in wirkungsvoller Weise die Situation kennzeichnete und zum Dresden   zu haften. Die Höhe des Schadensersatzanspruchs wäre barkeit seiner Stellung, er begiebt sich des Vorrechtes, das ihm nicht nur Widerstand gegen die reaktionären Gelüfte aufforderte. Die imposante hier, da viele Wochen seit der Lösung des Arbeitsverhältnisses ver- feine Geburt, sondern auch sein edles Wollen verleiht, über allen zu Versammlung zollte dem Referenten lebhaften Beifall. floffen seien, eine außerordentliche, wenn nicht ein erhebliches ton- ftehen, für alle zu wirken, er zwingt die öffentliche Kritik heraus In den Borussia- Sälen in der Ackerstraße war der große furrierendes Verschulden auch auf seite des Klägers vorläge, indem und wer diese kritik unterdrücken will, der steuert auf die Un­Saal schon zeitig abgesperrt, so daß Hunderte von Genoffen mit er selber sich nicht darum bemüht habe, durch Inanspruchnahme der gerechtigkeit und Gesezlosigkeit zu." ihren Frauen unikehren mußten. Hier referierte Genosse Bruns, der Polizei eine neue Invalidenkarte zu erhalten. Es falle deshalb für in martigen Worten die Politik der Zollwucherer des öfteren durch die Feststellung des Schadens die ganze Zeit fort, welche zwischen der Beifall unterbrochen- geißelte. Im Sinne des Referenten sprachen Lösung des Arbeitsverhältnisses und der Klagezustellung liegt. Der noch zwei Genossen. Die Versammlung verpflichtete sich, durch rege Agitation zur nächsten Reichstagswahl Quittung für das Verhalten der Mehrheitsparteien zu liefert.

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Hochverrats Prozeß Lynch.  

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in diese Zeit fallende Schaden sei als vom Kläger   selbst verschuldet London  , 22. Januar.  ( W. T. B.) Bei der heutigen Verhand­anzusehen, weil er in dieser Zeit gar nichts zur Erlangung einer Tung des Hochverrats- Prozesses gegen das Parlamentsmitglied neuen Starte gethan habe. Seit der Klagezustellung vom 6. Dezember Lynch führte der Verteidiger aus, daß ein englischer Unterthan, seze indessen ein direktes Verschulden des Beklagten ein. Der Be- welcher fich freiwillig in einem fremden Staate naturalisieren lasse Der Saal des Eisteller Etablissements war bis auf lagte hätte jetzt alles thun müssen, um einen weiteren Schaden ab- in der Zeit eines Krieges gegen diesen Staat, nicht mehr als eng­den letzten Platz gefüllt, doch immer neue Scharen drängten herzu, zuwenden. so daß die Polizei das Lofal absperrte. Genoffin Selara gettin fondern die fragliche Bescheinigung, die die polizeiliche Ausstellung wegen Hochverrats angellagt werden; wenn der Gerichtshof ihn Er hätte nicht bis zum 24. Dezember warten dürfen, lischer Unterthan angesehen werden könne. Lynch könne daher nicht referierte. Eiwa 2500 Personen, worunter viele Frauen, hörten den einer neuen Starte ermöglichte, dem Kläger   möglichst umgehend zu- jedoch noch als britischen Unterthan ansche, müsse ihm in Australien  , trefflichen, oft durch stürmischen Beifall und Zustimmung unterstellen müssen. Aber auch für diese Zeit sei die Feststellung des Ivo er geboren fei, der Prozeß gemacht werden. brochenen Ausführungen der Referentin zu. Nachdem noch zum Schadens schwer, denn das konkurrierende Verschulden des Klägers Staatsantvalt erwiderte, Lynch habe offenkundige Hochverrats- Hand­Schluß der Vorsitzende der Versammlung die Anwesenden ermahnte, greife auch noch in diese Zeit über, da er bei entsprechenden Be- lungen begangen, bevor er den Naturalisationsbrief erhalten haben die Ausführungen der Vortragenden zu beherzigen, schloß nach einem mühungen vielleicht schon lange eine Karte gehabt hätte. Das Ge- tonnie. Die Kriegserklärung hätte jeden englischen Unterthan ab­Hoch auf die Referentin und auch nach einem Hoch auf die inter- richt müsse vom§ 287 der Civilprozeß- Ordnung Gebrauch machen halten müssen, mit den Feinden des Königs Vereinbarungen zu nationale Socialdemokratie die großartige Versammlung. und den Schaden unter Würdigung aller Umstände nach freiem Er- treffen. Die Leistung des Naturalisationseides von seiten Lynchs sei messen" feststellen. So sei es dazu gekommen, dem Kläger   nur den an sich schon eine Handlung des Hochverrats gewefen. Bohnsatz für eine Woche zuzusprechen.

In Peters Gesellschaftshaus in Moabit   sprach Genosse Dr. Herzfeld vor einer überfüllten Versammlung. Nach dem der Referent seine wirkungsvollen Ausführungen unter Icb­haftem Beifall der Versammlung beendet hatte, nahm in der Dis­fuffion ein Antisemit das Wort, der durch pöbelhafte Beschimpfungen unjrer Partei einen Sturm des Unwillens entfesselte, was dem Ueberwachenden Veranlassung gab, die Versammlung aufzulösen.

Wahlkreis Teltow  - Beeskow  .

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Marotto.

Der General

Der Bauarbeiter N. flagte beim Gewerbegericht gegen den Maurermeister Fris auf Zahlung einer vierzehntägigen Lohn­entschädigung, weil er an einem Sonnabend etiva%. Stunde nach Tanger  , 22. Januar.  ( Meldung der Agence Habas".) Der Feierabend entlassen worden sei. Er meinte, er hätte nicht erst Hiainaſtamin. welcher sich dem Prätendenten angeschlossen hatte, geraume Zeit nach Eintritt des Feierabend entlassen werden dürfen. wurde von den Truppen des Sultans vollständig geschlagen, deren Es wäre dasselbe, als wenn er erst am Montag früh entlassen Befehlshaber dem Sultan 150 Köpfe, 175 Gefangene und zahl­In Rigdorf war der Andrang der Arbeiter und Arbeiterinnen worden wäre. Auch hätte er am Sonnabendabend sein Werkzeug reiches Vieh überfandt hat. Die Ruhe im Hiainagebiet ist wieder­Es wäre das bei der hergestellt. ein derartiger, daß die Polizei bereits um 8 Uhr das Versammlungs- nicht mehr aus dem Keller holen können. Total sperrte. Den großen Saal des Wernicefchen Lokals in der herrschenden Dunkelheit lebensgefährlich gewesen. Die Stammer III Hermannstraße füllten etiva 2000 Personen; Tische und Stühle hatte des Gewerbegerichts, unter Vorsitz des Gewerberichters Dr. Schalhorn man möglichst entfernt. Hier referierte Genosse Burm unter verurteilte den Beklagten nur, dem Kläger   23 Pf. für die halbe Stunde zu hlen, die er auf den Lohn und die Bapiere nach dem Frankfurt   a. M., 22. Januar.  ( B. H.  ) Infolge von feit einiger stürmischem Beifall. Es herrschte fröhliche Kampfesstimmung. Eintritt des Feierabends hatte warten müssen. Mit seinem weiter Beit vorgekommener Veruntreuungen von Sendungen in Eilgüter­Die Parteigenoffen von Steglitz   und Lichterfelde   hatten gehenden Anspruche wurde Kläger   abgewiesen. Er könnte nur die zügen wurden gestern plöglich durch Kriminal- und Bahnbeamte bei sich in großer Zahl im Richterschen Saale in Groß- Lichterfelde   ein- Wartezeit bezahlt verlangen, nicht aber eine Entschädigung für den Eisenbahnbediensteten Haussuchungen vorgenommen. Man fand eine gefunden. Genoffe Silberschmidt zeigte in packender Rebe, Montag. Im übrigen sei der Gerichtshof der Ansicht, daß Kläger   große Anzahl Cigarren und Weinflaschen, welche von der Blünde­baß es gegen den Ansturm der Neaktion fein andres Abwehrmittel fein geringes Werkzeug noch denselben Abend hätte aus dem Keller rung einer Vogtländer Sendung herrührten. Ein Bahnbeamter giebt, als den Kampf in den Reihen der Socialdemokratie. holen können, der ihm bekannt gewesen sei, ebil. ohne Beleuchtung. wurde verhaftet.

Eisenbahndiebstähle.

Verantwortl. Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.