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deutschen   Bolitik aus der Zeit. Bismards immer noch nicht antiquiert einigen müssen, dann hätte es einen moralischen Drud ausüben und| Auswärtige Amt mit der Bitte, fich dafür zu verlvenden, daß die find.( Beifall rechts.) ohne die jest enistandenen Kosten sicher dasselbe erreichen fönnten. rat per Eisenbahn nach der Heimat zurüdgebracht würde. Das Reichskanzler Graf Bülow: Man hat ganz vergessen, die Politik der Vereinigten Staaten Auswärtige Amt war bereit, diesem Ersuchen nachzukommen. Der Dr. Haffe verlangt, daß wir in Venezuela   noch mehr hätten in Rechnung zu ziehen. Es ist sehr charakteristisch, daß deutsche Botschafter in Petersburg   machte der russischen Regierung Herausschlagen sollen. Was für eine Sühne schwebt ihm denn vor? Präsident Castro den Vertreter der Vereinigten Staaten   eine entsprechende Mitteilung, und es wurde ihm zugesagt, daß die Soll ich auch vom Präsidenten Castro verlangen, daß er uns einen telegraphisch seiner ewigen Dankbarkeit" versichern konnte Frau direkt reisen dürfe, wenn das erforderliche Geld gezahlt werde. neuen Sühneprinzen schickt?( Große Heiterkeit.) Ich gestehe, daß ich für die rasche Entschlossenheit, mit der er der Sache der Ge- Als er jedoch das Geld, das sofort telegraphisch gesandt wurde, an dem chinesischen Sühneprinzen genug gehabt habe.( Stürmische rechtigkeit gedient habe". Thatsächlich hat das Ansehen der Ver- übergeben wollte, erhielt er die erstaunliche Mitteilung, die Frau Heiterkeit,) Es kam nur darauf an, daß Benezuela ims gegenüber einigten Staaten in Südamerika   seit der Expedition ganz außer sei schon auf dem Stappenwege. So wagt man in Petersburg  seine materiellen Verpflichtungen erfüllt. Im englischen ordentlich zugenommen. Die Amerikaner haben uns aus der Thür, mit dem deutschen   Botschafter umzugehen! Ich bedanre, daß Parlamente äußerte Lord Rosebery  , bei dem Ausgange der feit zurückomplimentiert. Auch handelspolitisch hat nicht Deutschland  , was hätte geschehen müssen, wäre doch gewesen, daß die unteren dem Ausgange der zu der wir stürmisch hineindringen wollten, in aller Liebenswürdig der Botschafter sich so hat abspeisen lassen. Das allermindeste, venezolanischen Aktionen hätte England 5500 Pfd. Sterling, Deutschland   68 000 Pfd. Sterling, also zwölfmal mehr bekommen. sondern Amerika   den Vorteil von der Expedition.( Sehr wahr! b. d. Soc.) russischen Behörden dann sofort angewiesen wären, die Frau direkt Diese Summe repräsentiert den Vorteil, den England bei allenas das Verhalten des Panther" vor dem Fort St. Carlos anlangt, reisen zu lassen. Das ist nicht geschehen. Die Frau, die ein Krankheits­ſeinen Abmachungen mit Deutschland   in den letzten Jahren gemacht wurde zunächst mehrfach berichtet, daß der Panther" in aggressiver zeugnis eines hiesigen Arztes hatte, wurde von Gefängnis zu Ge­hat. Ich halte diese Auffassung arithmetisch und politisch für un­Absich in die Lagune von Maracaibo   eindringen wollte. Nachher fängnis geschleppt, mit Verbrechern und Zuchthäuslern zusammen zutreffend.( Sehr richtig! rechts.) Bei allen seinen Abmachungen wurde es so dargestellt, als ob der Panther" sich nur mit England war Licht und Schatten gleich verteilt. Aber man einen transportiert, in den ekelhaftesten Räumen untergebracht und des besseren Anferplay have suchen wollen. Dabei habe Dabei habe ganz Geldes, das sie bei sich hatte, beraubt, so daß sie nicht einmal sieht hier wieder einmal, daß der Prophet nichts in seinem Vater- unberechtigterweise der Kommandant des Forts schießen lassen, Lebensmittel kaufen konnte.( Hört! hört!) Nach einer ganzen Reihe lande gilt. Hüben und drüben schießt die Kritik vorbei. Wir haben und der Panther" habe antworten müssen. Man weiß, daß dies von Stationen kam sie ohne einen Pfennig Geld nach Eydtkuhnen  im großen und ganzen von Venezuela   das erreicht, was wir von Troß seiner überlegenen Armierung vermochte der Panther" nicht, Das sind wahrhaft barbarische Zustände.( Lebhafte Zustimmung Gefecht das Ansehen der deutschen   Flagge nicht gerade erhöht hat. und war auf das Mitleid fremder Personen angewiesen. Anfang an erstrebt haben. Die scharfen Angriffe gegen den Freiherrn Speck v. Sternburg das Fort zum Schweigen zu bringen. Allerdings telegraphierte bei den Socialdemokraten.) Es ist an sich schon ungeheuerlich. habe ich bereits in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" als man die Nachricht von einem glänzenden Siege in die Welt hinaus. daß eine deutsche Reichsangehörige einem Gerichtsverfahren unter­unzutreffend zurückgewiesen. Die Aeußerungen, die ihm die Jedenfalls hätte doch der Befehlshaber des" Panther", falls er nur worfen wird, das allen Anforderungen moderner Rechtsanschauung amerikanischen   Journalisten in den Mund gelegt haben, hat er nicht einen besseren Ankerplatz einnehmen wollte, dem Kommandanten des Sohn spricht. Und nun kommt dieses barbarische Transport­gethan. Sezt hat mir der Freiherr v. Sternburg amtlich gemeldet, Forts St. Carlos davon eine geeignete Mitteilung machen müſſen, sonst verfahren gegen eine kränkliche Frau hinzu.( hört! hört! bei den er habe in Wirklichkeit lediglich entschieden betont, daß Deutsch   mußte der Kommandant die Belegung des Schiffes für eine feindliche Socialdemokraten.) land bei ſeinem Vorgehen in Venezuela   nicht die Absicht zuspielen, der ja neuerdings bei der Marine von hoher Stelle ge- nicht an verschiedenen Stellen des Reichs und auch in Berlin  Es scheint hier wieder jener Schneidigkeitsdrang mit- Alle diese Dinge wären nicht möglich, wenn die russische   Regierung gehabt habe, Landbesitz zu erwerben. Die Angelegenheit sei für Deutschland   eine Geschäftssache. Ungefähr dasselbe habe fördert wird. Man hat sogar eine Ordensdekoration, die sonst nur ihre eignen Polizeidepartements hätte. Sie scheint die deutsche ich heute selbst ausgeführt. Was die Verheiratung des Bersonen zufam, einem Schiffe verliehen! Da werden natürlich ein- Polizei für unfähig zu halten, die Ueberwachung der Russen vor= Frhrn. v. Sternburg mit einer Amerikanerin anlangt, so sind die zelne Schiffsbefehlshaber den Wunsch haben, auch für ihr Schiff einen zunehmen. Zahlreiche russische   Polizeibeamte sind mit der Spigelei Gesuche unsrer Diplomaten um Vermählung mit Ausländerinnen zu Orden pour le mérite   zu bekommen wie der Iltis". betraut, die sich auch gegen Angehörige unfres Volkes richtet( Hört! verschiedenen Zeiten verschieden behandelt worden. Solche Sachen Der Reichskanzler hat auch heute in den ihm üblichen unbestimmten hört! bei den Socialdemokraten), und es ist ja bekannt, daß der lassen sich nicht über einen Leisten schlagen. Am schärfsten galt der Redewendungen über die Weltpolitik gesprochen. Im Januar hat Bolizeispion, der immer etwas bringen muß, auch meist falsche Grundfah, daß Diplomaten feine Ausländerinnen heiraten dürfen, er gegenüber meiner Partei erklärt, wir wollten eine Kirchtumspolitik Nachrichten bringt.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) zur Zeit des Grafen Caprivi. Fürst Bismard hat in mehreren machen, würden aber in unsrem Schneckenhause zertreten werden. Den russischen Behörden wird das weitgehendste Entgegenkommen Fällen davon Ausnahmen gemacht. Eine so doktrinäre Auffassung, Das ist ein absolut verfehlter Versuch, die Anschaumgen meiner erwiesen. Das allerschlimmste ist, daß unsre Universitäten sich zu wie sie Dr. Hasse vertrat, wäre ihm nicht kongenial gewesen. Daß an seine Weltpolitik gedacht hat, sind wir unsrerseits Welt- Socialdemokraten.) An der Berliner   Universität und an den Hoch­Partei zu widerlegen. Schon lange bevor der Reichskanzler Bediensteten der russischen Polizei hergeben.( Sehr richtig! bei den ich nicht alle Fälle erwähne, werden Sie verstehen.( Heiterkeit.) politiker gewesen, nur ist unsre Weltpolitik grundverschieden von der schulen hier werden die Papiere der russischen Studenten, die um Fürst Bismard hat z. B. dem langjährigen Botschafter in Petersburg  , General v. Schweinig und ebenso unsrem Botschafter die darauf hinausgeht, unsre handelspolitischen Beziehungen zu überreicht.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Aus Darm­des Reichskanzlers. Wir wünschen eine friedliche internationale Politik, ihre Immatrikulation einkommen, der russischen Polizei zur Prüfung in Madrid  , Frhrn. v. Stumm, die Vermählung mit Amerikanerinnen fördern, uns wirtschaftlich zu stärken. Bei der Politik der gepanzerten stadt kommt eine ähnliche Nachricht. Dort ist russischen Studenten gestattet und ausdrücklich daß die Amerikanerinnen keinen Grund hätten, gegen die nationalen Be- Faust, sowohl in China   wie in Venezuela  , vermisse ich ein solches die Immatrik Tation abgelehnt worden mit den Worten: Wer einmal strebungen Deutschlands   aufzutreten; eine Verweigerung des Konsenses Bestreben durchaus. Ich erinnere ant die Stimmungen, von einer russischen Universität verwiesen ist, den brauchen wir auch würde eine außerordentlich unerwünschte Rüdwirkung auf unfre die in den Vereinigten Staaten   entstanden find in- hier nicht."( Hört! hört! bei den Soc.) Es hat beinahe den Anschein, forgfältig gepflegten Beziehungen zu Amerika   haben. Dr. Dertel folge unfres Vorgehens int Venezuela   und gewisser als ob hier eine allgemeine Verfügung an alle Universitäten vorliege. hat den gewaltigen Schatten des Fürsten Bismarck auch mit der Er- Liebenswürdigkeiten, die man den Vereinigten Staaten   in geradezu Das ist ärger wie in den schlimmsten Zeiten der Demagogenheke. wähnung der Küraffierstiefel heraufbeschworen. Bismard zog aber aufdringlicher Weise erwiesen hat.( Sehr richtig! bei den Social Aber damals standen die Hochschulen und die Profefforen auf feiten wähnung der Küraffierstiefel heraufbeschworen. Bismard zog aber demokraten.) Ich habe schon gelegentlich der Reise des Prinzen der freiheitlichen Bewegung. Heute ist das Verhältnis umgekehrt. Heute feine Küraffierstiefel nur dann an, wenn es ihm notwendig Heinrich darauf hingewiesen, erschien.( Sehr richtig!) In andren Fällen fonnte wie wenig Sympathien uns find die Professoren bereit, ihre Institute zu Filialen der russischen fehr vorsichtig sein und verstand fich wohl auf höfisch- ceremonielle Liebenswürdigkeiten das in Amerika   ertveden. Polizei herabwürdigen zu lassen.( Lebhafte Zustimmung bei den Social Einlenken, so in der Samoa  - und der Karolinenfrage. Speciell hat keinen Respekt vor uns, man behandelt uns mit einer Gering- vermehrung sich an die Deffentlichkeit wandten? Gegen solche Miß­In den Vereinigten Staaten   lacht man über uns, man demokraten.) Wo sind die Herren Professoren, die bei der Flotten unsre Beziehungen zu Amerika   hat er immer auf das sorgsamste schäzung, die begreiflich ist. Selbst meine Partei, sicherlich keine stände erheben sie keinen Protest.( Sehr wahr 1 b. d. Soc.) Ich frage den gepflegt. Ich muß mein Bedauern aussprechen über die Art, wie Dr. Hasse monarchistische Partei, hat keine Freude an diesen Borkommnissen. Möge Reichskanzler, ob eine derartige einheitliche Anordnung erlassen worden? fich über einen seit vielen Jahren mit uns verbündeten Staat aus- ebenso fernhalte von aufdringlicher Liebenswürdigkeit gegenüber beteiligt zu sein. Um so schlimmer, weil der Fall beweisen würde, der Reichskanzler dafür sorgen, daß unsre auswärtige Politik sich In dem folgenden Fall scheint das Auswärtige Amt nicht direkt gesprochen hat. Wir haben zu einer derartigen Kritik der inneren Verhältnisse andrer Staaten fein Recht und auch kein Interesse mächtigen Staaten wie von einem überschneidigen Vorgehen gegenüber daß untergeordnete Behörden sich unbefugt Rechte anmaßen. Im daran. Wir selbst würden uns eine derartige Kritik auf das ener­schwachen und kleinen Staaten. Juli vorigen Jahres wurde der Student Kalajew in Myslowih gifchte berbitten.( Sehr richtig!) Solche Kritit entfremdet uns nur die In der Budgetkommission hat man sich auch über die verhaftet. Am 10. August vorigen Jahres wurde er ausgewiesen Sympathien derjenigen Streife, auf die die deutsche Politik bisher außerordentlich hohen Depeschenkosten im Etat des Auswärtigen Amts und der russischen Grenzpolizei übergeben. Kalajew war uns rechnen konnte, ohne die Lage unsrer Stammesgenossen in dem be- unterhalten und legterem durch einen Abstrich von 15 000 M. einen mittelbar nach Ueberschreiten der östreichischen Grenze verhaftet treffenden Lande irgendwie zu verbessern. Für unsre Volksgenossen, Kleinen Denkzettel verabreicht. Nun hat dieselbe Zeitschrift, die feiner worden, feine Effekten wurden untersucht, und polnische und russisch­die Bürger eines andren Staates und rechtlich von uns getrennt sind, Zeit diese Angelegenheit zur Sprache brachte, die Zukunft", die Schriften gefunden, die verdächtig schienen. Er wurde dem Amts können wir nicht diplomatisch intervenieren. Von diesem Grundsake offenbar über diese Sache sehr gut unterrichtet ist, darauf hingewiesen, gericht in Myslowig übergeben. Der Untersuchungsrichter dort des Fürsten Bismard wird feiner seiner Nachfolger jemals abweichen. daß die Budgetkommission noch gar nicht einmal den vollständigen teilte feinem Anwalt, den seine Freunde ihm besorgt hatten, mit, Gerade weil wir wünschen, daß das magyarische Volk sich nicht ab- Sachverhalt gekannt habe. Solche byzantinisch weitschweifigen Depeschen daß die Schriften nach Beuthen   zur Untersuchung des Inhalts über­sperrt gegen die deutsche Kultur, dürfen wir bei ihm kein Mißtrauen würden nicht nur von Peking   nach Berlin   gesandt, sondern sie gingen gerade fandt worden seien, und daß er entweder unter Anklage gestellt oder gegen uns erwecken.( Sehr richtig!) auch von Berlin   aus und erst das Berliner   Beispiel habe die besseren enthaftet werden würde. Von einer Auslieferung war feine Rede. Redner verliest zwei Erlasse des Fürsten Bismarck, deren erster sekretär des Auswärtigen Amts vor allem an einer gewiffen sehr Destreich überwiesen zu werden wünsche. Es stellte sich nun heraus, Sitten der Diplomaten im Auslande verdorben. Möge der Staats- Der Anwalt erklärte, daß sein Klient im Falle der Auslieferung nach aus dem Jahre 1883 stammt. Damals hatte der Deutsche   Schul­berein, an der Spize Prof. v. Bunsen, sich über die ungleichmäßige hohen Stelle dafür Sorge tragen, daß solche überflüssigen und daß nach deutschen   Gesetzen der Student nicht bestraft werden unnüßen Depeschen vermindert werden. Behandlung der siebenbürgischen Sachsen   in einer Schulfrage be- ummüßen Depeschen vermindert werden. fonnte. Es ist unverständlich, wie überhaupt das Untersuchungs flagt. Bei einem Zusammentreffen auf einem Diner hatte der Gesamtheit symptomatische Bedeutung haben für ein gewisses System konnte. Es grenzt geradezu au Freiheitsberaubung. Weit schlimmer Ich komme zu mehreren Einzelvorkommnissen, die in ihrer verfahren gegen den jungen Mann weitergeführt werden deutsche Generalkonsul in Budapeſt   dem ungarischen Kultusminister der Unterwürfigkeit, das die deutsche Regierung gegenüber Rußland   aber ist es, daß Kalajew nicht auf freien Fuß geſetzt wurde, sondern versichert, daß das Deutsche Reich feine Stellung nehmen könne zu den inneren Angelegenheiten eines fremden Staates. Fürst Bismard beobachtet. daß sich das Gericht mit der Polizei in Verbindung setzte und ihr hatte den Bericht über die Unterhaltung mit Randglossen versehen. bei uns in Deutschland   mehr und mehr geltend und seitens der präsident von Oppeln   erteilte dann die Genehmigung zur Auss Das russische Polizei- und Spikeltum macht sich in neuerer Zeit den als schuldlos erkannten jungen Mann übergab. Der Regierungss Bei Erwähnung des Namens Bunsen   heißt es: Professor, das mildert den Eindruc!"( Stürmische Heiterkeit.) Beim Schulverein deutschen   Behörden werden dieser Polizeiwirtschaft in geradezu weisung des Kalajew. Der Student wurde den russischen Grenz­wird hinzugefügt: Der und drohen!"( Heiterkeit.) An einer andren systematischer Weise Gefälligkeiten erwiesen. Es hat sich dafür ein behörden vorgestellt und der Gendarmeriekapitän ausdrücklich ge­Stelle heißt es: Das ist nicht Politit, sondern Kreisrichterei!"( Er- wahrhaft erschreckendes Material angehäuft. Mein Barteigenosse beten, nach Myslowiz zu kommen und ihn sich anzusehen. Trotz seiner neute Heiterkeit.)" Ich hoffe, daß es den Worten des Fürsten Bis- Bebel hat schon am 4. März v. J. den Fall der Frau Kugel vor- Proteste wurde der Student dann gewaltsam an die Grenze gebracht mard gelingen wird, was mir bisher noch nicht gelungen: dem gebracht, die ohne jeden berechtigten Grund von den russischen und in die Hände der russischen Schergen geliefert. Dabei wäre die Herrn Abg. Hasse den Unterschied klar zu machen zwischen Phan- Behörden verhaftet und monatelang gefangen gehalten worden ist. östreichische Grenze noch leichter zu erreichen gewesen. Wie das tafie und Wirklichkeit, zwischen Gefühlspolitik und zwischen jener Der Staatssekretär des Auswärtigen   hat im vorigen März Schicksal des Kalajew sich gestaltet hat, weiß ich nicht bestimmt. Es realen Politik, die allein dem Lande fromunt und an der ich fest- erklärt, er werde diese Angelegenheit sorgsam im Auge behalten. wird mir mitgeteilt, daß er bereits in Freiheit gesetzt worden sei, halten werde.( Bravo  !) Da ist es um so verivunderlicher, daß diese Frau auch weiterhin weil ihm von den russischen Behörden nichts nachgewiesen werden seitens der russischen Behörden in grausamer Weise behandelt worden konnte. Dann wäre die schamlose Handlung also ganz überflüssig Abg. Dr. Gradnauer( Soc.): ist. Der Staatssekretär sagte damals, der deutsche Konsul in Liban gewesen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Herr v. Hertling hat uns weise Zurückhaltung in den aus- habe ihm berichtet, die Untersuchung sei seit Januar beendet worden Auch dieser Fall ist nicht vereinzelt. Das Oberschlesische wärtigen Angelegenheiten anempfohlen. Ich bin andrer Ansicht. Das und der Abschluß der Angelegenheit stehe unmittelbar bevor. Aber Tageblatt" erzählt, daß ein untergeordneter Grenzbeamter in gleicher deutsche   Volk hat allen Anlaß, sich um die auswärtige Politik im vollsten erst im Juli vorigen Jahres konnte der Anwalt der Frau Kugel mit Weise einen Russen, ohne ihn erst seinen Vorgesezten vorzuführen, Maße zu kümmern, da es von ihren Folgen im weitesten Umfange teilen, daß sie wegen politischer Vergehen" unter Anrechnung der Unter dem Gendarmeriekommando in Rußland   abgeliefert habe, und daß betroffen wird. Da der Herr Reichskanzler auch zu der Frage suchungshaft als Strafe für immer aus Rußland   ausgewiesen sei, er dafür 25 Rubel und die silberne Medaille vom Zaren für seinen des Dreibundes sich wieder geäußert hat, freilich ohne etwas und dann dauerte es wieder noch lange Zeit, bis die Frau Eifer erhalten habe.( Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Die Neues zu sagen, will ich auch die Stellung einer Partei wirklich freigelassen und über die deutsche   Grenze gebracht wurde. Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat den Fall Kalajew zu dieser Frage präcisieren. Wir stehen dem Dreibunde nicht in dem Das geschah erst im August vorigen Jahres.( Hört! hört! bei den zu verdunkeln gesucht. Aber jeder Satz ihrer Erklärung ist unwahr. Sinne feindlich gegenüber, als ob wir ihn als ein besonderes Uebel Socialdemokraten.) Welche politischen Vergehen soll eigentlich diese Es waren nicht anarchistische Schriften, sondern Schriften, die im betrachten, wir können aber nicht anerkennen, daß solche Koalitionen alte Frau begangen haben? Sie selbst weiß es gar nicht.( Hört! Verlage des socialdemokratischen Blattes in Stratau erschienen wie der Dreibund oder der Zweibund irgend eine wesentliche Be- hört! bei den Socialdemokraten.) Die Frau wurde der Teilnahme sind und in Destreich ruhig verbreitet werden dürfen. deutung für den Gang der menschlichen Kultur haben. Man tann am Schmuggel mit verbotenen Schriften beschuldigt, ist aber nur Der Reichstag   ist für diese Fragen zuständig, denn das Reich ja der Ansicht sein, daß die Bildung solcher Bündnisse ein einziges Mal verhört worden. Man ist immer nur auf sie ein- führt die Aufsicht über die Grenzpolizei. Das Recht eines Aus­eine größere Vereinfachung und Durchsichtigkeit der ganzen gedrungen, fie folle Aussagen machen gegen andre Personen, gegen gewiesenen, sich die Grenze zu wählen, steht für politische Flüchtlinge internationalen Beziehungen zur Folge hat, aber etivas russische   Staatsangehörige, die angeblich verbotene Schriften über von altersher fest und wird von allen Völkerrechtslehrern anerkannt. befonders Wertvolles bringen solche Bündnisse nicht. Sie bedeuten nichts die Grenze geschmuggelt haben sollten, sowie gegen den eignen Ehe- Es handelt sich um eine widerwärtige Liebedienerei der Grenzbehörden andres, als daß die Kriegsrüstungen, die sonst jede einzelne Nation mann, der feinem Hause Schriften, die 11t Ruß gegen Rußland  . Um einen Vorwand zu finden, haben ver­für sich betreibt, innerhalb gewisser größerer Vereinigungen land berboten sind, verborgen halten sollte. Selbst wenn schiedene Zeitungen behauptet, Kalajew sei Anarchist gewesen und es und deshalb vielleicht in noch höheren Maße betrieben das wahr wäre, was absolut unbewiesen ist, so bleibt beständen Abmachungen gegen die Anarchisten zwischen verschiedenen werden. Wir sehen ja, daß trok des Dreis   und Zweibundes die es doch unverständlich, daß man sie so unendlich lange gefangen Staaten, Kalajem ist kein Anarchist gewesen. Aber ich frage den Kriegsrüstungen immer weiter gehen. Mit den fortwährenden Kriegs halten fonnte.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Sogar Reichskanzler: Bestehen derartige Abmachungen, die doch noch rüftungen in Widerspruch stehen freilich die üblichen Friedens- der deutsche Konsul in Libau   hat von der Frau im Gefängnis ver- schlimmer wären als der reaktionäre. Auslieferungsvertrag, der beteuerungen; wird aber einmal wie nach dem Manifest des Zaren langt, daß sie Aussagen machen solle gegen andre Personen, auch zwischen Deutschland   und Rußland   vor ettva 18 Jahren abgeschlossen wirklich der Versuch gemacht, diese Beteuerungen in die Wirklichkeit gegen den eignen Ehemann.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) worden ist? Bestehen solche Abmachungen, dann muß der Reichstag  umzuseßen, so endet dieser Versuch mit einem kläglichen Fiasto. Wir Wenn sie die Wahrheit sage, dann könne fie sogleich freigelassen proteftieren, denn sie können nur unter Umgehung seiner Rechte ab­wünschen an Stelle dieses bewaffneten Friedens, dieses Scheinfriedens, werden, andernfalls fönne sie noch zehn Jahre hier sizen.( hört! geschlossen worden sein. Der Kampf der studentischen Bewegung in eine wirkliche internationale Friedenspolitik, in der die Nationen hört! bei den Socialdemokraten.) Als die Frau erwiderte, daß fie Rußland   hat vielfach Ziele, die selbst Sie von der Rechten billigen thre gemeinsamen Kulturinteressen wahren und danach streben, die doch nichts sagen könne, soll sich der deutsche Konsul an den russischen müssen. militärischen Lasten, die sie alle bedrücken, herbzumindern und zu be- Gefängnisbeamten gewandt haben mit den Worten:" Dann kann man Ein ähnlicher Fall wird aus Stallupönen bekannt. Auch hier seitigen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) die Frau auch nicht freilassen!" Wenn das wahr ist, so hat sich der deutsche sollte ein Russe, der Schweizer   Bürger ist, vom Landrat an Rußland Was die Benezuela- Angelegenheit betrifft, so hat ja der Herr Konsul zu einem Werkzeug der russischen Polizeiwilllir hergegeben! abgeliefert werden. Erst im letzten Moment wurde es verhindert. Reichskanzler wieder alles im rosigsten Lichte gemalt, sein glückliches Das ist aber fein vereinzelter Fall. Ganz ähnlich ist es der Frau Sollten solche Abmachungen mit Rußland   nicht bestehen, so Temperament läßt ihm ja stets feine eigne Politik in den heitersten Buchholz aus Charlottenburg   gegangen, die im vorigen Sommer möchte ich den Reichskanzler bitten, seinen Einfluß bei Farben erscheinen. Die Censur, leidlich" kann ich dieser Expedition Verwandte in Kasan   besuchte. Sie wurde verhaftet und nach Peters- den Einzelstaaten dahin geltend zu machen, daß diese nicht zuerteilen. Es ist sehr viel Anfechtbares und viel burg gebracht, nicht weil sie in Rußland   etwas gethan, sondern nicht in so schmählicher Weise den Wünschen der russischen  Bedauerliches in ihrem Verlaufe vorgekommen.( Sehr wahr! weil sie in Deutschland   etwas gegen Rußland   unternommen haben Regierung nachkommen. Das deutsche   Bolt bedankt sich für bei den Socialdemokraten.) Ich fürchte, der Nachtrags Etat soll. Ihr Verbrechen bestand darin, daß sie bei dem Feste eines eine solche Bedienung des russischen Absolutismus   und der wird ergeben, daß die Prozeßlosten die Streitſumme übersteigen russischen Vereins die Göttin der Freiheit dargestellt hat.( Hört! hört! russischen Reaktion. Man spricht so viel von der Wahrung der werden. Dabei wissen wir noch gar nicht einmal, ob bei der troft- bei den Socialdemokraten.) Nach monatelanger Haft stellte sich heraus, deutschen   Ehre und des deutschen   Ansehens. Sie können nicht gewahrt lofen Finanzlage Venezuelas   die Hoffnung auf die Zahlung der daß die Frau nicht bestraft werden könne. Sie wurde ausgewiesen und werden, wenn man die russische   Reaktion gegen die russische Jugend Entschädigungen sich erfüllen wird. Es hat mich gefreut, daß der zwar sollte sie auf dem Etappenwege nach Deutschland   gebracht fördert, die bessere Zustände im Heimatlande schaffen will. Hier ist Herr Reichskanzler zugeftanden hat, daß er an dem einen Sühneprinzen werden. So wurde mit einer deutschen   Reichsangehörigen in Ruß   ein weites Gebiet für den Reichskanzler zur Wahrung der deutschen  genug habe, er scheint also doch zuzugeben, daß auch er Fehler machen land umgesprungen. Es muß anerkannt werden, daß das Auswärtige Ehre vorhanden. Sorgen Sie dafür, daß Ihre Politik wieder auf fönne. Deutschland   hätte sich von vornherein nicht nur mit Eng Amt in diesem Fall, soweit es unmittelbar beteiligt war, seine den Boden der Würde und der Ehre zurückkehrt!( Lebhafter Beifall land und Italien  , sondern mit allen Schuldnern Venezuelas   ver- Pflicht nicht vernachlässigt hat. Der Ehemann wandte sich an das bei den Socialdemokraten.)

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