Nr. 86.

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Berliner   Volksblaff.

20. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Ferusprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Ostern!

Sonntag, den 12. April 1903.

Politifche Uebersicht.

Berlin  , den 11. April.

Wahlvorbereitungen.

Dieses Recht auszugen ist unsre Pflicht.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Wernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

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Deutfches Reich.

Socialdemokratische Kandidaturen. Für den Wahlkreis Bochum  war bisher Genosse Hoffmann- Bielefeld als Kandidat bestimmt. Da Hoffmann jedoch auch in Herford   Halle   feit langer Zeit kandidiert, ist er jetzt von der Bochumer   Kandidatur zurückgetreten. Bei der Osterfeier laufen die Fäden der verschiedensten An seiner Stelle haben die Vertrauensmänner des ganzen Kultgebräuche vielfach durcheinander. Ursprünglich war die Frauen und Mädchen! Arbeiterinnen Berlins  ! Kreises am Freitag den Genossen Otto Hué   als Kandidaten auf­Osterfeier überall wahrscheinlich ein Fest der wiedererwachenden, Mit der erfolgten Festsetzung des Wahltermins auf den 16. Juni gestellt. Für den Wahlkreis Heiligenstadt- Worbis ist mit nahrungspendenden Natur. Selbst das jüdische Passahfest, das fallen für uns Frauen die Beschränkungen des§ 8 des preußischen Verständigung der Thüringer   Agitationstommission und den Heiligen­später als Angedenken an die Schonung der Erstgeburt durch inkl. der Stichwahlen sind wir hinsichtlich des Vereins- und Ber- als Kandidat aufgestellt. Der Genosse Broché- Mühlhausen ver Vereinsgefezes fort. Während der Zeit bis zur erfolgten Wahl städter Genossen, der Genosse Heinrich Meister in Hannover  den Würge Engel gefeiert wurde, war in seinen Anfängen sammlungsrechts den Männern gleichgestellt. Wir dürfen in dieser zichtete krankheitshalber auf eine Wiederaufstellung. Nunmehr find wahrscheinlich eine Frühlingsfeier ähnlich der, die in den Zeit in Preußen Wahlvereine gründen oder solchen der Männer, die alle thüringischen Kreise mit sociademokratischen Kandidaten besetzt. Wäldern des alten Germaniens   der Göttin Dstara dargebracht nur für die Zeit der Wahl bestehen, uns als Mitglieder an­wurde. Der Naturkult erhielt erst allmählich unter dem schließen. Einfluß der Priesterkaste seine spätere Deutung. Auch das christliche Osterfest trug nicht von allem Anfang an seinen Für uns Frauen des Proletariats hängt wahrlich so viel ab späteren Charakter. Wohl knüpfte es bereits an die Passion von dem Ausfall der in Aussicht stehenden Wahlen, daß jede Frau Christi an, allein die Kleinasiatische Kirche feierte Ostern an daß Socialdemokraten in großer Anzahl in den Reichstag gewählt ihre Kräfte aufs äußerste anspannen muß, um dafür zu agitieren, demselben Tage, an dem die Juden ihr Bassah feierten, am werden. 14. Nisan, d. h. am ersten Vollmond des Frühlings. Die Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes, anlaßte Weisung, die Wählerlisten noch vor Ostern fertig zu stellen, Loslösung von dem Termin und dem Charakter des Passah wollt Ihr, daß Euer Leben so elend und frendlos wie bisher ver- für die großen Städte, namentlich Berlin  , eine unmögliche Lage ge festes erfolgte endgültig erst durch das Konzil von läuft und sich noch schlimmer gestaltet; daß noch mehr junge schaffen sei, da infolge des Dfter- Umzuges gar keine brauchbaren Nicäa   im Jahre 325, wodurch das Osterfest erst Mädchen, um dem unger zu entgehen, der Prostitution sich wählerlisten aufgestellt werden konnten. den Charakter einer Feier der Auferstehung Christi   erhielt, in die Arme werfen, so legt ruhig die Hände in den Schooß. Wollt Jetzt hat sich mun herausgestellt, daß die vor Dstern fertig zu wobei Christus selbst als das Passah- Lamm, das der Welt Ihr aber, daß Euch ein menschenwürdiges Leben zu teil wird, stellenden" Wählerlisten für Berlin   völlig unbrauchbar sind. Nachdem Sünde auf sich genommen, symbolisiert wurde. Allein auch Eure Jugend, Eure Mütter, Eure Kinder, Eure Männer vor der der Waitermin plöglich in den Junitermin umgewandelt war, mußte diese nunmehr specifisch christianisierte Feier konnte sich allerlei ersättlichen Ausbeutung und damit vor frühem Berfall ge- fchon die Arbeit von neuem revidiert werden. Jezt hat man fremde, ältere Beimischungen nicht völlig fernhalten. Durchschügt werden, so tretet ein in die Reihen der Socialdemokratie. Wollt hr, daß die dürftige Nahrung, die für den geringen Verdienst beschafft werden kann, noch knapper wird? Gewiß nicht! So sorgt dafür, daß Socialdemokraten gewählt werden.

seine Berührung mit dem germanischen Naturmythos nahni das Osterfest vielfältige heidnische Bräuche an. In die Freude der Auferstehung des Gottessohnes, der sich selbst zum Opfer dargebracht, mischten sich die Jubelklänge über das Wiedererwachen der Natur, die die Bande des Winters end gültig zerbrochen.

Wollt Ihr Mütter, daß Eure Kinder nicht länger wie bisher tausendfältig für wenige Groschen dem Unternehmer fronden, frühzeitig freudlos verkümmern und vielfach den Erwachsenen die Arbeit nehmen, daß sie vielmehr geistig und törperlich herangebildet, gute, gesunde Menschen werden, so tämpft dafür.

Heute vollends, in unsrer religiöser Dogmatik abgeneigten Zeit, hat das Osterfest mehr und mehr wieder den Charakter Wollt Ihr Mädchen und Frauen, die Ihr zu allen Namentlich der Städter und Lasten für die Erhalten froß unsres filmmerlichen Lohnes un­einer Naturfeier angenommen. Namentlich der Städter und Lasten für die Erhaltung des Staates, den indirekten gar der Großstädter, den der Winter in das Weichbild der wie direkten Steuern tros unfres fümmerlichen Lohnes un Stadt gebannt, feiert zu Ostern die Auferstehung aus des weigerlich herangezogen werdet, das Recht erlangen, mit zu raten Winters Banden, aus der Straßen quetschender Enge", um bei Verwendung des Euch so raffiniert aus der Tasche ge­mit Weib und Kind trotz aller Unbill der Witterung seinen 30genen Geldes, so werdet Socialdemokratinnen. ersten Frühlingsausflug zu unternehmen. Schon Goethe hat recht, welches diese paar Wochen Euch zu teil wird, dauerndes Wollt Ihr, daß das gleiche Vereins- und Versammlungs­in seinem vielcitierten Dfterspaziergang diese Dstererlösung des se cht werde, so thut Eure Pflicht, denn Ihr seid die modernen Menschen wundervoll geschildert.

Mütter des Volkes und:

Wolfsrecht ist nicht Männerrecht Und nicht Recht allein der Stärke, Wolfsrecht ist auch Frauenrecht Und ihr Recht am Freiheitswerke. Wolfsrecht will ein frei Geschlecht Und das muß von Müttern kommen; Aber ist die Mutter Knecht,

Wählerlisten- Makulatur.

deutsche   Wolf mit Maiwahlen zu überrumpeln und die dadurch ver­Wir haben wiederholt dargelegt, daß durch den Versuch, das

auch die dem 16. Juni angepaßten Wählerlisten wegen der durch den Umzug veranlaßten Aenderungen einfach als Makulatur weg­geworfen und wird nach Ostern ganz von neuem mit der Aufstellung der Liften beginnen. Der Schaden, der der Stadt Berlin   daraus erivächst, dürfte fich auf 15 000 Mart belaufen. Wer ist verantwortlich für dieses unverantwort dhe Manöver?

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Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schweigt noch immer...

Die Vorbereitung der Isolierräume. Aus Hessen   wird uns vom 10. d. Mts. geschrieben: Wie schon telegraphisch gemeldet, wurden die Bürgermeistereien durch die Kreisämter angewiesen, Torbereitungen wegen der Isolierräume zur Reichstagswahl zu treffen. Die betreffende Anweisung hat folgenden Wortlaut: " Der Reichstag hat den ihm vorgelegten Entwurf einer Be­kanntmachung betreffend Abänderung des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 vor seiner gegenwärtigen Vertagung nicht mehr be­So sehen wir, daß der Naturmythos über die priesterliche raten, es steht jedoch zu erwarten, daß er unmittelbar Symbolit den Sieg davongetragen hat. Freilich ist die Natur­nach seinem Zusammentritt( 21. April laufenden Jahres) dem­felben feier des modernen Menschen doch eine wesentlich andre, als feine Zustimmung erteilen wird. Damit die des primitiven Menschen, der der Frühlingsgottheit Opfer das Wahlgeschäft ohne Verzögerung auf Grund der ab= geänderten Vorschriften des Wahlreglements von statten gehen darbrachte. Unser Naturgefühl hat sich vertieft, unsre Oster­fann, erscheint es geboten, ungefäumt diejenigen Vorbereitungen andacht ist eine inbrünstigere, aber wir stehen der Natur zu treffen, welche für die Herstellung der Absonderungsvorrichtungen ganz anders gegenüber als der primitive Mensch, der nur notwendig sind. Wir teilen Ihnen abschriftlich nachstehend die§§ 11 dumpfe, dunkle Schauer der Ehrfurcht oder ungestümes Luft- Frauen und Mädchen des arbeitenden Volles, Ihr seid mit und 15 des Entwurfes, welche die Absonderungsvorrichtungen be empfinden kannte. Die Natur ist uns kein Buch mit sieben verantwortlich dafür, ob Not und Elend und Unterdrückung treffen, mit und sehen bis zum 15. L. Mis. Ihren Berichten entgegen, Siegeln mehr, wir vermögen ihre Runen zu entziffern, wir noch weiter in verschärftem Maße bestehen werden oder Gerechob durch Bereitstellung eines oder mehrerer Nebenräume, die nur haben ihre Sträfte gebändigt und in den Dienst der Kulturtigteit, Brot und Freiheit dem Volfe zu teil werden soll. durch das Wahllokal betretbar und unmittelbar mit ihm vere geschirrt. Freilich wissen wir gerade deshalb nur zu genau, den 20. April, bei Keller, Stoppenstraße 29, stattfinden wird und in mehreren Nebentischen den in Aussicht genommenen Bestimmungen Erscheint daher zahlreich in der Versammlung, die Montag, bunden sind oder durch geeignete Vorrichtungen an einem oder daß der Menschheit noch unendlich mehr zu thun übrig bleibt, der über die wichtigkeit der§§ 8 und 21' des preußischen Vereins­als sie bisher schon geleistet hat. Gerade weil wir dem gefeßes für die Frauen in Bezug auf die Reichstagswahlen ge­Fatum, der Natur, der Gottheit nicht mehr in stummer, sprochen werden soll. Die Vertrauenspersonen Berlins  . thatenloser Ergebung gegenüber stehen, nicht mehr die

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Wird den Söhnen Knechtschaft frommen.

Verkündiger eigner Schande. Die Freis. 8tg." giebt dieses ungeheuerliche Selbstbekenntnis freifinniger Schande:

entsprochen werden kann. Bezüglich der in dem Entwurf gleichfalls vorgesehenen Umschläge wird Ihnen noch weitere Nachricht zugehen. Die Umschläge werden gegebenenfalls von uns geliefert werden." In Preußen hat man anscheinend keine Eile wie bei den Wählerlisten.-

Socialpolitischer Wahltrug.

Lose hinnehmen zu müssen glauben, wie sie fallen, Im ersten Berliner   Wahlkreis ist als Tonservativer hat sich der Horizont unsres Schicksals erweitert, sehen wir Kandidat der Generalmajor 3. D. Ernst Bartels aufgestellt ums vor die Lösung von Aufgaben gestellt, an die frühere worden. Generationen der Menschheit kaum zu denken wagen konnten. Der christliche Ostermythos vermag den modernen Menschen nur wenig zu befriedigen. So sympathisch und rührend die Gestalt des um der Menschenerlösung willen sich selbst opfernden Gottes ist, wir wissen heute: Die Mensch­heit ist noch nicht erlöst, sie kann auch durch kein noch so edles Opfer erlöst werden, sie muß sich selbst erlösen! Jeder einzelne muß sich innerlich selbst erlösen in ernſtem Erlösungsdrange, in strenger Selbsterziehung. Aber diese Selbsterlösung des Individuums, ein Osterwunder, wie es der von seiner Stirche geächtete große Ethiter Leo Tolstoj   in So weit brachte es der Freifinn unter Eugen Nichter. Er socialpolitischen Thaten, wie beispielsweise der Novelle zum Kranken­seiner Auferstehung" so ergreifend geschildert hat, erlöst rühmt sich der Anerkennung seiner Verdienste durch die National- versicherungs- Gesez, geht das hervor. Denkende Arbeiter lassen sich noch lange nicht die Menschheit als Ganzes. Die liberalen. Es sagt es selbst, seine Verdienste um die Reaktion feien über den Wert dieser Thaten nicht täuschen. Daß aber auch darüber Menschheiterlösung kann nur ein socialer Att fein, eine so bedeutend, daß Nationalliberale nicht mehr wie noch 1898 nötig hinaus der brutale snippelturs nach wie vor die Parole bleiben kollektive Wiedergeburt, die auch kein Dritter zu vollbringen haben, eigne Kandidaten aufzustellen. Die um Richter find so Beitung", unweise genug, jeden Tag. Sie tann ihre rohen Instinkte soll, das verrät das Regieringsorgan, die„ Norddeutsche Allgemeine vermag, sondern einzig die um ihre Erlösung ringende Mensch nationalliberal, wie nur der reaktionärste Nationalliberale es nicht zuigeln und sie läßt feinen Zweifel darüber, daß die Arbeiter heit selbst. Und diese Erlösung fann auch nicht erfolgen durch wünschen mag. Die um Richter haben die Socialdemokratie so nichts zu hoffen haben von diefer Regierung. In ihrer jüngsten ein Opfer, durch die Preisgabe physischer Glückseligkeit, durch eifrig befehdet und dem Zollwucher so erfolgreiche Schleppdienste Nummer schreibt sie wieder in Anknüpfung an die großen Arbeiter­weltflüchtige Selbstzerfleischung, sondern durch weltbejahenden, besorgt, daß die Nationalliberalen in den Männern vom Nichterschen fämpfe in Holland  , Nom und das Auftreten der Behörden dagegen: zukunftsfreudigen Stampf. Und es erfordert schließlich mehr Freifinn die geeigneten Durchfallskandidaten der vereinigten Idealismus, trop mancher Enttäuschungen und Widerwärtig Ordnungs" parteien anerkennen!- teiten in diesem Stampfe auszuharren, als überempfindlich vor

In den letzten Monaten entfaltete die Regierung des Grafen Bülow einen verdächtigen socialpolitischen Eifer, der im scheinbaren Gegensatz zu dem Zuchthauskurse und der Politik des Brotwuchers In der Aufstellung von zwei Kandidaten der Freisinnigen stand. Allerlei kleine Flickereien wurden teils auf dem gesetzlichen, Boltspartei im Staate Hamburg   liegt eine Anerkennung teils auf dem Verordnungswege vorgenommen oder in Aussicht feitens andrer Parteien für das Verhalten gerade der gestellt und aller Augenblicke kann man in den Zeitungen lesen, wie Freisinnigen Boltspartei einmal bei den Kämpfen über Bülow noch erivogen" werden. vielerlei socialpolitische Verordnungen von der Regierung des Grafen  den Zolltarif und fodann auch gegenüber der Socialdemokratie. Der könnte thatsächlich glauben, unsre Reichsregierung könne Wer es nicht beffer wüßte, Im Jahre 1898 sind noch in allen drei Hamburger Wahlkreisen vor lauter Sorge um das Wohl der Arbeiter nicht mehr schlafen. besondere nationalliberale Kandidaten aafgestellt Es ist alles mir Wahltattit! Für jeden Kenner unsres Regierungs­worden, was diesmal unter bieben ist. hurses war das von vornherein klar und selbst aus feinen jüngsten

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deu Beschwerden dieses Kampfes zurückzuschrecken und sich einen neuen Kandidaten für den Reichstag  , den Stadtrai Im Wahlkreise Ober- Barnim hat die Freisinnige Wollspartei refigniert in das Innere zurückzuziehen. Hermuth aus Freienwalde   aufgestellt, nachdem der erst vor einigen Der heidnische Dsterjubel ist dem modernen Kämpfer Monaten aufgestellte Dr. Gramzow die Kandidatur wieder darum ebenso fremd wie der christliche Osterjubel. Wir sind niedergelegt hat. Die freifinnige Eberswalder 3tg." glaubt, daß dem Kindheitsalter der Menschheit zu sehr entwachsen, um damit dem Wunsche des größten Teils der Wähler des uns der Freude des Augenblicks in trunfener Selbstvergessen- Kreises nachgekommen wird, die schon längst einen Streis­Vertreter im Reichstage heit hinzugeben. Wir genießen die Osterfreude, das Erwachen eingefeffenen als haben wollten. der allernährenden Natur voller Hingabe, aber wir sammeln Die Eberswalder Zeitung" scheint nicht zu wissen, daß schon jetzt in solchen Stunden wohliger Daseinsfreude neue Kräfte für ein Kreiseingesessener, nämlich der freikonservative Abgeordnete Pro­feffor Pauli, den Wahlkreis im Reichstage vertritt. Sie irrt aber den großen, erlösenden Menschheitskampf, als dessen Soldaten fessor Pauli, den Wahlkreis im Reichstage vertritt. Sie irrt aber mit der Annahme, daß der größte Teil der Wähler den neuen frei­wir uns in stolzer Bescheidenheit fühlen. finnigen Kandidaten zu ihrem Vertreter im Reichstage erwählen wird. Der größte Teil der Wähler wird als ihren Vertreter unsren Genossen, den Stadtverordneten Bruns in den Reichstag   shiden.-

Diese Maßnahmen in recht demokratisch regierten Ländern, mit sehr liberalen Verfassungen, sind nicht ohne internationales Interesse. In Basel   bereitet sich ein großer Ausstand der Bau­handwerker vor, in Deutschland   ist eine Reihe partieller Ausstände zu verzeichnen, die seitens der Arbeitgeber nicht immer mit der gleichen Umficht und Energie behandelt worden sind, wie dies jüngst in vorbildlicher Weise seitens des Nord­ deutschen Lloyd   geschehen ist. Der Mangel an Eintracht und Gemeinschaftlichkeit unter einem großen Teile der deutschen Arbeitgeber, bic fonst ja die bei weitem Stärkeren sein würden, entspricht jenem Mangel an Gemeinsinn und Staatsgefühl, unter welchem auch die politischen Angelegenheiten des Landes so oft und univiederbringlich leiden.

Ausstände in größerer Zahl und in größerem Umfange pflegen stets ein untrügliches Symptom ciner gebesserten wirt­schaftlichen Lage zu sein, wenigstens werden sie nur bei guter und begründeter Aussicht auf reichliche Arbeitsgelegenheit