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Das Unwetter im Reiche.

Der im Jahre 1897 eingeführte Vorzugstarif für britische   Waren einen Laternenpfahl, so daß sie fich mehrere Bähnte ausschlug und Garten, wo von der Sabel her die Windsbraut mit Macht eindrang, follte zwischen Mutterland und Kolonie die engere wirtschaftliche Verlegungen am Kinn zuzog. Den Baketfahrtkutscher Alfred Loes fielen viele Bäume derselben zum Opfer. Im Lustgarten brachte der Berbindung auf Kosten der übrigen nicht britischen Länder Herstellen. warf er in der Skaligerstraße vom Bod, so daß er am Kopf verlegt Sturm furz hintereinander fünf alte Kastanienbäume, welche das Der gewollte Zweckt hat sich aber mit den dazu beliebten Mitteln wurde. Der Schuhmacher Joseph Andusch aus der Sorauerstr. 18 Denkmial Friedrich Wilhelm I.   umgaben, zu Fall. nicht erreichen lassen. Zwar ist die Einfuhr aus dem Mutterlande wurde umgeweht und brach sich einen Oberarm. bon 29,3 Millionen Dollar im Jahre 1897 auf 49,2 Millionen im Jahre 1902 gestiegen, prozentual noch größer aber ist das Wachstum der Einfuhr aus den übrigen konkurrierenden Ländern. Die amerika­ nische   Einfuhr stieg von 66,1 auf 123,7 Millionen, die deutsche von 5,7 auf 10,9, die französische von 2,5 auf 6,9 Millionen Dollar. Die Beziehungen zum nicht britischen Auslande sind also nicht schwächer, sondern intensiver geworden, insbesondere hat das Gravi­tieren nach dem großen Nachbarstaate, die Gefahr, der amerikanischen  Invasion zu unterliegen, immer bedenklichere Formen angenommen. Daß diese Entwicklung von den Anhängern des britischen Imperialis mus in Kanada   als Mißerfolg empfunden wird, ist begreiflich. Daher die gereizte Stimmung, die so weit geht, den flaren Thatbestand wegleugnen zu wollen, daß Kanada   es war, das Deutschland   den Fehdehandschuh zugeworfen. Die Zollbehandlung allein entscheidet nicht im kommerziellen Wettbewerb, es ist gut und nüßlich, daß diese Thatsache gerade jekt an einem recht drastischen Beispiel aller Welt wieder einmal vor Augen geführt wird.

Der Außenhandel Deutsch  - Samoas   betrug im letzten Jahr 4 089 102 M., wovon 2 397 251 M. auf die Einfuhr und 1 691 851

sich die Ein- und Ausfuhr folgendermaßen:

Einfuhr

Ausfuhr

1897

1347 208 m.

975 207 M.

1898

1 480 734

1 141 968

19

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1899

1900

1901

1.954 414 2105 811 1 721 258 2397 251

1 485 415

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1 265 799

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1902

892 691 1 691 851"

Beteiligt ist Deutschland   an diesem Handel nur mit 25 Broz., ungefähr mit dem gleichen Prozentsatz wie die Vereinigten Staaten; die übrigen 50 Proz. entfallen auf England und seine australischen Kolonien.

Jm Tiergarten namentlich sieht es sehr wüst aus. Aeste und Zweige bedecken den Boden. Gegen vierzig große Bäume hat abend herrscht hier ein heftiger, auch Sonntag noch andauernder Aus Frankfurt   a. D. wird gemeldet: Seit Sonnabend­der Sturm entwurzelt und umgeworfen, von den vielen kleineren gar nicht zu reden. Ein Opfer des Sturmes ist auch ein drei Schneesturm, der in Stadt und Regierungsbezirk Frankfurt   bedeutenden tämmiger Riefenbaum am Faulen See geworden, der unzähligen Schaden, besonders in den Wäldern durch Entwurzelung und Bruch Malern Modell gestanden" hat. Seine Stämme barsten aus- von Bäumen angerichtet hat. Die Züge aus dem Osten treffen mit einander und zerschlugen im Fallen drei Bänke. An der Luiseninsel bedeutenden Verspätungen ein, der Posener Zug ist auf der Strede stürzte eine Pappel ins Wasser. liegen geblieben. Der In der Löwen- Allee liegen sechs Betrieb auf der Bäume. Ostbahn sowie der der drahtliche wurden Verkehr Sonntag In der Lichtenstein- Allee verursachte eine Bappel eine nacht längere Störung der Straßenbahn. durch Schneestürme Die geftört. fahrplanmäßigen Der starke Schneesturm, welcher dann gestern abend um 9 Uhr Schnellzüge blieben stundenlang liegen, die Ortszüge blieben einsetzte und durch welchen ungeheure Schneemassen herabgeweht fura vor Kreuz im Schnee steden und mußten freis wurden, verursachte heute morgen die im Großstadtbetriebe üblichen geschaufelt werden. Aus Danzig   wird gedrahtet, daß infolge Verkehrsstörungen. Die Fuhrwerke kamen nur langsam vorwärts der starken Schneefälle der Nachtschnellzug aus Berlin   Sonntag mit und ein großes Aufgebot von Straßenreinigern, die durch Hunderte find bereits seit vier Stunden überfällig. Auf der Strecke Sch I awe­achtstündiger Verspätung eingetroffen ist. Die Züge aus Pommern  von Hilfsarbeitern unterstützt wurden, war bemüht, die Straßenüber- auenburg hat der Sturm eine große Anzahl Telegraphen gänge für das Publikum passierbar zu machen. stangen über die Gleise geworfen, infolge dessen ist auch der draht­Das Unwetter hat auch in der liche Verkehr gestört. Aus der Provinz Posen   liegen gleichfalls Meldungen über

Umgebung Berlins

Mark auf die Ausfuhr entfallen. In den letzten sechs Jahren stellte ganz gewaltig gehauft und viel Schaden verursacht. An schwersten starke Schneefälle sowie über starte Verspätungen und Ausbleiben in Mitleidenschaft gezogen wurden die Landwirte resp. Die Obst- von Zügen vor. In der Stadt Posen   herrschte heute noch ununter­züchter. Da die Mehrzahl der Obstbäume bereits in Blüte stand brochen weiter Schneefall bei Nordweststurm; die Schneemassen liegen oder voll entwickelte Knospen zeigte, die durch den Sturm herab- einen halben Meter, an freien Stellen über einen Meter hoch. Die geriffen wurden, ist die Obsternte so gut wie vernichtet. In Steglig feit Sonntagabend fälligen Eisenbahnzüge von Berlin  , Breslau  , wurden Dächer abgedeckt und Hunderte von Fensterscheiben zer- Stettin und andren Orten waren bis vormittags 11 Uhr noch trümmert. Der Bahnverkehr auf der Wannseebahn   wurde durch den nicht eingetroffen. Die Fernsprech- Verbindungen nach außerhalb sind gestört. Wind beeinträchtigt und die Züge erlitten sämtlich Verspätungen. In der Hauptstraße in Schöneberg   wurde durch einen besonders Ganz besonders schlimm hat das Unwetter in Schlesien   ge­heftigen Windstoß ein Milchfuhrwert umgeworfen, infolgedessen der wütet. Die Eisenbahn- Betriebsinspektion Hirschberg macht bekannt, Inhalt der Kannen und Fässer auslief. In Mariendorf   und Tempel- daß der Betrieb auf den Strecken Hirschberg- Greiffenberg  , Hirſch­hof wurden alte fräftige Bäume entwurzelt und umgeworfen und die berg- Merzdorf, Hirschberg- Schmiedeberg, gillerthal- Krumm Chausseen waren mit Aesten und Zweigen bedeckt. Arg hauste der hübel, Hirschberg- Schreiberhau- Grünthal vollkommen eins der legteren Strecke wird die Unter­Reichsbank. In der am Sonnabend abgehaltenen Sizung des Sturm in Rixdorf, wo in den Laubenkolonien die leichten Gebäude gestellt ist; auf Die Centralausschusses der Reichsbank erklärte der Präsident Dr. Koch, zertrümmert wurden. In zwei Fällen mußte die Feuerwehr gerufen brechung voraussichtlich acht Tage dauern. daß die Lage der Bank sich gegen diejenige zur Zeit der lebten Sizung werden, um Leitergerüste, die einzustürzen drohten, zu befestigen. Ginen Stadt Jauer ist von jedem Verkehr abgeschnitten. vom 13. v. m. verschlechtert habe und nicht unerheblich schwächer sei prächtigen Anblick gewährte der Müggelsee, dessen sturmgepeitschte Auf der Strede Jauer- Maltsch ist der Verkehr vollkommen ein­als zu gleicher Zeit in den lezten Vorjahren. Die Anlage ins- Wellen 1 Meter hoch gingen und eine brausende Brandung an den gestellt. Auf der Strecke Jauer  - Liegnig liegen die Züge bei besondere mit 1031 Millionen übersteige die von 1902 um 201 Mil- Ufern verursachten. Herrenlose Boote trieben auf den Fluten um- Triebelwizz fest. Ein Zug von Jauer nach Königszelt   liegt bei lionen, die Wechselanlage freilich sei ungefähr die gleiche wie damals; her, die durch die Wellen von der Verankerung losgerissen worden Groß- Rosen seit 11 Uhr nachts im Schnee. Auf der Bahnstrecke Goldberg- Liegnig sind zwei Züge steden geblieben, darunter der Metallvorrat von 844 Millionen betrage 178 Millionen weniger als 1902, gegen 1901 29 Millionen weniger; die fremden Gelder Aus der Heilstätte Grabow see wird uns mitgeteilt, einer mit drei Maschinen, von denen eine entgleist ist. seien im Vergleich mit den beiden Vorjahren um 32 bezw. 86 Mil- daß dort infolge des Sturmes ebenfalls mehrere Bäume entivurzelt Jede Verbindung nach Liegniz, Löwenberg und Merzdorf   fehlt. Amtlich wird vom 20. April aus Breslau   gemeldet: 1. Strecke lionen fleiner. Der Privatdiskont am offenen Markte sei gestiegen, wurden. Ein riesiges Exemplar stürzte auf die Liegehalle Nr. 6 der die fremden Wechselkurse seien hoch, wenngleich eine Goldausfuhr Volts- Heilanstalt vom Roten Kreuz. Das Dach der Halle wurde Hundsfeld- Trebniz seit 19. ds. Mts. früh bis jetzt und voraussicht­nur in geringerem Maße stattfinde. Ein Anlaß zu einer Diskontzertrümmert, jedoch glücklicherweise keiner der darin befindlichen veränderung liege nicht vor. Der Centralausschuß war ohne Dis- 16 Patienten verlegt. Unser Gewährsmann ist der Ansicht, daß es Zuſſion hiermit einverstanden und genehmigte noch die Zulassung wohl angebracht gewesen wäre, bei einer derartigen Witterung die einiger Papiere zur Beleihung im Lombardverkehr. Liegefur zu unterbrechen, wie das ja begreiflicheriveise nach diesem Vorkommnis auf Veranlassung des Chefarztes angeordnet wurde. Die Verkehrsstörungen,

Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co., Elberfeld  . Der

waren.

Reingewinn beträgt nach den üblichen Abschreibungen und leber weisungen 5 109 510 M.( 4 164 517 m.). Davon sollen verteilt haltenden Schneetreiben verursachte, sind noch viel größer, als Schnell- und Personenzüge verkehren nicht. Nur der Lokalzugverkehr

werden als Dividende( 22 Proz. wie im Vorjahre) 3 080 000 m.; ferner kommen in Abzug 800 000( in 1901= 650 000 m.) für den Reservefonds II, 201 600 M. für Tantiemen, 200 000 m. für Wohlfahrtszwecke. Als Vortrag bleiben 827 910 M.

Sturmnachrichten.

Berlin   im Schneesturm.

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Um ihnen

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lich bis morgen gesperrt infolge Verwehung zwischen Sacrau und Paschkerwis. Züge verkehren nach und von Treönig bis auf weiteres nicht; 2. auf Strecke Breslau  - Dels ist das eine Geleis Sybillenort bis Hundsfeld   gesperrt. Strecke wird eingeleisig be­trieben, aber unter sehr erschwerten Umständen, deshalb unregel­mäßig; 3. auf der Strecke Liegnih bis Breslau   sind durch die das Unwetter mit seinem auch die ganze Nacht noch an- Verwehung zwischen Nimkau und Deutsch- Lissa   beide Geleise gesperrt. man anfangs annahm. Ein Anschlag der Eisenbahn- Direktion zwischen Breslau  , Mark- und Deutsch- Lissa   ist aufrecht erhalten und werden Pendelzüge zwischen Liegnig und Nimkau, soweit möglich, wehens sämtliche Strecken der Direktion Kattowitz   auf unbestimmte Dels- Jarotschin ist infolge Schneeverwehungen gesperrt. Wegen auf den hiesigen Bahnhöfen macht bekannt, daß wegen Schnee- eingelegt. Freimachung bis heute abend angestrebt. Die Strecke Zeit gesperrt sind. Die Züge aus der Richtung Ostbahn­Bofen- Schlesien haben nach einem andren Anschlag unbestimmte Ver- andauernden Schneetreibens läßt sich der Zeitpunkt der Beseitigung der Störung nicht bestimmen. spätung. Die Strecke von Werneuchen  - Königsberg   N.- M. ist Nach amtlicher Meldung ist auf sämtlichen Strecken des Eisenbahn­voraussichtlich bis heute abend wegen starter Schneewehungen Direktionsbezirts Ratto wiz der Neustadt- Gogoliner und Groß­nicht zu befahren. Auf dem Stettiner Bahnhofe kanten die Fernzüge Beterwiz- katscher Eisenbahn Personen- und Güterverkehr wegen gestern und heute vormittag mit fünf- bis sechsstündiger Ver­Durch den gewaltigen Sturm am Sonntag ist in Berlin   und spätung an. Wo alle Züge steden, weiß die hiesige Eisenbahn- Schneeverwehung und Störung der Telegraphenleitung seit gestern Umgebung ein ungeheurer Schaden verursacht worden. Acht Personen verwaltung im einzelnen auch noch nicht. Auf der Schlesischen Bahn abend 9 Uhr gestört. Wann regelmäßiger Verkehr wieder auf­wurden dabei verlegt, mehr als dreihundert Schaufensterscheiben liegt ein Teil in dem stark durchschnittenen Gelände zwischen Frank- genommen werden kann, ist noch nicht abzusehen. Die Züge aus zertrümmert und ausgedehnte Verkehrsstörungen herbeigeführt. Am furt a. D. und Rosengarten. Die tiefen Einschnitte sind dort bis ber Richtung Bofen, Schlesien  , Ost- und Westpreußen  Potsdamerplatz wurden zwei große Schaufensterscheiben im Werte an den Rand voll Schnee geweht. Da dieser naß ist und daher eine sind wegen Schneeverwehungen und Stürmen teils mit stunden­bon je 800 Mark der Weinhandlung C. S. Gerold Sohn zertrümmert feste Masse bildet, so läßt er sich weder beseitigen noch durchbringen. langer Verspätung in Berlin   eingetroffen, teils liegen sie noch und durch umherfliegende Glassplitter drei Personen verlegt. Das Ertner fandte gestern abend und in der vergangenen Nacht zwei eingeleht auf den Strecken. Nähere Erkundigungen können wegen drei Meter hohe Kreuz des östlichen Turmes der Kaiser Wilhelm  - Pendelzüge nach Rosengarten, die dort die Fahrgäste der im Schnee gleichzeitiger Störung fast sämtlicher Telegraphenlinien nicht ein­Gedächtniskirche wurde in seinen Festen gelockert. Durch ein herab- stedenden Züge aufnahmen und in der Nacht und heute vormittag gezogen werden. Auch an der Seeküste und auf See hat der Sturm gewaltige stürzendes Schutzdach des Wertheimschen Neubaues wurde in der nach Berlin   brachten. An vielen Strecken sind die Telegraphen­Rosenthalerstraße ein Bassant am Rückgrat verlegt, ferner erlitten Schnitt- stangen umgeweht oder die Leitungen unter der Last der Verheerungen angerichtet. So wird gedrahtet, daß infolge des wunden durch zertrümmerte Fensterscheiben an der Spandauer Brücke Schneemassen geriffen. Auf den hiesigen Bahnhöfen( Schlesischer ſtarten Nordweststurmes ungeheure Wassermassen aus der Ostsee  und in der Gertraudtenstraße ein Mann refp. eine Frau. Zwanzig Bahnhof, Alexanderplay, Friedrichstraße, Charlottenburg  ) sammeln in die Trave getrieben worden find, wodurch eine leber­die beträchtlichen Schaden angerichtet schwemmung entstand, Dachziegel, die von einem Hause der Neuen Friedrichstraße herab- sich Hunderte von Menschen, die auf Züge warten. Die Rettungsstelle Swinemünde   der Deutschen Gesellschaft stürzten, zertrümmerten das Lichtdach eines für das Personal be- das Warten zu erleichtern, läßt die Eisenbahnverwaltung die hat. zur Rettung Schiffbrüchiger drahtet: Am 20. April bon stimmten Anbaues der Deutschen   Konzerthallen an der Spandauer   Bahnsteigtarten nach der Durchlochung den ganzen Tag gelten, sober hier gestrandeten dänischen Kuff Irene", Schiffer Martens, mit Brücke, wobei ein Kellner leicht verlegt wurde. Im Tiergarten daß sich die Leute frei bewegen fönnen. Großes Mitleid erregte Steinen von Dänemark   nach Stettin   bestimmt, zwei Personen durch wurden über 100 Bäume teils entwurzelt, teils ungebrochen und auf dem Schlesischen Bahnhof   ein altes Mütterchen, das verzweifelt das Rettungsboot der Weststelle gerettet. Die Rettungsstelle die gewaltigen Stämme versperrten vielfach die Wege. Auf der auf einen Stranten wartete, den ein Zug aus Werneuchen   bringen Kolbergermünde der Deutschen Geseüschaft zur Rettung Schiff­Charlottenburger Chaussee stürzte ein Baum gegen einen Mast der sollte. brüchiger drahtet: Am 19. April von dem bei Bodenhagen ge­Straßenbahnleitung und zertrümmerte sechs Spanndrähte. Der In Potsdam  strandeten, mit Ziegelsteinen von Stettin   nach Danzig   bestimmten Straßenbahn- Verkehr fonnte nur durch Umsteigen aufrecht wurde die Turmuhr des neuen Bostgebäudes herausgeriffen und Schoner" Sport", Kapitän Anderson, drei Personen durch den erhalten bleiben. Eine gleiche Störung erlitt der Straßenbahn- stürzte, in Stücke zerberstend, auf den Posthof nieder, zum Raketenapparat gerettet. Verkehr nach Nieder- Schönhausen, woselbst die Wagen nur bis zur Glück zu einer Zeit, wo dort keine Poftwagen hielten. Bei der Aus Rostock   wird uns unter dem 19. April geschrieben: Der Kirche fahren konnten. Die Straßen waren mit Dachziegeln, Ober- Postdirektion hatte man telegraphisch um Hilfe für die Strede Nordweststurm, der seit der letzten Nacht in einer Windstärke von Schiefersteinen, Glassplittern und Firmenschildern wie besät. Auf Eberswalde  - Stettin   ersucht, es sollten dorthin Telegraphen- und etwa 9 der Beaufort- Stala an der mecklenburgischen Küste tobt und dem Potsdamer Platz   wurden mittags durch die Straßenreiniger Telephonarbeiter gesandt werden, weil der Sturm überall die feit heute nachmittag von heftigen Schnee- und Hagelböen begleitet nicht weniger als zwei Schubkarren voll Glassplitter zusammen Leitungsdrähte zerrissen hatte. Die Potsdamer Ober- Post- ist, hat in Rostock   und in Warnemünde   manchen Schaden an­gefegt und fortgeschafft. In den meisten Straßenzügen mußten an direktion wurde aber auch sonst noch von vielen Orten gerichtet. Die Postdampfer zwischen Warnemünde   und Gjedser verschiedenen Stellen die Bürgersteige durch Holzstangen gesperrt ihres Bezirks um Hilfe ersucht und fandte unter anderm Telegraphen haben ihre Fahrten nicht mehr unternehmen können. In Warne­werden, weil durch den Sturm gelockerte Gegenstände herabzufallen arbeiter nach Beelitz   und der Weylarer Eisenbahnstrecke. Der Eisenmünde ist ferner das Damenbad völlig zerstört. Dort sowohl drohten. Der in den Forsten der Umgebung Berlins   verursachte bahn- Betrieb auf der Strecke Berlin  - Potsdam  - Werder   war durch wie in Rostock   ist Hochwasser eingetreten, das die Ufer der Warnow  Windbruch ist ganz enorm und der dadurch entstandene Schaden umstürzende Telegraphenstangen, Bäume 2c. mehrfach gefährdet. So weithin überflutet hat. dürfte sich auf weit über 100 000 Mark beziffernt. stürzte in der Lindenstraße zu Nowawes   ein alter Baum infolge des Eine arge Verwüstung richtete das entfesselte Element an der Sturmes direkt auf die Eisenbahngeleise und konnte erst durch die Ede der Invaliden- und Eichendorffstraße in dem nen eingerichteten alarmierte Feuerwehr von Nowawes- Neuendorf beseitigt werden, liegen noch folgende Telegramme vor: Cigarrenladen von Glaser an. Ueber den freien Plaz vor dem währenddessen sämtliche Eisenbahnzüge halten mußten. Ein Vorort- Wien: Der eisige, orfanartige Sturm hält an. Die Stettiner Bahnhof dahinbrausend, drückte er die Ladenthür an der Bug hatte zwischen Wildpark und Werder   a. d. H. längeren aus der Provinz sowie aus Ungarn   eintreffenden Nachrichten lauten Ecke auf und warf dann beide Schaufensterscheiben aus den Rahmen, Aufenthalt, weil der Sturm eine Bahnwärterbude auf trostlos. Ueberall haben die Kulturen unberechenbaren Schaden durch die eine nach der Invaliden, die andre nach der Eichendorfstraße der Anschlußbahn von Wildpark   nach Nauen   umgerissen und Frost erlitten. Die meisten Telegraphen- und Telephonverbindungen zu. Unter Krachen und Klirren gingen die großen Scheiben in das Dach derselben mehrere hundert Meter weit durch die sind fortdauernd gestört; die Eisenbahnzüge treffen mit großer Ver tausend Scherben. Dann tobte der Sturm in dem Laden herum, Luft bis auf den Bahnkörper der Stammbahn getragen hatte. spätung ein. 8 ahlreiche Unglücs fälle sind zu verzeichnen; daß ganze Kistchen Cigarren bis an den Droschkenhalteplag hinaus Von tragischer Wirkung war die Macht des Sturmes in Potsdam  , in der steierischen Grenze wurde der Bahnkörper von Sturm flogen. Beide Schaufenster mußten mit Brettern vernagelt werden. wo auf den Stiefschen Wiesen in einer Bretterbude ein anatomisches weggerissen, so daß die aus Ungarn   kommenden Züge nur bis In der Prinzenstraße wurde durch herabgeschleuderte Teile eines Museum, das sog. Moskauer   Panoptikum, in welchem Wachsgebilde Czakaturnyn verkehren können. Budapest  : Der Schneesturm Schieferdaches des Hauses 41/42 ein elfjähriges Mädchen am Kopf ge- und zwei lebende Azteken zu sehen waren, etabliert war. Der dauerte in Budapest   auch heute an. In der Provinz find Sonntag troffen und schiver verlegt, so daß es blutüberströnit per Droschke Sturm riß diese Bretterbude ein und richtete dadurch großen zehn Personen infolge Sturmes verunglückt. Alle Züge erlitten Ver­nach einer Unfallstation gebracht werden mußte. Ein eigenartiges Schaden an. spätungen. Der Telephonverkehr ist gänzlich, der Telegraphenverkehr Mißgeschick waltete infolge des Sturmes über der Beerdigung des In den königlichen Gärten Potsdams   hat der im größten Teile des Landes unterbrochen, da der Sturm viele Tausende Rollkutschers P. Müller, der infolge Fahrstuhlunglücks, wie wir ge- Orkan am Sonntag einen geradezu unermeßlichen Schaden an- Telegraphenstangen umiſtürzte. meldet hatten, bei der Firma Barzz u. Co. verunglückt war. Während gerichtet. Viele prächtige Bäume, die noch aus der Zeit Friedrichs des Transports von Schauhause nach dem Friedhofe nämlich wurde des Großen stammen, wurden entivurzelt und stürzten um. Am Ein­der Leichenwagen derartig vom Sturme gepackt, daß der jedenfalls gang des Parts von Sanssouci   wurde eine hohe alte Linde, deren Goldberg( Schlesien  ), 20. April.  ( W. T. B.) Die Strecke Gold­nicht genügend befestigte Sargdeckel vom Sturme gelockert und abgeweht Stamm mit Epheu umrankt war, zu Fall gebracht. Bei der Muschel- berg- Löwenberg- Greifenberg ist wieder frei; die Strecke Goldberg­wurde. Abgedeckte Häuser gab es an verschiedenen Stellen, so am grotte stürzte ein alter Baum um, im Fallen verschiedenes mit Liegniz dürfte morgen mittag frei werden. Landsberger   Plaz, in der Oranienburgerstraße, in der Schillerstraße sich reißend. Ungemein viele merikanische Afazien( Gleditschia Hirschberg, 20. April.  ( W. T. B.) Der Bote aus dem Riesen­zu Charlottenburg  . Beim Amtsgericht in Charlottenburg   wurde ein triacanthos) die im Park von Sanssouci   stehen, wurden aus der Erde gebirge" meldet: Die Strecke Berlin- Hirschberg- Altwasser ist Neubau halb abgedeckt. In der Schillerstraße 102 rollte sich eine herausgerissen. Verschiedene Bäume stürzten ins Wasser des Palais- wieder frei.

Vom Sturm im Auslande

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20 Quadratmeter große Fläche eines Wellblechdaches auf. Ebenso grabens; eine große Tanne, die im Marlygarten stand, wurde über Bosen, 20. April  .( W. T. B.) Auch bis 612 Uhr abends war erging es einem Zinkdach in der Oranienburgerstraße 60-63. Hier die Mauer in der Nähe des Mausoleums Kaiser Friedrichs hintveg- noch feine der seit gestern abend fälligen Posten aus Berlin  , Breslau  pendelten mehrere Meter lauge Zinkstücke über die Straße, bis die gerissen und versperrte den Weg nach der großen Fontäne Am und Stettin   hier eingetroffen. Der Verkehr nach außen stockt ganz. Feuerwehr sie wieder festgenagelt hatte. Auch sonst mußte die Japanischen   Tempel fiel die größte Tanne des Sanssouciparks dem Der Sturm hat sich etwas gelegt, der Schneefall hält jedoch noch an. Feuerwehr verschiedentlich eingreifen. Nach der Tauenzienstraße 13 Sturme zum Opfer. Sie wurde mit den Wurzeln und dem Erd- Wien, 20. April  .( W. T. B.) Durch den Schneesturm in der wurde sie gerufen, weil ein Schornstein herunterfiel. reich herausgerissen, wodurch ein Loch in der Erde entstand, in Nacht vom Freitag zum Sonnabend find große Verwüstungen an

Unfälle nerden noch mehrfach gemeldet. Die Rettungswache welchem ca. 20 Personen Platz gehabt hätten. In der Nähe des Neuen den Telegraphen- und Telephonleitungen angerichtet. Stelleniveise am Görler Bahnhof allein behandelte gestern vier Fälle. Ein Balais bedeckten viele abgebrochene Zweige, Aeste und ganze Bäume find ganze Stangenreihen aus dem Boden gerissen. Auf zahlreichen Mann, Namens Wilhelm Prahl aus der Rigaerstraße, der in der den Rasen, so daß der Park einem Schlachtfeld glich, auf dem die Kanonen- Nebenstreden der Nordbahn ist der Verkehr eingestellt. Nähe des Bahnhofs zu Besuch war, hatte ein Fenster geöffnet, um fugeln durch die Bäume gefegt wären. Ganz ungeheuren Schaden Budapest  , 18. April  .( W. T. B.) 5 Uhr 30 Minuten.( Durch fich das Schneetreiben anzusehen. Der Sturm schlug ihm einen richtete der Orkan in dem Baumbestand des hochgelegenen Ruinen- Zeitungsstörungen verzögert). Seit den Morgenstunden herrscht hier Fensterflügel mit solcher Wucht ins Gesicht, daß er erheblich verlegt berges an, wo derselbe vom Bornstedterfelde mit unheimlicher Ge- und in einem großen Teile des Landes ein heftiger Orkan mit wurde. Eine Frau Elisabeth Drehbach warf der Sturm gegen walt einherbrauste. Auch im kaiserlichen Wildpark und im Neuen! Schneefall. Der Verkehr ist gestört.