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Nr. 92. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Dienstag, 21. April 1903.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. Die Schluß-, Nede" auf Seite 20 iſt: Ich beantrage die Enbloc- dem in voller Fahrt befindlichen Wagen herab. Annahme".

Erster Wahlkreis. Am Mittwoch, den 22. d. M., abends Stadthagen   sprach 38 mal". Seite 15 hält er drei, Seite 17 8 Uhr, findet im Englischen   Hof, Neue Roßstr. 3, eine Wahl- vier Reden", weil der Vorsteher ihn dort zweimal, hier dreimal versammlung statt, in der Genosse Täterowo referiert. Näheres unterbricht. Selbst halbe Sätze, die der Vorsteher abschneidet, zählen fiehe Inserat in der Mittwochsnummer. Genossen, agitiert für zahl- mit. Sechs Reden" Stadthagens stehen Seite 13. Schlägt man reichen Besuch! auf, so findet man eine Rede sowie eine persönliche Bemerkung, aus Zweiter Wahlkreis! Am Donnerstag, den 23. d. M., der durch viermalige Unterbrechung fünf Reden" geworden sind. findet in der Berliner   Bodbrauerei, Tempelhofer Berg, Eine dieser Reden" lautet:" Jawohl, Herr Vorsteher". die erste große Wählerversammlung fitt. Tagesordnung: 1. Vor- Für heute lassen wir uns an diesen trockenen Feststellungen ge­trag des Reichstags- Abgeordneten, Richard Fischer: Die bevorstehende Reichstagswahl und die gegnenügen. Fortsetzung folgt nächstes Jahr, wenn die redseligsten Stadtväter" von 1903 durch die Presse wandern. rischen Parteien." 2. Wahl des Wahlkomitees.

Dritter Wahlkreis. Heute Dienstag, den 21. April, abends 81 Uhr, im großen Saale des Gewerkschaftshauses, Engel- llfer 15 Generalversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Bericht und Abrechnung vom 1. Duartal. Vortrag des Genossen Dr. Borchardt: Socialismus   und Genossenschaftswesen. Diskussion. Vereins­angelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Für Damen ist die Galerie reserviert. Zahlreicher Besuch erwünscht. Der Vorstand. Schöneberg  . Heute, Dienstagabend, bei Obst, Meininger­straße 8: Generalversammlung des Wahlvereins. Frauen haben Zutritt.

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einzeln vornimmt. Auf Seite 13 stehen allein drei dieser Reden". Kopf und das Mädchen sprang, um ihn wieder zu erlangen, von Die B. stürzte und fiel so unglücklich, daß sie eine Kopfwunde sowie Gehirnerschütterung erlitt und nach dem Charlottenburger   Krankenhause gebracht werden mußte. Festgestellt ist jetzt die Persönlichkeit des jungen Mannes, der sich in der Nacht zum Freitag auf der Luiſeninsel im Tiergarten er­schoß. Es handelt sich um den 18 Jahre alten Hausdiener Arthur Leidinger, den Sohn eines Kürschners aus der Veteranenstr. 18. Der junge Mann war zulegt in einem Cigarrengeschäft angestellt und erhielt vom Verkäufer wiederholt Vorwürfe wegen seiner Berstreutheit, die mit Liebeskummer zujanunenzuhängen schien. Am Sonnabend vor acht Tagen verließ er seine Stellung mit einem guten Zeugnis. Am Donnerstagmorgen zog er sich einen feinen Anzug von seinem Bruder an und ging von Hause weg. Wo er sich bis zu seinem Tode in der folgenden Nacht aufgehalten hat, weiß man nicht. Ein hartnäckiger Selbstmörder. Nach einem häuslichen Streit um feinen Sohn hat sich der 48 Jahre alte Steinfeger Ferdinand Gazmann aus der Trescowstr. 57 das Leben genommen. Gagmann war Vater von 4 Kindern im Alter von 11-16 Jahren. Eine leicht erregbare Natur, fand er nur schwer Arbeit, da er sie bei der ge­ringsten Kleinigkeit, die ihm in den Weg kam, sofort wieder hinwarf. So fam es, daß er zuletzt schon 21 Wochen ohne Beschäftigung war. Daher mußte die Frau durch Nähen, wobei ihr die 15jährige Tochter half, den Lebensunterhalt erwerben. Unter diesen Umständen war Gahmann noch erregbarer als sonst. Vor 6 Wochen griff er zum Strick, aber seine Frau merkte sein Vorhaben und ließ ihn nicht zum Ziele kommen. Vierzehn Tage später hätte er sich den Hals abgeschnitten, wenn ihm nicht im letzten Augenblick seine Tochter das Messer entrissen hätte. Am Sonntagnachmittag nun tam es des 16jährigen Sohnes wegen zu einem häuslichen Zwist, der den Un­glücklichen zum Selbstmord, der diesmal glückte, veranlaßte.

bis 1. April 1904 wird, gemäß der Vorschrift im§ 31 des Gewerbe­Die Gewerbesteuer- Rolle für das Steuerjahr vom 1. April 1903 steuer- Gesetzes vom 24. Juni 1891, in der Zeit vom 22. bis ein­schließlich 28. April d. J. täglich von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags in dem Bureau der Steuer- Deputation des Magistrats, Abteilung I, Poſtftr. 16, 1 Treppe, unter Aufsicht der dazu bestellten Beamten öffentlich ausgelegt werden. Die Einsicht in die Steuer­rolle ist nur den Steuerpflichtigen des Veranlagungs- Bezirtes ge­stattet.

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Unbekannte Leichen. Erhebliche Schwierigkeiten macht die Feft­

Die Wählerlisten für die bevorstehende Reichstagswahl sollen Der Schmargendorfer Wahlverein hält heute, Dienstagabend von Montag, den 18. Mai, ab zur Einsichtnahme öffentlich ausgelegt 81 Uhr, im Saale des Wirtshaus Schmargendorf" eine außer- werden. Die näheren Bestimmungen in betreff der Auslegung der ordentliche Versammlung mit einem Referat des Genossen Wählerlisten für die ſechs Berliner   Wahlkreise wird der Magistrat Stübling über Interessenwirtschaft und Politik" ab. Die später veröffentlichen. Genossen werden aufgefordert, zahlreich zu erscheinen und für guten Ueber die Beschaffenheit der Bänke der Gemeindeschulen wird Besuch durch Gäste, auch Frauen und Mädchen, zu sorgen. Segment weiter geklagt. Die Verfügung der Schuldeputation, die vor einiger ist eingerichtet. Zeit an die Rektoren ergangen ist, hat leider nicht überall den er­Billenkolonie Grunewald  . Diejenigen Parteigenoffen, welche in warteten Erfolg gehabt. Im März hatten die Nettoren zum ersten­der Kolonie ihren Wohnsiz haben und mit den örtlichen Verhält- mal über die halbjährlich von ihnen vorzunehmende Besichtigung der stellung zweier Männer, die sich in der Umgebung Berlins   das Leben nissen vertraut sind, werden dringend gebeten, sich für die Agitation Bänke an die Schuldeputation zu berichten. Es handelte sich be- genommen haben. In der Junfernheide wurde im Jagen 8 auf zu den Reichstagswahlen zur Verfügung zu stellen und den Unter- fonders darum, zu verhüten, daß die Kinder sich auf den ab- Plötzenseeer Gebiet ein etwa 20 Jahre alter Mann an einem Baume zeichneten mit Rat und That zu unterstüßen. Bei der 1898er Wahl genutzten Bänken Splitter einreißen, was früher recht oft erhängt aufgefunden. Er ist 1,75 Meter groß und kräftig gebaut, find in der Kolonie 8 Proz. aller Stimmen auf unsern Kandidaten vorgekommen ist und gelegentlich Kostenersatz- Forderungen der hat blondes Haar und graue Augen und trug einen schwarzen Hut, ein graues Jadett, schivarzgraue Hose und Weste und Schaftstiefel. abgegeben, bei reger Agitation muß eine Vermehrung möglich sein, Eltern an die Stadtgemeinde zur Folge gehabt hat. Vielleicht erkennt ihn jemand an seinen Tätowierungen: R. M. auf dem rechten Unterarm, R. auf der rechten Hand, M. auf der Stirn und eine Eidechse auf der linken Hand. Immer noch in der Potsdamer Forst in der Nähe vom Forsthaus Geisberg als unbekannt ist auch ein Mann von etwa 25 Jahren, der am 28. v. M. Leiche aufgefunden wurde. Dieser ist etwa 1,80 Meter groß, hatte schwarzes Haar, das er halblang trug, und einen kleinen schwarzen fleider, ein Trikothemd mit weißem Stehkragen und dunklen Schlips Schnurrbart, eine hohe Stirn und eine spike Nase und trug eine schwarze Cheviotjoppe und Weste, schwarz- grünliche Bein­und Gummizugstiefel.

Der socialdemokratische Wahlverein in Schmargendorf  . J. A.: Paul Gutbier, Breitestr. 44 I.

Brit. Heute Dienstag, den 21. April, abends 8½½ Uhr, findet in Kaps Gasthof zum Lindenpark, Chauſſeeſtraße 18, eine Bolts versammlung statt. Tagesordnung: Die bevorstehende Reichstags­wahl. Referent: Reichstags- Abgeordneter F. Zu beil.

liche Wählerversammlung. Referent der Kandidat des Kreises Ge­Weißensee. Mittwoch, den 22. April, abends 8 Uhr, öffent­nosse Stadthagen  . Thema:" Die bevorstehenden Reichstags­wahlen." Diskussion. Die Wähler werden ersucht, vollzählig zu er= erscheinen. Auch die Frauen sind dringend eingeladen.

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Bankow Nieder- Schönhausen. Heute, Dienstagabend 81% Uhr, öffentliche Versammlung im Lokal Boczydki, Streuzstraße 3-4. Genossin E. Ihrer spricht über:" Was erwartet die arbeitende Be­völkerung von den Reichstagswahlen." Reger Besuch, besonders von den Frauen, wird erwartet.

Ober- Schöneweide. Die Generalversammlung des Wahlvereins findet am Mittwoch, den 29. April, bei Kaufholt statt. Die Ab­rechnung der Urania- Billets bis dorthin wird dringend gewünscht. Der Vorstand.

Lokales.

Die redseligsten Stadtväter."

Unfre

Vermutung, daß dem Auge des revidierenden Rektors manche ab­genutzte Bank entgehen werde, scheint nicht unbegründet gewesen zu In der ersten Nebenklasse ist es in den letzten Monaten mehrfach fein. Wir nennen hier die 144. Gemeindeschule in der Gräfestraße. vorgekommen, daß Kinder sich Splitter einrissen, und ein Vater hat fich auch in der Schule darüber beschwert; aber die Bänke präſen­tierten sich nach den Osterferien bei Beginn des neuen Halbjahres noch für gut genug oder hat er sie als reparaturbedürftig gemeldet, nach wie vor mit all ihren Splittern. Hält der Rektor die Bänke aber die Schuldeputation nicht zu überzeugen vermocht?

Aus den Nachbarorten.

Auf nicht

Die Erhöhung des Schulgeldes in den städtischen Realschulen und Gymmafien ist, obwohl ein dahingehender Beschluß seitens der Stadtverordneten- Versammlung nicht gefaßt worden ist, bereits er­Aus Schöneberg. Die Gemeinde Doppelschule in der folgt. Wie wir erfahren, haben die Schuldirektoren an einer vor wenigen Wochen abgehaltenen Konferenz beschlossen, die Erhöhung Hohenstaufenstraße ist mit Beginn des neuen Schuljahres er­des Schulgeldes um 10 M. pro Anno bereits durchzuführen, weil an öffnet worden. In dem neuen Gebäude sind die 17 Klassen der einer dahingehenden Entscheidung der Stadtverordneten- Versammlung 12., die 19 Klassen der 13. Gemeindeschule, die dritte Vorschulklasse nicht zu zweifeln fei. Da es außerordentlich schwer fallen würde, und die Serta des Werner Siemens  - Realgymnasiums untergebracht. eventuelle Nachforderungen bei den Eltern der Schüler geltend zu Hierdurch ist die Vereinigung aller Klassen der genannten Gemeinde­machen, andrerseits aber das zu viel erhobene Schulgeld mit Leichtig schulen in einem Gebäude hergestellt. Db aber das bisherige Uebel feit zurückgezahlt werden kann, so sei es angebracht, die jegt fällige der sogenannten fliegenden Klassen beseitigt sein dürfte, bleibt ab= An Stelle des hiesigen nach Aachen   versetzten Polizei­Schulgeldrate mit der mutmaßlich eintretenden Erhöhung zu erzuvarten. ein Sohn des bekannten heben. Thatsächlich haben auch, wie uns von verschiedenen Seiten präsidenten Hammacher, bekanntlich mitgeteilt wird, bei der Wiederaufnahme des Unterrichts die Schüler Parlamentariers H., ist als jetziger Polizeidirektor Graf v. Westarp eingeführt worden. Die Frequenz der Hohenzollern­die erhöhten Beträge entrichten müssen. schule( Reformgymnasium) belief sich am Anfang des Schul­Die Große Berliner" und die Kosten ihrer Zusammenstöße. Die jahres 1902/08 auf 580 Schüler, die in derselben Anstalt unter­Direktion der Großen Berliner   Straßenbahn hat folgende Vergebracht. Die Ober- Realschule wies 298 Schüler auf. Am Anfang dieses Zu Beginn jedes Jahres wird vom Bureau der Stadtverordneten- fügung an ihre Führer erlassen:" Um den Fahrern Ge- Jahres war die Anzahl der Schüler der ersten Anstalt auf 546 zurück­Versammlung aus den stenographischen Berichten der Sizungen des legenheit zu geben, die aus Anlaß eines verschuldeten Zusammen gegangen und die letztere hatte um 5 Besucher zugenommen. abgelaufenen Jahres eine Rednerliste ausgezogen, die den Stadt- stoßes von ihnen erstatteten Reparaturkosten, die ihnen bisher ganz Ein ganz gewaltiger Grundstüc swechsel hat im verordneten gewöhnlich im März oder April zugeht. Alljährlich oder teilweise auferlegt wurden, zurückzuerhalten und um zugleich verflossenen Etatsfahre in Schöneberg   stattgefunden. pflegt sich dann ein Statistiker" einzustellen, der aus dieser Liste die Fahrer zur größtmöglichsten Vorsicht im Betriebe, auch im weniger als 81 319 000 m. stellt sich der Gesamtwert der in einen Der andren Besitz übergegangenen bebauten und umbebauten Grundstücke, herauszählt, welche Stadtväter im letzten Jahre die redseligsten" eignen Intereffe, anzuhalten, wird folgendes bestimmt: waren. Und alljährlich findet sich auch immer wieder eine Reihe Fahrer, welcher einen Zusammenstoß verschuldet hat und zur Tragung deren Zahl 391 betrug. Durch freiwilligen Verlauf wechselten 192 be­von Blättern, die auf diese Redestatistik" hineinfallen und sie gut- der Kosten verurteilt ist, erhält den erstatteten oftenbetrag baute Grundstücke im Berte von über 51 Millionen Mark und 157 zurück, wenn er innerhalb 15 Monaten, nach dem ver unbebaute Grundstücke im Werte von beinahe 22 Millionen Mark ihren gläubig veröffentlichen. Da wir gerade bei Laune find, so wollen schuldeten Zusammenstoß, einen weiteren solchen( wörtlich), Eigentümer. Die durch Zwangsversteigerung veräußerten bebauten wir uns und unsern Lesern den Spaß machen, den Redestatistiker" nicht herbeigeführt hat. Ob ein Zusammenstoß durch die Grundstücke repräsentieren einen Wert von 7 Millionen Mark und einmal bei der Arbeit zu beobachten. Schuld des Fahrers herbeigeführt ist oder nicht, unter die unbebauten einen solchen von mehr als 1 210 000 m., zusammen Die Rednerliste nennt die Stadtverordneten, die im Laufe des liegt der Entscheidung der Betriebsdirektion. Diese Bestimmung hat genau 8 551 385 M. Gegen den im Stat für die Berechnung der Jahres das Wort ergriffen haben, und giebt die Seiten an, auf rückwirkende straft bis zum 1. Oftober 1902 derart, daß den Fahrern, umfassteuer veranschlagten Betrag von 48 Millionen Mart   ist dem­denen man in den Berichten ihre Ausführungen zu suchen hat die von diesem Zeitpunkte ab einen schuldigen( sic) Bufammenstoß nach der Wert des in Wirklichkeit erfolgten Verkaufs um über Die Stadtgemeinde hat an Unser Statistiker zählt mun einfach die Seitenangaben und zieht herbeigeführt haben und innerhalb der nächsten 15 Monate einen 33 Millionen Mart höher gelvejen. daraus den Schluß, daß die einzelnen Stadtverordneten so und so solchen zu vermeiden wissen, die erstatteten Reparaturkosten- Beiträge Umsatzsteuer im abgelaufenen Etatsjahr 813 190 m. vereinnahmt. daraus den Schluß, daß die einzelnen Stadtverordneten so und sozuückgezahlt werden, das Personal hat gegebenenfalls selbst durch Auch in diesem Monat, dem ersten des laufenden Etatsjahres, iſt viel Reden" gehalten haben. Im Jahre 1902 war nach seinen Gesuche die Anträge auf Rückzahlung der Kosten zu stellen." bereits ein äußerst lebhaftes Geschäft in Immobilien zu ver­An dieser Verfügung der Direktion ist außer dem musterhaften zeichnen, so daß, falls dieser Verkehr fernerhin in dem gleichen Ume Deutsch   auch die Bestimmung eigentümlich, daß es ausschließlich der fange anhält, der für 1903 in Ansatz gebrachte Betrag an Umsag Entscheidung der Betriebsdirektion vorbehalten bleibt, darüber zu steuer in Höhe von 550 000 M. ganz erheblich überstiegen werden entscheiden, ob ein schuldiger Zusammenstoß" vorliegt oder nicht. dürfte. vielleicht giebt die Direktion später einmal bekannt, wie viel un­schuldige" Zusammenstöße sie ermittelt und wie viel Fahrern sie die Kosten zurüderstattet hat.

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Feststellungen, die wir der Berliner Zeitung  " entnehmen, der redseligste unsrer Stadtväter" der Stadtverordnete Singer, der 74 mal das Wort ergriff". Stadtv. Caffel glänzt an zweiter Stelle mit 72 Reden", Stadtv. Wallach sprach 68 mal", Stadtv. Hugo Sachs ergriff 58 mal das Wort", Stadtv. Stadthagen   sprach 38 mal" usw.

Neu- Weißensee  . Wegen Uebertretung des§ 12 des Vereins­gefeßes wurde die Frau des Gastwirts Garh vom Schöffengericht in Berlin   zu 15 M. und die Stoften verurteilt, jedoch auf die einge= Wer alle diese Neden" in den stenographischen Berichten auf Straßensperrungen. Die Rochstraße von der Stadtbahn bis legte Berufung von der fünften Straffammer des Landgerichts II  sucht, der wird aus dem Kopfschütteln nicht herauskommen. Von Singers 74 Reden" find genau die Hälfte Bemerkungen zur Ge- zur Münzstraße, die Münzstraße von der Noch bis zur Alten fostenlos freigesprochen. Der Fall trug sich folgendermaßen zu: Der schäftsordnung, die nur wenige Säge, oft nur wenige Worte ent- Schönhauserstraße sowie der Kreuzdamm Roch- und Dirkjen Tischler Schröder hatte die Delegierten der Orts- Krankenkasse zu halten. Wenn Singer 3. B. auf S. 109 erflärt: Herr Vorsteher, straße wird behufs Ausführung des Notauslaß- Stanais von heute ab einer Besprechung in das Garische Lokal eingeladen, um über die Wahlen zum Vorstande und einige Statutenänderungen sich zu ich nehme den Antrag auf", so wird ihm dieser Saz in der Redner bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.it Eine Haushaltungs- Genoffenschaft nach dem bekannten Blane einigen. Die Polizei hatte jedenfalls auf Denunziation hin Mit­liste gebucht und von unfrem Statistiker zu den Reden" gezählt; oder wenn Singer G. 357 sagt: Jch beantrage die namentliche Ab- von Frau Lily Braun   hat sich soeben in Berlin   als ein- teilung von dieser Besprechung erhalten und der erschienene Gendarm stimmung über den Schlußantrag", so wird in der Liste die Zahl 357 getragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht fonftituiert. löfte die überhaupt noch gar nicht stattgefundene Besprechung auf. Ihr erstes Haus wird in nächster Nähe des Kurfürstendammes erbaut Schröder wurde angeflagt, eine nicht angemeldete Versammlung ein­notiert und es ist wieder eine Rede" mehr vorhanden. Drollig werden. Auskunft erteilt: Frau Justizrat Lüders, Berlin  , Luther  - berufen zu haben, in welcher öffentliche Angelegenheiten erörtert ist, daß dieser Statistiker manche Reden und Bemerkungen doppelt straße 14, und Herr Dr. Georg Stern, Charlottenburg  , Am Lützow 9. werden sollten, während Frau Bark zu diesem Zwed ihr Lokal her gegeben hat. Beide wurden verurteilt. Während Schröder die Strafe und dreifach zählt, weil er nicht weiß, daß bei Unterbrechungen durch Zu der Berhaftung des ,, Naturheilkundigen" Theodor Weinszieher bezahlte, legte Frau Garh Berufung ein und mit Erfolg. Das Land­den Vorsteher in der Liste die Fortsetzung der Nede beztv. Bemerkung meist neu gebucht wird. So wird eine Rede Singers, die auf S. 98 aus der Ruppinerstraße, über die wir fürzlich berichteten, wird noch gericht folgerte: Nach der Entscheidung des Reichsgerichts Band 22, beginnt, auf S. 100 durch den Vorsteher zweimal unterbrochen. Die mitgeteilt, daß die Untersuchung gegen den wegen schwerer Sittlichkeits- Seite 338 begreift der Ausbrud öffentliche" Angelegenheiten im verbrechen Beschuldigten einen großen Umfang annimmt. Die Sinne des§ 12 des Vereinsgesezes alle Angelegenheiten, welche Liste bucht 98, 100, 100- macht drei Reden". Geschwindigkeit ist Kriminalpolizei   befchlagnahmte die Briefe des Heilkundigen" und die Gesamtheit des Gemeinwesens und das gesamte öffentliche Inter­feine Hegerei! Ebenso wird S. 108 eine persönliche Bemerkung fand darin sehr viele Adressen von Frauen und Mädchen, denen er efse berühren. Als solche können aber die Gegenstände, zu deren Be­Singers durch den unterbrechenden Vorsteher in zwei Reden" feine Hilfe" angedeihen ließ. Die Vernehmungen dieser ehemaligen sprechung der Tischler Schröder nach dem Garhschen Lokale einges Patientinnen förderten eine Menge Belastungsmaterial zu Tage. laden hatte, nicht angesehen werden. Denn die Wahl von Vorstands= zerlegt.

20 Worte zu halten.

Unter Herrn Cassels 72 Neden" find gleichfalls zahlreiche Im religiösen Wahnsinn hat sich die 36 Jahre alte Frau Augufte mitgliedern einer bestimmten Orts- Krankenkasse an sich und die Ab­Geschäftsordnungs- Bemerkungen. Wer Geschäftsordnungs- Debatten des Hilfsweichenstellers Dewitt aus der Hussitenstraße 41 das Leben änderung des Statuts einer bestimmten Orts- Krankenkasse an sich kennt, der weiß, daß da mancher leicht in die Lage kommen kann, genommen. Die Frau besuchte den ganzen vergangenen Sommer hat nur für einen bestimmt begrenzten Kreis von Personen, der durch innerhalb 5-10 Minuten ein halbes Dugend Reden" a 10 bis hindurch sehr häufig die Bibelstunden der Himmelfahrts- Gemeinde, aber auch dahingestellt bleiben, ob diejenigen Angelegenheiten, welche ber sie angehörte. Kurz vor Weihnachten   begann sie wirre religiöse Der Dritte der Redseligsten", Stadtv. Wallach, verdankt diesen Gespräche zu führen. Ihr Mann ließ sie daher die Bibelstunde nicht besprochen werden sollten, öffentliche sind. Es ist, wie der als Zeuge mehr besuchen, ging vielmehr jeden Abend mit ihr spazieren. Da geladene Ehemann der Angeklagten bekundet hat, weder der Ange­Platz außer seinen Geschäftsordnungs- Bemerkungen noch einem das Leiden aber trotzdem schlimmer wurde, so wollte er sie jetzt in lagten noch ihrem Ehemann davon Mitteilung gemacht worden, daß eine Versammlung stattfinden solle. Die von dem Gendarm Lad andren Umstande, der dem Redeſtatiſtiker ebenfalls ntgangen zu eine Anstalt bringen. Während er zum Arzt ging, um einen Auf­sein scheint. Auf S. 438-436 hält Herr W. vier Reden" übernahmeschein zu holen, erhängte sie sich in der Wohnung am Kleider- angetroffenen 22 Personen haben ferner, wie jener Zeuge weiter unwiderlegt behauptet hat, nicht die Einräumung eines Vereins­Beamtengehälter. Er hat nämlich einen Ausschußbericht zu geben, halen. zimmers verlangt, sondern sie sind in ein solches gewiesen worden, und der Vorsteher läßt über die einzelnen Bnfte getrennt berichten Ein Opfer des gestrigen Sturmes wurde das Dienstmädchen und zwar aus dem Grunde, weil die vorderen Restaurationsräume und verhandeln. Auf S. 196-198 kommt Herr W. auf dieselbe Martha Bier, welches bei dem Kaufmann Mendelsohn, Eislebener- besetzt waren. Hiernach kann die Anwesenheit der Delegierten in Weise zu fünf Reden". straße 19, bedienstet ist. Es stand auf der Vorderplattform eines einem Vereinszimmer als ein die Angeflagte belastendes Moment Noch über ist ihm darin Herr Sachs, der auf S. 8-20 als Straßenbahnwagens der Linie 64( 3oologischer Garten- Landsberger nicht angesehen werden. Endlich ist aber zu berücksichtigen, daß die Berichterstatter 15 mal spricht, weil der Vorsteher die Paragraphen Allee). Am Winterfeldtplas riß ein Windstoß der B. den Hut vom Angeklagte wohl in dem Glauben sein konnte, die Angelegenheiten,