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Bartelen von jeher eingenommen haben, so daß die Wahl eines fraten gegenüberstehen. Fräulein Augspurg habe selbst ist also die Wahrheit. Der Zwed der Kolportage solcher und ähns freisinnigen Volksparteilers an Stelle eines Konservativen dasselbe betont. daß der augenblickliche Feind, gegen Sen sich alle licher Univahrheiten seitens der vereinigten Reaktionäre ist klar: es bedeutet, als wenn man statt einer Stahlflinge einen Blechsäbel zusammenthun missen, das Agrariertum sei. In gilt, die Aufmerksamkeit der Wähler von dem drohenden Ansturm fauft." Blechsäbel- armer Eugen, das ist der Dank für so Wahlkreisen, wo dieses gegen die Freifinnigen auftritt, auf den Besitz der eriverbsthätigen Bevölkerung durch Zölle und viel Liebesmüh! hatten die Frauenrechtlerinnen Arbeit genug. Statt dessen neue Steuern und auf die Bolksrechte( Koalitionsrecht, Versamm­Herr v. Wenckstern aber will das gleiche geheime allgemeine fämpfen sie in Berlin   und in Hamburg   gegen die lungsrecht, Wahlrecht) abzulenken. und direkte Wahlrecht, die Freizügigkeit, Die Freizügigkeit, das Koalitionsrecht der Socialdemokratie, in Hamburg  , wo August Bebel   auf arbeitenden Klaffen Wahlgebete und Wahlmessen. In Oberschlesien   wird in großem Gesetzgebung" erhalten und ausbauen". Der Professor ist wirklich ehrung nenne, der für die Emanzipation der Frauen gewirkt und ge- Umfange die Wahlbeterei und das Lesenlassen von Messen für den ein Bekenner der Wahrheit: Erhalten will er das Koalitions- fämpft hat, als die Freisimmigen nur den stumpfsinnigen Spott des guten" Wahlausgang betrieben. Die Geistlichen treiben diesen recht der Landarbeiter, denn es existiert nicht. Erhalten Philisters für sie hatten. Und nun sauste unter dem Jubel der Unfug und diese Gotteslästerung, wie früher noch nie. Das Mittel will er den Arbeiterschutz der in der Landwirtschaft be- Versammlung Hieb auf Hieb gegen den Freisin und seine der Wahlpredigt scheint zu versagen, deshalb wendet man jetzt stärkere schäftigten Kinder, den es nicht giebt; erhalten will er Patronessen; verlegen rückte Herr Kreitling auf seinem Stuhl, der Mittel an. Vor allem wenden sich die Geistlichen an die Frauen und bes die Freizügigkeit der Standesherren. Dagegen will er aus zur Anklagebank geworden war, als Lily Braun   mit Worten Teiden- thören sie, fündigen ihnen schweres Unglück, einen großen Krieg und bauen" das Reichstags Wahlrecht durch Beseitigung der schaftlicher Empörung die Missethaten des Freisinns aufzählte; sonstige Dinge an, wenn nicht die Wahl im Sinne der katholischen Kirche  geheimen Abstimmung, der Heraufrückung des Alters usw. Aus von der Gegnerschaft Eugen Richters gegen das viel zu weit ausfällt. Die legten Pfennige tragen manche Weiber zum Pfarrer, bauen will er die Freizügigkeit der Arbeiter durch allerlei Er- gehende" Alters- und Invaliditäts- Versicherungsgefeh bis zur es ist aber auch vorgekommen, daß die Männer dem Pfarrer auf schwerungen des Fortzugs, Verteuerung der Eisenbahnfahrten, Nach- Gegnerschaft gegen den Neunuhr- Ladenschluß und die Verhinderung die Bude rücken und die Meßgelder zurückverlangen. In einem weis eines Unterhalts. A u 8 bauen will er das Stoalitionsrecht der Ausdehnung des Kinderschutz- Geſetzes auf die bei der Landarbeit diefer häme riet der Pfarrer der darüber weinenden Frau, sich von durch Zuchthausvorlagen. Niemand kann danach Herrn v. Wendstern beschäftigten Kinder. Nicht darin, daß ein paar Dußend Frauen einem solchen Man" scheiden zu lassen. noch einen Vorwurf machen, daß er seine Ansichten verhehlt. Er Merztinnen usw. werden, liegt die Lösung der Frauenfrage; verschweigt lediglich als vorsichtiger Mann, was und wie er er Aber Herr Wendstern hat auch ein kräftiges Wort gegen das schrankenlos herrschende Großkapital". Will er es expropriieren? Ach nein, er will nur Rudolph Herzog von der Konkurrenz Wertheims befreien; denn der Schwiegersohn des Herzogschen Versandtgeschäfts kandidiert im Nachbarkreis.

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halten und ausbauen will put our can, wines mort

als bisher.

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die Millionen von Arbeiterinnen müssen befreit werden. Hirsch- Dunckersche Gewerkvereine für konservative Wahlen. In Unter jubelnder Zustimmung schloß Genoſſin Braun ihre tempera- ta tibor in Oberschlesien   hat der Borstand des Ortsverbandes mentvolle Erwiderung mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß der Hirsch- Dunckerscher Gewerkvereine einstimmig beschlossen, für Sieg der Socialdemokratie uns auch der Emanzipation der Frau den konservativen Kandidaten, Fabrikbejizer Pyrkosch einzutreten, näher bringe. wenn derselbe für Erhaltung des Wahlrechts und langjährige Fräulein Augspurg und Herr Kreitling bemühten sich in und günstige" Handelsverträge sich erklärt. Der Herr Pyrkosch ist ihrem Schlußwort vergeblich, den Eindruck der Worte Lily Brauns aufgestellt von den deutschen Beamten, ehemaligen Offizieren, Ritter­zu verwischen; weder das grufelige Gespenst des socialdemokratischen gutsbesitzern und Fabrikbefizern. Kinderraubes im Zukunftstaat, das Herr Kreitling heraufbeschwor, noch die fahden und kalten Kolophoniumblize, die Frl. Dr. Augs­purg gegen Lily Braun   und die Socialdemokratie schleuderte, auch ein deutscher Centrums- Kandidat entgegengestellt werden. verfingen. Die vernünftigen unter den anwesenden bürgerlichen Frauen konnten sich dem Eindrucke nicht entziehen, daß Fräulein loin aid Dr. Augspurgs Uebereifer und Kurzsichtigkeit ihr eine lächerliche Blamage zugezogen haben.

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Politische Ueberficht.

ello, rod and noigens en Berlin  , den 6. Juni. Der Hallesche Inquisitionsprozeß.

Auch eine originelle Wahlparole hat Herr v. Wenckstern: Bei der bevorstehenden Revision des Strafgesetzbuches wird Herr v. Wenckstern dafür eintreten, daß jeder Ausbeutung( durch socialdemokratische Hetzer. Red. des B.), jeder gemeinen Ge­fimmung( Majestätsbeleidigungen, Ministerbeleidigungen, Wenckstern­beleidigungen. Red. des B."), wirksamer als bisher begegnet wird, und daß die Härten gemildert werden, welche bei der Be­strafung nicht aus ehrloser Gesinnung begangener Strafthaten ( Duell, Soldatenmißhandlungen, Gesindeprügeleien. Red. des V.") und vielfach bei Preßvergehen( der Staatsbürger- 8tg. R. d. V.") Freifinnige Juden. Einige Tage lang wiederholte die Frei­hervorgetreten find. Arbeitskraft( der arbeitswilligen Streitbrecher. finnige Zeitung" die Enthüllung, die Socialdemokratie sei anti- Einen Monat Gefängnis für den einen, 300 M. Geldstrafe für ( Ned. des V.") und Ehre( Schutz gegen unangenehme socialdemo- semitisch, weil ein von ihr verbreitetes illustriertes Flugblatt den den andern wegen Beleidigung. Aeußerlich nichts allzu Erhebliches tratische Wahrheiten. Red. des V.") müssen besser geschützt werden Kapitalismus mit frumnier Nase darstellte. Die Freisinnige Volks und dabei doch nach den obwaltenden Umständen ein Vorgang, der partei aber nimmt so sehr auf den albernsten antisemitischen Instinkt Wir haben uns erlaubt, die leeren Umrisse der Wendsternschen Rücksicht, daß sie nicht einmal jüdische Kandidaten aufzustellen wagt Rechtszustände, politische Zustände, gesellschaftliche Zustände kenn Verkündigungen in Klammern zu ergänzen. oder, wenn sie es thut, diese ihre ehrliche Abstammung verzeichnet und helles Licht in ihre Tiefen wirft. Der Kandidat wendet sich dann an die Angestellten in den leugnen müssen. Die mündlich gegebene Urteils begründung, die in unserm Privatbetrieben", an die Unterbeamten und Lehrer, denen er fund- Ein widerwärtiges Beispiel dieser verächtlichen Feigheit bietet Halleschen Parteiblatt veröffentlicht wird, is ziemlich inhaltlos; jeden­thun läßt, daß er, selbst Sohn eines Beamten, durch eigne Lebens- die Wahlzeitung für Torgau  - Siebenwerda", wo Dr. Arthur falls schrumpft die Bedeutung dessen, was an ihr auszusehen ist, sehr erfahrung weiß, daß gegenüber den Lehrern, den mittleren und Bernstein Charlottenburg für die Volkspartei kandidiert. zusammen neben den allgemeinen Stennzeichen dieses Prozesses. Daß unteren Beamten im Reiche, in Preußen und in den Gemeinden heißt es: n er überhaup angestrengt werden konnte, daß die ihm zu Grunds politische Fehler gemacht worden sind". Herr v. Wencksternid liegenden Behauptungen oder Annahmen als Beleidigung aufgefaßt wird allen helfen, wie auch besonders den gesamten jeistigen und bestraft werden konnten, das ist es, was festzuhalten und worauf Arbeetern". Schließlich bittet er die deutschen Arbeiter: die Blicke zu lenken sind. Daneben ist noch von Bedeutung die Art der Durchführung des Prozesses. Es ist ein politischer Tendenzprozeß der handfestesten Art und mehr wie irgend ein andrer zu zeigen ge= eignet, welche Kluft die Herrschende Klasse vom Proletariat scheidet.

" Mögen die deutschen   Arbeiter und alle Wähler dieses Wahl freises II Berlin   sich gegenwärtig halten, daß nur der Konservative v. Wendstern im Unterschied vom Socialdemokraten Fischer und freisinnigen Boltsparteiler Kreitling, entschlossen ist, der un geheuren Gefahr des Ueberwucherns des Judentums mit all feinen bekannten schlechten Seiten durch die Gestaltung unsrer Gesetzgebung im national- deutschen Sinne entgegen zu treten.

Das ist der professoralen Weisheit letzter Schluß: der Dresch graf!

Eugen Richters Frauen.

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Dort

Dr. Arthur Edmund Adolf Joachim Bernstein wurde 1862 zu Potsdam   geboren, evangelischer Konfession. Er besuchte das Augusta­Gymnasium zu Charlottenburg   und das Askanisaje Gymnasium zu Berlin  , welches er im Jahre 1878 nach abgelegtem Abiturienten­13 examen verließ. Und im Brieffasten" wird dann noch entrüstet beteuert:

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Gerüchts

,, Herrn W. K. in Liebenwerda. Aus dem oben mitgeteilten Lebenslauf des Herrn Dr. Bernstein ersehen Sie, daß es eine von Aus der Beweisaufnahme, besonders aus den Aussagen des gegnerischer Seite wissentlich verbreitete Läge ist, daß der liberale Zeugen Bürgermeister v. Holly ergiebt sich, daß die Beleidigung der Kandidat Jude sei. Dr. B. ist von Geburt an christlicher Kon- Polizeibeamten, deren unsre Parteigenossen Strüger und Emmer Den der session( evangelisch). besten Beweis für die Bös schuldig erklärt worden sind, in der Unterstellung gefunden wird, die willigkeit jenes ersehen Sie daraus, daß Herr Beamten hätten sich bei socialdemokratischen Stadtverord­Dr. B. Mitglied der Kirchenvertretung in der evangelischen neten beschwert. Dieser Herr Bürgermeister erzählte, daß Genosse Trinitatisgemeinde in Charlottenburg   ist. Jeder, der nur Krüger in einer Sihung der Stadtverordneten gesagt habe, Polizei­einigermaßen in derartigen Fragen bewandert ist, weiß, beamte hätten sich bei ihm über schlechte dienstliche Behandlung bes daß Dr. B. dort sogar eine führende Stellung in der liberalen schwert. Der Bürgermeister habe das nicht geglaubt und darauf hin­firchlichen Bewegung einnimmt. Man merkt bei derartigen gewiesen, daß ein Beamter, der sich beschwerdeführend an einen Ausstreuungen, die doch nur wider besseres Wissen erfolgen socialdemokratischen Stadtverordneten wende, den Eid der Trene ver­können, wie gefährlich unsern Gegnern die Persönlichkeit unsres Kandidaten erscheint, dessen Ansehen und Beliebtheit von Wer­sammlung zu Versammlung steigt, sonst würden sie nicht zu solchen gemeinen Verleumdungen ihre Zuflucht nehmen."

Tezze. Die Beamten seien dazu da, Staat und Gesellschaft zu schützen, und da ginge es doch nicht, daß sie mit Personen in Verbindung treten, die darauf hinarbeiten, den gegenwärtigen Staat und die Gesellschaft om trind gitubak zu beseitigen.list

Das ist die Grundlage des Prozesses und der Verurteilung, die erfolgt ist auf Grund des§ 187 des Strafgesetzbuches; vers leumderische Beleidigung, d. H. Behauptung von Thatsachen, die ge­eignet sind, den andern, das sind hier die Polizeibeamten, verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Vers ächtlichmachung bedeutet, daß die Behauptung geeignet ist, dem andern die Achtung gänzlich zu entziehen. Die Herabwürdigung

Anita Augspurg   und ihr Fähnlein lassen es an eifrigem Be­mühen nicht fehlen, die bürgerliche Frauenbewegung bis in die Knochen zu blamieren und der Lächerlichkeit preiszugeben. Dazu scheint ihnen auch die bevorstehende Reichstagswahl ein will tommener Anlaß. Wir haben nie ein Hehl aus unsrer Ueber­zeugung gemacht, daß die bürgerliche Frauenbewegung die Fiktion einer über den Wolfen schwebenden Parteilosigkeit auf die Dauer nicht wird aufrecht erhalten können und ihr Klassen empfinden sich stärker eriveisen wird als alle Ideologie. Die Art aber, in welcher die Frauenrechtlerinnen jetzt vor der bürgerlichen Das hat der brave ,, Bolts- Zeitungs"-Bernstein  , der bis zum Tode Klassensolidarität kapitulieren, hat etwas unfagbar klägliches ein treuer Jude blieb und auch seinen Sohn Arthur niemals hat an sich. Fräulein Dr Augspurg hatte im Auftrage des taufen lassen, wahrlich nicht verdient, daß einer seiner Söhne sich des Hamburger Vereins für Frauen- Stimmrecht Freitag eine Frauen Glaubens feines Vaters schämen und die Behauptung jüdischen versammlung im zweiten Berliner   Wahlkreise einberufen, um die Bekenntnisses als gemeine Verleumdung" empfinden würde. bürgerlichen Frauen über ihre politischen Pflichten im gegenwärtigen Fast wären wir angesichts solcher Feigheit versucht, deutlicher Wahlkampf aufzuklären. Sie klagte über die politische Rechtlosigkeit zu werden über seine von Geburt an christliche Konfession". der Frauen, die die folge einer rechtsirrtümitgen guter­pretation des Wahlgefeßes sei, welche sich irrtümlich Nationale Wählerversammlung in Friedenau  . Zu einer inpo-( Schmälerung der Achtung) muß in der öffentlichen Meinung, das beigt einem nicht begrenzten ger one offene, der ung, bas darauf stütze, daß es im Gesetze heiße: Jeder Deutsche, der santen Versammlung gestaltete sich am Freitagabend die nach heißt bei einem nicht begrenzten Personenkreise, bei der Allgemein­das fünfundzwanzigste Lebensjahr erreicht hat 2c., hat das dem Hohenzollern   einberufene Versammlung aller nationalen Wähler heit, eintreten infolge der Behauptung. Welche der beiden Annahmen Wahlrecht für den Reichstag  . Mehrere Frauen hatten jest gegen von Friedenau   und Umgegend". Malermeister Fritz Hammer follte das Gericht gemacht hat, konnten wir bis jetzt nicht erfahren; es ist diese falsche Auslegung protestiert und ihre Eintragung in die Wähler- sich laut Säulenanschlag seinen Wählern vorstellen. Der Saal war auch nebensächlich. Vermutlich ist Herabwürdigung in der öffentlichen listen reflamiert; es sei abzuwarten, ob das helfen werde! bis auf den letzten Plaz gefüllt, zu drei Vierteln von Socialdemokraten. Meinung angenommen worden. D In gleich findischer und findischer und urteilstofer Weise unterschied das Der Oberlehrer Dr. Kleinecke erhielt das Wort. Er begann mit Zur Socialdemokratie bekennt sich jetzt etwa der fünfte Teil des Fräulein dann zwischen einseitigen Interessenparteien" und dem üblichen Kaiserhoch. Zur Geschäftsordnung verlangte Genosse idealen Parteien mit idealen Zielen". Bu ersteren gehören Zubeil unbeschränkte Redefreiheit in der Diskussion, zum mindeſten deutschen Voltes. In den Augen dieses Boltsteil ist es felbft­die Agrarier, das Centrum und die Socialdemokraten, zu, Stumde; dies wurde jedoch verwehrt und nur 1 Stunde Rede verständlich keine Herabwürdigung irgend eines andern Menschen, Tegteren die Nationalliberalen, die allerdings ein bißchen entartet freiheit zugestanden. Hiermit waren die Genossen feineswegs zu- wenn von ihm behauptet wird, et verkehre mit Socialdemokraten. seien, die Nationalsocialen, die Freisimmige Bereinigung und vor frieden und machten Herrn Dr. Kleinecke darauf aufmerksam, daß er Die öffentliche Meinung, die den Richtern und den Anklägern in Halle allem die Freisinnige Voltspartei. Die Socialdemokratie felber bei unsrer öffentlichen Versammlung, als Genosse vorgeschwebt hat, ist also höchstens die öffentliche Meinung des andern überspanne ihre Forderungen; sie möge mit dem Klaffenkampfe ein- Bubeil sprach, sogar viermal volle Redefreiheit erhalten hatte. Bevölkerungsteils, vermutlich aber nur ihre eigne persönliche oder doch halten und gemeinsam mit den freifinnigen Parteien vorwärtsschreiten Auch hätte er fest versprochen, bei der nächsten Versammlung seiner nur die Meinung der engen Kreise, die ihnen die Welt bedeuten. Die auf dem Wege zur socialen Reform. Fräulein Augspurg baute Partei sollten auch wir volle Redefreiheit haben. Dr. Kleinecke hielt in so beleidigender Weise auf die Unwissenheit ihrer bürgerlichen trotzdem sein Wort nicht und vollständig geschlossen verließen die socialdemokratische Minderheit von heute wird aber die Mehrheit von Zuhörerinnen, daß sie ihnen das Märchen erzählte, in Belgien   Parteigenossen, ca. 400 Personen, unter brausenden Hochrufen auf sei das Frauenwahlrecht an dem Widerstand der Socialdemokraten die Socialdemokratie und auf Genossen Zubeil den Saal. Als die gescheitert; fie verschwieg, daß die Riberalen unfre belgischen Genossen vollständig aus dem Saale   waren, hörte der letzte Genosse Genossen zum Zurückstellen dieser Forderung gezwungen hatten. Die nur noch den Anfang des Herrn Dr. Kleinecke: Endlich allein". Freisinnige Vollspartei sei die einzige Partei, die durch die That Nur 100 Männelen waren zurückgeblieben. die Forderungen der Frauen unterstüte. Donnerstag, den 11. Juni 1903, abends 8 Uhr, wird im Die Jeanne d'Are( Jungfrau von Orleans) des Freisinns gab Gesellschaftshaus zu Friedenau  , Rheinstr. 14, eine öffentliche Wähler­zwar zu, daß vielleicht" in Bezug auf die sociale Gesetzgebung der versammlung abgehalten, in welcher Dr. Alberth über" Die feige Freifinn etwas zu wünschen übrig gelassen habe, aber Menschen, Stampfesweise unsrer Geguer und Herrn Hanmers Kandidatenrede" Menschen sind wir alle, Fehler hat ein jeder g'nug." Auch andre sprechen wird. Die Gegner, besonders die Herren Hammer und Parteien feien nicht frei von Sünden, und der Freifinn werde sich Dr. Kleinecke, sind hierzu eingeladen. getviß bessern.

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morgen sein.

Ehre ist die der Stellung im Kreise der Rechts­genossen entsprechende persönliche Geltung." Wenn es als ehr­verleßend bezeichnet wird, mit einem Socialdemokraten zu verkehren, so schließt das, da Socialdemokraten selbstverständlich die entgegens gesetzte Auffassung haben, die Socialdemokraten aus dem Kreise der Rechtsgenossen aus. Das Necht wird als Recht der Mehrheit prokla­miert und alle die schönen Nedensarten von dem objektiven Recht ves gehen wie Dunst. Fürchtet man nicht für den Bestand des Rechts, wenn man den fünften Teil des ganzen Volles, der alle Aussicht hat, in absehbarer Zeit die Mehrheit des Volkes zu bilden, außerhalb dieses Rechtes stellt? Da wirft man uns vor, wir achteten nicht Autorität, nicht Recht und Gesetz! Kann denn ein Recht Anspruch auf unfre als eine verächtliche Handlung zu kennzeichnen? Da erzählen uns Schönſchwäter von einer Solidarität der Klassen, von der Einheit der Boltsinteressen und in demselben Augenblid fönnen Richter im Namen des Gesetzes ein Urteil fällen, durch das Millionen Volts­genossen als eine verächtliche Baude hingestellt werden, mit der zu verkehren für einen Beamten unwürdig sei. Es ist nicht nur die Muft der wirtschaftlichen Gegensätze, die das Proletariat von der herrschen­den Klasse scheidet; auch die Moral- und die Ehrbegriffe in beiden Lagern find so grundverschieden, daß keine Brücke mehr von der einen zur andern führt.

Als zweiter ergriff Herr Stadtverordneter reitling das Konservative Bauernfängerci. Den von uns bereits mitgeteilten Wort, um neben dem Freisiun im allgemeinen auch seine Kandi- Proben über die Fälschungen der Wahrheit in Flugblättern von datur im besondren den anwesenden Frauen, jungen Mädchen und Konservativen, Centrumsleuten, bereinigten staatserhaltenden Achtung erheben, nach welchem es möglich ist, den Verkehr mit uns jungen Damen" aus Herz zu legen und die Anwesenden zu ver- Parteien gefellen wir eine weitere bei. In dem nebenbei auch von fichern, daß er nicht nur für die Wünsche, sondern auch für die be- einer Reihe Amtsvorsteher, Gemeindevorsteher, Polizeisekretäre und Er Bürgermeister unterzeichneten Flugblatt für den Niederbarnimer rechtigten forderungen der Frauen eintreten werde. sprach noch einiges von der deutschen Frau, die im Gegen- Kreis heißt es u. a.: satz zur Französin bei allem berechtigten Interesse für das Auf dem Parteitage in Hannover  ( Oftober 1899) Hob Bebel öffentliche Leben doch die Familie nicht vernachlässigen dürfe die gewaltsame Aufhebung des bäuerlichen Besitzes als durchaus not und verlor fich dann in Jugend- und Kindheitserinnerungen, die wendig hervor." wohl nur für seinen engeren Familienkreis von Interesse waren. Das Gegenteil ist die Wahrheit. bid ala Nur eine Erklärung, daß seine Partei für das allgemeine Frauen- Auf dem Hannoverschen Parteitag führte Bebel  ( Protokoll S. 121) stimmrecht eintreten werde, vermied er, abzugeben. An die beiden am 10. Oftober 1899 aus: Referate fnüpfte sich eine lebhafte Diskussion, in deren Verlauf In Wir haben es nicht nötig, mit Gewalt vor Genossin Lily Braun   dem öden Wortgeklingel der Freisims- zugehen. Ich habe immer gesagt: Schade um jeden eine träftige amazonen Antwort teil zu werden ließ. Stopf, der bei alle den Auseinandersegungen fiel Gegenüber dieser grundsäßlichen Bedeutung des Prozesses wird Sie erinnerte die Frauenrechtlerinnen an frühere Zeiten. Auf die Köpfe kommt es mir gar nicht an, es fommt nur auf die es eigentlich ziemlich nebensächlich, daß er auch sonst noch zu ver­Damals sei sie befehdet worden, als sie der frauen Sachen an. Ich wünsche im Gegenteil, daß alle, die es angeht, dabei schiedenen Einwendungen Anlaß giebt. Die beiden verurteilten rechtlerischen Ideologie der Solidarität aller Frauen entgegen sind und zusehen, wie gut wir es machen.( Heiterfeit.) Wie wir über die Parteigenossen haben die für strafbar erklärten Aeußerungen in ihrer trat. Es sei ja selbstverständlich, daß die bürgerlichen Frauen sich gewaltfame Revolution denken, darüber kann doch in der Partei niemand Eigenschaft als Stadtverordnete gethan. Sie haben in Wahr­den bürgerlichen Parteien zuwenden. Aber man höre dann mit dem im Zweifel sein. Es ist Unsinn anzunehmen, daß auch nehmung ihrer öffentlichen Pflichten Mißstände bei einer Behörde Gefasel auf, daß der Klaffenkampf bloß eine socialdemokratische Er nur ein einziger Mensch in unsrer Partei ist, der kritisiert und nur zur Bekräftigung ihrer Behauptungen gesagt, daß findung" sei. Es sei eine harte Thatsache. Wenn man auch den Neigung hätte, eine Revolution zu machen, wenn er sie von Beteiligten informiert seien. Die Mißstände haber thatfäch­bürgerlichen Frauen das Recht nicht bestreitet, sich den Parteien der Meinung ist, daß er seinen Zweck viel besser, leichter und ihrer Klasse anzuschließen, so müsse es als eine strafbare Un einfacher erreichen kann. Nicht die Revolutionäre sind lich bestanden. Das ist vor Gericht erwiesen worden. Daß man für flugheit bezeichnet werden, als ein Verrat, daß Frauen, die es, die die Revolution eine in Wahrnehmung der Pflichten als Stadtverordneter gethane machen, sondern angeblich für Frauenrechte kämpfen, die Freisimmige Volkspartei aller und jeder Zeit die Reaktionäre.( Lebhafter Beifall.)" Aeußerung bestraft werden kann, zeigt die Geringschätzung der oerade in solchen Kreisen unterstützen, wo ihr Socialdemo- Gerade das Gegenteil dessen, was in dem Flugblatt behauptet wird, städtischen Volksvertretung in unserm Strafrecht.  e

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