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Nr. 154.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

20. Jahrg

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Telegramm Aoreffe: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partet Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Aunt IV, Nr. 1983.

Innerpolitische Fragen.

Agrarborlage. Chamberlains Bläne.

-

Sonntag, den 5. Juli 1903.

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Politische Ueberlicht.

gründung.

Berlin  , den 4. Juli.

( Zur Aufflärung für die Mitglieder.) Meine Abrechnung.

einer Centrums­

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Schmid führt diese Dinge an, um seine geschäftliche Tüchtigkeit zu beweisen. Ihm fehlt anscheinend das Gefühl dafür, wie sehr er sich und seine ultramontanen Freunde damit bloßstellt. Denn es muß doch als eine Leichtfertigkeit ohne gleichen bezeichnet werden, weni eine so schlecht und unsicher fundierte Organisation von ihrer Leitung in Millionenunternehmungen hineingejagt wird. Allein die ultra­montanen Macher waren damals anscheinend jeder Ueberlegung bar, sie waren nur geleitet von dem Gedanken, den Socialdemokraten einmal zu zeigen, wie man Organisationen schafft. Und in der ultramontanen Presse konnte man damals fast täglich Jubelhymnen finden über die erfolgreiche Thätigkeit dieser christlichen Muster­organisation. Jetzt freilich sind die Loblieder verstummt und die Centrumsblätter schweigen sich gründlich aus über die Blamage, die sich die christlichen Maulhelden geholt haben.

Das in dem Flugblatt niedergelegte Material wollte Morih Schmid anfänglich als Inserat im Eisenbahner" erscheinen lassen. Die neue Verbandsleitung verhinderte jedoch die Aufnahme und eines Tages erschienen zwei der Herren in Schmids Wohnung und baten ihn weinend, von der Veröffentlichung Abstand zu nehmen. In einer kurz darauf stattfindenden Ausschußsizung sollte noch einmal versucht werden, ob sich nicht eine Einigung erzielen laffe. Doch tam es bei dieser Gelegenheit wieder zu äußerst heftigen Auseinanders fegungen und als Schmid ging, rief ihm der neue Sekretär Sedlmayer, nach dem Zeugnis der ultramontanen Presse ein waschechter Centrumsmann, diesen christlichen Abschiedsgruß nach: Wenn so einen der Teufel holt, bezahle ich noch den Fuhrlohn."

Deutfches Reich. Wahl- Begrüßungen.

Aufmerksamkeit. Die im vorigen Jahre angenommene Schul- Vorstandschaft, die einmal Blut geledt hatten, noch zu niedrig borlage gewährt bekanntlich den Schulen der anglifani- gewesen. Eigne Mittel dagegen habe die Baugenossenschaft immer ver­Verschen Staatskirche( Hochkirche) staatliche und kommunale Geld­weigerung der Schulsteuern. mittel. Bis zur Annahme der letzten Schulvorlage wurden diese flucht wenig gehabt. Als z. B. ein Bauplab für 240000 m. London  , 1. Juli.  ( Eig. Ver.) Schulen durch freiwillige Spenden erhalten. Die Nonkonformisten, gekauft wurde, seien von den Mitgliedern insgesamt eingezahlt ge­Die innere Politik Englands wird gegenwärtig von folgenden d. h. die von der Staatskirche losgelösten protestantischen Setten, wesen: 24 Mart und 50 Pfennige! Man habe sich 6000 M. drei Fragen mehr oder weniger beherrscht: von der irischen Agrar- waren im großen ganzen gegen die Schulvorlage, da sie es mit pumpen müssen, um die Verbriefungskosten zahlen zu können. An dem borlage, der neuen Zollpolitik und der Verweigerung der Schul- ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, die Lehren der Hochkirche Tage, an dem man mit dem Baumeister den Vertrag über die Er­steuern durch eine Anzahl von religiösen Sekten( Nonkonformisten). zu unterstützen. Nachdem die Vorlage zum Gefeße erhoben worden bauung von 51 Häusern machte( Soften fast awei Millionen), Seit Mitte des vorigen Monats befindet sich die irische war, beschlossen die Setten, passiven Widerstand" zu leisten und die seien in der Kaffe 173 M. Vermögen gewesen. Agrarborlage in der Kommissionsberatung. Das Unterhaus Schulsteuer zu verweigern. In den letzten vier Wochen begann die ist in eine Kommission verwandelt, die die Vorlage berät, verbessert Ausführung dieses Beschlusses. Der erste Steuerverweigerer war ein und sie zum guten Teile den Wünschen der irischen Pächter anpaßt. Bauer aus Derbyshire  , ihm folgten eine Anzahl von Nonton­Nach den in den legten acht Tagen vorgenommenen Verbesserungen formisten in Glocester, Hastings   und West Ham  . Sie wurden vor ist alle Aussicht vorhanden, daß die Vorlage schon in Gericht geladen und zur Zahlung der Steuern verurteilt. Dem den nächsten Monaten Gesegestraft erlangen wird. Die Jren Urteil folgte die Zwangspfändung, die jedoch resultatlos verlief, da berwandeln sich zusehends in eine Stüße der konservativen Regierung, die Vollstrecker von der Bevölkerung feindlich empfangen wurden. und zum Zeichen der Aussöhnung zwischen Engländern und Fren In Hastings   tam es diese Woche sogar zu thätlichen Angriffen. Was wird der König demnächst Jrland besuchen. Die achtzig parlamen- die Regierung dieser neuen Sachlage gegenüber zu thun gedenkt, ist tarischen Vertreter der irischen Bächter hatten vornehmlich zwei Aus- noch nicht bekannt. setzungen an der Vorlage zu machen. Erstens waren sie gegen die Festsetzung eines Mindestpreises; dann sträubten sie sich gegen die ewige Rente der Pächter an den Staat. In beiden Punkten er­hielten sie Konzeffionen von der Regierung. Wie in unfren früheren Berichten mitgeteilt wurde, schwankte der Kaufpreis zwischen dem Die Memoiren eines ultramontanen Arbeiterführers. Zwanzigfachen und dem Zweiunddreißigfachen der Bachtsumme. Das heißt: betrug zum Beispiel die jährliche Pachtſumme 100 M., so war München  , 2. Juli.  ( Eig. Ber.) Ein sehr lehrreiches und der Mindestpreis 100 X 20-2000 m., der Höchstpreis 100X32= 3200 2. amüsantes Aftenstück ist unfrem Münchener   Parteiblatt auf den Tisch Daraufhin erklärten die irischen Pächter, daß der Mindestpreis zu geflogen, nämlich die Rechtfertigungs- und Anklageschrift eines davon hoch sei, ferner daß eine Festsegung gegen den Geist der Vorlage gejagten ultramontanen Arbeiterführers in München  . Im November verstoße, da die Vorlage auf Freiwilligkeit beruhe. Das Verlangen vorigen Jahres wurde plößlich der Gründer, Sekretär und Redakteur der Jren ging dahin, die Festsetzung des Kaufpreises den Unter- Moritz Sch mid des ultramontanen Bayerischen   Eisenbahner- Ver­handlungen zwischen Bächter und Grundherrn zu überlassen. Am bandes von seinem Posten entfernt. Das Verbandsorgan" Der 16. Juni wurde ein in diesem Sinne eingebrachter Abänderungs- Eisenbahner", das bis dahin sein Privateigentum war, mußte borschlag abgelehnt, worauf die Jren den Entschluß faßten, die Vor- er bei diefer Gelegenheit um den Preis von 6000 M. an den Ver­Lage zu Falle zu bringen. Dies mußte die Regierung verhindern, band abtreten, obwohl es nach seiner Meinung einen reellen Wert denn die Ablehnung der Vorlage hätte den Sturz Sturz des von 18 000 2 hatte. Die Abfägung erfolgte durch den Verbands­Kabinetts zur Folge gehabt und damit auch die vorläufige borstand und Schmid ist der Meinung, dieser hätte ohne die Ge­Beseitigung der Zollvereinspläne. Um diesen Möglichkeiten nehmigung der Generalversammlung kein Recht zu seinem Vorgehen borzubeugen, ließ sich die Regierung herbei, am 23. Juni gehabt. Um nun die Mitglieder über die Vorgänge aufzuklären, ließ ein Amendement anzunehmen, das den Wünschen der Iren Schmid eine Flugschrift herstellen, die den Titel trägt: einigermaßen Rechnung trägt; in einer ganzen Reihe von Intimes aus dem Bayer. Eisenbahner- Verband- Fällen wurde die Festsetzung des Kaufpreises ganz den freiwilligen Unterhandlungen zwischen Bächter und Grundherrn überlassen. Die Annahme dieses Antrags durch Mr. Wyndham, den Staatssekretär für Jrland, wurde von den Jren mit stürmischen Beifallsausbrüchen Die Münchener Post" druckt heute den ersten Teil dieser Schrift begrüßt. Seitdem verlaufen die Kommissionsberatungen in glatter ab, der sich hauptsächlich mit den äußerst schlechten finanziellen Ver­Weise. Von den 89 Abschnitten der Vorlage wurden bereits über hältnissen des Verbandes befaßt. Von Interesse auch für weitere zwanzig durch beraten und angenommen. Ebenso scheint die Ne- Kreise ist der zweite Teil, dessen Veröffentlichung morgen erfolgt. gierung bereit zu sein, die ewige Rente fallen zu lassen. Bekanntlich Denn hier erhält man einmal authentische Belege, wie in den christ­sollten sieben Achtel des Kaufpreises ratenweise innerhalb eines lichen Organisationen getirtschaftet wird. Es muß noch ausdrücklich Beitabschnittes von 68% Jahren abgetragen und das letzte Achtel bemerkt werden, daß die gegenwärtigen Führer des Eisenbahner als eine ewige Rente vom Bächter an den Staat gezahlt werden. Verbandes nach dem Zeugnis der ultramontanen Presse durch aus Gegen dieses legte Achtel wandten sich die irischen Bächter, mit waschechte Centrumsleute sind. Schmid behauptet zu­Ausnahme von Michael Davitt   und andren socialistischen Boden- nächst, das Geld zum gewaltsamen" Ankauf" des Eisen= reformern, die in der ewigen Rente einen Hebel zur Nationalisierung bahner" sei aus der Unterstützungskasse des Verbandes entlichen des Grund und Bodens erblickten. Da aber die Opposition gegen worden, obwohl deren Statut eine Verwendung der Gelder für solche diese Maßregel zu heftig ist, so erklärt die Regierung, die ewige Zwecke nicht erlaube, insbesondere nicht die Abschließung derartiger Rente modificieren oder beseitigen zu wollen. So steht der Annahme Geschäfte ohne Generalversammlungsbeschluß. Das Vermögen der der irischen Agrarvorlage nichts im Wege. Die neue Agrarreform wird Stasse müsse nach den Statuten mündelsicher angelegt werden. Irland für den Kornzoll und für die Politik Mr. Chamberlains Ob aber eine Beitung, deren Auflage zur üdgeht, eine mündek gewinnen. fichere Kapitalsanlage darstellt, wird sicher angezweifelt werden, auch Nichts hat in den letzten Jahren die öffentliche Meinung Eng- von der staatlichen Aufsichtsbehörde." Der Verband habe zum Be Yands so tief aufgerüttelt wie die Birminghamer   Rede Chamberlains trieb der Zeitung kein Stapital und bei dem gegenwärtigen Stand der vom 15. Mai 1903. Die Tagespreise und die Monatsschriften Kasse sei er nicht im stande, auch nur das Porto für den Versandt wimmeln von Artikeln, Korrespondenzen und Diskussionen für und auf 4 Wochen vorzustrecken. Ferner senden die Genossen von der socialdemokratischen wider den 8ollverein. Die Fortnightly" hat bier Artikel, die, In einem besonderen Kapitel: Politisches   erhalten wir Federation in Blackburn  ( England) den deutschen   Genossen " New Liberal" hat nicht weniger als acht Artikel über den Zoll- bemerkenswerte Aufschlüsse über die herzliche Zuneigung zu ihrem großartigen Sieg bei den Wahlen ihre herzlichsten Die politischen Versammlungen sind ausschließlich der Eisenbahner zum Centrum. Ein Ausschußmitglied Glückwünsche. diesem Gegenstande gewidmet, sogar das gemächliche und Namens Binner sei als Agent der Jungliberalen Leidenschaftslose Haus der Lords ist fast ununterbrochen thätig, denen er den Verband ausliefern wolle." Ich stemmte mich mit Zolldebatten beschäftigt. Am meisten beachtet wird der natürlich mit aller Straft gegen die Auslieferung des Verbandes an Artikel von Sir Robert Giffen in der heute ausgegebenen die Jungliberalen, merkte aber bald, daß hinterrücks sehr fleißig und " Nineteenth Century". Giffen ist als einer der bedeutendsten mit sehr schmutzigen Mitteln gearbeitet wurde." Statistiker der Gegenwart bekannt. Er ist auch Freihändler und Als Sch. aus seinem Sommerurlaub zurückkehrte, wurde ihm erwartet nichts Gutes von einer einschneidenden Aenderung der in der letzten Verbandssitung, der er beiwohnte, erklärt, daß er gut britischen Zollpolitik. Jedoch meint er, irgend ein System von ge- thun würde, seine Stelle als Verbandssekretär niederzulegen. Es ringen Vorzugstarifen sei nötig, um das Reich zusammenhalten zu tam zu einer langen Debatte, deren kurzer Sinn gewesen sei: Wir sind mit der Thätigkeit des Gentrums im heurigen tönnen. Die neue Zollpolitik habe nicht ökonomische, sondern politische Motive. Es fomme bor   allem auf die Frage Landtag unzufrieden. Um dies der Centrumspartei zu zeigen, об ein Zusammenschluß des Reiches nötig sei oder werfen wir unsren Verbandssekretär hinaus, weil er ein Cen­nicht. Der deutsch  - kanadische Zollkrieg zeige, daß die jetzige trumsmann ist." imperiale Lage unthaltbar sei. Das Ausland dürfe nicht mehr die Nachdem Sch. thatsächlich entfernt war, habe Binner ver­britischen Kolonien als vom Mutterlande getrennt betrachten. fucht, den Verband ins liberale Fahrwasser zu lenten, wobei ihn der Gelange man zu einem derartigen Schlusse, so müsse man auch als neue Redakteur Dauer, den die ultramontane Presse seiner Zeit Freihändler die ökonomischen Rücksichten den politischen einigermaßen als zuverlässigen" Centrumsmann bezeichnete, unterstützte. Doch unterordnen. Das Problem laute, wie sei ein System von Vorzugs- sei dies Vorhaben an dem Widerstande des neuen Verbandssekretärs tarifen im britischen Reiche zu entwerfen, das zu feinem eigentlichen Sedlmayer, der auch an dem Sturze Schmids mitarbeitete, Schutzzoll, wohl aber zu einem Reichsverband führen könnte. gescheitert.

verein.

an,

Es ist zu berichtigen: Das kürzlich von uns mitgeteilte Telegramm aus Leipzig  , in dem armenische Studenten uns Glückwünsche sandten, ging nicht aus von dem Vorstand des Armenisch- Akademischen Vereins zu Leipzig  . Wie der Vorsitzende und Schriftführer des Vereins uns schreiben, hatten fie und ihr Verein keinerlei Kenntnis von der Absendung des Telegramms. Aus Alost   in Flandern   wird uns geschrieben:

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Es gereicht uns zu besonderer Freude, mitteilen zu können, daß die hiesigen Socialisten zu Ehren des großen deutschen   Sieges einen schönen Umzug mit Mufit und Fackelbegleitung veranstaltet haben. Auf einem erleuchteten Transparent war zu lesen: Hoch das Deutschland   der Socialdemokratie und der 81 socialistischen Ab­geordneten!

Das Exekutivkomitee der Gesellschaft der Fabianer in 2ondon schreibt uns: Wir fenden der socialdemokratischen Partei Deutschlands   von Herzen unfre Glückwünsche zu den glänzenden und weithin wirkenden Ergebnissen der Reichstagswahlen.

Deutschland   geht der Welt voran in mancherlei Hinsicht, doch in feiner Hinsicht hervorragender als in der Größe und Einheitlichkeit seiner socialistischen Partei. Die deutschen   Regierenden müssen stolz sein, daß sie an der Spige eines so fortgeschrittenen und erleuchteten Bolles stehen

dürfen!"

Die gleichen Glückwünsche sendet Laura Lafargue   aus Draveil  ( Frankreich  ), die einzige noch lebende Tochter von earl Marr, die lebhaft bedauert, daß ihr Vater und Friedrich Engels   diesen großen Tag des Triumphes der deutschen   Social­demokratie nicht mehr erlebten.

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Der Schuldige. Wer ist schuld an dem gewaltigen Aufstieg der Socialdemokratie? Ueber diese Frage wird in den gegnerischen Reihen mit andauerndem Eifer fortgeredet und es ist köstlich zu beobachten, wie niemand es gewesen sein will und einer dem andren die schwere Schuld zuschiebt. Die Reichsregierung ist der Sündenbock so hallte es seit dem Wahltag besonders in den konservativen Zeitungen; der Bülow hat keine kräftige Parole aus­gegeben, hat vielmehr mit der Wahlsicherung Verwirrung angeſtiftet und so fort. Jezt übt das Organ der Reichsregierung Vergeltung. Die Nordd. Allg. 8tg." erwidert auf jene Vorwürfe in ihrem Sonntagsrückblick: Der Säumigkeit der Wähler der bürgerlichen Parteien und der Uneinigkeit dieser Parteien verdankt die Socialdemokratie allein mindestens 24 Stichwahlsiege. Ein weiteres Dußend Mandate ist ihr auf dem gleichen Wege im ersten Wahlgange zugefallen. Angesichts dieser Thatsachen braucht die bürgerliche Presse, welche das Anwachsen der Socialdemokratie im Reichstage bedauert, nach den wahren Ursachen dieser Erscheinung nicht lange zu suchen."

In Wahrheit liegen die Ursachen unsres Sieges weit tiefer, als

In Arbeiterkreisen stößt Mr. Chamberlains Plan auf heftige Ein weiteres Kapitel behandelt die elend verkrachte Bau­Opposition. Es sprachen sich in oppofitionellem Sinne aus: genossenschaft München   2aim des Eisenbahner Verbandes, G. N. Barnes, Sekretär der Metallarbeiter; die Arbeiterabgeordneten beren Geheimnisse Sch. in einer eignen, bereits vorbereiteten Keir Hardie  , Broadhurst, Bell, Will. Crooks und Shackleton  ; dann Broschüre enthüllen will. Vorläufig erfahren wir nur, daß die Ge- die trostbedürftige Oberflächlichkeit der Gegner erfennen mag, und das Parlamentarische Komitee des Gewerkschaftskongresses, die nossenschaft sich auf dem Wege der Grundspekulation den Betrag von biefes Unvermögen, die Ursachen richtig zu erkennen, ist wiederum Kongresse der Genossenschaften und der Bergleute. 75 000 m. verdiente, indem sie billig erworbene und günstig gelegene eine neue besondere Quelle socialdemokratischer Erfolge. Denn inden Neben diesen Fragen verdient noch die Verweigerung Terrains nicht für sich verwendete, sondern weiter verkaufte. Der der eine den andern der Fehler bezichtigt, übersicht jeder die eignen der Schulsteuern durch eine Anzahl von Nonkonformisten unfre erzielte Gewinn von 75 000 m. sei jedoch den übrigen Herren der Fehler, die uns zu gute kommen.