Mag sein, daß sich die„ socialliberale Partei" ein neues Pro- Jendete der hartnäckige Kampf der vereinigten Deutschen gegen die Polen gramm giebt, in welchem diese fossilen Reste eines reinen Manchester - mit dem Siege der letzteren; der Pole v. Czarlinski erhielt 11 783, programms beseitigt werden. Aber eine Partei kann ihren Ursprung der Landrat Graf Wartensleben 10 459 Stimmen; von 24 053 Wahlebenso wenig verleugnen wie ein Kind die Aehnlichkeit mit seinen bisherige Abg. Frese mit 23 993 gegen 25 076 socialdemokratische berechtigten hatten 22 288 gewählt. In Bremen unterlag der Eltern. Auf Grund dieses gegen den Socialismus gerichteten Pro- Stimmen: von 53 480 Wählern gaben 49 087 gültige Stimmen ab. gramms hat die Freisinnige Vereinigung ihren stärksten Anhang In Lübeck siegten die Socialdemokraten mit 11 155 gegen 9104 unter den Großtapitalist en gefunden, die an der„ Erhaltung Stimmen; hier wählten 20 263 von 22 427 Wahlberechtigten. In der bestehenden Gesellschaftsordnung" und gegen jeden auch den diesen drei Wahlkreisen wurde der Kampf gleich in der Hauptwahl Staatsfocialismus" allerdings hervorragend beteiligt sind. entschieden. In Hagenau Weißenburg fam es zur Stichwahl, und dabei stieg die Wahlbeteiligung auf 92,6 Proz. Prinz Alexander zu Hohenlohe- Schillingsfürst verlor das Mandat an die Klerifalen mit 12 935 gegen 18 282 Stimmen.
Thatsächlich besteht zwischen dem weiland proletarischen Socialismus" und der Freisinnigen Vereinigung nur in einem Bunkte grundsägliche Meinungsgleichheit, im Bunfte des Militarismus. Ihren freihändlerischen Standpunkt hat die nationalsociale Partei doch erst nach längerem Tasten gefunden. Der moderne Militarismus aber, zumal das deutsche Junkerheer, ist mit dem Gedanken des wirklichen Liberalismus ebensowenig zu vereinigen wie mit dem des wirklichen Socialismus. Jm gemeinsamen Kampfe gegen liberale und sociale Logik hat sich der„ Socialliberalismus" zusammengefunden.
Das
traurige Ende
die
nationalfocialen Partei, der windige Vermischung der tiefsten Gegensäge, die die Welt von Heute spalten, zur socialliberalen" Einheit, beweist nur, daß es feinen Socialismus außerhalb der Socialdemokratie geben kann weder einen„ nationalen" noch einen„ chriftlichen", noch einen gemäßigten" oder„ opportunistischen".
Siesmal 120, also fast ein Drittel aller Wahlkreise; im Jahre 1898 Wahlkreise mit mehr als 80 Proz. Wahlbeteiligung gab es waren es deren nur 41. Weniger als 50 Broz. Wahlbeteiligung hatten nur drei Wahlkreise: Passau in Niederbayern 49,9 Proz.( 1898: 44,8 Proz.), Deggendorf in Niederbayern 47 Proz.) ( 32,5 Pro3z.) und Fürstentum Lippe 48 Proz.( 38 Proz.). Im Jahre 1898 gab es 26 Wahlkreise mit weniger als 50 Proz. Wahlbeteiligung; meist sind es" bombensichere" Centrumsdomänen.
Einzelne Staaten und Provinzen zeichneten sich durch eine be sonders hohe Wahlbeteiligung aus: Mecklenburg- Schwerin, das bei sechs Wahlkreisen fünf mit mehr als 80 Proz. aufweist; das Königs reich Sachsen , von dessen 23 Wahlkreisen 19 mehr als 80 Proz. Wahlbeteiligung zeigten; die preußischen Provinzen Westpreußen , Schlesien und Posen, ferner die Pfalz , Baden und Elsaß- Lothringen . Kein einziger Wahlkreis mit mehr als 80 Proz. Wahlbeteiligung ist zu finden in Berlin , in Ostpreußen , in Württemberg und in den Regierungsbezirken Wiesbaden , Köln und Aachen.
werden. nommen
Sieht man von dieser höchst lehrreichen principiellen Seite des neuesten parteipolitischen Ereignisses ab, so bleibt freilich nichts als der ungeivollte Humor übrig, der in dem Bündnis der beiden politischen Liliputanerreiche liegt. Wenn das„ social- Auf dem Wege zur Besserung. Nun soll auch für die Brandenliberale" Organ des Herrn Rudolf Mosse schreibt,„ ein burgischen und Posener Ueberschwemmungsgebiete etwas unterUeber Brandenburg wird am Donnerstag bedeutender Schritt vorwärts auf dem Wege, der zur Aufrichtung fonferiert. Bezüglich Posen meldet die„ Norddeutsche Allgemeine der großen liberalen Partei der Zukunft führt", sei gethan so ist Beitung": das doch ein Bowlentopf von Begeisterung, in dem die beiden großen Alliierten getrost ein Bad nehmen können. Für eine Partei. des wirtschaftlichen Liberalismus ist in der Welt, das hat man oft genug und nicht zuletzt von ehedem nationalsocialer Seite verfichern gehört, kein Plaz frei, die große Partei der politischen Freiheit aber zu begründen, dazu bedarf es glücklicherweise keines Briefwechsels mehr zwischen Naumann und Schrader.-
Deutsches Reich.
Zur Statistik des socialdemokratischen Vormarsches. Während 1898 nur in einem Kreise( Leipzig - Land) die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten für den socialdemokratischen Kandidaten gestimmt hatte, ist bei der Wahl am 16. Juni dies Zicl in 13 Wahlfreisen erreicht worden, nämlich in
Berlin IV, Altona , Hamburg I, Hamburg II; ferner in folgenden sächsischen Kreisen: Sachsen 4( Dresden- Neustadt), 6( DresdenLand), 13( Leipzig - Land), 15( Mittweida ), 16( Chemnitz ), 20( Glauchau - Meerane ), 18( 3widau), 19( Stolberg ), 22( Reichenberg).
Nach dem Prozentsatz der stimmenden Wähler berechnet, haben die socialdemokratischen Kandidaten erhalten:
Ueber 70 Proz. der abgegebenen Stimmen in 4 Kreiſen: Berlin 4 77,0 Proz., Glauchau - Meerane 73,1, Hamburg 2 72,8,
Ueber 60 Proz. in weiteren 11 Kreisen: Altona 69,5, LeipzigLand 69,1, Stolberg - Schneeberg 67,7, Hamburg 1 67,2, 3wvidau 67,1, Chemnitz 66,9, Dresden - Land 65,7, Mittweida 62,6, Dresden Neustadt 60,1, Berlin 3 60,0, Niederbarnim 60,0.
In den übrigen 41 Kreisen, die wir in der Hauptwahl eroberten, stellt sich der Prozentsaz folgendermaßen:
Unter dem Vorsitz des Finanzministers Frhrn. v. Rheinbaben fand heute im Finanzministerium unter Zuziehung von Vertretern der Minister für geistliche Angelegenheiten, für Landwirtschaft, des Innern und für öffentliche 2c. Arbeiten eine Beratung über die aus Anlaß der diesjährigen Ueberschwemmungen in der Provinz Posen zu treffenden Maßnahmen statt. An der Beratung nahmen der Oberpräsidialrat Thon aus Posen, in Vertretung des dortigen Oberpräsidenten, sowie der Landeshauptmann v. Dziembowski teil. Beide erklärten, daß, soweit sich gegenwärtig übersehen lasse, nennenswerte Schäden an öffentlichen Deichen, an Wohnstätten sowie an Brücken und ähn lichen Anlagen nicht eingetreten feien, daß es dagegen erforderlich sei, für die Erhaltung des Nahrungsstandes der durch die Ueberschwemmung Betroffenen, unter denen sich zahlreiche Kleine Besizer befänden, zur Beschaffung von Saatgut und Futtermitteln solvie und zur Sanierung der Wohnungen und Brunnen sonstigen gebotenen sanitären Maßregeln alsbald Mittel zur Verfügung zu stellen. Für die die nächsten Maßnahmen wurde feitens der genannten Vertreter ein Betrag von 300 000 Mark als notwendig bezeichnet, bon welchem feitens des Finanzministers vorbehaltlich der nachträglichen Genehmigung des Landtages sofort 270 000 m. à fonds perdu zur Verfügung gestellt wurden, während der Vertreter der Provinz die Gewährung einer Beihilfe von 30 000 M. à fonds perdu glaubte in Aussicht nehmen zu können.
zu
Merkwürdigerweise ist für die Erhaltung des Nahrungsstandes der durch die Ueberschwemmung Betroffenen" in Schlesien tro Sungertyphus noch nichts geschehen. Nur in Posen will man das Pferd am Kopfe aufzäunien, in Schlesien thut man's am Schweif.- Uebrigens wird man auch in Posen mit den 300 000 m. nicht weit fommen, denn der Schaden beläuft sich auf Millionen. Und überdies müssen auch in Posen die in der Erhaltung ihres Nahrungsstandes" das heißt aus dem Amtsdeutsch übersetzt, die mit von Hungersgefahr bedrohten den Gürtel bis auf weiteres enger schnallen. Denn die" Nordd. Allgem." fährt fort:
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ihnen aber und faßte an der Treppe den Glasmacher Wehrfig, der vorher gegen die Einmischung des Polizisten Verwahrung eingelegt hatte, am Arme. Wehrsig glitt hierbei aus, stürzte die Treppe hinumter und riß einen andern Glasmacher mit. Nichts. destoweniger segten die jungen Leute ihren Weg ruhig fort. Der Polizeisergeant rief ihnen aber nach: Da kommen die GlasmacherJungen her, um Krach zu machen! Wehrsig antwortete mit einem: Sie waren ja eher Junge wie wir!" Im Nu war Bähr jezt unten, faßte den Wehrsig und erklärte ihn für verhaftet. Dabei kamen die beiden Männer zu Fall. Wehrsig erklärte sofort, er werde ganz ruhig mitgehen. Nichtsdestoweniger zog Bähr den Säbel und hieb den ruhig mitgehenden Wehrsig in die Beine und schließlich auch mit der blanken Waffe über den Kopf. Vor der Polizeiwache bat Wehrsig noch einmal, Bähr möge ihn gehen lassen. Bähr lehnte dies ab, zog vielmehr im Gange vor der Zelle nochmals blank und schlug den Wehrsig, der ihn bat, ihn zu schonen, da er ja schon blute, noch mehrmals über den Kopf. Dann stick B. den Wehrsig in die Zelle. Hier wurde er am andern Morgen vom Aufseher des Polizeigefängnisses über und über blutend gefunden. Auch auf dem Gange und in der Zelle waren Blutspuren zu sehen. W. wurde dann auf dem Polizeibureau von einem andern Bolizeisergeanten zu Protokoll ver nommen. Als dieser Beamte verschiedentlich abberufen wurde, be nutzte Bähr die Gelegenheiten zu neuen Mißhandlungen. Wehrsig mußte sich alsbald in ärztliche Behandlung zur Vernähung seiner Wunden begeben. Natürlich folgte diesen unerhörten Vorgängen der Strafprozeß auf dem Fuße. Wehrsig, der von dem Polizisten mit dem Säbel blutig geschlagene Mann, nicht etwa de Polizist, wurde wegen Widerstandes angeklagt und mußte alle Freuden eines Strafprozesses über sich ergehen lassen. Schöffengericht und Straffammer sprachen ihn jedoch frei und jetzt wurde endlich die Anklage wegen widerrechtlicher Verhaftung und Körperverletzung im Amte gegen Bähr erhoben. Heute behauptet Bähr, der 35 Jahre alt und schon längere Zeit im Bolizeidienst thätig ist, er habe Wehrsig verhaftet, weil dieser auf der Straße gelärmt habe. Von seiner Waffe habe er Gebrauch machen müssen, weil W. ihm mehrmals heftigen Widerstand geleistet habe. Die heute als Zeugen bernommenenGlasmacher bestreiten das jedoch entschieden. B. behauptet allerdings, die Glasmacher seien alle Socialdemokraten und auf die Polizei nicht gut zu sprechen, ihre Glaubwürdigkeit sei daher zweifelhaft. Die brutalen Ausschreitungen des Polizisten werden jedoch übereinstimmend mit der Darstellung der Glasmacher von andern gänzlich unbeteiligten Zengen bewiesen. Der Staatsanwalt nennt das Verhalten des Angeklagten empörend und beantragt ein Jahr sechs Monate Gefängnis. Das Urteil des Gerichtshofes lautete auf neun. Monate Gefängnis und Aberkennung der Berechtigung zum Bekleiden öffentlicher Aemter auf drei Jahre. Nach der Ansicht des Gerichtshofes ist erwiesen, daß Angeklagter sich sowohl der widerrechtlichen Verhaftung als auch der Mißhandlung im Amte schuldig gemacht hat. B. habe keinen Grund gehabt, den W. zu verhaften, noch viel weniger aber ihn derart zu mißhandeln. Er habe in brutaler Weise seine Amtsbefugnisse überschritten. Brutal sei sein Auftreten vom Anfang bis zum Ende des Vorfalls gewesen. Er habe auch die ganze Sache direkt provociert. Aus allen diesen Gründen könne von Zubilligung mildernder Umstände keine Rede sein, wenn Bähr auch noch unbestraft sei.
Ueber Lehren und Folgen des Reichstagswahl- Ergebnisses sprach Genosse Vollmar am Montag in München . Wie wir schon bei früherer Gelegenheit aus den Wahlerfolgbetrachtungen unsrer Parteipresse Auszüge gaben, so teilen wir das wichtigſte aus der Rede Vollmars mit.
Vollmar besprach zunächst die gegnerischen Parteien, er fagte hierbei u. a., wie wir dem Bericht der" Münchener Post" entnehmen, über das Centrum:
itm
Das Centrum hatte viel auf die katholischen Arbeiter gehofft und an Versuchen, die Arbeiterschaft durch Sonderorganisationen zu spalten und sie vor den eignen Parteiwagen zu spannen, hat es nicht gefehlt. Aber der Erfolg aller dieser Bemühungen war recht Im übrigen herrschte Einverständnis, daß auch hier die Ent- mäßig. Das hat sich besonders im Rheinlande und Westfalen , der schließung über die weiter erforderlichen Maßnahmen vorbehalten Centrumsdomäne, gezeigt, wo gerade die Socialdemokratie riesenhaft bleiben müsse, bis die näheren Ermittelungen über den Umfang gewachsen ist. Man braucht auch nur auf Oberbayern , auf des Schadens und die Höhe der erforderlichen Beihilfen zum München I und II hinzuweisen, zu zeigen, daß der Abschluß gelangt sind. Die katho Religionsfrieg recht geringe Wirkungen hatte. die Arbeiter haben massenhaft für Der Schaden, der durch Mangel an Brot eintritt, hat erfahrungs- Lis che n immer größer zu werden, bis schließlich nur mehr die nähere Er- daß es auch in Zukunft so weiter geht. gemäß die Neigung, im Laufe der näheren amtlichen Ermittelungen Socialdemokratie gestimmt und alles spricht dafür, In den Großmittelung der Todesursache notwendig ist, die dann allerdings in städten und Induſtriebezirken geht das Centrum zurüd, und fürzester Zeit erfolgt.- nur dort, wo die kleinbürgerliche und ländliche Bevölkerung ausschlaggebend ist, hat es einstweilen noch seine Stellung zu behaupten bers nach der reaktionären Seite, so wird es auch durch seine ganze mocht. Verschiebt sich schon dadurch das Schwergewicht des Centrums Politik in der gleichen Richtung gedrängt. Ich will nur auf die Thatsache hinweisen, daß während der vergangenen beiden Reichstage das Centrum sich fast im Galopp aus einer Oppositions in eine Regierungspartei umgewandelt hat.( Sehr richtig!)
Sachsen 8( Pirna ) 59,7, Sachsen 22( Reichenberg) 59,4, Berlin 4 58,6, Sachsen 20( 3ichopau- Gelenau ) 57,9, Düsseldorf 3( Solingen ) 57,2, Mittelfranken 1( Nürnberg ) 57,1, Sachfen 21( Annaberg ) 56,6, Holstein 7( Kiel ) 56,3, Hamburg 3 und Oberbayern 2( München 2) je 56,2, Meiningen 2( Sonneberg- Saalfeld) 56,0, Berlin 2 55,6, Potsdam 10( Teltow - Storkow ) 55,5, Reuß i. 2. und Sachsen 7 ( Meißen ) je 55,1, Sachsen 5( Dresden- Altstadt) und Lübed je 55,0, Breslau 10( Waldenburg ) 54,9, Württemberg 1( Stuttgart ) 54,7, Hannover 8( Stadt Hannover ) 54,5, Sachsen 10( Döbeln - Roßwein ) Rüdschau" legt die evangelisch- konservative Kreuz- Beitung" der Rosenkranz oder Dynamit? In ihrer Kirchlichen Vierteljahres54,4, Breslau 7( Breslau- West), 53,9, Schwarzburg- Rudolstadt 53,5, Bormacht der Reaktion, dem katholischen Centrum, verdiente Breslau 11( Reichenbach ) und Merseburg ( Naumburg ) je 53,3, Sachsen 2 Huldigungen zu Füßen. Für den Kampf gegen Rom ist die Zeit ( Löbau ) 53,2, Holstein 6( Ottensen - Pinneberg ) 52,4, Braunschweig 1 vorbei, und heftig eifert sie gegen die Gescheitelten, die mit den ( Stadt Braunschweig ) 52,1, Sachsen 23( Blauen), Magdeburg 7 Geschorenen nicht in Reih' und Glied stehen wollen. In ihrer ( Aschersleben ) und Sachsen- Altenburg je 51,6, Düsseldorf 2( Elber- Phantasie sieht sie schon die antirömischen Pastoren die SocialSodann behandelte der Redner die eigne Partei: feld) und Hessen 4( Darmstadt ) je 51,3, Merseburg 4( Halle- Saal- demokratie gegenüber dem Centrum als das kleinere Uebel betrachten Es giebt zivei Sorten von Erfolg: Den Augenblicks-, den des freis) 51,2, Bremen 51,1, Mecklenburg 5( Nostock) 51,0, Sachsen 1 und empört ruft sie aus: Zufalls, die Liſt und Gewalt des einen und die Schwäche des Es ist eine Blindheit ohne gleichen. Und religiös wie politisch andren geboren hat. ( Bittan) und Reuß ä. 2. je 50,5, Potsdam 8( Westhavelland) 50,2, Die blinde Anbetung dieses Erfolges betrachtet ist sie gleich verhängnisvoll. Leben denn die Leute haben wir immer gering geschätzt und bekämpft. Wenn aber eine Stettin 3( Randow- Greifenhagen) und Gotha je 50,1. nicht mehr in der Welt der Wirklichkeit? Das Centrum schlimmer Bewegung, die von ihrem Anfang an und auf ihrem ganzen Wege auch in nationaler Hinsicht?! Der alles, was Macht hat in Staat und Gesellschaft im rücksichtsfatholische Geist gefährlicher als der alles verneinende des losen Kampfe gegen sich sieht, alle gegen sie aufgeworfenen Atheismus?! Der Rosenkranz ruinöser als das Dynamit?! Das Hindernisse aus eigner Kraft überwindet und solche ist nicht mehr zu verstehen. jeder Berechnung spottenden Siege gewinnt, dann ist das Die Kreuz- Zeitung " unterschätzt uns. Wir arbeiten bekanntlich wahrhaftig kein Zufallserfolg, sondern ein Kennzeichen jetzt nur mehr mit Ecrafit, Melinit, Pikrinsäure und Roborit. Und und Beweis ihres Rechte 3.( Stürmische Zustimmung.) Das gegen die vermag sogar ihr neuer Rosenkranz nichts mehr. Nicht soll nicht heißen, daß wir uns deswegen für unfehlbar halten und verschweigen wollen wir aber, daß wir unsre bedeutenden Fort - meinen, daß alle unsre Handlungen gleich gut seien. Eine solche fchritte in unsrer revolutionären Mordtechnik den militärischen Artikeln Selbstgefälligkeit wäre unser unwürdig und gefährlich. Wir werden der„ Kreuz- Zeitung " verdanken, die wir ebenso hochschätzen wie ihre immer suchen müssen, unsre Fehler zu entdecken, auch wenn sie weihwasserlichen und rosenkränzlichen Erbauurgent. durch sehr viel größere Fehler unsrer Gegner überragt werden.
Die Socialdemokratie hatte in den 25 Kreisen, in denen sie in ber Stichwahl siegte, bei der Hauptwahl mit folgendem Pro= gentsaz abgeschnitten:
Königsberg 3( Stadt Königsberg), Magdeburg 4( Stadt) und Wiesbaden 6( Frankfurt a. M.) je 49,4, Düsseldorf 1( LennepMettmann) 49,1, Hessen 9( Mainz ) und Sachsen 9( Freiberg ) 48,7, Breslau 6( Breslau- Dit) 48,5, Baden 11( Mannheim ) 48,2, Stettin 4 ( Stadt Stettin ) 47,1, Weimar 1( Apolda ) 46,6, Sachsen 12( Leipzig - Stadt) 46,5, Sachsen 14( Borna - Pegau ) 46,4, Pfalz 1( Speyer ) und Frankfurt 4 ( Frankfurt - Lebus ) je 45,5, Sachsen 11( Dichatz) und Baden 9( Pforz heim ) je 44,7, Oberbayern 1( München 1) 44,0, Arnsberg 6( Dort mund ) 42,8, Württemberg 5( Eßlingen ) 42,2, Holstein 10( Lauen burg) 40,9, Württemberg 10( Göppingen - Gmünd ) 89,8, Baden 10 ( Karlsruhe ) 36,2, Arnsberg 5( Bochum ) 35,5, Württemberg 4( Böblingen- Vaihingen) 32,3, Holstein 2( Flensburg ) 31,4.
Weiteres ahistatistisches.
als die Socialdemokratie
Landtagswahl- Vorbereitungen. Die„ Volkswacht" in Breslau ohl aber haben unsre Wahlerfolge aufs neue und deutlicher als berichtet: Dit den bevorstehenden Landtagswahlen beschäftigte sich je gezeigt, daß die Socialdemokratie nicht, wie gewisse Leute meinen, der Socialdemokratische Verein in seiner Mitgliederversammlung, die eine vorübergehende Erscheinung"( Große Heiterkeit.) iſt, eine sich guten Besuchs erfreute. In der Debatte wurde die Notwendig- Flut, die schnell wieder zurückgeht, sondern ein aus solidestem feit betont, daß die Bezirksführer schon jetzt nach Wahlmännern Material gebautes, jedem Angriff widerstehendes Fahrzeug, das Umschau halten und in jedem größeren Straßenviertel einen solchen zu sich mit ruhiger Sicherheit auf der rechten Bahn bewegt und dem gewinnen trachten. Ferner sollen alle Wähler rechtzeitig aufmerksam erstrebten Ziel zusteuert, der Eroberung der politischen Macht zur Der Kölnischen Zeitung " entnehmen wir einige weitere inter - gemacht werden, daß sie bei der Landtagswahl einige Erlösung des unterdrückten Volkes.( Anhaltender Beifall.) effante Wahlfeststellungen. Arbeitsstunden opfern müssen, wenn sie ihr Recht Ich habe niemals behauptet, daß ich Sehergaben besize, Die Zahl der Wahlberechtigten in den einzelnen ausüben wollen. Sodann fand eine klussprache über die Person und weiß auch nicht, wie lange der Kampf noch dauert, noch Wahlkreisen schwankte zwischen 9551 und 183 076. Mehr der Kandidaten statt und wurde dem Wahlkomitee nahegelegt, unter welchen Umständen wir den Sieg erringen werden, aber als 100 000 Wahlberechtigte weisen sechs Wahlkreise auf: Ham- die Kandidatur den Genossen Bebel, Singer, Bernstein , Bruhns und das Eine weiß ich: Eine Partei, die im Kampfe mit staatlichen burg III 109 796( 1898: 96 859), München II 110 212( 88 641). im Ablehnungsfalle noch einigen andren Genossen anzutragen. und gesellschaftlichen Mächten hente bereits die anerkannte VerBerlin IV 115 851( 96 524), Bochum 132 177( 108 441), Berlin VI 164 932( 142 226) und Teltow Charlottenburg 183 076( 134 993). Wie die Frankfurter Volksstimme" mitteilt, hat die ParteiIn allen diesen sechs Riefen- Wahlkreisen sind Socialdemokraten aus der leitung beschlossen, diesmal selbständig in den Landtags- Wahlkampf Wahl hervorgegangen. Wahlkreise mit weniger als 15 000 Wahl- einzutreten und vorbehaltlich der Zustimmung des Socialdemoberechtigten giebt es 12; fast alle Parteien außer der Social- fratischen Vereins Dr. Duard und Wilhelm Schmidt als demokratie sind an ihrer Vertretung beteiligt. Es sind die Wahl- Kandidaten für Frankfurt a. M. aufzustellen. freise: Angerburg - Lögen in Ostpreußen , Deutsch- Krone in Westpreußen , Neustettin in Pommern , Fraustadt- Lissa in Pofen, Krotoschin in Bosen, Löwenberg in Schlesien, Herzogtum Lauenburg , Koburg, Waldeck , Schaumburg- Lippe , ferner Gebiveiler und Rappoltsweiler Wie überaus schwer es ist, gegen einen Bolizisten, selbst wenn im Elsaß . Der Wahlkreis mit den wenigsten Wahl dieser der schnödeste Uebelthäter ist, Recht zu finden, zeigt ein Fall, berechtigten ist das Fürstentum Schaumburg- Lippe ; es zählt der soeben vor der Straflammer in Hirschberg seinen Abschluß uur 9551 Wähler. fand. Der„ Bote aus dem Riesengebirge " berichtet:
=
Die Stärke der Wahlbeteiligung schwankte zwischen 92,6 und 47 Proz. der Wahlberechtigten. Bei der Wahl im Jahre 1898 gab es feinen einzigen Wahlkreis mit einer Wahlbeteiligung von mehr als 90 Proz.; bei der diesjährigen Wahl gab es vier solcher Wahlfreise: Wirsiz- Schubin in Bosen mit 92,6 Broz.( 1898: 87,8 Proz.), Bremen mit 91,8 Proz.( 89,1), Lübeck mit 90,3 Proz.( 89,1) und Hagenau Weißenburg mit 90,1 Proz.( 81,7). Jn Wirsiz- Schubin
D
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Ein Polizist.
tretung eines Drittels des deutschen Volkes geworden ist und über deren unaufhaltsame Weiterentwidlung so wenig Zweifel bestehen, daß die Gegner schon vor den kommenden Wahlen Angst haben, diese Partei ist heute ein notwendiges vitales Element der weiteren wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Reiches. Sie ist die Partei der nationalen Zukunft und besitzt heute auf politischem Gebiete einen Einfluß ersten Ranges. Allerdings kommt dies heute nicht so zur Erscheinung, wie es wäre, wenn die Wahlgeseze besser und nicht so eingerichtet wären, die Größe der Partei nicht zum Ausdruck kommen zu lassen. Wenn wir eine Berechnung anstellen, so sehen wir, daß uns durch ein rechts- und gesetzwidriges Plural- Wahlsystem der dritte Teil der uns zukommenden Mandate ges nommen ist. Hätten wir ein Proportional- Wahlsystem, so müßte heute In Liebau fand in der Silvesternacht im Kronprinz" ein schon die focialdemokratische Fraftion 125, statt 81 Mandate haben. Vergnügen statt. Hierbei gerieten im Saale einige Glas- Darauf bauen auch die Mehrheitsparteien und suchen dem deutschen macher in ganz unbedeutenden Wortwechsel. Ohne jede Be- Volke die Ergebnisse seiner legten Anstrengungen wieder zu rauben, rechtigung mischte sich der anwesende Polizeisergeant um die alte Herrschaft im jezigen Geleife fortführen zir können. Franz Vähr aus Liebau in diese Zwistigkeiten; die Glas- Sie haben nur eines vergessen, daß die Zahl auf politisch- parlamacher fümme• sich jedoch nicht besonders darum, ver- mentarischem Gebiete zwar viel, aber nicht alles ist, und daß eine ließen vielmehr in aller Ruhe den Saal. Bähr folgte fraftvolle Minderheit, die von dem Willen des Colles getragen wird,