Einzelbild herunterladen
 

Nr. 220. 20. Jahrgang.

Lokales.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 20. September 1903.

Arztpraxis in Arbeitervierteln.

pro Verkaufsstelle), in den 2 Verkaufsstellen des Konsumvereins 2,40 M. entwendet, für welchen das Kind Einkäufe machen sollte. Adlershof 12 172,17.( 6086,00 M. pro Verkaufsstelle) und im Leider entkam der Räuber, indem er auf einen nach Berlin   fahrenden Konsumverein Zehlendorf   3295,78 M. Zusammen also 115 840 M. elektrischen Straßenbahnwagen sprang. An der Ecke der Berg­in 30 Verkaufsstellen. Doch ist zu bemerken, daß hierbei die und Kirchhofstraße wurden zwei Kinder des Druckers Rau, Berg­Aus der Thätigkeit eines Arztes, der in einem der Arbeiter- Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend fehlt, da sie ihre Umsatz- straße 115 wohnhaft, von einem übermäßig schnell fahrenden Ber­biertel Berlins   wohnt und dort seinen Beruf ausübt, wird uns ein zahlen noch nicht eingesandt hat. liner Geschäftsfuhriverk umgerissen und überfahren, wobei beide Geschichtchen mitgeteilt, das aus verschiedenen Gründen in weiteren In dem Befinden des Stadtverordneten- Vorstehers Dr. Langer. Unheil angerichtet, entkam leider, doch ist Aussicht vorhanden, den­Kinder erhebliche Verlegungen erlitten. Der Kutscher, welcher das Kreifen bekannt zu werden verdient. In der Utrechterstraße hans ist leider eine Verschlimmerung eingetreten. Der 83 jährige felben nachträglich zu ermitteln. erkrankte einem Arbeiter Qu. sein wenige Wochen altes Kind. Patient leidet an einer sehr schmerzhaften Nierenentzündung; man Qu. 30g den Arzt Dr. K. zu Rate, und Dr. K. machte in der hofft, daß die gute Natur des alten Herrn auch diesen Rückfall Hohenzollernschule in Schöneberg  , Dr. Bartels, der sich in der Einspruch beim Kultusminister. Gegen den Direktor der städtischen Qu.schen Wohnung nach einander drei Besuche. Als die Familie Qu. überwinden wird. dann ihren für Mitte September in Aussicht genommenen Umzug maison de santé befindet, hatte bekanntlich nach Einholung ärztlicher Die General- Schußlifte" der Berliner   Haus- und Grundbefizer- Gutachten auf Antrag der städtischen Schuldeputation für das höhere nach der Liebenwalderstraße bewerkstelligen wollte, wurde Vereine enthält jetzt 5797 Namen nicht empfehlenswerter Mieter. Schulwesen der Magistrat bei dem Kultusminister die Genehmigung der Arzt gebeten, in der neuen Wohnung seine Besuche fortzusehen. Bugänglich ist diese schwarze Liste den 16 Berliner   Bundesvereinen zur zwangsmäßigen Pensionierung nachgesucht, die dann auch erteilt Dr. K. war nicht sehr erbaut, als er vernahm, wohin man ziehen und 11 Haus- und Grundbefizer- Vereinen von Berliner   Vororten. wurde. Daraufhin wurde beschloffen, Dr. Bartels zum 1. November wollte, doch er versprach, auch dorthin zu kommen. Der Umzug Glücklicherweise ist dadurch, daß er in der General- Schußliste steht, dieses Jahres in den Ruhestand zu versetzen. Hiergegen hat jetzt noch kein Mieter obdachlos geworden. mußte zur verabredeten Zeit ausgeführt werden, aber noch in der vereinen angelegte schwarze Liste" hat man lange nichts gehört; es Pflegerin ihres Mannes beim Kultusminister Einspruch erhoben. Ueber die von Mieter Frau Direktor Bartels in ihrer Eigenschaft als gerichtlich bestallte ersten Nacht, die die Familie in der neuen Wohnung zubrachte, mag auch schwierig sein, die vielen nicht empfehlenswerten Haus- Frau Dr. Bartels bleibt noch bis zu Ostern nächsten Jahres in der starb das Kind. Am andren Tage wurde Dr. K. nach der Qu.schen wirte" alle namentlich aufzuführen. Amtswohnung in der Eisenacherstraße wohnen. Wohnung gerufen, um die Leiche zu besichtigen und den Totenschein

auszustellen. Herr Dr. K. kam und schrieb den Schein, er verlangte aber, daß ihm stehenden Fußes für 4 Besuche 8 M. und für den Schein 3 M. ausgezahlt würden. Frau Qu. erklärte, das sei ihr im Augen­blick nicht möglich, da der eben vorgenommene Umzug Ausgaben verursacht habe, und im übrigen sei ein Besuch zuviel berechnet. Dr. S. ermäßigte dann die Forderung auf 6 M. für 3 Besuche und 3 M. für den Schein; aber diese 9 M. müsse er auf der Stelle be­kommen. Er fügte hinzu," Totensachen" seien immer sofort zu be­zahlen. Der Sarglieferant und der Totengräber borge ja doch auch nicht, warum denn immer der Arzt borgen solle. Als aber Frau Qu. dabei blieb, daß sie auch 9 M. nicht sofort erlegen könne. aber wenigstens den Schein bezahlen wolle, nahm Dr. K. den Schein, Tegte ihn in sein Notizbuch und empfahl sich. Es blieb nun dem Ehepaar Qu. nur übrig, die den Totenschein fordernde Polizei davon in Kenntnis zu sehen, daß die Leiche durch einen Arzt besichtigt und von dieſem ein Totenschein geschrieben worden sei, daß der Arzt aber den Schein nicht herausgebe. Auf dem Polizeibureau war man sehr erstaunt über das Verhalten des Herrn Dr. K., und man erklärte Herrn Du., der Arzt sei nicht berechtigt, einen einmal ausgestellten Zotenschein wieder an sich zu nehmen. Dr. K. muß das nachträglich wohl selber eingesehen haben es soll übrigens auch ein Polizist zu ihm geschickt worden sein, um ihn darüber aufzuflären, er hat es dann am andren Tage vorgezogen, sich einstweilen mit den ihm als Abschlagszahlung angebotenen 3 M. zu begnügen und den Schein herauszugeben. Auf die dabei von dem Arzt vorgebrachte Klage, er verliere ohnedies viel ausstehende Honorare und wolle namentlich in der Liebenwalderstraße überhaupt nicht mehr borgen, tonnte Qu. nur erwidern, daß er dem Herrn Doktor bisher noch mit feinem Honorar durchgegangen sei, und daß er den Rest baldigst zahlen werde.

-

Man wird diese unerquicklichen Verhandlungen, je nachdem man sie von der einen oder andren Seite betrachtet, als einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben eines Arbeiters oder auch aus dem Leben eines Arztes auffassen. Wir wünschten, daß das Vorkommnis von beiden Seiten betrachtet würde. Selbstverständlich gilt der Satz: beiden Seiten betrachtet würde. Selbstverständlich gilt der Sab: Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert", auch dem Arzt gegenüber. Auch er hat den berechtigten Wunsch, für seine Leistung bezahlt zu werden und nicht erst lange auf seinen Lohn warten zu müssen. Mancher in einem ärmeren Stadtviertel praktizierende junge Arzt führt, obwohl es ihm an Beschäftigung nicht fehlt, eine recht be­scheidene, ja dürftige Eristenz, weil seine Honorare erst nach Jahren und oft überhaupt nicht bezahlt werden können. Im Hinblick hierauf muß man es beklagen, daß es bei uns zu Lande nicht üblich ist, den Arzt nach jedem Besuch einzeln zu bezahlen. Solange aber diese Sitte hier nicht besteht, muß es allerdings als unschicklich bezeichnet werden, daß ein Arzt in der geschilderten Weise sofortige Bezahlung durchzusetzen versucht. Der Hinweis auf Sarglieferant und Toten­gräber lägt die Sache nicht in milderem Lichte erscheinen. Manche Sarglieferanten borgen in der That, weil unbemittelte Familien auch hier nicht im stande sind, sofort zu zahlen. Beerdigungskosten find ja meist unerwartete Ausgaben, genau so wie Krankheitskosten und Arzthonorare. Kirchengemeinden freilich beerdigen nicht auf Borg, aber gerade mit ihnen sollte sich kein Arzt vergleichen wollen. Gerade die Strenge, mit der die Kirchengemeinden in Beerdigungs­sachen ihre geschäftlichen Grundsäße aufrecht erhalten, findet in weiten Voltskreisen die herbste Beurteilung.

Wegen der Beteiligung der Stadt Berlin   an der Weltausstellung in St. Louis   hat sich der Reichskommissar für diese Weltausstellung an den Magistrat gewandt. Es wird eine Kollektivausstellung deutscher Städte und besonders der auf der deutschen Städte- Ausstellung in Dresden   vertretenen Städte auf der Weltausstellung in St. Louis  angeregt. Der Vorstand und Hauptausschuß der Städte- Ausstellung haben zu einer Vermittelung in dieser Angelegenheit ihre Hand ge­boten. In Anbetracht dessen, daß eine hervorragende Beteiligung der deutschen Städte an der Weltausstellung in St. Louis   sich empfiehlt, um so mehr, als auch die außerdeutschen Städte nach Mit teilung des Reichskommissars in umfangreicher Weise ausstellen, hat auch der Magistrat von Berlin   eine Beteiligung an der geplanten Kollettivausstellung in St. Louis   in Aussicht genommen und wird die Stadtverordneten- Versammlung ersuchen, einem dahingehenden Beschluß beizutreten.

werden.

"

Der Raubanfall" im Tiergarten, an dessen Echtheit wir von Anfang an zweifelten, hat sich thatsächlich als erdichtet herausgestellt. Der Schneidergeselle Häusler ist soweit wieder hergestellt, daß er heute vormittag von der Kriminalpolizei im Krankenhause ver­nommen werden konnte. Zunächst blieb er allen Vorhaltungen gegenüber bei seiner ersten Darstellung. Schließlich aber gab er zu, den Raubanfall erdichtet zu haben. Thatsächlich habe er sich das Leben nehmen wollen und sich durch zwei Schüsse selbst verletzt. Er habe den Versuch in der Nähe der Tiergartenwache gemacht, um für den Fall, daß er sich nicht tödlich treffen sollte, die Gewißheit er seinem Leben aus Furcht vor der Alimentenklage und den Vor­Wie wir vermuteten, wollte würfen seines Dheims ein Ende machen.

Im Often haben die Maschinenbauer, Mechaniker und Schlosser ihre Fachschule in der 5. Abteilung des Gewerbesaales, Straßmann straße 6, wo auch die Lehrlinge und Gehilfen aus den Vororten auf­genommen werden. Es wird unterrichtet im Fachzeichnen, in Algebra ( Ober- und Unterkursus), Mechanit und Maschinenlehre. Für An­fänger sind Borkurse eingerichtet. Meldungen: Straßmannstraße 6, abends von 7-9 und Sonntags von 9-1 Uhr.

Die Konsumvereinsaffaire in Köpenick   beschäftigt jetzt die Staats­anwaltschaft. Gestern wurden die Geschäftsbücher des Konsumvereins feiten vorgekommen sind, beschlagnahmt und nach dem Amtsgericht Vorwärts", bei dem, wie wir gemeldet haben, größere Unregelmäßig gebracht. Die Prüfung durch einen vereideten Revisor ist angeordnet

worden.

Vermischtes.

Eine Volksausgabe von David Friedrich Strauß   beiden Haupt­Es ist dies derselbe Verlag bekanntlich, der auch Häckels Welträtsel" werken ist jetzt im Verlage von Emil Strauß   in Bonn   erschienen. in einer billigen Ausgabe auf den Büchermarkt gebracht hat. In drei Bänden liegen die Werke des kühnen Vorfämpfers für freie Jein für das deutsche   Volt bearbeitet" und der dritte das Bekenntnis Geistesforschung vor uns; die beiden ersten bringen Das Leben ,, Der alte und der nene Glaube". Jeder Band kostet 1 Mark. Jm Leben Jesu handelt es sich um das erste hervorragende Werk des faffer nach den heute noch bei den deutschen Regierungen geltenden Theologen Strauß, das 1835 herausgegeben wurde und seinem Ver­Grundsäßen eine Maßregelung einbrachte; er wurde seiner Die 7. städtische Fortbildungsschule für Mädchen, älteste ge- Repetentenstelle am Seminar zu Tübingen   enthoben und als Lehrer werbliche und taufmännische Bildungsanstalt in der Luisenstadt, an das Lyceum   in Ludwigsburg   verfekt, von wo man ihn ebenfalls beginnt ihre Unterrichtskurse für das Wintersemester am Mittwoch, bald weggraulte. Die vorliegende Ausgabe ist ein Abdruck der 1864 den 7. Oftober 1903. Der Unterricht findet teils des Nachmittags, erschienenen Auflage, die Strauß ausdrücklich nicht den Fachtheologen, teils des Abends statt. Die Unterrichtsgegenstände sind: Deutsch   fondern den Laien gewidmet hat. Der alte und der neue Glaube ist ( Rechtschreibung, Briefstil, Auffäße, Lektüre), kaufmännische Stor- 1872, zwei Jahre vor dem Tode des Forschers, als dessen letztes respondenz, Schreiben, praktisches Rechnen, einfache und doppelte aufsehenerregendes Werk erschienen, eine tapfere Kundgebung für Buchführung, gewerbliches Zeichnen und Malen, Gesang, Turnen, die naturalistische Weltanschauung und die Darwinschen Theorien. nähen, Wäschezuschneiden und Wäschenähen; besondere Kurse für Strauß nicht zum geringsten in Arbeiterkreisen eine weite Ber­alle Arten von weiblichen Handarbeiten, wie Hand- und Maschine- Wie Häckels berühmtes Buch, so werden auch die beiden Werke von stunsthandarbeiten, Plätten, Schneidern, Buzmachen und Maschine- breitung finden. stickerei. Außerdem wird im Französischen und Englischen   für den praktischen Gebrauch Unterricht erteilt." Stolze- Schrey wird gelehrt und lebung im Gebrauch bewährter Auch Stenographie nach Schreibmaschinen erworben. Das Schulgeld beträgt monatlich 50 Pf., für Schneidern und Plätten 1 M., für Französisch und Englisch   halb­jährlich 3 M. Anmeldung neuer Schülerinnen werden schon im September des Nachmittags von 6 Uhr ab im Amtszimmer der 42. Gemeindeschule bei dem Leiter der Anstalt, Rektor Zander, SO. Naunynstraße 63, entgegengenommen.

Never den Selbstmord des deutschen Professors Franz von Brotter, die Breußische Sorrespondenz" folgendes: Nachdem der Gelehrte Vorstehers der Deutschen Archäologischen Anstalt in Athen  , verbreitet drei Tage lang schon vermißt war, drang man in sein Zimmer in der Anstalt. Dort wurde er in einer Blutlache liegend, in jeder Hand einen Revolver haltend, mit zerschmettertem Schädel gefunden. Drei Briefe lagen auf dem Schreibtisch. In dem ersten, an den Zeiter der Polizei in Athen  , schrieb der Professor, er lege Hand an fich, weil er fürchte, dem Wahnsinn zu verfallen. Der zweite und Im Berliner   Zoologischen Garten ist dieser Tage ein Edel- der dritte Brief sind gerichtet an den stellvertretenden Vorsteher der hirsch aus dem arz eingetroffen, der gegenüber den Damhirsch- Anstalt, Herrn Schrader, und ein andres Mitglied, Herrn Kirl. gehegen, zwischen Leier- und Schomburgts- Hirsch, eingestellt ist. Der Der Selbstmord ist begangen worden, weil Professor von Brotter auffallend hochgeweihte Achtender ist ein Gegenstück zu unsrem nicht mehr Kraft genug in sich fühlte, ein größeres Studienwerk bayerischen Gebirgshirsch und vervollständigt die Reihe der Nothirsche, über die Mythologie, an dem er schon längere Zeit arbeitete, zu Endo von denen der Garten außerdem Eremplare vom Kaukasus, Nord- führen zu können. afrifa und Sardinien  , sowie einen stattlichen Weißling besigt. Die Feuersbrünste in Galizien  . Die großen Brände in Galizien  , Hirschbrunst ist in vollem Gange, und Tag und Nacht antworten sich die wir schon kurz erwähnten, haben fast ganze Ortschaften zerstört, die erregten Hirsche mit ihren verschiedenartigen Schreien, die auf- da der Sturm die Ausbreitung des Feuers sehr begünstigte. In fallenderweise in keinem Verhältnis zur Größe ihrer Erzeuger stehen; Bloczow find 1500 Gebäude, darunter 600 Wohnhäuser und viele haben doch gerade die stärksten unter ihnen, die Wapitis, die flag- öffentliche Gebäude ein Raub der Flammen geworden; vier gänzlich lichste, geradezu quietschende Stimme, die mit dem tiefen, frafivollen verkohlte Leichen wurden im Schutt gefunden. Der Brand brach vergleichen ist. Da die Hirschsammlung etwa vierzig Arten auf Schneiderin aus. Binnen furzer Zeit stand das jogenannte Lemberger Orgeln" der deutschen oder kaukasischen Verwandten gar nicht zu gestern um 5 Uhr nachmittags in der Werkstätte einer armen weist, so ist auch sonst genug Gelegenheit zu vergleichenden Studien Viertel in Flammen. Wassermangel erschwerte die Reitung. Aus Kauf­gegeben. läden hinausgeworfene Waren brannten auf den Straßer fort. Um Auf der Treptow  - Sternwarte spricht Direktor Archenhold 3 Uhr morgens lag der größte Teil des Ortes in Trümmern; ver­am Sonntag, den 20. September, nachmittags 5 Uhr, über Welt- brannt sind auch beide Krankenhäuser; eine Greifin ist im Siechen­anschauung und Himmelskunde", um 7 Uhr über Das Auffinden hauſe in den Flammen umgekommen. Der Schaden wird auf der Sternbilder". Nach dem Vortrag werden auf der oberen Blatt- mehrere Millionen beziffert. Es spielten sich schreckliche Scenen der form des Instituts prattische Uebungen im Aufsuchen der Sterne Berz: veiflung ab. Ein Vater suchte wie wahnsinnig in den Trümmern Die Stadt Monasterzyska   ist zur Hälfte angestellt. Am Montag, den 21. d3., wird Direktor Ar chen hold nach seinen vier Kindern. in dem Vortrag Rückblick auf die Astronomie des 19. Jahrhunderts" eingeäschert. Vier tausend Personen sind ohne Unterstand, das Elend die hauptsächlichsten neueren Entdeckungen in Lichtbildern vorführen. ist sehr groß.

Das Berliner   Aquarium hat nach dem soeben erfolgten Ein Citron zu Treviso   stieg am 9. d. M. in einen Brunnen, um zu arbeiten Neunzig Stunden in einem Brunnen. Der Maurer Johann treffen mehrerer Sendungen von der Adriastation Rovigno zwei und wurde dabei von dem plötzlich einstürzenden Erdreich begraben. feiner Becken mit besonderen Seltenheiten beseßen können. Die Fahr- Citron geriet aber zwischen einige Balken, die ihn schütten, und da zeuge der Station hatten mancherlei Meerespolypen emgeholt und feitwärts eine Deffnung blieb, so vermochte der Mann auch zu nachdem diese in den Bassins der genannten Station an die Gefangen- atmen. Sein Gehilfe Holte sofort andre Arbeiter herbei, da aber schaft gewöhnt waren, wurden sie auf den Transport gebracht. Die diese nicht ausreichten, wurde eine Abteilung Pioniere an Ort und nun hier angelangten Polypen gehören zwei Gattungen an. eine ist der achtfüßige Strafe oder Polpo, der infolge feiner eigen Aber das Rettungswert gestaltete sich überaus schwierig. Die Erde Der Stelle beordert. Zu ihnen stießen später noch 20 Feuerwehrleute. tümlichen Gestalt mit den riesigen, schlangenartig fich bewegenden drohte beständig nachzustürzen, und so mußte man feitwärts einen acht Armen, mit dem zur Entleerung des Atmungswassers dienenden Stollen anlegen. Nach fünfzig Stunden gab der Verschüttete, mit Trichter und den schönen, auf einer hohen Stufe der Ausbildung dem man anfangs reden konnte, keine Antworten mehr. Man blies stehenden Augen, ferner infolge des Vermögens des Farbwechsels nun Sauerstoffgas zu ihm hinab, worauf er sich erholte. Endlich und andrer Eigenheiten zu den merkwürdigsten und anziehendsten nach 90 Stunden vermochte der Feuerwehrmann Friedrich De Poli Geschöpfen gehört. Während dieser Tintenfisch ein Becken für sich den Verschütteten unter eigner Lebensgefahr an ein Seil zu binden, allein bewohnt, sind die fünf Exemplare der andren Gattung zu worauf die Rettung gelang. fammen in einem zweiten Bassin untergebracht worden. Diese sind war auch achtfüßig, indessen sind ihre Fangarme nicht zweireihig, fondern nur einreihig mit Saugnäpfen besetzt.

Die

Ja

-

-

Die Militärbahn- Strecke Marienfelde- 3offen wurde gestern vor­mittag von Vertretern der eisenbahn  - technischen Aufsichtsbehörde be­fichtigt. Es handelte sich insbesondere um die Revision der Weichen Anlagen auf den Bahnhöfen, welche bekanntlich für Briefkasten der Redaktion. durchgehende Schnellzüge immer einen Gefahrenpunkt bilden. Da die elektrischen Motorwagen der Studien- Gesellschaft meist mit einer Geschwindigkeit von hundert und mehr Kilometer Boffefstraße von der Stralauer Allee bis zur Goßlerstraße bleibt die Gesinde- Ordnung trifft zu. Straßensperrungen. Das Polizeipräsidium giebt bekannt: Juriftifcher Teil. Schulz, Herzfelde. 1. Nein: nicht die Gewerbe- Ordnung, sondern per Stunde durch die Stationen sausen, so mußte bei dem Umbau wegen Neupflasterung vom 23. d. Mts. ab bis auf weiteres für 3. Beide sind strafbar. 2. Amtsgericht II, Hallesches Üfer 29/31. ber Militärbahn ganz besonders auf die Weichenanlagen geachtet Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Ferner erfolgt die Sperrung der urteilung zur Zahlung angemessener Alimente gedrungen werden. Lassen D. H. 24. Es kann auf Zahlung und Ver. Auf der Anfangs- und Endstation find die vor- Ackerstraße von der Elsasserstraße bis zum Koppenplay sowie der Sie die Klage weiter verfolgen. handenen Weichen für ben elektrischen K. Ph. Noth. Ohne Kenntnis der Schnellbetrieb un Linienstraße von der Kleinen Hamburger bis zur Kleinen August auf den Vorfall bezüglichen Altenstücke ist ein Bescheid unmöglich. bedenklich, weil dort mit bedeutend geringerer Geschwindigkeit straße behufs Herstellung des Notauslaß- Kanals vom 18. d. Mts. ab 2. 6. H. M. Oranienburg  . 1. Nein. 2. Ja. G. B. 1. Ja. gefahren wird; Schwierigkeiten bot nur die Weichenanlage der bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter. 2. Das ist unmöglich; sprechen Sie mit dem Urteil usw. in der juristischen Station Rangsdorf  , welche mit voller Geschwindigkeit zu Sprechstunde vor. 3. Ja: an den Justizminister. Lembeck  , Ebersstr. passieren ist. Um jede Gefahr auszuschließen, haben sich die be­Eine Klage wäre aussichtslos. teiligten Behörden dahin geeinigt, daß die Rangsdorfer   Weiche während der Schnellfahr- Bersuche einstweilen tassiert, der Militär- Bahnhof Rangsdorf   also völlig ausgeschaltet wird, so daß hierselbst wohnhafte Droschkentutscher Eduard Haase. In einer der Rigdorf. Von einem Betrüger geprellt wurde der Richardstr. 83 eine durchlaufende, ohne jede Weiche unterbrochene Eisenbahnstrecke für die Fahrten zur Verfügung steht. Selbstverständlich halten die letzten Nächte wurde H. von einem jungen Mann in der Friedrich- Stationen Personen- und Güterzüge der Militärbahn nach wie vor bei Rangs- Straße zu Berlin   zu einer Fahrt nach Zehlendorf   engagiert, für dorf, es tönnen aber dort Güterwagen einstweilen nicht auf die welche ein Fahrgeld von 8 M. ausgemacht wurde. Vor einem Nebengeleise rangiert werden. Lokal in Zehlendorf   stieg der Fahrgast aus und reichte dem Kutscher ein Zwanzigmarkstück hin. Bevor H. dasselbe an sich nahm, gab Swinemde. 772 D Konsumgenossenschaften. Der Umsatz der Konsumgenossen er dem Fahrgast 12 M. Heraus und steckte sodann das Goldstück in Hamburg   770 schaften Berlins   und seiner näheren Umgebung betrug im Monat die Tasche. Wieder in Berlin   angelangt, bemerkte H. zu seinem Berlin   770 SD August in den 11 Verkaufsstellen des Berliner   Konfumvereins Schreck, daß der Fahrgast in geschickter Weise das 20- Markstück mit München   765 23 Frankf.a.M. 768 N 46 624,22 m.( 4238,50 M. pro Verkaufsstelle), in den 13 Ver- einem 1- Markstück vertauscht und den armen Droschkenfutscher Bien taufsstellen der Spar- und Produktiv- Genossenschaft Rigdorf fomit um 19 Mart geprellt hatte. H. hat den Fall zur 41 308,57.( 3177,50 M. pro Verkaufsstelle), in den 3 Verkaufs- Anzeige gebracht. In der Prinz Handjernstraße wurde einem stellen des Konfumvereins Charlottenburg 12 440 M.( 4146,50. zehnjährigen Knaben von einem imbekannten Mann der Betrag von bei ziemlich frischen östlichen Winden.

Hus den Nachbarorten.

Witterungsübersicht vom 19. September 1903, morgens 8 Uhr.

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstärke

Wetter

Zemp. n. C.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer

Wind.

richting

3wolfent 13 Haparanda 778 Still 2wolfen! 13 Petersburg 777 ND 4wolfen! 12 Cort 1 bedeckt 12 Aberdeen  2Regen 8 Paris

Windstärke

Wetter

Mebel

Zemp. n. 6.

26 oto

1 wolfen! 9 762 SSD 4 bedeckt 14 762 SD 3Dunst 15 766D Wetter Prognose für Sonntag, den 20. September 1903. Troden und vorwiegend heiter, nachts etwas fühler, um Mittag warm

1 bedeckt 13