die Mitteilungen Bernhards über Mehring nicht ohne Eindruck ge-| gewissen Aufwand von Selbstverleugnung alle für die Resolution blieben waren." stimmen, da sie ja unzweifelhaft sämtlich gute Socialdemokraten Das, Offenbacher Abendblatt" sagt: sind und ihre Neigungen und Wünsche dem Willen der Masse der Partei unterzuordnen gewillt sind."
arbeit- Debatte"."
"
"
Das, Offenbacher Abendblatt":
Entweder ganze Meinungsfreiheit oder gar keine! Darin stimmen wir Vollmar rückhaltlos zu.
England. Chamberlains zollpolitisches Wahlprogramm. In einem Schreiben bom 18. September an den Vorsitzenden der Tarifreform- Liga sagt Chamberlain: Wir haben genügendes Material an Thatsachen und „ Die Debatte über dieses Litteratengezänt" war unerquicklich, Ziffern, wir müssen jetzt die Folgerungen daraus aufstellen und das aber sie war thatsächlich notwendig geworden nach der Anklagerede Volk dazu bringen, sie anzunehmen, nämlich 1. die engere Verbindung Brauns kontra Mehring. Es wäre zu wünschen, daß die noch bemit den Kolonien durch Vorzugstarife und das Bestreben, vorstehende Diskussion über die revisionistischen Bestrebungen δας Reich, was Nahrungsmittelversorgung innerhalb der Partei sachlicher geführt wird, daß persönliche Aus- Unsres Erachtens richtet sich der Zorn vieler Tausende aber anbelangt, auf eigne Füße zu stellen; 2. Die einandersetzungen nicht die Rolle spielen möchten, wie bei der Mit- auch nicht deshalb gegen diverse Revisionisten, weil sie neue AnAnwendung des Tarifs als Waffe, um von andern regungen" geben, sondern deshalb, weil die ewige Anzweifelei unfrer Nationen größere Gegenseitigkeit zu erlangen und um, wo ein ,, Volksstimme" in Frankfurt a. M.: Grundsäge und Taktik den Massen nachgerade zum Ekel wird. Nach folches Uebereinkommen nicht erreicht wird, durch Vergeltungs- Nun ist die unerfreuliche Episode des Parteitags geschlossen Vollmar soll Kautsky einmal den Satz niedergeschrieben haben: vermaßnahmen zu verhindern, daß uns infolge des Wett- durch fast einstimmige Gutheißung der bekannten Resolution des tagt doch einmal die ewige Zweifelei. Wir können im Augenblick bewerbs der durch Schutzölle geschützten Staaten der Markt in Eng- Parteivorstandes gegen die Mitarbeit socialistischer Schriftsteller an nicht kontrollieren, ob und wo das Kautsky gesagt hat. Hat er es land und dem britischen Reiche verloren gehe. der bürgerlichen Presse. Aber wenn es weiter nichts gegolten hätte, gesagt, dann verurteilen wir den Satz. Die Zweifel braucht und Der Spectator" meint, Balfour werde, mit seinem neuen als diese Feststellung, so wären nicht über zwei Tage der kostbaren foll fein Mensch vertagen, aber jeder, der in Zweifel gerät, foll Schußzzollprogramm belastet, nicht die Mehrheit im Lande erlangen Parteitagszeit dazu nötig gewesen. Es muß vielmehr gerade auch doch zunächst mit sich selbst zu Rate gehen, soll forschen und prüfen. können. Der Wahlausgang dürfte zum Versuch eines Kabinetts in einem Rückblick auf diesen Abschnitt der Verhandlungen, der eine Und wenn er dann eingesehen hat, daß seine Zweifel unbegründet Rosebery führen, das sich aber nicht lange halten werde. abschließende Ueberschau ermöglicht, offener und nachdrücklicher als je waren, ist die Angelegenheit erledigt, und wenn er findet, daß sie traurig nach Form und Inhalt." wiederholt werden, wie unendlich traurig diese Debatten waren, berechtigt waren, soll er positive Vorschläge machen, die geeignet sind, nicht mehr haltbare Sätze entsprechend neu zu formulieren. Ueber neue Vorschläge kann man diskutieren, man kann sie annehmen oder man kann sie ablehnen. Aber mit den endlosen Auseinandersetzungen über die Zweifel, die diesen und jenen nicht zur Ruhe kommen lassen, vertrödeln wir unverantwortlich viel Zeit und schädigen die Partei.
Die Ministerkrise hat einstweilen feinen weiteren Umfang an genommen. Die Herzöge von Devonshire und Aberdeen Man sollte meinen, es müßte für jeden Genossen ganz selbstfollen zwar ebenfalls bereits ihre Demission eingereicht haben, doch verständlich sein, daß er mindestens Blätter durch Mitarbeit nicht foll fie Balfour einstweilen bewogen haben, auf ihrem Posten zu unterſtüßt, die unsre Partei gelegentlich oder regelmäßig beschmutzen bleiben, bis die Posten Chamberlains und der beiden andern aus- und verleumden. Aber eine ganze Reihe bekannter Genossen, und geschiedenen Ministerkollegen wieder besetzt sein würden. Balfour zwar nicht etwa lauter Revisionisten, waren von jener Selbsthoffe, fie alsdann überhaupt zum Bleiben bewegen zu können. Ueber verständlichkeit nicht durchdrungen. Ihre Zahl auch in nicht revisiodie voraussichtliche Besetzung der vakanten Ministerstellen verlautet nistischen Kreisen ist gar nicht flein noch nichts Bestimmteres; der Staatssekretär des Innnern Douglas wurde zum König berufen, Brodrick wird als Nachfolger Hamiltons genannt.
-
Ein langes Schuldenregister soll das arme Venezuela begleichen. Die Mächte haben bei der venezolanischen Regierung ihre noch aus stehenden Forderungen in aller Form eingereicht. Deutschland fordert 1417 309 Dollar, die Vereinigten Staaten 10 900 000, England 2 500 000, Frankreich 16 040 000, Italien 8 300 000, Belgien 3 093 800, Spanien 600 000, Megiko 500 000, Holland 1 048 451 und Schiveden 200 000 Dollar. Zusammen also circa 45 Millionen Dollar! Da werden die Ratenzahlungen an die einzelnen Mächte äußerst bescheiden ausfallen! Eine nochmalige Exekution aber erscheint angesichts dieser SchuldenLast völlig aussichtslos!-
.
"
Also keine„ Vertagung der Zweifel", wohl aber Vertagung der Veröffentlichung der Zweifel, bis die großen und fleinen Zweifler sofern hat Bebel recht, Lärm zu schlagen und einzugreifen, wenn Dieses unschöne Verhalten mußte einmal gerügt werden. In- mit sich selbst im Klaren sind darüber, was sie eigentlich wollen." Die Volksstimme" in Chemnik: auch vielleicht so großer Lärm nicht nötig gewesen wäre. Aber Was am Dresdener wie an früheren Parteitagen zunächst in sein Verdienst als" Scharfmacher" ist auch in dieser Be- die Augen fällt, das ist die Naivität, mit der sich die Hauptredner ziehung unbestreitbar. Ihm galt auch der zustimmende Jubel des über die Pflicht hinwegsehen, sich so kurz wie möglich zu fassen, Parteitags. Aber die Art der Geltendmachung des berechtigten damit auch andre reden können. Die Neden sind von einer schier Widerspruchs ging denn doch so sehr über alles Maß und Ziel hin- endlosen Breite. Wenn man das, was sachlich in ihnen steckt, aus, daß sie den zwei ersten Tagen des Parteitags jenes traurige herausziehen wollte, so blieben von dem dicken Protokoll wohl nur Gepräge gab." ein paar Seiten übrig. In dem Maße, als die Hauptredner wissen, daß der Parteitag so lange Geduld haben wird, ihnen zuzuhören, als ihnen der Atem nicht ausgeht, in demselben Maße ergiebt sich dann die Gelegenheit, über den Strang zu schlagen, von selber.
-
Siegreiches Bordringen des Sultans von Marotto. Tanger , 21. September. ( Meldung der„ Agence Havas".) Die Truppen des Sultans haben in der Gegend nordwestlich von Udschda einen großen Sieg über die Truppen des Prätendenten davongetragen, die völlig zersprengt wurden und zahlreiche Gefangene in den Händen der Sieger ließen. Der Sultan rückt auf Tazza vor, die Stämme unterZu der Debatte über die Taktik der Partei schrieb die werfen sich ihm.- ,, Leipziger Volkszeitung" am Freitag:.. Bebel hat Amerika . endlich ausgesprochen, was ist. Nein, wir sind nicht mehr so einig und geschlossen, wie die Partei noch vor zehn, selbst noch vor fünf Amerikanischer Imperialismus. Zweieinhalb Tage hat man über den ersten Punkt der TagesEiner Depesche aus San Jahren gewesen ist. Es wäre gewiß übertrieben, zu sagen, daß ein ordnung, den Geschäftsbericht des Vorstandes, verhandelt, und davon Domingo zufolge hat der amerikanische Geschäftsträger Powell tiefer Riß durch die Partei gehe; die Partei, die sozialdemokratische fast zwei Tage über die eine Frage, ob ein Socialdemokrat für die dominikanische Regierung davon in Kenntnis gesetzt, daß die Arbeiterschaft, ist in der Hauptsache so einmütig wie je. Allein das bürgerliche Blätter schreiben dürfe oder nicht. Wäre diese Frage Vereinigten Staaten die Einreichung eines Projektes an den Parteileben, wie es sich in der Deffentlichkeit, in Parlament und nicht mit dem persönlichen Moment verknüpft gewesen, das Heinrich Stongreß, nach welchem Neutralität der dominikanischen Gewässer Presse seit Jahren abgespielt hat, hat immer mehr und schärfer Braun mit ungeheurer Breite und Tattlosigkeit anschnitt, hätte man und gewisse Freihäfen geschaffen werden sollen, nicht in freundlichem divergierende Tendenzen aufgewiesen. Man konnte anfangs sich diese Frage rein sachlich, ohne Beziehung auf die Personen ver Einne auffassen könne. Die Vereinigten Staaten würden die dabei beruhigen, daß die ungestümen Auseinandersetzungen in der handelt, sa wäre man gut in einer Sigung fertig geworden und das Errichtung von Kohlenstationen in den Häfen von San Domingo Presse die Sache viel gefährlicher erscheinen ließen, als sie war, Resultat wäre dasselbe gewesen, nämlich die Annahme des Vorstands oder eine Gebietsabtretung an irgend eine europäische Macht nicht daß die Massen in ihren Tiefen von dem litterarischen antrags, der, wie wir schon seiner Zeit andeuteten, unsrer Ansicht zugeben. Auch würden sie keiner Nation die ausschließliche Benutzung Sängerkrieg viel weniger aufgerührt werden, als das in nach nur den Fehler hatte, daß er nicht schon viel früher beschlossen der dominikanischen Gewässer in Friedenszeiten und viel weniger der Arbeiterpresse vielfach zum Ausdruck kam; allein die worden war. noch in Kriegszeiten gestatten oder sich damit einverstanden erklären, immer schärfere und grundsäßlichere Formulierung der taktischen Angenehm stachen die Verhandlungen über den parlamentarischen daß irgend ein Gebiet für neutral erklärt werde. Neuerungen im Revisionismus sowie die seit Jahren be- Bericht von ihren Vorläufern ab. Der Bericht darüber liest sich im merkbaren Neigungen zu eigenmächtiger Experimentierpolitik Vergleich zum Bericht über die Mitarbeiter- Debatte wie ein Labfal. in den Fraktionen konnten mit der Beit eine ungünstige Rückwirkung Bebels Rede zur Taktik tvar verhältnismäßig ruhig gehalten, auf die proletarischen Massen nicht verfehlen. hoffentlich verläuft die ganze Debatte so und auch der Rest der Nachdem die grundsäglich opportunistischen Bestrebungen Vollmars Parteitags= Verhandlungen, damit der unerfreuliche Anfang des in Halle und Erfurt zurückgewiesen waren, verlegte sich die„ praktische Parteitags wenigstens einigermaßen gut gemacht wird. Politik" auf Specialgebiete. In Frankfurt bildete die BudgetIndessen, was auch geschehen ist wir wollen den Kopf nicht bewilligungsfrage, in Breslau die Agrarfrage das Streitobjekt, und hängen lassen. Mit uns ist die Entwicklung, darum wird der auf beiden Parteitagen ta men Stimmungen zum Ausdruck, die Socialismus siegen, gleichviel wann und gleichviel wie, und die das Votum des Parteitags als für die Fraktion nicht unter praktischen Aufgaben, vor die sich unsre Reichstags- Fraktion und allen Umständen bindend bertachten wollten. In Breslau fiel die ganze Partei beim Zusammentritt des Parlaments gestellt das Wort, daß in dem Konflikt zwischen Parteitagsbeschluß sehen werden, wird bald die ungenehme Erinnerung an die Vorund bisheriger Fraktionspolitik die lettere wohl obsiegen könnte gänge in Dresden in Vergessenheit gebracht haben, wie der was David in seinem neuesten Buche als eine sehr brausende Elbstrom die Unreinigkeiten spurlos begräbt, die ihm auf gescheite Bolitik belobigt und die bayrische Landtagsfrattion feinem Laufe begegnen. bat better Berstoß gegen den Beschluß bes Barteitag& wiber- schrift" So fann es nicht weitergehen gleichfalls Entrüftung brachte nach Breslau Anträge ein, die in der„ Neuen Die Bremer Bürgerzeitung" spricht unter der Ueberals ein einer eigenmächtigen Sonderpolitik glaubte damals die Partei im spruchslos besprochen wurden. Diese wenig erheblichen Abweichungen über die persönlichen Debatten aus und schreibt dann: „ Genosse Bebel äußerte sich in seiner großen Rede am Bewußtsein ihrer Stärke ertragen zu können. Da trat 1897 Genoffe Donnerstag in recht harten Worten über die Ueberschlauen", Bernstein auf und schien allen opportunistischen Neigungen eine wie er sie nannte, über den„ Sumpf", der sich weder nach rechts principielle Formel zu geben. Bernstein erschien damals vielen für die Revisionisten", noch nach links für die Antirevisionisten ent als derjenige, der aussprach, was ist, der das sagte, was die scheide. Das seien die schlimmsten, die keine Partei nehmen. Wir Männer der praktischen Politik alle Tage thaten. Nach Frankfurt glauben, daß Genosse Bebel mit diesem Urteil gerade die große und Breslau war in der Parteipreffe verhältnismäßig bald Masse der Genossen im Lande getroffen hat, die sich den darin Ruhe eingetreten und man machte, wenigstens in der socialistischen liegenden Vorwurf ernstlich verbitten wird. Die große Masse unsrer Zu der Diskussion über die Frage der Mitarbeit an bürger- Tagespresse von den„ agrarischen" Anträgen in Bayern nicht viel Auf- thätigen Genossen in der Stadt und auf dem Lande kümmert sich lichen Blättern äußerte sich der„ Volkswille" in Hannover hebens. Erst mit Bernsteins Auftreten flammte der Meinungsstreit herzlich wenig um die theoretischen Streitigkeiten. Sie hat keine Zeit am Donnerstag:") in der ganzen Parteipresse auf; der Revisionismus wurde in der und oft genug auch wohl keine Lust, um das Haufenweise Material über " Die Debatten aber, die bis jetzt auf dem Parteitag gepflogen Hauptsache eine litterarische Erscheinung. Die Auseinandersetzungen, Revisionismus und Antirevisionismus durchzustudieren. Wohl aber worden sind, müssen geradezu niederdrückend auf die Masse der die jetzt in der Presse gepflogen wurden, geben von der wirklichen sieht sie in allen praktischen Fragen, in allen großen Kämpfen- so Parteigenossen wirken. Ueber eine Sache, die für jeden Partei- Bewegung ein total falsches Bild, und die grundsäglichen Diskussionen, bei der großen Zollcampagne, so bei den letzten Wahlen- die genossen selbstverständlich sein sollte, wird mit einer persönlichen die nun den Parteitagen aufgedrängt wurden, fonnten den Eindruck Führer der Partei einträchtig Schulter an Schulter mit einander Erbitterung gestritten, die alles bisher Dagewesene in den Schatten von den zwei Strömungen" nur vertiefen. Thatsächlich hat es in für das Wohl des arbeitenden Voltes kämpfen. Da wird im Reichsstellt. Waffen, die bisher wenigstens in der Rüstkammer der Social der socialistisch denkenden Arbeiterschaft niemals zwei Strömungen" tag nicht unterschieden, ob dieser ein Revisionist, jener ein Antirevisionist Demokratie nicht geduldet wurden, werden dort gebraucht. Mit gegeben; dieser Gegensatz war wesentlich nur bei den Arbeiter- ist, da besinnt sich der Revisionist nicht, im Wahlkreise des Antivollem Recht hat Kautsky von einer„ Denunziationstaltik" gesprochen. vertretern in Parlament und Presse zu finden und trat da mit einem revisionisten zu agitieren und Genosse Bebel hat zum Siege manches So kann das nicht weitergehen. Wir haben die feste Ueber- Geräusch in die Erscheinung, der den wirklichen Stimmungen in Revisionisten mit beigetragen. Wie kann man da von der Masse der zeugung: Wären die Anklagen, die jetzt erhoben werden mit den proletarischen Kreisen in keiner Weise entsprach." Genossen verlangen, sie sollen sich urplötzlich für oder wider den Beweismitteln, die man jetzt ausgräbt, zur rechten Zeit den in erster Auch die Sächsische Arbeiter Zeitung" schrieb: einen oder andren geschätzten Genossen entscheiden und noch dazu Linie zuständigen Instanzen unterbreitet worden, das Notwendige" Wie Donnerteile schlugen die Worte ein, in denen Bebel er- auf Grund von Fragen, über die sie selbst durch ihr Handeln längst wäre ohne viel Federlesens veranlaßt worden. Aber nein, da spart flärte, daß es ein Unsinn sei, von der inneren Einheit und Einig- zur Tagesordnung übergegangen sind. Die Massen wandeln auf man sich seine Wissenschaft auf, bis einem der oder jener persönlich feit der Partei zu sprechen, daß wir nie uneiniger gewesen seien als der Bahn des proletarischen Klassentampfes, und sie lassen sich unbequem wird; dann stellt man sich mit der Miene des beleidigten jetzt. Diese Worte waren eine befreiende That damit hat Bebel davon nicht durch Revisionismus abbringen, noch hat ein leidenBiedermanns aufs Podium und hält Moralpauken, an denen unsre schaftlicher Antirevisionismus nötig, sie bei jeder Gelegenheit an Gegner ihre helle Freude haben. Wir bedauern nur die Genossen, ihre Pflichten und ihre Wachsamkeit besonders zu erinnern." die mühselig, oftmals mit Einſegung ihrer ganzen Eristenz die harte Der Norddeutschen Voltsstimme" in Bremerhaven Kleinarbeit machen und die Suppe auslöffeln müssen, die ihnen jene wird geschrieben: " großen Geister" auf dem Parteitage eingebrockt haben.
Die Parteipresse über den Parteitag. Obwohl der Parteitag geschlossen ist, können natürlich, da der Schluß erst am Sonntag erfolgte und die heute in unsern Händen befindlichen Parteiblätter vom Sonnabend sind, noch keine abschließenden Urteile über den Parteitag vorliegen. Jedoch haben eine Anzahl Parteiblätter schon während des Parteitages ihre Ansicht über die bemerkenswertesten Vorkommnisse des Parteitages aus gesprochen, aus denen wir hier zur Information der Leser das kennzeichnendste registrieren.
Das Maß ist voll! Hoffentlich wird sich der Parteitag seiner Pflicht nicht entziehen, sondern gründlich ausräumen, gleichviel, welche Stellung dieser und jener in der Partei bisher eingenommen hat, gleichgültig auch, welche Stellung dieser und jener zu dieser oder jener Frage einzunehmen vorgiebt.
-
ausgesprochen, was vielen seit langem auf dem Herzen lastete, die bange erwägten, ob bei einem solchen Auseinandergehen der Anschauungen nicht schließlich die Uneinigkeit in der Attion entstehen müsse, die bis jetzt noch immer glücklich vermieden wurde."
"
Aus den neu eingegangenen Blättern citieren wir die Wiener Arbeiter geitung":
Aber seine
-
"
"
Die ges Es ist
Durch die große Ausdehnung, die die Mitarbeiter- Debatte an nahm, ist bedauerlicherweise die Beratung der zu der parlas " Der Parteitag wurde heute noch nicht geschlossen und wird mentarischen Thätigkeit unsrer Reichstags- Fraktion gestellten Anträge start zu furz gekommen. Ueber die Sicherung des Wahlgeheimnisses gegen alles Herkommen noch am Sonntag tagen. wichtigste Arbeit hat er zu Ende geführt und man kann schon heute und den Schutz des Koalitionsrechts der Arbeiter hätte noch manches Wort gesagt werden können. Ganz besonders die Vorkommnisse in Die Parteigenossen müssen verlangen, daß solche Debatten ein ermessen, was er geleistet. Sein Beginn war peinlich bis zur den Unterweser- Drten, die Lloyd- und Tecklenborg- AngelegenWiderwärtigkeit. Die Frage der Mitarbeit an bürgerlichen Blättern, für allemal unmöglich gemacht werden. Das ist eine Forderung der so sehr das durch den bei einzelnen Genossen mangelnden Taki heit, hatte der Schreiber dieses sich vorgenommen, vor aller Welt öffentlichen Reinlichkeit!" flar zu legen. Legen. Er ist nicht dazu gekommen. Am selben Tage schrieb die„ Freie Presse" in Iber- nötig geworden sein mag, wurde mehr als zulässig in den Vorder- stellten Anträge wurden grund gerückt. Sie gab den Anlaß dazu, daß alles Kleinliche, Ge- und dann ließ der Parteitag Schluß der Debatte eintreten. bon dem Antragsteller begründet feld: Die Frage der Mitarbeit von Genossen an bürgerlichen hässige und Unsaubere, das sich im Parteikörper angesammelt hatte, sowie das, wie gesagt, bedauerlich, wir dürfen jedoch davon überzeugt Blättern, der erste Hauptgegenstand der Verhandlungen über den der häßliche persönliche Hader an die Oberfläche kam und damit, was zu beis, Vorstandsbericht war es, der die Geister in selten gereizter Weise tam die Debatte allmählich auf die Höhe, die wir bei den deutschen alles thun wird, den vitalsten Rechten des arbeitenden Voltes durch die Erklärung des Genossen Stadthagen als Referenten hoffen, auch ausgeschieden wurde. Mit der Erörterung dieser Dinge ließ darüber keinen Zweifel daß die neue Reichstagsfraktion aufeinanderprallen ließ. Mancher hatte angenommen, es handle fich Barteitagen zu bewundern gewohnt sind. Was aber ist das Resultat? dabei um eine Sache, die direkt nur einige Genossen angehe Die Resolution Bebels, trotzdem sie durch verschiedene Busäße ver- Ginbringen entsprechender Gefeßentwürfe den so notwendigen Schutz und die auf dem Parteitage mur erledigt werden solle, um, im Anschluß an den Streitfall Mehring- Bernhard, den partei- meintlich principiell zugespitzt worden war, wurde mit 257 gegen 11 Stimmen angenommen. Und über die Tattit- Debatte heißt es in dem Artikel: genössischen Schriftstellern eine Direttive zu geben. Dies Der Eindruck der Bebel- Rede war ein gewaltiger. Der Revi jenigen freilich, die von vornherein davon überzeugt waren, Das bedeutet zweierlei. Erstens, daß in der That die große fionismus hat wohl Offiziere, aber keine Soldaten." daß die Vicepräsidentenfrage nur ein Symptom der revisionistischen Majorität der Delegierten und mit ihnen die Masse der Social- In der Königsberger Volkszeitung" schreibt Bestrebungen sei, wundern sich nicht, daß sowohl bei der„ Preß- demokraten durchaus und sehr entschieden auf dem Standpunkt Julian Borchardt , nachdem er den Artikel Bernhards in der„ Zufrage", wie auch bei der Verhandlung über die Gültigkeit bezw. Un- Bebels und Kautskys stehen, daß der große Körper der Partei kunft" scharf verurteilt hat: gültigkeit des Mandats des Genossen Bernhard die Kernfragen lang meint, daß der Wahlsieg vom 16. Juni teine Aufforderung zur" Doch ist das alles noch gar nichts gegen den Hauptcoup der und breit scharf erörtert wurden. Zu einer Hochdramatischen Scene Staatsmännerei" ist. Zweitens aber bedeutet die Abstimmung, daß ganzen Affaire, nämlich gegen die Art, wie sich Bernhard unter lam es bereits am Montagnachmittag während der Rede des Ge- die Gruppe, die man Revisionisten nennt, den Moment für ungünstig dem Beistand andrer verteidigt. Was wollt Ihr von mir," ruft nossen Dr. H. Braun, der in tendenziöser persönlicher Weise zum hält, um sich zu ihren Meinungen entschieden und offen zu be- er aus:„ der Mann, der mich in der„ Neuen Zeit" richtet, hat ja Teil 25 Jahre alte Sachen ausgrub, um die Mitarbeit an der kennen, und noch weniger für günstig, um zählen zu lassen, wie vor 25 Jahen selbst Schweinereien begangen!" Und nun werden Hardenschen Zukunft" zu rechtfertigen. Die beste Abwehr ist groß ihre Zahl ist.
"
zu verschaffen."
"
in breiter Rede alle möglichen angeblichen Schandthaten Mehrings aufgerollt, in der offenbaren Absicht, den Parteitag abzulenken von dem, was zur Debatte stand und worüber er richten sollte. Es ist nicht unfre Sache, Mehring zu verteidigen. Das muß er selbst besorgen. Aber unsre Sache und Sache jedes Parteigenossen Versuch, eine Formel für den Radikalismus aufzustellen, nicht gelingen ist es, Einspruch zu erheben gegen die Verhöhnung des Parteitages, die fonnte. Eine gerade Linie hat eine Formel, die Summe aller mög- in dieser Verteidigungsart liegt. Denn das und nichts andres ist es, das lichen Abirrungen von ihr kann freilich in keiner Formel zusammen- muß einmal mit richtigen, deutschen Worten ausgesprochen werden. gefaßt werden. Sie konnten aber schließlich wirklich mit einem Was zum Teufel hat denn Mehrings Vergangenheit mit der Zumpen
der Hieb", nach diesem Grundsatz operierten sowohl Heinrich Ihre Zahl ist in Wahrheit so gering, daß die Minorität es vorBraun wie Bernhard, die beide ihre Lanzen gegen Franz gezogen hat, sich in der Majorität zu verstecken. Die es anders auf Mehring spizten, um diesen moralisch zu vernichten. Obwohl fassen, wollen glauben machen, daß es ein Erfolg für sie sei, wenn von vornherein feststand, daß die Mehrheit des Parteitages die Scheidung und Zählung der Gruppen nicht gelungen ist, da der auf der Seite Bebels steht, so muß doch zugegeben werden, daß *) Während der Dauer des Parteitages war es uns aus Naummangel unmöglich, von diesen Aeußerungen Notiz zu nehmen.