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ordentlichen Etats betragen 900 2.(-400 2.) für Rayon| ist es Aufgabe der Liberalen, den Jammer des Dreiklassen- Wahl-| gerichtet wurden, nicht hören wollen, da man auf die Hilfe der entschädigungen, die des außerordentlichen Etats 15 000 M. zur Er systems zu mildern? Socialdemokratie gegen die Konservativen nicht verzichten wollte. schließung und zum Verkaufe des in Mainz   und Kastel   frei werdenden Festungsgeländes. Die erschreckliche Obstruktion jedoch war nicht die erfolg Wir freuen uns aufrichtig, daß die, Bossische Zeitung" Der reichste Erregerin liberalen Zornes. wenigstens jetzt die Socialdemokratie erkannt Noch furchtbareres trug sich ds- enoisminallgemeine Pensionsfonds Wahlmänner zu. sollen hat. bei Vielleicht geht sie noch einen Schritt weiter und prüft der Abstimmung den das Verhalten, das ihre eigne Partei früher weist bei einer gegen das Vorjahr unveränderten Einnahme von Hut auf dem Kopf, die Cigarre im Munde behalten gegenüber den Konservativen und der Staatsregierung 10 776 M. eine Ausgabe von 70 941 119.(+1255 879 m.) nach, und eine möglichst flegelhafte Haltung" angenommen haben! beobachtet hat. Sie wird dann finden, daß die Art davon entfallen auf das Reichsheer 63 282 805 20.(+562 280 m.), Warum hat Herr Delbrück   nicht gesorgt, daß diese denk­des Kampfes gegen Pfaffen und Junker", gegen die und zwar auf Preußen 56 125 200.(+353 300 M.), Sachfen würdigen Scenen socialdemokratischer Verruchtheit photographisch feſt= Agrarier" und gegen die in der Regierung angeblich maß­4 208 830 m.(+123 980 M.), Württemberg 2948 775 M.(+85000 M.); gehalten wurden? Zwar sagt der Herr Professor hintennach selbst auf das Reichs- Militärgericht 14 490 M.(+10 113 M.; auf die von den Vorkommnissen, die er als unangenehm empfand:" Was zu gebenden Kreise sich von derjenigen, die jezt der Socialdemokratie Marine 5 295 954 M.(+476 500 M.); auf die Civilverwaltung Tage tam, war schließlich der Troß, der sich gegen mit Recht zum Vorwurfe gemacht wird, nicht wesentlich unter­2197 870 M.(+146 986 M.), auf sonstige Bewilligungen( Beihilfen unterdrüdung auflehnt und die schieden hat." für ehemalige französische   Militärpersonen und deren Hinterbliebene) Die Vossische Zeitung" und ihre Partei werden kein sehnlicheres Gelegenheit dazu giel fennen, als in jedem Stüd der aufrichtigen Kreuz- Zeitungs"- 150 000 m.(+ 60 000). wahrnimmt, wo er fie findet." Und dennoch belastet sich Freude würdig zu werden. Die Ausgaben des der Profeffor durch das unendlich Kleinliche Verfahren, Verlegte Wissenschaft. An der Spize des letzten November­in eine politische Aktion von größter geschichtlicher Bedeutung die Heftes der Mitteilungen der Internationalen Vereinigung für ver belaufen sich auf 53 121 399 M.(+4117 650 M.). Davon gehen erschreckliche Thatsache hineinzuziehen, daß einige Wahlmänner an- gleichende Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre" findet sich 11 Millionen Mark ab durch Uebernahme der Veteranenbeihilfen geblich nicht allen Regeln bürgerlicher Salonkorrektheit gewachsen folgende interessante Mitteilung: auf die allgemeinen Fonds im Etat des Reichs- Schazamts. Der gewesen seien. Der Herr Professor, der den Liberalen politische berbleibenden Ausgabe von 41 621 399 M. steht eine gleiche Ein- unreise vorhält, beweist den eignen Reifegrad, indem nahme gegenüber und zwar 8835 000.(-1313 000 m.) 3insen und 32 786 399 M.(-6 069 350 M.) Kapitalzuschuß. Außerdem erscheint ein zunächst aus ordentlichen Mitteln des Reichs gedeckter und daher diesem zu erstattender Betrag von 941 225 M. aus dem Rechnungsjahre 1902 nunmehr zu Lasten des Reichs- Invalidenfonds in Form eines nachträglichen Stapitalzuschusses.

Der Etat für die

Reichs- Invalidenfonds

Expedition nach Ostasien  

er

die politiſche Unreise der gigienalen und ihren folgen­schweren Verrat im Kampfe gegen die Reaktion entschuldigt durch den Cigarrenstummel, der im Munde eines socialdemokratischen Wahlmannes gesehen worden sein soll.

" Ordentliche Sigung am Donnerstag, den 26. November 1903, abends 7 Uhr, im Künstlerhause, Bellevuestr. 3, Saal parterre links.( Auf Wunsch unsres Mitglieds, Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg, welcher an der Situng teilnehmen wird, ist dieselbe statt auf den 28. November auf den 26. November dieses Jahres verlegt worden.)"

Folgt Tagesordnung 2c.

Die Leitung der Berliner Abteilung der Internationalen Ver einigung verlegt seine Sigung natürlich nur in Anerkennung der burgischen Hoheit für die Wiſſenſchaft hat. Darum muß das Cit außerordentlichen Bedeutung, welche die Anwesenheit der mecklen= eignis auch geraume Zeit vorher angekündigt werden und es scheint, daß ohne die Hoheit die Tagesordnung unmöglich wäre. Hoheiten, Fürsten   und dergleichen hat. Sonst könnte es ihr ge­Es ist nur gut, daß die Wissenschaft nicht die Ehre allzu vieler schehen, daß sie in folgsamer Anpassung an sämtliche Verlegungs­wünsche selbst verlegt würde.

Wenn liberale Zeitungen diesen kuriosen Entschuldigungszettel des Professors Delbrück   sich zu eigen machen, so leisten sie damit weist an Einnahmen des ordentlichen Etats auf 10 965 227 M. Reaktion triumphieren als daß man einige belanglos äußerliche nur einen neuen Beweis liberaler Unfähigkeit. Man läßt lieber die und: 1375 827 M.(-458 609 m.) an rückständigen Zinsen aus der Unkorrektheiten übersieht. Erst wenn die Socialdemokraten gelernt Zeit vor dem 1. Januar 1902, an außerordentlichen Deckungsmitteln haben werden, den Hut vom Kopf zu nehmen und säuberliche Ver­548 610 m.(+ 21 000 M.) als dritte Tilgungsrate der Entschädigung beugungen vor dem Landrat zu machen, werden die Liberalen und und 7500 M. an Verkaufserlöfen für entbehrliche oder unbrauchbare Herr Delbrück   fie als würdige Kampfgenossen gegen die Reaktion Gegenstände. Aus den Erläuterungen ist zu entnehmen, daß die von anerkennen! China   an Deutschland   zu zahlende Entschädigung sich am Schlusse Schließlich hat Herr Delbrück  , durch Cigarrenstummel und flegel­des Rechnungsjahres 1908 noch auf rund 274 130 691. belaufen hafte Haltungen" hypnotisiert, das einzig Entscheidende übersehen, die Lehre zieht, daß an dem preußischen Dreitlassen- System mit Der" Post" gegenüber, die aus den preußischen Landtagswahlen wird. Die zu Lasten des außerordentlichen Stats zu daß die Liberalen lange vor Riydorf zum Verrat völlig bereit waren. öffentlicher Abstimmung unbedingt festzuhalten und eine Reform des verrechnenden Ausgaben sind auf 14 109 712.(+1 776 886 M.) veranschlagt, davon entfallen auf die Verwaltung des Reichsheeres Schon in der Hauptwahl haben sie im Streife Teltow- Beeskow- Charlotten- Reichstags- Wahlrechts im selben Sinne in Angriff zu nehmen ist", 12 590 712 M.(+ 3 257 886 m.), und zwar an einmaligen Kosten burg   wie in andren Kreisen sich selbst zahlreiche Wahlmänner- Erfolge ver- wollen wir noch die Worte Bismarcks aus der Reichstagssigung 500 220.(-70 000.), an laufenden Kosten 12 090 492 m.) scherzt, indem sie der Socialdemokratie jede Gegenseitigkeit verweigerten.( Norddeutscher Bund  ) vom 28. März 1867 etwas ausführlicher ab­(+327 886 m.). Zu lezteren heißt es in den Erläuterungen: Die Es ist ein groteskes Unternehmen, die Liberalen durch Anschuldigungen drucken. Es handelte sich um die Bestimmungen für das politischen Verhältnisse haben im Jahre 1903 eine toefentliche gegen die Socialdemokratie entschuldigen zu wollen, da auch Herr die Herren Reichstags- Wahlrecht." Was, ruft Bismarck  , was wollen denn andres an deren Stelle fezzen? Etwa das Berringerung der Besazungsbrigade nicht ermöglicht. Delbrück   weiß, daß der Liberalismus in weit überwiegender Bahl preußische Dreiklassensystem? Ja, meine Herren, wer deffen Wirkung Im ganzen hat die Stärke der Besagungsbrigade sich gegenüber der schon seit dem ersten Beginn der Landtags- Wahlkämpfe fich ent- und die Konstellation, die es im Lande schafft, etwas in der Nähe im Etat 1903 angegebenen um 1 Offizier, 4 obere Beamte, 3 Mann- fchloß, lieber die Reaktion zu stärken, als der Socialdemokratie betrachtet, muß sagen, ein widersinnigeres, elenderes fchaften und 243 Pferde usw. verringert und beträgt 110 Offiziere, Mandate zu überlassen, der Socialdemokratie, die so unverschämt Wahlgefes ist noch nicht in irgend einem Staate ausgedacht 19 Sanitätsoffiziere, 47 obere Beamte, 12 untere Beamte, 2374 Mannschaften und 1105 Pferde usw. Im September 1904 muß ein und unanständig" war, den Liberalen auf der ganzen Linie hilfreich worden... Wenn der Erfinder dieses Wahlgefezes sich die praktische großer Teil der Mannschaften, deren Dienstverpflichtung zu Ende zu sein, wenn ihr nur im geringsten ihr gutes Recht würde. geht, abgelöst werden. Der Erfaz soll wie im Jahre 1903 fo hoch bemessen werden, daß er zur Deckung des bis zur nächsten Erfaßgestellung zu erwartenden Abganges ausreicht. franker und tropendienstunfähiger Offiziere, Sanitätsoffiziere und

Beamten sind berücksichtigt.

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Aus dem Artikel des Professor Delbrück   sei übrigens noch die Abgänge interessante Mitteilung citiert, daß gerade im Wahlkreise Charlotten­ burg   eine größere Anzahl von Professoren bereit war, an die Spige zu treten, um durch Zusammenfassung der gesamten Linken den Konservativen die Mandate zu nehmen.

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Deutfchen Reich. Konservative Wahlfälschung.

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Gestaltung vergegenwärtigt hätte, hätte er es nicht gemacht". Hier hat der große Menschenverächter Bismarck   die heutigen Konservativen doch noch überschäßt. Sie wollen das widersinnigste, elendeste Wahl­gesetz im Reich einführen, obgleich sie deſſen praktische Ge­ſtaltung durch und durch kennen- oder gar weil sie sie es kennen? Kunst, Socialdemokratie und Klassenstaat.

B

Uns mit Herrn Professor Lange auseinanderzusetzen, ist hier nicht der Ort. Auch das thörichte Geschwätz der" Post" würden wir ignorieren, wenn die" Post" nicht in derselben Notiz, in der sie sich der durch die Socialdemokratie bedrohten Freiheit der Kunst" so Freiheit der Kunst im Klassenstaat aussieht. ritterlich annimmt, selbst den Beweis dafür lieferte, wie es um die

Die Politit des guten Tones. Zu den Professoren, die hier erwähnt werden, gehört, wie ver- Scharfmacherische Blätter verkünden zur Zeit wieder einmal die Einen seltsamen Entschuldigungszettel für den Wahlverrat lautet neben Delbrück   und Schmoller Professor Pfleiderer. Pro- uralte Entdeckung, daß sich die Kulturfeindlichkeit des Socialismus der Liberalen schreibt Professor Delbrück   in den Preußischen feffor Schmoller hat sich mittlerweile in einem sächsischen Blatte da- in seiner Kunstfeindschaft offenbare. Ein Artikel des Tübinger Jahrbüchern". Ganz richtig legt zunächst Prof. Delbrück   dar, daß gegen verwahrt, daß er lebhaft für ein Kompromiß mit Professors Konrad Lange   über das Verhältnis der Social­das reaktionäre Wahlresultat nicht eingetreten wäre, wenn den Socialdemokraten agitiert" habe. Er sei krank gewesen und demokratie zur Kunst im letzten Heft der Zeitschrift für Social die liberalen Parteien fich hätten entschließen fönnen, habe an keinen Verhandlungen in der Wahlfrage teilgenommen. wissenschaft" bietet z. B. der" Post" Veranlassung zu der Be­nach Ort und Umständen in einer Anzahl von Wahlkreisen den Socialdemokraten im Streise Teltow  - Beeskow   darüber zu ver- Dingen allein von der socialistischen Tendenz eines Kunstwertes Doch unter gewiffen Umständen sei er allerdings dafür gewesen, mit hauptung, daß das socialdemokratische Urteil in künstlerischen mit den Socialdemokraten zu paktieren. Sie hätten, wenn handeln, daß ein liberaler und ein socialdemokratischer Kandidat das rechtzeitig, schon vor den Urwahlen geschehen wäre, den aufgestellt werde. Lebhaft eingetreten sei er niemals für das abhängt." Die Beurteilung erfolge unter Gesichtspunkten, wie sie Konservativen wenigstens zwanzig bis dreißig Size, die sie jest kompromiß; das sei erfundener Klatsch. Der tapfere Herr Schmoller! ba nausischer und engherziger nicht denkbar sind". Und dann inne haben, entrissen". Die liberale Politik war also verfehlt, fagt Es wäre auch allzu furchtbar, wenn der Herr Professor lebhaft" folgt der vernichtende Haupttrumpf: Das eröffnet nette Aus­Professor Delbrück  . Dann aber entdeckt er einen Entschuldigungs- gegen die konservative Dreiklassenwahl- Reaktion eintreten würde. fichten für die Freiheit der Kunst, welche im grund für die politische Unreife der Liberalen, in dem wunderliche 3ukunftsstaate zu erwarten sein würde." Naivität mit ungerechten Beschuldigungen sich mischt. Die Liberalen mochten nicht mit der Socialdemokratie paktieren. Warum? Nicht aus politischen Gründen, sondern weil ihnen die Gesellschaft, rund heraus gesagt, zu unverschämt und zu unanständig erscheint." Nun spricht der Herr Profeffor vom Dresdener   Parteitag, ohne irgendwie beeinflussungen und Wahlfälschungen an. Natürlich unterschlägt die Andauernd sammeln sich die Nachrichten von konservativen Wahl­Thatsächliches beizubringen, und dann mill er aus seinen Ordnungs" preffe solche Vorkommnisse und zieht es vor, ohne that­eigenen Erfahrungen als Wahlmann bei der Wahl in fächliche Belege über Wahlverfehlungen andrer zu schmähen. Die kindische Verleumdung, daß die Socialdemokratie Kunstwerke Teltow- Beeskow- Charlottenburg die Berechtigung des liberalen Ab­am wirks Aus Jüterbog   wird ein interessanter Fall gemeldet, den wir engherzig vom Parteistandpunkte aus beurteile, wird scheus vor dem Bündnis mit der Socialdemokratie betweisen. Es der" Post" und der Kreuz- Zeitung  " empfehlen. samsten durch allbekannte Thatsachen widerlegt, durch die künstle wäre amüsant, wenn es den deutschen   Professor allzu sehr bloß Bei der letzten Reichstagswahl, so wird der Volts- Zeitung" rischen Veranstaltungen der durch die von den Socialdemokraten stellte, was Herr Delbrück   da erzählt: berichtet, wurde in Grüna bei Jüterbog   eine Stimme für den social- geleiteten Volksbühnen 2c. Neben den Werken moderner Dichter, die " In einem Niesen- Vergnügungssaale der Arbeiterstadt Nir- demokratischen Kandidaten Ewald in der Wahlurne vorgefunden. Kunstprobleme behandeln, neben Björnsons Ueber unsre Straft" dorf drängten sich die 2606 Wahlmanner  ; auf der Bühne, allent- Diese unerhörte Thatsache veranlaßte ein Mitglied des oder Hauptmanns Webern  " gelangen Werke von Shakespeare   und halben sichtbar, thronte der Wahlkommissar Landrat v. Stubenrauch, Wahl vorstandes, die kurz darauf stattfindende Stichwahl andren Klassikern zur Aufführung, denen man beim besten Willen mit den Beifizern, durch Ruhe und Nachgiebigkeit oder auch durch 3u kontrollieren, um den Uebelthäter" heraus eine socialistische Tendenz nicht wird nachsagen können. Auch bei Zeigen von Schuhmännern und Vermittelung des führenden" Ge- zufinden, der socialdemokratisch gewählt habe. Es wurde eine noffen" immer wieder die Ordnung, die durch Tumult gestört Lifte angefertigt, in die die Wählenden der Reihe nach eingetragen Beethoven  , Schubert, Brahms   wird man vergeblich dieser Tendenz wurde, wiederherstellend: eine wahrhaft heroische Leistung, denn wurden. Die Wahlcouverts wurden der Reihe nach sorg nachspüren. Mit der kritischen Beurteilung fünstlerischer Werke steht der Wahlaft dauerte von morgens 10 Uhr ununterbrochen die Nacht fältig aufeinandergelegt, und so fand man beim Deffnen es nicht anders. Daß die socialdemokratische Kritik aber gerade hindurch bis zum nächsten Morgen 7 Uhr. Der Grund dieser langen der Couverts richtig das vermeintliche räudige Schaf. Der Wähler, Werke, in denen der Atem eines modernen Geistes weht, herunter­Dauer war aber nicht bloß die ungeheure Zahl der Wahlmänner in der den verpönten Stimmzettel abgegeben haben sollte, widersprach reißt, wird ja wohl selbst die" Post" nicht verlangen, so weit es dem riesenhaft gewachſenen Streiſe, ſondern auch den Wahl faßte die Vorwürfe eines Mitgliedes des Wahlvorstandes als Be- echte Stunft im tiefften Wesen des Geistes einer jeden Epoche dem riesenhaft gewachsenen Kreise, sondern auch die absichtliche indes der Behauptung, daß er socialdemokratisch gewählt habe. Er über ihren geistigen Horizont gehen mag, zu begreifen, daß jede Obstruktion der Socialdemokraten. Man wußte männern, zu welcher Partei sie gehörten, nach der bloßen Art leidigung auf und reichte die Beleidigungsklage ein. In der Schöffen echte Stunst im tiefsten Wesen des Geistes einer jeden Epoche ihres Auftretens. Da der Aufruf nach der Nummer geht, so gerichtsverhandlung legte sogar, zum Beweise, daß ein Irrtum aus­wußte jeder Wahlmann, wann er an der Reihe sei. Mitglieder geschlossen sei, der Beklagte die ominöfe ifte zum ein paar Zeilen hinter ihrer Verhöhnung des socialdemokratischen Wahrhaft grotest ist es aber, daß die" Post" in ihrem Artikel der Ordnungsparteien" standen an der Bühnentreppe bereit, Gaudium der Zuhörer auf den Gerichtstisch! Die waren sofort am Wahltisch und nannten ihre Kandidaten. Die Bemerkung des Vorsigenden:" Das nennen Sie wohl geheime Banaufentums vom Klassenstaat fordert, alle Kunst in Polizeis Genossen" saßen hinten im Saale   im Gedränge, tamen langsam Wahl!" erregte berechtigte Heiterfeit. fesseln zu schlagen, die nicht die kapitalistische Ausbeutungswirt­nach vorn, behielten den Hut auf dem Kopf, den Cigarrenstummel des Beklagten nicht für erwiesen, daß der Kläger   socialdemokratisch Das Schöffengericht erachtete es trotz des schlauen Manövers fchaft verherrlicht: im Munde und nahmen eine möglichst flegelhafte Haltung an. Und mit solchen Lümmeln soll erklärte den Beklagten der Beleidigung man zusammengehen?" gewählt habe hörte ich immer wieder bei solchem Anblick aus Gruppen für schuldig. Der Fall komplizierte sich aber dadurch, daß der von liberalen Wahlmännern, wo die Möglichkeit, die Mandate auf Kläger   bei einem Rencontre mit dem Beklagten die Aeußerung diesem Wege den beiden Konservativen zu entreißen, allenthalben gethan hatte: Wenn in einem Wahlcouvert ein socialistischer erwogen war und wurde." Nichtige Fortsetzung des Dresdener   Stimmzettel gefunden worden sei, so müsse ihn einer der Herren Barteitages!" hörte man an andrer Stelle. Hier hat man's vor Augen, daß dort das Profetentum über die Akademiker in der Bartei gefiegt hat."" Aber brutalisieren lassen wir uns nicht; dann mögen die Konservativen siegen, es find wenigstens gebildete

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Menschen."

und

vom Wahlvorstand hineingelegt haben. Hierin erblickte das Schöffen­gericht gleichfalls eine Beleidigung, so daß beide Beleidigungen gegen­einander aufgerechnet wurden. Es trat Kompensation mit der Wirkung ein, daß jeder der beiden Parteien die Tragung der Hälfte der Kosten auferlegt wurde.

Die Reaktionspreffe nuzt die Darstellung des Herrn Delbrüd eifrig aus und die liberalen Blätter haben einen neuen Eideshelfer gefunden für die Schuld der Socialdemokratie am Nichtzustande kommen einer Wahleinigung; das Berliner Tageblatt" erklärt auf Grund der Delbrückschen Darstellung, daß die Socialdemokratie entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen erfolgt ist, wozu ins­durch ihr unqualifizierbares Benehmen ein Zusammengehen mit ihr unnötig erschwert hat".

langlos, um so wichtiger ist die Feststellung eines Verfahrens bei Die schöffengerichtliche Klagesache ist für die Deffentlichkeit be der Wahl, das die schwerste Pflichtverlegung des Wahl­vorstandes bedeutet. Dieses Verfahren ist aber auch strafgesetzlich zu ahnden. Der Wahlvorstand hat im Wahlprotokoll zu befunden, daß die Wahl besondere gehört, daß die Geheimhaltung der Stimmenabgabe durch­geführt wurde. Vollführte der Wahlvorstand diese Bekundung, während er weiß, daß sie unwahr ist, da er selbst das Wahlgeheimnis durch­brach, jo hat er sich der Urkundenfälschung schuldig gemacht. Die Staatsanwaltschaft des zuständigen Gerichts ist genötigt, ein entsprechendes Verfahren gegen die Wahlfälscher und Urkundenfälscher einzuleiten.

Es ist nicht nötig, in Rigdorf gewesen zu sein, um die Del­brüdsche Darstellung als nichts befferes denn eine politische Kinderei sondergleichen einschäßen zu müssen. Erst erzählt Professor Delbrück  selbst, daß die Leitung unsrer Partei für die Ordnung im Wahl verfahren mit Sorge getragen habe. Dann aber die furchtbaren Verdientes Lob. Der Schmähartikel der Bossischen Zeitung" Sünden der socialdemokratischen Wahlmänner! Sie haben absichtliche Obstruktion betrieben. Ja, hält denn Prof. Delbrück   eine Obstruktion gegen den Vorwärts" und die Socialdemokratie, den wir gestern gegen das elendeste der Wahlsysteme für eine politische Todsünde? kennzeichneten, hat das verdiente Lob bei der Kreuz- Zeitung  " Ist es ein Verbrechen, ein wenig den Nachweis zu führen, daß das gefunden. Diese ist entzückt, auf ihren Reaktionspfaden das liberale Blatt folgen zu sehen: preußische Wahl, recht" eine Infamie ist, ein Wahlrecht gegen das Wählen? Ein solcher Nachweis ist gewiß mit persönlichen Un­bequemlichkeiten verbunden, nicht nur für die Gegner, denen sie bereitet werden sollen, sondern auch für diejenigen, die sie bereiten. Aber

Die Vossische Zeitung" ist jetzt endlich auf einem Stand­punkt angelangt, den die konservativen bereits seit einer Reihe von Jahren vertreten haben. Früher hat man allerdings auf die Mahnungen, die von diesen an die Freifinnigen:

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wurzelt.

mur  

" In allen diesen Punkten, die in dem erwähnten Aufsätze ein­gehend verfolgt und ins einzelne erweitert werden, verdienen die Ausführungen Professor Langes entschiedene Zustimmung. Wenn er aber meint, es fei ganz gefahrlos für den Staat, jedwede Kunst sich völlig frei entwideln zu lassen, auch die revolutionäre, da in der Kunst in unserm modernen Staatsleben ein Ventil zu erblicken sei, durch das die gefährlichen Dämpfe, die sonst infolge ihrer ge­steigerten Spannung den Staatskessel sprengen fönnten, einen Ausgang fänden, so kann dem nicht bedingungslos zugestimmt werden. Gerade auf dem Gebiete der Kunst können im Volfe lebendige Bestrebungen politischer Art mächtig gefördert werden.... So vermögen tendenziose Bühnenwerke auf­reizenden Inhalts den Geist vorhandener Unzufriedenheit wohl schüren und verbreiten zu helfen. Es liegt also oft sehr wohl im Interesse der Staatsraison, unter Umständen die Vorführung oder Verbreitung eines aufreizenden Bühnenwerkes oder Romanes zeitweise oder ganz zu verbieten, wenn auch eine zu engherzige Censur in dieser Beziehung thunlichst zu vermeiden ist, weil Mißgriffe der Staatsautorität auch nicht förderlich zu sein pflegen....

Der Geist der lex Heinze feiert hier seine fröhliche Auferstehung! schwerlich knuten! Mit dem Polizeibüttel wird man aber im Zukunftsstaat die Kunst Doch noch ein andres Beispiel für die staatserhaltende Toleranz unfres Stlassenstaates in fünstlerischen Dingen. Im Flensburger  Stadttheater wurden am letzten Sonntag Hauptmanns Weber" aufgeführt. Darüber entrüstet sich die Nord­deutsche Allgemeine Zeitung" folgendermaßen:

,, unsre gegenwärtige Zeit ist wahrlich nicht danach angethan, derartigen socialistischen Zündstoff von der Bühne