Br. 277. 20. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. November 1903.
Berliner Partei- Angelegenheiten. geben und bieje, bitten, die eigenartigen Aeußerungen ihrer Frei- und mit Hilfe eines hinzukommenden Kriminalbeamten feft
Zur Lokal- Lifte.
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dem Hause aufgestellte Schußmannsposten mußte, um dem Unfug Frau ab. Glücklicherweise wurde niemand getroffen. Der RevolverEnde zu machen, schließlich sich in die Wohnung der Gräfin be- held ergriff dann die Flucht, wurde jedoch von Passanten verfolgt gebigkeit einzustellen. genommen. Er wurde nach der Polizeiwache in der Alten SchönSonntag, den 29. November 1903, veranstaltet der Gesangberein Das Berl. Tagebl." nennt die Summe von 130 000 m. Die Kosten des Prozesses werden verschieden eingeschätzt. Hauferstraße gebracht. Eintracht" ein Vergnügen in den Sälen der Old- Fellow- Loge, Einen Kampf um den Geliebten fochten gegen 12 Uhr nachts in Alte Jakobstr. 128. Wir weisen darauf hin, daß dieses Lokal der freier Weise, der Angelegenheit Kwiledi bemächtigt. In Beyerleins faßten fich gegenseitig in die Haare und bearbeiteten sich mit den Auch die Bühne hat sich bereits, wenn auch nicht in einwand- der Schönhauser Allee zwei Mädchen aus. Die beiden Rivalinnen Arbeiterschaft zu Versammlungen usw. nicht zur Verfügung steht, Drama- 8apfenstreich" tommt ein Kriegsgericht auf die Bühne. Fingernägeln, während der Heißumstrittene dem Amazonenkampf und ersuchen, die angebotener Billets zurückzuweisen. Johannisthal . Das Lokal von Fähring, Friedrichstr. 11, In der Scene, da der eine Gerichtsbeifizer, von Franz Schönfeld vergnügt zuschaute. Als ein Schuhmann hinzu kam, ergriffen alle Inhaber Albert Henneberg , steht der Arbeiterschaft jetzt nicht ständigen sucht, erklärt er ihm die Frage nach der Verwandtdargestellt, sich in dem Jdiom des Polacken mit dem Zeugen zu ver- drei die Flucht. mehr zu Versammlungen usw. zur Verfügung, ist daher von schaft mit dem Angeklagten. Im Gegensatz hierzu fand fast zu derselben Zeit in der Inder Liste zu streichen. Als er auf die Schwestern validenstraße ein Streit um die Geliebte statt. Ein junger KaufCharlottenburg. Der Klostergarten". Inhaber W. Pasternadi, Schwestern. Hob ich nur fünf Brüder!"" Dann ist ja das Majorat lang, als ihnen ein Kellner entgegen fam. Dieser kannte ebenfalls des Zeugen eremplifiziert, sagt der Zeuge: Hob ich gor nicht mann ging in Begleitung einer Kellnerin die genannte Straße ent am Spandauer Schiffahrtskanal, hat durch Unterschrift erklärt, daß gerettet", improvisiert Franz Schönfeld, und das Haus fiel mit das Mädchen und glaubte ältere Anrechte zu haben als der Kaufer sein Lokal der Arbeiterschaft zu Versammlungen usw. zur Ver- stürmischem Beifall ein, wie um die gesteigerte Stimmung des mann. Zwischen beiden Männern kam es zu einer Schlägerei, und fügung stellt. Die Lokalkommission. Augenblicks sich austoben zu lassen. Herr Schönfeld scheint das auf während sie sich prügelten, bestieg die Kellnerin eine Droschte und ernste Betrachtung Anspruch machende Drama für eine Posse zu jagte davon. Die beiden Kämpfer wurden von einem hinzuhalten. kommenden Schuhmann festgenommen und nach der Polizeiwache fistiert.
Lokales.
Die Jugendkonzerte.
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Wenn der Direktor Eberhard im Probekandidaten" gelaffen das große Wort ausspricht: Die Wissenschaft gehört gar nicht in die Schule!", so ist er eben nur das Sprachrohr der leitenden Kreise, die sich gegen die unbeschränkte Freiheit der Forschung mit Händen und Füßen sträuben. Aber auch die Kunst wird von den meisten als eine quantité negligeable für die Schule angesehen und demgemäß recht stiefmütterlich behandelt. Die einzigen Fächer, in denen sie zur Geltung kommt, sind Gesang und Zeichnen und nicht einmal immer. Ab und zu fallen ja auch im deutschen Unterricht Brosamen für sie von des Herrn Professors Tische, und wenn der Lehrer in einem andern Fache darauf kommt, so ist er des Dankes der geistig regsamen Schüler sicher.
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Tod im Fahrstuhlschacht. Ein Fachmann schreibt uns: Das in der Nr. 275 des Vorwärts" berichtete Fahrstuhl- Unglück zeigt wieder Himmelsstürmer. Ein tolles Stück haben zwei Berliner Knaben, fo recht deutlich, welcher höchst mangelhaften Aufsicht die Berliner wie nachträglich bekannt wird, in der Nacht zum letzten Sonntag, Fahrstühle unterstehen. während des Sturmes ausgeführt. Die Wagehälse sind an dem Leiter Wie oft haben wir schon auf die Quellen dieser gräßlichen gerüst, das z. Zt. an den beiden Türmen der Petri- Kirche errichtet Todesfälle unter den Augen der Baupolizei hingewiesen, aber nichts ist, in die Höhe geklettert und haben dort in die neu vergoldete geschieht, um selbst die allereinfachsten Vorsichtsmaßregeln zu er- Sugel unter dem Kreuz ihre Namen eingetrigelt, nachdem sie schon zwingen. vorher versucht hatten, sich auf ähnliche Weise zu verewigen. Dem Oben angekommen, versäumte er es, den Fahrstuhl gehörig Vergolder blieb, als die Verunzierung entdeckt ipurde, weiter nichts einzuschalten", übrig, als die Kugel an einigen Stellen noch einmal zu vergolden. heißt es in dem Bericht. Wie kommt der Fahrer dazu, etwas einzuschalten? Der Fahrstuhl muß oben selbstthätig an richtiger neuen Friedrichstr. 38-40 in dem Kaufhause Brandenburg Ein gewaltiger Dachstuhlbrand kam gestern nachmittag in der Stelle fich einschalten. Wie kann sich ein richtig tonstruierter Fahrstuhl allmählich fenten? Wie darf der Fahrer zum Ausbruch und beschäftigte die Wehr bis in die tiefe Nacht hinein. die Fahrstuhlthür öffnen fönnen, wenn Das erst vor einigen Jahren fertiggestellte Riesengebäude hat drei der Aufzug sich gesenkt hat? Der reifere Schüler, der nicht mit unverwüstlichem Stumpffinn bleiben, wenn der Fahrstuhl sich gesenkt hat!! was muß das nicht ermittelter Ursache im Seitenflügel Nr. 38-39 aus und zwar Die Thür muß selbstthätig geschlossen Einfahrten und umfaßt ein Dußend Höfe. Das Feuer tam aus noch Tag für Tag nur das Pensum abochst und sich dafür dann im Sport für eine nichtswürdige Fahrstuhlkonstruktion sein wenn der Bericht im Dachboden. Dort hatte die Feldbahnfabrik von Koppel ihr oder durch kommentmäßige Saufereien schadlos hält, findet aller- der Wahrheit entspricht bei der so viel grobe Fehler auf einmal großes Aftenlager untergebracht. Außerdem befanden sich in den dings privatim Gelegenheit zu Kunstgenüssen. Diese aber kosten in Wirksamkeit treten, um ein Menschenleben durch solche gewissenlos einzelnen Bodenräumen Kisten, Kartons und andre Gegenstände der Geld, und just daran hat er meistens teinen Ueberfluß. Will er in Gang gehaltene Menschenfalle zu vernichten! Wie mag die Fabrik Nahrung im weiten Maße zu Gebote, weshalb es sich auch mit unWäschefabriken von Salinger und Jsrael. Dem Feuer stand also beispielsweise ein gutes Orchester hören, so geht er für fünf- heißen, die den schönen Fahrstuhl gebaut hat, und was wird ge- heimlicher Schnelligkeit ausdehnte. Als die ersten Löschzüge aus der undsiebzig Pfennige in ein Sinfonie Konzert der Philharmoniker. fchehen um diese Schandkonstruktion zu beseitigen, die sogar der Steibelstraße unter Brandmeister Bliesener heranrüdten, stand Das läßt sich schließlich von Zeit zu Zeit erschwingen. Schlimm überaus milden Polizeiverordnung über Einrichtung und Betrieb von der Dachstuhl des ersten Hofes in feiner ganzen Ausdehnung wird die Sache, wenn er einen Liederabend hören möchte, etwa von Aufzügen vom 24. September 1898 ins Gesicht schlägt? in hellen Flammen, weshalb sofort die Meldung„ MittelHeinemann, Büllner oder Lilli Lehmann ; da bleiben die sehnsüchtigsten feuer" an die Feuerwachen ging. In furzer Zeit waren vier DampfWünsche oft unerfüllt. prizenrohre und mehrere Hydranten in Thätigkeit. Brandinspektor ohn stock ließ von drei Höfen aus über drei mechanische Leitern ihn den Weg nach den Quergebäuden zu verlegen. Die Löscharbeiten und Treppen hinweg gegen das verheerende Element vorgehen, um wurden anfangs durch starke Rauchentwicklung sehr erschwert. Ueber zwei Stunden mußte Waffer gegeben werden, bevor die Gefahr als beseitigt gelten konnte. Der Dachstuhl über die beiden ersten Höfe geschädigt, da die Aften der letzten fünf Jahre, die für sie von bearbeiten noch stundenlang hin. Die Firma Bappel ist am schwersten hinweg wurde total eingeäschert und zogen fich die Aufräumungsdeutendem Werte sind, vernichtet wurden.-
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Studierende Frauen an der Berliner Universität. Im gegenwärtigen Winterhalbjahr sind an der Berliner Universität bis jetzt Diese Erwägungen hat auch ein Mann angestellt, der mit vielen 546 Frauen als Gastzuhörerinnen zugelassen; das sind fast so viele andern die Musik für ein ausgezeichnetes Bildungs- und Erziehungs- die Wintersemester heranzieht, die Frequenz der studierenden Frauen wie im Vorjahre. Seit dem Jahre 1896/97 hat sich, wenn man nur mittel hält. Er hat die Absicht, zu helfen, und den Willen, sie an der Universität Berlin folgendermaßen entwidelt: 96, 193, 241, durchzusetzen. Er gewinnt hervorragende Künstler und Künstlerinnen 431, 439, 611, 552 und jetzt 546. In den Sommersemestern ist auch für seinen Plan, setzt sich mit der Verwaltung der Philharmonie und die Frequenz der Frauen erheblich geringer. auch der Hochschule für Musik in Verbindung und veranstaltet die Jugend- Konzerte". Dieser Mann ist Mar Battke, der Direktor des Seminars für Musik.
Wir erwähnen eines der letzten Konzerte. Die Recitation hatte Marie Frauendorfer vom Berliner Theater, die Sologefänge Olga von Türk- Rohn aus Wien und die Begleitung Herr Mar Fürst über nommen. Außerdem spielte der Konzertmeister Seibert einiges von Godard und Spohr und Sarasates Zigeunerweisen" auf der Violine, von dem namentlich das lezte einen lebhaften Erfolg hatte. Als die anmutige Wiener Konzertsängerin geendet hatte, bereiteten ihr die Zuhörer eine stürmische Ovation, so daß sie noch zwei Lieder sang. Auch das vorige Konzert für höhere Schulen, das am 9. September stattfand, hatte den ungeteilten Beifall des jugendlichen Publikums. Der Cellist Anton Heffing und Mrs. Gutterson, eine junge Klaviervirtuofin, trugen unisono verschiedenes von Bach, Chopin , van Goens, Popper und Schumann vor. Margarete Pir vom Neuen Theater recitierte, und Alexander Heinemann sang den Archibald Douglas "," Die beiden Grenadiere"," Wohin"? und den„ Erlkönig“ in der Schubertschen Komposition. Der Preis für das Billet beträgt 50 Pf. für die Schüler der höheren Lehranstalten, 20 Pfennig für die Gemeindeschüler. Die Garderobe darf in den Saal genommen werden, nur nasse Schirme find gegen Entgelt von einem Groschen abzugeben. Eine sehr gute Einrichtung ist auch die, daß die Terte der gesungenen Lieder der " Bortragsfolge" angehängt werden.
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Schnellfahrten auf der Militärbahn für dieses Jahr ihr Ende er Schnellfahrten mit Dampfbetrieb. Nachdem die elektrischen reicht haben, werden, wie der Franff. 3tg." mitgeteilt wird, auf Anordnung des Eisenbahnministers in etwa 14 Tagen auf derfelben Strede in täglich zwei Stunden Versuchsfahrten mit Dampfbetrieb erfolgen. Man hofft, daß diese zu praktischen Ergebnissen und zu Ersparnissen an Zeit und Geld für das reisende Publikum führen werden. Gleichzeitig sollen Versuche mit elektrischem Antrieb für bahn- Linien gemacht werden. mittlere Geschwindigkeiten über 100 Kilometer auf andren Staats
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Drgelfonzert. Montag, den 30. November, abends 7 Uhr, werden in der Marienkirche Musikdirektor Dtto Dienel, die Gefang schule von Frau Marie Kornatis( Chor- und Sologefänge von Fräul. Margarete Heinrich, Frl. Charlotte Büttner, Frl. Lucie Delschläger, Fräul. Margarete Henning, Fräul. Etti Megner, Herr Tschache, Herr Boppenhagen u. a.), der Violinist Herr Georg Merlin, der Bratschist Die Weihnachtsbäume sind da. 450 000 Weihnachtsbäume sind Herr Paul Sager und der Organist Herr Robert Schwießelmann gestern auf dem Militär- Bahnhof in Schöneberg angekommen. Der Advents- Kompofitionen von Bach, Händel, Mozart , Weber, Löwe Christbaum- Engros- Markt sollte voriges Jahr nach dem Lehrter( Johannes der Täufer), Brahms , Schumann, Rheinberger und Dienet dagegen gesträubt, und so wird auch in diesem Jahre wieder der Güterbahnhof verlegt werden, doch hatten sich die Engros- Händler bei freiem Entree aufführen. Engros- Markt auf dem militär- fiskalischen Grundstück in der Groß- Theater. Im Luisen Theater ist gestern Raimunds görschenstraße abgehalten. Gestern morgen ist bereits mit der An- Baubermärchen„ Der Verschwender" aufgeführt worden, und fuhr und Aufstellung der Tannen begonuen worden. Die gestern zwar im großen Ganzen mit bestem Erfolg. Herr Albert Hüner eingetroffenen Bäume stammen zum größten Teile aus dem Harz. gab den Valentin mit schlichtem Humor und fang sein Hobellied Ziemlich teuer dürften diesmal die Edeltannen werden, da sie nur vortrefflich. Desgleichen war Helene Winter eine muntere Tischlersin geringem Maße abgeholzt und die Zufuhr daher sehr klein ist. frau; nur soll sie sich hüten, wienerisch zu sprechen. Der Flottwell Weitere Anfuhren von Weihnachtsbäumen werden in den nächsten des Herrn Struszinski behagte weniger. Die Ausstattung und Inscenierung fonnte sich sehen lassen; nur ist zu tadeln, daß infolge Tagen auf dem Militär- Bahnhof erfolgen. der entsetzlich langen Pausen die Vorstellung erst um Mitternacht zu Das Schiller Theater hat durch den Tod das Mitglied May Ende war. Die Damen Fräulein Wachner und Fräulein Wienrich, Henze verloren. Henze hat in jungen Jahren die Begeisterung sowie die Herren Christians und Kraußned vom tgl. Schauspielhause für die Bühne veranlaßt, eine behagliche Zukunft aufzugeben, denn haben ihre freundliche Mitwirkung zu einer Wohlthätigkeits- Vorer war der Sohn eines wohlhabenden Rittergutsbesigers in West- ftellung zugesagt, welche am nächsten Freitag zu Gunsten einer einem kleinen Vermögen, das ihm seine Eltern zur Verfügung Theater gegeben wird. preußen. Sein eigentlicher Name war v. Starorypinsky. Mit schwerkranken, erwerbsunfähigen Bühnenkünstlerin im LuisenZur Aufführung gelangt„ Romeo stellten, gab er zur Zeit, als Gerhart Hauptmann seine ersten Er- und Julia". folge hatte, eine Theater- Revue heraus. Später übernahm er die Wienrich Fräulein Wachner spielt die Julia, Fräulein die Amme, Herr Christians den Romeo und Direktion des Stadttheaters zu Flinsberg , die indessen nur eine kurze Herr Kraußned den Pater Lorenzo. Jm Schillers Dauer hatte. Er war dann am Hamburger Stadttheater und den Ver- Theater O.( Wallner Theater) gelangt in nächster Woche, einigten Breslauer Theatern als Chargenspieler in bevorzugter Stellung nach einer Pause, die durch die Neueinstudierung des Nachklänge zum Prozeß Kwiledi. Graf Heltor Kwiledi, der thätig. Dem Ensemble des Schiller- Theaters gehörte er erst seit Beginn Wilhelm Tell " bedingt wurde, Arthur Fitgers Drama neben dem Staatsanwalt und im gewissen Sinne auch den Richtern des Schiller- Theaters melden, daß er nicht ganz wohl sei. Er hatte und Freitag. dieser Spielzeit an. Vor wenigen Tagen erft ließ er dem Bureau Marcos Tochter" wieder zur Aufführung, und zwar Montag als der leidende Teil aus dem Sensationsprozeß hervorgeht, hat sich keine Ahnung davon, daß es sich um eine schwere, todbringende aufführung von„ Crainquebille", Schauspiel in drei Bildern Im Residenz- Theater findet die ErstHeimat zu rehabilitieren gesucht. Es wird berichtet, daß er folgenden Krankheit handelte. Er ist von den Folgen eines Typhus, zu dem von Anatole France , im Laufe des Monats Dezember in Schreibebrief an diese Zeitungen gerichtet hat: fich auch eine Lungenentzündung gefellt hatte, am 25. November früh Form eines litterarischen Abends statt.- Im Deutschen „ Nachdem ich mich von der Haltlosigkeit derjenigen Vorwürfe gestorben. Er war namentlich in jüngster Zeit auch litterarisch Theater geht am Dienstag, den 1. Dezember," Rose Bernd " überzeugt habe, die Gegenstand des Strafprozesses gegen die hätig, besonders bertrat er die Interessen des Schauspielerstandes zum 25. Male in Scene. Als nächste Novität ist für den 12. DeGräfin Isabella Kwilecta und deren Gemahl waren, spreche ich in zahlreichen Artikeln und Flugschriften. Sein legtes Schriftchen zember Hermann Bahrs Komödie Der Meister" in Aus mein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß ich durch mein Auf- ist erst vor zwei Wochen erschienen und hat den Titel„ Der Dienst- ficht genommen. Anfang Januar folgt Ludwig Fuldas treten die Gräfin nebst Gatten, Kindern, Geschwistern und Ver- aufwand der Schauspielerin". Schauspiel Novella d'Andrea", das jüngst im Wiener wandten schwer beleidigt habe. Ich bitte also, von allen Schlußgroßem Erfolge aufgeführt ist. Festgestellt sind jest zwei Einbrecher, die am Donnerstag in der Burg Theater mit großem folgerungen abzusehen, die aus meinem Auftreten gezogen werden Wohnung der Gastwirtin Frau Geyer in der Seydelstraße 19 auf Im Carl Weiß- Theater geht am Sonnabend Arthur Müllers fönnen. Gleichzeitig bitte ich inständigst alle diejenigen um Ent- frischer That ertappt und nach heftiger Gegenwehr von dem Haus- Lustspiel" Maria Theresia und ihr Hof“ oder„ Gute Nacht Hänschen“ schuldigung, deren Ehre ich zu nahe getreten bin." verwalter und andern Leuten unschädlich gemacht und der Kriminal- erstmalig in Scene. Am Nachmittag geht als Kindervorstellung Zu dem angeblichen Abschiedsgesuch des Staatsanwalts Müller polizei übergeben wurden. meldet die„ Berl. 3tg.":" Wie wir erfahren, war Herrn Müller, der burschen mit Namen Hermann Wallnitz und Karl Henschel , beide 3 Uhr Die Geisha in erster Besetzung gegeben, und nicht Es sind 19 und 16 Jahre alte Arbeits-" Der Waldmeister" oder„ Das Wundermännlein im Walde" in Scene. Central Theater. Am Sonntag wird nachmittags in Berlin als Assessor bei der Staatsanwaltschaft beschäftigt war, noch unbestraft. Henschel war aus einer Zwangs- Erziehungsanstalt Boccaccio", wie ursprünglich angekündigt war. bereits vor Beginn des Kwiledi- Prozesses zum Staatsanwalt in in Lichtenberg entwichen und trieb sich in Berlin umher. In einer Elberfeld ernannt; er wurde nur in Berlin zurückgehalten, um die„ Kaschemme" lernte er Wellnitz kennen, der ihn nach seiner Be- gelangt Der Rastelbinder" mit Eduard Steinberger a. G. Anklagebehörde in dem Prozesse, dessen Vorbereitung ihm obgelegen hauptung zum Betteln und Einbrechen verführte. Nachdem sie neues zur Darstellung.
Die Haltung der Zuhörer ist meisteins musterhaft; nur ist zu rügen, daß trotz der Bemerkung im Programm in das Nachspiel hineingeklatscht wurde. Jedenfalls seien diese künstlerischen und kunstverbreitenden Veranstaltungen jedem empfohlen, der nachmittags zu einem musikalischen Genusse Zeit übrig hat. Er wird es nicht bereuen.
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Am Abend
hatte, auch in der Schwurgerichts- Verhandlung zu vertreten. Wenn Diebeswerkzeug gekauft hatten, gingen fie auf die Bettelfahrt". Als Am Institut für Meereskunde, Georgenstr. 34-36, finden in dieser er jest nach Beendigung des Prozesses zum Antritt der Stellung in ihnen die Wohnung der Frau Geher nicht geöffnet wurde, während Woche, abends 8 Uhr, folgende öffentliche, Herren und Damen zu Elberfeld aufgefordert ist, so liegt darin nichts Befremdendes und auf der andern Seite das Dienstmädchen aufgemacht hatte, hielt gängliche Vorträge statt: Montag, den 30. d. M., spricht Direktor nichts, das ihn veranlassen könnte, seinen Abschied zu nehmen. Eine Wellnitz die Gelegenheit für günstig, das neue Kantelzeug" zu pro- Dr. Schulze- Lübeck über:„ Der Beginn der Ostsee - Dampfschiffahrt Maßregelung dieses Herrn ist um so weniger wahrscheinlich, als nicht bieren. Das Dienstmädchen der gegenüberliegenden Wohnung hörte am Anfang des 19. Jahrhunderts"; Mittwoch, den 2. Dezember, Prof. er, sondern sein Vorgesetzter die Verantwortung für die Einleitung aber das Knacken und rief nach der Straße zum Fenster hinaus um Plate über:" Die neueren Tiefsee- Expeditionen und ihre biologischen dieses Verfahrens trägt." Hilfe. So wurden die jugendlichen Einbrecher gefangen. Bei Henschel, Ergebnisse( mit Lichtbildern); Donnerstag, den 8. Dezember, Herr Die Gräfin Kwilecka hat anscheinend auch ihren lieben Nächsten der der Verführte sein will, fand man eine Menge Dietriche und P. Dehn- Berlin über:" Seewege und Ueberlandbahnen mit beeine Freude gönnen wollen. Vor einem Hause in der Hohenstaufen- andre Einbruchswerkzeuge. sonderer Rücksicht auf den näheren und ferneren Orient"( mit Lichtstraße, so berichtet ein hiesiges Blatt, fanden Donnerstag größere bildern). Einlaßkarten find wochentäglich von 12-2 Uhr mittags der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags in der Geund an den Vortragsabenden selbst von 6 Uhr ab im Institut, int ber Zeit von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags in der Ge schäftsstelle des Deutschen Flotten- Vereins, Bernburgerstr. 35 I, erhältlich. Für den am 2. Dezember stattfindenden Vortrag sind die Ginlaßkarten bereis vergriffen.
Ansammlungen statt. Baffanten, die vorübergingen und topfschüttelnd Geistestrant. Der Schloffer Richard Müller feuerte in der Steindie aufgeregt und lärmende Menge, die allerdings zum größten Teil straße aus einem scharf geladenen Revolver mehrere Schüsse auf aus Kindern und halbwüchsigen Burschen bestand, betrachteten, wurde vorübergehende Personen ab und verletzte eine Frau Wittig an der die Auskunft zu teil, daß in dem Hause die Gräfin" wohne. Die rechten Schulter. Er wurde auf die Bache gebracht, wo ein Arzt Neugierigen konnten dann ein für Berlin recht eigen feststellte, daß er gemeingefährlich geistestrant war. Darauf wurde artiges Schauspiel beobachten. Oben in der hellerleuchteten der Mensch nach Balldorf gebracht. Etage öffnete fich ein Fenster, die Gräfin erschien und Allerhand Nachtbilder. Eine Revolver- Affaire verursachte gestern warf Kupfer-, Nickel- und auch wohl einige Silberlinge abend in der Steinstraße eine größere Menschenansammlung. Dort auf das Trottoir herab. Sofort erhob sich unten ein vielstimmiges war zwischen einem Ehepaar ein Streit entstanden, bei welchem der Eine Jubiläumsversammlung in Wilmersdorf . Am Montag ist Hurra und Hochgeschrei, das rasch verstummte, da sich die begeisterte Mann seine Frau bedrohte. Sie suchte zu entfliehen, und nun zog ein Vierteljahrhundert abgelaufen, seitdem die Berliner Genossen bas Straßenjugend mit Ausdauer um die Geldstücke balgte. Der vor der Gatte einen Revolver hervor und feuerte zwei Schüsse auf die erste Flugblatt unter dem Socialistengeset verbreiteten, indem sie
Hus den Nachbarorten.