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Nunmehr soll in jedem Wahlkreis nur ein Abgeordneter und alvar direkt, ohne die Zwischenstufe der Wahlmänner gewählt werden. Wahlberechtigt soll jeder 25 Jahre alte Mann sein, der zur Zeit die badische Staatsangehörigkeit besitzt. Wer am 31. Dezember 1904 die badische Staatsangehörigkeit noch nicht besitzt, erlangt die Wahlberechtigung erst, wenn er vom Wahltage zurüdgerechnet zwei Jahre die Staatsangehörigkeit befigt oder erworben hat. Zu diesen Senderungen tommt noch die Neueinteilung der Wahlkreise. Auf je 30 000 Einwohner soll ein Abgeordneter gewählt werden. Ins besondere soll Mannheim   6, Karlsruhe   4, Freiburg   3, Pforzheim  und Heidelberg   je 2 Abgeordnete erhalten. Die Kammer wird von 63 auf 70 Mitglieder verstärkt.

Landtages hat bis vor zwei Jahren den Bestrebungen auf Verbesserungen| drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er von den Mißhandlungen geblieben und habe den Mann, dessen Schuppen­des Wahlrechts mit größter Beharrlichkeit entgegengearbeitet. Als des berüchtigten Soldatenschinders Kenntnis gehabt, ohne Meldung ketten am Helm zerrissen waren, mit der Faust aber die Nationalliberalen bei den Wahlen immer schlechter ab- davon zu machen; dann wurde der Compagniechef des Breidenbach gegen das Kinn geschlagen. Da alle stillegestanden, schnitten, da schwenkten sie vor zwei Jahren ein. Es wurde die Ne- zu vier Wochen Stubenarrest verurteilt, weil er es an der gehörigen habe er nur allein die Mißhandlung wahrnehmen können. Er gierung durch einstimmigen Beschluß des Landtages aufgefordert, Aufsicht habe fehlen lassen und gestern hatte sich der Rekruten  - versichert ferner unter seinem Eide, daß Herr v. H. Gesezentwürfe zur Verbesserung der Landtagswahl vorzulegen. Jezt offizier der in Frage stehenden 11. Compagnie des 4. Garde- in mehr als vier Fällen um seine, des Breidenbach, Mißhandlungen sind die Gesezentwürfe endlich der Kammer zugegangen. Die ge- Infanterie- Regiments, Lieutenant Joachim von Hellermann, gewußt habe. Auf wiederholte eindringliche Fragen des Verhandlungs­samte Reform soll durch drei Gesezentwürfe durchgeführt werden: vor dem Kriegsgericht der I. Garde- Infanterie- Division wegen führers und trotz energischen Protestes des Angeklagten bleibt 1. Verfassungsänderung. 2. Aenderung der Land- Mißhandlung von untergebenen, Unterlassung Breidenbach bei seiner Behauptung und giebt an, daß Lieutenant tags Wahlordnung. 3. Neu- Einteilung der Wahl- von Meldungen strafbarer Handlungen und schließ v. H. genau bezirke. von den Mißhandlungen unter Die Verfassungsänderung sieht eine Verstärkung der lich wegen nicht vorschriftmäßiger Behandlung vor richtet gewesen sei. Der Angeklagte habe ihn ja darüber be­Ersten Kammer, des Herrenhauses" vor; der Großherzog soll seinen Richtern zu verantworten. berechtigt sein, statt acht, zehn Mitglieder zu ernennen, darunter fragt und darauf aufmerksam gemacht, daß er, Breidenbach, geschlagen Der militärische Verteidiger des Angeklagten, Major habe. Lieutenant v. H. habe zu ihm gesagt:" Ich weiß, daß Sie heftig müssen aber vier Oberbürgermeister oder Bürgermeister großer v. Eberhardt, stellte sofort den Antrag, die Oeffentlichkeit während sind, sehen Sie sich vor, es wird streng bestraft." Die nachfolgenden Städte sein. Er darf ferner adligen Millionären die der Verhandlung auszuschließen. Ihm schloß sich der Civilverteidiger, Bengen werden dann wegen der zwei Fälle unvorschriftsmäßiger erbliche Mitgliedschaft zur Ersten Kammer verleihen. Neben den beiden Rechtsanwalt Ullrich, an, der erklärte, daß bereits der Fall Grolmann Behandlung Untergebener vernommen. Sergeant Kleinbrod hat Universitäten Heidelberg   und Freiburg   soll auch die technische Hoch- in übertriebener Weise von der Presse ausgebeutet worden sei. den Eindruck gewonnen, daß Lieutenant v. H. in einem Falle, der schule in Karlsruhe   einen Vertreter erhalten. Endlich wird das Nach kurzer Beratung des Gerichtshofs erklärte der Verhandlungs- den Füsilier Frederich betrifft, unvorschriftsmäßig gehandelt habe. Budgetrecht der Ersten Kammer insoweit erweitert, daß führer: Der Gerichtshof hat den Ausschluß der Deffentlichkeit ab- Sodann vernommene Zeugen wissen zur Sache nichts Wesentliches fie Einfluß auf die Gestaltung einzelner Bosten gewinnt. gelehnt. Die wichtigste Vorlage ist die geplante Aenderung der. zu berichten und es wird dann allseitig von einer weiteren Zeugen­Sodann verliest der Vorsitzende die Anklage. bernehmung Abstand genommen. Landtags Wahlordnung. Bisher liegen die Dinge so, daß jeder Lieutenant v. Hellermann ist danach angeschuldigt, während der Der Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Dr. Ulmann führte 25 Jahre alte Badener wahlberechtigt ist. In jedem Wahlkreis wird Ausbildung der Rekruten in mindestens vier Fällen die Aufsicht über aus, wie es gekommen, daß gegen Lieutenant v. H. die Anklage er­auf je 200 Einwohner ein Wahlmann gewählt. Die Wahlmänner diefelben nicht genügend ausgeübt beziv. Meldungen straf- hoben straf- hoben worden sei. Die vorliegenden Vergehen feien ja haben die Abgeordneten zu wählen und zwar in 51 Wahlfreisen je barer Handlungen unterlassen zu haben. 2. Den durch Selbst- nicht allzu schwer, aber dennoch als Konsequenzen des Falles einen Abgeordneten; in Mannheim   3, Karlsruhe 3 und Heidelberg  , mord geendeten Füsilier Hill vorsätzlich mißhandelt Pforzheim   und Freiburg   je 2 Abgeordnete. zu Breidenbach symptomatisch. Die Aussage des Breiden­haben. 3. Den Füsilier Swartzki am 23. April beim Exercieren ba ch halte er für durchaus glaubwürdig.. durch zwei Stöße mit dem Säbel an dem rechten Ellenbogen miß- Möge B. ein noch so brutaler Soldatenschinder gewesen sein, handelt zu haben; 4. in zwei Fällen Untergebene unvorschrifts- so halte er ihn doch einer solchen Unehre nicht fähig, feinen Vor mäßig behandelt zu haben. Der Angeklagte erklärt zu den ihm zur gesetzten hineinzulegen. Der Lieutenant v. Hellermann könne nicht Last gelegten Vergehen: Er habe niemals gesehen, daß Breidenbach für die Soldatenschinderei des Breidenbach ver Rekruten geschlagen habe. Er habe jedoch des öfteren bemerkt, antwortlich gemacht werden, aber es feien als erwiesen daß Breidenbach dicht an die Leute herangetreten fei. Er, der An- anzusehen: zwei Fälle von Mißhandlung, zwei Fälle vorschrifts­geklagte, habe das Breidenbach gegenüber öfters gerügt und warnend widriger Behandlung und vier Fälle vorsätzlichen Unterlassens von hinzugesetzt, daß, wenn der Vorgesetzte so dicht an die Meldungen Untergebener. Er beantrage als Gesamtstrafe Leute heranträte, er unwillkürlich, falls er heftigen Temperaments gegen Lieutenant v. H. sechs Wochen Stubenarrest, gegen fei, in die Lage komme, die Leute anzufassen. In Sachen Hill er- Unteroffizier Schmelz vierzehn Tage Mittelarrest. klärt der Angeklagte, daß er den Füsilier, welcher an jenem Tage Das Urteil. unrafiert und mit zerrissener Schuppentette zum Erercieren erschien, Für uns ist das Wichtigste an der Aenderung die Beseitigung wohl hart angefahren und ihm den Helm vom Kopfe ge= Lieutenant v. Hellermann wird mit drei Wochen Stubenarrest, der indirekten Wahl und die Vermehrung der Abgeordneten in den großen rissen, jedoch in keiner Weise mißhandelt habe. Zum Falle Unteroffizier Schmelz mit drei Tagen Mittel arrest bestraft. Städten. Die Einführung der Einerwahlen in den Städten kann uns Swarzki, der sich am 23. April beim Ererzieren abspielte, meint der Der Gerichtshof sei, so führte der Verhandlungsführer aus, zu der zwar in Mannheim   einen oder den andern Siz kosten, aber von den Angeklagte, daß, wenn der Vorfall wirklich geschehen, dies keine Erkenntnis gelangt, daß es keinem Zweifel unterliegen könne, daß sich fechs Mandaten werden wir immer noch mehr erhalten als die drei Mißhandlung gewesen sein könne. Er sei wahrscheinlich mit dem Lieutenant v. H. in den beiden Fällen vorschriftswidriger Behand­Mandate, die Mannheim   heute zu vergeben hat und die wir besitzen. Füsilier beim Laufschritt zusammengestoßen und der Degen- lung eines Vergehens schuldig gemacht habe. Das Gericht In Karlsruhe   und Pforzheim   gewinnen wir durch die Neuerung inauf habe den Ellenbogen des Swarkti getroffen. Bezüglich habe sich aber nicht dazu entschließen können, die Fälle Hill und zweifellos, wie wir auch auf dem Lande infolge der direkten der zwei Fälle vorschriftswidriger Behandlung Swarzki als Mißhandlungen anzusehen, vielmehr läge nur vor­Swarzki als Mißhandlungen anzusehen, vielmehr läge nur vor­Baht ganz zweifellos starke Fortschritte machen werden. von Untergebenen kann sich Lieutenant v. Hellermann schriftswidrige Behandlung vor. Der Gerichtshof sei der Dagegen ist die zweijährige Karenzzeit hinsichtlich der Staats- an nichts erinnern, er giebt jedoch die Möglichkeit zu. Auf Ansicht, daß nicht jedes Stoßen und Schlagen angehörigkeit geeignet, uns besonders in den Industric- Drten, wo die Frage des Verhandlungsführers, ob ihm nicht die Instruktion be als cine Mißhandlung anzusehen sei. Das die Fluktuation der Bevölkerung sehr start ist, große Schwierigkeiten tannt sei, welche verbietet, Leute anzufassen, erklärt der Angeklagte, Kriegsgericht hat angenommen, daß Lieutenant v. 5. gewußt, zu bereiten. Daß diese Bestimmung abgeschwächt oder etwa ganz daß er in den beiden vorliegenden Fällen vielleicht nicht ganz nach Daß der Angeklagte den Breidenbach in seiner Gutmütigkeit nur daß Breidenbach in mindestens vier Fällen geschlagen habe. zu Falle gebracht wird, daran ist nicht zu denken; wenn nicht das Ueberlegung gehandelt habe. De m Mitangeklagten Unter­ganze Gesetz an dem Interessengezänk zwischen Nationalliberalen offizier Schmelz wird zur Last gelegt, daß er durch Mißbrauch der ermahnt habe, anstatt ihn zu melden, darin erblicke der Gerichtshof und Centrum bei der Wahlkreiscinteilung scheitert, so muß man eher Dienstgewalt den Fusilier Swarzki, der vom Lieutenant v. H. ein Vergehen, wenngleich der Gerichtshof anerkennt, daß der An­Verschlechterungen gegen die Arbeiter befürchten. geschlagen wurde, zu falscher Aussage verleitet und dazu veranlagt geklagte einen großen Teil seiner Verfehlungen nur seiner Gut­habe, seine Vorgesetzten zu belügen. Der Angeklagte, welchem Füfilier mütigkeit zuzuschreiben habe. Swartki sofort meldete, daß er vom Lieutenant v. Hellermann miß­Der geistesfranke Soldat. Wegen Wegen Gehorsamsverweigerung, handelt worden sei, will sich nicht mehr genau darauf erinnern, daß Achtungsverletzung und Simulation verurteilte das Breslauer Striegs­ihm Swarkki gefagt habe, wer ihn geschlagen. Später habe er ge- gericht den Musketier Kleiber zu sieben Monaten Ge sprächsweise gehört, daß der Füfilier vom Lieutenant v. H. gefängnis. Inzwischen stellte sich jedoch heraus, daß K. zweifellos schlagen worden sei. Das in geistestrantem Zustande seine Thaten begangen hat. Oberkriegsgericht sprach ihn am Dienstag frei. Schlucker kann froh sein, daß es im Militärgerichtsverfahren eine Berufung giebt. Husland. Aus Ostasien  

Deutsches Reich  .

liegen heute folgende Meldungen vor:

Ein Oberstlieutenant als Wechselfälscher. Unter dem Vorsiz des Generalmajors Graf   v. Schlieffen fand am Mittwoch in Frankfurt   a. D. vor dem Kriegsgericht Ver In der Beweisaufnahme wird als erster Zeuge der Füsilier handlung statt gegen den früheren Oberstlieutenant v. Goetz und Swarzki bernommen. Er erklärt, daß er beim Erer Schwanenfließ im Leib Grenadier Regiment Nr. 8. Dem cieren zivei Stöße auf dem rechten Ellenbogen erhalten Oberstlieutenant werden fortgesetzte Wechselfälschungen zur habe, die ihm Schmerzen verursacht haben; diese Stöße könnten nur Last gelegt, die er bon Mai bis Juli 1903 ber von Lieutenant v. H. herrühren, der neben ihm her gleichfalls im übt hat. Der Angeklagte ist etwa 50 Jahre alt und hat Laufschritt marschiert sei. Daß ihn der Vorgesetzte geschlagen, habe eine hervorragend schnelle Carriere gemacht. Er war auch zum er nicht gesehen, aber die Säbelflinge des Lieutenants v. H. habe Generalstab und zum Militärkabinett des Kaisers kommandiert. In- gellungen. Da ihn der Ellenbogen heftig geschmerzt, habe er später folge mißlicher finanzieller Verhältnisse geriet er in die Hände zweier feinem Unteroffizier Schmelz gemeldet, daß ihn Lieutenant v. H. In der Thronrede, mit der der Kaiser von Japan   am Donnerstag­Berliner Krawattenmacher( v. Unruh und v. Krause) und wurde zum mit dem Säbel geschlagen und er sich krank melden müsse. mittag das Parlament eröffnete, sagte er über die gegenwärtige Fälscher. Er fpielte auch nach Entdeckung der ersten Schmelz habe ihn dann aus der Stube politische Lage nur folgendes: Meine Minister führen Fälschung noch den Unschuldigen und leberraschten. Die herausrufen lassen und ihm gefagt: Du mußt zur Beit mit Slugheit und Umsicht wichtige inter­Verhandlung geschah unter Ausschluß der Oeffentlichkeit das, wenn Du Dich in der Unteroffizierstube krank meldest, nicht nationale Verhandlungen zur Wahrung des wegen Gefährdung militärdienstlicher Interessen und endete so fagen", Du kannst sagen, Du seiest mit dem Ellenbogen auf das Friedens in Ostasien   sowie der Rechte und nach vierstündiger Verhandlung mit der Verurteilung des An- Gewehr gefallen!" Interessen Japans  . getlagten zu zwei Jahren drei Monaten Buchthaus Der Zeuge hat dann in der ihm vom Unteroffizier angedeuteten imd Ausstoßzung aus dem Heere. Die Frage nach mildernden Um Weise die Meldung beim Revierarzt gemacht. ständen wurde vom Gericht des schwerwiegenden verbrecherischen Verhaltens des Angeklagten und der bezeigten gemeinen Gesinnung wegen verneint. Der Vertreter der Anklage hatte vier Jahre Zucht haus beantragt.-

Ein Nachspiel zum Fall Breidenbach.

Der Fall Breidenbach hat eine Anzahl Prozesse vor dem Kriegs­gericht zur Folge gehabt. Zuerst wurde der Feldwebel Bischoff zu

Die in Europa   umlaufenden Gerüchte, daß die Antwort Ruß­ lands   an Japan   schon abgesandt sei, werden in Tokio   als ver Als Hauptbelastungszeuge wird nun aus der Untersuchungshaft früht bezeichnet. Man glaubt, daß die Antwort keine endgültige, Unteroffizier Breidenbach vorgeführt. Er belastet Herrn v. H. aber insofern entgegenkommend sein werde, als sie die Wiederauf­außerordentlich schwer und giebt an, bezüglich des Falles Hill der nahme von Verhandlungen über untergeordnete Einzelheiten zu­einzige gewesen zu sein, der gesehen habe, daß der Lieutenant v. H. lassen werde. Man nimmt ferner an, daß, wenn die japanischen den Füsilier geschlagen habe. Am Morgen jenes Tages, an dein Mindestforderungen nicht ihrem wesentlichen Inhalt nach Hill Selbstmord beging, erercierte die Nekruten- Abteilung des Breiden- bewilligt werden, das Kabinett jede Wenderung ablehnen werde. bach auf Westend. Lieutenant v.. sei, nachdem Stillgestanden" Ein starkes russisches Geschwader von acht Schiffen, darunter kommandiert, durch die Glieder geschritten, sei vor Hill stehen zwei Schlachtschiffe, befindet sich bei Tschemulpo, wie vermutet wird, Geist aus der Materie abzuleiten, in der Gesellschaftslehre bei und auch zur Folge hat, nicht durch individualistische gewissen Problemen immer wieder als Null einfegt. Daß für die Mittel beseitigen fann. Er sah nicht, daß, wie etn Gesellschaften, die aus willens- und vernunftbegabten fertigen moderner Moralphilosoph sich ausdrückt, es auch auf dem Gebiet der Viele werden in dieser Bescheidung die schwache Seite der Individuen zusammengesetzt sind, die Bewegungs- Geseze menschlichen Beziehungen so etwas wie ein Gesez des sich gleich­Spencerschen Philosophie erblicken. Der Schreiber dieses ist nicht der Physik und Biologie zwar nicht fortfallen, aber eine wesentliche bleibenden Verhältnisses der Gesamtmasse giebt, d. h. daß man nur der Ansicht. Nicht hier liegt Spencers Kompromiß. Im Gegenteil, Veränderung, wir können auch sagen eine zusammengesettere Freiheit geben kann, indem man Freiheit nimmt, nämlich die durch diese Abweisung alles dessen, was nur leere Spekulation oder Form erhalten, wird bei Spencer ganz ungenügend berücksichtigt. Freiheit zu unterdrücken aufhebt oder einschränkt, daß die Freiheit überfinnliche Offenbarung heißen würde, gewinnt sie an Einheit und hier zahlt auch er die Strafe für die einseitige Betonung der natur- überhaupt, die wirtschaftliche sowohl wie die politische, nur etwas Straft. Das Grundprincip der erkennbaren Welt ist für Spencer die wissenschaftlichen Bildung. Soweit diese ausreicht, darf man ohne Relatives ist.

Herbert Spencer  .

( Schluß.)

Kraft bezw. die Energie, deren Größe er als konstant annimmt und Uebertreibung sagen, daß Spencer die höchsten Höhen der Erkenntnis Und weil er dies nicht sah, blieb er als Socialphilosoph hinter die sich in Stoff und Bewegung äußert. Im Geiste Spinozas ist seiner Zeit ertlommen hat, und insbesondere in der Wissenschaft feiner Zeit zurück, verlor er immer mehr das Verständnis zur alles, was wir Naturgesetz nennen, legten Endes ein logisches oder der Lebewesen, als Biologe ist er den Größten feiner modernen Arbeiterbewegung, konnte er das Wesen des modernen Dentgefeh, nach Spencer ist's ein physikalisches oder Bewegungs- Zeit zuzurechnen, reiht er sich seinem großen Landsmann Darwin Socialismus nicht erfassen. Seine Philippiken gegen den Socialis gefeß. Und die Grundgeseze der Bewegung sind die Grundgesetze ebenbürtig an. Auch als Sociologe hat er auf bestimmten Special- mus find stumpfe Jeremiaden. Sie verurteilen ihn, weil er Der Entwidlung".. gebieten dieser umfassenden Wissenschaft Bedeutendes geleistet. Aber anscheinend unterdrückt; sie wissen nichts von der Befreiungsarbeit,

Hier stoßen wir zugleich auf die Aehnlichkeit und den Unter- die Ersteigung der höchsten Höhen blieb ihm hier versagt, eben weil die er zu gleicher Zeit verrichtet. Seibst in seinen Zornausbrüchen fchied zwischen Spencer und Hegel. Auch Hegel   ist Entwicklungs- hier die naturwissenschaftliche Erklärung nicht ausreicht. Wobei wir über den Boerenkrieg offenbart sich ein Mangel an Verständnis für philosoph, aber bei ihm ist die Entwicklung zuletzt logischer übrigens die Frage nicht unterdrücken wollen, ob nicht Spencers die Umwälzungen in den Beziehungen der Nationen, wie sie die Prozeß und ihr Gesetz das des Gegensages. Seine Formeln sind Beschränkung auf die naturwissenschaftliche Ableitung schließlich doch Entwicklung des modernen Wirtschaftslebens mit sich gebracht haben, Sie bekannte Dreiteilung: Bejahung, Berneinung, Verneinung der mehr in seiner socialpolitischen Beschränktheit wurzelt, als umgekehrt, es ist sentimentale Verdammung, aber nicht auf den Grund gehende Verneinung. Diese lettere bildet eine neue Bejahung auf höherer d. H. ob nicht die Schlußfolgerungen aus Spencers Gesellschaftslehre Kritik des modernen Imperialismus. Grundlage. Die Formel Spencers ist eine zweiteilige, die Ent- zu einem großen Teil mehr gewollte, als in tendenzloser Unter- Spencer nannte seine Philosophie synthetisch, weil sie die Zu wicklung ist ein ewiger Rhytmus, wo Zersetzung und neue Zusammen- fuchung ermittelte sind. sammenfassung( Synthesie) aller Resultate wissenschaftlicher Forschung faffung einander ablösen, und zwar heißt die Zersetzung Auflösung Spencer empfand bürgerlich- liberal im besseren Sinne dieses sein sollte. Da aber seine Forschung lückenhaft und seine Methode Der Bestandteile zu bestimmteren, von einander schärfer unter- Wortes. Ihm erschien die Herstellung der Freiheit, die Verwirklichung nicht fehlerfrei war, konnte auch seine Philosophie als Ganzes bes fchiedenen Elementen( Differenzierung) und Zusammen- der freien menschlichen Persönlichkeit als das höchste Ziel der Mensch- trachtet nicht das leisten, was sie versprochen hatte. Das Größte fassung dieser neuen Elemente zu neuen, reicher gestalteten Ein- heit, die Bekämpfung und schrittweise durchgeführte Beseitigung allen hat Spencer unzweifelhaft als Naturphilosoph geleistet, und reich an heiten( Integrierung). Stoff und Bewegung spielen Zwanges als das Mittel zur Erreichung dieses Zieles. Wie der Schäßen sind seine Arbeiten auf dem Gebiete der Psychologie, der Hierbei eine gegensätzliche Rolle. Stärkere Bindung oder Menschheitstypus sich im Berlauf der fortschreitenden Entwicklung Religions- und Moralphilosophie. Auch als Geschichtsphilosoph hat Absorbierung von Bewegung fällt zufammen mit Diffe- immer mehr vom friegerischen zum gewerbsthätigen er große Verdienste. Riesenwerke menschlichen Fleißes sind renzierung des Stoffes, während der Prozeß der Integrierung, umbilde, so bestehe der Fortschritt auf politischem Gebiet in feine Arbeiten, bewunderswert die Sichtung und Meisterung des uns der neuen Zusammenfassung, von neuer Zerstreuung der Bewegung der Bewegung vom 3 wangsstaat zur Regelung aller geheueren Stoffs, den er zusammengetragen. Um so mehr ist es zu begleitet ist. In der unorganischen Welt ist dies Gefeß das Grund- menschlichen Beziehungen durch den freien Vertrag, bedauern, daß er die größte und großartigste Bewegung unsrer Zeit gesetz der Dynamik oder der Lehre von den Energien, in der An dem Grade, wie dies geschehen, fei der Fortschritt der Kultur so sehr verkannte. Schreiber dieses hat ihn einmal mit Hebbels organischen Welt das Grundgesetz der Lebensentfaltung und des zu bemessen. Im Gegensatz zu Hegel  , der die freie Persönlichkeit Tischlermeister Anton verglichen, und in der That flingt aus seinen Fortschritts der Organismen, das sich verwirklicht durch Kampf ums im Staate und durch den Staat verwirklichen wollte, wollte letzten Schriften das heifere Klagetvort des armen alten Kleinbürgs Dasein und Anpassung an die Umgebung. Aller Fortschritt ist Spencer fie im Kampfe gegen den Staat verwirklichen. heraus:" Ich verstehe die Welt nicht mehr." Aber die Welt versteht Uebergang von einem zusammenhangloseren in einen In alledem steckt viel Schönes und Nichtiges, und man kann ihn, und namentlich die junge, die neue Welt weiß ihn zu würdigen. mehr zusammenhängenden, von einem un bestimmten nicht umhin, die Gesinnungstreue zu bewundern, mit der Spencer Sie wird das Lebensfähige aus seiner Philosophie pflegen und weiter zu einem bestimmteren, aber auch von einem mehr nicht nur alle Auszeichnungen, die ihm von Staatsbehörden angetragen entwickeln, ihn ergänzen, wo er nicht fah, ihn berichtigen, wo er gleigartigen zu einem weniger gleichartigen Zustand." wurden, sondern alle Ehrungen, die von akademischen und sonstigen Falsches sah. Unfres Wissens, sagten wir oben, hinterläßt Spencer ( Stein.) gelehrten Körperschaften ausgingen, beharrlich zurückwies. Er hat keinen Schüler, der ganz in den Spuren des Meisters wandelt. Aber Dieses Gesetz der Naturkräfte und der biologischen Organismen hierin eine große Konsequenz bewiesen, und er hat diese principielle wir wissen, daß er viele Schüler hinterläßt, die im Lager des überträgt nun Spencer auch auf die socialen Organismen. Und Stellungnahme nicht, wie manche andre nichtakademische Gelehrte, Socialismus kämpfen. Zu ihnen gehört insbesondere die Lieblings­hier stoßen wir auf den schwachen Punkt in seinem System, der durch gehässiges Schimpfen auf die Akademien entwürdigt. Aber er schülerin Spencers, Mrs. Beatrice Webb Potter  , die begabte theoretischen Wurzel seiner größten Irrtümer und Fehlgriffe. Sie sah nicht, oder er erkannte nicht, daß in der menschlichen Gesellschaft Darstellerin der modernen englischen Genossenschafts- und Ge­ist darin zu finden, daß er den Faktor des Bewußtseins, das Kräfte wirken, die für eine solche begrifflich abgeleitete Entwicklung werkschaftsbewegung, die eifrige Vorkämpferin für viele der von er doch selbst nicht restlos auf die Formel der physikalischen Energien eine ununterbrochene Entwicklungsreihe nicht zulassen, daß man die Spencer verworfenen Arbeiterschutzgesetze, für den Municipals zurückführen kann, von dem er selbst in den Principien der Psycho- Wirkungen der kapitalistischen   Konzentration, die Mißbräuche, socialismus und die Staatseinmischung, vor denen der Meister Logie erklärt, daß es leichter sei, die Materie aus dem Geist als den welche die wirtschaftliche Uebermacht einzelner ermöglicht nicht oft genug hatte warnen können.

Ed. B.