Nr. 21. 21. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Verfammlungen.
Dienstag, 26. Januar 1904.
genommen und ihre Uebersendung an den Fraktionsvorstand be- Allein aus dem Jahre 1902 wurden ihm zwölf solcher Fälle nachschlossen. gewiesen. Die hierüber vernommenen Zeugen bekunden fast einHierauf wurden verschiedene Wahlvereins- Angelegenheiten er- mütig, sie hätten im guten Glauben die ihnen vorgelegte unausgefüllte Der Central- Wahlverein für Teltow - Beeskow - Storfow- Cha- ledigt. Beschlossen wurde, den Vorstand nicht aus den Mitgliedern Quittung unterzeichnet, die Hauptsache sei ihnen gewesen, daß sie ihr Tottenburg hielt am Sonntag seine ordentliche Generalversammlung eines, sondern aus Genossen mehrerer Orte zusammen- Krankengeld richtig ausgezahlt erhalten hätten, was ja auch geschehen in Nowawes ab. Vertreten waren 29 Orte durch 72 Delegicte, zusehen. Wie der Antragsteller Wollermann- Schöneberg sei. Später, als der Schwindel aufgedeckt wurde, haben sie sich alleraußerdem waren die Funktionäre des Kreises sowie der Vorsand ausführte, liegt in dem Antrage keineswegs ein Mißtrauensvotum dings sehr gewundert, daß sie über mehr Geld quittiert haben sollten, anwesend. gegen die Charlottenburger Genossen oder gegen die bisherigen als sie in Wirklichkeit bekommen hatten. Allen Beweisen gegenüber Aus dem Vorstandsbericht, den der Vorsßende Vorstandsmitglieder; der Antrag ist vielmehr aus Gründen der behauptete der vom Rechtsanwalt Thiele verteidigte Angeklagte, Paul Hirsch erstattete, ist hervorzuheben, daß sich sowol die Zweckmäßigkeit gestellt. Zahl der örtlichen Vereine, wie die der Mitglieder in erfreilicher die betreffenden Kranken hätten samt und sonders die auf den Quittungen stehenden Beiträge voll ausgezahlt erhalten. Im übrigen Weise vermehrt hat. Im Jahre 1901 bestanden 24 Bereite mit führt er feine Absetzung auf das Uebelwollen der„ roten" Gesellen 3467 Mitgliedern, im Jahre 1902 waren 26 Vereine mit 528 Mit zurück, weil er bei diesen in Verdacht gestanden haben will, zu ihren gliedern und im Jahre 1903 32 Vereine mit 8358 Migliedern Ungunsten auf die Meister eingewirkt zu haben. vorhanden. In Neu- Zittau , Bernsdorf , Bossen, Groß Beeren, Stimmung heraus habe er auch den Vorsitzenden der Kasse, Müller, Aus dieser Mittenwalde und Friedenau sind im vergangenen Jahre Wahlvereine gegründet worden. In Rigdorf besteht die stärkste Organiation mit Müller habe die Kasse betrogen. In Anbetracht des vom Angeklagten beleidigt, als er ihm in einer Versammlung zurief, nicht er, sondern 2705 Mitgliedern, dann folgt Charlottenburg mit 1305, Schöneberg verübten groben Vertrauensbruchs Tautete das Urteil auf neun mit 1180, Stöpenid mit 431. Wilmersdorf mit 239, Xariendorf Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverlust. mit 224, Adlershof mit 220, Nowawes mit 209, Großzichterfelde mit 205 Mitgliedern usw. Der Redner warf einen Rickblick auf die Wahlen im vergangenen Jahre. Zum Schluß wie er darauf hin, daß sich die Centralorganisation bewährt hat. De Zahl der organisierten Parteigenossen steht allerdings noch in einem ungünstigen Verhältnis zur Zahl der bei der Reichstagspahl für uns abgegebenen Stimmen, die achtmal so start ist, wie die zahl der Mitglieder. Dies ungünstige Verhältnis zu bessern, mus die Aufgabe der Organisation in den einzelnen Orten sein.
Den Kassenbericht erstattete Eberhard. Für die Reichstagswahlen sind eingenommen 12 174,98.. ausgegeben 15 094,84 m., so daß ein Deficit von 2919,86. entstanden ist. Zum Zweck der Reichstagswahl- Agitation wurden verbreitet 567 600 Flugblätter, 175 700 Handzettel, 115 00 Broschüren und 5000 andre Drucksachen. An der Verbreitung dieses Materials arbeiteten 1854 Parteigenossen. 97 Versammungen wurden in den Orten, 17 in den Bezirken des Kreises abgehalten. Die Stafsenverhältnisse des Wahlvereins sind flgende: Einnahme 35 364,26 M.; Ausgabe für Agitation 423808 M., Drucksachen 3129,15 M., Rechtsschutz 899,33 M., Delegationen 1639,37 M., Verschiedenes 3164,81 m., zusammen 13 07074. Es bleibt ein M. Bestand von 22 293,52 M. Es wurde ine Agitationstour im Kreise veranstaltet und 283 000 Flugbläter, 306 000 Stalender, 5000 Handzettel verteilt.
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Vor dem Beginn der Debatte über det Vorstands- und Stassenbericht fragte der Delegierte Wetter at, bei welchem Punkt der Tagesordnung er eine Besprechung über die Stimm enthaltung unsrer Reichstags Fraktion bei dem Nachtragsetat zur Befämpfung des Aufstandes der Hereros herbeiführet könne. Die Versammlung entschied sich nach kurzer Geschäftsordnings- Debatte dahin, daß dies bei der Berichterstattung der Funktionäre, wo auch die Thätigkeit der Reichstags- Abgeordneten zur Sprache kommt, geschehen kann. Nunmehr wurde die Debatte über den Vorstands- und Kaffenbericht eröffnet, in der jedoch nur zu beil das Wort ergriff. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die aus in unserm Kreise vielfach vorgekommenen Verlegungen des Wahlgeheimnisses mit Hilfe geeigneter Wahlurnen und trat dann einigen Ausführungen des Vorfißenden im Geschäftsbericht über den Wert unsrer Beteiligung an den Landtagswahlen entgegen.
Ein Antrag des Kassierers Eberhard, dem Parteivorstand aus den Ueberschüssen des Wahlverens 2000 M. zu überweisen, fand einstimmige Annahme. Staffierr und Borsund wurden entlastet. Dann folgten die Berichte der Funktionäre.
Hoppe berichtete als Mitglied der Preßkommissiom unter anderm, daß die uneruickliche, aber unvermeidliche Preß polemit, welche sich an die Debatten des Dresdener Parteitages fnüpfte, dem Abonnentenstam des Vorwärts" nicht geschadet habe. Die Zahl der Abonnenten habe auch in letzter Zeit zugenommen, fie betrage jest 80 000-81 000.
Im Anschluß an den gericht brachten einige Delegierten Klagen bor über nicht genügende redaktionelle Berücksichtigung ihrer Vororte sowie über Mängel it der Zustellung des Blattes. Die Be schwerdeführer wurden ar die zuständigen Instanzen verwiesen und die Vertreter der Preßkonmission entlastet.
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Das Mitglied der agitationstommission war nicht anwesend. Hirsch teite mit, daß der Kreis statt wie bisher 500 M., in Zukunft 750 M. an die Agitationskommission zahlen solle. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden. Schliebit, dr den Bericht der 2o talkommission erstattete, ersuchte um strenge Beachtung der Lokalliste. In dem felben Sinne sprach 3ubeil, der insbesondere rügte, daß sich Parteigenoffen in Tempelhof und Mariendorf an Bergnügungen beteiligten, die von geselligen Vereinen in gesperrten Lokalen abgehalten wurden. tach kurzer Debatte über diese Angelegenheit wurde der Vertreter der Lokalfommission entlastet.
Hierauf leitet egter die angekündigte Besprechung über die Haltung der Reichstags- Fraktion zum Herero- Aufstand ein. Nach furzer Begründung, in der er ausführte, daß es ihm fern liege, die Angelegenheit besonders aufbauschen zu wollen, und nachdem er auf den Charaker unsrer Solonialpolitik hingewiesen, ersuchte er um die Annahme der nachstehenden Resolution:
Die Gneralversammlung des Socialdemokratischen Wahl vereins für Teltow- Beestow- Storfow- Charlottenburg kann sich mit der Haltung der Reichstags- Fraktion gegenüber der Forderung zur Unterdridung des Aufstandes der Hereros nicht einverstanden
erklären.
Bon sornherein steht sie auf dem Standpunkt, daß sich die Bertreter anfrer Partei in feinem Falle der Abstimmung enthalten follen. In dem besonderen Falle hält die Versammlung die principiele Veriveigerung aller Forderungen, die zur Fortseßung der ausbeuterischen, gemeinschädlichen tapitalistischen Kolonial politik dienen, für geboten.
Weiter beschloß die Versammlung, den Genossen Eberhard mit einem Monatsgehalt von 100 M. unter Fortfall des bisher gezahlten Mankogeldes als besoldeten Beamten des Wahlvereins vor läufig bis zum 30. September d. 3. anzustellen. Der Beamte soll wochentags von 8-10 und von 5-8 Uhr für die Geschäfte des Kreises zur Verfügung stehen. Ein aus Nowawes eingebrachter Antrag: Die Genossen sind verpflichtet, sich dem Wahlberein ihres Wohnortes anzuschließen, wurde den Vertrauensleuten behufs Regelung mit den Berliner Vertrauensleuten überwiesen. Angenommen wurde ein Antrag von Schmargendorf : In den Orten, wo ein Wahlverein nicht besteht, haben sich die Parteigenossen, soweit nicht§ 10 des Statuts in Frage kommt, demjenigen Verein anzuschließen, welcher in ihrem Wohnorte die Agitation betreibt.
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Marktpreise von Berlin am 23. Januar 1904 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. Startoffeln, neue D.- Ctr.
* Weizen, gut D.- Ctr. mittel gering
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+ Gerste, gut
"
TITI
Stalbfleisch
Hammelfleisch Butter
Cier
7,00 5,00
"
Rindfleisch, Keule 1 kg
1,80 1,20
do. Bauch
"
群
1,40 1,10
Schweinefleisch
1,60 1,00
"
"
mittel gering
1,80 1,20
"
"
"
1,80 1,10
13,80 12,80
2,60 2,00
"
mittel
"
12,70 11,70
60 Stud
5,00 3,00
gering
"
11,60 10,70
"
mittel
"
gering
Starpfen 15,50 14,60 Aale 14,50 13,60 Bander 13,50 12,70 Hechte
1 kg
2,40 1,20
2,80 1,40
3,00 1,20
"
2,40 1,20
1,80 0,80
3,00 1,40
1,40 0,80
Hafer, gut
Mehrere Anträge, welche eine andre Regelung der Delegation zur Generalversammlung bezwecken, sowie ein auf die Landagitation* Roggen, gut bezüglicher Antrag von Neu- Zittau wurden dem Vorstande überwiesen. Ein Antrag: Das Organisationsstatut und das Programm der Partei den Mitgliedsbüchern beizufügen, wurde angenommen, nachdem Eberhard die Ausführung desselben zugesagt hatte. Nachdem Charlottenburg wieder als Siz des Vorstandes bestimmt war, erfolgten die Neuwahlen des Vorstandes und der Funktionäre. Sie hatten folgendes Resultat: Hirsch- Charlottenburg, 1. Vorsitzender; Böste- Rigdorf, 2. Vorsitzender; Stiefenhofer Charlottenburg, Schriftführer; Eberhard Charlotten- Heu burg, Kassierer; Wollermann- Schöneberg, Beisitzer; Gruhl- Erbsen Nowawes , Thiel- Tempelhof, Midley- Baumschulenweg, Re- Speisebohnen visoren. Linsen Breßkommission: Hoppe Rigdorf, Bogheimer GroßLichterfelde. Agitationstommission: Fischer- Schöneberg. Lokalkommission: Schliebig- Briz.
Der Vorsitzende sagte den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern und Funktionären für ihre treue Pflichterfüllung Dank. Die Ver sammlung wurde mit einem Hoch auf die Socialdemokratie geschlossen.
Gerichts- Zeitung.
"
"
Nichtstroh
4,00 3,50 Barsche 7,40 4,80 Schleie 40,00 28,00 Bleie 50,00 26,00 Strebse 60,00 20,00
† frei Wagen und ab Bahn.
per Schod 15,00 3,00
Witterungsübersicht vom 25. Januar 1904, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer
stand mm
Wind
richtung
Windstärke
Swinembe. 770 SGD 769 SSD 769 SD
Berlin
Wetter
2 bedeckt
2Nebel 3bedeckt
Temp. n. C.
50 G. 4° N.
Stationen
Baronteter
stand mm
Wind.
Windstärke
richtung
1 Haparanda 748 28 0 Petersburg 759 23 1 Cort
760
7679D
Wetter
Tenib. n. T.
2bedeckt 3wolfen! 2
8
5 bedeckt 2 bedeckt-5 Aberdeen 767 D 4Nebel-8 Paris 2halb bd.- 5 773 SO 3Nebel Wetter- Prognose für Dienstag, den 26. Januar 1904. Ziemlich mild, vorherrschend wolkig mit geringen Niederschlägen und Berliner Wetterbureau.
Wegen Beleidigung eines polnischen Lehrers hatte sich gestern Hamburg der Redakteur des in Berlin erscheinenden Polenblattes Dziennik Franti.a.m. 769 D Berlinski", Gozdziwicz vor der ersten Straffammer des Land- München gerichts I zu verantworten. Der Beleidigte ist der an der Volksschule Wien zu Jeseritz bei Posen thätige Lehrer Johann Schroth . Als dieser von der Regierung angestellt wurde, hieß er Stanislaus Nawrocki und hat dann nicht nur seinen Vatersnamen, sondern auch mäßigen südwestlichen Winden. seinen Vornamen wie oben angegeben, umgeändert. Gegen diesen Lehrer hatte das Berliner Berenblatt einen Artikel veröffentlicht, der dazu bestimmt war, das Charakterbild desselben in einem sehr ungünstigen Lichte erscheinen zu lassen. Es wurde bezüglich der Namensänderung darauf hingewiesen, daß der Lehrer damit eine Metamorphose durchgemacht habe, die sonst nur bei Schmetterlingen üblich sei, es wurde behauptet, er habe sich im Drange nach den Genüssen des Lebens eine üble Krankheit zugezogen, in deren Folge er 16 Monat Urlaub habe antreten müssen, er sei außerdem ein unsicherer und schwankender Charakter und gehöre nicht an die Stelle, an welcher er stehe. Der Schutz des§ 193 Str.-G.-B., den der Verteidiger für den Angeklagten geltend machte, wurde diesem nicht zugebilligt; der Gerichtshof verurteilte ihn zu 150 Mart Geldstrafe.
Fest ben Gerald of serumine on an 100 Statt Octs.
Brügel in der Volksschule. Vor dem Schwurgericht in artsBrözingen bei Pforzheim , um sich wegen Körperverlegung mit nach ruhe stand am 22. Januar der 52jährige Lehrer Edert aus tränklichen Senaben in einer Schulstunde dreimal derart mit folgendem Tode zu verantworten. Er hat einen schwächlichen, dem Rohrstock mißhandelt, daß der untere Rückenteil, Gesäß, das Hüftbein und die Oberschenkel bis zur Kniekehle mit fingerdicken, blutunterlaufenen Striemen bedeckt war. Acht Tage nach der Mißhandlung starb das Kind an einer Lungenentzündung. Die Gerichts berhandlung entrollte ein tieftrauriges Bild der scheußlichen Prügelei in der Boltsschule. Eckert, den leider seine Kollegen herauszureißen fich bemühten, wurden wiederholte Verwarnungen von der vorgefesten Schulbehörde zu teil, es nützte nichts. Aus nichtigem Anlas schlug er das arme Kind in so unbarmherziger Weise. Dabei erzählte er noch, daß der Knabe sonst immer gut, fleißig und aufmertfam gewesen sei. Statt sich zu fragen, was wohl an dem Tage mit dem Knaben sein möge, daß er so verstört und unaufmerksam dasizt, arbeitete er mit dem Stock. Das Gericht sprach trotz des standalösen Falles den Angeklagten frei.
berurteilt.
Allen Freunden, Bekannten und Parteigenossen die traurige Nach richt, daß meine liebe Frau
Praxera Mertins.
am Montag, 25. Januar, früh 4 Uhr am Herzschlag verstorben ist.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 28. Januar, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle des GeorgenKirchhofs am Königsthor aus statt. Um stille Teilnahme bittet
Der trauernde Gatte Herm. Mertins, Gastwirt. Johannisthal , Roonstr. 2.
Danksagung.
Für die vielen Beweise der Tell. nahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes fagen wir allen Be teiligten, insbesondere den Genossen bom Wahlverein des sechsten Berliner Neichstags- Wahlkreises, den Kollegeit und Stolleginnen der Firma Siemens u. Schuckert( Charlottenburger Wert), dem Deutschen Metallarbeiter- Ber band, dem Gesangverein Moabiter Liederkranz" unfren aufrichtigsten Dank. 40932
Ww.Florentine Pachuntke nebst Kindern, Brüdern, Schwesterit und Schwägerin.
Verein socialdemokratischer Stenographie
Gast- und Schankwirte
Berlins und Umgegend. Am 25. Januar d. J. verstarb die Frau unsres Kollegen
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28. b. Mts., nachmittags 3 Uhr, bon der Leichenhalle des alten GeorgenKirchhofes( am Königsthor) aus statt. 69/2 Um zahlreiche Beteiligung er fucht Der Vorstand.
.. Emil Kerfin.
Moabiter Liederkranz.
Nachruf.
Stolze- Schrey. Unterrichtsturse finden statt: Freitag, 29. Januar, abends 8, Uhr, bei Grupe, Annenstr. 16.
Sonntag, 31. Januar, vorm. 10 Uhr, bei Nottschty, Reichenbergerstr. 19, am Rottbuser Thor.
Unterrichtsgeld 6 Mart infl. Lehra mittel. Die erste Stunde ist frei. Für Fortgeschrittene findet jeden Freitagabend bei Grupe, Annenstr. 16, Üebungsstunde statt.
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Am 21. d. Mts. verstarb im Neues Parzellierungsterrain!
53. Lebensjahre unser Mitglied
Karl Pachuntke.
Mit ihm haben wir einen Freund berloren, welcher durch seine Ehrenhaftigkeit und Herzensgüte sich die Achtung und Liebe seiner Freunde und Sangesbrüder erworben hat. Wir werden seiner stets ehrend gedenken. 65/2
Sittlichkeit auf dem Lande. Das Mannheimer Schwurgericht hat dieser Tage einen reichen Bauerssohn aus Heddesheim ( Odenwald ) zum Tode verurteilt, weil er feine Geliebte ermordet hatte. Der Berurteilte ist ein 19jähriger Bengel, der auf das Anfehen pochend, das ihm der Reichtum seiner Eltern gab, als geschon trieb er die geschlechtlichen Ausschweifungen in tollster Weise; fährlicher Don Juan in seinem Heimatsdorfe auftrat. Mit 17 Jahren er schwängerte ein Mädchen, gab ihr dann Abtreibungsmittel, forderte als diese bersagten, die Hebamme zum Mord des neugeborenen Kindes auf. In einem andern Falle wurde er zur Zahlung von Alimenten schwanger, weshalb er wohl auch den fürchterlichen Entschluß faßte, Die gemordete Geliebte war ebenfalls im 9. Monat Namentlich fann fie feinen Grund dafür einsehen, Mittel ebenso abgebrüht angesichts der Gemordeten, der er den Hals durchum nicht wieder Alimente zahlen zu müssen. Der Bursche war zur Unterdrückung eines Boltes zu bewilligen, das um seine, von schnitten, wie angesichts des Todesurteils. Lächelnd nahm er es räuberischen Kapitalisten bedrohte Eristenz kämpft. Die Versammlung spricht daher den Wunsch aus, die Fraktion entgegen. Ein schöner Beitrag zur„ Sittlichkeit auf dem Lande". möge ihre Stellung einer nochmaligen Prüfung unterziehen und Ein ungetreuer Krankenkassen- Rendant stand gestern in der die geforderten Geldmittel in der dritten Lesung verweigern." Person des Stellmachermeisters Saeger unter der Anklage der Zubeil empfahl die einstimmige Annahme der Resolution schweren Urkundenfälschung, Unterschlagung und Beleidigung vor der und ihre fofortige Ueberweisung an den Fraktionsvorstand. Weiter zehnten Straffammer. Wie die Beweisaufnahme ergab, handelte führte der Redner aus: Als die Forderung der Regierung im Reichs- es fich um eigenartige Fälschungsmanöver, die der Angeklagte als tag bekannt wurde, sei er in Uebereinstimmung mit andren Frattions- früherer Rendant der Stellmacher- Innungs- Krankenkasse verübt follegen der Meinung gewesen, daß wir selbstverständlich dagegen hatte. Die Kasse zahlte laut Statut ein tägliches Krankengeld von stimmen müßten, ohne daß es erst einer Fraktionssitung bedürfe. 1,50 M. unter Abrechnung von drei Karrenztagen; wie üblich, datierte Ein Fraktionsmitglied sei aber der Ansicht gewesen, daß sich die auch hier der Beginn der unterstüßungsberechtigten Erkrankung von Fraktion über diese Angelegenheit schlüssig werden müsse. Es habe dem Tage der ärztlichen Bescheinigung ab. Bei der Auszahlung des Beerdigung meines lieben Mannes, denn auch eine Sigung stattgefunden, und zwar am Montag, wo Krankengeldes an die Kranken oder deren erhebungsberechtigte Ver- des Gastwirts viele auswärtige Abgeordnete, die Sonnabends nach Hause reisen, treter, verfuhr der Angeklagte mum in einer ganzen Reihe von Fällen Martin Mydlack noch nicht zurück sparen. Die Sigung sei deshalb schwach besucht dergestalt, daß er ihnen eine Blantoquittung zur Unter gewesen. Einige Genossen hätten die Bewilligung der Regierungs- schrift borlegte und ihnen dann den statutenmäßigen fage allen Freunden und Bekannten forderung gewünscht, weil sie meinten, es handle sich um den Schuß Betrag aushändigte. Später erst erst füllte des Lebens und Eigentums von deutschen Reichsbürgern. Diese unterschriebene Quittung aus, indem er anstatt des wirklich ausAnsicht habe nicht die Zustimmung der Mehrheit gefunden. Auf gezahlten Krankengeldes einen um die drei Karrenztage erhöhten den Vorschlag eines Frattionsmitgliedes sei dann beschlossen worden, Betrag darauf bermerkte. War 3. B. ein Mitglied der Kasse sechs sich der Stimme zu enthalten. Es sei anzunehmen, daß, wenn die Tage frant, so fonnte es laut Statut nur für die letzten drei Tage Teilnahme und zahlreichen StranzFür die vielen Beweise herzlicher Angelegenheit in der regelmäßigen, stets gut besuchten Frattions. Strankengeld beanspruchen, weil die erſten drei Tage als Karrenzzeit penden bei der Beerdigung unfrer fibung nochmals behandelt werde, ein entgegengesettes Resultat zu nicht entschädigt wurden. Nachdem das Mitglied bei der Erhebung lieben unvergeßlichen Tochter stande komme, und die Fraktion in der dritten Lesung gegen die des Geldes nun seinen Namen unter die nicht ausgefüllte Quittung Regierungsforderung stimme. Wir müßten den Mut haben, durch gefeßt, bekam es auch in Wirklichkeit nur das Geld für die lekten fagen wir allen Freunden, Berwandten unsre Abstimmung zu zeigen, daß wir nach wie vor Gegner der drei Tage, also 4,50 M., ausgezahlt. Auf die Quittung schrieb der und Bekannten, und besonders dem Kolonialpolitik der Regierung sind. Nendant hernach aber den Betrag für die vollen sechs Krankheitstage Mitschülerinnen und den Lehrern Gesangverein Morgenrot", ihren Nachdem auch der Delegierte Hoffmann Nowvalves für die gleich 9 M. Auf diese Weise hat er der Kasse zu seinem eignen unjern herzlichsten Dank. Resolution gesprochen hatte, wurde dieselbe einstimmig an- Nuhen höhere Beiträge angerechnet, als er den Kranten auszahlte. I Familie Helling.
er dann
die
Danksagung.
Für die herzliche Teilnahme bei der
meinen herzlichsten Dank. 40942
Marie Mydlack.
Danksagung.
Klara Helling
2, Meilen v. Centrum Berlins, Mark pro Rute!! Straßenland gratis, feinster Gartenboden, herrliche, gesunde Lage, bert. Schulz, Rigdorf, Lenaustr. 12, Burkhardt, Ober Schöneweide, Siemensstr. 9.
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C
Paul Schimlick.
SW. 68, Lindenstr. 79 neben dem Vorwärts".
Dr. Schünemann Specialarzt für Haut, Harn- und Frauenleiden, Seydelstr. 9. 12-3, 6-8, Sonnt. 9-11
Glänzende itt tönnen Existenz! von Breßbeje, eines
70 Mart gründen( herstellung begehrten lohnenden Kein Schwindel, sondern angenehmes, lohnendes Ge Handelsartikels). schäft. Prosp. d. C. Brilke, Stolp .