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Kein vernünftiger Mensch und fein ernster Politiker wird gegen eine verständige, besonnene Socialreform etwas einzuwenden haben. Der Lohnarbeiter, der nichts hat als seine Arbeitskraft, muß vor dem Wucher mit ihr unbedingt geschütt werden."
Wenn das daraus sich entspintende Gefecht von dem stellvertretenden Erstens gewinnt der Vorwärts"- Bericht durch seine ganze| Fortführung der Socialreform in der demagogischen Methode, durch Kommandanten von Windhut, Oberlieutenant Techow, trotz des Ver- Appretur den Anschein des beabsichtigt Sensationellen, die das Bündlertum die Reaktion vergeblich aufzufischen versucht. luftes von acht Mann als erfolgreich" bezeichnet wird, so darf man während bisher über theoretische Vorträge in kleineren geschlossenen Er beginnt mit dem schönen Gedanken: wohl annehmen, daß die Herero an weiterem Vordringen verhindert Mitgliederversammlungen kaum ein Wort gesagt wurde. Ich betone worden sind. Seit dieser Meldung, die hier am 25. v. M. ein deshalb nochmals, wie ich in der Versammlung gleichfalls betonte, gelaufen ist, haben wir keine Nachricht aus Windhuk ; doch darf man hoffen, daß der Ort, der infolge des Landfturm- Aufgebots und Ein- daß ich für Dienstagabend nur als 2ückenbüßer für einen stellung sämtlicher Pflichtigen und Boeren über eine zum Teil be- verhinderten Fraktionsfollegen einsprang noch dazu mit der rittene Streitkraft von 230 Mann und zwei Maschienengewehre ver- Erwartung, daß die Erledigung des vorangehenden geschäftlichen Teiles Aber Herr Dr. Dertel zieht aus diesem verheißungsvollen fügt und start befestigt ist, jedem Angriff stand gehalten hat, den Vereinsabend vollständig ausfüllen würde. Vordersaiz nicht den Schluß, daß die Auswucherung der Arbeitskraft obgleich fünf neue Haufen gegen ihn in Anzug waren. Inzwischen Zweitens läßt der Bericht meine breit ausgeführten Eingangs- wirklich beseitigt oder auch nur durch Vorschläge, wie sie jetzt im dürften die 2. Compagnie, die sich laut der am 17. von Windhut worte zu sehr zurückstehen. Diese gingen etwa dahin:„ Man kann Reichstage beraten werden, ein wenig gemildert werden soll, viels abgesandten Meldung bereits auf dem Marsche vom Süden befand, Bollfragen einfach kritisch, gemessen an unsren Partei- mehr hat er nicht ein Wort der Fürsprache für die Forderungen zu sowie die Gebirgsgeschüße aus dem nur 25 Stunden von Windhukt anschauungen , behandeln. Damit will ich Sie heute nicht weiter Gunsten der Arbeiterschaft und fordert lediglich Hilfe für den entfernten Rehobot, bereits daselbst eingetroffen sein. Mittelstand". Man weiß aber, daß diese agrarische MittelstandsGleichzeitig mit dem Zuge gegen Bindhuk sind die Herero von aufhalten, darüber sind wir alle einig und als organisierte Partei- hilfe nichts ist als schwerste Schädigung der arbeitenden Klassen und Diahandja gegen das 102 Kilometer das 102 Kilometer südwestwärts gelegene genossen alle aufgeklärt. Man muß aber auch die treibenden des Gemeinwohls. Herr Dertel droht schließlich, daß der MittelOtjimbing we vorgegangen. Dieses war bereits am 15. v. M. ökonomischen Kräfte, die Denkweise, die Stärke der wirtschafts- stand, wenn ihm nicht geholfen wird, zur Erbitterung und Verbedroht; doch scheint es dort zu einem eigentlichen Kampfe noch politischen Strömungen bei unsren Gegnern studieren, denn bitterung" übergehen wird. nicht gekommen zu sein, denn eine von dort am 27. v. M. Hier ein- sonst kommt man zu einer ganz falschen Schäßung ihrer Widerstands- In besonderer Brutalität gelangt die socialpolitische getroffene Meldung wußte nur von der Ermordung des dort an- traft, speciell auch zu einer ganz falschen Bewertung Feindseligkeit in der Konservativen Korrespondenz mordungen festgestellt, 70 werden vermißt. In Otjimbingwe ſtehen und Agrariern. Darauf möchte ich heute abend ihre fäffigen Farmers Kronewitter zu berichten. Es sind aber 16 Er- der Lockerheit des Bündnisses zwischen Industriellen dem offiziellen Organ der deutschkonservativen Partei zum Ausdruck: 35 Gewehre zur Verteidigung bereit. Die dort wohnenden Bastarde Aufmerksamkeit lenken, und ich bitte Sie, das nie aus dem Auge find treu geblieben.
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„ Sollte es nicht an der Zeit sein, diesen thörichten und zeitverschwenden den Wettlauf aufzugeben und den Reichstag, der zur bloßen Arbeiterversorgungs- Anstalt herabzusinken droht, zu seinen erhabenen, nationalen Aufgaben wieder zurückzuführen und ihn wieder von einer reinen Arbeitervertretung in eine Vertretung des gesamten Volkes umzuwandeln?"
Solch gänzlich unverdiente Belobigung hätte der Reichstag nie
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Von Okahandja find die Herero westwärts längs der Bahn zu verlieren". Wäre das im Bericht, vielleicht durch reichliche borgegangen, die sie, wie wir jüngst berichteten, vielfach zerstört Sperrung und Fettdruck unterstützt, derart herausgearbeitet, daß haben. Der am weitesten westlich gelegene Ort, an dem sie gehaust dieser Vorbehalt als deutliche Umrahmung und Einhaben, war Kubas ( 147 Stilometer von Swakopmund ). Inzwischen schränkung des Ganzen gewirkt hätte, so konnte wohl jede ist der Teil der Eisenbahn von der Küste bis Karibib ( 194 Kilo- Unannehmlichkeit verhindert werden. Statt dessen verschwindet die meter) gesichert worden. Oberleutenant v. Bülow, der am 13. v. M. Vorbemerkung im„ Vorwärts" so gut wie ganz und die Sperrungen mal erwartet als er durch diesen Tabel des konservativen Organs von Swakopmund mit einer Abteilung nach Okahandja abgegangen werden Aeußerungen zu teil, die nur unter diesem ausdrücklichen war, hat nach heftigem Kampfe bei der Eisenbahnstation Waldau Für die Konf. Korresp." bedeutet es drohendes Herabsinken", am 15. v. M. Okahandja besetzt. Er hat 200 Mann zur Ver- Vorbehalt gelten.„ Der Redner begann heißt es im Bericht wenn der Reichstag sich mit Arbeiterfragen befaßt. Der Reichstag, fügung und kann sich, wie er am 20. v. M. meldete, noch einige allzu unentschieden und vielleicht auch mißverständlich mit der wenn er irgendwie die gemäßigsten Mittel berät, um die Arbeiter Zeit halten. Um die Verbindung mit Karibib herzustellen, Bemerkung, er wolle die handelspolitischen Strömungen gegen Wucher, wie die Deutsche Tageszeitung" selbst sagt, zu entsandte er am 21. b. M. auf der Eisenbahn eine Ab- besprechen, mit denen wir zu rechnen haben, ohne daß er schützen, wird zu einer Arbeiter- Versorgungsanstalt", zu einer teilung von siebzig Mann westwärts. Diese stieß etwa 40 Kilo- sie von unsrem parteipolitischen Standpunkte kritisieren reinen Arbeitervertretung" und die Konserv. Korrespondenz" muß meter westlich von Okahandja bei Kawatuerasane( zwischen Waldau wolle." Hier ist die sedes materiae, und drei oder vier mahnen, daß er wieder zu erhabenen, nationalen Aufgaben", das und Olasise) mit den Herero zusammen. Bei dem Gefecht, das sich geilen hätten den ganzen 3wischenfall erledigen welche Worte werden die Konservativen haben, wenn der Reichstag heißt zu Zollerhöhungen und Militärbewilligungen zurückkehre! mun entwickelte, verlor die Truppe vier Tote und drei Verwundete. Es wurde festgestellt, daß die Eisenbahnverbindung mit Karibib hier durch Zerstörung einer 20 Meter langen Brücke unterbrochen Nun eilt der Genosse Kautsky mit einigen Scheiterchen ist. Neuerdings ist gemeldet worden, daß sich bei den Herero herbei, nämlich mit ein paar Aeußerungen von mir, die 2½ und vor Okahandja Kaffern", entweder Bergdamara oder Betschuanen, 3. Jahre, auch noch beträchtlich weiter zurückliegen. Ich denke, wenn es jahrelang Zeit damit hatte, so wird es nunmehr wohl auch nicht staribib, die durch die Hauptwerkstatt besonders wichtige auf Tag und Stunde ankommen. Also bei Gelegenheit. Station der Eisenbahn, wird voraussichtlich den Ausgangspunkt May Schippcl. der weiteren Operationen bilden. Der Ort, in dem die umwohnenden Farmer versammelt sind, war um den 16. v. Mts. ebenfalls von den von Johann Albrechts- Höhe westwärts anrückenden Herero bedroht. Zwar ist bei einem Patrouillenritt bei Karibib
befänden.
fönnen.
Neuestes vom Kosakenkurs. Aus Königsberg i. Pr. wird uns berichtet: Jn Ostpreußen werden der russischen Regierung immer weitere der Tierarzt Kämpny gefallen, aber auf den Ort scheint Liebesdienste erwiesen. Am 21. Januar erschien der im Dorfe Es befanden sich dort Freiwillige aus Swakopmund , die der Lieutenant der Reserve Laubschat dahin führte, ferner 58 Reservisten und 30 Pferde unter Stabsarzt Kuhn und das 84 Mann starte Detachement von S. M. S. Habicht" unter stapitän Gudewill mit zwei Maschinengetvehren und zwei Revolverkanonen.
Aus dem Hererogebiet im Norden der Bahn liegen keine neuen Meldungen vor. Schon am 21. v. M. war gemeldet worden, daß
einmal wirklich Socialreform betreiben würde? Nebenbei sei noch dieses Wort aus dem Artikel der„ Konserv. Storrespondenz" über die Socialpolitik der bürgerlichen Parteien angemerft:
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„ Es hat sich in verschiedenen bürgerlichen Parteien die Meinung gebildet, eine möglichst fräftige socialpolitische Initiative fei not wendig, um der socialdemokratischen Agitation den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die letzten Reichstagswahlen aber haben gezeigt, daß dieses Mittel ein uns taugliches ist."
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Sonst sagt man gern, die bürgerlichen Parteien betreiben Socialpolitik und Arbeiterfreundlichkeit. Die„ Kons. Korrespondenz gesteht das wahre Motiv bürgerlicher Socialpolitik in dem Augens Schäcken( Kreis Tilſit ) ſtationierte preußische Gendarm Bannert in blick zu, da die schreckliche Gefahr erscheint, daß die Mittelparteien der hart an der russischen Grenze liegenden Ortschaft Kuttern bei des Reichstags Socialpolitik nicht nur zum Schein und Schwindel einem Bauern, um in dessen Hause eine Revision abzuhalten. Der betreiben könnten. Die„ Kons. Korrespondenz" gesteht zu, daß die artige Revisionen werden abgehalten, um Schornsteinanlagen. Stroh bürgerliche Socialpolitik, sobald sie einigermaßen ernst wird, aus der dächer, Dunghaufen, Brunnenanlagen usw. auf die polizeilichen Vor- Absicht entspringt, den Wind aus den socialdemokratischen Segeln zu schriften hin zu prüfen. Gewöhnlich werden solche Revisionen vornehmen. In falschem Zungenschlag" plaudert das konservative genommen, tvennt von irgend einer Seite Her Anzeige bei Partei- Organ die gern bestrittene Thatsache aus, daß die Social das etwa 25 Kilometer nördlich von Karibib gelegene Etiro ge- dem Amtsvorsteher oder einer sonstigen Behörde erfolgt ist. Bei demokratie die Urheberin aller Socialreform war und ist. plündert worden ist. Omaruru , der Standort der 2 Feldcompagnie und Siz des Kapitäns Michael, ist zwischen dem 14. und dem erwähnten Bauer in Kuttern war solch eine Revision schon seit Die Freifinnige Zeitung" befindet sich nicht zum erstenmal 19. b. M. von den Herero angegriffen worden. Da die heliographische mehreren Jahren nicht erfolgt. Der Gendarm schien es aber nun Verbindung mit den 60 Kilometer von Karibib entfernten Drt fehr genau zu nehmen. Ganz besonders wurde der Boden des in finanzieller Schwierigkeit. Es handelt sich diesmal um die nicht unterbrochen ist, sind seit 21. v. M. von dort keine Meldungen ein- Hauses genau untersucht. Hier fand er denn auch eine Anzahl die für den Ruin des Liberalismus unentbehrliche Zeitung zu halten. geringe Summe von 60 000 m., die aufgebracht werden muß, unt gegangen. Auch aus Warterberg, zu dessen Verteidigung 50 Reservisten Pakete liegen. Auf die Frage des Gendarmen erklärte der Bauer: Herr Abg. Kämpf ist einer von denen, die besonders bemüht bereit waren, liegt seit 15. v. m. keine Meldung vor. daß die Pakete Bücher enthalten, die er mit seinem Fuhrivert bis find, die Summe zusammenzubringen. Doch die Geldleute scheinen Der Kommandant des„ Habicht" meldet: Bei Ausfall- zu seiner Wohnung transportiert und beauftragt sei, sie so lange nicht gebeeifrig und es wird ihnen, damit ihr Vertrauen in die gefechten bei Olahandia bis 21. Januar gefallen: Eisen- lagern zu lassen, bis sein Auftraggeber sie abholen lassen werde. Freisinnige Zeitung" wiederkehre, zugeflüstert, daß der Einfluß gefechten bei Olahandia bis 21. Januar gefallen: Eisen- Darauf machte der Gendarm die Pakete auf, nahm einige russische des Herrn Richter auf die Zeitung in Zukunft eine Verminderung bahn Sekretär Rod, Kug, Spockamp. Omaruru ist am 27. mit großer Macht angegriffen, Angriff Schriften heraus und meinte, die Sache könne dem Bauer Unannehmlich- erfahren werde. abgeschlagen. Von Otjimbing we teine Nachricht, teiten bereiten, er werde einige Sachen zur Untersuchung mitnehmen. unter der Herrschaft Richterscher Politif jemals existenzfähig werdeir Man kann die Sorge der Geldleute begreifen, ob die Zeitung wahrscheinlich belagert. Bahnbau hinter Karibib wieder in Angriff Dann erschien derselbe Gendarm wieder am 26. Januar und kann. Wird aber ihre Besorgnis durch die Aussicht beseitigt werden, genommen, da Regen nachläßt. tonfiszierte sämtliche 17 Pakete, die bei dem Bauern lagerten und daß die Herren Kopsch und Müller Sagan die Erbschaft überfeiner Obhut anvertraut gewesen waren.
Der kaiserliche Generalkonsul telegraphiert aus Stapstadt, daß nach einer Mitteilung der dortigen Regierung die Boudelzwart- Hottentotten am Dranje unter ihrem Häuptling sich am
28. Januar ergeben haben. Die llebergabe der in den Khara 3.
bergen wohmenden Aufständischen wird erwartet.
Die Pakete enthielten Exemplare der russischen Zeitung„ Jakra",
die hier in Deutschland nicht verboten und in jeder größeren Buchhandlung käuflich zu haben ist, sowie socialdemokratische Bücher, die gleichfalls in Deutschland nicht beanstandet werden, in russischer und litauischer Sprache.
Aus Tokio , den 31. Januar, wird dem Daily Telegraph " Bemerkenswert ist noch die Aeußerung des Gendarmen bei der berichtet: In der Wohnung des Premierministers wurde gestern, Revision. Als er ein in russischer Sprache gedrucktes Bitchelchen aus Sonnabend, ein Ministerrat abgehalten, der fast acht Stunden einem Paket nahm, sagte er:„ Das ist ja, was ich brauche, das ist dauerte. Dem Blatte Jijishimpo" wird unter dem 30. Januar ge- ja sehr interessant." Russisch lesen konnte der Gendarm aber augendrahtet, daß der Vicekönig von Tschili Juanfchikai eine Lieferung scheinlich nicht. Bei seinem Fortgehen schärfte er dem Bauern ein, von 20000 Gewehren in Auftrag gegeben habe. Ferner wird die Meldung er dürfe die Sachen nicht früher über die Grenze lassen, bis er ihm bestätigt, daß sieben russische Regimenter auf dem die Erlaubnis gebe, so lange seien die Pakete beschlagnahmt.- Mariche nach dem Falu Flusse seien, um Antung und andie Punkte, einschließlich mehrerer am Südufer des Fluffes, zu befeßen; einige Abteilungen seien bereits dort.- Eine Depesche des Jijishimpo" aus Peking besagt, der Chef der kaiserlich chinesischen Zollverwaltung, Sir Robert Hart , habe zum ontrolleur des Zollamtes in Niutschwang Gilchrist an Stelle des Russen Valoff ernannt.
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Die konservative Feindseligkeit gegen jede Socialpolitik zu Nußen der Arbeiterschaft ist genugsam bekannt und erst am Sonnabend im Reichstage durch die Reden der Abgeordneten v. Richthofen und Kardorff im llebermaß bekundet worden. Dennoch wird die Kenntnis der konservativen Wut mider die Socialpolitik durch einige Aeußerungen vervollständigt, die sich konservative Blätter zu den jetzigen Reichstagsverhandlungen leisten.
„ Daily Mail" läßt sich aus Tschifu vom 31. Januar melden: Die japanische Flottenreserve ist in der vergangenen Woche mobilisiert worden. Auch die Armeereserve ist zum Teil mobilisiert Die„ Kreuz- Zeitung " ist noch einigermaßen zurückhaltend in der worden, und zwar mit großer Heimlichkeit; die Mannschaften Offenbarung ihres Mißmuts, sie sagt im Leitartikel vom Montag treffen als Kulis verkleidet an den Bestimmungsorten ein. Der abend über Socialpolitik im Reichstag": übrige Teil der ersten Armeereserve hat Befehl erhalten, sich zur Einberujung bereit zu halten. Vierzig Transportschiffe mit der Division von Kumamoto liegen im Hafen von Lakeshiti zur Invasion bereit.
Petersburg, 1. februar. Der 1. Russischen Tefe. graphen Agentur" wird aus Charbin von heute gemeldet. Aengstliche Japaner verlassen das Territorium der oftchinesischen Bahn.
Aus Wladiwostok meldet die Agentur von gestern: Hier um laufenden Gerüchten zufolge wird in diesen Tagen die Kundgebung der Mobilisierung der Reservisten aller Gebiete des fernen Ostens erwartet. werden Vorbereitungen zur Mobilisierung der der Aushebung unterliegenden Pferde getroffen. Im Februar wird in Wladiwostok die Ankunft von mehr als 50 000 Maun zur Verstärkung der Garnison erwartet.-
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Deutfches Reich.
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nehmen?
Wenn man uns braucht. Im Wahlkreise Osnabrüc findet am heutigen Montag der zweite Wahlgang in der ReichstagsErsatzwahl statt. Es fämpfen dort ein konservativer Agrarier und der Nationalliberale Wamhoff gegen einander, und die sociai demokratischen Stimmen fönnten den Ausschlag geben. Nun sind auch die Nationalliberalen stets zu allen Verlästerungen und Wahrheitswidrigkeiten gegen die Socialdemokratie bereit. Aber, um unsre Stimmen in Osnabrück zu loden, bläst man eine ganz andre Melodie. Die nationalliberale Dsnabrücker Zeitung" schreibt:
,, Welchen Wert die Socialdemokratie als Partei der unab hängigen und unerschrockenen Kritik besitzt, darüber ist sich nie mand im Zweifel, und was speciell ihre Anregungen auf socialpolitischem Gebiete betrifft, so müßte derjenige blind sein, der nicht bemerkte, daß sie befruchtend nach mehr wie einer Seite hin gewirkt haben. Noch auf vielen andren Gebieten sind die Liberalen in der glücklichen Lage, den Bestrebungen der Socialdemo fraten nicht entgegentreten zu müssen, und wer da Gelegenheit hat, im Reichstage zuzusehen, wie die Socialdemokraten sich um Unterstützung ihrer Anträge bei den Liberalen und diese umgekehrt bei deit Socialdemokraten bemühen, zu bemerken, wie höflich und zuvor tommend die Unterhändler beider Parteien miteinander verkehren, der weiß auch, wie oft socialdemokratische und liberale Abgeordnete bei der Abstimmung für ein und dieselbe Sache eintreten." Serrschaften wieder bie Socialdemokratie der unfruchtbaren Politik Man darf an diese Aeußerung erinnern, wenn die liberalen und des rohen Tones bezichtigen.
Es kann unfres Erachtens auch keinem Zweifel unterliegen, daß, wie in Abgeordnetenkreisen, auch in weiten Volksschichten das Uebrigens haben unsre Parteigenossen in Dsnabrück Stimm Interesse an den socialpolitischen Parlaments- enthaltung beschlossen, weil sie nicht in der Lage sind, die debatten in den letzten Jahren immer mehr ab nationalliberalen Liebenswürdigkeiten zu erwidern. Herr Wamhoff ist gestumpft worden ist. Wenn man sich darauf gefaßt für den Wucherzolltarif eingetreten und sein Liberalismus ist so machen muß, alljährlich dieselben Vorschläge, dieselben Ein- reaktionär, daß es unsrer Partei gleichgültig ist, ob er oder der wände und dieselben Nuzzanwendungen der Socialdemokratie Agrarier gewählt wird. vortragen zu hören, so bekommt man allmählich die Geschichte fatt. Die Socialreformer leisten also ihrer Sache feinen guten Dienst, wenn sie glauben, durch die Menge ihrer Vorschläge und durch unaufhaltsames Drängen auf deren Ausführung imponieren zit sollen."
Streitfonds des Unternehmertums.
Die Berl. Pol. Nachr." schreiben:
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Wie der Centralverband deutscher Industrieller feinen Mitgliedern mitteilt, wird er den nicht mehr zur Anwendung geDie weiten Volksschichten", auf die sich das fonservative langten Rest der für Crimmitschau eingangenen Gelder als Ver Blatt berufen kann, beschränken sich auf die an Zahl so geringen mögensbestand für die Centralstelle der deutschen Gruppen des herrschenden Grund- und Induſtriekapitals, Arbeitgeberverbände zur Abwehr unberechtigter Angriffe der deren Interesse für Arbeitersocialpolitik nicht erst abgeſtumpft" Arbeiter und ihrer Organisationen aufbewahren. Der Centralverband erwerden konnte, weil es niemals vorhanden gewesen ist. Man sucht diejenigen seiner torporativen Mitglieder, die eine geregelte Er bekommt allmählich die Geschichte satt" erklärt die Kreuz- hebung von Beiträgen anläßlich des Crimmitschauer Vorfalles in die Zeitung" chnisch von der Verhandlung der allerwichtigsten Gegen- Wege geleitet haben, damit fortzufahren; denn es werde jetzt stände des allgemeinen Volfsinteresses. Wenn die„ Strenz- Zeitung" wesentlich darauf ankommen, die in Gang geratene Bewegung schnell das Abwechselnde in den parlamentarischen Dingen liebt, und mit sicherer Hand zum Ziele zu führen. Dabei würden die warum peinigt sie denn seit Jahrzehnten den Reichstag mit den forporativen Mitglieder zu erwägen haben, ob sie, in der Aussicht, Ich möchte zum Frieden noch um ein legtes Wort bitten. Forderungen auf Berteuerung von Brot und Fleisch? selbst einen Arbeitgeberverband bilden zu können, die Beiträge als Ich habe es, soweit möglich, stets abgelehnt, Zeitungsreferate ind warum legt sie der Erfüllung der socialpolitischen Forderungen Vermögensstock für diesen ansammeln wollen, oder ob sie dieselben, über meine Aeußerungen richtig zu stellen weil darin meist eine, stets die Uebermacht ihrer Partei in den Weg? Sie brauchte nur wenn nach ihrer Zusammensetzung und Art die Bildung eines Arbeits wenn auch ganz unbeabsichtigte Stränkung des Berichterstatters liegt, endlich diese Forderungen erfüllen lassen, so wird sie sich nicht mehr geber- Verbandes ausgeschlossen erscheint, dem Vermögensstod für die erwähnte Centralstelle zuführen wollen. Jedenfalls ersucht der der so wie so schon eine der undankbarsten Positionen in unserm über die alten Geschichten" ärgern müssen. Zeitungswesen einnimmt. Da oft eine bloße ungewollte Nuancierung Die Deutsche Tageszeitung" giebt ihren social- Centralverband, ihm über die entsprechenden Entschließungen baldigst der Borte hinreicht, einen Gedanken wesentlich zu verändern, so babe politischen Verdruß in agrarisch erregterem Temperament zu Mitteilung zukommen zu lassen." der Worte hinreicht, einen Gedanken wesentlich zu verändern, so habe erkennen. Sie spricht von dem„ unermüdlichen, manchmal schier
Genosse Schippel schreibt uns:
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ich auch dem Genossen Reinke gegenüber jeden Vorwurf ausdrück- frankhaften Streben", das keineswegs die Hoffnung erfüllen werde,
In die Sklaverei verkauft!
lich bestritten. Meines Erachtens wäre an seinem Bericht nicht viel daß die Socialdemokratie dadurch Schaden nehme, das dagegen den Ju der Kriegsgeschichte der alten Zeiten liest man oft davon, mehr auszusetzen, als das bei jedem Referat unvermeidlich ist, wenn Mittelstand immer schwerer bedroht und die Proletarisierung daß die Angehörigen unterworfener Völker, namentlich in Kriegss er atvei Thatsachen mehr hätte hervortreten laffen: fördere. Freilich der Dr. Dertel betreibt den Unwillen gegen die gefangenschaft geratene Rebellen" in die Sklaverei verkauft