Nr. 50. 21. Jahrgang.

3. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 28. februar 1904.

Achte General- Versammlung

des Verbandes der Hafenarbeiter etc. Deutschlands  etc. Deutschlands  in Hamburg  .

Hamburg  , 26. Februar 1904.

Freitag- Vormittags- Sizung.

als Material zu überweisen sind, welche sich mit der Neueinteilung hier eine viel geringere Einnahme haben als in den größeren Hafen­der Wahlkreise zu befassen haben wird. städten und deshalb nicht mit diesen konkurrieren können. Hierüber Im übrigen wird der Hauptvorstand fünftighin verpflichtet, die soll durch Fragebogen Klarheit geschaffen werden. Die Bezirksleiter aus der Generalversammlung bezw. dem Verbandstage eingelaufenen werden beauftragt, von Zeit zu Zeit eine Statistit herauszugeben Anträge sechs Wochen vor Eröffnung derselben im Hafenarbeiter" über den Umfang der Betriebe in den einzelnen Hafenorten, resp. bekannt zu machen. Weiter ruft noch die Frage eine längere Aus- wie viel Arbeiter daselbst beschäftigt find. einandersetzung hervor, ob die besoldeten Verbandsbeamten, speciell Der nächste Verbandstag wird in Stettin   abgehalten. die Bezirksleiter, auch noch Mandate, event. fogar Doppelmandate aus­Die Berichte der Bezirksleiter sollen fünftighin der Vorlage des Der Verbandstag tritt in die Beratung der Anträge ein, die üben dürfen. Eine Regelung dieser Frage wird in der Vormittags- Vorstandes beigefügt werden. Als erster Vorsitzender des Verbandes fich auf Statutenberatung beziehen. Als Verbandszwed foll fizung nicht herbeigeführt. wird Genoffe Döring, als zweiter G. Warlich per Acclamation im Statut noch angeführt werden: die möglichste Beschränkung der Nachmittags- Sizung. wiedergewählt. Als Schriftführer wird N. Lange- Hamburg   neugewählt. Arbeitszeit, Beseitigung der Nacht- und Sonntagsarbeit unter Zu- Es wird in der Beratung der Anträge betreffs Statutenänderung als Haupttassierer wird Aug. Heitmann per Acclamation wieder­grundelegung eines den Bedürfnissen der Arbeiter entsprechenden fortgefahren. Die Debatten find im allgemeinen ganz außergewöhn- gewählt. Mit der Wahl des Redakteurs des Hafenarbeiter", Arbeitslohnes, sowie die Einführung von Wohlfahrts- Einrichtungen. lich eingehende, weshalb die positiven Resultate nur geringe find. Görlitz  , ist der Verbandstag einstimmig einverstanden. Die Un­Auch wird das Verbandsorgan kostenfrei geliefert. Ueber die Gine ganze Reihe der gefaßten Beschlüsse regeln lediglich die ge- stellung der bisherigen drei Bezirksleiter wird gleichfalls bestätigt. Beitragshöhe wird namentlich abgestimmt und beschlossen mit 31 fchäftliche Seite der Verbandsarbeit und sind daher ohne öffentliches Bum internationalen Arbeiterfongreß und der demselben voran­gegen 9 Stimmen, daß der Beitrag während der Dauer von Interesse. Bezüglich des Prozentfazes, der von den Verbands gehenden internationalen Konferenz der Hafen- und Transport­39 Wochen( vom 1. April bis 31. Dezember) pro Woche 30 Pf., beiträgen den Ortsverwaltungen verbleibt, einigt man sich schließlich arbeiter werden Döring- Hamburg   und Deder Magdeburg für weibliche, sowie für solche Mitglieder, die den üblichen Tages dahin, daß 80 Proz. des Gesamt- Wochenbeitrags von 45 Pf. an die gewählt. Zum nächsten Gewerkschafts- Kongreß werden Döring und Yohn nicht verdienen, und Invaliden 15 Pf. Die bisherigen Säße Centraltasse abzuführen sind statt der bisherigen 662, und 20 Broz. Schleef- Hamburg   gewählt. Zu dem im April d. J. in Halle stattfindenden betrugen 20 und 10 Bf. Bei Krankheit eines Mitgliedes wird jedoch statt wie bisher 33 Proz. sollen am Drte verbleiben. Es würden Verbandstag der Maschinisten und Heizer wird Deder Magdeburg der Beitrag auf die Hälfte ermäßigt. Ebenso zahlen auch noch bei diesem Prozentsaze pro Mitglied und Jahr noch einige delegiert. Siz der Verbandsleitung bleibt Hamburg  , jener des folche Mitglieder, die 60 Jahre alt und mindestens 10 Jahre Pfennige mehr in den Ortstassen verbleiben als bisher. Ausschusses Stettin   und der der Revisionskommission gleichfalls Verbandsmitglied sind, den halben Beitrag. In Fällen von Not Ein Hauptaugenmerk wird auf die ftrengere Kontrolle Hamburg  . Das neue Statut tritt bereits am 1. April 5. Js. in und Arbeitslosigkeit fam der Beitrag bis zu 13 Wochen von der der einzelnen Ortskaffen gerichtet und an Stelle der bisherigen Kraft. Ortsverwaltung, auf längere Frist jedoch nur vom Hauptvorstand mangelhaften Bestimmung folgende schärfere ins Statut auf Nach Erledigung einiger minder wichtigen Angelegenheiten wird gestundet bezw. in besonderen Fällen erlassen werden. Nicht genommen:" Jede Mitgliedschaft wählt zur Ueberwachung und der Verbandstag mit einem feurigen Schlußwort des Vorsitzenden arbeitsfähige Invaliden sind von Extrafteuern befreit. Mitglieder, Kontrolle der örtlichen Kaffengeschäfte mindestens drei Revisoren. und einem begeisterten dreifachen Hoch auf den Verband und die die am Tage ihrer Erkrankung 13 Wochen rückständig sind, haben Diese haben monatlich eine ordentliche und jährlich mehrere außer moderne Arbeiterbewegung nach 8 Uhr abends geschlossen. feinen Anspruch auf Krantenunterſtügung. Die Auszahlung ordentliche, d. h. vorher nicht angemeldete Revisionen der Ortskasse des Sterbegeldes wird fernerhin auch von der Zahlung der aus vorzunehmen. Ueber etwa vorgefundene Mängel oder Unregelmäßig Bon principeller feiten muß dem Hauptvorstand sofort Mitteilung gemacht werden, geschriebenen Ertrasteuern abhängig gemacht. Wichtigkeit ist die einstimmige Annahme eines Antrages der Mitglied- andernfalls dieselben für etwaige Fehlbeträge haftbar gemacht werden Rigdorf. Verein gewerblich thätiger Frauen und Mädchen von schaft Schönebeck   an der Elbe  : Wenn ein Mitglied stirbt, welches tönnen." Die weiteren Beschlüsse beziehen sich auf die Regelung des Rigdorf und Umgegend. Die am 24. Februar in Briz, Werder­zehn Jahre ununterbrochen zu unsrem Verbande gesteuert hat, so ist Geschäftsgebahrens der Mitgliedschaften. der Verband für dessen Frau im Falle ihres Ablebens verpflichtet, Sodann lommen die Anträge über Abänderung des Streit straße 27, bei Weniger abgehaltene Versammlung erfreute sich eines guten Besuches. Dem praktischen Naturheilkundigen Grundmann wenn sie nach dem Tode ihres Mannes nicht wieder verheiratet ge- reglements zur Beratung. Die wöchentliche Unterstützung im Streit wurde für seinen Vortrag" Frauenleben und Leiden", welcher durch weſen ist und noch minderjährige Kinder unter 14 Jahren vorhanden sind, beträgt für Verheiratete 12 M., für jedes Kind 1 M. und Vorführung von Lichtbildern noch ergänzt wurde, reicher Beifall zu an die Hinterbliebenen 50 M. Sterbe- Unterstützung zu entrichten. für Unverheiratete 10 M. Die bisherigen Streifmarken von teil. Im Verschiedenen forderte die Borfizende die zahlreich er­Statuten gemäß wird das Frauen- Sterbegeldnur dann bezahlt, wenn die 50 Pf. bleiben bestehen. Neu hinzu kommt teilweise die Bestimmung: schienenen Gäste auf, die Bestrebungen des Vereins durch ihren Frau vor dem Manne stirbt usw. nach zweijähriger Mitgliedschaft Wird durch eine in Aussicht genommene Lohnbewegung oder durch Beitritt zu unterstützen. Ferner teilte dieselbe mit, daß die nächſte des letzteren. Beim Ableben eines Mitgliedes wird nach halbjähriger eine Aussperrung die Hauptkasse voraussichtlich erheblich in Anspruch Bersammlung am 2. März bei Thiel, Bergstr. 151, stattfindet. Auf Mitgliedschaft an die hinterbliebenen Angehörigen ein Sterbegeld genommen, so ist der Hauptvorstand gehalten, erforderlichenfalls der Tagesordnung steht ein Bortrag des Herrn Rechtsanwalts ausgezahlt und zwar bis zu zweijähriger Mitgliedschaft 50 M., bis bor Ausbruch derselben für eine bestimmte Zeit die obligatorische Steinschneider. Zahlreicher Besuch erwünscht. Nach Erledigung zu fünfjähriger 60 m. und nach mehr denn fünfjähriger Mitglied- Entnahme dieser Warken für sämtliche nicht am Streif beteiligten Mit einiger fleiner Angelegenheiten wurde die Versammlungum 11 Uhr fchaft 70 M. Von wirklicher Humanität zeugt auch die angenommene glieder des Verbandes zu bestimmen." Das Geld für diese Streifmarken Bestimmung, laut welcher folche verstorbenen Mitglieder, welche barf fünftig nicht mehr, wie bisher bisweilen geschah, den Lokal­feine Angehörigen mehr hinterlassen und ihre statutarischen faffen entnommen werden. Die Information über stattfindende Bestimmungen nicht erfüllt haben, von der Ortsverwaltung Streits ist den Lokalvereinen sofort zuzustellen. beerdigt werden sollen. Da sich die bisherigen Revisions- Eine lange und breite Debatte ruft die vom Hauptvorstande be­toften der Hauptkasse durch den Ausschuß ganz un antragte Anstellung eines Verbandssekretärs durch berhältnismäßig teuer stellten, wird zwecks Nachprüfung und Vorstand und Ausschuß hervor. Schließlich kommt es zur nament­leberwachung der Hauptkassengeschäfte eine aus fünf Mitgliedern lichen Abstimmung und wird der Antrag mit 30 gegen 9 Stimmen bestehende Revisionsfommission gewählt; dieselbe hat an dem Drte angenommen. Auf Grund eines Antrages von Stettin I wird der ihren Sig, wo sich der Siz des Hauptvorstandes befindet. Die Centralvorstand beauftragt, in sämtlichen Zahlstellen Erhebungen Swinemde. 768 -5 Haparanda 778 Still viel Unfälle in 2bedect den Hafen- Hamburg 768D Wahl wird durch die am Orte befindlichen Mitgliedschaften voll- darüber anzustellen: a) Wie 1Dunst -3 Petersburg 774D betrieben vorkommen; b) die Art der Unfälle, die Dauer Berlin   768 D 2Schnee-5 Cort 770NN 2wolfig zogen. 2mollig-2 Aberdeen  Eine Reihe weiterer Anträge beziehen sich auf die Einteilung der Arbeitszeit und welche Unfallgefahr die lange Arbeits- Frant.a.M. 767 N München 764 MD 2bedeat-6 Paris 766 D 2bebedt- 1 der Wahlbezirke, was angesichts der geographisch teilweise sehr un- zeit für den Arbeiter in sich schließt; c) ob und welche Berufs­Wien 767 Still Nebel günftigen Lage erflärlicherweise zu Meinungsverschiedenheiten und frankheiten unter den Hafenarbeitern vorkommen. Als Material hierau Wetter Prognose für Sonntag, den 28. Februar 1904. längerer Debatte Veranlassung giebt. Der Verbandstag einigt sich wird dem Vorstande ein Antrag Rostock   überwiesen: Einführung Beitweise auftlarendes, vorherrschend wolkiges Frostwetter mit leichten schließlich dahin, daß alle diesbezüglichen Anträge einer Kommission einer prozentualen oder staffelförmigen Beitragsleistung, weil wir Schneefällen und schwachen nordöstlichen Winden.

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