Abg. Meist( Soc.):
wir zu.
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Schluß 634 Uhr.
Abgeordnetenbaus.
38. Sigung, Donnerstag, 10. März 1904, 11 Uhr. Am Ministertische: Budde.
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Die zweite Lesung des Eisenbahn Etats wird bei den Forts dauernden Ausgaben( Titel Besoldungen) fortgesetzt. Abg. Brust( C.):
wird.
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bemüht, die Mißhandlungen zu verhüten, er 1 tadelloser Dienstzeit infolge passiven Widerstandes einmal zu einer über einnimmt, ich bin ein Mann, der seine Pflicht thut, fonft nichts! tennen wir an. Empfehlen würde es sich, die vielen Miß handlung haben hinreißen lassen, gleich zu( Lebhafter Beifall rechts.) Besichtigungen, welche die Offiziere nur nervös machen, entlassen. Die Socialdemokratie treibt zur Revolution. Auch Darauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Freitag nach Möglichkeit einzuschränken. Was den Antrag Auer an der Reichskanzler ist dem gegenüber zu forglos.( Einzelne Rufe: 1 Uhr. Tangt, so ist dessen erster Teil wohl schwer ausführbar. Sehr richtig! rechts.) Kurz nach der Rede des Reichskanzlers im Eine Belehrung der Soldaten über ihr Beschwerderecht geschieht Dezember vorigen Jahres wurde in der„ Neuen Zeit" bereits jetzt mehrmals im Jahre. Die letzte Forderung endlich ist Graf Bülow mit Calonne berglichen, der das fran eine Sache der militärgerichtlichen Urteile, auf die der Herr Reichs- zösische Volk vor der Revolution über die Gefahr die Gefahr hinwegkanzler feinen Einfluß hat. Die Resolution der Kommission nimmt zutäuschen suchte. Der Artikel enthält den Satz: Es ist ein auf§ 147 des Militär- Strafgesetzbuchs Bezug. Dieser Paragraph rrtum, sich einzubilden, daß Revolutionen immer nur unter den kommt in der Praxis fast gar nicht zur Anwendung. Bei 647 Ver- historischen Voraussetzungen entstehen können, die damals in Frankurteilungen wegen Mißhandlung in Preußen ist der Paragraph reich bestanden haben." Es wird also in der socialdemokratischen im Jahre 1902 nur in 26 Fällen zur Anwendung gekommen. Es ist Presse ganz offen mit der Möglichkeit einer Revolution gerechnet. aber zweifellos, daß in sehr vielen Mißhandlungsfällen die Vor- Wir müssen unser Unteroffiziercorps vor socialdemokratischer Vergesetzten Kenntnis von den Mißhandlungen gehabt haben müssen. seuchung schüßen und den Kampf gegen die internationale revo= Herr Goldschmidt hat dem Herrn Minister einen Vorwurf daraus Wir sollten deshalb dem Vorschlag der Kommission zustimmen, der lutionäre Socialdemokratie siegreich bestehen.( Beifall rechts und bei gemacht, weil er 27 Eisenbahnarbeiter wegen ihrer Zugehörigkeit zur das wirksamste Mittel gegen die Mißhandlungen bedeutet.( Bravo ! den Nationalliberalen.) jocialdemokratischen Organisation entlassen hat. Im allgemeinen im Centrum.) Kriegsminister v. Einem: Auf die Resolution Auer will ich nicht kann ich es aus Gründen der allgemeinen Gerechtigkeit nicht billigen, eingehen, nachdem Herr Gröber und der Herr Vorredner be- daß Arbeiter ihrer politischen Ueberzeugung willen gemaßregelt werden. fundet haben, daß sie dieselbe ablehnen. Der Soldat hat jetzt rismus follte uns verhindern, irgend welche Verbesserungsanträge zubringen, sondern beim Hauptmann, und dieser hat die verdammte angeführten Falle scheint die Sache allerdings etwas anders zu Man hat behauptet, unsre gegensätzliche Stellung zum Milita nicht mehr beim Unteroffizier oder Feldwebel die Beschwerde an- Was das bedeutet, haben speciell die industriellen Arbeiter des Ruhrreviers zu stellen. Dagegen muß ich entschieden protestieren. Wir haben zubringen, sondern beim Hauptmann, und dieser hat die verdammte in den Zeiten des Kulturkampfs erfahren. In dem von Herrn Goldschmidt zu stellen. Dagegen muß ich entschieden protestieren. Wir haben Pflicht und Schuldigkeit, jeder derartigen Beschwerde nachzugehen liegen. Wenn die Leute in der That bei Eingehung ihres Vertragsdie Pflicht als Bertreter der großen Masse des Volkes bis in die letzten Konsequenzen. Wir haben ja heute verhältnisses mit aller Deutlichkeit darauf aufmerksam gemacht worden ( Oho! rechts.) zu betonen, daß wir die Söhne des deutschen Volkes in der Herrn Meist als einen Mann bon Armee geschützt wissen wollen gegen alle Mißhandlungen.( Sehr richtig! außerordentlich tiefem sind, daß ihre Zugehörigkeit zu einer socialdemokratischen Organisation Pflicht und Rechtsgefühl fennen gelernt. Während seiner bei den Socialdemokraten.) Wer wie ich selbst Soldat gewesen ist, Militärdienstzeit aber hat er offenbar von diesen Gefühlen nicht geduldet werden könne, so kann dem Vorgehen des Herrn von diesen Gefühlen Ministers eine gewisse Konsequenz und Berechtigung nicht abgesprochen hat ein Urteil darüber, wie es in den Kasernen zugeht, während mur einen recht platonischen Gebrauch gemacht. werden. die Herren der Rechten, die als Offiziere oder Einjährige ge- Er hat den Kameraden, von dem er uns erzählte, ruhig nicht ohne Trozdem möchte ich den Herrn Minister bitten, Not dient haben, dem Kasernenleben meist vollkommen fernstehen. Auch weil besser als scharf vorzugehen, mißhandeln lassen, trotzdem er sogar die Sympathie feines auf dem Ererzierplage tommen ja Mißhanddurch aggressive Mittel durch Aufklärung und Abstellung lungen vor, wenn der die Aufsicht führende Offizier nicht Lieutenants hatte. Warum ist er denn nicht zu ihm gegangen und der berechtigten Klagen der Socialdemokratie entgegengetreteit Ueber das Koalitionsrecht der Eisenbahnarbeiter im allgenügend acht giebt. Als ich in Koblenz diente, hatten wir einen hat ihm gesagt: Was sind Sie für ein Unmensch, warum Offizier, der sich der größten Beliebtheit bei den Mannschaften demokraten.) Hier aber hat der Brunnquell aller Liebe, der von Arbeiterzeitung" und den meines Fraktionsgenossen v. Savigny an mißhandeln Sie den Mann so.( Unruhe bei den Social- gemeinen kann ich mich nur den Ausführungen der„ Westdeutschen erfreute, weil er auf dem Ererzierplatz nicht duldete, daß jedem socialdemokratischen Herzen zu seinem Nächsten fließt, versagt. schließen. Ebenso unterschreibe ich, was Herr Herold über das ein Soldat auch nur angerührt wurde. Die meisten( Heiterkeit.) Wenn Herr Meist wirklich die große Energie und tiefe Koalitionsrecht der Landarbeiter gesagt hat. Gewiß ist das Geſetz Mißhandlungen kommen aber in den Kasernen bor und besonders da, wo sich infolge der Lage der Kasernen die Liebe hätte, dann war es ſeine Pflicht, diese Dinge zur Anzeige zu bon 1854 veraltet, aber bei einer Neuregelung dieser Materie Unteroffiziere recht unter sich fühlen. Der Herr Kriegsminister bringen. Sein Kamerad wird von Herrn Meist nicht singen können: hat sich ja neulich sehr entschieden gegen die Mißhandlungen aus- Ich hatt' einen Kameraden, einen beffern findst Du nicht.( Heiterkeit, kann doch den Landarbeitern das Recht, während der Ernte zu streiken, der Eisenbahnarbeiter, das glaube ich auch im Namen meiner gesprochen, aber er hat die Wirkung seiner Worte abgeschwächt da- sehr gut! rechts.) Er hat sich selbst und seiner Sache durch seine nicht gewährt werden. Das Koalitionsrecht der Landarbeiter und ( Bravo ! rechts.) durch, daß er erklärte, fleine Stöße und Ohrfeigen sollten nicht als heutige Rede keinen guten Dienst geleistet. Mißhandlungen angesehen werden. Abg. v. Standy( f.): Bei der Beschaffenheit der mensch- Fraktion sagen zu können, muß anders geregelt werden wie das Auch Herr v. Estorff jagt ja rich en Natur ist es vollkommen ausgeschlossen, daß in einer so Koalitionsrecht der gewerblichen Arbeiter. Hier muß das Einzelin seinem Buche, daß erst, wenn die Soldaten mit der Klopfpeitsche großen Armee die Weißhandlungen ganz aufhören. Vorgebracht sollten Arbeitern soll das Recht des Streits als letztes Mittel gewährt Auch diesen interesse hinter dem Gesamtinteresse zurüdtreten. aus den Betten gejagt würden, sie fich beleidigt fühlen könnten. In hier nur die Fälle werden, wie sie Herr Gröber anführte, in denen werden. Aber nur für den äußersten Fall, den Eisenbahnern nicht der That beweisen die ergangenen Urteile, daß Ohrfeigen sehr gering zweifellos der§ 147 zur Anwendung hätte kommen müſſen. Die im Falle eines Krieges, den Landarbeitern nicht zur Zeit der Ernte, beurteilt werden. So wurde ein Feldwebel, der bereits wegen Mik- Resolution der Kommission trifft durchaus das Richtige, ihr stimmen das heißt nicht da, wo das allgemeine Interesse in Frage kommt. handlung vorbestraft war, mit 16 Tagen Arrest bestraft, weil er seine Dagegen bedeutet die Resolution Ablaß ein MißtrauensUntergebenen geohrfeigt hatte, ebenso ein Unteroffizier, der einen Soldaten derartig geohrfrigt hatte, daß das Trommel- votum gegen die Heeresverwaltung, zu dem wir keinen Anlaß haben, Ich weiß ja, daß die Socialdemokratie mir aus dieser Stellungnahme fell platte, und er zwei Monate im Lazarett zubringen mußte. ebenso werden wir gegen die socialdemokratische Resolution aus den einen Strick zu drehen versuchen wird. Aber das kann mich in meiner Wir bezweifeln, daß die Militärverwaltung alles gethan hat, um von Herrn Gröber angeführten Gründen stimmen.( Bravo ! rechts.) Stellungnahme nicht behindern. Redner wünscht des weiteren, daß der Die Socialdemokratie bringt die Soldatenmißhandlungen nur Miniſter in Bezug auf das ungehinderte Weiterbestehen des Trierer diesen Mißhandlungen entgegenzutreten. Noch immer giebt es durchaus ungeeignete Menschen unter den Unteroffizieren. Und dabei wird aus agitatorischen Gründen vor. Sie will das Bollwerk der Armee Eisenbahnerverbandes eine beruhigende Erklärung abgeben möge. Verbesserung der Lage seiner Mitglieder erstrebt und habe auch von Anfang an in dem Rekruten das Gefühl der Abhängigkeit und einwerfen durch Lockerung der Disciplin. Wenn die Socialdemokratie Dieser Verband habe stets in loyaler und genügsamer Weise die Furcht erweckt, wenn man ihm nach der Einkleidung die Kriegs- von Idealen spricht, so ist das einfach- komisch. Bei ihr selbst segensreiche Staffeneinrichtungen geschaffen.( Bravo ! im Centrum.) artikel vorliest. In fast jedem Artikel werden Todesstrafe, Zuchthaus giebt es die schlimmste Tyrannei, Beschimpfungen und Gemütsroheiten! Wie beschimpft sich selbst die socialAbg. Felisch( fons.) und Gefängnis bis zu unabsehbarer Dauer angedroht. Das genügt, demokratische Elite gegenseitig! Im allgemeinen nehmen wir ja wendet sich gegen die Konsumvereine der Eisenbahnbeamten. Wenn um einen mutigen Mann zu ducken, ihm die Luſt der Beschwerde zu viel zu sehr von den Socialdemokraten Notiz; die Herren erzählen diese nicht ohne die Prämien der Konsumvereine auskommen können, nehmen. Und gerade Ihre„ braven Jungen vom Lande", Herr uns ja immer dasselbe. Möge die Armeeverivaltung unbekümmert so sollte man ihre Gehälter erhöhen. Redner wendet sich hierauf in Kriegsminister, werden am meisten mißhandelt, weil ihre Arbeit sie schwerfällig gemacht hat. Mir sagte mein um socialdemokratische Denunziationen ihren Weg gehen!( Bravo längeren Ausführungen gegen das Koalitionsrecht der EisenbahnUnteroffizier, der neun Jahre in der preußischen Armee gedient rechts.) Abg. Payer( südd. Volksp.): hatte, ich sei der erste Soldat, den er noch nicht durchgeprügelt habe. Wenn Sie also Ihr Renommee wahren wollen, dann beseitigen Sie Ich habe meinen Ohren nicht getraut, als ich die die Mißhandlungen, Herr Minister! Ausführungen des bayrischen Generalmajors Generalmajors von Bon all den Kriegsartikeln sprechen nur zwei von Beschwerden: Endres hörte; so befremdend waren sie nach Inhalt und Art. 22 verbietet dem Soldaten, mit Kameraden gemeinsam sich Ton.( Lebhafte Zustimmung links.) Ich kann mir die Rede des zu beschweren oder während des Dienstes eine Beschwerde Herrn v. Endres nur dadurch erklären, daß er bei der Rede des borzubringen. Und Artikel 22 stellt wissentlich oder fahrlässig Dr. Müller- Meiningen nicht anwesend war. Herr v. Endres ist das Opfer falsche Beschwerde unter Strafe. Deshalb fordern wir, daß einer beklagenswerten Berivechselung geworden: Dr. Müller- Meinungen die Soldaten immer wieder auf ihr Beschwerderecht hingewiesen hat von der längeren Vorbildung der bayrischen Offiziere auf werden. Und die Bestrafungen sollen bekannt gemacht werden, um den Gymnasien usw. gesprochen. Herr v. Endres aber meinte die Es handelte sich hier um ihnen den Erfolg der Beschwerde klarzumachen und die Miß- Herzens- und moralische Bildung. handelnden abzuschreden. Zu dem gleichen Zwede wird z. B. fämt- rein technische Meinungsverschiedenheiten über die lichen Berliner Mannschaften mitgeteilt, wenn ein Soldat wegen Ausbildung der Offiziere. Herr v. Endres sprach in einer Weise, Bertveigerung des Honneurs gegenüber dem Stadtkomman- wie ich fie noch nie im deutschen Reichstag gehört danten bestraft worden ist. Die verlangte Verlesung habe.( Lebhafte Zustimmung links.) brauchte nicht, wie Herr Gröber meinte, tagelang in Anspruch zu Mit feiner Silbe hat Dr. Müller- Meiningen den Partitularismus nehmen. Zwei Stunden beim Appell allmonatlich geschürt oder die bayrische gegen die preußische Armee aufgehezt. würden genügen, um aus allen Urteilen das Wesentliche zu( Sehr richtig! links.) Aber fast jeder Satz des Herrn v. Endres Auf dem Heimarbeiterschutz- Kongreß hat Frau Klara Zetkin verlesen. Dann würde bis in die entlegensten Garnisonen schloß mit einer höhnischen persönlichen Anzapfung des Dr. Müller- behauptet, es gebe Hunderte von Eisenbahnschaffnern, die nicht Herr Meiningen . Mir ist es ja persönlich leid um Herrn v. Endres. Die Gröber meinte, daß schon jetzt die Rekruten auf ihr Beschwerberecht Presse hat ihm gerade in den letzten Tagen häufig die Eigenschaft existieren könnten, wenn ihre Frauen nicht 90 Pf. bis 1 M. täglich durch Heimarbeit verdienten. Ich nehme an, daß das eine der aufmerksam gemacht werden. Aber eben viel zu selten! Das Bewußt zugelegt, die er dreimal dem Dr. Müller- Meiningen abgesprochen gewöhnlichen socialdemokratischen Uebertreibungen ist, immerhin wäre sein von diesem Recht muß ihnen in Fleisch und Blut übergehen. Selbst hat. Nun ist er, fürchte ich, dieſer für ihn günſtigen Entwicklung eine Gehaltsaufbesserung für diese Beamten durchaus angebracht eine Beschwerde pflicht bei Mißhandlungen wäre nichts Uebriges. selbst in den Weg getreten. Unfre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, ist.( Bravo ! rechts.) Wenn Sie unsre legte Forderung annehmen, so find wir überzeugt, daß die Debatte in dem Ton geführt werde, der bisher üblich war. ( Sehr richtig! links.) daß die Mißhandlungen mit der Zeit verschwinden werden. Noch ein Wort über die Militärmißhandlungen. Ich habe nie socialdemokratischen Eisenbahnarbeiter billigen, wenn ich nicht nur von Herr Brust hat gesagt, er tönne nur dann die Entlassung der Wir können diejenigen nicht als Erzieher in der Armee weiter dulden, die durch Mißbrauch ihrer Macht bewiesen haben, daß sie sich begreifen können, wie ein und derselbe Vorgesetzte oft lange dieser Stelle, sondern auch sonst über meine Stellung zu dem socialZeit hindurch Mißhandlungen begehen kann; man ist in der demokratischen Verbande keinen Zweifel gelassen hätte. Ich konstatiere, für diese Aufgabe nicht eignen. Die bayrische Kammer hat sich mit Zeit hindurch Mißhandlungen begehen kann; Vorgesetzte, die dergleichen einem ganz ähnlichen Antrag befaßt. Der bayrische Kriegsminister Kaserne doch so eng beieinander. richtet sind, daß das Halten des Weckrufs" und eine Beteiligung an hat sich zu der Tendenz des Antrages durchaus zustimmend nicht sehen, sollten behandelt werden wie solche, die nicht daß durch Anschlag in allen Werkstätten die Arbeiter davon unterDie Urteile der Militärgerichte sind viel den Bestrebungen des socialdemokratischen Verbandes nicht geduldet geäußert, und die bayrische Kammer hat diesen von socialdemokra- fchen wollen. fischer Seite stammenden Antrag dann auch angenommen. fach viel zu milde.( Sehr richtig! links.) Wichtig wäre es, werden würde. Schwäche ist in solchen Fällen der größte Fehler, wenn das Beschwerderecht erleichtert würde. Heute ist das Risiko Aber die Erste bayrische Kammer, in der die Herren fizzen, des Soldaten, der sich beschwert, zu groß, versieht er das geringste den man zeigen kann, es muß mit aller Energie vorgegangen werden. Was den Trierer Verband die schon durch die Geburt ihre Qualifikation als Gesetzgeber in der Form, so hat er sich sein ganzes spätere militärische Leben Lebhaftes Bravo! rechts.) erbringen, hat den Antrag abgelehnt. Doch der Referent, verdorben. Der jetzige Begriff der Disciplin und Manneszucht ist langt, so verfolgt derselbe durchaus annehmbare sociale Ziele, Er darf aber nicht ein der ehemalige General v. Fries erkannte auch dort an, nicht mehr haltbar.( Sehr richtig! links.) Eine Folge dieses ich stehe ihm freundlich gegenüber. daß die Strafen für Militärmißhandlungen verschärft werden Systems ist es, daß oft ganze Züge von Mannschaften an der Grenze folgt genau dieselben wirtschaftlichen Ziele. Die Beteiligung der Monopol für sich in Anspruch nehmen. Der Kasseler Verband ver müßten.( Hört! hört!) Ich hoffe, Sie werden unsern An- des Meineides schwanken und sie direkt überschreiten, nur weil sie sich trag annehmen und damit die Soldaten darauf hinweisen, betont, nicht verbieten. Wer übrigens sehen will, welche Unkenntnis muß in jeder Organisation sein, aber die Disciplin darf den sorgen, daß die Beschwerdeführer vor späteren Berfolgungen ich in socialen Fragen befize, der lese den heutigen Artikel des daß sie nicht zu sflavischem Gehorsam verpflichtet sind. Disciplin fürchten die Wahrheit zu sagen. Zum mindesten müßte man dafür Eisenbahnangestellten an Konsumvereinen fann ich ihnen, wie bereits Soldaten nicht verpflichten, sich als Prügeljunge gebrauchen zu geschützt werden, indem man sie in eine andre Abteilung Vorwärts" über die gestrigen Verhandlungen. Ich möchte diesem bersegt. Minderwertige Subjekte müßten rechtzeitig aus dem Artikel nicht die Ehre zu teil werden lassen, ihn hier zu verlesen, laffen. Man hat uns vorgeworfen, unsre Kritik wirke verhehend. Auf dem Gebiete der Soldatenmishandlungen werden wir in der That Heere entfernt werden. Wian sollte aber auch nicht an die Unter- aber es ist doch nötig, daß Sie sich unterrichten, wie unfähig und wie auch die sämtlichen übrigen unausgesezt weiter heßen, bis auch der letzte Soldatenschinder aus der office Anforderungen stellen und ihre Autorität nicht ihr Miniſterit durch Abrüffelung vor der Front untergraben. Herren, leider auch der Abgeordnete Goldschmidt( Heiterkeit) beurteilt Armee heraus ist. Das Bolk, das die Lasten des Militarismus Man hat hier von seiten der Rechten mit ziemlichem Be- worden. Ich habe mich gegen nichts andres gewendet als gegen zu tragen hat, fordert als sein Recht, daß seine Söhne und Brüder hagen mit dem gefährlichen Gedanken des Bürgerkrieges eine einseitige Aufhebung des Kündigungsrechts.( Sehr wahr 1 rechts.) nicht weiter mißhandelt werden. Betveisen Sie durch Annahme unjres Antrags, daß es Ihr ernster Wille ist, die Mißhandlungen zu gespielt und offen davon gesprochen, daß die socialdemokratischen Die Socialdemokraten verlangen, daß ein Eisenbahner, der in Führer in nicht allzu ferner Zeit mit Flinte und Galgen bedient beseitigen. Vermögen Sie das nicht, so beweisen Sie damit nur, werden müßten. Das macht uns wahrlich keinen großen Ruhm nach ihren Gewerkschaften aufgenommen ist, eigentlich unkindbar daß Ihr ganzes System, das den Soldaten zu sklavischem Gehorsam außen hin.( Sehr wahr! links.) Man sollte nicht mit solchen Ge- Recht der Kündigung in Massen für sich in Anspruch nehmen. ist, während die Eisenbahner selbst jeden Augenblick das zwingt, ein unzeitgemäßes ist.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) danken und Worten, die von so außerordentlicher Tragweite find, Das ist offen ausgesprochen in dem Wort: Koalitionsrecht ohne Abg. Lehmann( natl.): Wir sind alle einig in der Verurteilung spielen.( Lebhaftes Bravo! links.) Es ist eigentümlich, wie sich die Begriffe
die Schen vor neuen Mißhandlungen verbreitet werden.
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arbeiter.
Abg. Dr. Schuly- Bochum( natl.) wünscht, daß die Eisenbahnverwaltung mit aller Energie dem Eindringen der Mächte des Umsturzes in die Kreise der Eisenbahner entgegentreten möge.
Abg. Frhr. v. Zedlitz und Neukirch( freik.): Wir schulden dem Herrn Minister großen Dant, daß er auf dem Gebiete der Abwehr socialdemokratischer Bestrebungen es nicht bei schönen Worten hat bewenden lassen, sondern zu wirklichen Thaten übergegangen ist. Ich freue mich, daß sogar Herr Kollege Bruft die Berechti gung der Entlassung socialdemokratischer Eisenbahnarbeiter anerkannt hat. Nichts könnte die Macht der Socialdemokratie mehr stärken, als wenn es ihr gelänge, in den Streisen der Eisenbahner Einfluß zu erlangen. Die Eisenbahner sind gewissermaßen die ( Sehr richtig! rechts.) Borgarde unsrer großen Festung des Heeres, und es ist Pflicht dor Eisenbahnverwaltung, im Interesse der Sicherheit des Staates bou dieser Borgarde alle zersetzenden Einflüsse fernzuhalten. Abg. Dr. v. Dirksen( frk.):
Minister Bidde:
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der Soldatenmißhandlungen, aber auch darin einig, daß die völlige Bayrischer Generalmajor v. Endres: Herr Payer hat die Diffe- Streifrecht ist Unsinn. ändern. Früher galt der Kontraktbruch als Ausfluß der Untreue, Beseitigung derselben stets ein frommer Wunsch bleiben wird, so- renz zwischen Dr. Müller- Meiningen und mir auf das technische heute bezeichnet man die Streifbrecher als verächtliche Menschen. lange die Armee, aus Menschen besteht und nicht aus einer Gebiet beschränken wollen. Nach dem mir vorliegenden Bericht einer Daran haben aber die bürgerlichen Parteien mit schuld, wenn sie Hammelherde, wie es im Zukunftsstaat sein mag.( Heiter- freifinnigen Zeitung hat er aber gesagt, das bayrische Offiziercorps der Sache nicht klar auf den Grund gehen und mal unter das Koalitionsfeit.) Auch wir verlangen ſtrenge Strafen für Schindereien stände auf einer viel höheren Bildungsstufe als das preußische. Ich mänteldhen, das in Dresden einige Riffe bekommen hat, herunterder Mannschaften. Die Offiziere haben große Rechte, aber auch große fonnte nicht vermuten, daß damit gesagt sein solle, der Besuch der mäntelchen, das in Dresden einige Risse bekommen hat, heruntergucken wollen. Verbänden, die wirklich das Wohl der Arbeiter berPflichten. Natürlich kann der Ton auf dem Kafernenhof nicht derselbe Prima sei entscheidend für die Zahl der Mißhandlungen.( Beiterkeit folgen, habe ich nie etwas in den Weg gelegt, aber die Socialdemo Gerade etwas derartig Unmögliches wollte ich Dr. Müller- fraten befördern nicht das Wohl der Arbeiter, fie verhöhnen jede sein wie in einem Mädchenpensionat.( Heiterkeit.) und gestern wurde rechts.) Herrn v. Dldenburg nach dem Parlamentsbericht der National Meiningen nicht zumuten. Maßnahme der Staatsregierung zum Wohl der Arbeiter. Alles was Das Wesen der Zeitung" bon den Socialdemokraten Wir leben in einem föderativen Staate. zugerufen Großhier für die Arbeiter gethan ist, ist ohne die Mitwirkung eines einzigen schnauze"( Heiterfeit.) Wenn das hier im Reichstage ge- Föderation ist das Vertrauen der Regierungen untereinander.( Sehr Socialdemokraten geschehen. Es kann den Eisenbahnarbeitern nicht fchieht, dann möchte ich Sie mal draußen sehen.( Heiterkeit.) richtig! rechts.) Jeden Versuch, hier, ich will nicht sagen: Zwietracht zu oft genug gefagt werden, daß ihre schlechtesten Vertreter die SocialHier habe ich die Schimpfliste von Dresden ( Redner zeigt ein läng fäen, aber die eine Regierung zu loben, die andre zu tadeln, muß demokraten sind.( Lebhaftes Bravo! rechts.) liches Blatt Papier vor), darin steht unter anderm Lügner, Schuft, ein pflichtgetreuer Vertreter der verbündeten Regierungen mit aller Denunciant, Verräter. Davon können noch die Unteroffiziere lernen. Energie zurückweisen, deren er fähig ist. Denn es handelt sich um ( Große Heiterfeit rechts.) Die Soldatenmißhandlungen find zum eine Eristenzfrage.( Lebhaftes Bravo! rechts.) großen Teil zurückzuführen auf Verrohung und Verwilderung unfrer Schließlich hat Herr Baher noch erwähnt:„ Ich fürchte, der Jugend durch die socialdemokratische Presse. Junge Leute Herr Generalmajor hat sich in seiner Entwicklung selbst geschadet." zwischen vierzehn und zwanzig Jahren, die nur socialdemokratische Ich bin ein fertiger Mann; bei mir fann von Entwicklung Zeitungen lesen, müssen ja irre werden an Gott und Menschheit. und Ehrgeiz für die Zukunft gar feine Rede sein. Es ist viel zu hart, Unteroffiziere, die sich nach langer Jch bin nicht abhängig von der Gefimmung, die die Presse mir gegen durch den Schluß der Diskussion die Möglichkeit verwehrt worden
Hierauf wird ein Schlußantrag gegen die Stimmen der Frei finnigen angenommen. Auf der Rednerliste stehen noch etwa Abgeordnete. Zur Geschäftsordnung bemerkt
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Abg. Defer( frs. Vpt.):
Ich konstatiere im Namen meiner politischen Freunde, daß uns