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ernster Borstoß nach dieser Richtung geführt worden ist, so lag das Der Fall Köhne. Wir berichteten vor kurzem darüber, daß trok Die Adresse des Vertrauensmannes des ersten Wahlkreises, daran, daß die Verhältnisse der Durchführung des Achtstundentages der Versuche, einen Konkurs zu vermeiden, die Zahlungseinstellung Genossen Georg Oppel, ist Rosenthalerstr. 50, vorn 3 Treppen. nicht günstig waren. Kürzlich ist diese Angelegenheit wieder in einer der Firma Wilhelm Köhne zum Konkurs geführt habe. In der gestern Mitglieder- Bersammlung der organisierten Putzer zur Sprache stattgefundenen Gläubigerversammlung erstattete der Stonkurs bei Schellhase, Ahornstr. 15a, seine Mitglieder- Versammlung mit In Steglit hält der Wahlverein heute( Mittwoch) abend 81/2 hr gekommen und man hielt es für notwendig, daß eine öffentliche stehung des horrenden Deficits, der ein recht interessantes Bild der wichtiger Tagesordnung ab. verwalter Herr Klein Bericht über die Vermögenslage und die Ent­Versammlung der Puzzer zu der Achtstunden- Frage Stellung nehme. wilden Spekulationslust entrollte, die seit den Tagen der letzten Hoch­Die Einführung der achtstündigen Arbeitszeit ist jetzt eine Not- konjunktur nicht nur einen bedeutenden Teil der Börsen-, sondern wendigkeit geworden, denn Berlin   hat sich in den letzten auch der Handelswelt ergriffen hat.

Gerichts- Zeitung.

Jahren so vergrößert, daß der Weg, den die Puzer nach Der jezige Inhaber der Firma, Herr Karl Söhne, trat, tie und bon der Arbeitsstätte zurückzulegen haben, täglich der Konkursverwalter ausführte, mit 18 Jahren in das Holzgeschäft Stadtverordnete in den Fußangeln des Vereinsgefehes. As in wenigstens zwei bis drei Stunden erfordert. Die Konjunktur ist der feines Vaters ein, und übernahm dasselbe 1873 mit einem Kapital Gnesen   die Frage der Pensionierung des ersten Bürgermeisters Durchführung der Bewegung günstig, denn Arbeitsgelegenheit ist von ca. 200 000 M. für eigne Rechnung. Die im Jahre 1789 fchwebte, lud der Stadtverordneten- Vorsteher 12 Stadtverordnete Durchführung der Bewegung günstig, denn Arbeitsgelegenheit ist begründete Wilhelm Köhnesche Nukholzhandlung, die stets von Vater nach seiner Wohnung zu Biere. Man unterhielt sich schließlich reichlich vorhanden. Da die Puzzer im Accord arbeiten, und eine auf Sohn übergegangen war, erfreute sich einer geachteten Stellung, auch über die Frage der Pensionierung und legte die Stellungnahme Erhöhung der Accordlöhne nicht fordern, so kann es den Unter- ihre Thätigkeit war von Erfolg begleitet, und wenn der Kridar den dazu für die Stadtverordneten- Versammlung in einem von allen nehmern wohl gleichgültig sein, ob die Puzzer 82 oder 8 Stunden Principien seiner Vorgänger treu geblieben wäre, seine ganze Kraft Anwesenden unterschriebenen Schriftstück fest. Der Stadtverordneten­arbeiten. Aber, wenn die Forderung des Achtstundentages gestellt dem Nuhholzhandel gewidmet hätte, dann wäre die Situation, in der Vorsteher Streowsti erhielt demnächst eine Anflage wegen Ueber­wird, so wird der Verband der Baugeschäfte auf dem Plan er er sich befindet, vermieden worden. Das Holzgeschäft befriedigte tretung der§§ 1 und 12 des Vereinsgefehes, weil er, ohne Anzeige scheinen, denn für ihn ist es eine Principienfrage, daß die Arbeits- jedoch Herrn Köhne nicht. Das Bestreben, sich schneller als wie im bei der Polizei zu machen, eine Versammlung einberufen habe, in zeit nicht verkürzt wird. Ganz glatt würde es vielleicht nicht mit regulären Handel ein großes Vermögen zu schaffen, verleitete ihn, der öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollten. Das Land­der Durchführung des Achtstundentages gehen. Das alles müßten sich anfangs der neunziger Jahre in Terrainspekulationen einzulassen. gericht verurteilte ihn auch auf Grund des obigen Thatbestandes die Kollegen bedenken und danach ihre Entscheidung in dieser wichtigen er großen Gewinn zu erzielen hoffte, bis er unter der Last der Ver- Revisionsinstanz hob dies Urteil wieder auf und verwies die Sache Er beteiligte sich daneben noch bei andren Unternehmungen, aus denen wegen Bergehens gegen das Vereinsgesetz. Das Kammergericht als Angelegenheit treffen. An der Diskussion beteiligte sich eine große pflichtungen zusammenbrach. Zahl der Anwesenden. Die meisten Redner traten dafür ein, daß Es wurde am Holzhandel für die Zeit von 1893 bis 1900 ver- noch einmal an das Landgericht zurück. Begründend wurde ausge­die achtstündige Arbeitszeit sogleich eingeführt werde. Ein kleinerer dient 453 387 M. Bom Jahre 1901 ab zeigten sich beim Holzhandel führt: An sich sei ohne Rechtsirrtum angenommen worden, daß es Teil der Diskussionsredner, die zwar auch für den Achtstundentag nur Verluste, und zwar zusammen bis 1. Oftober 1903 1 145 818 m. fich um eine Versammlung im Sinne des§ 1 handele. Indeffen sei waren, gaben zu bedenken, daß man nicht sicher sei, ob alle Kollegen Die Hauptursache zu diesem sichtbaren Verfall des Geschäftes dürfte aus den bisherigen Feststellungen nicht ersichtlich, ob hier nicht etwa die achtstündige Arbeitszeit innehalten würden, namentlich sei man der Zusammenbruch der Firma F. W. Schramm gewesen sein. Bei der§ 21 des Vereinsgefezes Anwendung finde, wonach die Be­nicht sicher, wie sich die außerhalb des Verbandes der Maurer derselben war Köhne als naher Verwandter mit 350 000 m. engagiert. Stimmungen des Vereinsgefehes u. a. nicht anzuwenden seien auf stehenden Buzzer, die sog. Harmlosen, zu der Frage stellen. Außer diefem effektiven Verlust fiel aber die starke Erschütterung die durch Geſetz oder die gefeßlichen Autoritäten ange­des Kredites der Firma Wilhelm Köhne ganz besonders in die Wag- ordneten Versammlungen. Diese Bestimmung habe schließlich auch Die Versammlung beschloß nahezu einstimmig, daß der Acht- schale; es galt jetzt nicht allein die laufenden Verpflichtungen zu er- Geltung für Rumpfparlamente von Stadtverordneten. Man könne stundentag für die Puzer in kürzester Zeit durchzuführen ist. Nachfüllen, sondern den Ansprüchen der ängstlich gewordenen, drängenden nicht wissen, ob nicht hier die Versammlung im Laufe der Unter­dem so die Einführung des Achtstundentages im Princip angenommen Gläubiger zu begegnen. Dazu mußten Mittel flüssig gemacht werden. haltung übergegangen sei in eine solche, wo sich der Angeklagte als war, billigte die Versammlung folgende von Neumann vorgeschlagenen Dies geschah dadurch, daß Köhne den wertvollen, leicht realisierbaren Stadtverordneten- Vorsteher gerierte und den Willen der versammelten Bestimmungen zur Durchführung des Beschlusses: Bejiz an Berliner   Baustellenterrains fortgab, wobei er außer dem baren Gelde noch schwer reallfierbare Objekte in Zahlung nehmen mußte, nicht nur schirer verwertbar, sondern auch hochberechnet. ginsen, verbunden mit gezahlten Provisionen, Umsatzsteuern usw., Hierdurch entstanden immer größere Belastungen, und durch hohe vermehrte sich die Schuldenlast zusehends. Um sich Mittel zu ver­schaffen, wurden Gefälligkeitsaccepte genommen und ein Accept­austausch in großem Stile in Scene gesetzt. Bei Dis tontierung von Papieren fiel er zum Teil in die Hände von Banken und Bankiers, die die Geld berlegenheit in höchst bedenklicher Weise aus: genust haben. Köhne wuchsen die Geschäfte über den Kopf, er verlor jede Uebersicht, verlor immer mehr Geld bei Beschaffung von Mitteln, nur sein Optimismus blieb ihm treu, denn nur so ist es zu begreifen, daß er sich trotz der permanenten Geldverlegenheiten überreden ließ, noch 1%, Millionen Mark auf Erfindungen zu opfern, die schließlich in nichts verflossen. Da war in erster Reihe die von Söhne begründete Horizontal- Glühlicht- Gesellschaft, die 600 000 M. verschlang. Der Glaube an das Genie der Erfinder verließ aber den Kridar auch jetzt noch nicht. Er gab neues Geld zur Ausnüßung einer Kesselerfindung hin. Hierfür wurden aufs neue 700 000 M. ge­opfert.

Bom heutigen Mittwoch an wird nur noch acht Stunden gearbeitet. Sollte es aus diesem Grunde wider Erwarten auf einzelnen Bauten zu ernsten Differenzen kommen, so ist Meldung an das Bureau der Buzzer zu machen. Ende der Woche wird fest­gestellt, wie weit der Achtstundentag durchgeführt ist. Am Sonntag findet dann eine Mitglieder- Versammlung der im Maurerverbande organisierten Buzer statt, welche sich mit dem Ergebnis der Fest stellung zu befassen hat.

Achtung! Zuzug fernhalten!

Die Leitergerüstbauer, Arbeiter und Kutscher der Firma Funke u. Co.( S. Altmann), Charlottenburg  , Spandauerstraße, be­finden sich seit gestern wegen Differenzen, die bei Ablauf des Tarifs ausbrachen, im Streit. Von 62 Arbeitern legten 46 die Arbeit nieder. Im Laufe des Tages schlossen sich noch drei Mann an, so daß sich jetzt 49 Mann im Ausstande befinden. Alle find organisiert.

Achtung, Schuhmacher. Der Streit in der Filzschuhfabrik von Schweiger, Rungestr. 20, ist zu Gunsten der Arbeiter beendet. Herr Schweiger hat den Einleistern für den strittigen Artitel 50 Pf. pro Dutzend ohne binden, bewilligt und werden die Brandfohlen fertig geliefert. Damit find die ursprünglichen Forderungen der Einleister bewilligt worden. Sämtliche Ausständige kehren wieder an ihre Pläge zurück. Die Ortsverwaltung des Vereins deutscher Schuhmacher. Deutfches Reich.

Der Streit der Schmiede bei der Waggonfabrik furt in Königsberg   ist zu Gunsten der Schmiede Die Forderungen eines Tarifvertrages find anerkannt. regelungen finden nicht statt. Die Arbeitswiederaufnahme beginnt am 5. April.

von

Aus Induftrie und Handel.

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12 Stadtverordneten in Sachen der Pensionierung des Bürgermeisters zu erkunden suchte. In diesem Falle müßte er mit Rüdsicht auf 21 des Vereinsgesetzes freigesprochen werden. Deshalb sei die Sache an das Landgericht zurück zu verweisen.

Vom Forensenwahlrecht in der Gemeinde. Zu den Vorstands­mitgliedern des Brodauer Bau- und Sparvereins gehört der in Breslauwohnende H. Nickisch. Er hatte vom Vorstand dieser mit Grundbesis in Brodau angesessenen einges tragenen Genossenschaft mit beschränkter Hafs tung Vollmacht, den Vorstand bei der Gemeinderatswahl in Brodau zu vertreten. Er wählte dort in der zweiten Abteilung und wurde selber in der dritten Abteilung zum Gemeindeverordneten gewählt. Die Gemeindevertretung erklärte jedoch seine Wahl für ungültig, tveil er als einzelnes Mitglied des in seiner Gesamtheit die verfassungsmäßige Vertretung der Genossenschaft bildenden Vorstandes nicht in Brockau wählbar sei und die Special­vollmacht ihm die Wählbarkeit nicht verschafft habe.- N. focht den Der Bezirksausschuß als Be­Beschluß der Gemeindevertretung an. rufungsinstanz erkannte nach dem Klageantrage und erklärte die Wahl N.3 für rechtsgültig zu ftande gekommen. Die Revision der Gemeindevertretung icurde am 25. März vom Ober- Verwaltungs­Auch bei der Terrainspekulation ergaben sich große Verluste: gericht mit folgender Begründung abgewiesen: Auf Grund der Bei der in Konfurs geratenen Berlin  - Frankfurter   Maschinenwerken- SS 46 und 50 der Landgemeinde- Ordnung sei der Senat davon aus­Gesellschaft 200 000 m., bei der Transaktion Rahnsdorf- Johann gegangen, daß jedes Mitglied des Vorstandes der Genossenschaft Albrechtswerke, bei einer Reihe von Firmen, die durch Köhnes( einer juristischen Person) zu den wählbaren Vertretern im Sinne Zahlungseinstellung in Mitleidenschaft gezogen wurden, die selbst der Landgemeinde- Ordnung gehöre, auch wenn einzelne fielen, und deren Wechsel mit dem Köhneschen Giro nun auch zur Vorstandsmitglieder für sich allein die Gesellschaft nicht verträten. Hier genüge die Vollmacht des Gesamtvorstandes. Auch Masse angemeldet werden. sei durch die Vollmacht dem Kläger das Recht der Wählbarteit gegeben worden, da ein entsprechender Vorbehalt( daß er den Vor­stand bei der Wahl nur attiv, nicht auch passiv vertreten solle) nicht gemacht worden sei.

Die Gesamtforderungen der Gläubiger betragen nach dem Be­Stein- richt 15 942 208 M. Hiervon sind abzusehen, weil gedeckt durch ver­beendet. pfändete Effekten, 631 500 m., durch Hypotheken 457 109 M., durch Maß- hypothefarische Eintragungen auf die Grundstüde 11 494 683 m., zusammen 12 583 292. Es bleibt demnach an ungedeckten Forderungen eine Summe von 3 808 925 M. übrig. Die Attiven stellen sich nur auf 461 799 M. nach Abzug der Mieten, Vorrechts­forderungen, Maffekosten usw. rund 411 000 m., so daß die sogen. ungedeckten Gläubiger auf noch nicht 1214 Proz. rechnen dürfen. So werden heute Geschäfte geführt.

Die

ersten Aufsichtsratsmitglieder außer Herrn Lob- Dortmund, Kirdorf­Aachen und Röchling Völklingen find: Fabritbesizer August Thyssen Mülheim( Ruhr  ); Fabrikdirektor Dr. Adolf Schmidt­Essen; Rechtsanwalt Wilhelm Meyer- Hannover  ; Hüttendirektor Robert Pastor- Dortmund; Hüttendirektor Ludwig Großberger­( Lothringen  ) und Bergassessor Kneuttingen( Lothringen  ) und a. D. Wilhelm

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Soziales. Aerzte und Krankenkaffen.

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Ein umfangreicher Einbruchsdiebstahls- und Schlerei- Prozeß beschäftigte die zweite Straffammer des Landgerichts II   in längerer Sibung. Da 50 Zeugen zu vernehmen waren, wurde im großen Schwurgerichtssaale verhandelt. Wegen schweren Diebstahls in sechs Fällen hatte sich der Goldschmied Willibald Dzierowis, wegen gewerbsmäßiger Hehlerei der Händler Wilhelm Löwenstein zu Der Stahlwerks- Berband hat sich in Düsseldorf   in das Berlin  - Charlottenburger   Straßenbahn. Der Bruttogewinn be- verantworten. Letterer ist schon oftmals vorbestraft und gilt in Ver­Handelsregister eintragen lassen, und zwar, wie es neuerdings bei trägt 518 373 m. gegen 463 553 M. im Vorjahre. Nach Abzug ber- brecherkreisen als sogenannter Schieber", der sich durch den Vertrieb den Syndikaten üblich geworden ist, als Attiengesellschaft. Das schiedener Untoften, Abschreibungen und Rückstellungen ergiebt sich gestohlener Gold- und Silbersachen ernährt. Dzierowitz wurde be­Grundkapital von 400 000 m. ist eingeteilt in 2000 auf den Namen ein Berlust von 43 949 M., der aus dem Reservefonds gedeckt werden schuldigt, in Gemeinschaft mit einem unter dem Spiznamen Oh m Yautenden Attien von je 200 M. Als Gründer der Gesellschaft, die foll. Als Erklärung für dieses Ergebnis wird auf die Einführung Baul" bekannten gewerbsmäßigen Einbrecher eine ganze Anzahl sämtliche Attien übernommen haben, werden genannt: Geheimer des Einheitstarifes hingewiesen. Die dadurch sich ergebenden Ein- Einbruchsdiebstähle ausgeführt zu haben, wobei ihnen Gold- und Kommerzienrat Adolf Kirdorf, Generaldirektor, Aachen  ; Frißnahme- Ausfälle tonnten bisher durch die eingetretene Berkehrs- Gilberwaren, Juivelen und Uhren im Gesamtwerte von über 8000 Lob, Hüttendirektor, Dortmund  ; Louis Nöchling, Hütten- vermehrung feine volle Deckung finden. Ebenso beeinflußien die Mark in die Hände gefallen sein sollen. Der Angeklagte Dzierowiz befizer, Wölflingen; Regierungsrat Peter Scheidtweiler- Ober- wesentlich gesteigerten Betriebsaufwendungen in nachteiliger Weise war vor seiner Bekanntschaft mit Löwenstein bei einem Goldschmied hausen; Edmund Weisdorff, Generaldirektor, Malstatt- Burbach  . das wirtschaftliche Erträgnis, das im weiteren auch unter der un- in der Scharrnstraße in Stellung. Nach seiner Bekanntschaft mit Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens vier, höchstens zwölf günstigen, vertraglich festgelegten Liniengestaltung zu leiden hatte. Löwenstein bekam er Fühlung mit Verbrecherfreisen. Er mietete sich Generalversammlung gewählter Mitglieder. unter einem falschen Namen eine Schlafstelle in der Alten Schön­hausener Straße, lebte recht flott, machte Reisen, besuchte Rennen und gab in Lokalen mit weiblicher Bedienung recht viel Geld aus. Die Anflage behauptete, daß er seinen Lebensunterhalt aus zahlreichen Diebstählen bestritten habe, die zu jener Zeit in Berlin  , Charlotten burg und Schöneberg   verübt wurden und die nach Ansicht der An­lagebehörde von Dzierowitz mit jenem Ohm Paul" ausgeführt sein sollen. Darunter befand sich der Einbruchsdiebstahl, der an einem Sonntagnachmittag bei dem Uhrmacher Gromadies in der Brenzlauer Allee verübt wurde. Bei diesem waren Goldwaren im Werte von 1074 M. erbeutet worden. Ein gleichartiger Diebstahl war bei dem Juvelier Razansky in der Alexanderstraße verübt worden. fielen den Dieben Brillantringe, goldene Uhren usw. im Werte von 5232 M. in die Hände. Ein Teil der gestohlenen Sachen wurde gelegentlich einer Haussuchung bei dem Angeklagten Löwenstein vor­gefunden; es wurde auch ermittelt, daß dieser verschiedene Goldfachen verschoben hatte, u. a. einen Barren eingeschmolzenen Silbers im Die Erscheinung des Angeklagten Gewicht von ca. 500 Gramm. Dzierowik paßt genau auf die Personalbeschreibung eines Mannes, der von verschiedenen Zeugen in verdächtiger Haltung in der Nähe der Thatorte zur Zeit der Diebstähle gesehen worden ist. Beide Angeflagte bestritten ihre Schuld, Löwenstein hatte durch seinen Ber­teidiger, Rechtsanwalt Dr. Davidsohn, einen umfangreichen Ent­lastungsbelveis antreten lassen. Die bis zum Abend ausgedehnte Verhandlung wurde schließlich auf Mittwoch vertagt, da es als not­wendig erachtet wurde. Näheres über die Person zu erfahren, die der Kriminalpolizei vertrauliche belastende Angaben über die Thätigkeit der beiden Angeklagten gemacht hatte. Da der hierüber vernommene Kriminalschuhmann sich nicht für befugt hielt, ohne Genehmigung feiner vorgeſetzten Behörde darüber Auskunft zu geben, wurde be schloffen, diese Genehmigung einzuholen und die Verhandlung am Mittwoch fortzusetzen.

Das sächsische Ministerium des Innern erläßt eine offizielle Er­Oswald Koblenz  . Zu Vorstandsmitgliedern find bestellt: Frizz flärung in ihren Amtsblättern, in der es sich auf die Seite der Ottmann, Kaufmann zu Düsseldorf  ; Mar Bouché, Kaufmann zu Leipziger Ortskaffe stellt. Die Erklärung, die uns noch nicht vorliegt, Wiesbaden  , und Karl Ohly  , Kaufmann zu Köln  . giebt zunächst eine eingehende Geschichte des Streites und stellt dann Herr Regierungsrat Dr. Voelders fehlt noch unter den der Kreishauptmannschaft das Zeugnis aus, daß sie alles gethan Vorstandsmitgliedern. Sollte er trotz des Gehalts von 100 000 m. habe, um beiden Teilen gerecht zu werden. Es sei durchaus unrichtig, noch zögern? die Kreishauptmannschaft einer Parteinahme für die Staffe zu zeihe oder ihr gar vorzuwerfen, sie habe sich in den Dienst der Social­demokratie gestellt. Die Erklärung schließt:

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Interessant ist, daß ebenso wie das Kohlensyndikat auch der Stahlwerksverband sich nicht nur auf den An- und Verkauf der von den Syndikatswerken produzierten Artikel zu beschränken gedenkt, Der Umstand, daß die große Mehrzahl der Krantenfasser­sondern in der Eintragung in das Handelsregister außerdem als Gegen- mitglieder Anhänger der Socialdemokratie fein mag, kann und darf stand feiner Thätigkeit der Erwerb von Industrie- Unter die Regierung in ihren Entschließungen zur Durchführung der Wohl­nehmungen aller Art sowie die Beteiligung an thaten der Arbeiterversicherung in feiner Weise beeinflussen und solchen Unternehmungen genannt wird. Der Stahl- hindern. Sie hat für das Wohl der arbeitenden Bevölkerung in werksverband sichert sich damit das Recht, Werke, die sich ihm nicht an- gleicher Weise zu sorgen und die Gesetze in gleicher Weise zur Geltung schließen und seiner Monopolherrschaft entgegentreten, auszulaufen zu bringen, mag diese Bevölkerung socialdemokratisch gesinnt sein oder durch Erwerbung von Attien sich einen beherrschenden Einfluß oder nicht.... Die Regierung fragt hierbei auch nicht danach, ob sie auf sie zu verschaffen. Natürlich wird der Verband, bevor er zum damit den Beifall der Socialdemokratie findet oder nicht. Sie geht Antauf schreitet, es zunächst mit Pressionsmitteln versuchen. unbeirrt und fest den Weg, den ihr Gesetz und Recht und die Pflicht bereits Gegen den widerspänstigen Phönig" holt er mit zur Fürsorge für das allgemeine Wohl vorschreiben; daß auch die Unterstützung des Kohlensynditats dieses Zusammengehen beider Kreishauptmannschaft sich auf diesen Standpunkt gestellt hat, ist nur Synditate ist charakteristisch zum Streich aus. Dem Phönig" zu billigen und anzuerkennen. wird nämlich kein halbzeug( Rohstahl) mehr Bis jetzt sind 71 Distriftsärzte in Leipzig   eingetroffen. Die geliefert und außerdem hat ihm vom 1. April von der Klasse eingerichteten Beratungsanstalten hatten am Freitag ab das Kohlensyndikat die Ausfuhrprämie ent- bereits gegen 400 Besucher, darunter auch einige Aerzte, welche den Versuch machten, die amtierenden Aerzte zur Pflichtverletzung zu Staatsaufträge. Die lang erwarteten Wagen- Bestellungen für verleiten. Sie hatten damit kein Glück. die preußisch- hessische Staatsbahn find nun erfolgt. Es sind im In Solingen   wird ein Beleidigungsprozeß im Gefolge des ganzen 9763 Güter-, Personen- und Gepäckwagen in Bestellung ge- Aerztefonflittes ausgefochten werden. Der Oberbürgermeister Dide geben worden, wodurch den Waggonfabriken ein erheblicher Arbeits- fühlt sich durch die Bergische Arbeiterstimme" beleidigt und teilt zuwachs zufällt und ihrer bisher mangelhaften Beschäftigung fühlt sich die mit einem Schlage abgeholfen ist; da im ganzen nur 10 bis öffentlich mit, daß er Strafantrag gestellt habe.

zogen.

auf jede beteiligte.

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Die in öffentlicher Versammlung gewählte Kommission ver

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Choristin des Hofoperntheaters Loebl versuchte heute nachmittag in

12 Fabriken in Frage kommen, so entfallen durchschnittlich 900 Wagen öffentlicht ein Berzeichnis von 7 Aerzten und 5 Specialärzten für die Bon den bestellten 23agen find 486 Personen- und Gepäckwagen und 8480 Stück Güterwagen. Unter Stadt und von 7 Aerzten für die Außenbezirke und ersucht die Kaffen der Wohnung des Chordirektors der Hofoper Wondro einen Revolver­die einzelnen Direktionsbezirke verteilen sich die Wagen wie mitglieder, ausschließlich diese Aerzte zu konfultieren.

folgt: Effen 70 Personen-, 19 Gepäd- und 2100 Güterwagen, Köln   24 Personen, 12 Gepäd und 1790 Güterwagen, Elberfeld  50 Personen, 8 Gepäd und 156 Güterwagen, Münster   49 Personen-, 12 Gepäd und 22 Gütertvagen, St. Johann- Saarbrüden 36 Bersonen-, 17 Gepäck und 18 Güterwagen, Frankfurt   a. M. 54 Personen-, 14 Gepäck- und 20 Güterwagen, Mainz   62 Personen, 17 Gepäck und 18 Güterivagen.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Wien  , 5. April.  ( W. T. B.) Der Bruder der jüngst entlassenen anschlag auf letzteren. Die Kugel durchbohrte die Lunge, die Ver­legung ist schwer. Loebl stellte sich selbst der Polizei.

Madrid  , 5. April.  ( B. 5.) Der Thphus greift bedenklich um fich. Die Spitäler sind überfüllt. Zahlreiche Ber­Der erste Vorsitzende des Wahlvereins für den ersten Berliner   fonen find bereits gestorben, darunter viele Schüler der Waisen­Reichstags Wahlkreis, Genosse Gustav Seiler, wohnt jekt anstalten. Im Centralhospital sind 19 Krankenschwestern, 14 wärter lund 2 Hilfsärzte erkranit. Reichenbergerstr. 72a.

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Beranti. Nedakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inseratenteil verantip.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt