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Nr. 85.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

21. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ., Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Dienstag, den 12. April 1904.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.

,, Der Rückgang der Socialdemokratie". geringere Wahlbeteiligung. Es bleibt die Wahl in 3ichopau- feine Truppe plötzlich angegriffen. Die Hereros wurden schließlich

Schon mehrfach wurde in bürgerlichen Zeitungen aus dem Aus­fall der Reichstagsnachwahlen frohes Hoffen geschöpft und der frei­fonservative Abgeordnete Dr. Arendt fündet jetzt feierlich im Tag" den Rüdgang der Socialdemokratie, den er in langem Artikel der sehnsuchtsvollen bürgerlichen Welt bietet.

tam und unser Sieg ziemlich sicher war; hieraus ergab sich die diesmal zum Angriff übergehenden Feinde. Im Buschland wurde Marienberg  , deren unglücklicher Ausgang lediglich in den be- zwar blutig zurückgewiesen, allein auch 33 deutsche Soldaten fannten Wirrnissen innerhalb unsrer Reihen seine Ursache hat. deckten das Schlachtfeld, außerdem wurden 15 Mann ver­wundet. Von amtlicher Seite liegt außer dem von uns im Depeschenteil der Sonntagsnummer bereits mitgeteilten kurzen Tele­gramm einstweilen nur folgende Verlustmeldung vor:

So zerrinnen vor der gründlicheren Betrachtung die allgemeinen Schlüsse, die Dr. Arendt aus den Nachwahlen schöpft. So wenig wir uns Selbsttäuschungen hingeben mögen und so ernst wir die Nachwahlen beurteilen, so dürfen wir dennoch die neuen Prophe­Dr. Arendt stellt eine Uebersicht auf, in der die socialdemo- zeiungen der bürgerlichen Hoffnungsinbrunst zu den alten legen. fratischen Stimmen bei den neuen Nachwahlen mit den Stimmen Jedesmal nach einem socialdemokratischen Siege sollte die vom 16. Juni 1903 in Vergleich gestellt werden. Es sind bei diesen Partei ihren Höhepunkt erreicht oder überschritten haben. Kein Sieg Nachwahlen 69 483 socialdemokratische Stimmen abgegeben worden der Socialdemokratie, ohne daß aus irgendwelchen Scheingründen gegenüber 84211 Stimmen am 16. Juni, es ist eine Verminde- die Prophezeiung vom Rückgang der Socialdemokratie laut geworden rung um 14 728 Stimmen eingetreten. Nur die einzige Nachwahl, die wäre. Es lassen sich tausend derartige Zeitungsäußerungen citieren, vor dem Dresdener   Parteitag stattfand, im Wahlkreise Anhalt- Dessau  , hat mit denen die bürgerlichen Parteien hinter der großen Geschichte einen Zuwachs an socialdemokratischen Stimmen ergeben, die acht Wahlen der Socialdemokratie herlaufen, ohne sie je zu erreichen. Der nach dem Parteitag zeigen einen Rüdgang um 15 175 Stimmen. Zufall erinnert uns an eine Kleine Schilderung, die Johann Most  Die Ursache diefes Rückgangs sucht Dr. Arendt in der Gegen- 1876 in seinen Erlebnissen in der Bastille am betwegung der Gesamtbevölkerung gegen die Socialdemokratie", die Blößensee" gab; da erzählt er: erhebliche Fortschritte gemacht habe. Er bespricht dann die Ergeb­niffe in einzelnen der Wahlkreise, die in Nachwahl standen, und er gelangt zu dem tröstlichen Ausgang, daß zwar die Socialdemokratie nicht verschwinden werde, daß aber der 16. Juni 1903 wirklich ein historischer Wendepunkt unsrer Geschichte geworden ist; er bezeichnet den Höhepunkt der focialdemokratischen Bewegung; seitdem beginnt der Rückgang der Socialdemokratie".

"

" Dagegen besuchen mich die Inspektoren und der Schulmeister öfters. Meistens wird über Socialismus gesprochen, wobei natür­lich die allergewöhnlichsten Zeitungsplattheiten herausgesteckt werden, was mich um so mehr amüsiert, als ich so Gelegenheit habe, die Leutchen gründlich ad absurdum zn führen. Ob mit folchen Diskussionen die angekündigte Besserung" erzielt werden soll, weiß ich nicht, vermute es aber. Wenigstens wüßte ich sonst nicht, zu welchem Zweck man mir z. B. immer mit einem vor Freude strahlenden Gesichte vom ,, Rückgang der Socialdemokratie", wie er sich angeblich zusehends vollziehen soll, erzählt, obgleich ich stets erkläre, daß ich an keine Zeitungsenten glaube."

1876 zählte die Socialdemokratie erst 350 000 Stimmen und schon vollzog sich zusehends ihr Rückgang! Das vor Freude strahlende Gesicht des Herrn Dr. Arendt und aller seiner Mitfreudigen wird ebenso enttäuscht werden wie einst die Schulmeister und Inspektoren am Plötzenfee.

Dr. Arendt ist gnädig genug zu geftatten, daß die Social­demokratie nicht verschwinden wird", welches Geschick Herr Dr. Arendt für feine eigne Partei allerdings befürchten muß. Die frei­fonservative Partei ist eine von denjenigen bürgerlichen Parteien, die am schnellsten und intensivsten den Krebsgang gehen. Es ist an­genehm, fich über den Abbruch der eignen Partei mit der Hoff­nung des Rückgangs der Partei zu trösten, welche die siegreichste ist. Nun liegt uns nichts ferner, als uns zu den Lehren der Nach­wahlen blind zu stellen. Günstig sind diese Wahlen für uns und nicht gewesen, es ist nicht nur Aufgabe unfrer Parteigenossen in den betreffenden Wahlkreisen, sondern auch Aufgabe Die bürgerlichen Parteien können ihrem Wesen nach niemals der Gesamtpartei, die Dinge gründlich zu prüfen. Es ist das umfo- begreifen, daß und warum die Socialdemokratie zu stets größerer mehr erforderlich, als sicherlich Dr. Arendt darin recht hat, wenn er Ausbreitung gelangen muß. Sie graben nach allerlei Nebensächlich­auf die überaus verschärfte Gegenbewegung der bürgerlichen Parteien feiten und Zufälligkeiten, während die gesamte wirtschaftliche Ent­und ihren Zusammenschluß gegen die Socialdemokratie weist. Diese wicklung die materielle und kulturelle Lage immer weiterer Bolts­Gegenbewegung ist bereits nach der Hauptwahl am 16. Juni 1903 freise zu einer durchaus unbefriedigenden macht und sie so zur start in die Erscheinung getreten und hat in den Stichwahlen Socialdemokratie zwingt. dazu geführt, daß die Socialdemokratie manch aussichtsvoll Die gesteigerte Gegenbewegung der bürgerlichen Parteien wird scheinendes Mandat nicht errang. Die gewaltig anschwellende die Arbeiterklasse nur um so fester zusammenschließen und um so socialdemokratische Stimmenzahl erfüllt die bürgerlichen Parteien mächtigere Begeisterung für die großen Menschheitsideale in ihr mit Schrecken und bon der äußersten Konservativen Rechten entfachen. Und wenn einige Nachwahlen auch unter unfren Wünschen

bis zu Eugen Richter   schmelzen sie zusammen, um die Social- blieben, so erfüllen sie entfernt nicht die Wünsche der Feinde. Viel­demokratie abzulehren. Diese Gegenbewegung" haben wir längst mehr fordert diese Erscheinung uns auf, Mängel in der Organisation festgestellt und unsre Partei rechnet mit ihr. Wir sind uns darüber zu beseitigen, örtliche Fehler abzustellen und über die Jrrungen uns nicht im Zweifel, daß künftige Wahlkämpfe schwieriger denn je sein zu erheben, die hier und da die eignen Reihen störten. werden, denn die bürgerlichen Parteien kämpfen den Verzweiflungs­fampf. Unfre Partei hat daher die Aufgabe, überall ihre Organisationen noch weit mehr hieb- und stichfest zu machen als bisher, damit die­felben im stande sind, den vermehrten Kraftaufwand der Gegner zu überwinden.

Neue Kämpfe mit den Hereros.

Am

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vierzig Tote und sechsundzwanzig Verwundete. Die Verluste der Hereros sollen noch beträchtlich größere gewesen sein, doch wurde die strategische Absicht der westlich von Windhoek   und Okahandja  operierenden deutschen Abteilungen, die in den Onjatibergen befind­lichen starken Streitkräfte der Heroros zu umzingeln und entscheidend aufs Haupt zu schlagen, allem Anscheine nach nicht erreicht.

2. und 9. April haben in Deutsch   Südwestafrila Wenn jedoch Dr. Arendt meint, die bisherigen Nachwahlen könnten neue Gefechte stattgefunden, bei denen die deutschen Truppen Bereits beweisen, daß die Socialdemokratie der vermehrten bürger- schließlich zwar die Hereros zurückgeworfen haben, bei denen sie lichen Bemühungen Herr zu werden außer stande sei, so ist sein aber außerordentlich schwere Verluste erlitten: einige Soffen allzu eitel. Unter den acht Nachwahlkreisen, in denen die Verminderung der socialdemokratischen Stimmen eingetreten ist, find zunächst vier, in denen der Stimmenrüdgang, so sehr er gewiß zu bedauern ist, sich einfach daraus erklärt, daß in ihnen die Möglichkeit des Sieges des socialdemokratischen Kandidaten ausgeschlossen war; es find das die Wahlkreise Stallupönen  , Schrimm  , Dsnabrüd, Lüneburg  . In solchen Fällen, wo der entscheidende Kampf zwischen andren Parteien geschlagen wird, ist bei Nachwahlen erfahrungs mäßig die ausfallende Partei stets der Stimmenverminderung aus­gefeßt. Wenn hieraus der socialdemokratische Rückgang wahr­scheinlich gemacht werden soll, so hätten die Nachwahlen auch in allen früheren Legislaturperioden den doch nie eingetretenen Rück­gang angekündigt.

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Der Kriegsplan der deutschen   Truppen war der folgende: Im Westen waren die in den Onjatibergen befindlichen Hereros nach dem Gefechtsbericht des Oberst Leutwein   gegen 3000 Mann eingefreist von den Detachements des Oberlieutenants b. Estorff mit 273 Mann und 2 Geschüßen und des Oberst Dürr   mit 645 Mann, 8 Geschützen und 6 Maschinengewehren. Estorff bildete den nördlichen, Dürr den füdlichen Flügel. Jm Die Wahl im Kreise Eschwege- Schmalkalden brachte eine Ver- Süden, östlich von Windhoek  , befand sich Oberst Leutwein   mit minderung unsrer Stimmen von 6485 auf 5837, also um 648, 230 Mann und einem Geschütz. Von Osten her sollte Major obschon unsre Partei in diesem Kreise sich mit Aussicht auf den Glasenapp mit 531 Mann und 4 Geschützen den Umzingelten Sieg tragen durfte. Das ist ein Ergebnis, das allerdings nicht das Entweichen nach Osten unmöglich machen. Im Anmarsch be­hätte vorkommen dürfen, das sich aber einigermaßen aus besonders fanden sich ferner vom Süden her weitere 220 Mann mit 2 Geschützen ungünstigen örtlichen Verhältnissen erklärt, in die der Kandidat und 1 Maschinengewehr. Die gesamten deutschen Streitkräfte, die unfrer Partei selbst unliebsam bertidelt war. Allgemeine Schlüsse zur Vernichtung der in die Onjatibergen befindlichen Hereros zur aus diesem Einzelfalle zu ziehen, ist unmöglich. Verwendung gelangten, betrugen also 1900 Mann mit 17 Geschüßen und 6 Maschinengewehren.

Berlin  , 10. April. Die diesseitigen Verluste in dem gestern gemeldeten Gefecht bei Okaharui am 2. April find folgende: Gefallen:

1. Compagnie Secbataillon: Reserve- Lieutenant Nörr, Sergeant Martin Bruhl, Unteroffiziere Willibald Dickhoff, Otto Hargens; Seefoldaten Karl Bettin, Johann Geyer, Wilhelm Hacker, Johann Haas, Joseph Hahn, Georg Heilmann, Andreas Huber, Philipp Kohl, Peter Kruger, Rudolf Liebau, Michael Mack, Walter Mack, Heinrich Paulsen, Joseph Sachskorn, Peter Weiler, Johann Stachowsky; Gefreite Christian Hackert, Wilhelm Seeliger, Karl Sellert, Einjährig- Gefreite Dietrich Mennenga, Karl Sponnagel; Tamboure Walter Weyand, Otto Bottge; Hornist Michael Schreiner.

4. Compagnie Seebataillon: Unteroffizier Johannes Hahl; Seefoldat Georg Klein; von Sanitätstolonne: Ober- Sanitätsgast Oskar Mahnke; vom Ersatztransport: Gefreiter Hermann Aetzel, Reiter Otto Kahlert, gestorben 4. April.

Verwundet:

1. Compagnie: Lieutenant Karl Hildebrandt, Kontusionsschuß rechte Schulter; Unteroffiziere Robert Fritsche, Weichteilschuß linken Oberarm und obere linke Rumpfhälfte; Arno Lungwig, Streif­ schuß   linker Fuß; Seesoldaten Johannes Frant, rechte Schulter; Gustav Selfe, rechte Seite; August Scherber, Streifschuß   linke große Zehe; Ludwig Vollmer, Weichteilschuß linker Oberschenkel; Rudolf Lorenzen, linker Unterschenkel; einjährig Gefreiter Heinrich Michaelsen, Beugefläche rechter Unterarm.

4. Compagnie: Seefoldaten Reinhold Grau, Weichteilschuß linker Oberschenkel; Emil Willjen, Weichteilschuß Rücken; einjährig Gefreiter Johannes Schmidt, Rückenschuß, linke Lunge verletzt. Von Schuttruppe:

Gefreiter Heinrich Bogel, leicht, rechte Ferse.

Bon Maschinenkanonen- Abteilung: Dberfeuerwerksmaat Alwin Kräzing, Streifschuß   linke Brust und Arm; Obermatrose Hermann Theuerlauf, Streifschuß rechte Hand.

Dagegen erhält der Tag" von seinem Specialberichterstatter folgenden ausführlichen Gefechtsbericht:

Biwat Oniatu, 5. April. Am ersten Ostertage marschierte das Detachement v. Glasenapp früh morgens von Diaharui nach Oniatu. Der Weg führt durch Dornwald mit dichtem Dorngebüsch und mit nur wenigen, etwas lichteren Flächen. Nordöstlich von Okaharui, in einer der dichtesten Waldstrecken, fam es auf dem Marsch zu einem schweren Gefecht unsrer Arrieregarde( der Compagnie Fischer) mit großen, gut bewaffneten, zum Teil berittenen Hererohaufen, welche die Compaguie zu umfassen suchten. As die Schutztruppen durch die Compagnie des Grafen Brockdorff und Artillerie unter dem Oberlieutenant Manshold ver­stärkt war, wurden die Herero geworfen und später noch eine Stunde weit verfolgt. Desgleichen wies die Avantgarde( Compagnie Lieber) andre große Hererohaufen nach einstündigem Gefecht ab, bei welchem auch die Fahne des Seebataillons ins Feuer tam. Neben der Fahne fiel Unteroffizier Hahl. Unfre Gesamtverluste betrugen: Lieutenant Nörr, vier Unteroffiziere und 28 Mann tot, Lieutenant Hildebrandt, vier Unteroffiziere und elf Mann verwundet. Die Verluste der Hereros sind sehr bedeutend. Die Rebellen, die ihre Toten und Verwundeten, wenn irgend möglich, mitnehmen, hatten noch auf dem Gefechtsfelde 42 Zote zurückgelassen. Unfre Artillerie, welche auf einer lichteren Stelle günstige Positionen fand, und desgleichen unser Kleingewehrfeuer hatte brillant gewirkt. Wahrscheinlich hatten die Hereros versuchen wollen, unsre Nachhut von dichtem Buschwerk aus niederzuschießen und sich dann einiger der Proviantwagen zu bemächtigen. Leider machte sich, wie jetzt immer, unsre viel zu geringe Anzahl Kavallerie fühlbar. Die unfres Detachements verfügt nur noch über 21 vollständig gebrauchs­fähige Pferde, welche vor Beginn des Gefechtes zur Aufklärung mehrerer vorwärts liegenden sehr schlimmen Wegstellen voraus­geschickt waren. Das Gefecht hatte von 81, Uhr morgens bis 12 Uhr mittags, die Verfolgung bis 1 Uhr gewährt. Nachmittags begruben wir unsre Toten in gemeinsamem Grabe auf dem Gefechtsfeld, wo wir nachts biwakierten."

Es folgt dann noch eine Verlustliste, welche als tot mehrere Soldaten nennt, deren Namen in der amtlichen Verlustliste nicht enthalten sind. Es scheint demnach, als ob noch einige Mann mehr gefallen seien. Es bleiben die drei sächsischen Wahlen. Auch der Kreis Mitt­ weida  , in dem wir gegen den 16. Juni 1903 um 3233 Stimmen Der Plan der Cernierung, Vernichtung oder Gefangennahme Aus dem Bericht geht ferner hervor, daß die Hereros schließlich zwar zurüdgetrieben wurden, daß sie aber den Rückzug unter Mits zurückgingen, gilt dem Abg. Dr. Arendt als Glied in der Reihe seiner dieses Teils der Hereros ist munmehr als gescheitert zu betrachten. Zunächst hatte die östliche Kolonne des Majors Glasenapp Pech.| nahme ihrer Verwundeten vollziehen konnten. Abweichend von Hoffnungsseligkeiten. Und doch waren bei dieser Nachwahl, in der wir am 13. März jenen verhängnisvollen dem ersten offiziellen Telegramm spricht der Bericht ferner von nur unter der Ungunst kämpften, daß der Vertreter unsrer Partei Glasenapp unternahm am das Mandat abgegeben hatte, die gegnerischen Hoffnungen ganz Nekognoscierungsritt nach Dwiforero nordöstlich von den 42 gefallenen Hereros, die aufgefunden wurden, während der amt­- bei dem 7 Offiziere und 19 Mann fielen und eine liche Bericht die Zahl der aufgefundenen feindlichen Toten auf 92 andre; man rechnete auf die Eroberung dieses Kreises. Aber Dnjatibergen wir siegten mit gewaltiger Majorität. Die Stimmenminderung jedoch weitere Anzahl von Mannschaften verwundet wurden. Die Hereros, beziffert. Da der Berichterstatter des" Tag" das Detachement war teils die Folge der allgemein geringeren Wahlerregung bei der die ihm diese böse Schlappe, bei der auch 1 oder 2 Maschinengewehre Glasenapp persönlich begleitet, dürfte seine Mitteilung wohl die vereinzelten Nachwahl, teils die Folge davon, daß überaus zahl- verloren gegangen sein sollen, beigebracht hatten, teilten sich. Ein richtige sein. Der Sieg" Glafenapps ist also recht fragwürdiger Art. reiche Arbeiter zu Unrecht an der Stimmabgabe gehindert wurden, starter Trupp zog nach Norden ab, ein andrer Teil wandte sich! weil sie aus dem Drte, in dessen Wählerliste fie eingezeichnet sind, füdlich nach dem schützenden Bergland. Major Glafenapp scheint Glafenapp wird von einem Unstern verfolgt. Von seinen 531 Mann verzogen waren. Anders lag es im Kreise Reichenbach, wo wir fich an die Verfolgung dieses nach Süden abschwenkenden Teils seiner hat er seit Mitte März bereits ca. 60 durch Tod und weitere 20 bis Er wird deshalb außer stande mit 3334 Stimmen weniger als am 16. Juni siegten; hier war der Gegner munmehr nur sehr vorsichtig herangetraut zu haben, war er 30 durch Verwundungen eingebüßt. einzige gegnerische Kandidat Graf Hoensbroech  , dessen Kandidatur doch am 2. April, feinem zweiten Unglückstag, erst bei Ota harui, sein, den Rückzug der Hereros nach Norden und Osten zu verhindern. Viel geringere Verluste kostete der Angriff der westlichen selbst aus den bürgerlichen Parteien heraus start angefeindet war, b. h. 30 Kilometer südlich von Dwikorero, angelangt. Nichtsdesto­so daß überhaupt keine lebhafte gegnerische Wahlagitation zu stande weniger ereilte ihn hier abermals das Verhängnis in Gestalt der Kolonnen Dürr   und Estorff, die, wie heute gemeldet wird,