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in besinnungslosem Zustande in das Krankenhaus am Friedrichshain  , beratenden Deputation sich dafür mur eine sehr schivache Majorität mit Gurem Sohn auskommt. Das sei der Standpunkt der Park gebracht. Hier starb Wagner furz nach seiner Einlieferung. Der fand und, wie es scheint, selbst im Magistrat die Einmütigkeit darin verwaltung, von dem aus sich die geringe Entlohnung erkläre. Droschtenkutscher, der den traurigen Unfall herbeigeführt hat, ist leider nicht weit her ist, so ist doch nicht zu bezweifeln, daß mit Hilfe der Wenn die Parkverwaltung auch viele ältere Arbeiter beschäftige, nicht festgestellt worden. bekannten Mehrheit der Stadtverordneten- Versammlung der schönste so handle es sich dabei nicht um solche, die eigentlich von der Armen­Aus der Untersuchungshaft entlassen wurde am Montag der und vom Standpunkt der öffentlichen Gesundheitspflege geradezu direktion unterstützt werden müßten, sondern diese Arbeiter seien im frühere Direktor der Bommerschen Hypothekenbank Kommerzienrat unbezahlbare Plak Rigdorfs in seinem westlichen Teile in den guten Dienste der Stadt alt und grau geworden, sie haben einen morali­Magen" der Kirche geworfen wird. Das Gesuch der katholischen schen Anspruch auf Arbeit und ausreichenden Lohn, und gerade Schulz, nachdem die durch Gerichtsbeschluß geforderte Kaution von Kirche schlägt die Magistratsvorlage vor, abzulehnen und zwar des- diese alten aber immer noch leistungsfähigen Arbeiter empfinden es 100 000 Mart für ihn hinterlegt worden ist. Die für Nomeid ge- halb, weil der Kranoldplay zu flein  " für einen Kirchenbau sei. als eine Kränkung, wenn man ihnen sage, fie würden nur aus forderte Kaution von 30 000 Mark soll im Laufe des Dienstags Nun, die Schwarzen werden schon einen andern größeren finden. Gnade und Barmherzigkeit beschäftigt, damit sie nicht von Almosen aufgebracht worden sein. Leben müßten. Ein Opfer seines Nebermuts ist der 18 Jahre alte Metallschleifer abgespielt. Dort erschlug die 36jährige Ehefrau des Dachdeckers eine ganze Reihe von Partarbeitern, Männer, die, wie die meisten Eine Familientragödie hat sich gestern in Nauen   bei Spandau   Die Diskussion war eine sehr rege. Es beteiligten sich daran Paul Adams aus der Kaiser Friedrichstr. 27 zu Rirdorf geworden. Albert Bestow ihren Mann mit einem Beile und verübte dann Teilnehmer der Versammlung die Blüte der Jahre längst hinter sich Der junge Mann war ein guter Radfahrer und Schwimmer. Alls Selbstmord durch Erhängen. Die beiden Ehegatten Beskow gelten er vor vierzehn Tagen mit seinem 16jährigen Bruder und einem als gutfituierte Leute in Nauen  ; B. hatte sein Dachdeckergewerbe haben, die aber den Eindruck machen, daß sie bei der Arbeit noch Arbeit abends um 7 Uhr nach der Schillingsbrücke kam, rief er in the war kinderlos, und das mag wohl den ersten Anlaß zu Zwijtig welche das Gegenteil behaupten, die Verhältnisse nicht kennen. Unter eben so alten Maler Oskar Wagner auf dem Heimwege von der vor einigen Jahren aufgegeben, um sich zur Ruhe zu setzen. Die immer ihren Mann ſtehen. Alle dieſe Redner betonten denn auch, daß ihre Beschäftigung durchaus keine leichte sei, und daß diejenigen, jugendlichem Uebermut: Hundert Mark dem, der über das Geländer feiten zwischen dem Mann und seiner sehr lebenslustigen, um etwa springt und nach dem andren Ufer schwimmt! Als seine Begleiter 14 Jahre jüngeren Frau gewesen sein. Das eheliche Leben gestaltete anderm führten die Redner aus: Herr Wallach hat schon recht, wenn ihn auslachten, als ob er das selbst nicht könnte, schwang er sich über die Brüstung in die Spree. Kaum war er bis zur Mitte des sich allmählich sehr unglücklich; es fam oft zu Scenen der wider er fagt, wir harfen nicht so viel Blätter zusammen, wie wir Pfennige verdienen, denn zu so einer leichten Arbeit Flusses gekommen, da begann er unterzugehen. Sein Bruder und wärtigsten Art. Erſt fürzlich hatten sich beide auf offener Straße tommen wir gar nicht. Wenn wir die Wege chauſſieren, so Wagner eilten ihm mit einem Rettungskahn zu Hilfe, aber bevor derartig geschlagen, daß die Polizei eingreifen und Ruhe stiften mußte. ist das eine ebenso schwere Arbeit wie die an den staat­sie ihn erreichten, verschwand er vor ihren Augen unter der Ober- nicht, den Frieden herzustellen. Beide Ehegatten scheinen des Lebens lohn von 3,50 m. bekommen, müssen wir diese Arbeit für 2,50 M. ver= Auch der im Hause lebenden, 19jährigen Pflegetochter gelang es lichen Chausseen. Während aber die Chaussee- Arbeiter einen Tage­fläche und kam nicht mehr zum Vorschein. Gestern erst landete man überbrüssig geworden zu fein und feine Leiche am Hinterlande der Holzmarktstraße. beschlossen zu haben, richten. In der Zeit, wo gesprengt wird, müssen zwei Mann täg­gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Darauf läßt ein Selbstmord­Wieder eine Liebestragödie? In einem Gebüsch am Landwehr- versuch schließen, den beide kürzlich verübten, indem sie während der lich 150 Kübel Wasser heranziehen, und da wir bei unsrem geringen Kanal fand ein Mann ein Paket Sachen, auf welchem ein Zettel Nacht die Gashähne öffneten, um durch Gasvergiftung ihrem Leben beim Sprengen nasse Füße, und die Folge davon ist Rheumatismus  . Lohn uns. feine wasserdichten Stiefel anschaffen können, so giebt es lag, aus dem hervorging, daß die Befizerin der Sachen den Tod ein Ende zu machen. Der Plan mißlang jedoch, da das Gas durch Herr Wallach und der Oberbürgermeister sollten nur einmal einen im Wasser gesucht habe. Der Finder brachte Bettel und Sachen ein offenstehendes Fenster Abzug fand. Gestern morgen nun fand nach dem 79. Polizei- Revier. Die angestellten Recherchen ergaben, man in dem Vorgarten ihres fleinen Besigtums die Leichen der Tag lang gemeinsam so einen Wasserkübel ziehen, dann würden sie daß die gefundenen Sachen der 18jährigen, in der Reichsdruckerei Beskowschen Eheleute. Der Mann lag am Boden, sein Schädel wies aus dem Plänterivald sagte, er sei bereits seit acht Jahren bei der beurteilen können, daß unsre Arbeit nicht leicht ist. beschäftigten Arbeiterin Anna Ballach, Jarstr. 9 in Nixdorf bei der eine flaffende Wunde auf, neben ihm lag ein blutbeflecktes Beil. Barkverwaltung beschäftigt, er erhalte aber erst seit furzem einen Mutter wohnhaft, gehörten. Das Mädchen war morgens von Hause um seinen Hals wand sich eine Schlinge, deren Enden abgeschnitten Tagelohn von 3,50 M. Mehrere seiner Mitarbeiter, die im Winter fortgegangen, an ihrer Arbeitsstelle aber nicht eingetroffen. Auf dem waren. Unmittelbar neben ihm hing an einem Holzstaketen- Baun auf dem städtischen Steinplatz gegen einen Tagelohn von 3,50 M. Bettel nimmt sie Abschied von Mutter und Geschwistern sowie einem die Leiche der Frau Beskow; sie hatte ihrem Leben durch Erhängen beschäftigt waren, hätten gesagt, die Arbeit auf dem Steinplatz sei Jugendfreunde". Da keinerlei Grund zu einem Selbstmord des ein Ende gemacht. Nach den bisherigen polizeilichen Ermittelungen leichter wie die Arbeit im Plänterwald. Derselbe Redner führte Mädchens bekannt ist, nehmen die Angehörigen an, daß es sich um wird angenommen, daß beide Ehegatten im Einverständnis gehandelt aus: Erst in letzter Zeit seien die Löhne vieler Arbeiter von 2,50 M. eine unglückliche Liebe handelt. Die Leiche konnte bisher noch nicht haben. gefunden werden.

Das Opfer eines schrecklichen Unglücksfalls ist das 1/ 2jährige Söhnchen des Schönweiderstr. 17 zu Rigdorf wohnhaften Arbeiters Pacholdczyk geworden. Das Kind spielte in der Küche, während sich

Gerichts- Zeitung.

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Ein Arbeiter

auf 2,75 M. erhöht worden, jedenfalls deshalb, damit bei einer Nachfrage festgestellt werden könne, daß nur noch wenige Arbeiter für 2,50 M. beschäftigt werden. Weiter wurde ausgeführt, daß viele Barkarbeiter schon um 1/25 Uhr morgens ihre Wohnung

Bäume aus

dem Plänterwalde in Kübel gesetzt, und diese

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Ein Automobilunfall fam in Prenzlau   vor der Straffammer berlassen und erst um 1/29 Uhr abends wieder nach Hause kommen, feine achtjährige Schwester an einem Spirituskocher zu schaffen des Landgerichts zur Verhandlung. Der Eigentümer Karl Schwarz so daß fie also 16 Stunden hintereinander auf den Beinen sind. machte, ihn ansteckte und das noch brennende Streichholz fortwarf. aus Rigdorf hatte sich nämlich wegen fahrlässiger Körperverletzung Das Ausgraben und Umpflanzen von Bäumen und Sträuchern ſei Unglücklicherweise fiel das Streichholz auf das Kleidchen des Knaben zu verantworten. Am 29. September v. J. begab sich eine Jagd- gewiß eine schwere Arbeit, die nicht von minder leistungsfähigen und im Augenblick stand das Kind in hellen Flammen. Dabei er- gesellschaft von Rigdorf und Berlin   aus nach Hammelspring   in der Personen verrichtet werden könne. Als der König von Italien litt der Kleine am ganzen Körper so schwere Brandwunden, daß er Üdermark. Während einige Personen die Nordbahn benutzten, Berlin   besuchte, wurden zur Ausschmückung der Feststraße tros ärztlicher Hilfe wenige Stunden später unter großen Dualen fuhr der Angeklagte in Begleitung zweier Damen und verstarb. Die Mutter des Kindes, welche die Wohnung nur kurze eines Herrn mit feinem Automobil die Berlin  - Zehdenicker 13 Centner schweren Kübel mußten von Parkarbeitern transportiert Zeit verlassen hatte, um Einkäufe zu besorgen, ist infolge des Todes Chaussee   entlang nach dem Jagbrevier. Unterwegs sollte er nun in werden. Wenn Herr Wallach einen Versuch mit dieser Arbeit machen ihres Lieblings lebensgefährlich erkrankt. der Nähe des Dorfes Kremelin mit einem Führwerk zusammen- wollte, dann würde er vielleicht zu der Einsicht kommen, daß ein Einer der Redner Unbekannter Selbstmörder. Am 27. März cr. hat sich ein gefahren sein. Der Roffelenter, ein Bewohner des genannten Land- Tagelohn von 4 M. dafür nicht zu hoch sei. etta 40 bis 45 Jahre alter Mann in einem Hotel zu ortes, der wohl wußte, daß sein Bonny vor dem mysteriösen Fahr- fagte, die Parkverwaltung berechne und erhebe den Krankenkassen­Cöln erhängt. Er hatte sich als Buchhalter Wilhelm Weber zeug scheuen würde, suchte noch rechtzeitig auszuweichen, was ihm in- beitrag von den Arbeitern, welche 2,50 M. erhalten, nach einem aus Neuß   in das Fremdenbuch eingetragen; in Neuß   dessen nicht mehr gelang. Von dem dahinsausenden Antomobil wurde Lohnjay von 3,50 M. Weiter wurde betont, daß nicht nur die ist über denselben nichts zu ermitteln gewesen. Beschreibung: ein Rad seines leichten Gefährtes erfaßt und dieses herumgerissen. Der Lohnaufbesserung, sondern auch die Verkürzung der elfstündigen Ar­etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß, schlant, schwarze Haare und Insasse stürzte vornüber aus dem Wagen, wobei er sich eine schmerz- beitszeit auf zehn Stunden ein dringendes Erfordernis sei. Die Augenbrauen, starken schwarzen Schnurrbart, breite Stirn, hafte Verletzung am Bein zuzog, die ihn angeblich 14 Tage lang Barfarbeiter würden von andern Arbeitern aufgezogen, weil blasse Gesichtsfarbe. Bekleidet mit schwarzem Joppenanzug, bettlägerig gemacht haben sollte. Die Nummer des Automobils fie bis 7 Uhr abends arbeiten, während in andren Betrieben durch­schwarzem Ueberzieher mit Sammettragen, Stehkragen, schwarzem hatte er sich aber wohlweislich gemerkt und daraufhin weg um 6 Uhr Feierabend gemacht wird. In dieser Weise schilderten die Barkarbeiter anschaulich ihre Selbstbinder, Manschetten( 286 gezeichnet), schwarzen Schnür- Anzeige erstattet. Die Beweisaufnahme führte auch zur Belastung schuhen und Strümpfen, Oberhemd, Normalwäsche, Hosenträgern des Angeklagten, obgleich die übrigen Insassen des Automobils Arbeitsverhältnisse, und sie bedauerten, daß von den bürgerlichen ( Herkules) und braunen gefütterten Glacéhandschuhen. Die eidlich in Abrede stellten, von dem fraglichen Unfall irgend etwas Stadtverordneten und Parkdeputations- Mitgliedern niemand er­Bekleidung war ziemlich abgetragen. Bei sich trug er einen gemerkt zu haben. Der Gerichtshof hielt die Richtigkeit ihrer An- fchienen war, um aus dem Munde der Arbeiter zu hören, wie die Die anwesenden Stadtverordneten Schulz und Naturknotenstock mit gebogener Hornfrücke. Eventuelle Nachricht an gaben nicht für ausgeschlossen, erblickte jedoch in der enormen Fahr- Dinge liegen. die Kriminalpolizei zu Nr. 3436 IV/ 24. 04. geschwindigkeit des Automobils eine strafbare Fahrlässigkeit des An- Schubert bezeichneten die Forderungen der Parkarbeiter als be­geklagten, der denn auch zu 500 M. Geldstrafe oder 50 Tagen Ge- rechtigt und versprachen, für diese Forderungen einzutreten, soweit fängnis verurteilt wurde. es in ihren Kräften steht. Schließlich nahm die Versammlung einstimmig die nachstehende Resolution an:

Hus den Nachbarorten.

A 903

Verfammlungen.

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Die Versammlung protestiert ganz entschieden gegen die mehr­fach in die Deffentlichkeit getragene Meinung, als ob die Mehrzahl Neu- Weißensee. Der Etat der Amtsverwaltung schließt in Ein­der mit 2,50-2,70 m. entlohnten Arbeiter minderwertige Arbeits­nahme und Ausgabe mit 75 000 Mt. ab, wozu beide Gemeinden träfte seien. Die Versammelten erklären vielmehr, daß mit ganz Weißensee beizutragen haben. Auch hier wurden die Gesuche der Protestversammlung der städtischen Gärtner und Parkarbeiter. verschwindenden Ausnahmen die Gärtner und Parkarbeiter für den Lohn eine Beamten um Gehaltserhöhung und Mietsentschädigung abgelehnt. Am 8. Februar d. J. stellten die in den städtischen Parkanlagen geringen mit tägliche elfstündige Arbeitszeit Das Gehalt der Fleischbeschauer wird von 900 auf 1500 mt. jährlic) beschäftigten Gärtner und Arbeiter ihre Forderungen auf, die sie an recht schwerer Arbeit ausfüllen müssen. Die Versammelten die bom Magistrat dem Etatsausschuß bors erhöht, ebenso die Entschädigung der Baukommissionsmitglieder von zuständiger Stelle einreichten. Die Forderungen halten sich durch- bezeichnen 600 auf 1200 mt. Diese Aemter werden in der Regel als Neben- aus in den Grenzen dessen, was die Stadtverwaltung selber als gelegte Statistit als recht mangelhaft, indem sie die thatsächlichen beschäftigung ausgeübt und bilden daher für die glücklichen Inhaber Entlohnung der in ihren Betrieben beschäftigten Arbeiter festgesetzt Verhältnisse, insbesondere die zurückgelegte Dienstzeit gar nicht auf­eine vorzügliche Extra- Einnahmequelle; sie werden auch nur an die hat, denn nach einem Beschluß der beiden Gemeindebehörden soll flärt. Die Versammlung bedauert ganz außerordentlich, daß weder Allergetreuesten" vergeben. Den Betrag von 5849,83 m. an der Mindestlohn der städtischen Arbeiter 3,50 M. betragen. Mehr der Magistrat, noch die Deputation, noch das Stadtverordneten Armentosten mußte die Gemeindevertretung niederschlagen, da von fordern auch die Barkarbeiter nicht. Nun ist aber sowohl im Etats- Stollegium den bescheidenen Wünschen der Parkarbeiter entgegen­den Empfängern nichts mehr zu erhalten war; von num ab will man ausschuß wie in der Stadtverordneten- Versammlung festgestellt gekommen sind. Ferner verurteilt die Versammlung, daß man auch böswillige Schuldner auf dem Klagewege an ihre Pflichten erinnern. worden, daß 570, das sind etwa zwei Drittel aller Parkarbeiter, dem zuständigen Arbeiterausschuß auf feine Anträge feine Antwort Die Eingemeindung von Alt- Weißensee in Neu- Löhne von 2,50 bis 3,25 M. beziehen. Diese Bezahlung unter dem zukommen läßt. Die Versammlung hält nach wie vor an den an Weißensee ist in einer gemeinschaftlichen Sizung beider Gemeinde- von den städtischen Behörden festgesetzten Mindestlohn wird damit 8. Februar d. J. aufgestellten Lohnforderungen fest. Schließlich ver­vertretungen angenommen worden, nachdem vorher ein aus 15 Para- zu rechtfertigen versucht, daß man behauptet, es handele fich bei den sprechen die Versammelten, für die gewerkschaftliche Organisation graphen umfassender Vereinigungsvertrag abgeschlossen war. Nach Minderbezahlten um Leute, die nicht mehr im Vollbesiz ihrer Arbeits- einzutreten. diesem Vertrag wird die Zahl der Gemeindeverordneten von 21 auf fraft sind und die auf Armenunterstüßung angewiesen wären, wenn Ueber einen Unterschleif in der Betriebs- Krankenkasse der Park­24 erhöht, ebenso die Zahl der Schöffen von 5 auf 6. Bis zum Jahre sie nicht von der Parkverwaltung beschäftigt würden. Als sich die verwaltung teilte der der Versammlung vorsitzende Sektionsleiter der 1910 bildet der Ortsteil Weißensee einen eignen Wahlbezirk; es Stadtverordneten- Versammlung am 24. März mit dieser An- Partarbeiter folgendes mit: Nach dem vor zwei Monaten erfolgten müssen die zu wählenden drei Gemeindeverordneten und ein Schöffe gelegenheit beschäftigte, sagte Oberbürgermeister Kirschner, nachdem Tode des Rendanten der genannten Kasse, Magistratssekretär in diesem Ortsteil ihren Wohnsitz haben. Bei der erstmaligen Wahl Genosse Singer darauf hingewiesen hatte, daß die Parkverwaltung Thieme, habe der neue Rendant ein Manto von 1004,34 M. in der wählt die Gemeindevertretung daselbst aus ihrer Mitte die drei Ber- Arbeiter beschäftigt, die noch weniger wie den ortsüblichen Tagelohn Kasse entdeckt. Der Sohn des Verstorbenen habe sich verpflichtet, ordneten und den Schöffen. Mit dem Tage der Vereinigung treten von 2,90 M. erhalten: Wenn bei der Parkverwaltung niedrigere diese Summe vom 1. April 1905 ab in Monatsraten von 10 M. an in der vereinigten Gemeinde Weißensee die zu diesem Zeitpunkte in Löhne bezahlt werden sollten, so werden das teine regulären Arbeits- die Kaffe zurückzuzahlen. Stadtv. Schubert bemerkte hierzu, daß Neu- Weißensee geltenden Bestimmungen über die Kommunal- fräfte sein. Ich möchte den Herrn Borrebner bitten, sich anzusehen, der Magistrat, welcher den Kassenrendanten eingesetzt hat, für dessen besteuerung und die Erhebung von Gebühren, Beiträgen, sowie in welcher Weise einzelne Arbeitskräfte in der Partverwaltung ihre Geschäftsführung verantwortlich und für das Deficit haftbar sei. sonstigen öffentlich- rechtlichen Abgaben mit der Maßgabe in Straft, Arbeit leisten, und ich glaube, er wird dann zu der Ueberzeugung daß vom Tage der Vereinigung beider Gemeinden an auf die Dauer kommen, daß ein Lohn von 1,75 M. noch sehr reichlich von drei Jahren der zur Zeit der Eingemeindung bestehende Tagiert ist." In derselben Sigung fagte der Stadtverordnete Wallach der Alt- Weißenseer Grundstücke mit Ausnahme der Grundstücke der Brauereien, Fabriken, Kirchhöfe, der Rennbahn und der Baugesell­schaften für die Gemeinde- Grundsteuer aufrecht erhalten bleibt, aus genommen, wenn nach der Vereinigung Verkäufe von Grundstücken, Neubauten und Umbauten stattfinden. Sofort nach vollzogener Ver­einigung beider Gemeinden müssen die gepflasterten Straßen fanalisiert und mit Wasserleitung versehen werden. Die zur Zeit beschäftigten Beamten und Lehrer werden von Neu- Weißensee über­

nommen.

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Marktpreise von Berlin   am 25. April 1904 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. mit Bezug auf solche angeblich minderwertigen Arbeitsträfte: Weizen, gut D.- Ctr. 17,30 17,28| Startoffeln, neue D.- Ctr. Sehen Sie sich diese Leute an. Sie harten kaum so viel Blätter zusammen, wie sie Pfennige Lohn an einem Tage bekommen."

"

Butter

mittel

gering

"

17,26 17,24 Rindfleisch, Keule 1 kg 17,22 17,20

8,006,00 1,80

"

13,05 13,03

mittel

"

13,01 12,99

gering

12,97 12,95

do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelfleisch

"

1,20 1,40 1,10

"

1,60 1,00

"

1,80 1,20

"

1,80 1,20

Gerste, gut gering

"

14,20 13,10

2,60 2,00

mittel

13,00 11,90

Eier

60 Stüd

3,60 2,80

"

11,80 10,80 Starpfen

1 kg

2,00 1,20

"

15,00 14,10

Male

3,00 1,40

03

mittel

14,00 13,10

3,00 1,20

"

2,20 1,20

"

"

"

4,32

3,66 Barsche

2,00 0,80

7,40

5,00

"

40,00 28,00

Schleie Bleie

3,00 1,40

"

1,40 0,80

"

"

"

50,00 26,00 Krebse 60,00 25,00

per Schod 15,00 3,00

Heut

Diese Aeußerungen gaben den Anlaß zur Einberufung einer* Roggen, gut öffentlichen Versammlung der städtischen Gärtner und Barkarbeiter. Zu der Versammlung, die am Montag im großen Sale der Armin­hallen tagte, waren die Parkdeputation sowie die Stadtverordneten Mommsen und Wallach eingeladen. Von der Parkdeputation war nur unser Parteigenosse Stadtv. Schulz erschienen, außerdem war thafer, gut der Stadtv. Genosse Schubert anwesend. Herr Wallach hatte sein Aus ländlichen Hütten. Ein Mord und Selbstmord ist Ende Ausbleiben durch anderweitige Beschäftigung entschuldigt und in gering voriger Woche in dem Dorfe Groß- Demfin bei Brandenburg   a. H. feinem Schreiben gleichzeitig betont, daß seine Bemerkung: Sie Richtstroh vorgekommen. Der 74 jährige Arbeiter Neuhaus hat dort planmäßig harken kaum so viel Blätter zusammen" usw., keinen Vorwurf gegen die 64 jährige Schwiegermutter feines Sohnes, Witwe Bittkow, die die Partarbeiter enthalte, sondern sich nur auf die minderwertigen Erbsen mit ihm in einem Hause wohnte, mit einem Beil erschlagen und sich Arbeitskräfte beziehe. dann selber im Hausflur erhängt. Schon öfter war Streit zwischen Genosse Bürger vom Verbande der Gemeindearbeiter referierte den alten Leuten entstanden, so daß Neuhaus schon längere Zeit in der Versammlung über die in Rede stehende Angelegenheit. einen Groll gegen Witwe Bittkow hegte. Am Abend vor der That Insbesondere wandte er sich gegen die Behauptung, daß es sich bei den war es wiederum zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen beiden niedrig entlohnten Arbeitsfräften ausschließlich um minderleistungsfähige gekommen und mun wartete Neuhaus bis zum nächsten Tage, nm Personen handle, die sozusagen bei der Parkverwaltung das Gnaden­blutige Rache zu nehmen. Als die alte Frau das Mittagessen be- brot erhalten. Die Parkarbeiter hätten unter ihren Kollegen in reitete, schlich er sich heimlich heran und spaltete ihr hinterrücs mit allen Revieren Nachfrage gehalten, aber nicht einen Einzigen er­einem gewaltigen Beilhieb den Schädel. Dann ging er nach dem mittelt, dem die Beschäftigung nur deshalb zugewiesen sei, um ihn Stationen Hausflur und erhängte sich. bor der Armenunterstüßung zu bewahren. Moabit   sei das einzige

Speisebohnen Linsen

* ab Bahn.

Bander 13,00 12,10 Hechte

+ frei Wagen und ab Bahn.

Witterungsübersicht vom 26. April 1904, morgens 8 Uhr.

Barometer

stand mm

Mind

richtung

Windstärke

Wetter

3 wollig

Zemp. n. E.

5° 0.4° R.

Stationen

Barometer­

ſtand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

6 Haparanda 741 Still Regen

Hot Do

all emp. n. E

3

6 Betersburg 757 SS 2molten! 10 6 Corf

766 N

2 heiter 3 wolfig

4 halb bd.

6 Aberdeen  

Regen 3bedeckt

6 Paris  

10

Rigdorf. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde Revier, von dem man in dieser Hinsicht nichts Bestimmtes haben an den hiesigen Magistrat vor einiger Zeit Gesuche gerichtet habe feststellen fönnen. Die Verhältnisse bei der bei der Part um Ueberlassung von öffentlichen Plätzen zu Kirchenbauten. verwaltung seien durchaus nicht so, wie sie von der Ver- Swinemde. 765 Es versteht sich am Rande, daß man es dabei auf die schönsten von waltung und von bürgerlichen Stadtverordneten dargestellt werden. Hamburg   766 23 Berlin  den wenigen Plätzen, die unsre Stadt besitzt, abgesehen hat: dem Der größte Teil der Parkarbeiter befinde sich im Vollbefiz Reuter- und dem Kranoldplatz. Nachdem Magistrat und Stadt- der Arbeitskraft. Die Bartverwaltung sei aber von jeher bestrebt München   763 Still verordnetenversammlung diese Gesuche in gemischter Deputation vor- gewesen, möglichst niedrige Löhne zu zahlen, und wenn im Arbeiter- Bien beraten haben und, wie nicht anders zu erwarten war, dieje dem ausschuß Wünsche nach Lohnaufbesserung vorgetragen wurden, dann Gesuche der evangelischen Kirchengemeinde bezüglich des Reuterplages jei den Ausschußmitgliederit gefagt worden: Seht Euch nur die zugestimmt hat, wird nunmehr die Stadtverordneten- Versammlung polnischen Arbeiter an, die erhalten viel geringere Löhne wie Ihr, heblichen Niederschläge. am Donnerstag sich mit der Sache befassen. Obwohl in der vor und sie kommen doch damit aus. Ihr müßt auch sehen, daß Ihr Verantwv. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

768 NND 1wollen! 6 760 N Wetter- Prognose für Mittwoch, den 27. April 1904. Ziemlich fühl, vielfach wolfig bei mäßigen westlichen Winden; keine ers Berliner   Wetterbureau,